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DIE RÖMISCHE REPUBLIK IM GESCHICHTSBILD DER ...

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30 2. Die untersuchten Autoren<br />

tors. Auch sonst enthalten die Biographien vieles frei Erfundene. Wichtiger<br />

als die historische Wahrheit scheint dem Verfasser und seinem<br />

Publikum der Unterhaltungswert der von einem heidnisch-senatorischen<br />

Standpunkt aus geschriebenen, mit zahlreichen Anekdoten durchsetzten<br />

Viten zu sein. Mehrheitlich wird die Historia Augusta auf die Zeit nach<br />

360 datiert, 24 wobei viel für ein Abfassungsdatum um 400 25 spricht, nicht<br />

zuletzt wegen der in hohem Maße wahrscheinlichen Verwendung von<br />

Aurelius Victor und Eutrop. 26 Auch eine gewisse Nähe zu Claudian, die<br />

sich in der Ablehnung Constantinopels zeige, wurde beobachtet. Daß der<br />

Autor andererseits unbefangen über Ravenna schreibt und die Stadt noch<br />

nicht als Kaiserresidenz kennt, spricht für eine Abfassung zwischen 394<br />

und 404. 27<br />

MACROBIUS<br />

Ein Datierungsproblem ergibt sich auch für die Saturnalia des<br />

Macrobius. Die Rahmenhandlung des Dialogs spielt an den Saturnalien<br />

des Jahres 383. 28 Verfaßt wurde das Werk, je nachdem, mit welchem<br />

Träger des Namen Macrobius der Verfasser zu identifizieren ist, in der<br />

ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts. Alan Camerons Spätdatierung der<br />

Saturnalien auf kurz nach 431 wird weitgehend anerkannt. 29 Unabhängig<br />

24<br />

So z.B. Albrecht (1994) 1102f, Dihle (1989) 485–489 u. Browning, in: CHCL II<br />

(1982) 725 u. 918f, die sich nicht genauer festlegen möchten. Vgl. auch Johne<br />

(1976) 44 mit einem ausführlichen Überblick zur Forschungsdiskussion ebd. 11–<br />

46.<br />

25<br />

So Fuhrmann (1994) 116, Martin (1995) 116 („Vielleicht um 395“), Flach (1998)<br />

278 sowie Hofmann (1997) 416.<br />

26<br />

S. Klaus Peter Johne, s.v. Historia Augusta, in: DNP 5 (1998) Sp.637–640, hier:<br />

637, u. ders. (1976) 17. Anhänger einer Frühdatierung in diocletianisch-constantinische<br />

Zeit kommen deshalb auch kaum umhin, eine spätere Überarbeitung der<br />

H.A. einzuräumen, z.B. Momigliano (1954/98) 347f mit 325 u. Adolf Lippold,<br />

s.v. Historia Augusta, in: RLAC 15 (1991) Sp.687–723, hier: 718, 722, sowie<br />

ders. (1998) XI.<br />

27<br />

S. Johne (1976) 176f. Inzwischen ist Johne (1984) 634 aber, wie überhaupt Teile<br />

der Forschung (dazu Martin [1995] 210), auch einer späteren Datierung gegenüber<br />

aufgeschlossen, vgl. z.B. Flach (1998) mit ( 1 1985) 278.<br />

28<br />

Nicht 384 – hierin überzeugend Döpp (1978) 629.<br />

29<br />

Al. Cameron (1966) 36f u. passim, s. auch Dihle (1989) 453f; Browning, in:<br />

CHCL II (1982) 762ff, Demandt (1989) 22. Anders Döpp (1978) 628–631, der

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