Unterrichtung - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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die Atemluft, nicht ausgeschlossen werden kann, werden<br />
in der Regel Radioaktivitätsmessungen in Ganzund<br />
Teilkörperzählern bzw. Analysen ihrer Körperausscheidungen<br />
durchgeführt (Kapitel 2.2).<br />
– Mit der neuen <strong>Strahlenschutz</strong>verordnung wurden 2001<br />
die Anforderungen der EU-Richtlinie 96/29 EURA-<br />
TOM in nationales Recht umgesetzt. Überwachungspflichtig<br />
ist damit auch Luftfahrtpersonal, das in<br />
einem Beschäftigungsverhältnis gemäß deutschem<br />
Arbeitsrecht steht und während des Fluges durch kosmische<br />
Strahlung eine effektive Dosis von mindestens<br />
1 mSv im Kalenderjahr erhalten kann. Entsprechende<br />
Regelungen finden sich in § 103 StrlSchV (Kapitel<br />
1.1).<br />
– Mit der neuen <strong>Strahlenschutz</strong>verordnung wurde außerdem<br />
in Betrieben mit erheblich erhöhter Exposition<br />
durch natürliche terrestrische Strahlenquellen die<br />
Überwachung von Personen eingeführt, die bei Arbeiten<br />
eine jährliche effektive Dosis von 6 mSv überschreiten<br />
können. Dies betrifft z.B. die Beschäftigten<br />
in Schauhöhlen, Wasserwerken oder Heilbädern. Einzelheiten<br />
sind in § 95 StrlSchV geregelt (Kapitel 1.2).<br />
– Berufliche Strahlenexpositionen infolge von Arbeiten<br />
zur Stilllegung und Sanierung der Betriebsanlagen und<br />
Betriebsstätten des Uranerzbergbaues durch Beschäftigte<br />
der Wismut GmbH werden nach § 118 StrlSchV<br />
erfasst (Kapitel 1.3).<br />
Die Dosisfeststellung erfolgt in der Regel durch die von<br />
Landesbehörden bestimmten Messstellen. Diese melden<br />
ihre Dosisfeststellungen zentral an das <strong>Strahlenschutz</strong>register<br />
des <strong>Bundesamt</strong>es <strong>für</strong> <strong>Strahlenschutz</strong>. Dort werden<br />
die Meldungen aus den o.g. fünf Bereichen personenbezogen<br />
zusammengeführt und unter anderem auf Einhaltung<br />
der Dosisgrenzwerte ausgewertet. Der Grenzwert<br />
der Jahresdosis beträgt einheitlich <strong>für</strong> die Summe aus allen<br />
Bereichen 20 mSv.<br />
1. Natürliche Strahlenquellen<br />
1.1 Flugpersonal<br />
Luftfahrtgesellschaften ermitteln seit 1. August 2003 mit<br />
amtlich zugelassenen Rechenprogrammen die Dosis <strong>für</strong><br />
das fliegende Personal und melden diese Werte über das<br />
aufsichtführende Luftfahrtbundesamt an das <strong>Strahlenschutz</strong>register<br />
des BfS. In Deutschland wurden im Jahr<br />
2005 ca. 31.000 Personen überwacht, die Kollektivdosis<br />
betrug 60 Personen-Sv. Die mittlere Jahresdosis beträgt<br />
1,96 mSv. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich kein Unterschied<br />
(2004: mittlere Jahresdosis 1,95 mSv). Die Verteilung<br />
der Jahresdosen auf verschiedene Dosisintervalle<br />
zeigt Abbildung III.2-3. In Bezug auf die Kollektivdosis,<br />
die mittlere Jahresdosis und die Form der Dosisverteilung<br />
zählt das fliegende Personal zu den am höchsten strahlenexponierten<br />
Berufsgruppen in Deutschland (siehe auch<br />
Kapitel 2.1). Der höchste Wert der Jahresdosis 2005 betrug<br />
6,5 mSv, es kam also zu keiner Überschreitung des<br />
Jahresgrenzwertes von 20 mSv.<br />
- 26 -<br />
1.2 Wasserwerke, Schauhöhlen, Heilbäder<br />
Nach § 95 der StrlSchV hat derjenige, der in eigener Verantwortung<br />
eine Arbeit ausübt oder ausüben lässt, die einem<br />
der in der Anlage XI dieser Verordnung genannten<br />
Arbeitsfelder zuzuordnen ist, eine auf den Arbeitsplatz<br />
bezogene Abschätzung der Strahlenexposition durchzuführen<br />
(§ 95 Abs. 1). Wird dabei eine erhöhte Strahlenexposition<br />
festgestellt, so ist die Arbeit bei der zuständigen<br />
Behörde anzeigebedürftig (§ 95 Abs. 2) und <strong>für</strong> die betroffenen<br />
Personen ist die Körperdosis zu ermitteln. Dazu<br />
werden repräsentative Messungen an Arbeitsplätzen<br />
durchgeführt. Für jeden Arbeitsplatz werden aus den<br />
Messergebnissen die Expositionsdaten abgeleitet, aus denen<br />
unter Berücksichtigung der jeweiligen Aufenthaltszeiten<br />
die Körperdosen der Beschäftigten berechnet werden<br />
können.<br />
Die folgende Aufstellung wird durch Daten von Personen<br />
ergänzt, die in Betrieben mit erhöhter natürlicher Radioaktivität<br />
und in Heilbädern tätig sind und mit Dosimetern<br />
überwacht werden oder der Inkorporationsüberwachung<br />
unterliegen.<br />
Im Jahr 2005 wurde die durch natürliche Strahlenquellen<br />
verursachte Strahlenexposition in Wasserwerken, Schauhöhlen<br />
und Heilbädern <strong>für</strong> 116 Personen an das <strong>Strahlenschutz</strong>register<br />
übermittelt (2004: 105 Personen). 33 Überwachte<br />
hatten keine messbare berufsbedingte Strahlenexposition.<br />
Die mittlere Jahresdosis aller 116 Überwachten<br />
betrug 4,34 mSv. Für die 83 exponierten Personen betrug<br />
der Mittelwert 6,07 mSv (2004: 32 exponierte Personen,<br />
Mittelwert = 4,78 mSv). Die Kollektivdosis betrug 0,5<br />
Personen-Sv.<br />
Im Jahr 2005 gab es zwei Überschreitungen des Grenzwertes<br />
von 20 mSv, jeweils in Betrieben der Wasserversorgung;<br />
die höchste effektive Jahresdosis betrug<br />
35,5 mSv. Bei 27 Beschäftigten wurde eine jährliche effektive<br />
Dosis von mehr als 6 mSv festgestellt (2004: 15<br />
Beschäftigte).<br />
2. Zivilisatorische Strahlenquellen<br />
2.1 Personendosisüberwachung<br />
Alle beruflich strahlenexponierten Personen, bei denen<br />
die Möglichkeit einer erhöhten Strahlenexposition von<br />
außen besteht, werden mit Personendosimetern überwacht,<br />
die von sechs behördlich bestimmten Messstellen<br />
ausgegeben und ausgewertet werden. Die Daten werden<br />
zentral an das <strong>Strahlenschutz</strong>register des <strong>Bundesamt</strong>es<br />
<strong>für</strong> <strong>Strahlenschutz</strong> übermittelt. Die Zahl dieser überwachten<br />
Personen betrug im Jahr 2005 insgesamt ca. 311.000,<br />
davon waren ca. 239.000 im Bereich der Medizin beschäftigt.<br />
Abbildung III.2-1 zeigt die Anzahl der Überwachten<br />
seit 1980 <strong>für</strong> die alten und ab 1990 einschließlich<br />
der neuen Bundesländer. Die Anzahl des fliegenden Personals<br />
ist seit 2004 in dieser Abbildung enthalten. Da Personen,<br />
die die Messtelle wechselten, bis einschließlich<br />
1998 bisweilen doppelt erfasst wurden, kam es zu Mehrfachzählungen.<br />
Seit dem Überwachungsjahr 1999 treten<br />
infolge der zentralen, personenbezogenen Auswertung im