DIE SPUR FÃœHRT NACH HANN.MÃœNDEN - Mauritz & Grewe

mehr natürlich, wenn sie sich unter Beobachtung
fühlen. Ihr Leben wird zum unfreiwilligen „Schauspiel“,
wie Michel Foucault sagte. Dieses Schauspiel
wird irgendwann so zur Gewohnheit, dass es
uns nicht mehr bewusst ist. „Well, we have to give
up our liberty for freedom“ antwortete eine Londonerin
in dem Film „Terrorstorm“ auf die Frage,
wie es sich anfühlt, unter ständiger Überwachung
zu leben. Dass die beiden Worte „liberty“ und
„freedom“ das Gleiche bedeuten, schien sie gar
nicht zu bemerken. George Orwell hatte dieses
Phänomen in seinem Buch „1984“ so genannt:
Zuerst kommt die Kontrolle der Außenwelt, dann
die Kontrolle der Gedanken.
Im Gegensatz zur staatlichen Überwachung ist
das Datensammeln der Wirtschaft auf die Mitarbeit
derer angewiesen, die die Daten preisgeben
sollen. Sie tun es sorglos – und fühlen sich dabei
sicher. Wie Leonard, der sich beworben hatte und
Zum Weiterlesen:
Das „Privacy Handbuch“ zum freien Download unter:
https://www.awxcnx.de/download/Einleitung.pdf
„Anonym im Netz. Techniken der digitalen Bewegungsfreiheit.“
Open Source Buch unter www.opensourcepress.de
Die Homepage des Landesbeauftragten für den Datenschutz
Niedersachsen (www.lfd.niedersachsen.de) bietet unter
„Service-Angebote“ Checklisten zum Download, um den eigenen
Rechner sicherer zu machen. Unter „Selbstdatenschutz“ gibt es
sogar einen individuellen Sicherheitssupport
Viele Informationen und Artikel zum Thema findet ihr auf
www.heise.de und www.telepolis.de
Der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung hat einen Online-Browser
entwickelt (www.open-trace.net), bei dem jede im Netz hinterlassene
Spur durch einen schwarzen Fingerabdruck gekennzeichnet wird.
Anders als bei anderen Browsern kann man anschließend abrufen, was
alles gespeichert wurde. Damit soll transparent werden, wie viel wir im
Netz von uns preisgeben
Einen Überblick von Organisationen, die sich gegen Überwachung und
für Datenschutz einsetzen, gibt es unter www.freiheit-statt-angst.de –
vom AK Vorratsdatenspeicherung über den Chaos Computer Club bis zu
„Stop 1984“
von der Kanzlei schließlich eine Absage bekam.
Die Begründung war kurz: Es hätte leider einen
besser geeigneten Bewerber gegeben. Dabei fand
Leonard, seine Qualifikation hätte auf die Stelle
ausgezeichnet gepasst. Von dem Profiler hat er
nichts erfahren – der blieb, anders als er selbst,
anonym.