23.11.2012 Aufrufe

2. Struktur und Profillinien - ifw Jena

2. Struktur und Profillinien - ifw Jena

2. Struktur und Profillinien - ifw Jena

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

7. Ausgewählte Forschungs- <strong>und</strong><br />

Entwicklungsergebnisse<br />

7.12<br />

Mikromechanisches Beschleunigungsschaltersystem<br />

Bild 1:<br />

Schalterelement<br />

Bild 2:<br />

Data Logger der Fa. Microsensys / Erfurt<br />

Bild 3:<br />

Transpondertechnik zum Auslesen der<br />

Data Logger der Fa. Microsensys / Erfurt<br />

Ansprechpartner:<br />

Dr.-Ing. T.Schroeter<br />

E-Mail: tschroeter@<strong>ifw</strong>-jena.de<br />

Projektträger:<br />

BMWi / AiF<br />

Förder-Nr.: KF 0145703KJS0<br />

Projektpartner:<br />

Microsensys GmbH, Erfurt<br />

Aufgabe<br />

Entwicklung eines mikromechanischen<br />

Schalterelementes, welches<br />

bei Überschreiten eines Schwellwertes<br />

der Beschleunigung ein<br />

elektrisches Signal abgibt.<br />

Anforderungen:<br />

• geringe Abmessungen (grösste<br />

Ausdehnung ca. 8 mm),<br />

• geringer Stromverbrauch (Stand<br />

Alone Fähigkeit),<br />

• Schaltschwelle bei 500 g,<br />

• Lebensdauer / Langzeitstabilität:<br />

5 Jahre, ca. 5 Mio Schaltzyklen<br />

• Integrationsfähigkeit in ein Datenloggingsystem<br />

zur Aufzeichnung<br />

von Schaltvorgängen über<br />

die gesamte Zeitdauer des Einsatzes<br />

(bis zu 5 Jahre)<br />

Ergebnisse<br />

Es wurde zunächst, gemeinsam mit<br />

der Fachhochschule <strong>Jena</strong>, Fakultät<br />

für Feinwerktechnik, ein rechnergestütztes<br />

Modell zur Modellierung<br />

des mechanischen Verhaltens des<br />

Schalterelementes entwickelt. Dieses<br />

Modell basiert auf der Simulationssoftware<br />

ANSYS© <strong>und</strong> gestattet<br />

z.B. die Berechnung der Auslenkung<br />

<strong>und</strong> Verformung des beweglichen<br />

Teils des Schalterelementes<br />

infolge einer einwirkenden Kraft<br />

(Beschleunigung). Weiterhin können<br />

Frequenzgänge <strong>und</strong> Resonanzfrequenzen<br />

ermittelt werden.<br />

Anschliessend wurde, auf Basis der<br />

Simulationsergebnisse <strong>und</strong> unter<br />

Nutzung von Erfahrungen bei der<br />

Herstellung von Beschleunigungssensorelementen,<br />

ein Schalterdesign<br />

mit folgenden Merkmalen geschaffen:<br />

• Sandwichbauweise Glas / Silizium<br />

/ Glas,<br />

• Auslösung des Schaltvorganges<br />

durch direkten elektrischen Kontakt<br />

(dadurch geringer Energieverbrauch,<br />

da eine anderenfalls<br />

notwendige Schwellwertelektronik<br />

entfällt),<br />

• seismische Masse in Form eines<br />

beidseitig aufgehängten Si-<br />

Balkens,<br />

38<br />

• spezielle Beschichtungen zur<br />

Erzielung einer guten Kontaktgabe,<br />

• Leitungsführung mit Durchkontaktierungen<br />

zur Minimierung<br />

der Abmessungen (Verwendung<br />

gebohrter Glaswafer)<br />

Danach wurden, auf Basis des<br />

entwickelten Designs, Schablonen<br />

<strong>und</strong> Maskensätze konstruiert <strong>und</strong><br />

gefertigt bzw. beschafft. Weiterhin<br />

wurden die erforderlichen Technologieschritte<br />

zur Herstellung der<br />

Schalterelemente in Batchprozessen<br />

(auf Basis von Silizium- <strong>und</strong><br />

Glaswafern) entwickelt. Anschliessend<br />

konnten erste Testmuster in<br />

den Reinräumen des IFW / Applikationszentrum<br />

Mikrotechnik AMT<br />

üblichen Technologien (Beschichtung,<br />

Photolitographie, naßchemisches<br />

Ätzen, Bedampfen, Anodisches<br />

Bonden, ChipVereinzelung)<br />

hergestellt werden.<br />

Nach elektrischen Tests wurden die<br />

Chips einer Anwendungsprüfung<br />

unterzogen (Falltest). Nach anfänglichen<br />

Schwierigkeiten wurde das<br />

Design in mehreren Schritten optimiert.<br />

Schliesslich konnte an Mustern<br />

mit überarbeitetem Design der<br />

Funktionsnachweis erbracht werden.<br />

Ein Schalterelement ist in Abb.<br />

1 dargestellt.<br />

Anwendung<br />

Hauptanwendungen sind Data<br />

Logger Systeme zur Aufzeichnung<br />

von Stossereignissen. Im Projekt<br />

wurden erste Data Logger Systeme<br />

des Projektpartners MicroSensys<br />

GmbH mit den Beschleunigungsschaltern<br />

ausgestattet (siehe Bild<br />

2). Diese Data Logger Systeme<br />

sollen über einen Zeitraum von ca.<br />

5 Jahren ohne externe Versorgungsspannung<br />

arbeiten <strong>und</strong> dabei<br />

bis zu 5 Mio Schaltereignisse nach<br />

Datum <strong>und</strong> Uhrzeit aufzeichnen.<br />

Ausgelesen werden die Systeme<br />

mittels einer von der MicroSensys<br />

GmbH entwickelten Transpondertechnik<br />

(siehe Bild 3). Die Fa. Microsensys<br />

stellt bereits seit längerer<br />

Zeit entsprechende Systeme mit<br />

verschiedenen Sensoren her.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!