Glaube und Hoffnungmir im Scherz, dass dies doch ziemlich unfair sei, da ja dann füruns anderen alle keiner mehr übrig bliebe. Allen Ernstes - jedesMal, wenn ich Menschen sagen höre, dass sie großen Glaubenhaben, sinkt mir das Herz, weil mir meine Erfahrung sagt, dasssie das nicht empfangen werden, was sie zu glauben vorgeben.Sie mögen vollkommen aufrichtig sein, aber ihre Wünschewerden unbeantwortet bleiben, weil sie Glauben mit Hoffnungverwechselt haben.Das geschieht sehr leicht, da, wie wir bereits gesehenhaben, die Hoffnung im gedanklichen Bereich beheimatetist, während der Glaube im Herzen wohnt. Wir kennen inder Regel nur zu gut unser Gedankenleben. Viel schwereraber ist es zu wissen, was in unserem Herzen ist. In unserenGedanken haben wir eine sichere Erwartung und nennen dasfälschlicherweise ”Glaube”, aber in Wirklichkeit handelt essich um Hoffnung. Da wir nicht über den Glauben als dienotwendige Grundlage verfügen, sehen wir auch nicht dieResultate, die wir erwartet haben.Im Glauben liegt etwas Unvoraussagbares, in dem sichdie unvoraussagbare Natur des menschlichen Herzens widerspiegelt.Manchmal ”fühlte” ich, dass mein Glaube starkwar, und doch geschah nichts. Zu anderen Zeiten habe ichüberhaupt keinen Glauben in mir ”gefühlt” und bin dochangenehm überrascht worden von dem, was Gott getan hat.Der Glaube, den ich ”fühlen” kann, ist in der Regel gedanklicherArt - ein Ersatz für den eigentlichen Herzensglauben.Andererseits kann gelegentlich aus meinem Herzen wahrer,wirksamer Glaube kommen, von dessen Existenz ich bishernichts wusste, und seine Auswirkungen versetzen mich inErstaunen!Viele sagen: ”Ich glaube, Gott wird mich heilen” undmeinen damit in Wirklichkeit: ”Ich hoffe, dass Er mich morgenheilen wird.” Das ist aber nicht Glaube, denn GlaubeE - B o o k18 Leben aus Glauben
Glaube und Hoffnungbezieht sich nicht auf das Morgen. Glaube ist etwas, was wirjetzt haben. Wenn wir unsere Erwartung ständig auf die Zukunftrichten, setzen wir Hoffnung an die Stelle des Glaubens.Vor Jahren, als ich in Cambridge studierte, gab mir die Universitätein Stipendium, um für Studien des griechischen Altertumsnach Athen zu gehen. Bald interessierte ich mich abernicht mehr so recht für die Statuen und Bauwerke Griechenlands,sondern wandte mein Interesse den Menschen zu, dieim heutigen Griechenland leben. Ein Studienfreund reiste mitmir, und jeden Morgen, wenn wir aus unserem Hotel traten,wartete auf uns eine Schar von Jungen, die fest entschlossenwar, unsere Schuhe zu putzen. Wenn man noch nie in einemLand des Mittelmeerraumes gewesen ist, kann man sich dieHartnäckigkeit dieser Schuhe putzenden Buben nicht vorstellen.Sie akzeptieren einfach kein ”nein” als Antwort. Die erstenzwei oder drei Tage, als wir uns aus unserem Hotel wagten,versuchten wir ”Ochi!” zu sagen und mit hocherhobenemHaupt und verächtlichem Blick weiterzugehen. Das bedeutetnämlich auf griechisch: ”Nein!” Aber es klappte einfach nicht.Die Jungen putzten trotzdem unsere Schuhe.Ungefähr am vierten Tag versuchte mein Freund eine andereTaktik. Als wir das nächste Mal aus unserer Hoteltürtraten, kamen die Jungen wie gewöhnlich auf uns zu, umuns die Schuhe zu putzen. Diesmal sah ihnen mein Freundfest in die Augen und sagte: ”Avrio!” Sie zögerten einenAugenblick, und wir konnten vorübergehen. Können Sie erraten,was ”avrio” bedeutet? Es bedeutet: ”Morgen!”In späteren Jahren, nachdem ich Christ geworden war,erinnerte ich mich an diesen Vorfall. Er illustriert auf sehranschauliche Weise, wie der Teufel uns Christen manchmalübers Ohr haut. Wenn wir Heilung für uns selbst suchen oderfür die Errettung eines uns lieben Menschen beten, dann sagtuns der Teufel nicht unverblümt, dass wir das von uns Erstrebtenicht erhalten werden. Er sagt uns nicht: ”Du wirstE - B o o kLeben aus Glauben19
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