Unterrichtung - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Mammographie<br />
(einseitig)<br />
3,6%<br />
Verdauungs-, Harnu.<br />
Gallentrakt<br />
Die - rein rechnerische - effektive Dosis pro Einwohner in<br />
Deutschland stieg von ca. 1,6 mSv im Jahr 1996 auf ca.<br />
1,7 mSv im Jahr 2003 an (siehe Abbildung IV.1-2). Der<br />
festgestellte Dosisanstieg ist im Wesentlichen durch die<br />
Zunahme der CT-Untersuchungshäufigkeit bedingt.<br />
Demgegenüber zeigt die effektive Dosis pro Kopf der Bevölkerung<br />
bei den restlichen Untersuchungsverfahren einen<br />
über die Jahre 1996 bis 2003 abnehmenden Verlauf<br />
(siehe Abbildung IV.1-2).<br />
Die CT sowie die ebenfalls dosisintensive Angiographie<br />
(einschließlich der interventionellen Maßnahmen) tragen<br />
nur wenig zu der Gesamthäufigkeit bei, ihr Anteil an<br />
der kollektiven effektiven Dosis betrug im Jahr 2003 jedoch<br />
mehr als zwei Drittel (siehe Abbildung IV.1-3).<br />
Röntgenreihenuntersuchungen zur Früherkennung<br />
von Brustkrebs (Mammographie-Screening)<br />
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung und die<br />
häufigste Krebstodesursache bei Frauen. Im Jahr 2002 erkrankten<br />
55.150 Frauen neu an Brustkrebs (Schätzung<br />
der Dachdokumentation Krebs des Robert Koch-Instituts:<br />
Krebs in Deutschland, 5. Auflage, 2006), wobei das mittlere<br />
Erkrankungsalter bei ca. 62 Jahren liegt. Insgesamt<br />
17.592 Frauen verstarben im Jahr 2004 an Brustkrebs.<br />
Röntgenreihenuntersuchungen zur Früherkennung von<br />
Brustkrebs (Mammographie-Screening) in einer definierten<br />
Bevölkerungsgruppe können im Falle des Vorliegens<br />
von Brustkrebs den Erfolg einer Therapie und damit die<br />
Überlebenswahrscheinlichkeit der Betroffenen maßgeb-<br />
- 39 -<br />
Abbildung IV.1-3<br />
Prozentualer Anteil der verschiedenen Untersuchungsarten an der Gesamthäufigkeit und<br />
an der kollektiven effektiven Dosis in Deutschland <strong>für</strong> das Jahr 2003<br />
Skelett<br />
35,0%<br />
Angiographie/<br />
Intervention<br />
1,7%<br />
4,2%<br />
Häufigkeit Kollektive effektive Dosis<br />
CT<br />
6,1% 0,7%<br />
Sonstiges<br />
Thorax<br />
13,0%<br />
Zahnmedizin<br />
35,6%<br />
CT<br />
51,9%<br />
Zahnmedizin<br />
0,2%<br />
0,2%<br />
Sonstiges 1,4%<br />
4,1% Thorax<br />
11,6%<br />
Skelett<br />
18,6%<br />
Angiographie/<br />
Intervention<br />
10,9%<br />
Verdauungs-, Harn-<br />
u. Gallentrakt<br />
1,3%<br />
Mammographie<br />
lich erhöhen. Daher wird derzeit ein qualitätsgesichertes<br />
und bevölkerungsbezogenes Mammographie-Screening-<br />
Programm <strong>für</strong> alle (beschwerdefreien) Frauen im Alter<br />
zwischen 50 und 69 Jahren bundesweit eingeführt.<br />
Der Deutsche Bundestag hat sich am 28.06.2002 <strong>für</strong> die<br />
Einführung eines Mammographie-Screenings entsprechend<br />
europäischer Leitlinien ausgesprochen und die gemeinsame<br />
Selbstverwaltung der Ärzte und Krankenkassen<br />
gebeten, die hierzu erforderlichen Voraussetzungen -<br />
in Form von Richtlinien nach Maßgabe des Sozialrechts -<br />
zu schaffen.<br />
Das BMU hat sich <strong>für</strong> die Einhaltung strenger Qualitätsanforderungen<br />
in zahlreichen Gesprächsrunden mit den<br />
Ländern, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />
(KBV) und den Spitzenverbänden der Krankenkassen<br />
eingesetzt.<br />
Bei der Einführung eines Mammographie-Screening-Programms<br />
sind zusätzlich die rechtlichen Vorgaben der<br />
Röntgenverordnung, <strong>für</strong> die das BMU zuständig ist, zu<br />
beachten: Röntgenreihenuntersuchungen zur Brustkrebs-<br />
Früherkennung stellen nach dem Verständnis der Röntgenverordnung<br />
eine Anwendung außerhalb der Heilkunde<br />
im engeren Sinne dar, da sie nicht eine Patientin mit einem<br />
abklärungsbedürftigen Befund betreffen. Solche Untersuchungen<br />
müssen nach § 25 Abs. 1 Satz 2 RöV<br />
gesondert zugelassen werden, um sicherzustellen, dass<br />
auch der <strong>Strahlenschutz</strong> in angemessener Weise berücksichtigt<br />
wird. Die besondere rechtliche Zulassung ersetzt