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Unterrichtung - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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die Verwertung dieser Materialien als Baustoff festgelegt<br />

worden. Bei deren Einhaltung ist sichergestellt, dass der<br />

<strong>für</strong> Einzelpersonen der Bevölkerung geltende Richtwert<br />

der effektiven Dosis von 1 mSv pro Jahr nicht überschritten<br />

wird. Dies ist bei der Prüfung der Verwendbarkeit von<br />

Baustoffen zu beachten, denen Rückstände der genannten<br />

Art zugesetzt werden. Mit der neuen Regelung wird der<br />

Bauproduktenrichtlinie (89/106/EWG) entsprochen, nach<br />

der in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union ein<br />

Bauprodukt nur dann in Verkehr gebracht werden darf,<br />

wenn es unter anderem die wesentlichen Anforderungen<br />

an Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz erfüllt.<br />

3. Radon in Gebäuden<br />

3.1 Gesundheitliche Effekte durch Radon<br />

Radon-222 und seine Zerfallsprodukte gelangen mit der<br />

Luft in die Atemwege. Während das Edelgas Radon zum<br />

größten Teil wieder ausgeatmet wird, werden seine Zerfallsprodukte<br />

(dabei handelt es sich um die radioaktiven<br />

Schwermetalle Polonium-218, Wismut-214, Blei-214<br />

und Polonium-214) in den Atemwegen angelagert.<br />

Die beim radioaktiven Zerfall auftretende Strahlung führt<br />

zu einer Exposition der Atemwege, die in Deutschland zu<br />

einer mittleren effektiven Dosis von 1,1 mSv pro Jahr<br />

führt. Andere Organe werden durch Radon und seine Zerfallsprodukte<br />

nach derzeitiger Kenntnis weitaus weniger<br />

belastet.<br />

In zahlreichen Studien wurde der Zusammenhang zwischen<br />

einer langjährigen Exposition durch Radon in<br />

Wohnungen und dem Auftreten von Lungenkrebs unter-<br />

- 10 -<br />

Abbildung I.2-1<br />

Medianwerte der spezifischen Aktivität natürlicher Radionuklide in Naturwerksteinen<br />

10000<br />

1000<br />

100<br />

10<br />

1<br />

Bq/kg TM<br />

K40 Th232 Ra226<br />

Basalt<br />

Chloritgneis<br />

Chloritschiefer<br />

Diorit<br />

Dolomit<br />

Gabbro<br />

Gneis<br />

Granit<br />

Granitporphyr<br />

Granodiorit<br />

Kalkstein<br />

Marmor<br />

Paragneis<br />

Sandstein<br />

Serpentinit<br />

Travertin<br />

sucht. Auf dieser Grundlage kommt die deutsche <strong>Strahlenschutz</strong>kommission<br />

(SSK) in ihrer Empfehlung, verabschiedet<br />

auf der 199. Sitzung am 21./22.04.2005 zu folgender<br />

Bewertung:<br />

– Die zusammenfassende Auswertung der in Europa und<br />

Nordamerika durchgeführten Studien ergibt zweifelsfrei<br />

einen Anstieg des Lungenkrebsrisikos mit steigender<br />

Radonkonzentration.<br />

– Dieser Zusammenhang ist auch <strong>für</strong> lebenslange Nichtraucher<br />

nachweisbar.<br />

– Eine signifikante Risikoerhöhung wurde schon in einem<br />

Konzentrationsintervall von 100 bis 199 Bq/m3 festgestellt.<br />

– Die Expositions-Wirkungs-Beziehung ist linear ohne<br />

Schwellenwert. Das Lungenkrebsrisiko steigt um etwa<br />

10 % pro 100 Bq/m 3 Radonkonzentration.<br />

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist in<br />

einer Publikation aus dem Jahr 2001 erneut darauf hin,<br />

dass Radon ein wichtiges Gesundheitsproblem darstellt<br />

und <strong>für</strong> den Menschen krebserregend ist. Ferner wird festgestellt,<br />

dass die Unsicherheit bei der Risikoabschätzung<br />

geringer ist als bei anderen krebserregenden Stoffen. Die<br />

Länder werden aufgefordert, Regelungen zu treffen, um<br />

das Risiko zu begrenzen.<br />

3.2 Optimale Vorgehensweise zur Begrenzung<br />

der Radonexposition in Gebäuden<br />

Die SSK fordert in der in Abschnitt I.3.1 genannten Empfehlung<br />

dazu auf, im Sinne der Konsistenz von Risikoeinstufungen<br />

Regelungen zur Begrenzung der Radonexposition<br />

in Wohnungen vorzubereiten. Aus den epidemiologi-

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