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T-SySTemS Alles digital Von DAnielA HoffmAnn Der Automobilhandel hat es mit zwei Herausforderungen gleichzeitig zu tun: Im Zusammenspiel mit dem Hersteller hat sich die Kommunikation verändert, die Anforderungen und Vorgaben in der elektronischen Zusammenarbeit wachsen zusehends. Auch im eigenen Hause stehen Veränderungen an: Um Kunden gezielten Service zu bieten, müssen die Grenzen zwischen Abteilungen überwunden und zentrale Info-Systeme geschaffen werden. Das setzt neben dem Willen zur Weiterentwicklung und Veränderung eigener Unternehmensprozesse auch eine veränderte technologische Basis voraus. Im Trend liegen hier die Verbindung von Sprache und Daten in einem Netz ebenso wie die Zentralisierung von Daten und Prozessen. Die Verbindung der zwei bisher getrennten Welten Telekommunikation (TK) und Informationstechnologie (IT) bringt Synergieeffekte und Kosteneinsparungen. „Selbst der scheinbar triviale Service, den Kunden nach TK trifft IT / Beim Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und geschäftlichen Herausforderungen hilft die Verzahnung von Informations- und Telekommunikations- Technologien (ICT). Praxiserfahrungen zeigen, wie moderne Infrastrukturen als Sprungbrett in die Zukunft dienen können. Die Verbindung von Telekommunikation (TK) und Informationstechnologie (IT) schafft große Synergiepotenziale in Autohäusern. der Terminfreigabe in der Werkstatt per SMS zu informieren, verläuft entlang der Grenzen zwischen IT und TK. Immerhin muss hier ein Abgleich von Zeiterfassungssystem, Kundendatenbank, Telefonanlage und Dealer Management System gegeben sein. Schließlich soll auch sichergestellt sein, dass die Rechnung bei Abholung fertig vorliegt“, schildert Thomas Rösch, Leiter Automotive Handel Deutschland bei T-Systems, eine klassische Herausforderung. Zukunft: Voice over IP Zu den Vorreitern beim Thema Voice over IP (kurz VoIP) – der Verbindung von Sprache und Daten in einem Netz – gehört die Heinrich Göbel GmbH im Rhein-Main-Gebiet. Das 120 Mitarbeiter starke Familienunternehmen, autorisierter Mercedes-Benz Service und Vermittler, entschied sich in 2005, gründlich mit seiner Telekommunikation in den drei Niederlassungen aufzuräumen. „Unsere Standorte haben sich immer mit Verbindungsprozessen herumgeschlagen. Wir haben lange darüber nachgedacht, wie sich diese Prozesse in einem überschaubaren Kostenrahmen verbessern lassen“, erinnert sich Geschäftsführer Stefan Göbel. Auf mehr als gleichzeitig vier 20 AutohAus 5/2007
„ Autohäuser brauchen immer leistungsfähigere Netzwerke, der eingehende und Bedarf steigt in den vier ausgehende nächsten Jah- “ Telefonate ließ ren erheblich. sich das Volu- Hardy Kruppa, men mit der be- T-Systems stehenden 128 MBit-Standleitung nicht steigern. Zu Spitzenzeiten rufen jedoch weit mehr Kunden gleichzeitig an. In Zusammenarbeit mit T-Systems stieg das Autohaus auf eine VoIP-Lösung um, die auf SDSL mit zwei GigaBit Bandbreite basiert. Statt rund 1.500 Euro, die eine Standleitung dieser Bandbreite kosten würde, muss Göbel 189 Euro für die schnelle Leitung einplanen. „Allein bei der Telefonie sparen wir rund 30 Prozent der Kosten ein“, berichtet Stefan Göbel. Mehr Transparenz Die Integration von Sprache und Daten in einem Netz bringt nicht nur Erleichterung bei der Fernwartung, sondern auch ein höheres Maß an Transparenz. „An Stelle mehrerer Daten- und Sprachnetze müssen wir nur noch ein einziges Netz pflegen“, sagt Carl-Peter Wagner, kaufmännischer Leiter. Neuinstallationen von Endgeräten wie Te- WAS IST... VoIP Voice over Internet Protocol heißt das Telefonieren über Computernetzwerke, die nach Internet-Standards aufgebaut sind. Die Verbindung von Sprache und Daten in einem Netz nennt sich „Konvergenz“. Welches Datenvolumen im Netz übertragen werden kann, hängt von der Bandbreite ab. SDSL Symmetric Digital Subscriber Line ist eine DSL-Zugangstechnik zu einem öffentlichen digitalen Netzwerk. SDSL wird fast ausschließlich für den Zugang zu ISDN verwendet. lefonen oder Kartenlesegeräten sind binnen Minuten möglich und scheitern nicht mehr an zu engen Kabelkanälen oder Wänden. Für die Kunden hat sich einiges geändert, Warteschleifen und Besetztzeichen gehören der Vergangenheit an. „Wenn zum Beispiel die Telefonistin in Neu-Isenburg krank ist, kann die Mitarbeiterin in Langen einspringen. Alle Stationen lassen sich auch von anderen Orten aus abfangen, sodass Anrufe nicht mehr ins Leere gehen können“, erklärt Wagner. Kundenbindung war im Autohaus Göbel schon immer ein wichtiger Faktor. Durch die neue Lösung konnte die Qualität der Kundenbetreuung noch weiter gesteigert werden. Schneller Dokumentendruck Als weiteren wichtigen Punkt sieht das Autohaus die deutlich gestiegene Geschwindigkeit beim Ausdruck von Dokumenten. Die Drucker halten Standard-Daten wie den Briefkopf vor, nur Bewegungsdaten fließen dann für den Ausdruck jedes Mal neu ein. „Vorher gehörten störende Wartezeiten von bis zu drei Minuten für den Ausdruck von Rechnungen und Aufträgen zum Alltag. Das geht heute in Verbindung mit schneller Leitung und Tunnelung extrem rasch“, so Carl-Peter Wagner. T-SySTemS Leistungsfähiges Netzwerk „Autohäuser brauchen immer leistungsfähigere Netzwerke, der Bedarf steigt in den nächsten Jahren erheblich“, sagt Hardy Kruppa, bei T-Systems verantwortlich für den Handel der Volkswagen Konzern Marken in Deutschland. „Die Hersteller stellen immer mehr Anwendungen über die Partnernetze zur Verfügung und werden konsequent auf neue Technologien setzen“, so Kruppa, „in der Regel setzen sich die Betriebskosten der Netze aus 60 Prozent Administration und rund 40 Prozent Lizenzkosten zusammen. Unser Ziel ist, die Administrationskosten deutlich zu senken.“ Dazu trägt auch die Zentralisierung von IT-Systemen im Autohaus bei. Der zentrale Ansatz hilft, den Administrationsaufwand zu verringern. Alle Terminals werden per Remote Access zentral vom Administrator gewartet, indem er sich auf den Bildschirm des Anwenders einwählt. Das Kommunikationsnetz gDnet von T-Systems sorgt für die Verbindung zwischen den einzelnen Betrieben und zum Hersteller. Ausbaufähige Infrastruktur Zu den Anwendern von gDnet zählt die niedersächsische Graf-Gruppe. Das Unternehmen vereint mit 470 Mitarbeitern in elf Betrieben an fünf Standorten den Vertrieb der Marken Volkswagen, BMW und Opel. Durch die Expansion der Gruppe und den Parallelbetrieb der DMS reichten die Kapazitäten der Datenleitungen (Bandbreite) nicht mehr aus. Um die Bandbreitenproblematik zu lösen, entschieden sich die Göttinger für eine Umstrukturierung des Netzwerks. Mit gDnet ist nun die gesamte Gruppe, alle Volkswagen-, BMW- und Opel-Betriebe, in einem Netzwerk zusammengeführt. Jörg Waligora, IT-Koordinator der Graf-Gruppe, ist mit dem Netzwerk zufrieden: „Wir haben mit gDnet eine moderne und ausbaufähige Infrastruktur geschaffen, die nicht zuletzt bei der Zentralisierung von Anwendungen zum Tragen kommt. Das Thema Netzwerke wird auch künftig eine wichtige Rolle spielen. Wir rechnen damit, dass die Möglichkeit, IT und TK aus einer Hand zu beziehen, für uns eine deutliche organisatorische Erleichterung bringt und auch preispolitisch sinnvoll ist.“ Fest steht aus Anwendersicht: Der ganzheitliche Blick über Informationstechnologie und Telekommunikation (ICT) hinweg eröffnet neue Potenziale. 5/2007 AutohAus 21
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