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2. Struktur und Profillinien - ifw Jena

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7. Ausgewählte Forschungs- <strong>und</strong><br />

Entwicklungsergebnisse<br />

7.3<br />

Glasrohrtrennen <strong>und</strong><br />

-umformen mittels Laserstrahlung<br />

Ansprechpartner:<br />

Dr. -Ing. H. Müller<br />

E-Mail: hmueller@<strong>ifw</strong>-jena.de<br />

Aufgabenstellung<br />

In den letzten Jahren fand vermehrt<br />

Lasertechnik Einzug in den<br />

Glassektor. Für einige Bereiche,<br />

z.B. Glasbeschriften <strong>und</strong> Trennen<br />

von Gläsern, wurden neue Anwendungen<br />

vorgestellt. Problematisch<br />

gestaltet sich das qualitätsgerechte<br />

Trennen <strong>und</strong> Umformen<br />

von borosilikatischen Gläsern<br />

mittels Laserstrahlung. Zur<br />

Aufgabe stand die Entwicklung<br />

eines neuartigen Laserverfahrens<br />

zur stark spannungsminimierten<br />

Bearbeitung von Rohrsegmenten,<br />

ohne nachträglichen Kühlprozess.<br />

Mit einer automatisierten Lösung<br />

werden Taktzeiten im Sek<strong>und</strong>enbereich<br />

angestrebt.<br />

Das Verfahren<br />

Eine patentierte Zweistrahlmethode<br />

ermöglicht das Bearbeiten<br />

von Glaswerkstoffen, die sich auf<br />

Gr<strong>und</strong> ihres linearen Ausdehnungskoeffizienten<br />

mit konventionellen<br />

Laserbearbeitungsanlagen<br />

nicht oder nur schwer bearbeiten<br />

lassen. Das Abtrennen der Rohrsegmente<br />

erfolgt auch hier völlig<br />

kontaktlos infolge thermisch induzierter<br />

Spannungen. Trennen <strong>und</strong><br />

Umschmelzen erfolgt unmittelbar<br />

aufeinander in einer Aufspannung.<br />

Die Realisierung beider<br />

Prozessschritte, die sehr unterschiedliche<br />

Strahlparameter erfordern,<br />

wird durch ein schnelles<br />

Umschalten mittels Strahlmodulator<br />

erreicht.<br />

Die Umsetzung<br />

Die entwickelte Bearbeitungsanlage<br />

zum Trennen <strong>und</strong> Umschmelzen<br />

von Rohrglas operiert<br />

mit nur einem CO2-Laser, wobei<br />

eine variable Strahlteilung einen<br />

4-Stationenbetrieb ermöglicht.<br />

Rotation, Vorschub <strong>und</strong> Zustellbewegungen<br />

der Glasröhren <strong>und</strong><br />

–segmente erfolgt mit einer eigens<br />

entwickelten Handlingeinheit.<br />

Die über eine spezielle Walzenanordnung<br />

getriebenen Glasröhren<br />

können mit hohen Drehzahlen<br />

<strong>und</strong> Laufgenauigkeiten<br />

bewegt werden. Gesteuert werden<br />

die Funktionen der Laser-<br />

28<br />

<strong>und</strong> der Handlingeinheit über eine<br />

SPS-Lösung (Bild 1).<br />

Ergebnisse<br />

Mit der beschriebenen Fertigungsanlage<br />

können borosilikatische<br />

Glasröhren für pharmazeutische<br />

Anwendungen durch ein<br />

kombiniertes Verfahren von Trennen<br />

<strong>und</strong> Umschmelzen mit hoher<br />

Effizienz bearbeitet werden. Glasrohrsegmente<br />

im Durchmesserbereich<br />

von 10 bis 30 mm konnten<br />

im 2s-Takt getrennt <strong>und</strong> umgeschmolzen<br />

werden (Bild 2). Der<br />

modulare Charakter des Aufbaus<br />

gestattet die Realisierung von frei<br />

wählbaren <strong>und</strong> dem jeweiligen<br />

Anwendungsfall angepassten<br />

Ein- oder Mehrstationenbetrieb.<br />

Darüber hinaus ist eine<br />

Integration des vorgestellten<br />

Anlagenkonzeptes in bestehende<br />

Fertigungslinien sehr gut möglich.<br />

Des weiteren besteht die<br />

Möglichkeit, Verfahren <strong>und</strong><br />

Bearbeitungsstation auch für<br />

andere Glasbearbeitungsaufgaben<br />

effizient einsetzen zu können.<br />

Bild 1:<br />

4 Stationen-Anlage zum automatisierten<br />

Trennen <strong>und</strong> Umformen von Glasrohren<br />

mit dem Laser<br />

Bild 2:<br />

Bearbeitungsbeispiele Borosilikatglasrohre<br />

∅10mm <strong>und</strong> ∅26 mm

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