Unterrichtung - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Stoffe mit der Fortluft aus den Forschungszentren Karlsruhe,<br />
Jülich, Rossendorf, Geesthacht, des Hahn-Meitner-<br />
Instituts Berlin und der Forschungsneutronenquelle<br />
Heinz Maier-Leibnitz (FRM II) in Garching angegeben.<br />
Die Abbildung weist <strong>für</strong> die effektive Dosis im Jahr 2005<br />
als höchsten Wert 0,005 mSv (rund 2 % des Grenzwertes)<br />
<strong>für</strong> Erwachsene und 0,008 mSv (rund 3 % des Grenzwertes)<br />
<strong>für</strong> Kleinkinder beim Forschungszentrum Jülich auf.<br />
Der höchste Wert der Schilddrüsendosis <strong>für</strong> Kleinkinder<br />
ergibt sich mit 0,007 mSv (rund 1 % des Grenzwertes)<br />
ebenfalls beim Forschungszentrum Jülich.<br />
Für die Strahlenexposition über das Abwasser aus Forschungszentren<br />
ergeben sich im Jahr 2005 nach Angaben<br />
aus den jeweiligen Jahresberichten <strong>für</strong> Erwachsene obere<br />
Werte von < 0,0001 mSv (Karlsruhe), 0,011 mSv (Rossendorf)<br />
und < 0,002 mSv (Jülich).<br />
Für die Kernbrennstoff verarbeitenden Betriebe in Lingen<br />
und Gronau liegen die <strong>für</strong> eine Referenzperson an den ungünstigsten<br />
Einwirkungsstellen berechneten oberen Werte<br />
der effektiven Dosis <strong>für</strong> Erwachsene und Kleinkinder,<br />
sowie die oberen Werte der Knochenoberflächendosis <strong>für</strong><br />
Kleinkinder durch die Ableitungen radioaktiver Stoffe<br />
mit der Fortluft jeweils unter 0,0001 mSv.<br />
Für die Hanauer Betriebe, die großteils zurückgebaut<br />
sind, lagen bei Redaktionsschluss noch keine Emissionsdaten<br />
vor. Im Vorjahr 2004 betrugen die Dosiswerte der<br />
effektiven Dosis <strong>für</strong> Erwachsene 0,001 mSv (rund 0,3 %<br />
des Grenzwertes) und <strong>für</strong> Kleinkinder 0,003 mSv (1 %<br />
des Grenzwertes). Die Knochenoberflächendosis <strong>für</strong><br />
Kleinkinder lag 2004 bei 0,06 mSv (rund 3 % des Grenzwertes).<br />
Die durch die Ableitungen von Alphastrahlern mit dem<br />
Abwasser bedingten Werte der effektiven Dosis von Erwachsenen<br />
und Kleinkindern in der Umgebung Kernbrennstoff<br />
verarbeitender Betriebe lagen wie im Vorjahr<br />
auch im Jahr 2005 bei jeweils weniger als 0,0001 mSv.<br />
Die Ableitung radioaktiver Stoffe mit der Fortluft und<br />
dem Abwasser aus dem Endlager <strong>für</strong> radioaktive Abfälle<br />
Morsleben (ERAM) ist in Tabelle II.1-2 aufgeführt. Der<br />
durch die Ableitung radioaktiver Stoffe im Jahr 2005 mit<br />
der Fortluft ermittelte Wert der effektiven Dosis <strong>für</strong> den<br />
Erwachsenen betrug 0,0001 mSv, <strong>für</strong> Kleinkinder (Altersgruppe<br />
1 bis 2 Jahre) 0,0004 mSv und <strong>für</strong> mit Muttermilch<br />
ernährte Säuglinge 0,00101 mSv; dies sind 0,04 %,<br />
0,1 bzw. 0,3 % des Grenzwertes nach StrlSchV. Die Do-<br />
Tabe lle II.1-2<br />
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sis <strong>für</strong> das rote Knochenmark (am stärksten belastetes Organ)<br />
errechnete sich zu 0,0003 mSv <strong>für</strong> Erwachsene,<br />
0,0010 mSv <strong>für</strong> Kleinkinder (Altersgruppe 1 bis 2 Jahre)<br />
und 0,0031 mSv <strong>für</strong> mit Muttermilch ernährte Säuglinge<br />
(ca. 0,1 %, 0,3 % bzw. 1,0 % des Grenzwerts). Der durch<br />
die Ableitung radioaktiver Stoffe im Jahr 2005 mit dem<br />
Abwasser ermittelte Wert der effektiven Dosis liegt unterhalb<br />
von 0,0001 mSv <strong>für</strong> Erwachsene, Kleinkinder und<br />
Säuglinge.<br />
Bei den in Betrieb befindlichen Kernbrennstoff-Zwischenlagern<br />
Ahaus, Jülich, Lingen (Emsland) und Gorleben<br />
sowie Nord (bei Greifswald) treten im Normalbetrieb<br />
keine messbaren Emissionen radioaktiver Stoffe auf; dasselbe<br />
gilt <strong>für</strong> die in Betrieb befindlichen Interimslager<br />
Neckarwestheim, Philippsburg, Biblis und Krümmel sowie<br />
<strong>für</strong> die im Genehmigungsverfahren bzw. genehmigten,<br />
aber noch nicht in Betrieb befindlichen dezentralen<br />
Zwischenlager. Daher ist die hieraus resultierende Strahlenexposition<br />
der Bevölkerung vernachlässigbar gering.<br />
Messbar ist lediglich die Gamma- und Neutronendosis<br />
bzw. Dosisleistung in unmittelbarer Nähe dieser Anlagen.<br />
Abbildung II.1-10 zeigt eine Übersicht über beantragte,<br />
genehmigte und bereits in Betrieb genommene Zwischenbzw.<br />
Interimslager an den Standorten von Kernkraftwerken<br />
in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2005.<br />
Bei Einrichtungen wie z. B. Abklingbecken <strong>für</strong> Brennelemente<br />
oder Anlagen zur Abfallkonditionierung, die sich<br />
innerhalb von Kernkraftwerken, Kernforschungszentren<br />
und sonstigen kerntechnischen Betrieben befinden und in<br />
deren Fortluftführung bzw. Fortluftplan und ggf. Abwasserbehandlung<br />
einbezogen sind, werden die Emissionen<br />
in den bilanzierten Ableitungen des jeweiligen Standortes<br />
erfasst und bei der Ermittlung der Strahlenexposition der<br />
Bevölkerung berücksichtigt.<br />
Der Betrieb grenznaher kerntechnischer Anlagen in<br />
Nachbarländern (Tabelle II.1-1) führte 2005 unter Anwendung<br />
des Entwurfs der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift<br />
zu § 47 StrlSchV auf dem Bundesgebiet zu oberen<br />
Werten der effektiven Dosis einer Referenzperson bis zu<br />
0,01 mSv. Für die Schilddrüsendosis eines Kleinkindes<br />
über sämtliche relevanten Expositionspfade errechnen<br />
sich ebenfalls obere Werte bis zu 0,01 mSv pro Jahr; den<br />
größten Beitrag zur Schilddrüsendosis liefert der Weide-<br />
Kuh-Milch-Pfad. Bei den im Rahmen der Umgebungsüberwachung<br />
durchgeführten Messungen des Radiojodgehaltes<br />
von Lebensmittelproben aus grenznahen Anbau-<br />
Ableitung radioaktiver Stoffe mit der Fortluft und dem Abwasser<br />
aus dem Endlager Morsleben im Jahr 2005<br />
Fortluft/Bq Abwasser/Bq<br />
Tritium 1,7 E+10 1,6 E+05<br />
Kohlenstoff-14 6,4 E+08 -<br />
langlebige Schwebstoffe 1,1 E+06 -<br />
Radonfolgeprodukte 5,1 E+09 -<br />
Nuklidgemisch außer Tritium<br />
- Bilanzierung nicht erforderlich<br />
- 2,9 E+03