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Frauengleichstellungsstelle - Zentrum für interdisziplinäre Frauen

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Magisternebenfach<strong>Frauen</strong>- & Geschlechterstudien70Thema:Veranstalterin:Zeit:Interkulturelle Konflikte in Sportund SportunterrichtGabriele SobiechDienstag, 12 - 14 UhrDem Wunsch, Sport als Allheilmittel bei interkulturellen Verständigungsproblemen zu betrachten- offensichtlich in dem Slogan des Deutschen Sportbundes (DSB) „Sport spricht alleSprachen“-, steht die Wirklichkeit des „gemeinsamen“Sporttreibens gegenüber. Zum einensind gemeinsame sportliche Aktivitäten von Deutschen und Ausländern im Erwachsenenaltereher die Ausnahme als die Regel und beschränken sich zudem auf die männliche Bevölkerungsgruppe(z.B. im Fußball). Zum anderen kann die sportliche Begegnung sogar Fremdheitserfahrungenerzeugen und verstärken, wenn durch das implizite kulturelle Hintergrundwissen(z. B. Normen und Werte, Selbst- und Fremdbilder etc.) unterschiedliche Erwartungshaltungenan die sportliche Aktivität herangetragen werden.Körper und Bewegung erhalten im Kontext interkultureller Begegnung eine herausragendeBedeutung, da sie sowohl Zeichen als auch Projektionsfläche von (rassistischen) Stereotypensein können. Auch Verständigungsprobleme in der schulischen Praxis sind häufig aufgrundlegende kulturelle Differenzen auf der Ebene des Körperlichen zurückzuführen:- z. B. können Präsentationen des Körpers in Haltung, Aussehen und Auftreten zuMissverständissen und Distanzierungen führen;- auch die Verschiedenheit der Körperauffassungen zwischen deutschen und türkischenMädchen und Jungen, z. B. unterschiedliche Gesten, Reaktions- und Spielweisen können Konflikteprovozieren.Konzepte interkultureller Bewegungserziehung nehmen daher kulturelle Differenz zum Ausgangspunktdidaktischer Überlegungen. Als oberster Grundsatz gilt die Anerkennung derVerschiedenheit und Gleichwertigkeit der Kulturen. Dies impliziert jedoch nicht Kritikverbot.Mit Fragen kulturspezifischer Hierarchiebildung, Dominanz und Unterordnung, ungleicheChancen und Benachteiligungen soll sich in der Veranstaltung ebenso auseinandergesetztwerden wie mit dem historischen Geworden-sein in der eigenen Kultur und der damit verbundenenBegrenztheit der eigenen Sichtweisen.Literatur:BRÖSKAMP, Bernd/ ALKEMEYER, Thomas (Hg.): Fremdheit und Rassismus im Sport. Tagung derdvs-Sektion Sportphilosophie vom 9.-10.9. 1994 in Berlin. Sankt Augustin 1996.KLEIN, Marie-Luise, KOTHY, Jürgen (Hg.): Ethnisch-kulturelle Konflikte im Sport. Tagung der dvs-Sportsoziologie vom 19.-21.3. 1997 in Willenbadessen. Hamburg 1998.ERDMANN, Ralf (Hg.): Interkulturelle Bewegungserziehung. Sankt Augustin 1999.Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.Fachbereich 5Prüfungsgebiet 2a

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