Bücher: - think

Am 27. März 2009 feierte das
Drama „Happy“ von Doris Dörrie
am Stadttheater Ingolstadt Premiere,
das bereits unter dem Titel
„Nackt“ mit Heike Makatsch
u.a. verfilmte wurde. Christine
Rein und Stefan Katzenbogen
haben sich für think die Theaterfassung
angesehen.
Felix und Emilia, Boris und Anette,
Dylan und Charlotte: drei
Paare um die 30, die in neun
Szenen den Stand ihrer Beziehungen
ausloten.
Felix holt Emilia ab, sie sind wie
Anette und Boris zum Abendessen
bei Charlotte und Dylan
eingeladen. Sie haben sich erst
vor kurzem nach einer mehrjährigen
Partnerschaft voneinander
getrennt, leiden jedoch beide
darunter: Emilia vergräbt sich
in ihrer Wohnung und Felix versucht,
seinen Schmerz mit Zynismus
zu überspielen.
Anette und Boris führen eine
weitestgehend glückliche Beziehung,
doch auch bei ihnen
zeigen sich feine Risse im emotionalen
Paargerüst – während
S. 51 – think SS 09
Lifestyle – Theater-Tipp
Anette von der Einzigartigkeit
ihres Zusammenseins überzeugt
ist, glaubt Boris, dass beide
auch mit einem anderen Partner
glücklich geworden wären.
Charlotte und Dylan sind zwar
von allen drei Paaren wirtschaftlich
am unabhängigsten, da
Dylan clever an der Börse spekuliert
hat. Aber das Geld diktiert
ihr Verhalten und Denken,
die vorherige Ungezwungenheit
im Umgang miteinander und
mit anderen ist ihnen verloren
gegangen. Um die inzwischen
deutlich zu Tage getretene Brüchigkeit
ihrer Beziehung zu
überdecken, ist Luxus als alleiniger
Kitt nicht ausreichend.
Happy
Das gemeinsame Essen der
Paare nimmt einen unerwarteten
Verlauf: Emilia erzählt von
einem Experiment aus der Verhaltensforschung,
durch welches
es erwiesen sei, dass sich
selbst langjährige Partner, bei
verbundenen Augen und allein
mittels des Tastsinns, nicht gegenseitig
erkennen können. Es
kommt zu einer Wette zwischen
den beiden Paaren Anette und
Boris sowie Charlotte und Dylan,
um den Beweis des Gegenteils
anzutreten. Doch dies bleibt
nicht ohne Folgen für die Beteiligten...