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Das Magazin der Jesuitenmission

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ENTWICKLUNGSPOLITIKReisanbau in Indonesien:Der Preis fürReis ist seit Jahresanfangdramatischgestiegen.Trockenheit undBodenerosion:Ökologische Schädenerschweren in vielenRegionen – wie hierin einem indischenDürregebiet – dieLandwirtschaft.die sie teils in Form von kostenloserNahrungshilfe abbauten. All dies trugzu einem Verfall <strong>der</strong> Landwirtschaftin Entwicklungslän<strong>der</strong>n bei. Aktuellsteigen die Preise auch deshalb, weilwichtige Erzeugerlän<strong>der</strong> den Exportvon Nahrungsmitteln gestoppt haben,während umgekehrt Importlän<strong>der</strong> versuchen,durch Einfuhrerleichterungenihren Bedarf zu sichern.Seit einigen Jahren gibt es zudemeine wachsende Flächenkonkurrenzzwischen dem Anbau von lebensnotwendigenNahrungsmitteln einerseitsund <strong>der</strong> Produk tion von Bio masse(z.B. Zuckerrohr, Ölpalmen) für vermeintlichumweltfreund liche Energiean<strong>der</strong>erseits. Der enorme Energiekonsumund die starke Nachfragenach Agrartreibstoffen in den reichenLän<strong>der</strong>n haben dazu beigetragen,dass immer mehr Land und Wasserals wichtigste Voraussetzung für denAnbau von Nahrungs mitteln verlorengehen. Neuere Studien kommen zumErgebnis, dass <strong>der</strong> Anstieg <strong>der</strong> Nahrungsmittelpreisezu etwa 30 Prozentauf diese Tatsache zurückzuführen ist.Die mit dem hohen Energieverbrauchverbundenen Kohlen dioxidausstößesind zudem für den Klimawandel mitverantwortlich, <strong>der</strong> die Zukunft <strong>der</strong>Landwirtschaft in armen Regionengefährdet.Sehr umstritten ist, ob und inwieweitSpekulationen auf den globalen Agrarmärkteneine Mitursache sind. Nichtbestreitbar ist ein explosives Wachstumdes spekulativen Handels auf diesenMärkten. Dies ist sowohl eine Folge<strong>der</strong> grundsätz lichen Schwankungsanfälligkeitvon Nahrungs mittelpreisenwie auch <strong>der</strong> durch die jüngsten Entwicklungenverunsicherten Märkte.Hinzu kommen künstliche o<strong>der</strong> politischbedingte Ver knappungen, vorallem Exportverbote o<strong>der</strong> die Hortungvon Nahrungsmitteln, zumindest auflokalen Märkten (z.B. Bolivien).Steigende WohlstandsnachfrageZu einem eher geringen Teil ist diesteigende Nachfrage nach Nahrungsmittelnauf das Bevölkerungswachstumzurückzuführen. Eine weitgrößere Rolle spielt <strong>der</strong> wachsendeKonsum höherwertiger Nahrungsmittelin Schwellen län<strong>der</strong>n wie Chinaund Indien. Vor allem <strong>der</strong> Fleischkonsumund damit die Nachfrage nachFutter getreide hat aufgrund gestiegenerEinkommen stark zugenommen.Aller dings ist <strong>der</strong> Fleischkonsum inden reichen Län<strong>der</strong>n nach wie vor weithöher, so dass diese keinerlei Grundhaben, den Schwellenlän<strong>der</strong>n moralischeVorwürfe zu machen, jedenfallswenn man davon ausgeht, dass12 weltweit

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