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Forschungsbericht 2010 und aktualisiertes ... - LIAG

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trie eingesetzt, um deren Potenzial bei der Erk<strong>und</strong>ung glazialtektonischer Stauchstrukturen<br />

auszuloten.<br />

<strong>LIAG</strong> entwickelt seit Beginn des Jahres <strong>2010</strong> für das Testgebiet Borkum ein numerisches<br />

Gr<strong>und</strong>wassermodell. Ziel der Arbeiten ist es ein Werkzeug zu besitzen, mit<br />

dem die Auswirkung des durch den Klimawandel zu erwartenden Meeresspiegelanstieges<br />

<strong>und</strong> die Auswirkung der zu erwartenden geänderten Gr<strong>und</strong>wasserneubildung<br />

auf die Süßwasserressourcen bestimmt werden können.<br />

Sensitivitätsanalysen der Randbedingungen im Hinblick auf die Prognoseergebnisse<br />

mit numerischen 2D-Modellen ergaben, dass große Teile des Wattgebietes in das<br />

Gr<strong>und</strong>wassermodell mit einbezogen werden müssen.<br />

Sowohl aus insgesamt 365 Bohrschichtenverzeichnissen als auch aus seismischen<br />

Messungen, die im Mai <strong>2010</strong> auf Borkum durchgeführt wurden, konnte ein hydrogeologisches<br />

Modell abgeleitet werden. Weitere wichtige Hinweise über den Aufbau<br />

des Gr<strong>und</strong>wasserleiters lieferten Pumpversuchsergebnisse <strong>und</strong> die Daten des spezifischen<br />

elektrischen Widerstandes aus der im März 2008 durchgeführten Hubschrauberbefliegung<br />

(HEM). Das hydrogeologische Modell besteht im Wesentlichen<br />

aus vier horizontalen, untereinander liegenden Aquiferen, die jeweils nach unten<br />

durch teilweise halbdurchlässige Aquitarden begrenzt sind.<br />

Der erste Aquifer Nr. I wird von einer halbdurchlässigen Schicht des Holozäns in einer<br />

Tiefe von ca. 7-10 m unterlagert. Dieser Aquitard ist auch in den Daten des spezifischen<br />

elektrischen Widerstandes der HEM- Daten als niederohmige Zone deutlich<br />

zu erkennen. Die Auswertung von Georadardaten zeigt zudem, dass im ersten Aquifer<br />

lokal oberflächennahe hydraulisch wirksame Trennschichten auftreten. Der darunter<br />

liegende Aquifer II wird durch die Holozänbasis begrenzt, einer im Zentrum<br />

der Insel meist wasserstauenden <strong>und</strong> zu den Rändern der Insel hin eher halbdurchlässigen<br />

Schicht in einer Tiefe von ca. 20-25 m. Der teilweise halbdurchlässige Aquitard<br />

in einer Tiefe von ca. 45-60 m begrenzt Aquifer Nr. III <strong>und</strong> wird als Quartärbasis<br />

angesehen. Der darunter liegende tiefste Aquifer Nr. IV. wird unterhalb einer Tiefe<br />

von ca. 180 m von mächtigen tertiären Tonlagen begrenzt. Diese Schicht tritt in<br />

den seismischen Aufzeichnungen als der stärkste Reflektor in Erscheinung <strong>und</strong> ist als<br />

untere Modellgrenze anzusehen.<br />

Das Gr<strong>und</strong>wassermodell wurde analog zum hydrogeologischen Modell aufgebaut.<br />

Aus Gründen der numerischen Stabilität <strong>und</strong> der vertikalen Auflösung ist der gesamte<br />

Gr<strong>und</strong>wasserkörper vertikal wesentlich stärker diskretisiert, als es dem hydrogeologischen<br />

Modell entspricht, <strong>und</strong> besteht aus insgesamt 39 söhligen Schichten. Ebenfalls<br />

aus Gründen der numerischen Stabilität, der räumlichen Auflösung der 40 Wasserwerksbrunnen<br />

<strong>und</strong> des Netzes der hydrologisch wichtigen Flüsse <strong>und</strong> Drainagegräben<br />

musste die horizontale Diskretisierung des Gitters ebenfalls teilweise sehr<br />

fein ausgelegt werden. Nach Abschluss des Modellaufbaus besteht das Finite Elementegitter<br />

aus über 1.4 Mio. Berechnungsknoten<br />

Für die hydraulische Kalibrierung wurden die aus Pumpversuchen gewonnenen<br />

Transmissivitäten <strong>und</strong> Speicherkoeffizienten sowie aus Slugtests ermittelte Durchlässigkeitsbeiwerte<br />

(kf) hinzugezogen. Für die hydraulischen Referenzhöhen standen<br />

Daten von permanenten Gr<strong>und</strong>wassermessstellen des Wasserwerkes sowie im März<br />

dieses Jahres aus Handbohrungen ermittelte Gr<strong>und</strong>wasserstandshöhen <strong>und</strong> Spiegelhöhen<br />

der freien Gewässer zur Verfügung (insgesamt 258 gemessene Gr<strong>und</strong>wasserstände).<br />

Da für März <strong>2010</strong> die umfassendste Datenbasis vorliegt <strong>und</strong> sowohl die<br />

HEM als auch die Direct-Push-Daten ebenfalls im März erhoben wurden, wurden die<br />

Daten dieses Monats für die Kalibrierung des Modells verwendet (Stichtagsmessungen).

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