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Ausgabe 02 2006 - ABVP

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<strong>02</strong>/ <strong>2006</strong>Infokampagne zum Thema Demenz„Vergissmeinnicht“ lautet das Mottoder landesweiten Informationskampagnezum Thema Alzheimer und Demenz, diegestern in Schleswig-Holstein gestartetwurde. Die Kampagne wurde geplant undwird umgesetzt von der Alzheimer GesellschaftSchleswig-Holstein e.V., sie wird vomSozialministerium und dem landesweitenForum Gerontopsychiatrie unterstützt.Im Vordergrund steht die Bewältigungdes Alltags mit Demenz. Schwerpunktthemensind Bewegung, Ernährung, Wohnenund Urlaub. Ab April bieten Telefonaktionenund Info-Veranstaltungen in Kooperationmit Krankenhäusern und PflegeberatungsstellenAntworten und Hilfe beiFragen und Problemen. Im Sommer wirderstmals ein „Alzheimerpreis Schleswig-Holstein“ ausgeschrieben. Weitere Aktionenwie etwa ein Lauf-Event unter demMotto „Laufen gegen das Vergessen“ sindgeplant.„Es gibt in Schleswig-Holstein zwarbereits eine Vielzahl von Unterstützungsangeboten,diese werden aber noch nichtausreichend wahrgenommen“, so Ralf Labinsky,Vorsitzender der Alzheimer GesellschaftSchleswig-Holstein. „Unsere Initiativewill helfen, die nötige Aufmerksamkeitauf diese Angebote zu lenken.“i WEVertragslageverschriftlichtDie Pflegekassen haben überraschendan eine Vielzahl von Pflegediensteneinen Versorgungsvertrag SGB XI zurUnterschrift vorgelegt. Dies sorgte fürVerwirrung bei Diensten die bisher ohneBeanstandung Bestandschutz genossen.Auch die zeitliche Dringlichkeit der Unterzeichnungenist aus dem Begleitschreibender Pflegekassen nicht hervorgegangen.Nach Prüfung haben wir ersehen können,dass mit dem Versorgungsvertrag keineüber die bisher bestehenden Verpflich-b e r i c h t e a u s d e n l ä n d e r ntungen eingegangen werden und einer Unterzeichnungbei individueller Anpassungdes Einzugbereichs keine Hindernisse imWege stehen. Wünschenswerter wäre fürdie Zukunft aber eine Vorabinformationder Kassen, um unnötige Missverständnissenicht aufkommen zu lassen.Wissenschaftlicher Bericht überberuflich Pflegende im FreistaatThüringenDas Thüringer Sozialministerium hateinen Bericht der Fachhochschule Jena(kostenlos) veröffentlicht, der den beruflichenAlltag der Pflegenden beleuchtet. ImVorwort begründet der Minister Dr. KlausZeh: „Pflege ist anders als in TV-Seriengezeigt, sie ist anders als oft durch mancheMedien negativ dargestellt. Deshalbwollen die Studenten mit dem Projektdie Seiten des Pflegeberufs realistisch beleuchten.“Ohne Zweifel war eine positiveDarstellung gewünscht. Diese sollte durchdas Einbeziehen einer Foto-Reportage unterstütztwerden. Die ehrbaren Ziele wurdenauch erfüllt, und zwar unter Verzichtoder gerade verursacht durch den Verzichtauf Farbfotos. Es bleibt ein kleiner Zweifel,was das alles mit Forschung zu tun habensoll. In anderen Bereichen werden solcheBemühungen um die Imageverbesserungen(hier eines ehrbaren Berufsstandes)mit „Marketing“ bezeichnet.Gleichwohl sind die entstandenenBerichte Balsam für die Seele jedesPflegepraktikers. Auf allen Bildern wirktAusgeglichenheit und Ruhe. Und in denTexten wird das Hohelied auf die qualifiziertePflegekraft gesungen, die überdas Fachgebiet Pflege hinaus, mit ihrerWeisheit alle Lebenslagen beherrscht, diedie Angehörigen und die Hilfebedürftigenbieten. Sie ist „In der Mitte drin“ wie derBericht betitelt. Obwohl oder gerade weilsie sogar ständige Unterbrechungen desTätigkeitsablaufs nutzt, um den Tagesablaufabwechslungsreich zu gestalten, weißsie, dass sie eine sinnvolle Tätigkeit ausübt.Wenn sie noch etwas mehr Zeit hätte,könnte sie ihren eigenen Ansprüchen anihren Charakter und ihre Profession nochmehr genügen. Im Sinne der Studie wirddabei, nicht diskutiert, ob damit bezahlteoder unbezahlte Zeit gemeint ist.32Ein bisschen mehr VerständnisIm Alltag ärgert man sich oft über diemangelnde Zuarbeit der anderen. Nichtselten erfasst einen das Gefühl, dass dieArbeit leichter wäre, wenn der andere diesesoder jenes mit bedenken würde, so dassder Aufwand für alle Beteiligten geringerwürde. Tatsächlich sind die Lösungen aberdann gar nicht so einfach. Dies konnteman auch bei einem Fachgespräch im SozialministeriumThüringen erleben. Hiertrafen sich einmal die Leistungserbringer,die Kostenträger und die KassenärztlicheVereinigung sowie der MDK, um außerhalbdes Protokolls Alltagsprobleme zulösen.Um es vorweg zu nehmen, es muss offenbarAlles beim Alten bleiben. Beispielsweisekann die Dauer des Bekanntwerdenseines Pflegeeinstufungsverfahrens nichtdurch die direkte Bescheidung der Leistungserbringerverkürzt werden, weil diesgegen den Datenschutz verstößt. Weiterhinmüssen sich aus Haftungsgründen allekommunalen Kostenträger vorbehalten,über die Vereinbarungen SGB XI (z.B.Investitionskosten) im Einzelfall zu entscheiden.Nicht überraschend waren für dieKassenärztliche Vereinigung auch die Kritikan der Anzahl der Hausärzte und dergelegentlich geringen Qualität der Zusammenarbeitmit der Pflege. Zwar stellte sichheraus, dass die Kassenärztliche Vereinigungvorgibt, flexibler zu sein als dies inder Öffentlichkeit in Erscheinung tritt;zur Lösung der Probleme bedarf es jedocheines Willensentschlusses der betroffenenHausärzte, auf die nur beschränkteingewirkt werden kann. Es kann hier derKassenärztlichen Vereinigung wirklichkein Versäumnis nachgewiesen werden.Wenn diese einfachen Lösungen, dieeinem jeden im Alltag so einfallen, nichtverwirklicht werden, hat dies oftmals einenGrund. Insoweit hat das Gespräch imSozialministerium das Verständnis fürdie anderen Beteiligten erleichtert und esdient einem professionellerem Umgangmit den Beteiligten, wenn Probleme offenangesprochen werden und dem Ärgerüber die vermutete Unbeweglichkeit deranderen keinen Raum gegeben wird.i RP

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