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DIE RÖMISCHE REPUBLIK IM GESCHICHTSBILD DER ...

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Brutus 105<br />

Augustus widersetzt und stand, was den Vorwurf der Usurpation betrifft,<br />

selbst in der Defensive. Indem Mamertinus Constantius II. ausgesprochen<br />

„tyrannischer“ Verhaltensweisen bezichtigt, wehrt er entsprechende<br />

Anschuldigungen gegenüber Iulian auf sehr suggestive Weise ab. Bevor<br />

der Begriff auch nur fallen könnte (und er fällt im ganzen Panegyricus<br />

des Mamertinus nicht), ist er bereits besetzt: Wer wie Iulian der Seite der<br />

im Exemplum genannten Tyrannengegner zuzuordnen ist, kann<br />

schlechterdings nicht selbst tyrannus und allemal kein Usurpator sein.<br />

Das Motiv der nachträglichen Billigung eines gegenwärtigen Kaisers<br />

durch den Begründer des Consulats Brutus findet sich auch bei Claudian<br />

im Panegyricus auf das Consulat des Mallius Theodorus von 399. Dort<br />

muß Iustitia den Theodorus, einen geradezu notorischen Freund der<br />

Musen, dazu überreden, wieder ein öffentliches Amt zu übernehmen. 61<br />

Sie verweist ihn in erster Linie auf Stilicho, aber auch auf den Kaiser,<br />

Honorius. Mit beiden zusammenarbeiten zu dürfen, müsse für jedermann<br />

absolut erstrebenswert sein, denn in der Gegenwart würde selbst ein<br />

Brutus gern sub regno leben und mit ihm Fabricius Luscinus und Cato<br />

Uticensis. 62 Dementsprechend würde Brutus es auch gutheißen, so<br />

Claudian im Panegyricus auf das Consulat Stilichos, daß die Schar des<br />

Mars, die Römer, Stilicho als dominus anerkenne. 63<br />

EIN EINHELLIGES BILD?<br />

Damit sind die Belege zu den beiden Bruti, Lucius und Marcus, in der<br />

nichtchristlichen lateinischen Literatur des 4. und 5. Jahrhunderts im<br />

wesentlichen schon abgehandelt. Der Vollständigkeit halber sei auf vier<br />

Erwähnungen in den Saturnalien des Macrobius hingewiesen. Der Name<br />

griff der 388 mit Waffengewalt ein, näher dazu Lippold (1980) 34–38 u.<br />

Matthews (1998) 173–181, 223ff.<br />

61 Claud. MallTheod. 138–141. Zur Neigung des Mallius Theodorus zu ausgeprägter<br />

Muße vgl. ebd. 64ff; 114f sowie bes. Claud. carm.min. 21; s. auch Simon,<br />

Claud. MallTheod. (1975) 60–71, bes. 66f.<br />

62 Claud. MallTheod. 163ff: nunc Brutus amaret | vivere sub regno, tali<br />

succumberet aulae | Fabricius, cuperent ipsi servire Catones. Nixon, in: Nixon /<br />

Rodgers (1994) 470 Anm.61 (Kommentar zu Pacatus) hält Abhängigkeit von<br />

Pan.Lat. 2 (12),20,6 für möglich, anders Lippold (1968) 242 Anm.89.<br />

63 Claud. Stil. 3,191f: Mavortia plebes | te dominum Bruto non indignante fatetur.

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