20.11.2012 Aufrufe

Unterrichtung - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

Unterrichtung - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

Unterrichtung - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

agentur (BNetzA), vormals Regulierungsbehörde <strong>für</strong> Telekommunikation<br />

und Post (RegTP), nach<br />

telekommunikationsrechtlichen Vorschriften überprüft.<br />

In verschiedenen Messkampagnen der BNetzA und von<br />

einigen Bundesländern wurde gezeigt, dass die Grenzwerte<br />

in den Bereichen, in denen sich Menschen aufhalten,<br />

erheblich unterschritten werden.<br />

Die UV-Belastung der Bevölkerung steigt auf Grund des<br />

heutigen Freizeitverhaltens in der Sonne und der Nutzung<br />

so genannter Wellness–Bereiche mit Solarien kontinuierlich<br />

an. Dies hat zu einer Besorgnis erregenden Zunahme<br />

von Hautkrebs geführt. Handeln tut hier not. Dementsprechend<br />

hat sich das <strong>Bundesamt</strong> <strong>für</strong> <strong>Strahlenschutz</strong> (BfS)<br />

auch 2005 <strong>für</strong> die Umsetzung von Maßnahmen eingesetzt,<br />

um die Belastung durch UV <strong>für</strong> weite Bevölkerungsteile<br />

zu reduzieren. Hierzu gehört zum einen das in<br />

Deutschland seit 1993 etablierte UV-Monitoring des BfS<br />

und des Umweltbundesamtes (UBA). Zusammen mit<br />

weiteren fünf assoziierten Institutionen wird hier die tägliche<br />

UV-Strahlung kontinuierlich erfasst und bewertet.<br />

Die <strong>für</strong> das Berichtsjahr ermittelten Daten weisen Maximalwerte<br />

des UV-Index von über acht im Norden<br />

Deutschlands auf und bis über neun in der Mitte Deutschlands<br />

in den Monaten Mai bis Juli (Abschnitt VI.2.3). Ein<br />

ozonbedingter Trend zu einem Anstieg der UV-Strahlung,<br />

der auf einen Abbau der Ozonschicht in der Stratosphäre<br />

zurückgeführt werden könnte, lässt sich aus den<br />

vorliegenden Daten nicht nachweisen. Zum anderen hat<br />

das BfS einheitliche Kriterien <strong>für</strong> einen Mindeststandard<br />

zum Schutz der Kunden von Solarien vor zu hoher UV-<br />

Belastung und damit vor einem zu hohen gesundheitlichen<br />

Risiko festgelegt. Diese Kriterien bilden die Grundlage<br />

<strong>für</strong> das seit 2003 laufende freiwillige Zertifizierungsverfahren<br />

<strong>für</strong> Solarien. Drei der fünf durch das BfS akkreditierten<br />

Zertifizierungsstellen haben bis Ende 2005 55<br />

Solarienbetriebe zertifiziert. In Anbetracht der Gesamtzahl<br />

der Solarienbetriebe ist diese Anzahl unbefriedigend<br />

und zwingt zu einer Überprüfung des Instruments der<br />

Freiwilligkeit.<br />

I. Natürliche Strahlenexposition<br />

1. Äußere und innere natürliche<br />

Strahlenquellen<br />

Die natürliche Strahlenexposition setzt sich aus mehreren<br />

Komponenten zusammen. Es wird zwischen der äußeren<br />

und der inneren Strahlenexposition unterschieden. Zur<br />

äußeren Strahlenexposition trägt neben der kosmischen<br />

Strahlung die γ-Strahlung bei, die von den in Böden, Gesteinen<br />

und Baumaterialien vorkommenden Radionukliden<br />

ausgeht. Eine innere Strahlenexposition resultiert aus<br />

der Inkorporation natürlicher Radionuklide über die Ingestion<br />

und die Inhalation.<br />

Den wesentlichen Beitrag zur äußeren Strahlenexposition,<br />

die durch die kosmische Strahlung verursacht<br />

wird, liefert die ionisierende Komponente der sekundären<br />

kosmischen Strahlung. Sie verursacht in Höhe<br />

des Meeresspiegels eine jährliche effektive Dosis von<br />

- 7 -<br />

0,24 mSv, die mit der Höhe über dem Meeresspiegel zunimmt<br />

(Verdopplung bei jeweils 1500 m Höhenzunahme).<br />

Dagegen verursacht die Neutronenkomponente der<br />

kosmischen Strahlung in Höhe des Meeresspiegels nur<br />

eine jährliche effektive Dosis von 0,03 mSv. Sie steigt<br />

aber mit zunehmender Höhe schneller an. Insgesamt beträgt<br />

die jährliche effektive Dosis aus der kosmischen<br />

Strahlung etwa 0,3 mSv.<br />

Die durch die terrestrischen Radionuklide verursachte äußere<br />

Strahlenexposition ist auf den Gehalt der Böden, Gesteine<br />

und vor allem der Baumaterialien an den Nukliden<br />

der Thorium- und der Uran-Radiumzerfallsreihe sowie an<br />

Kalium-40 zurückzuführen.<br />

Im Freien auf nicht versiegelten Flächen ist die äußere<br />

Strahlenexposition vom Gehalt der genannten Radionuklide<br />

in der obersten Bodenschicht bis zu 50 cm Tiefe abhängig.<br />

Auf solchen Flächen wurden im Mittel γ-Ortsdosisleistungen<br />

bestimmt, die auf ein Jahr hochgerechnet<br />

0,35 mSv ergeben würden. Höhere Werte (lokal bis über<br />

1,2 mSv/a) wurden insbesondere in Gebieten festgestellt,<br />

in denen an der Oberfläche Granitmassive anstehen, und<br />

über Böden in solchen Gebieten. Beispiele da<strong>für</strong> sind die<br />

Bergbaugebiete in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt<br />

und Gebiete im Bayerischen Wald und im Schwarzwald.<br />

Abbildung I.1-1 zeigt die geographische Verteilung der<br />

externen Strahlenexposition im Freien in der Bundesrepublik<br />

Deutschland 2005.<br />

In urbanen Gebieten wird die γ-Ortsdosisleistung im Freien<br />

durch den Gehalt der Radionuklide in den Materialien<br />

verursacht, die zum Straßen- und Häuserbau verwendet<br />

worden sind und nur zu einem geringen Teil durch den<br />

Radionuklidgehalt in Böden oder Gesteinen.<br />

In Gebäuden wird die äußere Strahlenexposition ebenfalls<br />

durch den Gehalt der Radionuklide in den verwendeten<br />

Baustoffen bestimmt. Die γ-Ortsdosisleistung in Gebäuden<br />

beträgt auf ein Jahr hochgerechnet im Mittel<br />

0,49 mSv bei einem Wertebereich von 0,12-4,3 mSv.<br />

Bei mittleren Aufenthaltsdauern von 19 Stunden in Gebäuden<br />

und 5 Stunden im Freien pro Tag beträgt die jährliche<br />

effektive Dosis durch die von den terrestrischen Radionukliden<br />

verursachten äußeren Strahlenexposition<br />

etwa 0,4 mSv.<br />

Wesentlich zur natürlichen Strahlenexposition tragen die<br />

Inhalation von Radon-222 und die daraus entstehenden<br />

radioaktiven Zerfallsprodukte mit kurzen Halbwertszeiten<br />

(kurzlebige Radonzerfallsprodukte) bei, die meist an<br />

Aerosole angelagert beim Einatmen im Atemtrakt abgeschieden<br />

werden und dort durch α-Strahlung die<br />

Strahlenexposition hervorrufen. Auch Radon-220 (Thoron)<br />

und seine kurzlebigen Zerfallsprodukte tragen auf<br />

diesem Wege zur Strahlenexposition bei. Unter durchschnittlichen<br />

Bedingungen wird dadurch eine jährliche<br />

effektive Dosis von 1,1 mSv verursacht, davon entfallen<br />

etwa 0,9 mSv auf den Aufenthalt in Gebäuden und<br />

0,2 mSv auf den Aufenthalt im Freien. Regional, aber

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!