KreisLauf-Magazin Ausgabe Juli 2012

Titelthema
Hauptzentren der landwirtschaftlichen
Betriebe, der Fischzucht und des
Fremdenverkehrs waren die Gemeinden
des Ebrachgrundes im Norden
sowie die Ausläufer des Steigerwaldgebietes
im Nordwesten des Landkreises.
Die Landwirtschaft hatte um 1964
1.977 Betriebe mit über fünf Hektar
Nutzfläche. Die Mehrzahl der Böden
war nur für Roggen, Kartoffeln und Rotklee
geeignet, lediglich ein Sechstel des
Ackerlandes stand für den Weizenanbau
zur Verfügung. Auf 60,6 Prozent
der Ackerfläche
wurden
Halmfrüchte
wie Roggen,
Weizen, Gerste,
Hafer und
Mais angebaut.Hackfrüchte
waren
auf 4.356 Hektar und Futterpflanzen auf
2.923 Hektar zu finden. Mit viel Erfolg
wurden bereits damals Sonderkulturen
wie Meerrettich, Pfefferminze und Erdbeeren
angebaut.
Für die Feldarbeit waren 1964 noch
376 Pferde im Einsatz, in den Ställen
der landwirtschaftlichen Betriebe standen
24.775 Stück Rindvieh und 23.391
Schweine. 1962 gab es bereits 2.250
Schlepper, 192 Mähdrescher, 652 Melkmaschinen,
41 Frontlader, 26 Heulader
und 30 mechanische Stallentmistungsanlagen.
Bei der Fischzucht auf etwa
1.000 Hektar Nutzfläche stand die
Karpfenzucht im Vordergrund.
Der Aischgründer Spiegelkarpfen
hatte sich weit über die Grenzen der
Heimat hinaus einen guten Ruf auf den
einschlägigen Märkten erworben. Der
genehmigte Haushalt des Kreises betrug
1965 5.185.703 Deutsche Mark.
In Höchstadt gab es eine 9-klassige
Oberrealschule (jetzt Gymnasium). Bis
1959 war sie von einem privaten Schulverein
unterhalten worden. Besucht
wurde sie von Schülern aus dem ganzen
Landkreis. Inzwischen gibt es in Herzogenaurach
ein zweites Gymnasium.
Wo 1974 eine Zweigstelle den Unterrichtsbetrieb
aufnahm, konnte 1984 das
erste Abitur abgelegt werden.
1961 wurde in Herzogenaurach eine
staatliche Mittelschule gegründet, die
vorübergehend im alten städtischen
Berufsschulgebäude untergebracht
werden musste, bis ihr neues Haus
1965 fertiggestellt wurde. Inzwischen
haben die Schüler auch die Möglichkeit,
die Realschule in Höchstadt zu
besuchen.
Seit dem 1. April 1952 ist die Kreisverwaltung
Träger des Berufsschulwesens,
Schulorte waren Höchstadt und Herzogenaurach,
wo 1953/54 bzw. 1961/62
je ein neues Schulhaus errichtet worden
war. Zu
den Schulen
gehört jeweils
eine landwirtschaftliche
Abteilung,
obwohl der
Landkreis
zusätzlich
noch Mitglied des „Zweckverbandes
Landwirtschaftsschule Forchheim“
war. Im Hinblick auf die Wichtigkeit der
Fischzucht hat die „Außenstelle Teichwirtschaft“,
eine Fischereischule in der
Kreisstadt eingerichtet.
Es bestanden in 45 Schulorten 49
Volksschulen, bei denen die zwei- und
dreiklassigen vorerst noch überwogen.
Neue Schulgebäude waren in Weisendorf,
Rezelsdorf, Buch, Adelsdorf,
Schlüsselfeld, Wachenroth, Pommersfelden,
Zentbechhofen, Etzelskirchen,
Aisch, Hannberg, Münchaurach,
Haundorf, Neuhaus und Großenseebach
entstanden. Auch an historische
Bau- und Kunstschätze hatte der Landkreis
einiges zu bieten. Dazu zählten
zunächst die malerischen Altstädte
von Höchstadt, Herzogenaurach und
Schlüsselfeld. Im Landkreisgebiet lag
auch Hannberg mit seiner Kirchenburg
und das Schloss Weißenstein der Familie
von Schönborn in Pommersfelden.
Sehenswert sind auch die Klosterkirche
von Münchaurach, die spätromanische
Ortskirche zu Limbach, die gotische Kirche
in Neuhaus und die Wasserschlösser
derer von Crailsheim in Neuhaus
und von Gagern in Neuenbürg.
Am 1. Juli 1972 ging der ehemalige
Landkreis Höchstadt an der Aisch im
Landkreis Erlangen-Höchstadt auf. Der
Landkreis Erlangen-Höchstadt hatte am
30. Juni 2011 bei 564,53 Quadratkilometer
Gesamtfläche 131.792 Einwohner. Er
wird gebildet aus den Städten Baiersdorf,
Herzogenaurach und Höchstadt a.d.
Aisch, den Märkten Eckental, Heroldsberg,
Lonnerstadt, Mühlhausen, Vestenbergsgreuth,
Wachenroth und Weisendorf
sowie den Gemeinden Adelsdorf,
Aurachtal, Bubenreuth, Buckenhof,
Gremsdorf, Großenseebach, Hemhofen,
Heßdorf, Kalchreuth, Marloffstein, Möhrendorf,
Oberreichenbach, Röttenbach,
Spardorf und Uttenreuth.
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