Unterrichtung - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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1.4 Exposition der Bevölkerung durch<br />
Mobilfunksendeanlagen<br />
In der 26. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes<br />
(Verordnung über elektromagnetische<br />
Felder – 26. BImSchV; gültig seit 1. Januar 1997)<br />
sind <strong>für</strong> ortsfeste Sendefunkanlagen mit einer Sendeleistung<br />
von 10 W EIRP (äquivalent isotroper Strahlungsleistung)<br />
oder mehr, die gewerblich betrieben werden und<br />
elektromagnetische Felder im Frequenzbereich von 10<br />
MHz bis 3 GHz (300 000 MHz) erzeugen, die maximal<br />
zulässigen Feldstärkewerte festgelegt worden.<br />
Die Einhaltung dieser Grenzwerte wird im Verfahren zur<br />
Erteilung der Standortbescheinigung durch die Bundesnetzagentur<br />
(BNetzA) nach telekommunikationsrechtlichen<br />
Vorschriften überprüft. 10 % der im Rahmen des<br />
Bescheinigungsverfahrens neu erfassten Standorte werden<br />
einer stichprobenartigen Nachprüfung unterzogen. Es<br />
wird somit nicht nur vor der Inbetriebnahme, sondern<br />
auch während des Betriebes die Gewährleistung des<br />
Schutzes von Personen in elektromagnetischen Feldern<br />
überprüft. In verschiedenen Messkampagnen der BNetzA<br />
wurde gezeigt, dass die Grenzwerte in den Bereichen, in<br />
denen sich Menschen aufhalten, erheblich unterschritten<br />
werden.<br />
Die Bundesnetzagentur stellt auf ihren Internetseiten<br />
(www.bundesnetzagentur.de; Stichwort: EMF-Monitoring,<br />
Online-Recherche von Messreihen und ortsfesten<br />
Funkanlagen) seit 2003 eine Standortdatenbank zur Verfügung.<br />
Der Öffentlichkeit ist damit eine Online-Recherche<br />
von Messorten der EMF-Messreihen und von in Betrieb<br />
befindlichen Standorten von Funkanlagen, <strong>für</strong> die<br />
die BNetzA eine Standortbescheinigung erteilte, möglich.<br />
Die EMF-Datenbank ist mehr als eine kartographische<br />
Darstellung von Standorten von Funkanlagen und EMF-<br />
Messreihen. Sie bildet darüber hinaus eine Plattform <strong>für</strong><br />
die Veröffentlichung von EMF-Messreihen der Landesumweltministerien.<br />
Zu diesem Zweck wurde von der<br />
BNetzA eigens eine Messvorschrift erstellt und mit den<br />
Umweltministerien der Länder abgestimmt. Mit dieser<br />
gemeinsamen Messvorschrift wurde in Deutschland erstmals<br />
ein einheitlicher Qualitätsmaßstab <strong>für</strong> EMF-Messungen<br />
eingeführt. Feldstärkemessungen, die diesem<br />
Qualitätsmaßstab entsprechen, lassen sich nun miteinander<br />
direkt vergleichen und entsprechen sowohl den europäischen<br />
als auch den nationalen Anforderungen zur Bewertung<br />
des Schutzes von Personen in elektromagnetischen<br />
Feldern. Um diesen Qualitätsanspruch zu<br />
gewährleisten, werden neben den Messreihen der<br />
BNetzA nur die von Landesumweltministerien beauftragten<br />
EMF-Messreihen in die EMF-Datenbank aufgenommen.<br />
Mit der EMF-Datenbank ergänzt die BNetzA ihr<br />
bisheriges EMF-Monitoring. Sie setzt damit eine Empfehlung<br />
der <strong>Strahlenschutz</strong>kommission vom September<br />
2001 um, wonach „relevante Immissionen durch elektromagnetische<br />
Felder in regelmäßigen Zeitabständen zu<br />
prüfen seien“.<br />
- 51 -<br />
2. UV-Strahlung<br />
2.1 Forschung<br />
Die Einwirkung von künstlicher oder im Sonnenlicht enthaltener<br />
UV-Strahlung führt zu dauerhaften und irreversiblen<br />
Veränderungen der Haut. Im Jahr 2005 wurden<br />
deshalb Forschungsvorhaben im Bereich UV durch das<br />
BfS betreut, die die unterschiedlichen Entstehungsmechanismen<br />
von Hautkrebs auf Grund erhöhter UV-Bestrahlung<br />
näher beleuchten (Tabelle VI.2-1).<br />
Tabelle VI.2-1<br />
Forschungsvorhaben zum Thema UV<br />
Thema<br />
Untersuchung molekularer und zellulärer Entstehungsmechanismen<br />
UV-induzierter Hautkrebse Teilprojekt 2:<br />
„Molekularbiologische Prozesse bei UV-induzierten<br />
Hautkrebsen“<br />
Untersuchung der Entstehungsmechanismen des UVinduzierten<br />
Hautkrebses – Entwicklung von biologischen<br />
Indikatoren <strong>für</strong> die bereits erfolgte Schädigung<br />
der Haut durch UV-Strahlung und <strong>für</strong> das individuelle<br />
Hautkrebsrisiko<br />
Körperflächenbezogene UV-Dosimetrie solarer UV-<br />
Strahlung an Tagen mit durchbrochener Bewölkung<br />
Im Rahmen des Projektes „Untersuchung molekularer<br />
und zellulärer Entstehungsmechanismen UV-induzierter<br />
Hautkrebse; Teilprojekt 2 „Molekularbiologische Prozesse<br />
bei UV-induzierten Hautkrebsen“ (2002 – 2004) wurden<br />
Erkenntnisse über die Entstehungsmechanismen des<br />
UV-induzierten Hautkrebses erweitert. Unter anderem<br />
wurden Faktoren <strong>für</strong> die unterschiedliche Empfindlichkeit<br />
verschiedener Personen gegenüber UV-induziertem<br />
Hautkrebs wie z. B. die Pigmentierung der Haut, unterschiedliche<br />
Reparaturkapazitäten der Zellen und immunologische<br />
Parameter näher charakterisiert. Es konnten in<br />
dem Vorhaben wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden<br />
<strong>für</strong> eine Verbesserung des UV-Schutzes und <strong>für</strong> eine bessere<br />
Aufklärung der Bevölkerung. Nach neueren Erkenntnissen<br />
bietet die Anwendung von Sonnenschutzmitteln<br />
allein keinen ausreichenden Schutz gegen Hautkrebs. Die<br />
Entwicklung eines geeigneten Screening-Tests <strong>für</strong> das individuelle<br />
Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, liefert einen<br />
wesentlichen Beitrag <strong>für</strong> verbesserte Vorsorgemaßnahmen.<br />
Die Ergebnisse der Vorhaben sind in wissenschaftlichen<br />
Fachzeitschriften veröffentlicht (siehe<br />
Anhang D).<br />
Das Projekt „Untersuchung der Entstehungsmechanismen<br />
des UV-induzierten Hautkrebses – Entwicklung von<br />
biologischen Indikatoren <strong>für</strong> die bereits erfolgte Schädigung<br />
der Haut durch UV-Strahlung und <strong>für</strong> das individuelle<br />
Hautkrebsrisiko“ (2002 – 2005) hat zum Ziel, weitere<br />
Einsichten in die Entstehungsmechanismen des UV-induzierten<br />
Hautkrebses zu erlangen. Es konnte gezeigt werden,<br />
dass in der Basalzellschicht der Epidermis menschlicher<br />
Haut nach UV-Exposition in-vivo Zellen auftreten,<br />
die einen der wichtigsten UV-induzierten DNA-Schäden,