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<strong>Mein</strong> <strong>Kranken</strong>-<strong>Haus</strong><br />
Der Fachbeitrag<br />
Hygiene im häuslichen Umfeld<br />
Von Alfons Schön, Hygienefachkraft<br />
Die Zahl der Todesopfer von Infektionskrankheiten<br />
ist in den letzten<br />
Jahrzehnten in Deutschland deutlich gesunken.<br />
Dank der Einführung von Hygienemaßnahmen<br />
in der Lebensmittel- und<br />
Trinkwasserversorgung, aber auch durch<br />
die Neuerungen in der Abfall- und Abwasserentsorgung<br />
und nicht zuletzt durch die<br />
Behandlung mit Antibiotika, scheint die<br />
Situation zumindest in Mitteleuropa größtenteils<br />
im Griff zu sein.<br />
Ulrike Hermeth, bei der Händedesinfektion<br />
Doch diese Einschätzung ist leider fatal.<br />
Denn gerade die Hygienevorkehrungen im<br />
Alltag werden für uns immer wichtiger. So<br />
hat sich die Behandlung von Infektionen<br />
durch Antibiotika insgesamt als trügerisch<br />
erwiesen, zumal die Krankheitserreger mit<br />
Resistenzmechanismen auf jene Substanzen<br />
reagieren, sodass nur noch von einer<br />
eingeschränkten Wirkung ausgegangen<br />
werden muss.<br />
Das Vorkommen von zuweilen schwer<br />
verlaufenden Infektionserkrankungen im<br />
Zusammenhang mit Lebensmitteln und<br />
besonderen Erregern, lenkt aktuell unmerklich<br />
den Blick auf Risiken im Umfeld<br />
jedes Einzelnen.<br />
28 MKH<br />
Damit Infektionen erst gar nicht auftreten,<br />
sollte gerade auch im eigenen Umfeld<br />
Hygienemaßnahmen besonders beachtet<br />
werden. Denn mehr als die Hälfte der<br />
Infektionsausbrüche haben ihren Ursprung<br />
zuhause in den eigenen vier Wänden. Hieraus<br />
ergibt sich aber nicht nur eine permanente<br />
Gefahr, sondern auch ein enormes<br />
Vorbeugungspotenzial.<br />
Damit Sie, liebe Leserinnen und Leser,<br />
sich über mögliche Vorbeugungsmaßnahmen<br />
informieren können, hat die Redaktion<br />
sich zu einer Artikelserie entschlossen,<br />
die in loser Folge erscheinen wird. Wir<br />
werden Ihnen fortan Hygienefelder in<br />
Ihrem häuslichen Umfeld aufzeigen.<br />
Dabei wollen wir bei Ihnen Verständnis<br />
für diese Risiken wecken und sich daraus<br />
ergebende Tipps und Tricks für den Alltag<br />
geben. In dieser Serie starten wir mit dem<br />
Thema Wäschehygiene.<br />
Wäschehygiene<br />
Im häuslichen Umfeld wird der Umgang<br />
mit Lebensmitteln und der Toilettengang<br />
als besonders risikoreich in Bezug<br />
auf die Verbreitung von krankmachenden<br />
Mikroorganismen wahrgenommen.<br />
Viel seltener jedoch werden im <strong>Haus</strong>halt<br />
genutzte Textilien, wie die Kleidung,<br />
Unterwäsche, Handtücher, Bettwäsche,<br />
Reinigungstücher, Taschentücher als Möglichkeit<br />
der Übertragung von Krankheitskeimen<br />
genannt. Diese haben in der Regel<br />
einen sehr engen Kontakt mit der Haut des<br />
Menschen und dessen Umgebung.<br />
Darum kann eine Übertragung unter<br />
anderem dort erfolgen, wo die Familienmitglieder<br />
oder Andere den Gebrauch der<br />
Bettwäsche oder z. B. Handtüchern teilen.<br />
Kleidung hat wie jede andere Handkontaktfl<br />
äche das Potenzial der Erregerübertragung<br />
im Alltag. Hierbei kommt den sportlichen<br />
Aktivitäten der Einzelnen besondere<br />
Bedeutung zu.<br />
Alfons Schön, Hygienefachkraft<br />
04 / 2011<br />
Um das Risiko einzuschätzen seien<br />
zum Einen der Umgang mit den Textilien<br />
vor und während der Wäsche genannt<br />
und zum Zweiten im Falle einer unzureichenden<br />
Abtötung der Kontamination<br />
der Kleidung mit Erregern die Bedeutung<br />
der gewaschenen Textilien als Quelle von<br />
Übertragungen.<br />
Insbesondere Erreger von Durchfall-<br />
und Erkältungskrankheiten und Grippe<br />
haben das Potenzial durch unzureichend<br />
behandelte Textilien verbreitet zu werden.<br />
Das gilt natürlich auch für Hautkeime<br />
Staph. aureus (einschl. MRSA) und Pilze,<br />
Herpesviren etc..<br />
Keimquellen<br />
Die Quellen für die Kontamination der<br />
Wäsche mit krankmachenden Keimen sind<br />
natürlich zunächst in der eigenen Keim fl ora<br />
des Trägers selbst zu sehen. Aber auch der<br />
„Alles muss richtig sauber sein“, Maria Fonseca<br />
achtet genauestens auf Reinlichkeit beim Waschen