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Forschungsbericht 2010 und aktualisiertes ... - LIAG

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<strong>Forschungsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

<strong>und</strong><br />

<strong>aktualisiertes</strong><br />

Forschungsprogramm 2011


Leibniz-Institut für<br />

Angewandte Geophysik<br />

Mitglied der<br />

<strong>Forschungsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

<strong>und</strong><br />

<strong>aktualisiertes</strong> Forschungsprogramm 2011<br />

Hannover, Januar 2011<br />

Prof. Dr. Ugur Yaramanci<br />

Direktor<br />

Archiv-Nr.: 129638


Impressum<br />

Forschungsjahresberichte<br />

des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik<br />

ISSN 1868-8403<br />

Herausgeber:<br />

Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik<br />

Stilleweg 2, D-30655 Hannover, Germany<br />

Tel.: +49 (0)511 643 2302<br />

Fax: +49 (0)511 643 3665<br />

E-Mail: poststelle@liag-hannover.de<br />

Internet: www.liag-hannover.de<br />

Die Forschungsjahresberichte des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik erscheinen jährlich im Februar<br />

in einer Auflagenhöhe von ca. 250 Stück. Sie werden von den Institutsmitarbeitern unter Verantwortung des<br />

Direktors verfasst. Sie dienen dem Ziel, die mit öffentlichen Mitteln geförderten Arbeiten des Instituts umfassend<br />

transparent zu machen <strong>und</strong> geben der wissenschaftlichen Community die Möglichkeit, sich über die<br />

geleistete <strong>und</strong> geplante Arbeit <strong>und</strong> die wissenschaftliche Ausrichtung des Instituts zu informieren.<br />

Der aktuelle Jahresbericht kann in Einzelfällen auf schriftliche Anfrage in gedruckter Form gegen eine Schutzgebühr<br />

zugesandt werden. Er steht weiterhin zum pdf-Download auf der Internetseite des Instituts (Hauptseite<br />

unten rechts) kostenlos zur Verfügung.<br />

pdf-Download:<br />

www.liag-hannover.de/fileadmin/user_upload/dokumente/<strong>Forschungsbericht</strong>e/FB<strong>2010</strong>_internet.pdf<br />

II


Vorwort<br />

Das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (<strong>LIAG</strong>) stellt jedes Jahr seine<br />

Arbeiten in einem ausführlichen <strong>Forschungsbericht</strong> vor. Dieser Bericht beinhaltet<br />

zugleich das Forschungsprogramm für das folgende Jahr, in der Form,<br />

wie es am Anfang des Jahres vorliegt. Er ist also im Wesentlichen ein Arbeitsbericht<br />

<strong>und</strong> daher in Einzelheiten bewusst sehr ausführlich gehalten. Auch in der<br />

Struktur ist er so gestaltet, dass er den vertieft Interessierten als Präsentation<br />

<strong>und</strong> Informationsquelle dient. Jährlich wiederkehrende Angelegenheiten <strong>und</strong><br />

Gr<strong>und</strong>strukturen sind im Bericht gleich oder ähnlich wie in den Berichten der<br />

Vorjahre abgefasst. Somit ist jedes Jahr für sich vollständig <strong>und</strong> geschlossen<br />

dokumentiert.<br />

Der vorliegende <strong>Forschungsbericht</strong> für <strong>2010</strong> informiert in Kapitel 1 über<br />

Aufgaben <strong>und</strong> wissenschaftliches Umfeld, Struktur, Organisation, Personal <strong>und</strong><br />

Mittelausstattung sowie über Maßnahmen der Qualitätssicherung <strong>und</strong> schließlich<br />

über die mittelfristige Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsplanung. In den Kapiteln 2<br />

<strong>und</strong> 3 finden sich die wichtigsten Forschungsergebnisse des Jahres <strong>2010</strong> für die<br />

drei Forschungsschwerpunkte <strong>und</strong> die fünf Sektionen des Instituts, ergänzt<br />

durch die aktuellen Planungsdaten für 2011. Besonders hervortretende Schwerpunkts-<br />

<strong>und</strong> Sektionsarbeiten sind zu Beginn dieser Kapitel aufgeführt. Der Abschnitt<br />

2.4 verweist auf laufende Aktivitäten zu den Forschungsbohrungen des<br />

<strong>LIAG</strong>. Die derzeitig laufenden Drittmittelvorhaben werden im Kapitel 4 als Übersicht<br />

mit Kurzfassungen dargestellt. Die von den Institutsangehörigen im vergangenen<br />

Jahr erbrachten Leistungen in Form von Veröffentlichungen, Berichten,<br />

Vorträgen, Lehr- <strong>und</strong> Betreuungsaufgaben, Diensten an der wissenschaftlichen<br />

Gemeinschaft <strong>und</strong> Arbeitsergebnissen anderer Art sind in Kapitel 5 zusammengestellt.<br />

Visuell komplettiert wird das Kapitel 5 im Anhang B durch eine<br />

Auswahl von Posterbeiträgen, die einen Einblick in die Forschungstätigkeiten<br />

des Instituts vermitteln. Anhang C listet das Vortrags- <strong>und</strong> Posterprogramm der<br />

Austauschsitzung <strong>2010</strong> auf. Die jährliche Austauschsitzung ist ein Forum, auf<br />

dem sich das Institut in der Interaktion mit seinen Partnern <strong>und</strong> anderen interessierten<br />

Einrichtungen präsentiert.<br />

Mit seinem jährlichen <strong>Forschungsbericht</strong> legt das Institut auch einen Programmbudget-Entwurf<br />

zur Beratung <strong>und</strong> Genehmigung durch die Zuwendungsgeber<br />

des Instituts vor, welcher an dieser Stelle nicht ausgeführt wird. Das Programmbudget<br />

tritt seit 2006 an die Stelle der jährlich aktualisierten Mittelfristplanung.<br />

Im Programmbudget werden für das übernächste Jahr die Programme<br />

des Institutes <strong>und</strong> deren finanzielle Gestaltung festgelegt. Die Programme<br />

selbst basieren inhaltlich auf den Tätigkeiten <strong>und</strong> Plänen der vorausgegangenen<br />

Jahre, wie sie in den <strong>Forschungsbericht</strong>en <strong>und</strong> Forschungsprogrammen<br />

dargestellt wurden. Das in der Redaktion befindliche Programmbudget 2012<br />

enthält Planungsdaten für den Zeitraum bis 2015.<br />

Zusammenfassend wird festgehalten, dass das Jahr <strong>2010</strong> für das Institut sehr<br />

erfolgreich war <strong>und</strong> in vielen Aspekten weitere Fortschritte zu verzeichnen sind.<br />

Besonders hervorzuheben ist die fortgesetzte <strong>und</strong> deutliche Zunahme an wissenschaftlichen,<br />

besonders begutachteten Veröffentlichungen (einschließlich<br />

der im Druck befindlichen), die den unmittelbar sichtbaren Kern der Produkte<br />

des Institutes bilden. Hinzu kommt die gestiegene Zahl von Präsentationen in<br />

Form von Vorträgen <strong>und</strong> Postern auf Tagungen, Workshops etc. Die erhöhte<br />

Aktivität in diesem Bereich zeugt auch von einer zeitnahen Kommunikation der<br />

wissenschaftlichen Ergebnisse.<br />

III


IV<br />

Im Bereich der Drittmittel hat sich im vergangenen Jahr <strong>2010</strong> die Erwartung<br />

einer kapazitätsgerechten Verstetigung auf hohem Niveau erfüllt. Inhaltlich<br />

konnten entsprechend den Forschungsbedürfnissen der Gesellschaft neue Projekte<br />

akquiriert werden.<br />

<strong>LIAG</strong> hat einen Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsplan für <strong>2010</strong>-2014 erstellt.<br />

Er wurde im Vorjahr mit den Gremien des Instituts gemeinsam intensiv<br />

beraten, Hinweise wurden aufgenommen <strong>und</strong> eingearbeitet. Anfang <strong>2010</strong> begann<br />

die Umsetzung. In diesem Plan wurden auf der Basis einer Ist-Analyse die<br />

inhaltlichen Schwerpunkte der Forschung für die nächsten Jahre benannt, ausgearbeitet<br />

<strong>und</strong> als neue Forschungsfelder umrissen. Demnach werden die Kernarbeiten<br />

des Instituts im Hinblick auf die Methodenentwicklung zielgerichtet<br />

ausgebaut <strong>und</strong> verstärkt auf die thematischen Arbeiten in den Schwerpunkten<br />

‚Gr<strong>und</strong>wassersysteme’, ‚Geothermische Energie’ <strong>und</strong> ‚Terrestrische Sedimentsysteme’<br />

fokussiert. Im Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsplan wurden auch die strategischen<br />

mittelfristigen Ziele aufgestellt.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> ist deutlich geworden, dass sich die im April 2009 durchgeführte<br />

größere Umstrukturierung des Instituts, bei der ein neuer Zuschnitt der Sektionen<br />

erfolgte, in gutem allseitigen Konsens etabliert hat <strong>und</strong> die Arbeiten entsprechend<br />

zielgerichtet zur Wirkung kommen. Die Struktur erwies sich auch als<br />

sinnvoll für die angestrebte Profilschärfung in Richtung der Angewandten<br />

Geophysik, die mit der Namensänderung des Institutes Ende 2008 schon vorgezeichnet<br />

war.<br />

Die Sektionen des <strong>LIAG</strong> sind heute im Wesentlichen methodisch ausgerichtet,<br />

wie es weltweit in Geophysik-Instituten üblich <strong>und</strong> bewährt ist. Dabei sind nicht<br />

nur die klassischen methodologischen Bereiche der Geophysik wie Seismik, Gravimetrie,<br />

Magnetik, Geoelektrik, Elektromagnetik, Geothermik explizit vertreten,<br />

es gibt zusätzlich die „Querbereiche“ der Geophysik wie Informationssysteme<br />

<strong>und</strong> Bohrlochgeophysik sowie Gesteinsphysik, wobei der letztere Bereich eher<br />

auch Gr<strong>und</strong>lagen bildend ist. Erweitert wird die methodische Breite durch die<br />

Physik nahe Geochronologie <strong>und</strong> Isotopenhydrologie. Diese Struktur ist hoch effektiv,<br />

um die inhaltlich definierten Forschungsschwerpunkte zu untermauern<br />

<strong>und</strong> zu tragen, denn ihnen sind ca. 60 % der Arbeiten zuzuordnen. Schließlich<br />

soll auch festgestellt werden, dass zu dieser Effektivität sicherlich die Akzeptanz<br />

<strong>und</strong> das engagierte Mittragen der Struktur durch die wissenschaftlichen <strong>und</strong><br />

technischen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter gehört, denen an dieser Stelle ein<br />

Dank gebührt.<br />

Das Jahr 2011 wird in vielerlei Hinsicht auch durch die Evaluierung des Institutes<br />

geprägt, wobei die Vor-Ort-Begutachtung am 29. <strong>und</strong> 30.11.2011 stattfinden<br />

wird. Dem Evaluierungsprozess schaut das Institut mit Freude <strong>und</strong> Spannung<br />

entgegen.<br />

Prof. Dr. Ugur Yaramanci<br />

Direktor<br />

Hannover, 5. Januar 2011<br />

Titelbild<br />

Das Titelbild symbolisiert unsere interdisziplinäre <strong>und</strong> skalenübergreifende Arbeit im Forschungsschwerpunkt ‚Terrestrische<br />

Sedimentsysteme‘. Im Vorfeld der Bohrung werden z.B. Seismik <strong>und</strong> Potenzialverfahren eingesetzt. Bohrlochmessungen<br />

liefern gesteinsphysikalische Parameter, die Voraussetzung für die Interpretation der oberflächengeophysikalischen<br />

Messungen sind. Disziplin übergreifende Untersuchungen am Bohrkern – z.B. Geochronologie, Sedimentologie,<br />

Palynologie – eröffnen schließlich den Einblick in die zeitliche Entwicklung <strong>und</strong> die Paläoumweltbedingungen des Sedimentsystems.


Vorwort<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

1 Aufgaben, Struktur, Personal, Haushalt, Entwicklung ............................. 1<br />

Seite<br />

1.1 Arbeitsschwerpunkte <strong>und</strong> wissenschaftliches Umfeld ............................................... 1<br />

1.2 Struktur <strong>und</strong> Organisation ..................................................................................... 5<br />

1.3 Personal- <strong>und</strong> Mittelausstattung ............................................................................ 7<br />

1.4 Personalentwicklung ............................................................................................. 9<br />

1.5 Qualitätssicherung ................................................................................................ 11<br />

1.6 Gleichstellung …………………………………………………………………………………………………… 14<br />

1.7 Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsplan <strong>2010</strong>-2014 ..…………………………………………………….16<br />

2 Forschungsschwerpunkte ................................................................................... 23<br />

2.1 Forschungsschwerpunkt ‚Gr<strong>und</strong>wassersysteme – Hydrogeophysik’............. 27<br />

2.1.1 Strukturerk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> Parameterermittlung ……………………................................... 30<br />

2.1.2 Salz-/Süßwassersysteme ...................................................................................... 36<br />

2.2 Forschungsschwerpunkt ‚Geothermische Energie’ ....................................... 39<br />

2.2.1 Struktur <strong>und</strong> Fazies des Malmkarsts im süddeutschen Molassebecken<br />

(Großraum München)………………………………………………………………………………………… 45<br />

2.2.2 3D-Seismik............................................................................................................ 48<br />

2.2.3 Untersuchung von weiteren Zielhorizonten für die geothermische Nutzung<br />

an der Bohrung GeneSys GT1, Hannover, <strong>und</strong> Methodenentwicklung<br />

für die Charakterisierung geothermischer Reservoire……………………………………………. 51<br />

2.2.4 gebo-GS: Projektmanagement Geosystem im Forschungsverb<strong>und</strong><br />

Geothermie <strong>und</strong> Hochleistungsbohrtechnik (gebo)………………………………………………… 53<br />

2.2.5 gebo-G1: Seismische Erk<strong>und</strong>ung von geologischen Störungszonen………………………….54<br />

2.2.6 gebo-G2: Elektrische <strong>und</strong> elektromagnetische Erk<strong>und</strong>ung von Störungszonen…………. 55<br />

2.2.7 gebo-G5: Hydromechanisches Verhalten geothermischer Reservoire<br />

im Spannungsfeld geologischer Strukturen……………………………………………………………56<br />

2.2.8 gebo-B4: Geo-Parameter aus Bohrlochmessungen <strong>und</strong> ihre Nutzung………………………57<br />

2.3 Forschungsschwerpunkt ‚Terrestrische Sedimentsysteme’ ........................... 59<br />

2.3.1 Struktur <strong>und</strong> Entwicklung ..................................................................................... 63<br />

2.3.2 Chronostratigraphie känozoischer Sedimente ………………………………........................ 67<br />

3 Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsarbeiten der Sektionen ........................... 71<br />

3.1 Sektion ‚Seismik <strong>und</strong> Potenzialverfahren’ (S1) ...............................................75<br />

3.1.1 Strukturanalyse & Deformationsmodellierung …………….………………………………………. 76<br />

3.1.2 Gravimetrie & Magnetik ……………………………………..……………………………………………. 79<br />

3.1.3 Seismische Quellen & Messtechnik ………………………………………..………………………….. 81<br />

3.1.4 Georisiken ……………………………………………………..……………………………………………….. 84<br />

V


VI<br />

3.2 Sektion ‚Geoelektrik <strong>und</strong> Elektromagnetik’ (S2) ............................................ 89<br />

3.2.1 Entwicklung von Auswerte- <strong>und</strong> Inversionsverfahren ……………………………................. 90<br />

3.2.2 Oberflächennahe Erk<strong>und</strong>ung …………………………………………………………...................... 92<br />

3.2.3 Entwicklung von Messverfahren <strong>und</strong> Messtechnik ................................................... 95<br />

3.3 Sektion ‚Geochronologie <strong>und</strong> Isotopenhydrologie’ (S3) ................................. 99<br />

3.3.1 Sedimentdatierungen ...........................................................................................100<br />

3.3.2 Methodische Entwicklungen im Bereich Isotopenhydrologie <strong>und</strong> Stabile Isotope........107<br />

3.4 Sektion ‚Geothermik <strong>und</strong> Informationssysteme’ (S4) ....................................109<br />

3.4.1 Temperaturfeld des tieferen Untergr<strong>und</strong>es …………..………….……………………………….. 111<br />

3.4.2 Wärme- <strong>und</strong> Massentransport ……………………………………………............................... 112<br />

3.4.3 Aufbau eines Internet-basierten Informationszentrums für geothermische<br />

Energienutzung ……………………………………………………………………………………………….115<br />

3.4.4 Fachinformationssystem Geophysik ………………………………………………………………….. 117<br />

3.4.5 IT-Infrastruktur ..……………………………………………………………….…………………………… 119<br />

3.5 Sektion ‚Gesteinsphysik <strong>und</strong> Bohrlochgeophysik’ (S5) …...............................121<br />

3.5.1 Prozessorientierte Gesteinsphysik …………………………………..…………….…………………. 122<br />

3.5.2 Entwicklung gesteinsphysikalischer <strong>und</strong> bohrlochgeophysikalischer Messtechnik …….124<br />

4 Drittmittel-Vorhaben im Jahr <strong>2010</strong> ............................................................... 127<br />

5 Leistungen im Jahr <strong>2010</strong> – Forschung, Entwicklung, Service ............. 139<br />

5.1 Generierung <strong>und</strong> Bereitstellung von Arbeitsgr<strong>und</strong>lagen ............................. 139<br />

5.2 Veröffentlichungen ........................................................................................ 144<br />

5.2.1 Artikel in referierten Zeitschriften …………............................................................ 144<br />

5.2.2 Monografien, Kartenwerke, Beiträge zu Sammelwerken ........................................ 150<br />

5.2.3 Artikel in sonstigen Zeitschriften, Proceedings ...................................................... 151<br />

5.2.4 Berichte, Reports ............................................................................................... 155<br />

5.3 Vorträge, Poster, Wissenstransfer an Hochschulen ..................................... 157<br />

5.3.1 Wiss. Poster, Kurzfassungen (abstracts) .............................................................. 157<br />

5.3.2 Eingeladene Vorträge ......................................................................................... 168<br />

5.3.3 Externe Vorträge ............................................................................................... 171<br />

5.3.4 Interne Vorträge, Seminare ................................................................................ 179<br />

5.3.5 Wissenstransfer an Hochschulen ......................................................................... 183<br />

5.4 Öffentlichkeitsarbeit ...................................................................................... 188<br />

5.5 Veranstaltung von Tagungen, Workshops, Sitzungen etc. .......................... 192<br />

5.6 Gast- <strong>und</strong> Nachwuchswissenschaftler, Praktikanten .................................. 194<br />

5.7 Kooperationen ............................................................................................... 197<br />

5.8 Ämter <strong>und</strong> Funktionen .................................................................................. 201<br />

5.9 Preise, Auszeichnungen, Ehrungen ............................................................... 204


ANHANG<br />

Anhang A<br />

Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................. A1-A6<br />

Anhang B<br />

Posterbeiträge <strong>2010</strong> (Auswahl) ..................................................................................... B1-B38<br />

Anhang C<br />

Programm der Austauschsitzung <strong>2010</strong> ........................................................................... C1-C6<br />

Anhang D<br />

Organigramm ………….................................................................................................... D1<br />

Mitglieder des Kuratoriums…………………………………………………………………………………………. D3<br />

Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats…………………………………………………………………….. D4<br />

Interner Forschungsausschuss des <strong>LIAG</strong>………………………………………………………………………. D5<br />

VII


VIII


1 Aufgaben, Struktur, Personal <strong>und</strong> Haushalt<br />

1.1 Arbeitsschwerpunkte <strong>und</strong> wissenschaftliches Umfeld<br />

Das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (<strong>LIAG</strong>) ist eine eigenständige Forschungseinrichtung<br />

für angewandte Geowissenschaften mit geophysikalischer Ausrichtung.<br />

Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft <strong>und</strong> wird als Einrichtung von überregionaler<br />

Bedeutung von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern gemeinsam finanziert. Seine Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter haben die Aufgabe, komplexe Prozesse im anthropogen beeinflussbaren<br />

Untergr<strong>und</strong> im Vorfeld <strong>und</strong> als Folge einer wirtschaftlichen Nutzung<br />

<strong>und</strong> zum Schutz der Umwelt zu erforschen.<br />

In zunehmendem Maße unterliegt die Geosphäre konkurrierenden Nutzungsansprüchen.<br />

Sie bildet eine der Existenzgr<strong>und</strong>lagen unserer Gesellschaft. Die dort vorkommenden<br />

Geopotenziale Boden, Gr<strong>und</strong>wasser, Energie- <strong>und</strong> Rohstoffe, Baustandorte<br />

etc. gilt es, im Rahmen der Daseinsvorsorge zu erhalten, zu schützen <strong>und</strong> für notwendige<br />

<strong>und</strong> dauerhafte Nutzung zu erschließen. Mit der Zunahme der Bevölkerung<br />

auf der Erde wird der Bedarf an Energie <strong>und</strong> Rohstoffen in Zukunft weiterhin steigen.<br />

Gleichzeitig werden der unterirdische Verschluss kritischer Abfallstoffe <strong>und</strong> die<br />

zunehmende Verlagerung von Transport- <strong>und</strong> Verkehrswegen in Ballungsgebieten<br />

nach Untertage bzw. deren Verankerung im Untergr<strong>und</strong> an Bedeutung gewinnen.<br />

Rechtzeitiges Erkennen, Quantifizieren <strong>und</strong> die Schadensminimierung von Georisiken<br />

durch Massenbewegungen, Erdfälle, Umweltveränderungen usw. sind aufgr<strong>und</strong> zunehmender<br />

Vulnerabilität besiedelter Räume von Jahr zu Jahr wachsende Herausforderungen,<br />

denen sich die Geowissenschaften <strong>und</strong> die Geotechnologie stellen.<br />

Das <strong>LIAG</strong> ist eine Institution, die mit ihren anwendungsorientierten, zukunftsgerichteten<br />

Forschungsaktivitäten wichtige Beiträge zur Lösung dieser gesellschaftlich relevanten<br />

Fragestellungen leistet. Orientiert an klaren Zielvorstellungen <strong>und</strong> abgestimmt<br />

auf die Kompetenzen seiner Beschäftigten sind die zentralen Aufgabenfelder<br />

des Instituts<br />

• die geophysikalische Erk<strong>und</strong>ung von Strukturen des Untergr<strong>und</strong>es für das Erkennen<br />

<strong>und</strong> Erfassen des geologischen Aufbaues <strong>und</strong> als Gr<strong>und</strong>lage des Verstehens<br />

von Prozessabläufen <strong>und</strong> der sie steuernden physikalischen Parametern,<br />

• die Erforschung von Prozessen in der Geosphäre, d.h. ihre Entstehung, ihre zeitlich-räumlichen<br />

Abläufe <strong>und</strong> Zusammenhänge wie auch ihre Auswirkungen auf<br />

die Geosphäre <strong>und</strong> die Umwelt <strong>und</strong><br />

• die Neu- <strong>und</strong> Weiterentwicklung von Messmethoden, Gerätesystemen <strong>und</strong> Interpretationsverfahren<br />

zur Lösung der oben genannten Aufgaben.<br />

Das wesentliche Untersuchungsobjekt der Forschung des Instituts ist der Bereich<br />

des Untergr<strong>und</strong>es, der für eine unmittelbare wirtschaftliche Nutzung <strong>und</strong> Daseinsvorsorge<br />

maßgeblich ist. Da einige Prozesse durch Vorgänge im tieferen Untergr<strong>und</strong><br />

beeinflusst werden, wird dieser – soweit erforderlich – in die Untersuchungen einbezogen.<br />

Die Arbeitsgebiete des <strong>LIAG</strong> liegen vorrangig in Deutschland. Forschungsaufgaben<br />

im Ausland werden wahrgenommen, um offene Fragen, die sich im Inland<br />

stellen, umfassender beantworten zu können. Häufig nutzt das Institut seine Fachkompetenz<br />

zur Einwerbung international vergebener Fördermittel.<br />

Das Institut betreibt einen Teil seiner Forschungen im Rahmen mehrjähriger, gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

aber zeitlich befristeter Forschungsschwerpunkte. Hier werden Vorhaben<br />

methodenübergreifend bearbeitet. Parallel dazu wird von den Sektionen des Instituts<br />

eine Reihe fachspezifischer Forschungsarbeiten (methodische <strong>und</strong> thematische Forschungsfelder)<br />

durchgeführt, insbesondere methodische <strong>und</strong> technische Neu- <strong>und</strong><br />

1


2<br />

Weiterentwicklungen. Die Sektionen halten zudem das Personal <strong>und</strong> die Methoden<br />

vor, die in den Forschungsschwerpunkten zum Einsatz kommen. Bei der Festlegung<br />

von Forschungsschwerpunkten sind die ausschlaggebenden Kriterien<br />

• die Aktualität <strong>und</strong> praktische Bedeutung der wissenschaftlichen Problemstellung,<br />

• ein Erfolg versprechender wissenschaftlicher Ansatz,<br />

• die Publikationswürdigkeit der zu erwartenden Ergebnisse,<br />

• die Ausnutzung der im <strong>LIAG</strong> vorhandenen wissenschaftlichen <strong>und</strong> technischen<br />

Kompetenz,<br />

• die Einbindung von Forschungspotenzial außerhalb des <strong>LIAG</strong> <strong>und</strong><br />

• die Möglichkeiten der Drittmittel-Einwerbung.<br />

Die derzeitige Ausrichtung der Forschungsschwerpunkte liegt in den Themenbereichen<br />

‚Struktur, Qualität <strong>und</strong> Prozesse in Gr<strong>und</strong>wassersystemen’, ‚Geothermische<br />

Energie im Vorfeld wirtschaftlicher Nutzung’ sowie ‚Struktur, Genese <strong>und</strong> Alter terrestrischer<br />

Sedimentsysteme’. Mit dem Konzept der Aufteilung der Forschungsaktivitäten<br />

in eine Matrixstruktur kann das Institut flexibel auf neue Anforderungen reagieren<br />

(s. Kap. 1.2 <strong>und</strong> 1.7).<br />

Das <strong>LIAG</strong> forscht in Zusammenarbeit mit <strong>und</strong> ergänzend zu den Staatlichen Geologischen<br />

Diensten (SGD), Universitätsinstituten <strong>und</strong> anderen Forschungseinrichtungen<br />

sowie der Industrie national <strong>und</strong> international. Traditionell ist die Partnerschaft mit<br />

den SGD besonders intensiv. Dies liegt zum einen daran, dass die SGD schon 1948<br />

einige der am <strong>LIAG</strong> betriebenen Arbeitsbereiche seiner Vorgängerinstitution, den<br />

Geowissenschaftlichen Gemeinschaftsaufgaben, im Rahmen der sogenannten<br />

Höchster Vereinbarung übertragen haben <strong>und</strong> daher nur zu einem geringen Anteil<br />

selbst abdecken. Andererseits führen die Geologischen Dienste bei vielen Gemeinschaftsvorhaben<br />

die fachlich-geologische Betreuung durch. Ohne sie bliebe eine wissenschaftliche<br />

Auswertung der vielen geophysikalischen Messkampagnen lückenhaft.<br />

Gegenüber der Situation vor seiner (Neu-)Gründung im Januar 2000 hat sich die<br />

Stellung des <strong>LIAG</strong> in dieser Partnerschaft dennoch verändert. Als eigenständiges<br />

Forschungsinstitut ist es selbst verantwortlich in der Wahl <strong>und</strong> spezifischen Ausrichtung<br />

seiner Forschungsthemen <strong>und</strong> -projekte. Mit seinen Leistungen steht es im<br />

Wettbewerb um Zuwendungsmittel des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der Länder <strong>und</strong> unterzieht sich<br />

regelmäßig externen Evaluierungen, wie zuletzt Ende 2004 <strong>und</strong> demnächst 2011.<br />

Die Bedeutung von Drittmitteln zur Finanzierung von Forschungsaufgaben hat stark<br />

zugenommen. Häufiger als früher werden Forschungsergebnisse in anerkannten<br />

Fachzeitschriften publiziert.<br />

Außer zu den SGD bestehen enge partnerschaftliche, zum überwiegenden Teil mit<br />

Kooperationsverträgen organisierte Beziehungen zu derzeit sechs Hochschulen: der<br />

Universität Hannover, der Technischen Universität Clausthal, der Universität Lüneburg,<br />

der Technischen Universität Berlin, der Freien Universität Berlin <strong>und</strong> der Universität<br />

Göttingen. Um diese Partnerschaften zu stärken, lädt das <strong>LIAG</strong> Vertreter der<br />

SGD, der Partneruniversitäten <strong>und</strong> anderer kooperierender Einrichtungen zu jährlichen<br />

Austauschsitzungen ein. Auf ihnen werden laufende Kooperationsvorhaben,<br />

neue, eigenständige Projekte des Instituts <strong>und</strong> Vorschläge für zukünftige Gemeinschaftsvorhaben<br />

vorgestellt <strong>und</strong> erörtert. Das Programm der Austauschsitzung <strong>2010</strong><br />

ist im Anhang C des vorliegenden Berichtes zu finden.<br />

Innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft ist das Institut der Sektion Umweltwissenschaften<br />

zugeordnet. Auch wenn es partiell eine Zusammenarbeit mit anderen Leibniz-<br />

Instituten gibt, sind die Verknüpfungen, was die wissenschaftlichen Produkte betrifft,<br />

nicht dominierend. Gleichwohl beteiligt sich das Institut an den Aktivitäten der Leibniz-Gemeinschaft,<br />

insbesondere in der Politikberatung, z.B. „science meets parliament“,<br />

der Öffentlichkeitsarbeit, dem „Leibniz Open Access Repository“ sowie der<br />

Umsetzung der Gleichstellungsstandards.


Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter des Instituts beteiligen sich aktiv an der akademischen<br />

Lehre, im Jahr <strong>2010</strong> mit Vorlesungen an der TU Berlin, der TU Clausthal, der<br />

Universität Hannover, der FU Berlin, der TU Darmstadt, der Universität Würzburg<br />

<strong>und</strong> der Universität Göttingen. Für den Studiengang Geowissenschaften an der Universität<br />

Hannover wird regelmäßig ein geophysikalisches Geländepraktikum veranstaltet<br />

<strong>und</strong> es werden Praktikanten betreut. Fast alle Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftler<br />

nehmen zudem als Gutachter <strong>und</strong> Gremienmitglieder Aufgaben wahr,<br />

die gemeinhin als Leistungen für die wissenschaftliche Gemeinschaft bezeichnet<br />

werden. Auch das Management von Verb<strong>und</strong>vorhaben gehört dazu. Auftragsarbeiten<br />

führt das Institut nur in Ausnahmefällen durch, etwa wenn das Ergebnisrisiko hoch<br />

ist <strong>und</strong> gleichzeitig in der zu bearbeitenden Fragestellung ein publikationswürdiges<br />

Forschungspotenzial besteht, das zum Profil des Instituts passt, oder wenn das spezifische<br />

Fachwissen bei Industrieunternehmen nicht vorhanden ist.<br />

Eine Besonderheit des <strong>LIAG</strong> ist seine Einbindung in das GEOZENTRUM HANNOVER. Mit<br />

der B<strong>und</strong>esanstalt für Geowissenschaften <strong>und</strong> Rohstoffe (BGR) <strong>und</strong> dem Landesamt<br />

für Bergbau, Energie <strong>und</strong> Geologie (LBEG) profitiert es von einer gemeinsamen Infrastruktur<br />

für Gebäude, Verwaltung, Informationstechnologie, Werkstätten sowie<br />

von einer der weltweit umfangreichsten geowissenschaftlichen Fachbibliotheken.<br />

Großgeräte <strong>und</strong> Messsysteme sowie Untersuchungs- <strong>und</strong> Projektstandorte werden<br />

vielfach gemeinsam genutzt. Der besondere Vorteil <strong>und</strong> Gewinn in der Einbindung in<br />

das GEOZENTRUM HANNOVER ist, dass der Zugang zum fachlichen Wissen <strong>und</strong> Austausch<br />

in den Angewandten Geowissenschaften in der verfügbaren, in Deutschland<br />

<strong>und</strong> teilweise international einmaligen Breite auf direktem <strong>und</strong> kurzem Wege möglich<br />

ist <strong>und</strong> sich synergetische Kooperationen in der Forschung ergeben.<br />

In seiner wissenschaftlichen Ausrichtung, seiner fachlichen Kompetenz, seiner Ausstattung<br />

<strong>und</strong> der Bedeutung für seine Partner ist das <strong>LIAG</strong> in der Forschungslandschaft<br />

Deutschlands ohne Beispiel. Keine andere Einrichtung hat auf dem Gebiet der<br />

Angewandten Geophysik, mehr noch in der Verknüpfung mit den Disziplinen Gr<strong>und</strong>wassersysteme,<br />

geothermische Energie <strong>und</strong> terrestrische Sedimentsysteme sowie<br />

gezielte Methodenentwicklung ein vergleichbares Leistungsspektrum oder widmet<br />

sich in seiner ganzen Breite anwendungsnahen Fragestellungen auf diesem Wissenschaftssektor.<br />

Im Bereich der Angewandten Geophysik <strong>und</strong> der Geowissenschaften<br />

deckt das Institut damit einen wichtigen Forschungsanteil Deutschlands ab.<br />

3


1.2 Struktur <strong>und</strong> Organisation<br />

Das <strong>LIAG</strong> wurde mit Gesetz vom 16. Dezember 1999 (Nds. GVBl. Nr. 25/1999) als<br />

Anstalt des öffentlichen Rechts gegründet <strong>und</strong> trug den Namen „Institut für Geowissenschaftliche<br />

Gemeinschaftsaufgaben (GGA-Institut)“. Mit dem Gesetz vom 11. Dezember<br />

2008 wurde der Name des Institutes zu dem jetzigen Namen „Leibniz-<br />

Institut für Angewandte Geophysik“ geändert. Es ist Mitglied der Leibniz-<br />

Gemeinschaft.<br />

Laut seiner Satzung hat das Institut zwei Organe: das die Aufsicht führende Kuratorium<br />

<strong>und</strong> den Direktor bzw. die Direktorin. Dem Kuratorium gehören je zwei vom<br />

Land Niedersachsen <strong>und</strong> vom B<strong>und</strong> entsandte Vertreter/innen an, der/die Vorsitzende<br />

des Wissenschaftlichen Beirats, ein/e Vertreter/in einer Universität, zwei Vertreter/innen<br />

des B<strong>und</strong>-Länderausschusses Bodenforschung (BLA-Geo), ein/e Vertreter/in<br />

der Staatlichen Geologischen Dienste (SGD) sowie je eine Persönlichkeit aus<br />

den Bereichen Wirtschaft <strong>und</strong> Geowissenschaften. Das Kuratorium ist das Beschlussorgan<br />

für alle wesentlichen Angelegenheiten des Instituts. Es übt die Dienstherrenbefugnis<br />

aus.<br />

Der/die Direktor/in wird in einem gemeinsamen Berufungsverfahren mit einer deutschen<br />

Universität berufen. Zur Ausübung seines/ihres Amtes als Leiter/in des <strong>LIAG</strong><br />

wird er/sie von der Universität beurlaubt oder abgeordnet. Der/die Direktor/in nimmt<br />

Lehraufgaben an dieser Universität wahr.<br />

In Fragen von wissenschaftlichem Belang wird das Institut von einem Wissenschaftlichen<br />

Beirat (WB) beraten. Ihm gehören neun angesehene Wissenschaftler/innen<br />

unterschiedlicher Fachrichtungen an, davon vier aus dem Bereich der Hochschulen,<br />

drei aus dem Bereich der SGD sowie zwei aus den Bereichen Wirtschaft <strong>und</strong> außeruniversitäre<br />

Forschungseinrichtungen. Zwei Mitglieder des WB kommen aus dem<br />

Ausland. Die Mitglieder des Beirats werden auf Vorschlag des Direktors/der Direktorin<br />

vom Kuratorium berufen. Ihre Amtszeit beträgt vier Jahre. Der Beirat tagt in der<br />

Regel zweimal jährlich. Er ist auch für die laufende Begutachtung der Forschungsarbeiten<br />

des Instituts zuständig <strong>und</strong> führt hierzu interne Bewertungen durch, die dem<br />

Kuratorium zur Verfügung gestellt werden.<br />

Zur Beratung von Fragen der wissenschaftlichen Ausrichtung sowie der Forschungsplanung<br />

im Inneren hat das Institut einen internen Forschungsausschuss. Seine Mitglieder<br />

werden aus den Reihen der Mitarbeiter/innen des <strong>LIAG</strong> gewählt. Zur Wahrnehmung<br />

<strong>und</strong> Vertretung personenbezogener Anliegen seiner Beschäftigten hat das<br />

Institut einen Personalrat. Angelegenheiten weiblicher Bediensteter <strong>und</strong> der Stellenbewerberinnen<br />

nimmt eine Frauenbeauftragte wahr. Zur Regelung von Konfliktfällen<br />

im Zusammenhang mit der Anwendung der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis<br />

gibt es eine gewählte Ombudsperson. Die Funktion des Beauftragten für Schwerbehinderte<br />

nimmt die betreffende Person des LBEG mit wahr.<br />

Die Verwaltung des <strong>LIAG</strong> wird aufgr<strong>und</strong> eines Verwaltungsabkommens zwischen den<br />

Zuwendungsträgern extern durch die gemeinsame Abteilung Z der BGR <strong>und</strong> des<br />

LBEG vorgenommen.<br />

Zur Organisation <strong>und</strong> Durchführung seiner wissenschaftlichen Aufgaben hat sich das<br />

<strong>LIAG</strong> folgende Forschungs- bzw. Organisationsstruktur gegeben. Sie besteht aus den<br />

fünf methodisch ausgerichteten Sektionen<br />

• Seismik <strong>und</strong> Potenzialverfahren (S1),<br />

• Geoelektrik <strong>und</strong> Elektromagnetik (S2),<br />

• Geochronologie <strong>und</strong> Isotopenhydrologie (S3),<br />

5


6<br />

• Geothermik <strong>und</strong> Informationssysteme (S4),<br />

• Gesteinsphysik <strong>und</strong> Bohrlochgeophysik (S5),<br />

sowie derzeit aus den drei thematischen Forschungsschwerpunkten<br />

• Gr<strong>und</strong>wassersysteme - Hydrogeophysik – Struktur, Qualität, Prozesse,<br />

• Geothermische Energie – Forschung <strong>und</strong> Entwicklung im Vorfeld einer wirtschaftlichen<br />

Erdwärmenutzung,<br />

• Terrestrische Sedimentsysteme – Struktur, Genese, Alter.<br />

Die Leitung einer Sektion, sowohl fachlich wie im Hinblick auf Personaleinsatz <strong>und</strong><br />

Personalverantwortung, obliegt dem Sektionsleiter bzw. der Sektionsleiterin. Bevorzugt<br />

wird diese Position in gemeinsamer Berufung mit einer kooperierenden Universität<br />

besetzt. Technische Kapazitäten <strong>und</strong> Fachpersonal der Sektionen kommen in<br />

erheblichem Umfang in Forschungsschwerpunkten zum Einsatz. Die Planung, wissenschaftliche<br />

Disposition <strong>und</strong> hausinterne Abstimmung der Arbeiten im Forschungsschwerpunkt<br />

wird durch den Schwerpunktkoordinator bzw. die Schwerpunktkoordinatorin<br />

geleistet.<br />

Die Struktur der Sektionen wurde zuletzt im April 2009 neu gestaltet. Dabei wurde<br />

die Arbeitsorganisation in den Sektionen, die im Wesentlichen methodisch ausgerichtet<br />

sind <strong>und</strong> sich so bewährt haben, beibehalten, aber in den Inhalten neu sortiert<br />

bzw. aufgestellt. Die neue S4 wurde aus den Teilen der alten S4 Geothermik <strong>und</strong><br />

Geohydraulik <strong>und</strong> S5 Geomodelle <strong>und</strong> Informationssysteme zusammengestellt. Die<br />

neue S5 wurde aus dem Teil der alten S2 Bohrlochgeophysik mit der Ergänzung der<br />

neu aufgestellten Gesteinsphysik zusammengestellt. Die alte S2 wurde um die neue<br />

Elektromagnetik ergänzt. Des Weiteren wurden aus der alten S1 die Teile der Gesteinsmagnetik<br />

in S5 verlegt. Ansonsten blieben S1 <strong>und</strong> S3 in der alten Aufstellung.<br />

Die Thematik der Forschungsschwerpunkte wird unter Mitwirkung des institutsinternen<br />

Forschungsausschusses, der Sektionsleiter <strong>und</strong> des WB vom Direktor des Instituts<br />

festgelegt. Die Forschung in den einzelnen Schwerpunkten wird vom Personal<br />

der Sektionen in Zusammenarbeit mit Partnern aus den SGD, den Hochschulen, der<br />

außeruniversitären Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> der Industrie durchgeführt.<br />

Die Zuständigkeiten für wichtige Aufgaben innerhalb des <strong>LIAG</strong> sind in einem Organigramm<br />

abgebildet (s. Anhang D). Das Institut hat eine Geschäftsordnung.


1.3 Personal- <strong>und</strong> Mittelausstattung<br />

Die Gr<strong>und</strong>finanzierung des <strong>LIAG</strong> erfolgt nach der Rahmenvereinbarung Forschungsförderung<br />

gemäß Artikel 91b GG. Die Ausgaben werden zu je 50% vom B<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

vom Sitzland Niedersachsen finanziert. Der Sitzlandanteil wird nach dem Königsteiner<br />

Schlüssel von allen B<strong>und</strong>esländern zu 25% refinanziert.<br />

Der Wirtschafts- <strong>und</strong> Stellenplan wird vom Kuratorium des Instituts beschlossen <strong>und</strong><br />

abschließend vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit <strong>und</strong> Verkehr<br />

genehmigt. Der Wirtschaftsplan 2011 wurde auf Basis der geltenden mittelfristigen<br />

Finanzplanung aufgestellt. In der Finanzplanung sind die entsprechenden Zuweisungen<br />

des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> des Landes Niedersachsen berücksichtigt.<br />

Das Institut budgetiert in vollem Umfang (weitgehende Deckungsfähigkeit der Mittel,<br />

Verstärkung der Ausgaben durch Mehreinnahmen, überjährige Verfügbarkeit aller<br />

Mittel). Damit hat das Institut die Möglichkeit, seine Aufgaben flexibel wahrzunehmen.<br />

Eine Übersicht über die Zahl der Beschäftigungsmöglichkeiten bzw. über den<br />

Personalbestand <strong>und</strong> die Haushaltsentwicklung liefern die beiden Tabellen auf der<br />

nächsten Seite.<br />

Im Stellenplan des <strong>LIAG</strong> sind 55 planmäßige Stellen ausgewiesen. Von diesen sind<br />

derzeit drei unbesetzt. Für eine Planstelle läuft das Auswahlverfahren bereits.<br />

In befristeten Arbeitsverhältnissen befinden sich zum Stichtag 31.12.<strong>2010</strong> 42 Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter, davon 37 Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftler, die<br />

aus Drittmittel-Forschungsvorhaben (z. B. DFG, EU BMBF, BMU, BMWi, BmVg) finanziert<br />

werden.<br />

Für <strong>2010</strong> betrug die Zuwendung, welche vom Zuwendungsgeber ‚Investitions- <strong>und</strong><br />

Förderbank Niedersachsen GmbH (NBank)’ als Festbetragsfinanzierung gewährt<br />

wird, insgesamt 6.630 T€. Hinzu kamen rd. 182 T€ eigene Einnahmen. Aus den Vorjahr<br />

standen zudem noch rd. 303 T€ eigene Mittel <strong>und</strong> eigene Mehreinnahmen zur<br />

Verfügung.<br />

Für den Wirtschaftsplan 2011 sind 129 T€ an eigenen Einnahmen veranschlagt.<br />

Daneben sind insgesamt rd. 486 T€ als Mehreinnahmen aus Vorjahren sowie 84 T€<br />

aus Restender Zuwendung <strong>2010</strong> weiterhin verfügbar. Mit der Zuwendung in Höhe<br />

von 6.362 T€ aus dem öffentlichen Bereich könnten für 2011 somit insgesamt 7.061<br />

T€ zur Verfügung stehen.<br />

Beim <strong>LIAG</strong> werden zurzeit rd. 25 Drittmittel-Forschungsvorhaben bearbeitet, von denen<br />

viele eine Laufzeit zwischen zwei <strong>und</strong> drei Jahren haben (s. Kap. 4). Im Wirtschaftsplan<br />

sind für die Drittmittel-Forschung bei der besonderen Titelgruppe 74<br />

jährlich 511 T€ (fiktiv) ausgewiesen. Die tatsächlichen Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben<br />

schwanken von Jahr zu Jahr, da sie von der Bewilligung beantragter Forschungsvorhaben<br />

abhängen. In den vergangenen Haushaltsjahren lagen sie weit über dem (fiktiven)<br />

Ansatz. Zur Stärkung der Drittmitteleinnahmen hat das Institut erstmals im<br />

Jahr 2003 eine Drittmittelstrategie formuliert <strong>und</strong> diese im Laufe der Jahre weiterentwickelt.<br />

Die Strategie macht Ausführungen zur Bedeutung von Drittmittelforschung,<br />

regelt Zuständigkeiten für die Einwerbung von Drittmitteln <strong>und</strong> gibt Hinweise<br />

zur Nutzung von Synergieeffekten.<br />

7


Wissenschaftler<br />

8<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten <strong>und</strong> Personalbestand im <strong>LIAG</strong><br />

Ist per<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

davon<br />

besetzt<br />

Soll<br />

2011<br />

- auf Planstellen 16 15 16 16<br />

- auf Stellen 9 8 9 9<br />

- außerplanmäßig Beschäftigte 37 37 36 36<br />

inkl. Doktoranden <strong>und</strong> Postdoktoranden<br />

Gesamt 62 60 61 61<br />

Ingenieure, Techniker, Schreibkräfte etc.<br />

- auf Planstellen 5 5 5 5<br />

- auf Stellen 25 24 25 25<br />

(davon in den zentralen Fachdiensten) (2) (2) (2) (2)<br />

- außerplanmäßig Beschäftigte 5 5 5 5<br />

Gesamt 35 34 35 35<br />

Planmäßig 55 52 55 55<br />

Außerplanmäßig Beschäftigte 42 42 41 41<br />

Summe 97 94 96 96<br />

Ausgaben für Zweckbestimmung<br />

1. Planmäßige Haushaltsmittel<br />

Haushaltsentwicklung des <strong>LIAG</strong> (in Tausend €)<br />

Ist**<br />

<strong>2010</strong><br />

Soll<br />

2011<br />

Soll<br />

2012<br />

Soll<br />

2012<br />

Personalausgaben 3.768,0 3,990,0 3.884,1<br />

Sachausgaben 943,7 992,4 1.215,8<br />

Übertragungsausgaben 884,3 818,6 1.021,1<br />

Investitionen 938,3 690,0 690,0<br />

Summe 1 6.546,0 6.491,0 6.811,0<br />

2. Forschungs- u. Auftragsmittel Dritter<br />

Personalausgaben 1.306,3 410,0* 410,0*<br />

Sachausgaben 578,1 101,0* 101,0*<br />

Übertragungsausgaben - - -<br />

Investitionen 20,2 - -<br />

Summe 2 1.904,6 511,0* 511,0*<br />

3. Gesamtausgaben 1 + 2<br />

Personalausgaben 5.074,3 4.400,0 4.294,1<br />

Sachausgaben 1.533,4 1.093,4 1.316,8<br />

Übertragungsausgaben 884,3 818,6 1.021,1<br />

Investitionen 958,6 690,0 690,0<br />

Summe 1 + 2 8.450,6 7.002,0 7.322,0<br />

* Angaben als Plandaten lt. Wirtschaftsplan<br />

** R<strong>und</strong>ungsdifferenzen


1.4 Personalentwicklung<br />

Durch eine aktive Personalentwicklung (PE) sollen das Leistungs- <strong>und</strong> Lernpotenzial<br />

der Beschäftigten erkannt, erhalten <strong>und</strong> in Abstimmung mit dem Bedarf des <strong>LIAG</strong><br />

gefördert werden. Ziel ist die langfristige Sicherung der Innovations- <strong>und</strong> Entwicklungsfähigkeit<br />

der Einrichtung <strong>und</strong> der Beteiligungsbereitschaft aller Institutsangehörigen.<br />

Bestandteile der PE sind die Förderung der Beschäftigten durch ein bedarfsorientiertes<br />

Angebot an Fortbildungsmaßnahmen, die Qualifizierung von Vorgesetzten<br />

durch spezielle Maßnahmen der Führungskräfteentwicklung, eine möglichst gezielte<br />

Personalauswahl <strong>und</strong> die berufliche Förderung von Frauen.<br />

Das <strong>LIAG</strong> hat in den vergangenen Jahren ein erweitertes PE-Konzept erarbeitet. Im<br />

Vorgriff darauf hat es in Zusammenarbeit mit der BGR <strong>und</strong> dem damaligen NLfB,<br />

jetzt LBEG, bereits 2003 ein Mentoring-Modell eingeführt – eine auf die Dauer etwa<br />

eines Jahres angelegte Fördermaßnahme neu eingestellter Bediensteter. Hierbei unterstützt<br />

eine im GEOZENTRUM HANNOVER erfahrene Person (Mentorin oder Mentor)<br />

die berufliche Entwicklung der/des neu Eingestellten (Mentee) durch Anleitung, Beratung<br />

sowie Förderung <strong>und</strong> Vermittlung formeller <strong>und</strong> informeller Kontakte.<br />

Darüber hinaus wurden – in Anlehnung an das bei Behörden bekannte Mitarbeiter-<br />

Vorgesetzten-Gespräch – Gespräche zwischen Mitarbeitern <strong>und</strong> Vorgesetzten zur<br />

Förderung der Zusammenarbeit eingeführt <strong>und</strong> angeboten. Beide Seiten setzen sich<br />

offen mit ihren Stärken <strong>und</strong> Schwächen im Hinblick auf gegenwärtige <strong>und</strong> zukünftige<br />

Aufgabenstellungen <strong>und</strong> Anforderungen auseinander. Durch Reflexion der Arbeitssituation,<br />

der Arbeitsweisen <strong>und</strong> des Führungsverhaltens werden Transparenz <strong>und</strong> Arbeitsmotivation<br />

gesteigert.<br />

Die bereits umgesetzten Maßnahmen der PE beinhalten Fortbildungs- bzw. Qualifizierungsmaßnahmen<br />

<strong>und</strong> die Förderung der Ges<strong>und</strong>heit der Beschäftigten. Im Jahr<br />

<strong>2010</strong> nahmen insgesamt 71 Bedienstete des <strong>LIAG</strong> an zusammen 37 Kursen zur Weiterbildung<br />

teil. Eine 2005 begonnene Maßnahme ist die interne Fortbildung der<br />

Nichtwissenschaftler/innen auf den Themenfeldern Angewandte Geophysik, Geologie<br />

<strong>und</strong> Geochronologie durch eine Serie von Seminarveranstaltungen, gehalten von<br />

Hochschullehrern bzw. Lehrbeauftragten des Instituts. Es gibt eine Sportgemeinschaft<br />

am GEOZENTRUM HANNOVER <strong>und</strong> die Möglichkeit zur regelmäßigen Teilnahme an<br />

sportlichen Übungen (Tischtennis, Gymnastik, Fußball, Volleyball u.v.m.).<br />

Die Förderung der Gleichstellung ist für das Institut von hoher Bedeutung, daher ist<br />

der Thematik „Gleichstellung“ ein eigenes, neues Kapitel 1.6 gewidmet worden.<br />

Gleichwohl ist die Frauenförderung auch aus personalwirtschaftlichen <strong>und</strong> rechtlichen<br />

Gründen integraler Bestandteil der PE <strong>und</strong> trägt dazu bei, geschlechterspezifische<br />

Benachteiligungen abzubauen. Für das <strong>LIAG</strong> gelten die Regelungen des Niedersächsischen<br />

Gleichberechtigungsgesetzes (NGG). Das Gesetz sieht bei gleicher Eignung,<br />

Befähigung <strong>und</strong> fachlicher Leistung gr<strong>und</strong>sätzlich die bevorzugte Einstellung<br />

<strong>und</strong> Beförderung von Frauen in Bereichen vor, in denen sie unterrepräsentiert sind.<br />

Ein Instrument zum Abbau der Unterrepräsentanz ist der Stufenplan nach § 4 dieses<br />

Gesetzes. Er umfasst eine Bestandsaufnahme <strong>und</strong> Analyse der Beschäftigtenstruktur<br />

sowie die geplanten personellen, organisatorischen <strong>und</strong> fortbildenden Maßnahmen<br />

zum Abbau einer festgestellten Unterrepräsentanz. Es besteht nach wie vor eine Unterrepräsentanz<br />

der Frauen im Bereich der unbefristeten wissenschaftlichen Mitarbeiter<br />

sowie in Leitungspositionen. Der Stufenplan des Institutes wurde im März 2009<br />

für die nächsten fünf Jahre aktualisiert. Der Plan sieht gezielte Maßnahmen zur Erhöhung<br />

des Frauenanteils im Institut vor. Die Möglichkeiten, dies kurzfristig zu ändern,<br />

sind aufgr<strong>und</strong> der Stellensituation gering. Hingegen sind im Bereich der befristeten<br />

Stellen, überwiegend in Drittmittelprojekten, Frauen deutlich in der Überzahl.<br />

Wegen der hohen Fluktuation bei solchen Stellen können gezielt Frauen eingestellt<br />

werden. Im Rahmen von Personalauswahlverfahren wird gezielt um qualifizierte<br />

9


10<br />

Frauen geworben. Nach wie vor ist die Förderung der beschäftigten Frauen Schwerpunkt<br />

der Frauenförderung.<br />

Um die Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie zu verbessern, wurde im GEOZENTRUM<br />

HANNOVER ein flexibler Arbeitsplatz, das Eltern-Kind-Büro, eingerichtet. In so genannten<br />

„Notfällen bei der Kinderbetreuung“, z. B. bei Erkrankung/Urlaub der Betreuungsperson<br />

oder Schulausfall, kann das Büro kurzfristig von Eltern mit ihren Kindern<br />

genutzt werden.<br />

Ende <strong>2010</strong> waren am <strong>LIAG</strong> 13 Doktoranden. Davon waren sechs Angestellte des<br />

<strong>LIAG</strong>, zwei Gäste mit Stipendien oder anderweitigen Anstellungen, ein Gast mit<br />

Leibniz-DAAD-Stipendium sowie vier Besucher.<br />

Die Doktorandenförderung im <strong>LIAG</strong> ruht auf mehreren Säulen: Die im gemeinsamen<br />

Berufungsverfahren mit Universitäten ausgewählten leitenden Personen des <strong>LIAG</strong><br />

haben neben der Lehrverpflichtung auch das Promotionsrecht, so dass ein gr<strong>und</strong>ständiges<br />

Interesse <strong>und</strong> eine Kompetenz an der Doktorandenförderung institutionell<br />

verankert sind. Für den einzelnen Doktoranden bzw. die einzelne Doktorandin ist zudem<br />

das breite Spektrum des Instituts von besonderer Attraktivität. Neben einem<br />

umfangreichen Methodenpool <strong>und</strong> einer komfortablen Arbeitsplatzausstattung findet<br />

sich ein dichtes wissenschaftliches Umfeld mit einer kollegialen Einbindung in Arbeitsgruppen.<br />

Sie stellt die oft auch aufwändige technische <strong>und</strong> wissenschaftliche<br />

Zuarbeit sicher, ermöglicht eine problemnahe Betreuung, fachlichen Austausch <strong>und</strong><br />

persönliche Qualifizierung. Sie bietet den Rahmen, sich im kleinen Kreis fachlich zu<br />

präsentieren. Das Institutsseminar ist im nächsten Schritt ein kleines, fachöffentliches<br />

Podium im Geozentrum, um eigene Ergebnisse zu präsentieren <strong>und</strong> zu diskutieren.<br />

Die Doktorandenbetreuung wird auf Sektionsebene organisiert, wodurch der<br />

fachliche Zusammenhang der Doktoranden / Doktorandinnen gegeben ist.


1.5 Qualitätssicherung<br />

Die Sicherung eines hohen Qualitätsstandards des Instituts <strong>und</strong> seiner wissenschaftlichen<br />

Leistungen ist ein berechtigtes Interesse der Zuwendungsgeber. Sie liegt auch<br />

im Eigeninteresse des Instituts, das als Forschungseinrichtung einen guten Ruf genießt<br />

<strong>und</strong> diesen weiter steigern möchte. Das Institut bekennt sich zu den Regeln<br />

guter wissenschaftlicher Praxis, die es formell in einer Anlage zu seiner Geschäftsordnung<br />

festgelegt hat. Es begrüßt die in der Europäischen Charta für Forscherinnen<br />

<strong>und</strong> Forscher aufgeführten Empfehlungen der Europäischen Gemeinschaft.<br />

Qualitätssicherung erfolgt am <strong>und</strong> für das <strong>LIAG</strong> auf verschiedenen Ebenen, sowohl<br />

intern als auch extern. Neben dem bereits unter Kap. 1.4 erwähnten Personalentwicklungskonzept<br />

gehören zu den internen Maßnahmen regelmäßige Seminare, auf<br />

denen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter über ihre aktuellen wissenschaftlichen Arbeiten<br />

<strong>und</strong> Ergebnisse berichten bzw. diese zur Diskussion stellen. Das Seminar steht<br />

externen Besuchern offen. Gelegentlich tragen auch auswärtige Gäste vor. Die <strong>2010</strong><br />

gehaltenen Vorträge einschließlich der Vorträge der Austauschsitzung finden sich in<br />

Kapitel 5.3.4.<br />

Der interne Forschungsausschuss trägt zur Qualitätssicherung bei, indem er sich mit<br />

Fragen der wissenschaftlichen Ausrichtung von Sektionen <strong>und</strong> Schwerpunkten des<br />

Instituts befasst <strong>und</strong> hierzu Empfehlungen formuliert. In seiner Funktion als ‚Denkfabrik’<br />

gibt er Anregungen zur Aufnahme neuer Forschungsvorhaben oder zur Umgestaltung<br />

bzw. Neueinrichtung von Forschungsschwerpunkten.<br />

Bereits 2002 hat das Institut die Kosten-Leistungs-Rechnung (KLR) mit Zeitaufschreibung<br />

eingeführt. Daneben führt das Institut eine selbst entwickelte Produktdatenbank<br />

mit komfortablen Recherchemöglichkeiten. In ihr werden Veröffentlichungen,<br />

Vorträge, Gutachtertätigkeiten, Lehr-/Betreuungsaufgaben, Geräte-/Softwareentwicklungen<br />

<strong>und</strong> Ähnliches erfasst. Die im Jahr <strong>2010</strong> erbrachten Leistungen sind,<br />

nach Produkttypen gegliedert, in Kapitel 5 dieses Berichtes zu finden. Die Diagramme<br />

auf dieser <strong>und</strong> der folgenden Seite zeigen die Anzahl der Veröffentlichungen <strong>und</strong><br />

Vortragstätigkeiten von Institutsangehörigen in den Jahren 2004 bis <strong>2010</strong> <strong>und</strong> die<br />

Entwicklung der eingeworbenen Drittmittel auf Ausgabenbasis (2000 bis <strong>2010</strong>). Eine<br />

separate Grafik weist die Herkunft der Drittmittel aus.<br />

Übersicht über Anzahl von Veröffentlichungen, Vorträgen <strong>und</strong> Lehrtätigkeiten von<br />

Angehörigen des <strong>LIAG</strong> in den Jahren 2004 – <strong>2010</strong>.<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

A B C D E F G H I<br />

A Artikel in ref. Zeitschr., Patente F eingeladene Vorträge<br />

B Monografien, Beitr. zu Sammelw. G externe Vorträge<br />

C sonstige Artikel, Proceedings H interne Vorträge<br />

D Berichte, Reports I Vorlesungen, Dipl.- u. Dr.-Arb.<br />

E Poster, ausf. Kurzfassungen<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

<strong>2010</strong><br />

11


12<br />

Drittmittelausgaben des <strong>LIAG</strong> 2000 - <strong>2010</strong> in T€<br />

Tausend €<br />

4.750<br />

4.500<br />

4.250<br />

4.000<br />

3.750<br />

3.500<br />

3.250<br />

3.000<br />

2.750<br />

2.500<br />

2.250<br />

2.000<br />

1.750<br />

1.500<br />

1.250<br />

1.000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

0<br />

<strong>LIAG</strong> / Drittmittelprojekte<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Drittmittelausgaben des <strong>LIAG</strong> 2000 – <strong>2010</strong> in T€,<br />

aufgeschlüsselt nach den Förderern.<br />

Tausend €<br />

4.750<br />

4.500<br />

4.250<br />

4.000<br />

3.750<br />

3.500<br />

3.250<br />

3.000<br />

2.750<br />

2.500<br />

2.250<br />

2.000<br />

1.750<br />

1.500<br />

1.250<br />

1.000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

0<br />

<strong>LIAG</strong> / Drittmittelprojekte<br />

aufgeschlüsselt nach Förderung<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Sonstiges<br />

Investitionen<br />

Personal<br />

Sonstiges<br />

Industrie<br />

EU<br />

DFG<br />

MWK/BHI<br />

BMVg<br />

BMU<br />

BMBF<br />

Zu den externen Maßnahmen der Qualitätssicherung gehört u. a. die Erstellung eines<br />

Jahresberichts – wie der hier vorgelegte. Mit ihm legt das Institut Rechenschaft<br />

über seine wichtigsten Forschungsergebnisse aus dem Vorjahr ab <strong>und</strong> informiert<br />

über seine Arbeitsplanung im angelaufenen Jahr. Der Jahresbericht wird von den<br />

Mitgliedern des Wissenschaftlichen Beirates begutachtet. Die Stellungnahmen gehen<br />

dem Kuratorium zu <strong>und</strong> werden institutsintern verwertet.<br />

Verschiedene wissenschaftliche Leistungen erfahren per se eine externe Begutachtung.<br />

Dies trifft auf Veröffentlichungen mit Review <strong>und</strong> Patente zu, auf Einladungen<br />

zu externen Vorträgen, auf Preise <strong>und</strong> Ehrungen <strong>und</strong> auf Anträge zu Drittmittelvorhaben.<br />

Durch Vorträge <strong>und</strong> Posterbeiträge auf Seminaren, Workshops, Tagungen<br />

<strong>und</strong> Kongressen präsentieren <strong>und</strong> diskutieren Institutsbedienstete ihre Arbeitsergebnisse<br />

<strong>und</strong> stellen sich der Kritik an ihrer Arbeit. Auch so erfahren sie eine Rückkopplung<br />

zu ihren Leistungen.


Als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft unterzieht sich das <strong>LIAG</strong> externen Evaluierungen.<br />

Der Abstand zwischen zwei Evaluierungen beträgt maximal sieben Jahre (s.<br />

http://www.leibniz-gemeinschaft.de/Evaluierung). Für das <strong>LIAG</strong> hat eine solche Evaluierung<br />

mit Begehung durch eine Gutachtergruppe zuletzt Ende 2004 stattgef<strong>und</strong>en.<br />

Im Vorlauf der Begehung wurde ein umfangreicher Selbstreport mit Begleitunterlagen<br />

erstellt. Als Ergebnis der Evaluierung hat der Senat der Leibniz-<br />

Gemeinschaft im November 2005 B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern empfohlen, das Institut als Forschungseinrichtung<br />

auf der Gr<strong>und</strong>lage der ‚Ausführungsvereinbarung Forschungseinrichtungen’<br />

weiter zu fördern. Die ausführlichen Stellungnahmen sind allgemein zugänglich<br />

<strong>und</strong> können von der o. g. Webadresse heruntergeladen werden. Im Zeitraum<br />

zwischen den externen Evaluierungen begutachtet der Wissenschaftliche Beirat<br />

die Leistungen des Instituts <strong>und</strong> informiert hierüber das Kuratorium.<br />

Die nächste Evaluierung des Institutes ist von der Leibniz-Gemeinschaft für den 29.-<br />

30. November 2011 festgelegt worden. Der Evaluierungszeitraum wird hierbei, wie<br />

üblich, den Zeitraum seit der letzten Evalierung (2004-<strong>2010</strong>) umfassen, der Zeitraum<br />

2008-<strong>2010</strong> wird die quantitative Gr<strong>und</strong>lage bilden. Die Evaluierungsunterlage des Institutes,<br />

der sog. Selbstbericht, wird nach Abnahme in den Gremien des Institutes,<br />

im Wissenschaftlichen Beirat <strong>und</strong> im Kuratorium, der Leibniz-Gemeinschaft im Juli<br />

2011 vorgelegt. Die Arbeiten zum Selbstreport Evaluierung fangen unmittelbar im<br />

Januar 2011 an. Vorab erfolgte ein umfassendes Beratungsgespräch mit dem Referat<br />

Evaluierung der Leibniz-Gemeinschaft am 29.11.<strong>2010</strong> im <strong>LIAG</strong> mit Beteiligung aller<br />

relevanten Bereiche des <strong>LIAG</strong>.<br />

Mit dem Wissenschaftlichen Beirat <strong>und</strong> dem Kuratorium sind die entsprechenden Abstimmungsr<strong>und</strong>en<br />

vereinbart. Diese werden, in Ergänzung der permanenten Begleitung<br />

<strong>und</strong> Überprüfung durch den Wissenschaftlichen Beirat, insbesondere zur Verbesserung<br />

der Evaluierungsdarstellung <strong>und</strong> -vorstellung benutzt.<br />

13


1.6 Gleichstellung<br />

14<br />

Das <strong>LIAG</strong> fördert im Rahmen der Selbstverpflichtung die europäischen Genderaspekte.<br />

Darüber hinaus wird zur Förderung der Gleichstellung seit der Gründung des Instituts<br />

das 1998 verabschiedete Niedersächsische Gleichstellungsgesetz (NGG) angewendet.<br />

Seit 2006 unterstützt das über die Gleichstellung der Geschlechter hinausgehende<br />

Allgemeine Gleichstellungsgesetz (AGG) die Arbeit. Sowohl auf nationaler<br />

als auch auf internationaler Ebene spiegelt diese Entwicklung die Relevanz der<br />

Gleichstellung in der modernen Gesellschaft wider. Sie setzt sich 2009 mit den von<br />

der DFG definierten Gleichstellungsstandards auch in den Hochschulen <strong>und</strong> außeruniversitären<br />

Forschungseinrichtungen fort. Die Umsetzung der DFG Gleichstellungsstandards<br />

sowie die Zertifizierung durch das TOTAL-E-QUALITY-Prädikat sind Ziele<br />

des <strong>LIAG</strong>.<br />

Der Anforderungskatalog der DFG-Gleichstellungsstandards sieht vor, dass sowohl<br />

strukturell als auch personell ein Rahmen geschaffen wird, der wettbewerbsfähige,<br />

zukunftsorientierte <strong>und</strong> kompetente Gleichstellung in den Institutionen durchgängig<br />

<strong>und</strong> transparent ermöglicht. Die strukturelle Verankerung der Gleichstellung als Leitungsaufgabe<br />

soll die Durchgängigkeit gewährleisten. Eine differenzierte Darstellung<br />

der Gleichstellung für alle Ebenen, wie sie den Beschäftigten im Stufenplan in regelmäßigen<br />

Abständen vorgelegt wird, schafft die notwendige Transparenz zur Bewertung<br />

der Situation. Für wettbewerbsfähig <strong>und</strong> zukunftsorientiert hält die DFG die<br />

Mitgliedseinrichtungen, wenn sie aktiv Sorge dafür tragen, dass wissenschaftliche<br />

Karrieren von Männern <strong>und</strong> Frauen mit den Familienaufgaben vereinbar sind <strong>und</strong><br />

veralteten Rollenbildern entgegengewirkt wird, so dass individuell gestaltete Lebensentwürfe<br />

möglich sind. Um dies kompetent umsetzen zu können, ist es notwendig,<br />

persönlichen Abhängigkeiten nachhaltig entgegenzuwirken <strong>und</strong> Personen <strong>und</strong> deren<br />

wissenschaftliche Leistungen vorurteilsfrei zu beurteilen.<br />

Die beschriebenen strukturellen Forderungen sieht die DFG personell erst als erfüllt<br />

an, wenn Zielvorgaben mit konkreten Zahlen belegt werden. Werden für einzelne<br />

Karrierestufen signifikante Abweichungen der Verhältnismäßigkeiten auf den jeweils<br />

darunterliegenden Karrierestufen festgestellt, so sind diese zu veröffentlichen <strong>und</strong><br />

innerhalb von fünf Jahren um einen festgelegten Anteil zu verringern. Aufgedeckten<br />

Verzerrungseffekten soll mit konkreten Maßnahmen entgegengewirkt werden. So<br />

gehört auch die Beteiligung von Frauen an Förderverfahren bei Unterrepräsentanz<br />

zum fairen Wettbewerb.<br />

Das TOTAL-E-QUALITY-Prädikat hat sich zum Ziel gesetzt, Unternehmen <strong>und</strong> Institutionen<br />

auszuzeichnen, die eine an Chancengleichheit orientierte Personal- <strong>und</strong> Organisationspolitik<br />

verfolgen, in deren Mittelpunkt die Beschäftigten (Leitungskräfte,<br />

wissenschaftliche <strong>und</strong> wissenschaftsstützende Mitarbeiter/innen, Studierende) stehen<br />

<strong>und</strong> deren Ziel es ist, das Potenzial von Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern zu<br />

fördern.<br />

Um die Ziele des DFG-Gleichstellungsstandards <strong>und</strong> auch die des TOTAL-E-QUALITY-<br />

Prädikats in der erforderlichen Breite abzudecken, wurde <strong>2010</strong> am <strong>LIAG</strong> eine Arbeitsgruppe<br />

Gleichstellung gebildet. Die Beteiligung des Direktors, aller Sektionen,<br />

der Verwaltung, des Personalrates <strong>und</strong> der Frauenbeauftragten stärkt das Bewusstsein<br />

für Gleichstellung am gesamten Institut. Neben Sachkenntnis <strong>und</strong> Bewusstsein<br />

für Genderaspekte soll auch die Sozialkompetenz der Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

im Bereich „Gender Mainstreaming“ mit entsprechenden Fortbildungen weiter gestärkt<br />

werden.<br />

Die Arbeitsgruppe Gleichstellung hat im ersten Schritt die bereits strukturell am <strong>LIAG</strong><br />

verankerten Rahmenbedingungen evaluiert <strong>und</strong> in einer Umfrage die Bedürfnisse<br />

bezüglich Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong> Familien, der Nachwuchsförderung <strong>und</strong> Kar-


iereentwicklungen unter den Beschäftigten eruiert. Im Ergebnis kann festgehalten<br />

werden, dass mit der Möglichkeit der Teilzeit, Telearbeit <strong>und</strong> den flexiblen Arbeitszeiten<br />

bereits eine recht gute Vereinbarkeit gewährleistet wird. In Teilen werden jedoch<br />

noch weitergehende Vereinbarungen in entsprechenden Dienstvereinbarungen<br />

als Handlungsmaßnahme für sinnvoll erachtet. Die Erstellung einer Dienstvereinbarung<br />

zur Telearbeit für das <strong>LIAG</strong> ist für 2011 geplant.<br />

Der Stufenplan wird von der Arbeitsgruppe als ein geeignetes, aber nicht hinreichendes<br />

Instrument zur Verwirklichung der dort definierten Ziele bewertet. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> wurde ein Gleichstellungskonzept etabliert, das eine Prüfung möglicher<br />

Ziele durch die Arbeitsgruppe vorsieht <strong>und</strong> Kontrollmechanismen zur Zielerreichung<br />

benötigt. Damit werden für ein Kalenderjahr definierte Ziele in der Umsetzung begleitet<br />

<strong>und</strong> die Erfolgschancen erhöht.<br />

Maßnahmen, die die Beschäftigten in der Betreuung von Kindern <strong>und</strong> pflegebedürftigen<br />

Angehörigen unterstützen, sind derzeit nur über die Dienstvereinbarung zur Arbeitszeit<br />

möglich, was jedoch den aktuellen gesellschaftlichen Anforderungen an eine<br />

Forschungseinrichtung nicht mehr genügt. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist das <strong>LIAG</strong> bestrebt,<br />

finanzielle Mittel für die Verbesserung dieser Aufgabe zur Verfügung zu stellen.<br />

Das Bedürfnis der Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter des <strong>LIAG</strong> an Kinderbetreuung,<br />

der Generationenwechsel in den letzten Jahren <strong>und</strong> die Schwierigkeiten in der Personalgewinnung<br />

veranlassen die Arbeitsgruppe Gleichstellung zu einer Maßnahme,<br />

die eine Anknüpfung an die wissenschaftliche Karriere für Personen ermöglicht, die<br />

vorübergehend zur Wahrnehmung von Familienaufgaben aus dem Berufsleben ausscheiden.<br />

Der für 2013 geplante Ausbau im Bereich des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />

mit einer weiteren befristeten Stelle soll daher speziell als Wiedereinstiegsstelle<br />

bereitgestellt werden.<br />

Einen Einstieg bzw. Wiedereinstieg nach Elternzeit hat das <strong>LIAG</strong> <strong>2010</strong> in den einzelnen<br />

Sektionen für 5 Beschäftigte sowohl aus dem technischen als auch aus dem wissenschaftlichen<br />

Bereich ermöglicht. Weitere Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter nutzen<br />

Telearbeit oder Individualvereinbarungen gemäß Dienstvereinbarung zur Arbeitszeit,<br />

um Beruf <strong>und</strong> Familie vereinbaren zu können. Doch die einzelnen Sektionen haben<br />

nicht nur im Rahmen der Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie einen Beitrag zur<br />

Gleichstellung am <strong>LIAG</strong> geleistet, sondern es wurde auch die Förderung des weiblichen<br />

Nachwuchses berücksichtigt. In der Ausbildung für die nächst höhere Karrierestufe,<br />

sei es der Abschluss eines Diploms/Masters/Bachelors oder einer Dissertation,<br />

unterstützt das <strong>LIAG</strong> 9 Frauen <strong>und</strong> 7 Männer. Das <strong>LIAG</strong> ist aufgr<strong>und</strong> der guten technischen<br />

Ausstattung für Nachwuchskräfte sicher attraktiv. Um die sich daraus für<br />

den Nachwuchs ergebenden Möglichkeiten optimal nutzen zu können, wird das <strong>LIAG</strong><br />

einen allgemein gültigen Leitfaden erstellen.<br />

Gender Mainstreaming spiegelt sich jedoch nicht nur im personellen Bereich wider,<br />

sondern hat häufig auch Auswirkungen auf die Forschung. In einem technischen Bereich<br />

der Forschung, wie es die Geophysik darstellt, liegt diese Verbindung nicht direkt<br />

auf der Hand, soll <strong>und</strong> darf aber nicht vernachlässigt werden. Mit der Erarbeitung<br />

einer ‚Handreichung für Gender innerhalb von Projekten‘ r<strong>und</strong>et die Arbeitsgruppe<br />

Gleichstellung den Maßnahmenkatalog für 2011 ab.<br />

15


1.7 Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsplan <strong>2010</strong> - 2014<br />

16<br />

Zielsetzung <strong>und</strong> Entstehung<br />

Mit dem Ziel, die wissenschaftliche Ausrichtung des Institutes auf die derzeitigen aktuellen<br />

Erfordernisse der wissenschaftlich <strong>und</strong> gesellschaftlich relevanten, angewandten<br />

Themen zu aktualisieren bzw. neu zu fokussieren <strong>und</strong> aufzustellen, wurde<br />

eine breit gefächerte Willensbildung <strong>und</strong> Richtungsfindung initiiert <strong>und</strong> in der Folge<br />

ein Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsplan für die mittelfristige Ausrichtung des Institutes<br />

als Handlungsrahmen in der Forschungs-, Personal- <strong>und</strong> Ausstattungspolitik erstellt.<br />

Damit kommt das Institut auch den Empfehlungen seines Wissenschaftlichen<br />

Beirats vom 13.11.2008 <strong>und</strong> des Kuratoriums vom 9.10.2008 nach.<br />

Der Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsplan ist nach einer internen Entwurfs- <strong>und</strong> Abstimmungsphase,<br />

bei der Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter, Leiter sowie die Gremien<br />

des Instituts intensiv einbezogen waren, dem Wissenschaftlichen Beirat vorgelegt<br />

<strong>und</strong> mit diesem in einem iterativen Beratungsprozess weiter optimiert worden. Bereits<br />

im Vorfeld war auch Beratung aus dem externen Umfeld des Instituts in die<br />

Konzeption eingeflossen. Formell wurde der Zeitraum <strong>2010</strong> bis 2014 festgeschrieben,<br />

wohl wissend, dass fortwährende Aktualisierung geboten ist. In seiner 24. Sitzung<br />

am 25.03.<strong>2010</strong> beschloss das Kuratorium den Plan. Es heißt: „Das Kuratorium<br />

begrüßt den Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsplan <strong>2010</strong> - 2014 <strong>und</strong> bittet das Institut,<br />

die Planungen fortzuführen <strong>und</strong> umzusetzen.“<br />

Kriterien der Forschungsplanung<br />

Eine Planung muss den übergeordneten Kriterien sowie den begleitenden Randbedingungen<br />

gerecht werden. Die im Wesentlichen zu beachtenden Kriterien bei der<br />

Ermittlung <strong>und</strong> Aufstellung von aussichtsreichen Forschungsfeldern sind:<br />

1. Aktualität in geophysikalischen <strong>und</strong> geowissenschaftlichen Fragen,<br />

2. Bedarf in der Anwendung,<br />

3. Aufstellung im Rahmen der forschenden Institutionen in Deutschland,<br />

4. Einbettung in die internationale Forschung,<br />

5. Umsetzbarkeit mit Personal, Ausstattung <strong>und</strong> Auftrag des <strong>LIAG</strong>,<br />

6. Förderwürdigkeit, Drittmittelfähigkeit, Publikationsfähigkeit,<br />

7. Kooperationsfähigkeit,<br />

8. Kompatibilität in eine Programmbudgetierung.<br />

Die Qualität einer Forschungsarbeit ist im besonderen Maße vom Engagement <strong>und</strong><br />

Können des einzelnen Forschenden abhängig. Dieses gilt es zu gewinnen <strong>und</strong> zu<br />

fördern. Demnach sind bei der Wahl eines Forschungsfeldes auch die Sicht <strong>und</strong> die<br />

Disposition der Forschenden zu beachten:<br />

1. Interesse am Thema,<br />

2. Vorkenntnisse <strong>und</strong> Erfahrungen mit dem Thema,<br />

3. Relevanz des Themas für die berufliche Weiterentwicklung,<br />

4. Theoretische F<strong>und</strong>ierung des Themas,<br />

5. Experimentelle Umsetzbarkeit des Themas,<br />

6. Logistische Umsetzung des Themas.<br />

Insgesamt sind bei der Aufstellung der Forschungsthemen <strong>und</strong> -felder die Evaluierungsempfehlungen<br />

zu berücksichtigen, sofern sie im Hinblick auf die gegenwärtige<br />

Wissenschaftslandschaft noch aktuell sind.


Extrakt des Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsplans <strong>2010</strong>-2014<br />

Im Weiteren wird ein Extrakt aus dem Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsplan <strong>2010</strong>-2014<br />

vorgestellt, der die wesentlichen Aussagen <strong>und</strong> Absichten wiedergibt.<br />

Selbstverständnis, Rahmen <strong>und</strong> Aufgaben<br />

Die Arbeit des Institutes erfolgt im Rahmen des Selbstverständnisses der Leibniz-<br />

Gemeinschaft (WGL); das Institut trägt <strong>und</strong> bejaht dieses in vollem Umfang. Die Arbeiten<br />

der Institute der WGL sind von überregionaler Bedeutung, von gesamtstaatlichem<br />

wissenschaftspolitischem Interesse <strong>und</strong> unterliegen in gewissen Abständen<br />

Evaluierungen. Die Aufgaben des Instituts ergeben sich aus §2 des Niedersächsischen<br />

<strong>LIAG</strong>-Gesetzes vom 11.12.2008.<br />

1. Das Institut betreibt überregionale, angewandte geowissenschaftliche Forschung<br />

unter besonderer Berücksichtigung der Geophysik. Es hat die Aufgabe, Strukturen,<br />

Zustände <strong>und</strong> Prozesse in der oberen Geosphäre zu untersuchen <strong>und</strong> neue<br />

geowissenschaftliche Methoden zu entwickeln. Die Arbeiten des Instituts dienen<br />

der Gewinnung <strong>und</strong> Verbreitung geowissenschaftlicher Erkenntnisse sowie der<br />

Erschließung, Nutzung <strong>und</strong> dem Schutz der Geosphäre <strong>und</strong> ihrer wirtschaftlichen<br />

Potenziale.<br />

2. Das Institut veröffentlicht seine wissenschaftlichen Ergebnisse <strong>und</strong> praktischen<br />

Erfahrungen; es beteiligt sich an der akademischen Lehre.<br />

3. Das Institut arbeitet mit den geologischen Diensten von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Ländern, den<br />

Hochschulen, sonstigen Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> der Industrie zusammen<br />

<strong>und</strong> koordiniert Forschungsaktivitäten.<br />

Struktur<br />

Die derzeitige <strong>und</strong> auch zukünftige Arbeitsstruktur als administrative <strong>und</strong> stellenplanmäßige<br />

Organisation im <strong>LIAG</strong> ist durch die Sektionen gegeben:<br />

Leitung<br />

S1 Seismik <strong>und</strong> Potenzialverfahren<br />

S2 Geoelektrik <strong>und</strong> Elektromagnetik<br />

S3 Geochronologie <strong>und</strong> Isotopenhydrologie<br />

S4 Geothermik <strong>und</strong> Informationssysteme<br />

S5 Gesteinsphysik <strong>und</strong> Bohrlochgeophysik<br />

Die Organisation ist, wie in der angewandten Geophysik üblich, hauptsächlich methodenspezifisch<br />

geordnet. Sie ist ähnlich der in anderen Forschungsinstitutionen,<br />

die sich überwiegend mit Geophysik befassen. Dies ist notwendig <strong>und</strong> sinnvoll <strong>und</strong><br />

gewährleistet die erforderliche Tiefe in den Gr<strong>und</strong>lagen der einzelnen Methoden der<br />

Geophysik sowohl bei den Mitarbeitern als auch bei der Ausstattung. Es werden mittelfristig<br />

keine organisatorischen Umstellungen beabsichtigt. Die letzte Neuordnung<br />

der Sektionen am Anfang 2009 hat sich als zweckdienlich erwiesen <strong>und</strong> etabliert.<br />

Mit dem Ziel, seine Forschungsaktivitäten zu fokussieren, führt das <strong>LIAG</strong> einen wesentlichen<br />

Teil seiner Themen <strong>und</strong> Arbeiten in Forschungsschwerpunkten zusammen.<br />

Wenngleich diese keine eigenen Organisationseinheiten darstellen, gibt es zu<br />

jedem der Forschungsschwerpunkte einen Koordinator. Diese Forschungsschwerpunkte<br />

sind derzeit <strong>und</strong> zukünftig:<br />

1. Gr<strong>und</strong>wassersysteme – Hydrogeophysik<br />

2. Geothermische Energie<br />

3. Terrestrische Sedimentsysteme<br />

17


18<br />

Die Forschungsschwerpunkte sind thematische Bündelungen, die sich mittel- <strong>und</strong><br />

langfristig wandeln können. Hinzu kommen schwerpunktmäßige Arbeiten zur Methoden-<br />

<strong>und</strong> Geräteentwicklung, die organisationsbedingt als Forschungsfelder in den<br />

einzelnen Sektionen angesiedelt sind.<br />

Die am <strong>LIAG</strong> bearbeiteten Themen orientieren sich am Bedarf in Anwendung <strong>und</strong><br />

Praxis, ohne aber die notwendige Gr<strong>und</strong>lagenforschung bzgl. des Verständnisses der<br />

physikalischen Zustände <strong>und</strong> Vorgänge für eine Verbesserung der Anwendung zu<br />

vernachlässigen. Zweckfreie Gr<strong>und</strong>lagenforschung ist nicht das Primärziel, aber für<br />

die Nutzbarmachung der Ergebnisse in der Anwendung gelegentlich notwendig.<br />

Forschungskonzept<br />

Im Folgenden ist das Konzept in wesentlichen Merkmalen wiedergegeben. Die detaillierten<br />

Planungen der Sektionen <strong>und</strong> Forschungsschwerpunkte im Einzelnen sind in<br />

diesem Extrakt nicht aufgeführt.<br />

Die Forschung im <strong>LIAG</strong> kann inhaltlich in drei Teilen betrachtet werden:<br />

1. Das <strong>LIAG</strong> hat derzeit drei thematische Forschungsschwerpunkte mit mehreren<br />

Forschungsfeldern (die ca. 40 - 60 % der Arbeit der Sektionen darstellen), mit<br />

denen das Institut auch in Deutschland <strong>und</strong> teilweise darüber hinaus hervorragend<br />

<strong>und</strong> führend aufgestellt ist.<br />

2. Das <strong>LIAG</strong> hat weitere kleinere thematische Forschungsfelder, die aus dem aktuellen<br />

Bedarf aufgenommen werden <strong>und</strong> aus denen sich strategisch neue Forschungsschwerpunkte<br />

entwickeln können bzw. mit denen <strong>LIAG</strong> auf einen kommenden<br />

Forschungsbedarf entsprechend reagieren kann. Diese sind wegen ihres<br />

noch begrenzten Umfangs organisatorisch in den Sektionen angesiedelt, von denen<br />

der größte Beitrag kommt. Hier werden ggf. dann auch Querbeiträge koordiniert.<br />

3. Das <strong>LIAG</strong> hat mehrere methodische, d.h. mess- <strong>und</strong> auswertetechnische Forschungsfelder,<br />

die in erster Linie die Forschungsthemen des <strong>LIAG</strong> <strong>und</strong> im Weiteren<br />

auch den allgemeinen Bedarf in der „Community“ bedienen. Organisatorisch<br />

gehören sie zu der Sektion, die die Methode führt.<br />

Die Forschungsschwerpunkte haben ihren Fokus in den neu geordneten Feldern.<br />

Forschungsschwerpunkt „Gr<strong>und</strong>wassersysteme – Hydrogeophysik“:<br />

Aufbauend auf der Kompetenz des Instituts, der Angewandten Geophysik, liegt die<br />

Priorität der Forschungsthemen auf „Strukturerk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> Parameterermittlung“<br />

sowie auf „Salz-Süßwassersystemen“.<br />

Forschungsschwerpunkt „Geothermische Energie“:<br />

Der Schwerpunkt fasst seine Arbeiten unter den drei Themen zusammen: Erk<strong>und</strong>ung<br />

(1), Erschließung (2) <strong>und</strong> Bewertung (3) des geothermischen Reservoirs.<br />

Forschungsschwerpunkt „Terrestrische Sedimentsysteme“:<br />

Zwei Themenfelder liefern die entscheidenden Informationen für das Gesamtverständnis<br />

terrestrischer Sedimentsysteme. Zum einen sind dies „Struktur <strong>und</strong> Entwicklung“,<br />

zum anderen ist es die „Chronostratigraphie känozoischer Sedimente“.<br />

Forschungsfelder:<br />

Die Forschungsfelder des <strong>LIAG</strong>, die in den Sektionen <strong>und</strong> Forschungsschwerpunkten<br />

bearbeitet werden, sind fortwährend inhaltlich <strong>und</strong> im Hinblick auf ihre Ausübung,<br />

ihren Impakt <strong>und</strong> ihre Produktion zu bewerten, um ggf. aufkeimende Bereiche rechtzeitig<br />

mit entsprechenden flankierenden Maßnahmen (Investitionen, Drittmittel etc.)<br />

zu Forschungsschwerpunkten zu entwickeln. Die kontinuierliche Überprüfung der<br />

Forschungsschwerpunkte schließt naturgemäß mit ein, dass ggf. ein Forschungsschwerpunkt<br />

zurückgefahren wird. Ein rechtzeitiges Aufgeben bzw. eine Beendigung


von Schwerpunkten gehört zu der strategischen Aufstellung des Institutes <strong>und</strong> ist<br />

wesentlich, um insbesondere die Ressourcen für aktuelle neue Bereiche frei zu machen.<br />

Eine Fort- <strong>und</strong> Neuentwicklung von Fokusbereichen ist bei fixen Ressourcen im<br />

Personal nur möglich, wenn dafür Arbeitsbereiche aufgegeben werden.<br />

Thematische Forschungsfelder:<br />

Das <strong>LIAG</strong> hat neben den thematischen Forschungsschwerpunkten weitere thematische<br />

Forschungsfelder, die sich der Zuordnung zu vorhandenen Forschungsschwerpunkten<br />

entziehen, da sie sich im Wesentlichen daraus ergeben, dass ein aktueller<br />

Bedarf in der Forschung auftritt. Solche Themen werden vom <strong>LIAG</strong> aufgegriffen,<br />

wenn sie in der Perspektive ihrer Entwicklung auf ihre Eignung für einen neuen Forschungsschwerpunkt<br />

hin beobachtet <strong>und</strong> bewertet werden sollen. Sie erfordern dann<br />

in der Regel eine Methodenadaptation <strong>und</strong> -fortentwicklung oder sogar methodische<br />

Neuentwicklungen.<br />

Methodische Forschungsfelder:<br />

Methodische Forschungsfelder bzw. Forschung für die Methodenentwicklung bilden<br />

das Rückgrat im <strong>LIAG</strong> <strong>und</strong> sind eine besondere Notwendigkeit. Viele der geowissenschaftlichen<br />

bzw. geophysikalischen Fragestellungen können nicht angemessen <strong>und</strong><br />

ihrer Bedeutung entsprechend umfassend angegangen werden, weil die Methodik<br />

nicht ausreichend entwickelt ist oder gelegentlich gänzlich fehlt. Dies betrifft einerseits<br />

die Messtechnik <strong>und</strong> andererseits <strong>und</strong> insbesondere die Auswertung, zu der die<br />

geophysikalische Datenbearbeitung sowie als wichtige Endglieder die Modellierung<br />

<strong>und</strong> Inversion gehören.<br />

Um die durch die Geophysik in Raum <strong>und</strong> Zeit erfassbaren physikalischen Eigenschaften<br />

auf die geologischen <strong>und</strong> lithologischen Eigenschaften zurückzuführen bzw.<br />

zu projizieren, bedarf es des tieferen Verständnisses der physikalischen Größen <strong>und</strong><br />

ihrer Abhängigkeiten <strong>und</strong> Korrelationen. Es gilt, diese wesentlichen geogenen Informationen<br />

abzuleiten <strong>und</strong> insbesondere auch hinsichtlich Auflösungsvermögen, Erfassungsvolumina<br />

<strong>und</strong> Eindringtiefen der Methoden spezifisch zu bewerten.<br />

Eine fortwährende Aufgabe in der Entwicklung der Messtechnik ist es, genaue, einfache,<br />

schnelle, leichtere <strong>und</strong> kosteneffektive Messungen zu ermöglichen. Diese Aufgabe<br />

ist kein Selbstzweck, sie wird an Themen orientiert angegangen. Es ist somit<br />

eine strategische Aufgabe.<br />

Das Aufgreifen neuer Methoden <strong>und</strong> die Überprüfung ihrer Tauglichkeit für den allgemeinen<br />

<strong>und</strong> speziellen Bedarf sowie ggf. die Fortentwicklung <strong>und</strong> Adaptation dieser<br />

Methoden ist zentral. Daher ist eine aufmerksame <strong>und</strong> kontinuierliche Beobachtung<br />

der Entwicklungen in der Geophysik, der Mess- <strong>und</strong> Auswertetechnik angezeigt,<br />

nicht zuletzt auch, um neue Untersuchungsfelder <strong>und</strong> Forschungsthemen für das LI-<br />

AG zu erschließen.<br />

Forschungsbohrungen:<br />

Das <strong>LIAG</strong> hat die Möglichkeit, aus dem Kernhaushalt regelmäßig Forschungsbohrungen<br />

zu finanzieren. Solche Bohrprojekte laufen über mehrere Jahre: Planungsphase,<br />

Bohrphase, Auswerte- <strong>und</strong> Veröffentlichungsphase. Bei der Auswahl der Bohrprojekte<br />

werden Geocommunity bzw. Partner intensiv mit einbezogen, so dass es zu breit<br />

gefächerten gemeinsamen Vorhaben kommt. Das Bohrprojekt wird dabei oft zum<br />

Kristallisationspunkt für Forschung <strong>und</strong> Drittmittelmobilisierung <strong>und</strong> hat zusätzlich<br />

nach innen eine die Kräfte bündelnde Wirkung. Die Forschungsbohrungen stellen<br />

daher ein strategisches Element in der Forschung des <strong>LIAG</strong> dar. Sie sollen auch in<br />

Zukunft weitergeführt werden, weil dadurch mit großer Wirkung Kooperationssynergien<br />

genutzt <strong>und</strong> Themen gemeinschaftlich angegangen werden.<br />

19


20<br />

Geoprozessforschung:<br />

Ein besonderer Aspekt der geophysikalischen bzw. geowissenschaftlichen Forschung<br />

ist, dass Geosysteme nicht nur in ihren Strukturen <strong>und</strong> Eigenschaften, sondern auch<br />

in ihrer Dynamik erfasst <strong>und</strong> untersucht werden. Die Geoprozessforschung gewinnt<br />

immer mehr an Bedeutung, weil verlässliche Prognosen für die Weiterentwicklung<br />

der Systeme, z.B. Gr<strong>und</strong>wasser, notwendig sind. Auch die Überwachung von geologischen<br />

Nutzungen gewinnt an Bedeutung, z.B. die CO2-Verpressung <strong>und</strong> –lagerung.<br />

Daher sind die geophysikalischen Methoden für die Erfassung der zeitlichen Änderungen<br />

in geologischen Systemen weiter bzw. neu zu entwickeln <strong>und</strong> das Verständnis<br />

über die Vorgänge zu verbessern, die das System steuern.<br />

Mittelfristige strategische Ziele des Institutes<br />

In der Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsplanung <strong>2010</strong>-2014 wurden zur Erreichung der<br />

Ziele in der Forschung entsprechende strategische flankierende Entwicklungsziele<br />

gesetzt. Diese dienen der weiteren Etablierung des Institutes <strong>und</strong> der Effektivität<br />

seiner Arbeiten. Im Folgenden sind die einzelnen Ziele ausgeführt. Ein zugehöriger<br />

umfangreicher Maßnahmenkatalog, der zur Realisierung des Plans aufgestellt wurde,<br />

ist im Einzelnen in diesem Extrakt nicht mehr aufgeführt.<br />

Umorganisation <strong>und</strong> Profilschärfung in der angewandten Geophysik:<br />

Eine Änderung in der Organisation hat zum 1.4.2009 stattgef<strong>und</strong>en, um den aktuellen<br />

Erfordernissen für die Forschung sowohl in den Themen wie auch in der Personalstruktur<br />

gerecht zu werden. Es lässt sich feststellen, dass diese neue Struktur gegriffen<br />

hat <strong>und</strong> im Institut akzeptiert <strong>und</strong> unterstützt wird. Sie ermöglichte eine Profilschärfung<br />

<strong>und</strong> Aktualisierung der Themen <strong>und</strong> bewirkt damit extern eine positive<br />

Wahrnehmung. Diese Organisation sollte deshalb mittelfristig beibehalten werden<br />

<strong>und</strong> sich weiter etablieren können.<br />

Das Institut ist aus der Historie <strong>und</strong> nach dem Gründungsgesetz im Bereich der angewandten<br />

Geowissenschaften tätig, bevorzugt mit physikalischer Ausrichtung. Die<br />

nach der Evaluierungsempfehlung erfolgte Namensänderung mit expliziter Benennung<br />

seiner Orientierung, nämlich in „Angewandte Geophysik“, ist nicht nur eine<br />

Sichtbarmachung der tatsächlichen Arbeiten, sondern eine dem Bedarf folgende <strong>und</strong><br />

in die Forschungslandschaft in Deutschland passende, politisch gewollte Verpflichtung<br />

sowie ein inhaltlicher Auftrag. Es ist das Ziel, diese auch konsequent weiter<br />

umzusetzen <strong>und</strong> auszufüllen.<br />

Weitere Etablierung <strong>und</strong> Verfestigung des <strong>LIAG</strong> als eine Forschungsinstitution:<br />

Die Arbeit im <strong>LIAG</strong> basiert auf der der Vorgängerinstitution „Geowissenschaftliche<br />

Gemeinschaftsaufgaben“ des Niedersächsischen Landesamtes für Bodenforschung<br />

(heute Landesamt für Bergbau, Energie <strong>und</strong> Geologie, LBEG), welche die Aufgabe<br />

einer qualifizierten <strong>und</strong> zentralisierten Dienstleistung <strong>und</strong> in Ansätzen auch der Forschung<br />

für die Staatlichen Geologischen Dienste hatte. Die Umwandlung in eine Forschungsinstitution<br />

ist gut gelungen, jedoch noch nicht in allen Bereichen vollständig.<br />

Es ist ein vorrangiges Ziel, den Weg zu einem Forschungsinstitut dezidiert weiterzugehen<br />

<strong>und</strong> die Umwandlung zu vervollständigen.<br />

Aufstellung eines modernen Programmbudgets:<br />

Die Umstellung von Institutionen von einer kameralistischen, input-orientierten Form<br />

in eine budgetierende, output-orientierte Form greift immer mehr als politischer Wille<br />

<strong>und</strong> Vorgabe, nach der sich sowohl die Zuwender als auch die Förderer zunehmend<br />

richten. Die Umsetzung des Programmbudgets bzw. der Flexibilisierungsmaßnahmen<br />

ist derzeit in den Sitzländern <strong>und</strong> teilweise auch innerhalb der Sitzländer<br />

immer noch sehr unterschiedlich. „Einheitliche Best Practice orientierte Regelungen<br />

sind gerade auch für dezentral organisierte Forschungseinrichtungen unabweisbar“<br />

(WGL). Das derzeitige Programmbudget des <strong>LIAG</strong> bedarf einer Aktualisierung, damit<br />

das Programmbudget auch in der Praxis als tatsächliche Orientierungs- <strong>und</strong> Handlungsgr<strong>und</strong>lage<br />

wirkt.


Nachhaltige Stabilisierung <strong>und</strong> Entwicklung der Drittmittel:<br />

Die Drittmitteleinwerbung ist ein wichtiges Ziel <strong>und</strong> das Engagement für die Rechtfertigung<br />

einer Forschungsinstitution bzw. der Erfolg der Drittmitteleinwerbung<br />

durch die Mitarbeiter ein Kriterium für deren berufliches Fortkommen. Ziel ist es, die<br />

Drittmitteleinwerbung sachgerecht, bedarfsorientiert, strategisch platziert, kompetenzvermehrend,<br />

profilschärfend <strong>und</strong> insbesondere im Einklang <strong>und</strong> Gleichgewicht zu<br />

der vorhandenen <strong>und</strong> zukünftigen Gr<strong>und</strong>ausstattung des Institutes auszurichten.<br />

Ausbau der strategischen Partnerschaft mit den Universitäten:<br />

Die Forschung in Forschungsinstitutionen <strong>und</strong> in den Universitäten unterscheidet<br />

sich in gr<strong>und</strong>sätzlichen Eigenschaften. Die strategische, themenorientierte, breit<br />

ausgestattete, interdisziplinäre <strong>und</strong> direkt gesellschaftlich relevante Großforschung in<br />

Forschungsinstitutionen wie dem <strong>LIAG</strong> wird in bester Weise durch die mehr zweckfreie,<br />

gr<strong>und</strong>lagenorientierte, tiefgreifende kleinstrukturierte Forschung unter universitären<br />

Bedingungen ergänzt. „Kooperationen sind wegen der fachlichen Spezialisierung<br />

einerseits <strong>und</strong> der fachübergreifenden Fragestellungen andererseits für Leibniz-<br />

Einrichtungen besonders wichtig“ (WGL).<br />

Die enge Partnerschaft mit den Universitäten dient auch der Wissensvermittlung aus<br />

dem aktuellen Stand der Forschung <strong>und</strong> Entwicklung heraus. Durch strukturierte <strong>und</strong><br />

gezielte Einbindung der Studierenden <strong>und</strong> Doktoranden im <strong>LIAG</strong> gewinnen die Projekte<br />

zusätzliche Unterstützung.<br />

Ausbau des Wissens- <strong>und</strong> Technologietransfers:<br />

Wissens- <strong>und</strong> Technologietransfer beinhaltet zum einen die Bereitstellung von Technologien,<br />

zum anderen die Vermittlung von Wissen in der Gesellschaft. Insbesondere<br />

die Nutzbarmachung der entwickelten Technologien, Mess- <strong>und</strong> Auswerteverfahren<br />

für das stark methodisch orientierte <strong>LIAG</strong> ist ein besonderes Anliegen. Ziel ist es, das<br />

im <strong>LIAG</strong> erarbeitete Wissen <strong>und</strong> die entwickelten Techniken einem breiten Interessentenkreis<br />

bekannt zu machen <strong>und</strong> explizit zur Nutzung zur Verfügung zu stellen.<br />

<strong>LIAG</strong> beteiligt sich am AK-Wissenstransfer der WGL.<br />

Umsetzung der Gleichstellungstandards:<br />

Eines der strategischen Ziele der gesellschaftlichen Entwicklung insgesamt <strong>und</strong> der<br />

Forschung insbesondere ist die Gleichstellung im Bezug auf die Geschlechtergerechtigkeit<br />

wie auf die sozio-kulturelle Diversität. Hier sind besondere Bemühungen erforderlich,<br />

die über den gesetzlichen Rahmen hinausgehen <strong>und</strong> sich im Bewusstsein<br />

<strong>und</strong> Handeln verankern sollen. Ziel ist es, die Gleichstellung im <strong>LIAG</strong> weiterzuentwickeln<br />

<strong>und</strong> nachhaltig zu festigen.<br />

Gleichstellung <strong>und</strong> Förderung familienfre<strong>und</strong>licher Arbeitsverhältnisse sind darüber<br />

hinaus eine Chance für die Wissenschaft, die in der Gesellschaft vorhandenen Kräfte<br />

zum Wohle aller zu mobilisieren.<br />

Weitere Umsetzung der Evaluierungsempfehlungen:<br />

Die letzte Evaluierung des Instituts war im Jahr 2004. Die nächste Evaluierung wird<br />

im Jahr 2011 durchgeführt. Neben der allgemeinen Bewertung des Instituts wird<br />

auch die Umsetzung der Empfehlungen der vorangegangenen Evaluierung von Bedeutung<br />

sein. Daher gehört die Umsetzung der Evaluationsempfehlungen zu besonderen<br />

Entwicklungszielen des Institutes. Insgesamt ist festzustellen, dass ein Großteil<br />

der Empfehlungen umgesetzt ist.<br />

21


2 Forschungsschwerpunkte<br />

Fachübergreifende, thematisch ausgerichtete Vorhaben des <strong>LIAG</strong> sind derzeit den<br />

drei Forschungsschwerpunkten zugeordnet:<br />

Gr<strong>und</strong>wassersysteme - Hydrogeophysik – Struktur, Qualität, Prozesse,<br />

Geothermische Energie – F&E im Vorfeld einer wirtschaftlichen Nutzung,<br />

Terrestrische Sedimentsysteme – Struktur, Genese, Alter.<br />

Diese werden in den Kap. 2.1 bis 2.3 dargestellt. Innerhalb der Schwerpunkte werden<br />

verschiedene Themenfelder bzw. Teilprojekte bearbeitet, je nachdem, ob es sich<br />

um verhältnismäßig umfangreiche <strong>und</strong> weitgehend voneinander unabhängige Vorhaben<br />

handelt oder um Beiträge geringeren, inhaltlich zusammengehörenden Umfangs.<br />

Die Arbeiten, die in vergangenen Jahren den Forschungsschwerpunkt Methodische<br />

Entwicklungen gebildet haben, sind nunmehr direkt den Sektionen zugeordnet,<br />

weil sie im Wesentlichen die methodischen Arbeiten der Sektionen umfassen <strong>und</strong><br />

auch in der Regel den Methoden der Sektionen eigen sind.<br />

Für jeden Schwerpunkt sind im Folgenden zunächst die gesellschaftliche Relevanz,<br />

seine wissenschaftliche Bedeutung, der wissenschaftliche Ansatz, der Nutzen <strong>und</strong> die<br />

Verwendung von Ergebnissen, die Nutzung der im <strong>LIAG</strong> vorhandenen Kompetenz<br />

<strong>und</strong> Ausstattung, die Bindung externer Kompetenz <strong>und</strong> die Möglichkeiten zur Einwerbung<br />

von Drittmitteln beschrieben. Es folgen jeweils eine Übersicht über die<br />

Laufzeit der einzelnen Projektbereiche bzw. Teilprojekte für den Zeitraum 2008 bis<br />

2012 <strong>und</strong> den Bedarf an Personal <strong>und</strong> Sachmitteln im Jahr 2011 (tabellarisch), die<br />

spezifischen wissenschaftlichen Ziele der einzelnen Vorhaben, die <strong>2010</strong> erzielten Forschungsergebnisse<br />

<strong>und</strong> das jeweilige Arbeitsprogramm für 2011. Das Personal zur<br />

Durchführung der Vorhaben wird von den Sektionen gestellt (s. Kap. 3).<br />

Das <strong>LIAG</strong> beteiligt sich an Forschungsbohrungen <strong>und</strong> deren wissenschaftlicher<br />

Ausbeute. Die sich auf solche Bohrungen beziehenden Aktivitäten sind bei den Ausführungen<br />

zu den Forschungsschwerpunkten oder auch Sektionen aufgelistet. Aufgr<strong>und</strong><br />

der besonderen Stellung, die Forschungsbohrungen für die wissenschaftlichen<br />

Arbeiten des <strong>LIAG</strong> einnehmen, finden sich in Kap. 2.3.1 Hinweise auf aktuelle Aktivitäten<br />

hierzu.<br />

Einige ‚Highlights’ der laufenden Arbeiten <strong>und</strong> Entwicklungen in den Forschungsschwerpunkten<br />

seien hier vorangestellt:<br />

Im Forschungsschwerpunkt ‚Gr<strong>und</strong>wassersysteme’ geht es im Projekt „Neue Methoden<br />

der Hydrogeophysik“ darum, bislang noch nicht routinemäßig eingesetzte<br />

geophysikalische Messverfahren weiterzuentwickeln. Konkret geht es um die Verfahren<br />

Magnet-Resonanz-Sondierung (MRS), Spektrale Induzierte Polarisation (SIP) <strong>und</strong><br />

Seismoelektrik. Alle drei Methoden sind sensitiv auf die Struktur des Porenraumes<br />

<strong>und</strong> können daher Aufschlüsse auf hydrogeologische Parameter wie Wassergehalt<br />

oder hydraulische Leitfähigkeit geben. Gr<strong>und</strong>lage für eine quantitative Interpretation<br />

sind aber empirische petrophysikalische Beziehungen, die zunächst im Labor entwickelt<br />

werden müssen, bevor sie in der Feldskala umgesetzt werden können.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, wurden das hydrogeophysikalische Testfeld Schillerslage<br />

eingerichtet <strong>und</strong> zahlreiche Proben aus Kernbohrungen im Labor untersucht. Parallel<br />

wurden die Techniken der Feldmessung verbessert <strong>und</strong> Inversionsalgorithmen<br />

entwickelt, welche die im Labor ermittelten Parameterbeziehungen dann direkt in<br />

Untergr<strong>und</strong>modelle umsetzen können.<br />

23


24<br />

Per Dauerinstallation einer vertikalen Elektrodenstrecke wird auf der Nordseeinsel<br />

Borkum die zeitliche <strong>und</strong> räumliche Stabilität der Süßwasserlinse im Übergangsbereich<br />

zum unterlagernden Salzwasser, das heißt in Tiefen zwischen 44 m <strong>und</strong> 65 m<br />

unter Gelände, beobachtet. Die Messungen werden automatisch alle fünf St<strong>und</strong>en<br />

wiederholt <strong>und</strong> in Echtzeit per Datenfernübertragung an das <strong>LIAG</strong> übertragen.<br />

Im Forschungsschwerpunkt ‚Geothermische Energie’ steht die Beteiligung an den<br />

Großprojekten Malmkarst des süddeutschen Molassebeckens, 3D-Seismik zum Fündigkeitsrisiko<br />

<strong>und</strong> GeneSys weiterhin im Vordergr<strong>und</strong>. An Bedeutung gewonnen haben<br />

die Arbeiten im niedersächsischen Forschungsverb<strong>und</strong> gebo.<br />

Im Großraum München soll das Gesamtnutzungspotenzial des Reservoirs sowie die<br />

mögliche gegenseitige thermische oder hydraulische Beeinflussung von Geothermieanlagen<br />

untersucht werden. Die Arbeiten beinhalten das Processing <strong>und</strong> die Interpretation<br />

der 2009 durchgeführten 3D-Seismik in der Umgebung der Bohrung Unterhaching<br />

Gt 2 als Modellstudie, die Übernahme der Strukturen aus der 3D-Seismik<br />

<strong>und</strong> aus weiteren seismischen Messungen in ein regionales geologisches 3D-<br />

Strukturmodell des Großraums Münchens, die Entwicklung eines hydrogeologischen<br />

Modells unter Einbeziehung aller Bohrlochdaten sowie numerisches Modellieren der<br />

Gr<strong>und</strong>wasser-Hydraulik. Erst die Interpretation der 3D-Seismik zeigte die Komplexität<br />

des vorhandenen Störungssystems.<br />

Das Projekt 3D-Seismik zur Reduzierung des Fündigkeitsrisikos befasst sich mit der<br />

Erk<strong>und</strong>ung geothermischer Lagerstätten in den drei bedeutenden deutschen Sedimentbecken:<br />

dem Norddeutschen Becken, dem Oberrheingraben <strong>und</strong> dem Süddeutschen<br />

Molassebecken. Die für die geothermische Erschließung im Oberrheingraben<br />

wichtigen geologischen Störungsstrukturen konnten durch die Kombination von CRS-<br />

Bearbeitung <strong>und</strong> Varianzberechnung in ein schärferes Bild der Störungsverteilung<br />

überführt werden. Im Süddeutschen Molassebecken werden Dolinen nach Anwendung<br />

<strong>und</strong> Auswertung von Attributanalysen als Einsenkungen am Top der Karbonatplattform<br />

erkennbar. Unterhalb der Dolinen markieren Amplitudenanomalien Auflockerungszonen.<br />

Etliche dieser Strukturen reihen sich senkrecht <strong>und</strong> parallel zu markanten<br />

Störungen auf <strong>und</strong> geben so Hinweise auf lokale Reservoireigenschaften.<br />

Das GEOZENTRUM HANNOVER plant, seinen Wärmebedarf mittelfristig durch die Nutzung<br />

geothermischer Energie aus der Bohrung GeneSys GT1 zu decken. In diesem Demonstrationsprojekt<br />

soll die Effizienz der Direktwärmenutzung aus gering permeablen<br />

Sedimentgesteinen bewiesen werden. Ziel der Arbeiten des <strong>LIAG</strong> ist es, die potenziellen<br />

Zielhorizonte der Bohrung mittels hydraulischer Tests, seismischem Monitoring,<br />

Bohrlochmessungen <strong>und</strong> gesteinsphysikalischer Messungen an Kernen zu<br />

charakterisieren sowie Methoden, insbesondere der NMR, zu entwickeln, mit deren<br />

Hilfe die Evaluierung des Potenzials <strong>und</strong> der Nutzungskonzepte geothermischer Reservoire<br />

möglich wird.<br />

Ziel des Forschungsverb<strong>und</strong>es gebo ist es, tiefe Geothermie in Niedersachsen durch<br />

innovative Ansätze wirtschaftlicher zu machen. Der Forschungsverb<strong>und</strong> gebo ist in<br />

vier Schwerpunkte gegliedert: Geosystem, Bohrtechnik, Werkstoffe <strong>und</strong> Techniksystem.<br />

Im Schwerpunkt „Geosystem“, wo die Verantwortung beim <strong>LIAG</strong> liegt, steht<br />

das geothermische Reservoir im Vordergr<strong>und</strong>. Durch die Kombination verschiedener<br />

geowissenschaftlicher Methoden, wie z.B. Seismik, Geoelektrik, Petrologie, Geochemie<br />

oder Geomechanik, soll das Verständnis der geophysikalischen <strong>und</strong> geologischen<br />

Prozesse in geothermischen Systemen <strong>und</strong> insbesondere an Störungszonen erforscht<br />

werden.<br />

Im Forschungsschwerpunkt Terrestrische Sedimentsysteme sind <strong>2010</strong> u.a.<br />

erfolgreiche Multiproxy-Analysen zur Rekonstruktion von Paläoumweltbedingungen<br />

an Löss-Paläobodenprofilen in SE-Europa durchgeführt worden. Besondere<br />

Bedeutung kommt einem knapp 20 m mächtigen Profil in Süttő (Ungarn) zu. Die<br />

Sequenz liegt einem Travertin-Komplex auf. Sie setzt sich aus zahlreichen<br />

Lösspaketen sowie zwei grauen sandreichen Lagen, drei braunen Böden <strong>und</strong> einem


mächtigen Pedokomplex zusammen. Gr<strong>und</strong>lage sämtlicher quantitativer Analysen<br />

bildet die Erstellung eines geochronologischen Rahmens mit Hilfe von infrarot<br />

stimulierter Lumineszenz, Infrarot-Radiofluorenszenz, Aminosäure-Razemisierung<br />

<strong>und</strong> 14 C- sowie 230 Th/ 234 U-Datierungen. Die Datierungsergebnisse zeigten, dass die<br />

Löss-Paläoboden-Abfolge in Süttő die Marinen Isotopenstadien (MIS) 6 bis 2<br />

umfasst. Diese klassischen Datierungsverfahren wurden durch paläomagnetische<br />

Untersuchungen ergänzt. Mit der Ermittlung relativer Paläointensitäten des<br />

Erdmagnetfeldes ist erfolgreich ein neuer Weg bei der Datierung von Lössen<br />

beschritten worden.<br />

Proben für hochauflösende Korngrößenanalytik, stabile Isotope, magnetische<br />

Suszeptibilität <strong>und</strong> Biomarkeranalysen (n-Alkane) erlauben Rückschlüsse auf<br />

paläoklimatische Bedingungen. Als weitere Proxies wurden sek<strong>und</strong>äre Karbonate <strong>und</strong><br />

Mollusken hinzugezogen. Sowohl die magnetische Suszeptibilität als auch der<br />

Tongehalt lieferten wertvolle Informationen bezüglich der lokalen Paläotemperaturen<br />

<strong>und</strong> -niederschläge; auch die Auswertung der sek<strong>und</strong>ären Karbonate ermöglicht eine<br />

Interpretation hinsichtlich der Entwicklung der Temperaturen <strong>und</strong> Niederschläge im<br />

Verlauf des letzten Interglazials. Errechnete U-ratios sowie Sandgehalte ermöglichen<br />

Aussagen zu dem damals herrschenden Windregime. Die stabilen Isotope<br />

Kohlenstoff-13 <strong>und</strong> Sauerstoff-18, die aus Gesamt- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>ärkarbonatproben<br />

gemessen wurden, zeigen signifikante Variabilität <strong>und</strong> können zur Interpretation von<br />

Genese, Bodenbildung <strong>und</strong> Klimaeinfluss beitragen. Die n-Alkane, welche aus den<br />

Blattwachsen stammen, geben Aufschluss über die Dominanz von Gras- bzw.<br />

Waldvegetation, so dass zukünftig ein weiterer Bestandteil der Paläoumwelt<br />

rekonstruiert werden kann.<br />

25


2.1 Forschungsschwerpunkt<br />

‚Gr<strong>und</strong>wassersysteme - Hydrogeophysik’<br />

Struktur, Qualität, Prozesse<br />

Koordinatorin: Dr. Helga Wiederhold<br />

Gesellschaftliche Relevanz<br />

Wissenschaftliche Bedeutung<br />

Wissenschaftlicher Ansatz<br />

Ziel des Forschungsschwerpunktes ist es, neue Erkenntnisse über die Struktur <strong>und</strong><br />

die dynamische Entwicklung von Gr<strong>und</strong>wassersystemen sowie die Qualität des<br />

Gr<strong>und</strong>wassers zu gewinnen. Die Untersuchungen konzentrieren sich auf ausgewählte<br />

Systeme mit exemplarischem Charakter.<br />

Die ausreichende Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser ist eine unverzichtbare<br />

Lebensgr<strong>und</strong>lage des Menschen. Natürliche Gr<strong>und</strong>wassersysteme stellen die wichtigste<br />

Trinkwasserressource dar. Zunehmend ist ihr Fortbestand durch intensive Nutzung<br />

<strong>und</strong> anthropogene Einflussfaktoren gefährdet. Die Erhaltung dieser natürlichen<br />

Lebensgr<strong>und</strong>lage des Menschen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung ist von existenziellem<br />

Interesse. Das Verständnis von Gr<strong>und</strong>wassersystemen ist sowohl bei der<br />

wasserwirtschaftlichen Rahmenplanung als auch bei einer Bewertung der Barrierefunktion<br />

des Deckgebirges im Falle anthropogen verursachter Eintragungen in den<br />

Untergr<strong>und</strong> von Bedeutung. Ein Mengen begrenzender Faktor ist häufig auch die<br />

Süß-/Salzwassergrenze als natürliche Unterkante von Trinkwasservorkommen.<br />

Die Fähigkeit, aussagekräftige Prognosen über Zustand <strong>und</strong> Veränderungen von<br />

Gr<strong>und</strong>wassersystemen zu treffen, setzt ein vertieftes Verständnis der maßgeblich<br />

wirksamen Prozesse voraus. Gr<strong>und</strong>lage hierfür sind Beobachtungen <strong>und</strong> Messergebnisse<br />

auf verschiedenen räumlichen <strong>und</strong> zeitlichen Skalen. Die inhärente Heterogenität<br />

des geologisch geprägten Untergr<strong>und</strong>es bei gleichzeitig beschränkten Aufschlussmöglichkeiten<br />

durch Bohrungen verlangt den Einsatz moderner Erk<strong>und</strong>ungsverfahren<br />

<strong>und</strong> die Anwendung komplexer Interpretationsalgorithmen. Festlegung<br />

wie Durchführung geeigneter Messprogramme zur Erk<strong>und</strong>ung von Gr<strong>und</strong>wassersystemen<br />

<strong>und</strong> die sich anschließende Datenauswertung erfordern Fachkenntnisse, über<br />

die in der Regel nur ein geowissenschaftlich interdisziplinär zusammengesetztes Expertenteam<br />

verfügt.<br />

Die notwendige Verknüpfung von Erkenntnissen aus Geophysik, Hydrologie, Geologie,<br />

Geochemie <strong>und</strong> ihren Unterdisziplinen stellt eine Herausforderung dar, die die<br />

Wissenschaft erst ansatzweise angenommen hat <strong>und</strong> bei der noch ein erheblicher<br />

Forschungsbedarf besteht. Dies gilt außer für die im Gelände <strong>und</strong> Labor eingesetzte<br />

Messtechnik auch für die Modellierung von gekoppelten Vorgängen, die nur mithilfe<br />

numerischer Simulationen gelingt. Hier setzen der Zwang zur Vereinfachung bei der<br />

Modellbildung <strong>und</strong> Kompromisse bei der Auswahl zu berücksichtigender Parameter<br />

bzw. physikalischer <strong>und</strong> chemischer Gesetzmäßigkeiten unabdingbare Grenzen. Moderne<br />

Technologien vor diesem Hintergr<strong>und</strong> optimal zu nutzen, um zunehmend aussagekräftigere<br />

Modelle zu erstellen, ist eine anspruchsvolle <strong>und</strong> wissenschaftlich lohnende<br />

Aufgabe.<br />

Die im Forschungsschwerpunkt eingesetzten Untersuchungsmethoden zur Erk<strong>und</strong>ung<br />

von Gr<strong>und</strong>wassersystemen umfassen Geländestudien, Bohrlochmessungen,<br />

Laboranalysen <strong>und</strong> numerische Modellrechnungen. Erstere beinhalten vorwiegend<br />

27


28<br />

die Messverfahren der angewandten Geophysik, hydraulische Tests <strong>und</strong> das Monitoring<br />

hydrologischer Parameter. Die kombinierte Auswertung liefert Daten über die<br />

innere Struktur der Objekte, ihre Abgrenzung nach außen, über die In-situ-<br />

Verhältnisse der hydraulischen Leitfähigkeit <strong>und</strong> die Mobilität von Fluiden. Die elektrischen<br />

Verfahren lassen über die Messgröße elektrische Leitfähigkeit auch Rückschlüsse<br />

auf die Qualität des Gr<strong>und</strong>wassers zu, insbesondere den Grad der Versalzung.<br />

Genaueren Einblick verschaffen Laboranalysen von Wasserproben, vor allem<br />

die Methoden der Isotopenhydrologie. Modellrechnungen vertiefen das Prozessverständnis<br />

<strong>und</strong> erlauben es, Prognosen über mögliche Folgen von Eingriffen in das<br />

Gr<strong>und</strong>wassersystem anzustellen. Sie stützen sich sowohl auf die bei den Feld- <strong>und</strong><br />

Labormessungen gemachten Beobachtungen als auch auf anderweitig bezogene Informationen.<br />

Nutzen <strong>und</strong> Verwendung von Ergebnissen<br />

Die Ergebnisse der Untersuchungen werden auf Tagungen vorgestellt <strong>und</strong> in wissenschaftlichen<br />

Journalen, aber auch in fachlichen Handbüchern <strong>und</strong> Monografien publiziert.<br />

In Anspruch genommen werden dabei sowohl hydro(geo)logisch als auch methodenspezifisch<br />

ausgerichtete Veranstaltungen <strong>und</strong> Publikationsorgane, bei letzteren<br />

insbesondere die der angewandten Geophysik. Aufgr<strong>und</strong> ihrer gesellschaftlichen<br />

Relevanz stellen die bearbeiteten Themen einen wichtigen Beitrag zur geowissenschaftlichen<br />

Forschung dar <strong>und</strong> erfahren entsprechende Resonanz. Starkes Interesse<br />

finden die Arbeiten auch bei den jeweils zuständigen Wasserwirtschaftsbehörden,<br />

ebenso bei den hydrogeologischen Abteilungen der SGD. Ingenieurbüros, die sich<br />

mit der Beratung von Wasserversorgern befassen, verfolgen unsere Untersuchungen<br />

<strong>und</strong> verweisen auf die von uns veröffentlichten Messergebnisse. Einige unserer<br />

Gr<strong>und</strong>wassermessstellen werden von Firmen zur Erprobung eigener Geräteentwicklungen<br />

<strong>und</strong> zum Abgleich mit unseren Messungen genutzt.<br />

Forschungsthemen aus dem Schwerpunkt werden z. T. im Rahmen von Diplom- oder<br />

Doktorarbeiten vergeben; vereinzelt finden neue Erkenntnisse ihren Niederschlag<br />

auch in Lehrveranstaltungen von Institutsangehörigen. Aufgr<strong>und</strong> der fachlich breiten<br />

<strong>und</strong> angewandten Ausrichtung des Schwerpunktes wird er von Studierenden als<br />

Möglichkeit für das in der Studienordnung vorgeschriebene Berufspraktikum geschätzt.<br />

Die Unterrichtung der Öffentlichkeit über die Aktivitäten des Schwerpunktes<br />

erfolgt mittels Internetdarstellungen, durch Artikel in lokalen Tageszeitungen <strong>und</strong><br />

durch Informationstexte, die bei geeigneten Gelegenheiten als Info-Blätter verteilt<br />

werden.<br />

Nutzung der im <strong>LIAG</strong> vorhandenen Kompetenz <strong>und</strong> Ausstattung<br />

In die Arbeiten des Schwerpunktes sind Mitarbeiter/innen aller Sektionen des <strong>LIAG</strong><br />

eingeb<strong>und</strong>en. Fragen der Strukturerk<strong>und</strong>ung werden durch den Einsatz hoch auflösender<br />

Reflexionsseismik <strong>und</strong> Gravimetrie, elektrischer Verfahren <strong>und</strong> der Bohrlochgeophysik<br />

gelöst (Sektionen S1, S2, S5). Die elektrischen Verfahren werden zudem<br />

zur Unterscheidung von Salz- <strong>und</strong> Süßwasser sowie von tonreichen <strong>und</strong> -armen Sedimenten<br />

genutzt (S2). Analysen von Wasserproben nimmt die Isotopenhydrologie<br />

vor (S3). Pumptests <strong>und</strong> das Monitoring hydrologischer Parameter erfolgen durch<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen der Sektionen S4 <strong>und</strong> S5. Die Archivierung der<br />

Messdaten erfolgt in enger Abstimmung mit der Sektion Geothermik <strong>und</strong> Informationssysteme<br />

(S4). Bei Messeinsätzen wird die am Institut vorhandene Geräteausstattung<br />

eingesetzt <strong>und</strong> oftmals weiterentwickelt. Entsprechendes gilt für Labormessungen<br />

sowie für Softwarepakete, die für das Datenprozessing <strong>und</strong> für Modellrechnungen<br />

genutzt werden.


Bindung von externer Kompetenz<br />

Drittmittel-Einwerbung<br />

Themenfelder<br />

In Abhängigkeit von dem jeweils untersuchten Gr<strong>und</strong>wassersystem beteiligen sich<br />

unterschiedliche externe Personengruppen an der Lösung von Fragestellungen des<br />

Forschungsschwerpunktes. Dies sind zumeist Angehörige von Hochschulinstituten,<br />

außeruniversitären Forschungseinrichtungen, den Wasserwirtschaftsämtern bzw. den<br />

Geologischen Diensten <strong>und</strong> der Industrie. Bei den Untersuchungen der quartären<br />

Rinnen <strong>und</strong> der Dynamik der Salz-/Süßwassergrenze fand beispielsweise eine intensive<br />

Zusammenarbeit mit dem LLUR, dem GLA HH, den Universitäten Bremen, Bonn,<br />

Braunschweig <strong>und</strong> Hannover, dem LBEG <strong>und</strong> dem geologischen Dienst für Bremen,<br />

der BGR, den Stadtwerken Bremerhaven, Cuxhaven <strong>und</strong> Borkum sowie mit an der<br />

Geräteentwicklung beteiligten Firmen statt. Durch die Projekte BurVal <strong>und</strong> CLIWAT<br />

wird die externe Kompetenz auf internationaler Ebene maßgeblich erweitert (Geologische<br />

Dienste der Niederlande <strong>und</strong> Dänemarks, Universität Aarhus <strong>und</strong> Universität<br />

Gent, verschiedene Regionen <strong>und</strong> Umweltzentren).<br />

Zur Unterstützung der Vorhaben des Schwerpunktes werden verschiedene Drittmittelquellen<br />

genutzt (EU-Interreg-Programm, DFG, SGD, Versorgungsbetriebe). Eine<br />

wichtige Hilfe leistet das LBEG durch Bereitstellung von Bohrgerät <strong>und</strong> Bohrmannschaft<br />

für Flachbohrungen bis 100 m Tiefe.<br />

Die Arbeiten im Schwerpunkt konzentrieren sich auf die Themenfelder „Strukturerk<strong>und</strong>ung<br />

<strong>und</strong> Parameterermittlung“ als Gr<strong>und</strong>lage für geologische, hydrogeologische<br />

<strong>und</strong> hydraulische Modelle sowie Fragestellungen zu „Salz-/Süßwassersystemen“, beides<br />

zurzeit vorrangig in porösen Gr<strong>und</strong>wassersystemen. Das Projekt „Neue Methoden<br />

der Hydrogeophysik zur Bewertung sedimentärer Gr<strong>und</strong>wasserspeicher“ zielt<br />

speziell auf die Weiterentwicklung der Erk<strong>und</strong>ungs- <strong>und</strong> Erfassungsmethodik für<br />

Hydrosysteme.<br />

Laufzeit der Themenfelder/Teilprojekte in den Jahren 2008 bis 2012<br />

Themenfelder 2008 2009 <strong>2010</strong> 2011 2012 Zusammenarbeit mit<br />

Strukturerk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> Parameterermittlung<br />

Strukturerk<strong>und</strong>ung quartärer Rinnen<br />

Neue Methoden der Hydrogeophysik<br />

Klimawandel <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wassersysteme<br />

(CLIWAT)<br />

Salz-/Süßwassersysteme<br />

Untersuchungen im Gebiet<br />

Bremerhaven - Cuxhaven<br />

Flächenhafte Befliegungen<br />

(Aerogeophysik)<br />

LLUR, GLA HH, LBEG, LUNG MV, LGRB<br />

BB, U Bremen, Partner aus Dänemark<br />

<strong>und</strong> den Niederlanden, BGR<br />

TU Berlin, BGR, U Göttingen, U Bonn,<br />

U Hannover<br />

BGR, LLUR, Deltares, GEUS, U Gent,<br />

U Aarhus, TU Berlin, insgesamt 16 EU-<br />

Partner<br />

LBEG, U Bremen, Stadtw. Bremerhaven,<br />

Cuxhaven, Wingst, U Bonn, U Braunschweig,<br />

BGR<br />

BGR, LBEG, Stadt Borkum, GLA HH,<br />

LLUR, TU HH<br />

29


30<br />

Personal <strong>und</strong> Sachmittel für Forschungsarbeiten 2011<br />

Themenfelder Wissenschaftler Techniker Sachmittel<br />

Strukturerk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> Parameterermittlung<br />

Neue Methoden der Hydrogeophysik 27 7<br />

Klimawandel <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wassersysteme<br />

(CLIWAT)<br />

Salz-/Süßwassersysteme 2<br />

A B A B A B<br />

3<br />

6 24 6 3 15<br />

Untersuchungen im Gebiet<br />

Bremerhaven - Cuxhaven<br />

1 - 1 - - -<br />

A: Haushalt, B: Drittmittel Wissenschaftler, Techniker in Personalmonaten Sachmittel in T€ (> 5)<br />

2.1.1 Strukturerk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> Parameterermittlung<br />

Ziele Für eine langfristige Nutzung der Gr<strong>und</strong>wasserressourcen ist eine gute Kenntnis der<br />

Ausdehnung, der hydraulischen Eigenschaften <strong>und</strong> des Kontaminationsrisikos der<br />

Gr<strong>und</strong>wasserkörper notwendig. Mit seismischen, geoelektrischen bzw. elektromagnetischen<br />

Verfahren, Gravimetrie <strong>und</strong> Magnetischen Resonanzmessungen stehen Methoden<br />

zur Verfügung, die nicht nur Strukturinformationen liefern, sondern auch Informationen<br />

über die physikalischen Gesteinseigenschaften enthalten. Letztere sind<br />

für die Charakterisierung von Gr<strong>und</strong>wasserleitern <strong>und</strong> ihrer Trenn- bzw. Deckschichten<br />

bei weitem noch nicht ausgereizt. In ihrer Ermittlung liegt somit ein aktuelles<br />

Forschungsfeld der angewandten Geophysik bzw. Hydrogeophysik. Mittelfristiges<br />

oder langfristiges Ziel ist, dass die daraus abzuleitenden hydrogeologisch wichtigen<br />

Parameter wie Porosität, hydraulische Durchlässigkeit oder Speicherkoeffizient in<br />

hydraulische Modelle realer Gr<strong>und</strong>wassersysteme einfließen <strong>und</strong> die quantitative Beschreibung<br />

von Prozessen verbessern.<br />

Der Bedarf an einer guten bzw. verbesserten Kenntnis der Gr<strong>und</strong>wasserkörper <strong>und</strong><br />

Gr<strong>und</strong>wassersysteme ergibt sich nicht zuletzt aus EU-Richtlinien zum Gr<strong>und</strong>wasserschutz.<br />

Auch der prognostizierte Klimawandel wird Auswirkungen auf die Gr<strong>und</strong>wassersysteme<br />

haben. Für eine frühzeitige Abschätzung der möglichen Konsequenzen<br />

ist eine Bestandsaufnahme der Gr<strong>und</strong>wassersysteme deshalb zu diesem Zeitpunkt<br />

notwendig. Konkrete Anwendungen ergeben sich über die aktuellen Testgebiete im<br />

EU-Projekt CLIWAT (z.B. Borkum <strong>und</strong> Schleswig/Südjütland) <strong>und</strong> das Testfeld Schillerslage.<br />

Auch die Neuentwicklung seismo-elektrischer Verfahren, die labor- <strong>und</strong><br />

feldorientierten methodischen Forschungsarbeiten zu EM, SIP, MRS sowie die fortbestehende<br />

Problematik der Unterscheidung zwischen Salzwasser <strong>und</strong> Ton mit geophysikalischen<br />

Methoden werden hier getestet <strong>und</strong> untersucht.<br />

Neue Methoden der Hydrogeophysik<br />

Ziele Das Projekt „Neue Methoden der Hydrogeophysik zur Bewertung sedimentärer<br />

Gr<strong>und</strong>wasserspeicher“ zielt - mit der Kombination vielfältiger geophysikalischer Verfahren<br />

- auf einen erheblichen Fortschritt bei der Ermittlung der für die Beurteilung<br />

von Gr<strong>und</strong>wasserspeichern relevanten Kenngrößen wie Porosität <strong>und</strong> Permeabilität<br />

bzw. hydraulische Leitfähigkeit ab. Die einzusetzenden neuen Verfahren bestehen<br />

aus Magnetischer Resonanz-Sondierung (MRS), Spektraler Induzierter Polarisation<br />

(SIP) <strong>und</strong> Seismoelektrik (SE). Klassische Verfahren wie Transientelektromagnetik,<br />

Georadar, Seismik, Bohrlochmessungen, aber auch bodengeophysikalische Analysemethoden<br />

dienen als Kalibration.


Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines abgestimmten, integrierten <strong>und</strong> gesteinsphysikalisch<br />

f<strong>und</strong>ierten Methodenkanons geophysikalischer Erk<strong>und</strong>ungs- <strong>und</strong><br />

Interpretationsverfahren zur quantitativen Bewertung der hydraulischen <strong>und</strong> hydrogeologischen<br />

Eigenschaften nutzbarer sedimentärer Aquifersysteme.<br />

Die Auswerteverfahren wurden auf Labor- <strong>und</strong> Feldskala weiter entwickelt, vor allem<br />

die Beziehung zwischen petrophysikalischen <strong>und</strong> hydraulischen Parametern war Gegenstand<br />

der Forschung. Im Rahmen einer Diplomarbeit, die in Kooperation mit der<br />

Universität Hannover entstand, wurden klassische hydrogeologische Methoden wie<br />

Durchflussmessungen, Pumptests <strong>und</strong> Ableitungen von kf-Werten aus Korngrößenverteilungen<br />

durchgeführt. Damit konnten existierende Beziehungen getestet <strong>und</strong><br />

verbessert werden. Die erzielten Ergebnisse wurden auf Workshops <strong>und</strong> internationalen<br />

Konferenzen präsentiert. Die angestrebte hydraulische Tomographie wurde<br />

leider nicht durchgeführt.<br />

Im Berichtszeitraum wurde im Testfeld Schillerslage ein hochauflösendes Gr<strong>und</strong>wassermonitoring<br />

in Betrieb genommen. Erste Ergebnisse, die insbesondere die<br />

Schwankungsbreite des Gr<strong>und</strong>wasserspiegels <strong>und</strong> dessen Abhängigkeit von Niederschlagsart<br />

<strong>und</strong> –menge aufzeigen, wurden im Rahmen einer Bachelor-Arbeit dokumentiert.<br />

Im Arbeitspaket MRS wurden die Einsatzmöglichkeiten von NMR-Messungen im Feld<br />

validiert <strong>und</strong> erweitert. Dazu wurden auf einem gefrorenen See bei Clausthal echte<br />

3D-NMR-Messungen zur Kalibration von 1D- <strong>und</strong> 3D-Inversionsalgorithmen durchgeführt.<br />

Im CLIWAT Testgebiet Borkum wurden im Rahmen einer Bachelorarbeit Aquifere<br />

mit MRS vermessen, um die Kenntnisse zu deren Mächtigkeiten <strong>und</strong> hydraulischen<br />

Leitfähigkeiten zu überprüfen <strong>und</strong> zu ergänzen. Im Labor wurden NMR-<br />

Messungen an Probenmaterial aus Bohrkernen vom Testfeld Schillerslage durchgeführt.<br />

Die Ergebnisse stimmten gut mit den Inversionsresultaten aus Feld-MRS-<br />

Daten überein. Mit Hilfe der durch Pumpversuche ermittelten hydraulischen Leitfähigkeiten<br />

<strong>und</strong> anhand von Korngrößenanalysen wurden bekannte semi-empirische<br />

Beziehungen zur Ableitung hydraulischer Leitfähigkeiten aus den T2-Zeiten aus NMR<br />

Messungen überprüft <strong>und</strong> Ansätze zur Verbesserung entdeckt. Um die bestehende<br />

Mehrdeutigkeit einzuschränken, sind weitere Informationen zur Größe der Porenoberfläche<br />

<strong>und</strong> der Oberflächenrelaxivität notwendig. Diese werden vor allem aus<br />

SIP-Labormessungen erwartet, weshalb der Bau einer gemeinsamen Messzelle für<br />

NMR-, SIP- <strong>und</strong> Durchfluss-Messungen forciert wurde. Um diese Messungen unter<br />

kontrollierten Bedingungen vergleichen zu können, wurden Untersuchungen zur<br />

Temperaturabhängigkeit von NMR- <strong>und</strong> SIP-Spektren durchgeführt. Im Rahmen der<br />

Entwicklung von Processing- <strong>und</strong> Inversionsalgorithmen zur Auswertung von Oberflächen-NMR-Messungen<br />

wurden neue Ansätze zur Noise-Unterdrückung entwickelt<br />

<strong>und</strong> in hauseigene Software implementiert.<br />

Im Arbeitspaket SIP wurden weitere Labormessungen an natürlichem Probenmaterial<br />

sowie SIP-Sondierungen im Testfeld Schillerslage <strong>und</strong> auf anderen Testflächen<br />

durchgeführt. Im Vordergr<strong>und</strong> standen die Weiterentwicklung von Auswerteverfahren<br />

der SIP-Daten sowie der Vergleich zwischen SIP-Feld- <strong>und</strong> Labordaten. Die in<br />

Feld <strong>und</strong> Labor gemessenen spezifischen Widerstände <strong>und</strong> Phasen stimmen zwar<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich überein, aber die Werte der Labormessungen variieren trotz offensichtlich<br />

homogenen Materials noch sehr.<br />

Die Laborproben, an denen neben SIP-Messungen auch Messungen zur Porosität<br />

<strong>und</strong> Korngrößenverteilung zur Berechnung der hydraulischen Leitfähigkeit durchgeführt<br />

wurden, ermöglichten es zudem, die im Feld angewendeten methodischen Ansätze<br />

zur Ableitung hydraulischer Parameter aus SIP-Messungen unter kontrollierten<br />

Bedingungen zu überprüfen. Hier zeigte sich, dass die Variation der ermittelten kf-<br />

31


Arbeitsprogramm 2011<br />

32<br />

Werte innerhalb homogener Materialien noch zu groß ist, um zuverlässige <strong>und</strong> allein<br />

auf SIP-Messungen basierende Charakterisierungen vorzunehmen.<br />

Weiterhin wurden Algorithmen zur Berechnung von Relaxationszeiten aus dem gesamten<br />

gemessenen Frequenzspektrum entwickelt, wodurch in Zukunft ein Vergleich<br />

mit T2-Zeiten aus NMR-Messungen möglich sein wird. Um auch im Feld das gesamte<br />

Spektrum auszuwerten, wurde die sogenannte fτ-Inversion entwickelt, die jeder<br />

Schicht spektrale Aufladbarkeiten zuordnet.<br />

Im Arbeitspaket Seismoelektrik (SE) wurde durch zahlreiche technische Verbesserungen<br />

die praktische Einsetzbarkeit der noch jungen Methode stark verbessert.<br />

Gleichzeitig erfolgte die Entwicklung von Algorithmen zur Auswertung der entstehenden<br />

seismischen <strong>und</strong> elektrischen Signale. Dabei zeigte sich, dass in den prozessierten,<br />

im Feld gewonnenen Daten eindeutig konvertierte Signale nachweisbar sind.<br />

Dank aufwändiger Arbeiten an der Laborsäule wurde die Datenqualität der SE-<br />

Labormessungen deutlich verbessert. Als Folge konnten koseismische elektrische<br />

Wellen nachgewiesen werden. Um auch konvertierte Wellen im Labor nachzuweisen,<br />

sind zahlreiche Messungen mit verschiedenen Geometrien, aber auch Materialien<br />

angelaufen.<br />

Die Modellierung realistischer Modelle konnte mit der Software COMSOL auf einem<br />

neu beschafften Rechner erfolgreich durchgeführt werden. Dabei zeigen sich Hinweise<br />

auf die konvertierte Welle. Allerdings treten dabei noch numerische Effekte auf,<br />

die vor einer quantitativen Nutzung der Daten beseitigt werden müssen.<br />

2011 steht die kombinierte Auswertung von SIP <strong>und</strong> NMR auf der Gr<strong>und</strong>lage von Relaxationszeiten<br />

<strong>und</strong> T2-Zeiten im Vordergr<strong>und</strong>. Diese soll mit weiteren petrophysikalischen<br />

Messungen, u.a. zur Bestimmung der Porenoberfläche, kombiniert werden.<br />

Um Einbaueffekte auszuschließen, wird die konstruierte gemeinsame Messzelle eingesetzt,<br />

die auch auf Durchflussmessungen erweitert werden soll.<br />

Feldmessungen sind auf weiteren Untersuchungsflächen, z.B. dem Testfeld Krauthausen,<br />

geplant. Auch für die Auswerte-Methodik von MRS- <strong>und</strong> SIP-Daten <strong>und</strong> ihrer<br />

Kombination gibt es vielversprechende Ansätze. Da das Signal-Rausch-Verhältnis für<br />

Oberflächen-NMR-Messungen die deutlichste Einschränkung hinsichtlich der Nutzbarkeit<br />

der Methode darstellt, werden aufbauend auf den bereits gewonnenen Algorithmen<br />

<strong>und</strong> Erkenntnissen diese weiterentwickelt werden. Der bestehende 1D-<br />

Inversionsansatz (smooth inversion) für Oberflächen-NMR wird auf diskrete<br />

Schichtmächtigkeiten erweitert (layered inversion). Dieser Ansatz erlaubt bei entsprechender<br />

Geologie deutliche Verbesserungen für die Interpretation.<br />

Im Jahr 2011 soll gemeinsam mit der LBEG-Bohrmannschaft ein neuer Probenfänger<br />

erprobt werden, der in seiner Dimensionierung <strong>und</strong> Adaptierung an die NMR-Anlage<br />

so bemessen ist, das nahezu ungestörte Proben für NMR-Messungen gewonnen<br />

werden können.<br />

Seismoelektrische Messungen sollen routinierter durchgeführt <strong>und</strong> ausgewertet werden.<br />

Die Modellrechnungen sollen in der Lage sein, die gemessenen Daten qualitativ<br />

zu erklären. Systematische Studien mit verschiedenen Materialien im Labor können<br />

Aufschluss über die Abhängigkeit der ermittelten Größen von den hydraulischen Eigenschaften<br />

geben. Zur Realisierung der Kooperation mit anderen Gruppen wird im<br />

Februar 2011 ein internationaler Workshop zur Seismoelektrik im Geozentrum veranstaltet.


Klimawandel <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser (CLIWAT)<br />

Ziele Im Projekt CLIWAT geht es um den Einfluss des Klimawandels auf Gr<strong>und</strong>wassersysteme.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der prognostizierten geänderten Niederschlagsverteilung wird für<br />

den Bereich der 16 Projektpartner (aus Belgien, Niederlande, Deutschland <strong>und</strong> Dänemark)<br />

ein deutlicher Anstieg des Gr<strong>und</strong>wasserspiegels erwartet. Dieser Anstieg<br />

soll durch hydrogeologische Modellrechnungen für spezielle Projektgebiete quantifiziert<br />

werden, damit die Konsequenzen z.B. für die Trinkwasserversorgung, für die<br />

Gr<strong>und</strong>wasserqualität oder für die Standsicherheit von Bauwerken abgeschätzt werden<br />

können. Für die Simulation der Klimaszenarien ist eine sehr gute Kenntnis der<br />

Gr<strong>und</strong>wassersysteme notwendig. Hierzu werden geologisch/geophysikalische Erk<strong>und</strong>ungsmethoden<br />

weiterentwickelt <strong>und</strong> an verschiedenen Teststandorten eingesetzt.<br />

An darauf aufbauenden Gr<strong>und</strong>wassermodellen werden Konsequenzen auf Gr<strong>und</strong>wasserquantität<br />

<strong>und</strong> -qualität abgeschätzt <strong>und</strong> Handlungsempfehlungen erarbeitet.<br />

Das Projekt startete am 1. September 2008 mit einer Laufzeit von 3 Jahren. Eine<br />

kostenneutrale Verlängerung bis 1. März 2012 ist in Aussicht gestellt. Das Projekt<br />

wird durch das Interreg-IVB-Nordseeprogramm kofinanziert. Die Federführung liegt<br />

bei der Region Midtjylland (Dänemark).<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Das <strong>LIAG</strong> koordiniert das Arbeitspaket ‚Geophysikalische Erk<strong>und</strong>ung’ in den Testgebieten<br />

<strong>und</strong> leistet einen beträchtlichen Beitrag zur Erk<strong>und</strong>ung (Seismik, MRS, Bohrlochmessungen,<br />

Isotopenhydrologie etc.). Außerdem ist <strong>LIAG</strong> für das Testgebiet<br />

Borkum verantwortlich. Ergebnisse <strong>und</strong> Absprachen bezüglich der Arbeiten in den<br />

einzelnen internationalen Testgebieten wurden auf zwei Partnertreffen <strong>und</strong> weiteren<br />

internationalen Arbeitsbesprechungen intensiv diskutiert. Über die Aktivitäten wurde<br />

in zwei Berichten des Projektträgers sowie in Beiträgen zu den regelmäßig erscheinenden<br />

CLIWAT-Newslettern berichtet. Außerdem wurden erste Ergebnisse auf verschiedenen<br />

nationalen <strong>und</strong> internationalen Tagungen präsentiert. Und auch die Öffentlichkeit<br />

vor Ort wurde über Entwicklungen <strong>und</strong> Ergebnisse informiert. Die beiden<br />

Personalstellen bei S1 <strong>und</strong> S4 werden durch eine studentische technische Mitarbeiterin<br />

bei S1 ergänzt.<br />

Für das Testgebiet Schleswig-Südjütland, welches in der Verantwortung von LLUR<br />

<strong>und</strong> MCR liegt, wurden die 2009 gemessenen Seismikdaten prozessiert <strong>und</strong> ausgewertet.<br />

Die quartäre Rinne östlich von Süderlügum, die sich im ersten Processing bereits<br />

angedeutet hat, konnte durch DMO Processing wesentlich verfeinert werden. In<br />

der Region um Süderlügum sind nun alle fünf gemessenen Profile ausgewertet <strong>und</strong><br />

in einem Bericht abschließend dargestellt. Die Ergebnisse werden vom Partner LLUR<br />

in das grenzüberschreitende Gr<strong>und</strong>wassermodell integriert.<br />

Die seismischen Daten von Föhr wurden ebenfalls ausgewertet <strong>und</strong> gemeinsam mit<br />

den bereits 2008 erhobenen SkyTEM-Ergebnissen auf der DGG-Jahrestagung in Bochum<br />

präsentiert. Die seismischen Profile zeigen, dass der strukturelle Aufbau der<br />

Insel wesentlich komplizierter ist als nur Einteilung in süßwasser- oder salzwassergesättigtes<br />

Material. Die gr<strong>und</strong>wasserführenden Schichten werden von einer eiszeitlichen<br />

Rinne beeinflusst. Für ein besseres Verständnis der hydrogeologischen Situation<br />

wurde das Messnetz mit vier weiteren seismischen Profilen von insgesamt ca. 4,9<br />

km Länge verdichtet. Sowohl Muster in den Karten <strong>und</strong> Schnitten der spezifischen<br />

elektrischen Widerstände der SkyTEM-Vermessung als auch in den reflexionsseismischen<br />

Profilen deuten auf einen glazialtektonischen Schuppenbau hin. Diese Erkenntnisse<br />

geben neue Denkansätze für die generelle Interpretation solcher Datensätze.<br />

Um einen weiteren Parameter für die hydrogeologische Charakterisierung <strong>und</strong><br />

oberflächennah eine höhere Schichtauflösung zu erreichen, werden ausgewählte<br />

Profile mit Scherwellenseismik ergänzt. Im Norden der Insel Föhr wird die Gravime-<br />

33


34<br />

trie eingesetzt, um deren Potenzial bei der Erk<strong>und</strong>ung glazialtektonischer Stauchstrukturen<br />

auszuloten.<br />

<strong>LIAG</strong> entwickelt seit Beginn des Jahres <strong>2010</strong> für das Testgebiet Borkum ein numerisches<br />

Gr<strong>und</strong>wassermodell. Ziel der Arbeiten ist es ein Werkzeug zu besitzen, mit<br />

dem die Auswirkung des durch den Klimawandel zu erwartenden Meeresspiegelanstieges<br />

<strong>und</strong> die Auswirkung der zu erwartenden geänderten Gr<strong>und</strong>wasserneubildung<br />

auf die Süßwasserressourcen bestimmt werden können.<br />

Sensitivitätsanalysen der Randbedingungen im Hinblick auf die Prognoseergebnisse<br />

mit numerischen 2D-Modellen ergaben, dass große Teile des Wattgebietes in das<br />

Gr<strong>und</strong>wassermodell mit einbezogen werden müssen.<br />

Sowohl aus insgesamt 365 Bohrschichtenverzeichnissen als auch aus seismischen<br />

Messungen, die im Mai <strong>2010</strong> auf Borkum durchgeführt wurden, konnte ein hydrogeologisches<br />

Modell abgeleitet werden. Weitere wichtige Hinweise über den Aufbau<br />

des Gr<strong>und</strong>wasserleiters lieferten Pumpversuchsergebnisse <strong>und</strong> die Daten des spezifischen<br />

elektrischen Widerstandes aus der im März 2008 durchgeführten Hubschrauberbefliegung<br />

(HEM). Das hydrogeologische Modell besteht im Wesentlichen<br />

aus vier horizontalen, untereinander liegenden Aquiferen, die jeweils nach unten<br />

durch teilweise halbdurchlässige Aquitarden begrenzt sind.<br />

Der erste Aquifer Nr. I wird von einer halbdurchlässigen Schicht des Holozäns in einer<br />

Tiefe von ca. 7-10 m unterlagert. Dieser Aquitard ist auch in den Daten des spezifischen<br />

elektrischen Widerstandes der HEM- Daten als niederohmige Zone deutlich<br />

zu erkennen. Die Auswertung von Georadardaten zeigt zudem, dass im ersten Aquifer<br />

lokal oberflächennahe hydraulisch wirksame Trennschichten auftreten. Der darunter<br />

liegende Aquifer II wird durch die Holozänbasis begrenzt, einer im Zentrum<br />

der Insel meist wasserstauenden <strong>und</strong> zu den Rändern der Insel hin eher halbdurchlässigen<br />

Schicht in einer Tiefe von ca. 20-25 m. Der teilweise halbdurchlässige Aquitard<br />

in einer Tiefe von ca. 45-60 m begrenzt Aquifer Nr. III <strong>und</strong> wird als Quartärbasis<br />

angesehen. Der darunter liegende tiefste Aquifer Nr. IV. wird unterhalb einer Tiefe<br />

von ca. 180 m von mächtigen tertiären Tonlagen begrenzt. Diese Schicht tritt in<br />

den seismischen Aufzeichnungen als der stärkste Reflektor in Erscheinung <strong>und</strong> ist als<br />

untere Modellgrenze anzusehen.<br />

Das Gr<strong>und</strong>wassermodell wurde analog zum hydrogeologischen Modell aufgebaut.<br />

Aus Gründen der numerischen Stabilität <strong>und</strong> der vertikalen Auflösung ist der gesamte<br />

Gr<strong>und</strong>wasserkörper vertikal wesentlich stärker diskretisiert, als es dem hydrogeologischen<br />

Modell entspricht, <strong>und</strong> besteht aus insgesamt 39 söhligen Schichten. Ebenfalls<br />

aus Gründen der numerischen Stabilität, der räumlichen Auflösung der 40 Wasserwerksbrunnen<br />

<strong>und</strong> des Netzes der hydrologisch wichtigen Flüsse <strong>und</strong> Drainagegräben<br />

musste die horizontale Diskretisierung des Gitters ebenfalls teilweise sehr<br />

fein ausgelegt werden. Nach Abschluss des Modellaufbaus besteht das Finite Elementegitter<br />

aus über 1.4 Mio. Berechnungsknoten<br />

Für die hydraulische Kalibrierung wurden die aus Pumpversuchen gewonnenen<br />

Transmissivitäten <strong>und</strong> Speicherkoeffizienten sowie aus Slugtests ermittelte Durchlässigkeitsbeiwerte<br />

(kf) hinzugezogen. Für die hydraulischen Referenzhöhen standen<br />

Daten von permanenten Gr<strong>und</strong>wassermessstellen des Wasserwerkes sowie im März<br />

dieses Jahres aus Handbohrungen ermittelte Gr<strong>und</strong>wasserstandshöhen <strong>und</strong> Spiegelhöhen<br />

der freien Gewässer zur Verfügung (insgesamt 258 gemessene Gr<strong>und</strong>wasserstände).<br />

Da für März <strong>2010</strong> die umfassendste Datenbasis vorliegt <strong>und</strong> sowohl die<br />

HEM als auch die Direct-Push-Daten ebenfalls im März erhoben wurden, wurden die<br />

Daten dieses Monats für die Kalibrierung des Modells verwendet (Stichtagsmessungen).


Referenzdaten für die Salzdichtekalibrierung (TDS) sind sowohl die im Juni 2009 <strong>und</strong><br />

März <strong>2010</strong> von Hand an der Oberfläche des Gr<strong>und</strong>wasserleiters gemessenen elektrischen<br />

Leitfähigkeiten als auch die HEM-Daten. Die während der Direct-Push-<br />

Kampagne im März 2008 durchgeführten Wasseranalysen wurden für die Dichtekalibrierung<br />

ebenfalls hinzugezogen. Aus den an insgesamt 255 Stellen direkt gemessenen<br />

Werten des elektrischen Widerstandes des Gr<strong>und</strong>wassers RHOW <strong>und</strong> den an<br />

den gleichen Stellen gemessenen HEM-Widerständen RHOHEM können Formationsfaktoren<br />

gemäß F=RHOHEM/RHOW berechnet <strong>und</strong> ein Isolinienplan für Formationsfaktoren<br />

zur Umrechnung von HEM-Daten in TDS-Werte erstellt werden. Mit Hilfe dieses<br />

Isolinienplans lassen sich die entsprechenden Wasserwiderstände RHOW aus den<br />

HEM-Daten auf Höhe des Gr<strong>und</strong>wasserspiegels direkt ermitteln <strong>und</strong> in Massenrandbedingungen<br />

umsetzen. Für die Kalibrierung der tieferen Bereiche des Gr<strong>und</strong>wasserleiters<br />

werden darüber hinaus 133 Wasseranalysedaten <strong>und</strong> Daten des elektrischen<br />

Widerstandes der Elektrodenstrecken CLIWAT I <strong>und</strong> CLIWAT II verwendet.<br />

Zweidimensionale numerische Vorberechnungen zeigen, dass die Salzdichteverteilung<br />

im Gr<strong>und</strong>wasserleiter nur sehr „träge“, d.h. in Zeiträumen von h<strong>und</strong>ert Jahren<br />

<strong>und</strong> mehr auf äußere Einwirkungen wie Brunnenförderung oder Änderungen der<br />

Gr<strong>und</strong>wasserneubildung reagiert <strong>und</strong> die Süßwasserlinse immer noch nicht stationär<br />

ist. Die Salzdichteverteilung in tieferen Schichten des Gr<strong>und</strong>wasserleiters ist deshalb<br />

noch aus der Zeit des historischen Borkums vor dem Bau des Süddeichs (1934) geprägt,<br />

zu der die Insel noch weitgehend zweigeteilt war. Deshalb musste die historische<br />

Verteilung der Salinität im Gr<strong>und</strong>wasser aus der Zeit vor dem Deichbau mit in<br />

die Kalibrierungsläufe für die Salzdichteverteilung einbezogen <strong>und</strong> ein numerisches<br />

Vormodell für das alte Borkum erstellt werden.<br />

Die hydraulische Kalibrierung des Modells ist abgeschlossen <strong>und</strong> die Zielgenauigkeit<br />

für die TDS-Kalibrierung weitgehend erreicht. Um eine sichere Prognose erstellen zu<br />

können, wird diese zurzeit noch mit Hilfe der Daten der vertikalen Elektrodenstrecken<br />

CLIWAT I <strong>und</strong> CLIWAT II <strong>und</strong> den Wasseranalysedaten verbessert.<br />

Im September 2009 wurden in den beiden Wassergewinnungsgebieten Waterdelle<br />

<strong>und</strong> Ostland in den Bohrungen CLIWAT I <strong>und</strong> CLIWAT II zwei vertikale Elektrodenstrecken<br />

in Tiefen zwischen 44 m <strong>und</strong> 65 m unter Gelände eingebaut. Ziel dieser<br />

Dauerinstallationen ist die Erfassung zeitlicher Änderungen im Übergangsbereich<br />

zwischen der Süßwasserlinse <strong>und</strong> dem unterlagernden Salzwasser. Bereits Ende<br />

2009 war für beide Elektrodenstrecken eine Datenfernübertragung über GSM/GPRS<br />

eingerichtet worden. <strong>2010</strong> wurden auf beiden Elektrodenstrecken mehr als 1000 automatisch<br />

ablaufende Multielektrodenmessungen durchgeführt. Die Daten sind jedoch<br />

teilweise durch Feuchtigkeitseffekte bzw. defekte Scanner beeinflusst, so dass<br />

das Messsystem an der Erdoberfläche mehrfach überprüft <strong>und</strong> modifiziert werden<br />

musste. Während des gesamten Jahres mussten darüber hinaus mehrere Änderungen<br />

an der Messsoftware vorgenommen werden.<br />

Die bisherigen Messungen zeigen zum einen eine Wiederanpassung der durch die<br />

Erstellung der erforderlichen Bohrungen <strong>und</strong> den Einbau der Elektrodenstrecken veränderten<br />

Bohrlochumgebung an die natürlichen Untergr<strong>und</strong>bedingungen (nachweisbar<br />

durch eine deutliche Abnahme des spezifischen Widerstandes in direkter Bohrlochnähe<br />

im Laufe von 2-3 Monaten nach Einbau), zum anderen deuten sich auf<br />

beiden Elektrodenstrecken saisonale Veränderungen an. In der Waterdelle, in der die<br />

vertikale Elektrodenstrecke komplett in Sand steht, scheint dabei im Übergangsbereich<br />

zwischen Salzwasser <strong>und</strong> Süßwasser zwischen Frühjahr <strong>und</strong> Ende <strong>2010</strong> eine<br />

deutliche Erniedrigung im spezifischen Widerstand vertikal über einige Meter aufzutreten;<br />

im Ostland finden sich im Bereich der Elektrodenstrecke mehrere Tonlagen,<br />

Änderungen im spezifischen Widerstand sind hier vor allem in zwei geringmächtigen<br />

Schichten zu beobachten, von denen zumindest eine als Grobsandlage bekannt ist.<br />

35


Arbeitsprogramm 2011<br />

36<br />

Wichtigster Punkt für das Testgebiet Borkum ist die Modellierung der Klimaentwicklung<br />

bzw. die Entwicklung der Süßwasserlinse bei geänderten klimatischen Verhältnissen<br />

oder extremem Klima. Die im September 2009 begonnenen Monitoringmessungen<br />

auf den beiden vertikalen Elektrodenstrecken in den Wassergewinnungsgebieten<br />

Ostland <strong>und</strong> Waterdelle werden fortgesetzt.<br />

Auf Föhr wird die Kompilation der Daten fortgesetzt. Besonderes Gewicht liegt dabei<br />

auf den Scherwellenmessungen <strong>und</strong> der Integration <strong>und</strong> Interpretation der gravimetrischen<br />

Daten. Geplant ist auch, eine neue Inversion der SkyTEM-Daten mit<br />

Randbedingungen aus Seismik <strong>und</strong> Bohrungen durchzuführen.<br />

2011 stehen die Kompilation der Ergebnisse <strong>und</strong> die Konzeption eines Handbuchs<br />

an. Und ganz besonderes Gewicht wird auf der Publikation der verschiedenen Ergebnisse<br />

liegen. Es ist geplant, Publikationen in einem Sonderband einer internationalen<br />

Zeitschrift zu bündeln. Zwecks Diskussion <strong>und</strong> Absprachen der Projektergebnisse<br />

wird im Juni 2011 ein internationaler Workshop im Geozentrum stattfinden.<br />

2.1.2 Salz-/Süßwassersysteme<br />

Ziele Süßwasservorkommen machen nur etwa 2,5 Prozent der globalen Wassermenge<br />

aus. Von diesen 2,5 Prozent halten etwa 0,4 Prozent den Süßwasserkreislauf in Bewegung<br />

(Verdunstung, Niederschlag, unterirdischer / oberirdischer Abfluss). Die<br />

restlichen 99,6 Prozent sind geb<strong>und</strong>en: zu 30,1 Prozent in Gr<strong>und</strong>wasservorräten tief<br />

unter der Erdoberfläche, zu 69,5 Prozent in Eiskappen, Gletschern, ewigem Schnee<br />

oder Permafrost. Das süße Wasser brauchen wir zum Leben. Gr<strong>und</strong>wasserversalzung<br />

gefährdet unser wichtigstes Lebensmittel. Die Hauptursachen der (natürlichen)<br />

Gr<strong>und</strong>wasserversalzung sind Salzwasserintrusionen im Küstenbereich, Salzstöcke<br />

<strong>und</strong> - in ariden Gebieten - erhöhte Gr<strong>und</strong>wassermineralisationen.<br />

Ziele geophysikalischer Erk<strong>und</strong>ungen sind z.B. Salz-/Süßwasserabgrenzungen im<br />

Küsten- <strong>und</strong> Inselbereich, Süßwasseraustritte ins Meer, Salzwasserüberschichtungen,<br />

Dynamik der Salz-/Süßwassergrenze, Salzwasseraufstiegszonen, Gr<strong>und</strong>wasserversalzung<br />

etc. Die Daten liefern Gr<strong>und</strong>lagen für das Studium von Austausch- <strong>und</strong> Transportprozessen.<br />

Konkrete Anwendungen ergeben sich durch die 2008/2009 in enger<br />

Kooperation mit der BGR durchgeführten flächenhaften Befliegungen im norddeutschen<br />

(Küsten)-Raum. Höchste Priorität lag dabei auf Salz-<br />

/Süßwasserfragestellungen <strong>und</strong> der Abschätzung des Einflusses auf die Gr<strong>und</strong>wasserentwicklung<br />

im küstennahen Bereich, im Wattenmeer, auf den Ostfriesischen Inseln<br />

<strong>und</strong> im Mündungsbereich der Elbe. Verschiedene aerogeophysikalische Methoden<br />

kamen dabei zum Einsatz. Dieses Datenpotenzial beinhaltet flächendeckende<br />

Kartierungen der Sedimente in den ersten h<strong>und</strong>ert Metern Tiefe <strong>und</strong> liefert gute<br />

Voraussetzungen zur Planung <strong>und</strong> Arbeit in vielfältigen geowissenschaftlichen, ökonomischen<br />

<strong>und</strong> ökologischen Bereichen wie z.B. Wassernutzungs- <strong>und</strong> Wasserschutzkonzepten,<br />

Bodennutzungsplanung, Industrieplanung etc. <strong>und</strong> ist damit auch<br />

als Gr<strong>und</strong>lage für zukünftige Projekte <strong>und</strong> Kooperationen zu sehen. Insbesondere im<br />

Hinblick auf den prognostizierten Klimawandel <strong>und</strong> den dadurch erwarteten Meeresspiegelanstieg<br />

kommt diesen Daten <strong>und</strong> den genannten Zielen eine besondere <strong>und</strong><br />

gr<strong>und</strong>legende Bedeutung zu, z.B. als langfristige Gr<strong>und</strong>lage für ein Monitoring zeitlich-räumlicher<br />

Änderungen.<br />

Salz-/Süßwassersysteme <strong>und</strong> Salzwasserintrusionen sind weltweit von Interesse <strong>und</strong><br />

werden in zweijährigem Zyklus auf dem internationalen Salt Water Intrusion Meeting<br />

(SWIM) diskutiert. <strong>LIAG</strong> hat sich zusammen mit LBEG, LLUR, GLA HH, TU HH <strong>und</strong><br />

CAH um die Ausrichtung der Tagung 2014 in Deutschland beworben.


Das Teilprojekt Flächenhafte Befliegungen mit Aerogeophysik endete formal mit Ablauf<br />

des Jahres 2009. Die Einbindung der 3D-Raumdaten in das Fachinformationssystem<br />

FIS Geophysik hat begonnen, ist aber noch nicht abgeschlossen. <strong>2010</strong> wurde<br />

durch Vorträge <strong>und</strong> Poster auf nationalen <strong>und</strong> internationalen Tagungen über die<br />

vorhandenen Datensätze <strong>und</strong> erste Ergebnisse informiert, letztlich auch mit dem<br />

Ziel, weitere Kooperationspartner für neue Projekte zu finden. Eine Masterarbeit zur<br />

Kompilation eines geologisch-geophysikalischen Modells für den Bereich der Gr<strong>und</strong>wasserversalzungszone<br />

Quakenbrück wurde gemeinsam mit LBEG <strong>und</strong> LU Hannover<br />

initiiert. Die Daten von Borkum wurden für ein geologisch/hydrogeologisches Modell<br />

aufbereitet <strong>und</strong> in ein 3D-Modell umgesetzt (siehe Projekt CLIWAT). Teile des Untersuchungsgebietes<br />

Glückstadt (Stade-Jork-Buxtehude) stehen im Brennpunkt einer<br />

Gr<strong>und</strong>wassermodellierung im BMBF-Projekt KLIMZUG-Nord (Zusammenarbeit mit<br />

GLA HH <strong>und</strong> TU HH). Der umfangreiche Datensatz im nördlichsten Teil Schleswig-<br />

Holsteins wurde auf dänischer Seite ergänzt <strong>und</strong> eine Zusammenführung der Datensätze<br />

<strong>und</strong> gemeinsame Inversion der Daten erfolgte im Rahmen des CLIWAT-<br />

Projektes durch die Universität Aarhus.<br />

Untersuchungen im Gebiet Bremerhaven – Cuxhaven<br />

Ziele Das ‚Coastal Aquifer Test Field’ (CAT-Field) wurde vom <strong>LIAG</strong> eingerichtet, um mit<br />

vielfältigen Methoden in einem geologisch gut erschlossenen Messgebiet, welches<br />

ein breites Spektrum an geologisch-hydrogeologischen Konstellationen mit Typus-<br />

Charakter aufweist, hydrogeologische, hydraulische <strong>und</strong> Stofftransportprozesse zu<br />

untersuchen <strong>und</strong> neue Methoden zu entwickeln <strong>und</strong> zu erproben. Mit seinen Multilevel-Gr<strong>und</strong>wassermessstellen,<br />

seinen Forschungsbohrungen, seinem dichten geophysikalischen<br />

Messnetz <strong>und</strong> seinem umfangreichen Bestand an Basisdaten hat das<br />

CAT-Field den Charakter einer Dauereinrichtung für Fragestellungen der Hydraulik<br />

<strong>und</strong> der Hydrogeophysik. Aufgr<strong>und</strong> der räumlichen Nähe von Gr<strong>und</strong>wassernähr- <strong>und</strong><br />

–zehrgebieten, Salzwasserintrusionen, Süßwasserlinsen im Wattenmeer, tiefen Rinnenstrukturen,<br />

Salzwasserüberschichtungen u. a. haben sich sehr unterschiedliche<br />

Forschungsfragestellungen in diesem Gebiet konkretisiert. Sämtlich erfordern sie sowohl<br />

ein fach- wie skalenübergreifendes Verständnis der relevanten Prozesse <strong>und</strong><br />

eine dezidierte Kenntnis der Rahmenbedingungen. Als Beispiel sei die Dynamik der<br />

Salz-/Süßwassergrenze genannt. Durch das Zusammenführen verschiedener Forschungsvorhaben<br />

in einem einzigen, vielfältig nutzbaren Testgebiet wird mittelfristig<br />

ein Daten- <strong>und</strong> Kenntnisstand aufgebaut, der es ermöglicht, Einzelmethoden gezielter<br />

einzusetzen, zu erproben <strong>und</strong> mit ergänzenden Verfahren in Beziehung zu setzen.<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Regionale Fragestellungen: Das ‚Coastal Aquifer Test Field’ (CAT-Field) ist im Jahr<br />

<strong>2010</strong> in geringem Maße genutzt worden. Ein im Institut realisierbares, umfassendes<br />

Konzept für die Weiterentwicklung des CAT-Field ist angesichts der neu hinzugekommenen<br />

Projekte im Bereich der Gr<strong>und</strong>wasserforschung <strong>und</strong> der derzeitigen fachlich-personellen<br />

Ausstattung nicht realisierbar. Nach wie vor gibt es einzelne wissenschaftliche<br />

Interessenten, z.B. aus dem Bereich der Bohrlochgeophysik <strong>und</strong> der Geoelektrik,<br />

die die bestehende Infrastruktur des CAT-Field sporadisch nutzen oder dessen<br />

Nutzung für Projekte einplanen. Bei den Beteiligten des FSP Gr<strong>und</strong>wassersysteme-Hydrogeophysik<br />

besteht weiterhin Einvernehmen, die Aktivitäten zur Unterhaltung<br />

des CAT-Field möglichst klein zu halten <strong>und</strong> den begonnenen Rückbau fortzusetzen.<br />

Im Sommer <strong>2010</strong> wurde flankierend zur Dissertation von M. Attwa eine 24 m tiefe<br />

streckenweise gekernte Bohrung (CAT_SUD 33) an einem der Teststandorte niedergebracht.<br />

Das Bohrprofil <strong>und</strong> die Kerne wurden geologisch aufgenommen <strong>und</strong> näher<br />

37


Arbeitsprogramm 2011<br />

38<br />

untersucht (s. auch 3.2). Mit REM-Untersuchungen konnte die für die elektrischen<br />

Eigenschaften relevante hohe innere Oberfläche des Materials sichtbar gemacht<br />

werden (Diatomeenmudde). Von den zwei 2009 begonnenen Diplomarbeiten an der<br />

Bohrung (CAT_NIE 2) wurde eine (Geoelektrische Messungen an holozänen Lockersedimenten<br />

der Kernbohrung CAT NIE 02 bei Cuxhaven) <strong>2010</strong> fertiggestellt.<br />

Eine weitere am <strong>LIAG</strong> betreute <strong>und</strong> <strong>2010</strong> fertiggestellte Diplomarbeit beschäftigt sich<br />

mit den hydrogeologischen Verhältnissen im Süß-/Salzwasser-Grenzbereich der elbnahen<br />

quartären Gr<strong>und</strong>wasserleiter bei Cuxhaven. Die Dynamik der vertikalen<br />

Gr<strong>und</strong>wasserbewegung, die Reichweite des Elbe-Einflusses auf verschiedene Gr<strong>und</strong>wasserstockwerke<br />

<strong>und</strong> Trockenwetterabflüsse werden in Multilevel-<br />

Gr<strong>und</strong>wassermessstellen untersucht.<br />

Die palynologischen Arbeiten ebenso wie die Lumineszenz-Untersuchungen an der<br />

Kernbohrung CAT_TAU 2A, die ein für Norddeutschland extrem mächtiges Eem-Profil<br />

erbohrt hat, laufen derzeit noch.<br />

In der noch offenen Forschungsbohrung Cuxhaven (CAT_LUD 01A) wurde <strong>2010</strong> eine<br />

neuartige Magnetiksonde der Universität Göttingen von Wissenschaftlern der TU<br />

Braunschweig mit fachlicher, technischer <strong>und</strong> logistischer Unterstützung durch das<br />

<strong>LIAG</strong> erprobt. Ein in der 3 m entfernten Zwillingsbohrung verbliebenes 34 m langes<br />

Stahlrohr diente dabei als Testobjekt.<br />

Das CAT-Field-Nutzungskonzept sieht für das Jahr 2011 gr<strong>und</strong>sätzlich eher geringfügige<br />

Aktivitäten vor, weil die Gr<strong>und</strong>wasserforschung auf die Objekte Borkum <strong>und</strong><br />

Schillerslage fokussiert ist. Als wichtiger Nutzer des Testfelds kann bei Antragsbewilligung<br />

das Projekt zur Beobachtung von Gezeiten <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser bedingten Oberflächendeformationen<br />

(vergl. Kap. 3.1.1) auftreten. Daher wurde ein kompletter<br />

Rückbau vorerst gestoppt. Weitere Rückbauarbeiten <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene administrative<br />

Vorgänge zum Gr<strong>und</strong>wasserschutz werden 2011 fortgesetzt.


2.2 Forschungsschwerpunkt<br />

‚Geothermische Energie’<br />

F & E im Vorfeld einer wirtschaftlichen Erdwärmenutzung<br />

Koordinator: Dr. Rüdiger Thomas<br />

Gesellschaftliche Relevanz<br />

Der Forschungsschwerpunkt trägt durch seine Arbeiten in der Erk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> Charakterisierung<br />

geothermischer Reservoire zu einem besseren Verständnis der Strukturen<br />

<strong>und</strong> Prozesse in natürlichen <strong>und</strong> künstlichen geothermischen Systemen bei <strong>und</strong> unterstützt<br />

die Entwicklung innovativer Technologien der geothermischen Stromerzeugung<br />

<strong>und</strong> Direktwärmenutzung. Hierzu bedarf es auch einer Bewertung des geothermischen<br />

Potenzials. Der Schwerpunkt befasst sich mit Fragen der tiefen Geothermie.<br />

Die hohe gesellschaftliche Relevanz des Forschungsthemas ist durch die Herausforderung<br />

gegeben, zu einer zukunftsfähigen <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lichen Energieversorgung<br />

beizutragen. Die Notwendigkeit, eine emissionsärmere Energieversorgung zu entwickeln,<br />

ergibt sich nicht zuletzt aus den auch bereits in Mitteleuropa spürbaren Auswirkungen<br />

eines Klimawandels, für dessen Ursachen anthropogene Einwirkungen angenommen<br />

werden können.<br />

Wichtige Instrumente, dem sich abzeichnenden Klimawandel entgegen zu wirken,<br />

sind eine deutlich höhere Effizienz bei den Energiewandlungen (z.B. Kraftwerken) <strong>und</strong><br />

der Energienutzung sowie ein deutlicher Ausbau der erneuerbaren Energien. Bis 2020<br />

sollen in Deutschland 25 % der elektrischen Energie mit Hilfe der erneuerbaren Energien<br />

Photovoltaik, Windenergie (Land, See), Wasserkraft, Energie aus Biomasse <strong>und</strong><br />

geothermischer Energie bereitgestellt werden. Unter diesen Energieträgern nimmt die<br />

geothermische Energie eine Sonderstellung ein, da mit ihr ein nahezu unerschöpfliches<br />

Energieangebot unabhängig von Wetterlage, Tages- <strong>und</strong> Jahreszeit zur Verfügung<br />

steht. Im Gegensatz zu den meisten anderen erneuerbaren Energien erlaubt sie<br />

damit die Bereitstellung von Wärme <strong>und</strong> Strom im Gr<strong>und</strong>lastbereich. Das von der<br />

B<strong>und</strong>esregierung am 05.12.2007 langfristig angelegte nationale energiepolitische Gesamtkonzept<br />

wurde mit dem EEWärmeG (Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz) <strong>und</strong><br />

der Novellierung des EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) zum 01. Januar 2009 umgesetzt.<br />

Da Wärme einen Anteil von r<strong>und</strong> 60 % am b<strong>und</strong>esdeutschen Gesamtenergieverbrauch<br />

hat, werden damit bisher fehlende Anreize zur Förderung der Wärmegestehung<br />

aus regenerativen Energien geschaffen. Auch die jetzige Regierung hat die<br />

maßgebliche Rolle der erneuerbaren Energien bei der Energieversorgung anerkannt<br />

<strong>und</strong> betont. Erklärtes Ziel ist es laut Koalitionsvertrag, erneuerbare Energien sowie die<br />

Technologieführerschaft in diesem Bereich konsequent auszubauen <strong>und</strong> konventionelle<br />

Energieträger kontinuierlich durch alternative Energien zu ersetzen. Maßgeblich ist<br />

auch die Betonung des Vorrangs für erneuerbare Energien <strong>und</strong> das klare Bekenntnis<br />

zum EEG <strong>und</strong> dem Festhalten am EEWärmeG <strong>und</strong> dem Marktanreizprogramm.<br />

Auch auf Länderebene erhalten die erneuerbaren Energien einen höheren Stellenwert,<br />

der in Niedersachsen im Bereich der Geothermie durch die Bildung des Forschungsverb<strong>und</strong>es<br />

Geothermie <strong>und</strong> Hochleistungsbohrtechnik (gebo) dokumentiert wird.<br />

Das Potenzial der geothermischen Energie wird so günstig eingeschätzt, dass langfristig<br />

bei der Wärmegestehung aus regenerativen Energien etwa 40 %, bei der Stromproduktion<br />

etwa ein Drittel durch Geothermie aufgebracht werden soll.<br />

39


Wissenschaftliche Bedeutung<br />

Wissenschaftlicher Ansatz<br />

40<br />

Während die Nutzung oberflächennaher geothermischer Ressourcen bereits ein beachtliches<br />

Entwicklungsniveau erreicht hat <strong>und</strong> stetig wächst, besteht bei der geothermischen<br />

Erschließung tiefer, gering permeabler Formationen noch ein erheblicher<br />

Forschungsbedarf. Hier müssen Konzepte, die unter dem Oberbegriff enhanced geothermal<br />

systems (EGS) geführt werden, wissenschaftlich entwickelt werden. Eine<br />

Schlüsselrolle dabei spielen die Stimulationstechniken. Mit ihrer Hilfe werden unterirdische<br />

Wärmetauscher geschaffen, durch die der Wärmeinhalt heißer Tiefengesteine<br />

erschlossen werden kann.<br />

Ein bisher nicht ausreichend betrachtetes geothermisches Potenzial stellen geologische<br />

Störungszonen dar, da sie natürliche Wegsamkeiten (kluftdominierte Aquifere)<br />

aufweisen können, die in große Tiefen reichen. Hier besteht ebenfalls wesentlicher<br />

Forschungsbedarf.<br />

Bei der Nutzung hydrothermaler Ressourcen findet in Deutschland derzeit eine rasante<br />

Entwicklung statt. Die Ergebnisse laufender Projekte zeigen, dass eine wissenschaftliche<br />

Begleitung für einen erfolgreichen Projektverlauf unerlässlich ist. Beispielhaft<br />

sei hier die Entwicklung spezieller seismischer Verfahren genannt, die durch hoch<br />

auflösende Strukturerk<strong>und</strong>ung helfen können, optimale Bohransatzpunkte zu identifizieren<br />

<strong>und</strong> so das Fündigkeitsrisiko zu minimieren. Strömungsprozesse <strong>und</strong> Wärmetransport<br />

in tiefen geologischen Formationen entziehen sich einer direkten Beobachtung<br />

<strong>und</strong> können nur durch geeignete numerische Simulationen nachgebildet werden.<br />

Die im Forschungsschwerpunkt entwickelten Modellvorstellungen <strong>und</strong> Methoden dienen<br />

der Abschätzung <strong>und</strong> Bewertung geothermischer Reservoireigenschaften, erlauben<br />

Prognosen zum thermischen <strong>und</strong> hydraulischen Langzeitverhalten geothermischer<br />

Systeme <strong>und</strong> ermöglichen damit auch Aussagen zum Betriebsrisiko.<br />

Viele im Schwerpunkt bearbeitete Fragestellungen sind direkt verwandt mit Fragestellungen,<br />

die für die Erdöl- <strong>und</strong> Erdgasindustrie von Interesse sind. Dies gilt insbesondere<br />

für die Stimulationsmethoden <strong>und</strong> das geophysikalische Frac-Monitoring oder die<br />

seismische Exploration mit ihren speziellen geothermischen Fragestellungen. Die hierzu<br />

im Forschungsschwerpunkt durchgeführten Arbeiten stoßen dort auf großes Interesse.<br />

Durch die Kombination verschiedener Ansätze <strong>und</strong> Methoden wird versucht, zu einem<br />

besseren Verständnis der physikalischen Prozesse in künstlichen <strong>und</strong> natürlichen<br />

geothermischen Systemen beizutragen <strong>und</strong> die Entwicklung innovativer Konzepte<br />

voranzutreiben. Die eingesetzten Untersuchungsmethoden zur Charakterisierung<br />

geothermischer Systeme umfassen die Entwicklung speziell angepasster Explorations-<br />

<strong>und</strong> Interpretationsstrategien, In-situ-Versuche in Tiefbohrungen, numerische<br />

Modellrechnungen sowie untergeordnet Labormessungen. Die Feldversuche<br />

beinhalten seismische Messungen, Aufnahmen von In-situ-Temperatur- <strong>und</strong> In-situ-<br />

Druckverhältnissen in geothermischen Bohrungen <strong>und</strong> aufwändige hydraulische<br />

Tests <strong>und</strong> Stimulationsmaßnahmen. Mit Hilfe numerischer Rechnungen wird das Verständnis<br />

für die gr<strong>und</strong>legenden physikalischen Prozesse in geothermischen Systemen<br />

vertieft, indem konzeptionelle Modelle entwickelt <strong>und</strong> auf ihre Gültigkeit hin überprüft<br />

werden. Die Modelle werden dann beispielsweise zur Simulation der hydraulischen<br />

Tests <strong>und</strong> der späteren Fluidzirkulation verwendet. Die Seismik liefert die<br />

Gr<strong>und</strong>lage bei der Auswahl der Bohrpunkte. Die Modellrechnungen erlauben insbesondere<br />

Aussagen zum thermohydraulischen <strong>und</strong> mechanischen Langzeitverhalten<br />

von Untergr<strong>und</strong>wärmetauschern <strong>und</strong> tragen damit zur Planungssicherheit (Einschätzung<br />

von Fündigkeits- <strong>und</strong> Betriebsrisiko) geothermischer Anlagen bei.


Ein neues Konzept für die geothermische Energiegewinnung wurde im Jahr 2000<br />

vom Los Alamos National Laboratory vorgeschlagen. Statt Wasser soll in Hot-Dry-<br />

Rock(HDR)-Systemen oder in Enhanced Geothermal Systems (EGS) überkritisches<br />

CO2 (supercritical CO2, scCO2) den Wärmetransport übernehmen. Die Idee fußt auf<br />

der Verwendung von scCO2 bei der tertiären Erdölförderung, bei der der Austrag von<br />

Öl aus Lagerstätten deutlich gesteigert werden kann. 2006 erstellte das Lawrence<br />

Berkeley National Laboratory ein erstes detailliertes Modell für die Nutzung in geothermischen<br />

Kreisläufen. Mithilfe einer Literaturstudie wurde das Verfahren vom LI-<br />

AG kritisch bewertet. Neben vielen weiteren Fragen bleibt offen, ob sich ein geschlossenes<br />

scCO2-System geologisch <strong>und</strong> sicherheitsrelevant überhaupt realisieren<br />

lässt.<br />

Die mit der tiefen Geothermie verb<strong>und</strong>enen seismischen Risiken haben einen hohen<br />

gesellschaftlichen Stellenwert <strong>und</strong> werden insbesondere im Oberrhein <strong>und</strong> im Süddeutschen<br />

Molassebecken in die Forschungsarbeiten einbezogen.<br />

Nutzen <strong>und</strong> Verwendung von Ergebnissen<br />

Aufgr<strong>und</strong> der hohen gesellschaftlichen Relevanz stellen die im Rahmen des Schwerpunkts<br />

bearbeiteten Themen einen wichtigen Beitrag zur anwendernahen geowissenschaftlichen<br />

Forschung dar. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden auf Tagungen<br />

präsentiert <strong>und</strong> in relevanten wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert. Forschungsthemen<br />

aus dem Schwerpunkt eignen sich zur Bearbeitung im Rahmen von<br />

Diplomarbeiten oder Promotionsvorhaben. Durch die Darstellung von Vorhaben <strong>und</strong><br />

Ergebnissen im Internet, in Zeitungsartikeln <strong>und</strong> zum Teil auf Ausstellungen <strong>und</strong><br />

Messen werden die Forschungsinhalte des Schwerpunktes einer interessierten Öffentlichkeit<br />

nahe gebracht.<br />

Besonderes Gewicht erhält in größer werdendem Umfang die Beratung bei der Planung<br />

eines geothermischen Projektes <strong>und</strong> der Abschätzung des Fündigkeitsrisikos für<br />

potenzielle Projektentwickler bei Behörden <strong>und</strong> in der Industrie.<br />

Nutzung der im <strong>LIAG</strong> vorhandenen Kompetenz <strong>und</strong> Ausstattung<br />

Bindung von externer Kompetenz<br />

An den Forschungsvorhaben des Schwerpunktes sind die Sektionen S1, S2, S4 <strong>und</strong><br />

S5 beteiligt. Zur Strukturerk<strong>und</strong>ung werden Methoden der Bohrlochgeophysik (S5),<br />

seismische (S1) <strong>und</strong> geoelektrische/elektromagnetische Methoden (S2) eingesetzt.<br />

Zur Beobachtung <strong>und</strong> Modellierung des Risswachstums (S4) <strong>und</strong> zur Rissortung bei<br />

der hydraulischen Stimulation von Gesteinsformationen dient die mikroseismische Ortung<br />

von Bruchgeräuschen (S1). Bei Feldversuchen <strong>und</strong> Labormessungen wird die in<br />

S5 vorhandene Geräteausstattung genutzt. Die Aufbereitung <strong>und</strong> Archivierung von<br />

Messdaten erfolgt in Abstimmung mit S4.<br />

An den im Schwerpunkt bearbeiteten Projekten sind zahlreiche externe Arbeitsgruppen<br />

aus Forschung <strong>und</strong> Industrie beteiligt. Im Rahmen des HDR-Projektes Soultzsous-Forêts<br />

besteht eine intensive Zusammenarbeit mit der BGR, der Ruhr-<br />

Universität Bochum, verschiedenen Ingenieurbüros <strong>und</strong> der europäischen Interessensvereinigung<br />

‚Wärmebergbau’, in der sich internationale Unternehmen der Energiewirtschaft<br />

zusammengeschlossen haben (u.a. EDF, Pfalzwerke). Auch nach Beendigung<br />

der aktiven Förderphase begleitet das <strong>LIAG</strong> das Projekt weiter in der Phase<br />

III (Scientific & Technical Monitoring). Gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt<br />

für Umwelt wird die geowissenschaftliche Erk<strong>und</strong>ung des Malms als geothermisches<br />

Reservoir im süddeutschen Molassebecken durchgeführt. Diese Arbeiten werden vertieft<br />

in einem Forschungsverb<strong>und</strong> zur Geothermischen Charakterisierung von karstig-<br />

41


Drittmittel-Einwerbung<br />

42<br />

klüftigen Aquiferen im Großraum München fortgesetzt. Im GeneSys-Projekt besteht<br />

eine enge Zusammenarbeit mit der BGR, der Ruhr-Universität Bochum <strong>und</strong> der Universität<br />

Göttingen.<br />

Der Forschungsverb<strong>und</strong> Geothermie <strong>und</strong> Hochleistungsbohrtechnik (gebo), in dem<br />

das <strong>LIAG</strong> die Sprecherfunktion <strong>und</strong> Koordination des Schwerpunktes Geosystem<br />

übernommen hat, vereint die Stärken niedersächsischer Universitäten (NTH-<br />

Universitäten <strong>und</strong> Georg-August-Universität Göttingen) <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen<br />

(<strong>LIAG</strong> <strong>und</strong> BGR). Ziel ist es, die Kompetenzen auf den Gebieten der Geothermie, der<br />

Bohrtechnik, der Werkstoffwissenschaften <strong>und</strong> der Technischen Systeme unterstützt<br />

durch Industriepartner (Baker Hughes, Celle) zu bündeln.<br />

Das <strong>LIAG</strong> ist in den Forschungsverb<strong>und</strong> Tiefengeothermie Sachsen (Sächsisches<br />

Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft <strong>und</strong> Geologie (LfULG), TU Bergakademie<br />

Freiberg, GFZ, BGR <strong>und</strong> Sächsisches Oberbergamt) eingeb<strong>und</strong>en. Ziele dieser Zusammenarbeit<br />

sind der gegenseitige Austausch wissenschaftlicher <strong>und</strong> praktischer<br />

Erfahrungen <strong>und</strong> Erkenntnisse der Forschungspartner auf dem Gebiet der tiefen<br />

Geothermie <strong>und</strong> die Förderung der Errichtung eines Kraftwerkes auf petrothermaler<br />

Basis im Freistaat Sachsen sowie die Durchführung der dafür notwendigen Untersuchungsmaßnahmen.<br />

Das <strong>LIAG</strong> hat im Forschungsverb<strong>und</strong> die Koordination für den<br />

Bereich seismische Exploration übernommen <strong>und</strong> eine Konzeptskizze zur Bildung eines<br />

neuen Forschungsverb<strong>und</strong>es „Seismik im Kristallin“ mit der Universität Hamburg<br />

<strong>und</strong> der TU Bergakademie Freiberg zur Unterstützung der sächsischen Aktivitäten<br />

vorgelegt.<br />

Das <strong>LIAG</strong> war bereits Partner im 2008 ausgelaufenen europäischen Verb<strong>und</strong>vorhaben<br />

„ENhanced Geothermal Innovative Network for Europe“ (ENGINE). Das Vorhaben<br />

bündelte <strong>und</strong> integrierte das geothermische Know-how 30 europäischer Partner. Auf<br />

EU-Ebene beteiligt sich das <strong>LIAG</strong> im Rahmen der „European Energy Research Alliance“<br />

(EERA) aktiv an der Erstellung des „Joint Programme on Geothermal Energy“ <strong>und</strong><br />

gehört damit zu den 13 EERA-Partnern im Bereich Geothermie. Das <strong>LIAG</strong> ist im Work<br />

Package 1.1 – Implementation of European Geothermal Information System (EGIS)<br />

als Koordinator vorgesehen. Auch bei den anderen Work Packages ist das Institut mit<br />

seiner Erfahrung im Bereich der Geothermie eingeb<strong>und</strong>en. Mit dieser Plattform bietet<br />

sich dem Institut die Möglichkeit, maßgeblich an der Initiierung <strong>und</strong> Gestaltung kommender,<br />

von der EU finanzierter Verb<strong>und</strong>projekte mitzuwirken.<br />

Wissenschaftler/innen des Institutes beteiligen sich aktiv an Tagungen <strong>und</strong> Workshops<br />

<strong>und</strong> liefern zahlreiche Beiträge zu Übersichtsartikeln, die den aktuellen Stand zu<br />

Fragestellungen der geothermischen Energienutzung darstellen.<br />

Das aktuelle Thema des Schwerpunktes ist geeignet, Drittmittel für Forschungsprojekte<br />

einzuwerben. <strong>2010</strong> wurden die Schwerpunktprojekte Geothermische Horizonte, 3D-<br />

Seismik <strong>und</strong> Geothermie Großraum München sowie fünf gebo-Projekte aus Drittmitteln<br />

gefördert.<br />

Ein Projekt, in dessen Mittelpunkt die Übertragbarkeit der in der KW-Erdöl/Erdgas-<br />

Industrie entwickelten seismischen Akquisitions-, Processing- <strong>und</strong> Interpretationsverfahren<br />

(der 3D-Seismik) auf die Fragestellungen der Geothermie steht, war für März<br />

2007 bis Oktober 2009 bewilligt. Inzwischen wurde die Laufzeit kostenneutral bis Juni<br />

2011 verlängert. Fördermittel für ein Projekt, dessen Thema die ‚Geothermische Charakterisierung<br />

von karstig-klüftigen Aquiferen im Großraum München´ ist, wurde für<br />

den Zeitraum Mai 2008 bis April 2011 bewilligt <strong>und</strong> im laufenden Jahr kostenneutral<br />

bis Dezember 2011 verlängert. Im Forschungsverb<strong>und</strong> ‚Geothermie <strong>und</strong> Hochleistungsbohrtechnik´,<br />

gefördert vom Nds. Ministerium für Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur <strong>und</strong>


Baker Hughes, ist das <strong>LIAG</strong> wesentlich beteiligt. Von insgesamt 32 Projekten liegen 5<br />

Projekte beim <strong>LIAG</strong> mit einer bewilligten Laufzeit von August 2009 bis Januar 2012,<br />

hier konnte eine kostenneutrale Verlängerung des Mittelbewirtschaftungszeitraums bis<br />

April 2012 erreicht werden. Eine Gesamtlaufzeit von 5 Jahren (bis Ende 2014) ist<br />

vorgesehen.<br />

Themenfelder Die Aktivitäten des Schwerpunktes werden unter drei Forschungsthemen bearbeitet,<br />

die nachfolgend näher beschrieben sind:<br />

Erk<strong>und</strong>ung geothermischer Reservoire<br />

Ein Hauptziel der Beiträge zu der Nutzung der geothermischen Energie ist die Entwicklung<br />

von modernen Explorationstechnologien, um Aufbau, Geometrie, Qualität<br />

<strong>und</strong> Zugänglichkeit geothermischer Reservoire zu bestimmen. Dazu sind<br />

- Erfahrungen aus der KW-Exploration auf die geothermischen Fragestellungen zu<br />

übertragen, zu modifizieren <strong>und</strong> zu erweitern,<br />

- neue Entwicklungen im Reservoir Imaging bzgl. Methoden <strong>und</strong> Verschnitt dieser<br />

Methoden voranzutreiben <strong>und</strong><br />

- die Erk<strong>und</strong>ung von Störungszonen als potenzielles geothermisches Reservoir in<br />

den Fokus zu rücken.<br />

Ein Schwerpunkt ist die Erk<strong>und</strong>ung von besonderen geologischen Aquiferen. In einem<br />

Projekt wird die Frage des Einsatzes von 3D-Seismik zur Reduzierung des Fündigkeitsrisikos<br />

bei Geothermiebohrungen in Deutschland untersucht (3D-Seismik). In<br />

einem zweiten Projekt wird die hochproduktive Bohrung Unterhaching Gt 2, in der<br />

eine durch ein Störungssystem beeinflusste erhöhte Temperatur gemessen wird, mit<br />

Hilfe einer neuen, hoch auflösenden 3D-Seismik (Großraum München) erk<strong>und</strong>et. Ein<br />

weiterer Schwerpunkt entsteht in der Überprüfung <strong>und</strong> Fortentwicklung insbesondere<br />

der seismischen, aber auch elektrischen <strong>und</strong> elektromagnetischen Methoden zur<br />

Erk<strong>und</strong>ung von geologischen Störungszonen. Hier kommt die Einbindung in den niedersächsischen<br />

Forschungsverb<strong>und</strong> gebo zum Tragen, in dem das <strong>LIAG</strong> mit zwei<br />

Projekten diese Thematik in enger Kooperation mit der Universität Göttingen bearbeitet.<br />

Charakterisierung geothermischer Reservoire<br />

Die Eigenschaften <strong>und</strong> das Verhalten von geothermischen Reservoiren sind für die<br />

wirtschaftliche Energiegewinnung von entscheidender Bedeutung. Insbesondere das<br />

Verhalten zu verstehen <strong>und</strong> zu prognostizieren ist eine zentrale Aufgabe, für die es<br />

keine ausreichenden Beobachtungen <strong>und</strong> somit auch Prognosemittel gibt. Daher sind<br />

- die Entwicklung <strong>und</strong> Bereitstellung von Methoden <strong>und</strong> Werkzeugen zur Prognose<br />

des Kurz- <strong>und</strong> Langzeitverhaltens eines geothermischen Reservoirs, insbesondere<br />

für die Beurteilung einer möglichen gegenseitigen Beeinflussung von Geothermieanlagen<br />

(Dubletten),<br />

- die Entwicklung von Monitoring-Methoden <strong>und</strong><br />

- die Entwicklung von Modellinstrumenten zur Simulation von Prozesskopplung <strong>und</strong><br />

damit zur Prognose des Wärmeentzugs über die Zeit<br />

notwendig.<br />

Besondere Herausforderungen sind die Entwicklungen von Methoden <strong>und</strong> Konzepten<br />

zur Erdwärmegewinnung aus gering permeablen Sedimentgesteinen einschließlich<br />

Identifikation, Untersuchung <strong>und</strong> Beschreibung von verschiedenen Zielhorizonten für<br />

die geothermische Nutzung (so z.B. an der Bohrung GeneSys GT1, Hannover).<br />

43


44<br />

Das Projekt Großraum München setzt neben der Erk<strong>und</strong>ung (siehe oben) einen zweiten<br />

Schwerpunkt in der Charakterisierung, wobei die gegenseitige Beeinflussung<br />

mehrerer Geothermieanlagen (Dubletten) Gegenstand der Forschung ist.<br />

Weitere Schwerpunkte unter dem Thema Charakterisierung sind das ‚Hydromechanische<br />

Verhalten geothermischer Reservoire im Spannungsfeld geologischer Strukturen’<br />

<strong>und</strong> ‚Geo-Parameter aus Bohrlochmessungen <strong>und</strong> ihre Nutzung’, zwei weitere<br />

Projekte, die vom <strong>LIAG</strong> im Rahmen des Forschungsverb<strong>und</strong>es gebo bearbeitet werden.<br />

Bewertung des geothermischen Potenzials<br />

Es bedarf in zunehmendem Maße der Entwicklung von Methoden zur Quantifizierung<br />

des Risikos der Erschließung geothermischer Lagerstätten unter Berücksichtigung der<br />

geologisch-geohydraulischen Gegebenheiten. Diese sind dringend notwendig zur Abschätzung<br />

des Bohr- <strong>und</strong> Betriebsrisikos. Viele der Erkenntnisse <strong>und</strong> Methoden fließen<br />

in Gutachten zum Fündigkeitsrisiko ein, die vom <strong>LIAG</strong> für Projektbetreiber, Investoren<br />

<strong>und</strong> Versicherungen erstellt werden.<br />

Eine Übersicht über die jeweiligen Laufzeiten der Schwerpunktbereiche <strong>und</strong> den Ressourcenbedarf<br />

2011 geben die beiden folgenden Tabellen.<br />

Laufzeit der Themenfelder in den Jahren 2008 bis 2012<br />

Themenfelder 2008 2009 <strong>2010</strong> 2011 2012 Zusammenarbeit mit<br />

Struktur <strong>und</strong> Fazies des Malmkarsts im süddeutschen<br />

Molassebecken (Geothermie<br />

Großraum München)<br />

3D-Seismik<br />

Geothermische Horizonte<br />

gebo-GS: Projektmanagement Geosystem<br />

gebo-G1: Seismische Erk<strong>und</strong>ung<br />

gebo-G2: Elektrische Erk<strong>und</strong>ung<br />

gebo-G5: Hydromechanisches Verhalten<br />

geothermischer Reservoire<br />

gebo-B4: Geo-Parameter aus Bohrlochmessungen<br />

Bayer. LfU, LM Uni München, Hydro-<br />

Consult, DMT<br />

Firmen des W.E.G., KJT Enterprises<br />

Inc., HarbourDom<br />

BGR, Uni Bochum<br />

gebo Parteien: TU Braunschweig,<br />

Leibniz Uni Hannover, TU Clausthal,<br />

Uni Göttingen, BGR, Baker Hughes<br />

gebo-Parteien<br />

gebo-Parteien<br />

gebo-Parteien<br />

gebo-Parteien


Personal <strong>und</strong> Sachmittel für Forschungsarbeiten 2011<br />

Themenfelder Wissenschaftler Techniker Sachmittel<br />

Struktur <strong>und</strong> Fazies des Malmkarsts im<br />

süddeutschen Molassebecken (Geothermie<br />

Großraum München)<br />

A B A B A B<br />

4 24 1 - -<br />

3D-Seismik 6 12 1 - - 23<br />

Geothermische Horizonte<br />

gebo-GS: Projektmanagement Geosystem<br />

260<br />

3 24 6 - - 405<br />

4 6 - - - 6<br />

gebo-G1: Seismische Erk<strong>und</strong>ung 3 12 4 - - 6<br />

gebo-G2: Elektrische Erk<strong>und</strong>ung 2 12 4 - - 10<br />

gebo-G5: Hydromechanisches Verhalten<br />

geothermischer Reservoire<br />

gebo-B4: Geo-Parameter aus Bohrlochm.<br />

2 12 2 - - -<br />

2 8 4 - - -<br />

A: Haushalt, B: Drittmittel Wissenschaftler, Techniker in Personalmonaten Sachmittel in T€ (> 5)<br />

2.2.1 Struktur <strong>und</strong> Fazies des Malmkarsts im süddeutschen<br />

Molassebecken (Großraum München)<br />

Ziele Das süddeutsche Molassebecken zwischen Donau <strong>und</strong> Alpen bietet günstige Voraussetzungen<br />

zur Nutzung geothermischer Energie. Mit dem Malm (Oberer Jura) ist nahezu<br />

flächendeckend ein ergiebiger Gr<strong>und</strong>wasserleiter vorhanden, der nach Süden in<br />

immer größere Tiefen absinkt <strong>und</strong> dabei entsprechend höhere Temperaturen vorweist.<br />

Von besonderem Interesse sind Gebiete mit hohen Temperaturgradienten <strong>und</strong><br />

solche mit Temperaturen über 100 °C. Temperaturen über 100 °C nimmt der Malm<br />

im Bereich südlich <strong>und</strong> südöstlich von München an. Damit ist hier die Möglichkeit der<br />

Verstromung von Erdwärme gegeben.<br />

Da im Großraum München schon mehrere geothermische Dubletten in Betrieb, im<br />

Bau <strong>und</strong> in Planung sind, soll eine mögliche gegenseitige thermische oder hydraulische<br />

Beeinflussung untersucht werden. Die Modellierung des hydraulischthermischen<br />

Verhaltens kann nur im Rahmen eines übergreifenden Projektes durchgeführt<br />

werden. Hierzu wurde ein Projektantrag zur ‚Geothermischen Charakterisierung<br />

von karstig-klüftigen Aquiferen im Großraum München´ vom BMU bewilligt. Es<br />

handelt sich um ein Verb<strong>und</strong>vorhaben mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt.<br />

Die Gesamtkoordination liegt beim <strong>LIAG</strong>. Am Beispiel der Region München soll das<br />

Gesamtnutzungspotenzial des Reservoirs <strong>und</strong> das Ausmaß einer möglichen gegenseitigen<br />

thermischen oder hydraulischen Beeinflussung mehrerer Geothermie-Anlagen<br />

durch numerische Simulation untersucht werden.<br />

Die Projektziele <strong>und</strong> -arbeitsschritte gliedern sich in vier Pakete: 3D-Seismik in der<br />

engeren Umgebung der Bohrung Unterhaching Gt 2 als Modellstudie, Übernahme<br />

der Strukturen aus der 3D-Seismik <strong>und</strong> aus weiteren seismischen Messungen in ein<br />

regionales geologisches 3D-Strukturmodell des Großraums Münchens, daraus Ent-<br />

45


Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

46<br />

wicklung eines hydrogeologischen Modells unter Einbeziehung aller Bohrlochdaten<br />

sowie numerisches Modellieren der Gr<strong>und</strong>wasser-Hydraulik.<br />

3D-seismische Messungen um die Injektionsbohrung Unterhaching Gt 2 herum bildeten<br />

im Jahre 2009 den ersten Arbeitsschritt im Rahmen des BMU-Verb<strong>und</strong>projektes<br />

‚Geothermische Charakterisierung von karstig-klüftigen Aquiferen im Großraum München’.<br />

Planungsphase, Ausschreibung, Durchführung durch die Firma DMT GmbH,<br />

Essen, sowie erste Datenbearbeitung am <strong>LIAG</strong> prägten das erste Projektjahr 2009.<br />

Das Kraftwerk-Projekt der Geothermie Unterhaching GmbH ist seit 2002 vom <strong>LIAG</strong><br />

mittels BMU-finanzierter Forschungsvorhaben begleitet worden. So wurden Bohransatz-<br />

<strong>und</strong> Bohrlandepunkt für die Produktionsbohrung Gt 1 <strong>und</strong> die Injektionsbohrung<br />

Gt 2 mittels neu interpretierter 2D-Seismik festgelegt. Da die ausgewertete 2D-<br />

Seismik ca. 1,4 km von Gt 2, die besonders hohe Förderraten <strong>und</strong> Temperaturen<br />

aufweist, entfernt liegt, trägt die 3D-Seismik auch zu einer nachträglichen besseren<br />

Abbildung der Detailstrukturen bei, in die Gt 2 eingebettet ist.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden die 3D-seismischen Daten dem weiteren Datenprozessing mit<br />

dem ProMAX-System sowie der Interpretation mit der Open-Source Software<br />

OpendTect unterzogen. Neben der konventionellen „Common-Midpoint (CMP)"-<br />

Stapelung mit ensprechendem Vorprozessing <strong>und</strong> anschließender Zeit- <strong>und</strong> Tiefenmigration<br />

(„Finite Difference"-Migration) wurde auch ein „Dip-Moveout (DMO)"-<br />

Korrektur- <strong>und</strong> Stapelverfahren angewandt, das strukturelle Neigungen besser berücksichtigen<br />

kann. Diverse Versionen mit unterschiedlicher Amplitudenskalierung<br />

wurden erzeugt, etwa eine „surfaceconsistent"-amplitudengetreue Darstellung oder<br />

automatische, gefensterte Skalierungen (AGC). Anteile des gegenüber dem ursprünglich<br />

geplanten, vergrößerten 3D-Datenvolumens wurden den Betreibern der<br />

Feldesinhaber Kirchstockach <strong>und</strong> Taufkirchen, die die entsprechende Finanzierung<br />

getragen hatten, zur eigenständigen Interpretation übergeben. An diesen Anteilen<br />

hat jedoch das <strong>LIAG</strong> gleichermaßen alle Rechte.<br />

Als wichtigste geologische Horizonte wurden der Lithothamnien-Kalk, der in diesem<br />

Gebiet einen gut erkennbaren Referenz-Horizont bildet (Basis Eozän), sowie Top <strong>und</strong><br />

Basis Malm halbautomatisch gepickt <strong>und</strong> kartiert. Störungen konnten sehr gut mit<br />

dem seismischen Attribut „Similarity" (oder Kohärenz, Varianz) dargestellt werden.<br />

Der Malm ist durchgehend von 25 o , 45 o <strong>und</strong> 70 o streichenden Abschiebungen mit bis<br />

zu 250 m Versätzen gekennzeichnet, die sich im südwestlichen Teil des Datenvolumens<br />

vereinigen. Ein sinistrales Transtensionsregime ("En-echelon"-<br />

Abschiebungssysteme) sowie ein transpressives Regime („pop-up"-Struktur") lassen<br />

sich entlang dieser Störungen erkennen. Die 45 o streichende Abschiebung ist exakt<br />

durch die Bohrung Gt 2 getroffen worden, wie von der vorhergehenden Interpretation<br />

der 2D-Seismik vorausgesagt, jedoch stellen sich die tatsächlichen Strukturverhältnisse<br />

in der 3D-Seismik wesentlich komplexer dar. Weiterhin können relativ<br />

strukturarme Bereiche (evtl. Riffe) im Malm von reflexionsseismisch ‚geschichteten’<br />

Bereichen (gebankte Becken) in unterschiedlichen Tiefen unterschieden werden. Eine<br />

Reihe von Einsturzstrukturen („sinkholes", Dolinen) sind sichtbar, die für gekarstete<br />

Wasserwegsamkeiten eine große Rolle spielen, ebenso wie die staffelartigen<br />

Abschiebungen („en-echelon") mit ihren zugeordneten, kleineren Störungen in der<br />

südostwärtigen Tiefscholle. Aus den Stapelgeschwindigkeiten abgeleitete seismische<br />

Intervallgeschwindigkeiten zeigen in Bereichen von gehäuften Störungen kleinere<br />

Werte (ca. 4500 m/sec) gegenüber ‚normalen' Werten (ca. 6000 m/sec), was für eine<br />

höhere mechanische Auflockerung spricht <strong>und</strong> somit für höhere Wasserwegsamkeiten.<br />

Die spezielle Art der Messgeometrie mit ihrer „random"-Verteilung von Sender- <strong>und</strong><br />

Empfängerpunkten (wegen der Zugangsmöglichkeiten im Gelände) konnte zu Experimenten<br />

mit unterschiedlichem „Binning" beim Datenprozessing genutzt werden.


Arbeitsprogramm 2011<br />

Das nominelle Binning von 15 m x 15 m wurde so zusätzlich durch 7.5 m x 7.5 m<br />

Bins ersetzt, die das ohnehin schon vorhandene relativ hohe laterale Auflösungsvermögen<br />

noch weiter erhöhten.<br />

Ein mit Eigenmitteln des <strong>LIAG</strong> durchgeführtes Zusatzexperiment (passives Mitregistrieren<br />

aller Vibratorpunkte mit einer 3-Komponenten-Geophonauslage im Master-<br />

Slave-Modus) konnte erfolgreich genutzt werden, um mit Hilfe von Scherwellen das<br />

Geschwindigkeitsverhältnis Vp/Vs zu bestimmen. Dessen Wert spielt eine maßgebliche<br />

Rolle in der Tiefenbestimmung von einiger Mikroseismizität, die sich seit Februar<br />

2008 in der Umgebung der Gt2-Lokation ereignet hat. Ein Monitoring dieser Ereignisse<br />

durch die LMU München ist seit 2009 ein integraler Teil des Verb<strong>und</strong>projektes.<br />

Bis dato konnten ca. 50-60 Ereignisse (Magnituden großenteils ca. 0 bis 1) in die Untersuchung<br />

einbezogen werden.<br />

Die Erstellung des geologischen 3D-Strukturmodells ist zentrale Aufgabe des Bayerischen<br />

LfU <strong>und</strong> geschieht in enger Abstimmung mit dem <strong>LIAG</strong>. Die bisherigen Ergebnisse<br />

der 3D-Seismik wurden auf nationalen Tagungen der DGG (Bochum) <strong>und</strong> der<br />

GtV (Karlsruhe) sowie international auf der Jahrestagung der EAGE (Barcelona) <strong>und</strong><br />

der IAH (Krakow) vorgestellt sowie in einem Beitrag der EAGE-eigenen Zeitschrift<br />

FIRST BREAK, der im Januar 2011 erscheinen wird.<br />

Das hydrogeologische Modell <strong>und</strong> das 3D-Temperaturmodell wurden der neuen Datenlage<br />

entsprechend angepasst, bedingt durch einige neu hinzugekommene Bohrungen<br />

für den Großraum München. Es erfolgte eine Kompilation der hydraulischen<br />

Daten aus 2009 <strong>und</strong> <strong>2010</strong> abgeteuften Bohrungen mit Einpflege in das <strong>LIAG</strong>-interne<br />

Datenformat <strong>und</strong> die Darstellung der hydraulischen Testresultate in Form einer lokalen<br />

Durchlässigkeitsverteilung (<strong>LIAG</strong>, Unterauftrag an FU Berlin).<br />

Im Zuge der Auswertung der Testergebnisse zeigte sich zum einen, dass generell<br />

nach Süden zum Alpen-Orogen hin <strong>und</strong> mit größeren Tiefen die Gebirgsdurchlässigkeiten<br />

abnehmen, <strong>und</strong> zum anderen, dass bezüglich der Tiefenlage im Malm-Aquifer<br />

unterschiedliche Zuflussbereiche existieren.<br />

Der Auftrag zur thermisch-hydraulischen 3D-Modellierung wurde an die GTN Neubrandenburg<br />

GmbH vergeben. Als erster Schritt wurden das gr<strong>und</strong>legende Finite-<br />

Elemente-Netz entworfen <strong>und</strong> zur Ermittlung der charakteristischen Prozesse des zu<br />

erstellenden numerischen Modells gr<strong>und</strong>legende Modellrechnungen durchgeführt.<br />

Im Zuge der Erstellung der numerischen thermisch-hydraulischen 3D-Modellierung<br />

wird das hydrogeologische Modell überprüft <strong>und</strong> ggfs. angepasst. Zur Überprüfung<br />

<strong>und</strong> Erweiterung der <strong>2010</strong> postulierten Zusammenhänge zwischen seismischen Attributen<br />

<strong>und</strong> geologischem Aufbau sollen verdichtende, zielgerichtete gesteinsphysikalische<br />

Untersuchungen an Bohrproben der Bohrungen Unterhaching Gt 1/1a <strong>und</strong><br />

Gt 2 sowie Kirchstockach Gt 1 <strong>und</strong> Gt 2 durchgeführt werden.<br />

Neben der thermisch-hydraulischen Modellierung soll versucht werden, das Potenzial<br />

der 3D-Seismik weiter auszuschöpfen; dazu zählen erweiterte Prozessing-Verfahren<br />

(i.W. Prestack-Migrationsverfahren, Erhöhung der vertikalen Auflösung) <strong>und</strong> Untersuchungen<br />

zur Minimierung des Kosten/Nutzen-Verhältnisses. Im Bereich Dateninterpretation<br />

sollen noch eine Reihe weiterer seismischer Attribute sowie Inversionen<br />

zur Anwendung kommen. In Kooperation mit der LMU München sind die mikroseismischen<br />

Ereignisse zu bestimmen <strong>und</strong> auszuwerten.<br />

47


2.2.2 3D-Seismik<br />

Ziele Ein wesentliches Hemmnis, das der kommerziellen Nutzung der Hydrogeothermie<br />

entgegensteht, ist das Fündigkeitsrisiko. Die notwendigen Tiefbohrungen für eine<br />

geothermische Anlage erfordern eine finanzielle Investition von mehreren Mio. €,<br />

ohne dass die für die Energieversorgung erforderlichen Schüttungsraten <strong>und</strong> Temperaturen<br />

h<strong>und</strong>ertprozentig garantiert werden können. Eine Risikoverminderung kann<br />

durch den Einsatz seismischer Verfahren erreicht werden, die von der Kohlenwasserstoff-Industrie<br />

entwickelt wurden. Dort ist der Einsatz moderner Verfahren, wie beispielsweise<br />

3D-Seismik <strong>und</strong> die Analyse seismischer Attribute, mittlerweile zum<br />

Standard geworden. Es soll untersucht werden, ob <strong>und</strong> wie die entsprechenden<br />

Techniken der Datenakquisition, des Processings <strong>und</strong> der Interpretation für hydrogeothermische<br />

Fragestellungen übernommen <strong>und</strong> angepasst werden können. Dafür<br />

sollen 3D-Datensätze aus den drei für die Geothermie relevanten Regionen (Süddeutsches<br />

Molassebecken, Oberrheingraben, Norddeutsches Becken) analysiert werden.<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

48<br />

Im Mittelpunkt der Projektarbeiten standen weitere Interpretationen <strong>und</strong> die Bewertung<br />

des Spezialprocessings der 3D-Datensätze. Die Arbeiten wurden auf Tagungen<br />

der DGG, der IGA (World Geothermal Congress), der EGU <strong>und</strong> der GtV sowie auf der<br />

Seismix-Tagung in Cairns präsentiert (Einzelheiten s. Kapitel 5).<br />

Die Geophonsonde konnte wegen technischer Schwierigkeiten bisher noch nicht abgenommen<br />

werden. Es wurden wiederholt Testmessungen in der tiefen Geothermie-<br />

Bohrung Buchholz Gt 1 durchgeführt.<br />

Bayerische Molasse:<br />

Für den gesamten Datensatz wurde eine seismische Inversion durchgeführt. Das Geschwindigkeitsmodell<br />

wurde aus Bohrungsdaten abgeleitet. Die Hinzunahme der Inversionsdaten<br />

half, Fehler bei der Amplitudeninterpretation zu vermeiden, da hier<br />

nicht mehr die Impedanzkontraste, sondern die Impedanz analysiert wird. Im konkreten<br />

Fall konnten Widersprüche in der Purbeck-Laufzeitmächtigkeit <strong>und</strong> den zugehörigen<br />

Horizontamplituden auf eine Änderung der Sannoisbeschaffenheit im Hangenden<br />

innerhalb eines Teilbeckens zurückgeführt werden. Der Purbeckhorizont am<br />

Top Malm gehört durch seine teilweise Verkarstung ebenfalls zum geothermischen<br />

Reservoir.<br />

Für ein Drittel des Messgebietes wurde eine Prestack-Zeitmigration durchgeführt. Die<br />

Abbildungsergebnisse haben sich jedoch nicht wesentlich verbessert. Der Gr<strong>und</strong> ist<br />

zunächst das Fehlen starker lateraler Geschwindigkeitsänderungen, die durch eine<br />

Poststackmigration nicht zu berücksichtigen wären. Eine genauere Analyse des<br />

Migrationsgeschwindigkeitsfeldes ergab einige Änderungen gegenüber den Stapelgeschwindigkeiten.<br />

Die Karbonatfazies wurde mit unterschiedlichen Verfahren analysiert. Es ergeben<br />

sich teilweise typische Ringstrukturen, die auf einen Riffaufbau schließen lassen. Die<br />

Ergebnisse weisen meist ein starkes Rauschen auf. Dies liegt zum einen an dem<br />

Fehlen von Leithorizonten, über die präzise Analysefenster vorgegeben werden<br />

könnten. Zum anderen ist vermutlich die Topographie der gesuchten Strukturen in<br />

der Größenordnung des vorhandenen Spurabstandes.<br />

In diesem Zusammenhang erfolgten weitere Untersuchungen <strong>und</strong> Modellierungen<br />

für die spektrale Zerlegung. Die Verwendung von Spektrenverhältnissen ergab ein<br />

wesentlich strukturierteres Bild der inneren Struktur der Karbonatplattform. Bereiche<br />

mit einer Erhöhung der höher frequenten Anteile bleiben teilweise über die gesamte


Plattformmächtigkeit annähernd konstant. Dies korrespondiert mit dem Verlauf des<br />

Riffwachstums, da Riffe hauptsächlich auf bestehenden topographischen Erhöhungen,<br />

d.h. älteren Riffen siedeln. Zum Verständnis der Veränderung der spektralen<br />

Anteile wurden synthetische Spuren mit unterschiedlichen Wechsellagerungen berechnet.<br />

Hier zeigte sich, dass schon Lagen mit sehr geringer Mächtigkeit, wie z.B.<br />

Mergeleinschaltungen in den Kalken, zu einer Erhöhung der Hauptfrequenz führen.<br />

Das tektonische Modell wurde weiter präzisiert. Es existiert ein lateraler Versatz im<br />

Verlauf der Hauptstörungen im Bereich des Tertiärs <strong>und</strong> des Malms bzw. auch der<br />

Malm-Basis. Eine Ursache könnte eine Entkopplung der tertiären Sedimente von der<br />

Malmoberfläche bzw., der höherporösen Kalke von den festeren Malmschichten innerhalb<br />

des Malms sein. Eine Entkopplung innerhalb des Tertiärs wird auch in Richtung<br />

der Alpen im Bereich der Faltenmolasse angenommen.<br />

Störungen wurden mithilfe der seismischen Varianzdarstellung teilweise neu interpretiert<br />

<strong>und</strong> die Interpretation wesentlich erweitert. Gerade im Bereich des Malms ist<br />

durch fehlende Leithorizonte die Häufigkeit der Störungen, die am Top <strong>und</strong> an der<br />

Basis zu finden sind, <strong>und</strong> laterale Versätze im Störungsverlauf eine eindeutige Kartierung<br />

nicht möglich. Hier zeigte sich die Varianzberechnung als ein sehr nützliches<br />

Hilfsmittel, um Störungen lateral zu verfolgen.<br />

Durch die bessere Kartierbarkeit wird auch die Erstellung eines realistischeren geologisch-tektonischen<br />

Modells möglich. Zunächst wird deutlicher, wann welche Störungen<br />

aktiv waren. Zum anderen werden die Beziehungen zwischen den Störungen im<br />

Malm zu denen im Tertiär besser erkennbar. Diese Ergebnisse sind in dem oben genannten<br />

Modell berücksichtigt worden.<br />

Die Karstverteilung wurde weiter präzisiert, indem Laufzeitanomalien mit Amplitudenanomalien<br />

korreliert wurden. Dies ermöglicht weitere Aussagen über die Karstverteilung<br />

innerhalb der Plattform, wobei nur die größeren Strukturen sichtbar werden.<br />

Die verbesserte Störungsabbildung konnte auch genutzt werden, längliche Einbruchstrukturen<br />

von normalen Störungen zu unterscheiden.<br />

2D-seismische Profile wurden in das Interpretationssystem geladen <strong>und</strong> mit Schnitten<br />

aus dem 3D-Messgebiet verglichen. Die Komplexität der bisherigen Interpretation<br />

ist mit der 2D-Seismik nicht erreichbar. Linien senkrecht über die Störungen ergeben<br />

ein annähernd gleiches <strong>und</strong> vor allem gleich gutes Bild wie die entsprechenden<br />

Abbildungen des 3D-Datensatzes. Dies ist erstaunlich, da die 2D-Seismik wesentlich<br />

höher überdeckt ist. Linien, die schräg zu den Strukturen verlaufen, geben<br />

teilweise Störungen überhaupt nicht oder nur sehr <strong>und</strong>eutlich wieder. Dies wurde<br />

aufgr<strong>und</strong> der Abbildungsprinzipien erwartet. Mit den 2D-Linien kann daher eine Karte<br />

des Zielhorizontes entsprechend der Liniendichte nur grob skizziert werden.<br />

Die 3D-Seismik ermöglicht eine genauere Abbildung der relevanten Explorationsziele<br />

für einen Malm-Aquifer: Lage <strong>und</strong> Art der Störungen, die innere Plattformstruktur<br />

<strong>und</strong> Hinweise auf Karstphänomene, wobei die genaue Ausprägung dieser Bereiche<br />

letztendlich nur durch eine Bohrung überprüft werden kann.<br />

Oberrheingraben:<br />

In dem 3D-Datensatz ‚Neuried’ wurden verschiedene Attribute auf ihre Interpretationsmöglichkeiten<br />

überprüft. Durch ihre Kombination konnte eine verbesserte strukturelle<br />

Differenzierung stratigrafischer Einheiten erreicht werden. Als nützlich für die<br />

Erkennung von Störungszonen hat sich insbesondere die horizontgeb<strong>und</strong>ene fensterorientierte<br />

Varianzamplitude herausgestellt. Es konnten eindeutige Störungszonen<br />

sowohl im Basement als auch im Lias, den beiden die triassischen Zielhorizonte umschließenden<br />

stratigraphischen Einheiten, dargestellt werden. Diese Ergebnisse wurden<br />

mit den Projekt-Geologen diskutiert <strong>und</strong> werden somit in die weitere Planung<br />

des Kraftwerkes einfließen.<br />

49


50<br />

Die CRS-Bearbeitung hat eine höher auflösende Abbildung des Datensatzes ergeben.<br />

Die in einer seismischen Sektion nur schwer zu erkennenden Unterschiede der verschiedenen<br />

Bearbeitungen konnten mithilfe seismischer Attribute besser visualisiert<br />

werden. Es wurde aber auch deutlich, dass die Reduzierung der Messdichte um 75<br />

% ein signifikant geringer auflösendes Abbild ergibt, welches auch durch die Anwendung<br />

der CRS-Methode nicht mit dem des vollen Datensatzes vergleichbar ist.<br />

Während die großen Strukturen im ausgedünnten Datensatz noch gut sichtbar sind,<br />

ist dies bei vielen kleineren Strukturen nicht mehr der Fall. Eine ‚sparse aquisition‘,<br />

wie sie in der Literatur vorgeschlagen <strong>und</strong> durch die Ausdünnung simuliert wurde,<br />

wäre für den konkreten hier vorliegenden Fall nicht sinnvoll gewesen.<br />

Die Auswertungen der oberflächennahen 2D-Messungen des <strong>LIAG</strong> in Neuried <strong>und</strong><br />

Speyerdorf wurden für eine Ende dieses Jahres erscheinende ‚SEG reference publication’<br />

aufbereitet <strong>und</strong> auf einer internationalen Tagung (EGU) vorgestellt.<br />

Norddeutschland:<br />

Im Norddeutschen Becken können Schichten des Muschelkalks bzw. Buntsandsteins<br />

wegen ihrer Temperatur <strong>und</strong> Permeabilität als Aquifere geothermisch genutzt werden.<br />

Als Bewertungsgr<strong>und</strong>lagen werden u.a. die Nettomächtigkeiten <strong>und</strong> die Paläogeographie<br />

herangezogen, da die unterschiedlichen paläoökologischen Bedingungen<br />

ihren Niederschlag in unterschiedlichen Faziesausprägungen finden. Da die Hauptmasse<br />

des Buntsandsteins im Norddeutschen Becken aus südlicher Richtung geschüttet<br />

worden ist, werden Schüttungsstrukturen oder allgemein fluviatile Strukturelemente<br />

in dem 3D-Datensatz erwartet.<br />

Zum Auffinden solcher Strukturen wird in seismischen Daten typischerweise flächenhaft<br />

nach seismischen Signalamplitudenanomalien gesucht, um einzelne Anomalien<br />

oder Anomaliemuster erkennen zu können. Eine solche Analyse des Muschelkalks<br />

<strong>und</strong> Buntsandsteins wird im Beispieldatensatz allerdings durch das komplizierte Störzonensystem<br />

<strong>und</strong> resultierende Signaldämpfung stark degradiert. Sowohl die Horizontamplitude<br />

als auch die robustere RMS-Amplitude an einem Horizont sind ähnlich<br />

von der Degradation betroffen. Das gilt insbesondere für den Unteren Buntsandstein,<br />

wo aus geologischen Gründen der Signal-/Rauschpegel relativ niedrig ist.<br />

Die Interpretation des Störzonensystems wurde anhand von Hauptstrukturelementen<br />

durchgeführt. Der Zeitaufwand der Erfassung der einzelnen Elemente des Systems<br />

ist unverhältnismäßig groß, insbesondere wenn sich die Kategorisierung der Elemente<br />

im Laufe der Interpretation verändert. Hier hat sich die Signalvarianzanalyse als<br />

zeitsparendes <strong>und</strong> objektiveres Hilfsmittel erwiesen, um das Störzonensystem zu erfassen.<br />

Im Unteren Buntsandstein ist eine solche Analyse wegen des schlechteren<br />

Signal-/Rauschverhältnisses nicht ganz so erfolgreich wie in den jüngeren Abschnitten<br />

des Messgebietes. Dennoch bestätigt auch die Varianzanalyse die flacheren Störzonenelemente,<br />

die im Unteren Buntsandstein interpretiert worden waren.<br />

Geophonsonde:<br />

Die Entwicklung des Geophonsondensystems konnte <strong>2010</strong> nicht vollständig abgeschlossen<br />

werden, da in einigen Bereichen des Systems Fehler auftraten:<br />

Die mangelnde Temperaturfestigkeit der digitalen Datenübertragung führte zu Ausfällen<br />

des Systems während der Testmessungen im Bohrloch. Als weiteres Problem<br />

erwiesen sich die Implementation des Aliasfilters <strong>und</strong> das Resampling sowohl auf<br />

Hardware- als auch auf Softwareseite, die wegen der begrenzten Bandbreite der Datenübertragung<br />

sehr wichtig sind. Wegen unterschiedlicher Temperaturdriften der<br />

A/D-Wandler in der Sonde <strong>und</strong> in der obertägigen Einheit musste zudem ein genauer<br />

Zeitabgleich zwischen den einzelnen Kanälen beim Starten einer Messung ermittelt


Arbeitsprogramm 2011<br />

werden. Für die Lösung der Probleme waren mehrere Testmessungen sowohl beim<br />

Hersteller als auch in der GeneSys-Bohrung Groß Buchholz GT1 notwendig.<br />

Das Hauptgewicht der 2011 durchzuführenden Arbeiten besteht darin, die in der<br />

bisherigen Projektlaufzeit gewonnenen Erfahrungen für den potenziellen Nutzerkreis<br />

aufzuarbeiten. Während die Arbeiten für den Datensatz „Süddeutsches Molassebecken“<br />

plangemäß nahezu abgeschlossen sind, ist dies für die anderen beiden Messgebiete<br />

aus den oben genannten Gründen nicht der Fall. Im Einzelnen sind noch die<br />

folgenden Schritte zu unternehmen:<br />

- Abschließende Bewertung eines Teils des externen Spezial-Processings für die Datensätze<br />

„Oberrheingraben“ <strong>und</strong> „Norddeutschland“,<br />

- Bewertung der seismischen Auswerteverfahren unter Einschluss der Ergebnisse aus<br />

allen drei Arbeitsgebieten, hierzu sind die Ergebnisse aus Punkt 1) notwendig,<br />

- Fertigstellung des Handbuches; die Ergebnisse aus den Punkten 1) <strong>und</strong> 2) müssen<br />

mit einfließen,<br />

- Veröffentlichung (Dissemination) der Ergebnisse.<br />

2.2.3 Untersuchung von weiteren Zielhorizonten für die geothermische<br />

Nutzung an der Bohrung GeneSys GT1, Hannover,<br />

<strong>und</strong> Methodenentwicklung für die Charakterisierung geothermischer<br />

Reservoire<br />

Ziele Das GEOZENTRUM HANNOVER plant seinen Wärmebedarf mittelfristig durch die Nutzung<br />

geothermischer Energie aus der Bohrung GeneSys GT1 zu decken. In diesem Demonstrationsprojekt<br />

soll die Effizienz der Direktwärmenutzung aus gering permeablen<br />

Sedimentgesteinen bewiesen werden. Ziel der Arbeiten des <strong>LIAG</strong> ist es, die potenziellen<br />

Zielhorizonte der Bohrung mittels hydraulischer Tests, seismischem Monitoring<br />

<strong>und</strong> petrophysikalischer Messungen zu charakterisieren sowie NMR-Methoden<br />

zu entwickeln, mit deren Hilfe eine zeitnahe Ansprache geothermischer Reservoire<br />

möglich wird.<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Die Bohrarbeiten am Standort GEOZENTRUM HANNOVER wurden im November 2009 bei<br />

einer Endteufe von 3901 m abgeschlossen. Im Verlauf des Bohrprozesses konnten<br />

aus den potenziellen Zielhorizonten Wealden, Detfurth <strong>und</strong> Volpriehausen drei 15 m<br />

bis 18 m lange Bohrkerne sowie Seitenwandwandkerne gewonnen werden.<br />

Bestimmung von petrophysikalischen Gesteinsparametern:<br />

Anschließend an die bereits im Vorjahr durchgeführten petrophysikalischen Untersuchungen<br />

an den würfel- bzw. zylinderförmigen Plugs der Wealden- <strong>und</strong> Detfurthformationen<br />

wurde <strong>2010</strong> der Volpriehausen-Kern umfassend beprobt sowie eine Nachbeprobung<br />

des Wealden-Kerns vorgenommen. An den zylinderförmigen Plugs wurden<br />

Dichte, Porosität, Permeabilität, Suszeptibilität <strong>und</strong> NMR-<br />

Relaxationszeitverteilungen bestimmt. Zusätzlich erfolgte an ausgewählten Bruchstücken<br />

eine Charakterisierung <strong>und</strong> Visualisierung des Porenraumes mittels Computertomographie<br />

(CT). Die CT erwies sich auch im Hinblick auf die Untersuchung des<br />

Bohrkleins als geeignetes Hilfsmittel, um in Verbindung mit einer aufwändigen Sortierung<br />

die Qualität der Ergebnisse der NMR-Messungen erheblich zu verbessern. Die<br />

Untersuchungen der Plugs zeigten, dass der Volpriehausen-Sandstein ebenso dicht<br />

51


Arbeitsprogramm 2011<br />

52<br />

<strong>und</strong> impermeabel ist wie der Detfurth-Sandstein. Unter diesen Voraussetzungen<br />

kann das ursprünglich geplante Tiefenzirkulationsverfahren, in welchem zwei hydraulisch<br />

durchlässige Sandsteinschichten durch einen künstlichen Riss miteinander<br />

verb<strong>und</strong>en werden, nicht realisiert werden. In den Fokus rückt nun ein zyklisches<br />

Verfahren.<br />

Durchführung von In-situ-Testarbeiten:<br />

Ergänzend zum bisher durchgeführten Fördertest wurde in diesem Jahr ein Injektionstest<br />

im Wealden über den Ringraum durchgeführt. Ergänzende Temperaturmessungen<br />

konnten zeigen, dass bei diesem Test nicht der gesamte Bereich, der noch<br />

über den Ringraum zugänglich sein sollte, beprobt werden konnte. Auch der Abschnitt<br />

des Wealden, der laut der Seitenwandkerne eine relativ hohe Porosität <strong>und</strong><br />

Permeabilität aufweisen soll, wurde bei diesem Test nicht erfasst. Somit kann die<br />

Eignung des Wealden als Zwischenspeicherhorizont noch nicht abschließend bestätigt<br />

werden.<br />

Der als Förderhorizont vorgesehene Volpriehausen-Sandstein wurde über ein Perforationsintervall<br />

der Bohrung zugänglich gemacht. Hier wurde ein Minifrac-Versuch<br />

durchgeführt, bei dem bis zum Aufreißen des Gesteins Wasser in die Bohrung injiziert<br />

wurde. Festgestellt werden konnte ein verhältnismäßig hoher Fracdruck (r<strong>und</strong><br />

370 bar Kopfdruck), der für die ausstehenden massiven Frac-Arbeiten den Einbau<br />

einer zusätzlichen Schutzverrohrung notwendig macht.<br />

Physikalische Eigenschaften auf der Basis von Bohrlochmessungen:<br />

Bohrlochmessungen mit einer Vielzahl an Parametern wurden von der Firma<br />

Schlumberger in vier Teufenabschnitten (1150 - 1350 m, 1650 - 1750 m, 2320 -<br />

2880 m <strong>und</strong> 2850 - 3850 m) durchgeführt. Ziel der Auswertung der Bohrlochmessungen<br />

war es, die „exakte“ Teufe <strong>und</strong> Mächtigkeit der erfassten Lithologien zu<br />

bestimmen <strong>und</strong> deren physikalische Eigenschaften zu ermitteln. Dazu wurden zuerst<br />

lithologische Profile auf der Gr<strong>und</strong>lage der statistischen Methode der Cluster-Analyse<br />

<strong>und</strong> charakteristischer Logtrends erstellt. Anschließend wurden die Mittelwerte der<br />

physikalischen Eigenschaften der einzelnen Lithologien berechnet. Es zeigte sich,<br />

dass der Sandstein der Wealden-Formation – im Vergleich zu den Sandsteinen der<br />

Dogger-, Rhät- <strong>und</strong> Schilf-Formation - durch eine relativ geringe Dichte (2,36 g/cm³)<br />

<strong>und</strong> eine relativ hohe Porosität (15 %) gekennzeichnet ist.<br />

- Aufnahme eines vertikalen seismischen Profils (VSP) im verrohrten Bohrloch,<br />

- mikroseismisches Monitoring der während der geplanten Frac-Arbeiten<br />

auftretenden Ereignisse (oberflächennah <strong>und</strong> durch eine Geophonsonde),<br />

- Bewertung hydraulischer Tests im Zielhorizont nach Durchführung der Frac-<br />

Arbeiten,<br />

- Umfassende Charakterisierung der potenziellen Zielhorizonte der Bohrung aus den<br />

Ergebnissen petrophysikalischer Untersuchungen der Plugs,<br />

- Modellierung von NMR-Relaxationszeiten des wassergesättigten Bohrkleins aus CT-<br />

Porenraummodellen,<br />

- Erstellen einer Veröffentlichung mit den Ergebnissen der Bohrlochmessungen.


2.2.4 gebo-GS: Projektmanagement Geosystem im Forschungsverb<strong>und</strong><br />

Geothermie <strong>und</strong> Hochleistungsbohrtechnik (gebo)<br />

Ziele Ziel des niedersächsischen Forschungsverb<strong>und</strong>es gebo ist es, mit den Mitteln einer<br />

akademisch ausgerichteten Schwerpunkt-Initiative die Gewinnung geothermischer<br />

Energie aus tiefen geologischen Schichten wirtschaftlicher zu machen <strong>und</strong> damit das<br />

Ziel des Landes Niedersachsen zu unterstützen, die Nutzung erneuerbarer Energien<br />

voranzutreiben. Es sollen konkrete Beiträge geleistet werden, um die Bohrkosten zu<br />

senken, die moderne Bohrtechnologie für den Einsatz in hartem <strong>und</strong> heißen Gestein<br />

sicherer zu machen <strong>und</strong> das Fündigkeitsrisiko von Geothermiebohrungen zu reduzieren,<br />

d.h. die Erschließung von Wärmetauschern mit nachhaltiger hoher Ergiebigkeit<br />

möglichst ohne geologische sowie technische Risiken zu gewährleisten.<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Dieses Ziel soll durch die Erforschung hoch innovativer Technologieansätze für neuartige<br />

Verfahren bei der Herstellung tiefer Geothermiebohrungen erreicht werden.<br />

Dafür arbeiten Ingenieure <strong>und</strong> Wissenschaftler der NTH-Universitäten, der Universität<br />

Göttingen, der BGR <strong>und</strong> des <strong>LIAG</strong> interdisziplinär zusammen <strong>und</strong> kooperieren eng<br />

mit dem Industriepartner Baker Hughes (Celle).<br />

Zur Verfolgung seiner Ziele ist der Forschungsverb<strong>und</strong> in vier wissenschaftliche<br />

Schwerpunkte unterteilt: Geosystem, Bohrtechnik, Werkstoffe <strong>und</strong> Techniksystem.<br />

Das <strong>LIAG</strong> ist maßgeblich in diesen mit 32 wissenschaftlichen Projekten größten niedersächsischen<br />

Forschungsverb<strong>und</strong> eingeb<strong>und</strong>en. Neben vier eigenen wissenschaftlichen<br />

Projekten liegt die Leitung des gebo-Schwerpunktes Geosystem im Forschungsschwerpunkt<br />

Geothermische Energie. Der Schwerpunkt Geosystem beinhaltet<br />

neun Forschungsprojekte, die intern vernetzt sind. Ein Ergebnisaustausch zwischen<br />

den Projektpartnern ist daher für die Qualitätssicherung gr<strong>und</strong>legend. Die externe<br />

Vernetzung erfolgt über Kooperation mit den Koordinatoren der anderen<br />

Schwerpunkte, der gebo-Geschäftsstelle sowie der Firma Baker Hughes.<br />

Im Januar <strong>2010</strong> hatten acht der neun Teilprojekte des gebo-Schwerpunkts Geosystem<br />

ihre Arbeit aufgenommen, das neunte Projekt startete im September <strong>2010</strong>. Da<br />

die Projektmitarbeiter an verschiedenen Universitäten <strong>und</strong> Forschungsinstituten in<br />

Niedersachsen arbeiten <strong>und</strong> außerdem die Zusammenarbeit mit den anderen gebo-<br />

Schwerpunkten <strong>und</strong> der Firma Baker Hughes erfolgen muss, war eine gesteuerte<br />

Koordination <strong>und</strong> Kommunikation auf mehreren Ebenen notwendig.<br />

Dazu fanden Treffen des Schwerpunkts Geosystem statt, die dem Ergebnisaustausch<br />

<strong>und</strong> der inhaltlichen Abstimmung dienten. Insbesondere bei projektübergreifenden<br />

Aktivitäten wie der Erstellung von Benchmarkmodellen für repräsentative Szenarien<br />

in Norddeutschland <strong>und</strong> den geophysikalischen Messungen im Leinetalgraben war<br />

die Abstimmung unter den Projektpartnern für den gesamten Schwerpunkt von<br />

gr<strong>und</strong>legender Bedeutung. Die Absprachen wurden ergänzt durch eine intensive<br />

strategisch-fachliche Kooperation mit dem Industriepartner Baker Hughes. Zur<br />

Kommunikation der Inhalte <strong>und</strong> Ergebnisse gegenüber den anderen gebo-<br />

Schwerpunkten wurden Vortragsveranstaltungen aktiv gestaltet <strong>und</strong> eine Geländeexkursion<br />

organisiert. Der Schwerpunkt Geosystem wurde in seinem Gesamtkonzept<br />

auf Tagungen vorgestellt.<br />

53


Arbeitsprogramm 2011<br />

54<br />

- Koordination des Ergebnisaustausches zwischen den Teilprojekten des Schwerpunkts<br />

Geosystem,<br />

- Kommunikation der Ergebnisse gegenüber den anderen gebo-Schwerpunkten,<br />

- Zusammenführung der Ergebnisse von Teilprojekten für gemeinsame Publikationen,<br />

- Repräsentation des Schwerpunkts Geosystem <strong>und</strong> der integrierten Ergebnisse auf<br />

Fachtagungen,<br />

- Evaluation <strong>und</strong> Beantragung der zweiten Projektphase.<br />

2.2.5 gebo-G1: Seismische Erk<strong>und</strong>ung von geologischen<br />

Störungszonen<br />

Ziele Ziel des Projektes ist die seismische Charakterisierung von geologischen Störungszonen<br />

hinsichtlich ihres geothermischen Potenzials, das bisher nicht genügend erforscht<br />

wurde.<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Aufbauend auf den seismischen Methoden, wie sie in der Kohlenwasserstoffexploration<br />

angewendet werden, <strong>und</strong> eigenen P- <strong>und</strong> S- Wellenmessungen an einem geeigneten<br />

Störungssystem sollen die vorhandenen Verfahren angepasst sowie neue Analyse-<br />

<strong>und</strong> Interpretationstechniken entwickelt werden. Die geothermisch relevanten<br />

Parameter von Störungszonen (wie Ausdehnung, Geometrie, Verschiebungsbeträge,<br />

Rissdichte, elastische Konstanten, Anisotropieeffekte <strong>und</strong> Porosität) sollen zur Reduzierung<br />

des Fündigkeits- <strong>und</strong> Bohrrisikos abgeleitet werden.<br />

Die Untersuchungen erfolgen exemplarisch an einem für das Norddeutsche Becken<br />

repräsentativen Störungssystem in den geologischen Einheiten der Trias (i.B. des<br />

Buntsandsteins), das jedoch oberflächennah anzutreffen ist. Die Fokussierung auf<br />

ein oberflächennahes, teilweise aufgeschlossenes Störungssystem ermöglicht dabei<br />

eine detaillierte Charakterisierung des Störungsumfeldes <strong>und</strong> der internen Störungsstruktur.<br />

Die Untersuchungsergebnisse sollen auf tiefliegende Störungen im Norddeutschen<br />

Becken übertragen werden.<br />

Evaluation des Untersuchungsgebietes: Eggesystem oder Leinetalgraben<br />

Im Oktober 2009 wurde mit der Evaluierung eines geeigneten Untersuchungsgebietes<br />

(Eggesystem oder Leinetalgraben) begonnen, in dem ein für das Norddeutsche<br />

Becken repräsentatives Störungssystem in den geologischen Einheiten der Trias (i.B.<br />

des Buntsandsteins) oberflächennah anzutreffen ist.<br />

Der vorhandene Datenbestand (Seismik, Bohrlochdaten <strong>und</strong> Geologie) in den beiden<br />

Gebieten wurde beschafft <strong>und</strong> bewertet. Aufgr<strong>und</strong> der wesentlich besseren Datengr<strong>und</strong>lage<br />

wurde der Leinetalgraben als Untersuchungsgebiet ausgewählt. Als geeignetes<br />

Störungssystem für eigene Messungen <strong>und</strong> Untersuchungen wurde die östliche<br />

Grabenrandverwerfung bei Northeim (OT Sudheim) als geeignet bef<strong>und</strong>en.<br />

Benchmarkmodell<br />

Aus den vorhandenen Daten über den strukturgeologischen Aufbau <strong>und</strong> den physikalischen<br />

Parametern wie Dichte <strong>und</strong> seismische Geschwindigkeiten wurde projektübergreifend<br />

das Benchmarkmodell Leinetalgraben erstellt, das die geologische Situation<br />

des ausgewählten Messgebietes vereinfacht widerspiegelt.


Arbeitsprogramm 2011<br />

Simulationsrechnungen<br />

Anhand des Benchmarkmodells wurden im Vorfeld der seismischen Messungen das<br />

zu erwartende seismische Abbild modelliert <strong>und</strong> die Akquisitionsparameter sowie die<br />

Messparameter für die eigenen Messungen entsprechend festgelegt.<br />

Hochauflösende P-Wellenmessungen<br />

In zwei Messkampagnen (8.3.-12.3. <strong>und</strong> 22.6.-9.7.<strong>2010</strong>) wurden die eigenen P-<br />

Wellenmessungen über der östlichen Grabenrandverwerfung bei Northeim OT Sudheim<br />

vom <strong>LIAG</strong> durchgeführt. Registriert wurden zwei hochauflösende Profile (2,5 m<br />

CMP-Abstand, 20-160Hz- bzw. 20-180Hz-Sweep) mit Längen von 2,8 km <strong>und</strong> 1,8<br />

km. Ein Profil wurde zu einer 1- bis 2-fach überdeckten 3D-Seimik (1,3 km * 0,9 km)<br />

erweitert, um zusätzlich Informationen über die räumliche Struktur zu erhalten. Vorläufige<br />

Stapelsektionen zeigen, dass die Störungen am Grabenrand mit der Seismik<br />

erfasst wurden.<br />

- Weiterführendes Prozessing der P-Wellenmessungen <strong>und</strong> Interpretation der Ergebnisse.<br />

Dabei sollen neben der Erfassung der Mächtigkeit <strong>und</strong> der Infrastruktur<br />

der Störungszone über eine Analyse der Geschwindigkeiten <strong>und</strong> der Reflektivität<br />

abgeschätzt werden, inwieweit Aussagen über Elastizitätskonstanten <strong>und</strong> Porosität<br />

in Kombination mit S-Wellenmessungen abgeleitet werden können.<br />

- Durchführung von S-Wellenmessungen in Koinzidenz mit den P-Wellenmessungen,<br />

erstes Prozessing <strong>und</strong> Auswertung.<br />

2.2.6 gebo-G2: Elektrische <strong>und</strong> elektromagnetische Erk<strong>und</strong>ung<br />

von Störungszonen<br />

Ziele Im Teilprojekt G2 (Elektrische <strong>und</strong> elektromagnetische Erk<strong>und</strong>ung von Störungszonen)<br />

wird die Eignung gleichstromgeoelektrischer <strong>und</strong> elektromagnetischer Verfahren<br />

zur Erfassung von Störungszonen in geothermisch relevanten Tiefen untersucht.<br />

Dazu wird die Mess- <strong>und</strong> Auswertemethodik angepasst <strong>und</strong> mit Hilfe numerischer<br />

Simulationsrechnungen auf ihre Eignung getestet. Eine kombinierte Auswertung verschiedener<br />

geoelektrischer <strong>und</strong> elektromagnetischer Messverfahren an der Erdoberfläche<br />

soll die Charakterisierung von Störungszonen unter Berücksichtigung seismischer<br />

Strukturinformationen <strong>und</strong> die Erk<strong>und</strong>ung tiefer Störungszonen unter Verwendung<br />

von Bohrungen ermöglichen.<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Als Studiengebiet zur beispielhaften Erk<strong>und</strong>ung einer geologischen Störungszone<br />

wurde die Störung entlang des östlichen Leinetalgrabens im Gebiet südlich von<br />

Northeim bei der Ortschaft Sudheim gewählt. Für die genannten Fragestellungen<br />

wurden bislang die Geoelektrik in einer Wenner-Aufstellung mit verschiedenen Elektrodenabständen<br />

<strong>und</strong> in einem großskaligen Dipol-Dipol-Experiment unter Einsatz einer<br />

Hochstromquelle sowie die Transientelektromagnetik (TEM) mit unterschiedlichen,<br />

der Fragestellung angepassten Sendespulengrößen von 50 m bis zu 400 m<br />

Kantenlänge <strong>und</strong> einem stärkeren Sender eingesetzt. Die Messprofile überqueren<br />

dabei Störungslinien dieser Zone. Die zweidimensional ausgewerteten Geoelektrikdaten<br />

<strong>und</strong> die eindimensionale Inversion der TEM-Sondierungen zeigen unterschiedliche<br />

Leitfähigkeitsmodelle westlich <strong>und</strong> östlich der Störungslinien sowie Vertikalstrukturen,<br />

die klar den bekannten Segmenten der Störungszone zugeordnet werden<br />

können.<br />

55


Arbeitsprogramm 2011<br />

56<br />

Alle gewonnenen Messdaten aus dem Untersuchungsgebiet Leinetal sollen gemeinsam<br />

ausgewertet werden. Zum einen fließen die seismischen Reflektoren als Strukturformation<br />

ein. Zum anderen werden auf Gr<strong>und</strong>lage des Benchmarkmodells 2D/3D<br />

Modellstudien durchgeführt, um die Eignung der individuellen Methoden <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />

ihrer Kombination am Beispiel zu evaluieren. Weitere Messungen mit TEM<br />

<strong>und</strong> Tiefengeoelektrik mit optimierten Messparametern werden folgen.<br />

2.2.7 gebo-G5: Hydromechanisches Verhalten geothermischer<br />

Reservoire im Spannungsfeld geologischer Strukturen<br />

Ziele Das Projekt „Hydromechanisches Verhalten geothermischer Reservoire im Spannungsfeld<br />

geologischer Strukturen“ ist ein Teilprojekt (G5) im niedersächsischen Forschungsverb<strong>und</strong><br />

Geothermie <strong>und</strong> Hochleistungsbohrtechnik (gebo). Aufbauend auf<br />

einem 3D-Untergr<strong>und</strong>modell werden die Spannungsverteilung sowie das hydromechanische<br />

Rissverhalten im Bereich komplizierter geologischer Strukturen charakterisiert,<br />

die im Norddeutschen Raum vorhanden sind. Ziel dieses Projektes ist der Erkenntnisgewinn<br />

über das hydromechanische Reservoirverhalten während der Bohr-<br />

<strong>und</strong> Stimulationsmaßnahmen. Eine Verifizierung der Simulationsrechnungen soll anhand<br />

von existierenden hydraulischen Tests in „Horstberg“ <strong>und</strong> „Hannover“ vorgenommen<br />

werden.<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Zu Projektbeginn wurden geeignete Strukturmodelle, die die Geologie Norddeutschlands<br />

repräsentativ beschreiben, ausgewählt. Dazu zählten das von Salztektonik geprägte<br />

Modell Hannover Groß-Buchholz <strong>und</strong> das Modell Horstberg, das eine tektonische<br />

Störungszone enthält. Letzteres wurde zu einem Benchmarkmodell für den gesamten<br />

Schwerpunkt Geosystem des gebo-Projektes ausgebaut, indem die Geologie<br />

so vereinfacht wurde, dass jeder Projektpartner mit dem gleichen Modell arbeiten<br />

kann. Die nötigen physikalischen Parameter der geologischen Einheiten, die für die<br />

Simulationen benötigt werden, wurden aus der Literatur, aus Bohrlochmessungen<br />

<strong>und</strong> Angaben der Projektpartner zusammengetragen <strong>und</strong> in einer Tabelle zusammengefasst.<br />

Durchgeführt wurden weiterhin 3D-Modellierungen des Spannungsfeldes am Gene-<br />

Sys-Standort Hannover Groß-Buchholz mit der Finiten-Elemente-Methode mit dem<br />

Programm COMSOL Multiphysics. Als Basis dienten die geologischen Strukturpläne<br />

des geotektonischen Atlasses Nordwestdeutschlands sowie Messungen der Dichte<br />

<strong>und</strong> der seismischen Geschwindigkeiten im Bohrloch Hannover Groß-Buchholz GT1.<br />

Ein Vergleich der Ergebnisse der Bohrlochuntersuchungen des Spannungsfeldes zeigt<br />

eine gute Übereinstimmung mit der Simulation für größere Tiefenbereiche. Vor allem<br />

können die beobachteten tiefenabhängigen Änderungen der Hauptspannungsrichtungen<br />

durch das Modell reproduziert werden. Wesentliche Bedeutung haben hierbei<br />

der Porendruck <strong>und</strong> die rheologische Beschreibung des Salzes in den benachbarten<br />

Salzstöcken <strong>und</strong> dem Zechstein.


2.2.8 gebo-B4: Geo-Parameter aus Bohrlochmessungen <strong>und</strong> ihre<br />

Nutzung<br />

Ziele Ziel ist es, tiefe Geothermiebohrungen sicherer <strong>und</strong> effizienter zu machen. Dazu wird<br />

ein Modell entwickelt, welches eine Vorhersage der Bohrlochstabilität aus den im<br />

Bohrloch (während des Bohrens) gemessenen <strong>und</strong> berechneten geophysikalischen<br />

Parametern erlaubt. Mit diesen Ergebnissen können technische Größen wie das Spülungsgewicht<br />

während des Bohrens an die Bedingungen im Gestein angepasst werden<br />

<strong>und</strong> ein Einstürzen bzw. ein ungewolltes Aufbrechen der Formation verhindert<br />

werden. Aufgabe ist es, die Verfügbarkeit der für die Modellierung benötigten Parameter<br />

zu prüfen <strong>und</strong> zu erweitern. Die Geoparameter werden sowohl direkt aus<br />

Bohrlochmessungen als auch aus Korrelationen der gemessenen Größen mit weiteren<br />

benötigten Parametern ermittelt. Wo solche Korrelationen bis jetzt fehlen oder<br />

nur unvollständig vorhanden sind, sollen sie im Rahmen des Projektes entwickelt<br />

bzw. weiterentwickelt werden.<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Arbeitsprogramm 2011<br />

<strong>2010</strong> wurde der Schwerpunkt auf die Bewertung der Bohrlochverfahren in Bezug auf<br />

ihre Aussagekraft zur Bohrlochstabilität gesetzt <strong>und</strong> die Korrelation von Porendruck<br />

<strong>und</strong> Bohrlochmessungen aus gängigen Modellen betrachtet. Des Weiteren wurden<br />

Verfahren zur Bestimmung des osmotischen Drucks untersucht.<br />

2011 soll ein geeignetes Porendruckmodell gef<strong>und</strong>en bzw. weiterentwickelt werden.<br />

Weiterhin sollen Korrelationen zwischen Bohrlochmessungen <strong>und</strong> nicht direkt messbaren,<br />

aber für das Programm zur Bohrlochstabilitätsvorhersage benötigten Größen<br />

gef<strong>und</strong>en werden.<br />

57


2.3 Forschungsschwerpunkt<br />

‚Terrestrische Sedimentsysteme’<br />

Struktur, Genese, Alter<br />

Koordinator: Dr. Gerald Gabriel<br />

Gesellschaftliche Relevanz<br />

Wissenschaftliche Bedeutung<br />

Ziel des Forschungsschwerpunktes ist es, neue Erkenntnisse über die Struktur, die<br />

Entwicklung <strong>und</strong> das Alter kontinentaler quartärer <strong>und</strong> tertiärer Sedimentsequenzen<br />

zu gewinnen. Durch oftmals multidisziplinäre Ansätze werden in Zusammenarbeit mit<br />

Partnern Kenntnisse über die strukturelle Situation <strong>und</strong> kinematische Entwicklung<br />

ausgewählter Sedimentsysteme aufgebaut sowie gr<strong>und</strong>legende Informationen über<br />

die Umwelt- <strong>und</strong> Klimabedingungen in der Vergangenheit gewonnen. Das <strong>LIAG</strong><br />

bringt dabei geophysikalische <strong>und</strong> geochronologische Methoden in die einzelnen<br />

Vorhaben ein.<br />

Ein wesentlicher Teil der oberflächennahen kontinentalen Erdkruste wird durch sedimentäre<br />

Einheiten aufgebaut, denen eine besondere Bedeutung hinsichtlich der<br />

Daseinsvorsorge der Gesellschaft zukommt. Sedimente beherbergen wichtige Ressourcen,<br />

speichern Informationen über Umwelt- <strong>und</strong> Klimaveränderungen der Vergangenheit<br />

<strong>und</strong> unterliegen teils schnellen Veränderungen, nicht zuletzt auch durch<br />

die Nutzung <strong>und</strong> die Prägung durch den Menschen. Die Erhaltung der natürlichen<br />

Lebensgr<strong>und</strong>lage des Menschen im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung der<br />

Umwelt ist von existenziellem Interesse. Vor dem Hintergr<strong>und</strong> des globalen Bevölkerungswachstums<br />

<strong>und</strong> der damit einhergehenden Steigerung der Industrieproduktivität<br />

gewinnen Aspekte der zukünftigen Umwelt- <strong>und</strong> Klimaveränderungen sowie der<br />

teilweise daran gekoppelten Rohstoffversorgung zunehmend an politischer Bedeutung.<br />

Umwelt- <strong>und</strong> Klimaveränderungen werden die natürliche Lebensgr<strong>und</strong>lage des<br />

Menschen wesentlich bestimmen. Ihre zuverlässige Beschreibung in der Vergangenheit<br />

stellt einen wichtigen Schlüssel zum Verständnis der natürlichen <strong>und</strong> anthropogen<br />

bedingten Klimaveränderungen der Zukunft dar. Mit der Schwerpunktsetzung<br />

auf terrestrische Sedimentsysteme steht der vom Menschen am stärksten beeinflusste<br />

<strong>und</strong> für ihn unmittelbar relevante Lebensraum im Fokus.<br />

Die Entwicklung von Sedimentsystemen wird durch unterschiedliche Faktoren gesteuert,<br />

deren Zusammenwirken oftmals nur unvollständig verstanden ist. Speziell<br />

die quartäre Sedimentationsdynamik in Nord- <strong>und</strong> Mitteleuropa wurde neben tektonischen<br />

Faktoren vor allem auch durch die Klimaentwicklung kontrolliert. Ein tiefes<br />

Verständnis von Klima- <strong>und</strong> Umweltveränderungen in der Vergangenheit ist zugleich<br />

die Voraussetzung, um derzeit ablaufende Prozesse angemessen einschätzen zu<br />

können <strong>und</strong> um belastbare Szenarien zukünftiger Klimaentwicklungen zu erstellen.<br />

Lokale <strong>und</strong> regionale Studien an kontinentalen Sedimenten stellen eine unverzichtbare<br />

Ergänzung zu globalen <strong>und</strong> damit auch marinen Untersuchungen im Hinblick<br />

auf das Gesamtverständnis sich ändernder Umweltbedingungen dar. Um ein umfassendes<br />

<strong>und</strong> in sich konsistentes Bild der Landschafts- <strong>und</strong> Klimaentwicklung zu entwickeln,<br />

muss eine Verknüpfung der zum Teil stark regionalisierten Klimastratigraphie<br />

durch die Untersuchung geeigneter Lokationen bewirkt werden. Dazu sind<br />

moderne, transdisziplinäre geowissenschaftliche Ansätze notwendig, welche geophysikalische<br />

Oberflächenmessungen mit belastbaren In-situ-Informationen verbinden,<br />

die zudem in einen exakten chronologischen Rahmen gestellt werden.<br />

59


Wissenschaftlicher Ansatz<br />

60<br />

See- <strong>und</strong> Höhlensedimente, Löss-/Paläobodenabfolgen, Flussterrassen mit zwischengeschalteten<br />

Torfen sowie mächtige Sedimentabfolgen in Beckenstrukturen stellen<br />

bedeutende terrestrische Sedimentsysteme dar. Sie beherbergen Georessourcen <strong>und</strong><br />

erlauben es, den Verlauf <strong>und</strong> die Variation des Klimas der Vergangenheit hoch auflösend<br />

zu rekonstruieren, ebenso sich ändernde Umweltbedingungen. Erst aus der<br />

Kombination von verschiedenen regional <strong>und</strong> global verteilten Sedimentsequenzen<br />

lässt sich ein umfassender Überblick gewinnen. Speziell die in den Schwerpunkt eingebrachte<br />

<strong>und</strong> in dieser Kombination fast einzigartige geophysikalische <strong>und</strong> geochronologische<br />

Methodenvielfalt im <strong>LIAG</strong> erlaubt die Bearbeitung verschiedener<br />

räumlicher <strong>und</strong> zeitlicher Maßstäbe. Über die reine Strukturerk<strong>und</strong>ung hinaus ermöglicht<br />

die Erfassung zeitlicher Abläufe Aussagen hinsichtlich der die Sedimentation<br />

steuernden Parameter. Dabei r<strong>und</strong>en externe, die Interdisziplinarität des Forschungsschwerpunktes<br />

ausmachende projektspezifische Kooperationen die methodischen<br />

Ansätze ab. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt auf quartären Sedimenten in<br />

Mitteleuropa <strong>und</strong> wird im Einzelfall durch Projekte außerhalb Europas ergänzt, um<br />

das Verständnis terrestrischer Sedimentsysteme zu verbessern.<br />

Nutzen <strong>und</strong> Verwendung von Ergebnissen<br />

Die Ergebnisse der Untersuchungen werden auf Tagungen <strong>und</strong> Konferenzen vorgestellt<br />

sowie in nationalen <strong>und</strong> internationalen Zeitschriften publiziert. In Anspruch<br />

genommen werden dabei sowohl geophysikalisch/geochronologische <strong>und</strong> methodenspezifische<br />

als auch paläoklimatisch/allgemein geowissenschaftliche Veranstaltungen<br />

<strong>und</strong> Publikationsorgane. Interesse finden diese Arbeiten auch bei der Klärung von<br />

Fragestellungen der geologischen Landesaufnahme.<br />

Themen aus dem Schwerpunkt werden im Rahmen von wissenschaftlichen Qualifizierungsarbeiten<br />

bearbeitet. Die neuen Erkenntnisse finden ihren Niederschlag auch<br />

in Lehrveranstaltungen von Instituts- <strong>und</strong> Universitätsbediensteten. Die Arbeiten<br />

werden der Öffentlichkeit in Form von Vorträgen, Exkursionen <strong>und</strong> allgemein verständlichen<br />

Artikeln präsentiert. Auf diese Weise kann z.B. auch die Politik auf mögliche<br />

Ursachen <strong>und</strong> Folgen des aktuellen Klimawandels hingewiesen werden.<br />

Nutzung der im <strong>LIAG</strong> vorhandenen Kompetenz <strong>und</strong> Ausstattung<br />

In die Arbeiten des Schwerpunktes sind Mitarbeiter/innen aller Sektionen des <strong>LIAG</strong><br />

eingeb<strong>und</strong>en. Fragen der Strukturerk<strong>und</strong>ung werden durch den Einsatz hoch auflösender<br />

Reflexionsseismik, Gravimetrie, Magnetik (S1), elektrischer Verfahren (S2)<br />

<strong>und</strong> der Bohrlochgeophysik (S5) gelöst. Chronostratigrafische Fragestellungen werden<br />

durch Datierungen mittels 14 C-, Lumineszenz- <strong>und</strong> TIMS 230 Th/U-Verfahren angegangen<br />

(S3). Grobe Altersabschätzungen (Magnetostratigraphie) <strong>und</strong> relative Alter<br />

(Säkularvariation des Erdmagnetfeldes) durch paläomagnetische Methoden (S5) ergänzen<br />

die absoluten Methoden. Die Ablagerungsbedingungen der Sedimente werden<br />

mittels Gesteinsmagnetik untersucht (S5). Kinematische Modellierungsansätze<br />

zur zeitlichen Entwicklung von Sedimentsystemen (S1) r<strong>und</strong>en die geophysikalischen<br />

Arbeiten ab. Die Einlagerung der Messdaten in das Fachinformationssystem (FIS)<br />

Geophysik erfolgt in Abstimmung mit der Sektion S4. Im Rahmen des Schwerpunktes<br />

abgeteufte Forschungsbohrungen werden abseits ihrer Ziele genutzt, um Informationen<br />

über das Temperaturfeld in Deutschland zu verdichten, thermische Gesteinsparameter<br />

zu bestimmen <strong>und</strong>/oder methodische Arbeiten auf dem Gebiet der<br />

Geothermie durchzuführen (S4).


Bindung von externer Kompetenz<br />

Drittmittel-Einwerbung<br />

Themenfelder<br />

Für diesen Schwerpunkt ist eine starke nationale <strong>und</strong> internationale Vernetzung vorhanden.<br />

In Abhängigkeit von dem jeweiligen Sedimentsystem beteiligen sich unterschiedliche<br />

geowissenschaftliche Einrichtungen, Universitäten <strong>und</strong> geologische<br />

Dienste. Insbesondere stellen die Forschungsbohrungen aufgr<strong>und</strong> ihrer zwingend interdisziplinären<br />

Bearbeitung einen Kristallisationspunkt für die geowissenschaftliche<br />

Forschung in Deutschland dar, teilweise auch darüber hinaus. Im Rahmen der Forschungsbohrung<br />

‚Heidelberger Becken’ koordiniert das <strong>LIAG</strong> ein Antragspaket an die<br />

DFG; eine lose Verknüpfung zu Aktivitäten im Rahmen von TOPO-WECEP ist gegeben.<br />

Ebenso sind die Forschungsbohrungen ‚Rodderberg’ <strong>und</strong> ‚Gardinger Tertiärtrog’<br />

als Verb<strong>und</strong>vorhaben gemeinsam mit Universitäten <strong>und</strong> geologischen Diensten ausgelegt.<br />

Im Rahmen von ICDP beteiligte sich das <strong>LIAG</strong> an thematisch eng verknüpften<br />

interdisziplinären Arbeiten zum ‚Lake Potrok Aike’ (Argentinien) <strong>und</strong> ‚Lake Van’<br />

(Türkei). Beim ANDRILL-Projekt handelt es sich um ein ambitioniertes internationales<br />

Verb<strong>und</strong>vorhaben in der Antarktis.<br />

Im Themenfeld ‚Struktur <strong>und</strong> Entwicklung’<br />

- koordiniert das <strong>LIAG</strong> das DFG-Antragspaket ‚Heidelberger Becken’,<br />

- fördert die DFG die Interpretation bohrlochgeophysikalischer Daten im Rahmen<br />

von ANDRILL (Antarctic Drilling),<br />

- ist ein Antrag für die Durchführung <strong>und</strong> Auswertung bohrlochgeophysikalischer<br />

Messungen im Rahmen des ICDP-Projekts ‚Lake Van’ (Türkei) bewilligt worden,<br />

- liegt der DFG ein Antrag auf bohrlochgeophysikalische Messungen <strong>und</strong> deren Interpretation<br />

im Rahmen des ICDP-Projekts ‚Lake Ohrid’ vor,<br />

- wurde ein DFG-Bündelantrag zur Forschungsbohrung ‚Rodderberg’ eingereicht.<br />

Im Themenfeld ‚Chronostratigraphie känozoischer Sedimente’<br />

- wird das DFG-Projekt ‚Interstadiale <strong>und</strong> interglaziale Perioden der spätquartären<br />

Umweltgeschichte der Arktis, rekonstruiert aus Bioindikatoren in Permafrostsequenzen<br />

NE-Sibiriens’ bearbeitet,<br />

- förderte die DFG Arbeiten zur Untersuchung unterschiedlicher magnetischer Eigenschaften<br />

der Pyroklastika in Messel,<br />

- finanzierte die DFG dendroökologische Untersuchungen sub-fossiler Moor-<br />

Kiefernwälder,<br />

- werden im Rahmen eines DAAD-Vorhabens die Lössprofile Süttő <strong>und</strong> Paks (Ungarn)<br />

untersucht,<br />

- wurde ein Antrag zur Rekonstruktion der Paläoumwelt- <strong>und</strong> -Klimaverhältnisse<br />

im Nordiran bei der DFG eingereicht.<br />

<strong>2010</strong> <strong>und</strong> 2011 verteilen sich die Aktivitäten des Schwerpunkts auf zwei Themenfelder.<br />

Eine Übersicht über die jeweiligen Laufzeiten <strong>und</strong> den Ressourcenbedarf 2011<br />

geben die beiden folgenden Tabellen:<br />

61


62<br />

Laufzeit der Themenfelder/Teilprojekte in den Jahren 2008 bis 2012<br />

Themenfelder / Teilprojekte 2008 2009 <strong>2010</strong> 2011 2012 Zusammenarbeit mit<br />

Struktur <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Heidelberger Becken LGRB BW, HLUG, LGB RP, zahlreiche<br />

Universitäten<br />

Gardinger Tertiärtrog U Mainz, U Lüneburg, LLUR,weitere<br />

Universitäten<br />

Rodderberg U Bonn, U Bayreuth, U Braunschweig,<br />

U Bremen, U Köln, GD NRW<br />

ANDRILL<br />

Grube Messel<br />

Lake Potrok Aike<br />

Lake Van<br />

Chronostratigraphie<br />

känozoischer Sedimente<br />

Kontinentale paläomagnetische<br />

Sedimentarchive<br />

Löss-/Paläobodenabfolgen – Terrestrische<br />

Klimaarchive<br />

TIMS-Datierungen von Torfen aus Permafrostgebieten<br />

NE-Sibiriens<br />

Datierung subfossiler Moor-Kiefernwälder<br />

diverse Forschungsinstitute (USA,<br />

Neuseeland, Italien, Deutschland)<br />

LMU München<br />

DFG/ICDP, diverse Forschungsinstitute<br />

DFG/ICDP, diverse Forschungsinstitute<br />

U Köln<br />

zahlreiche Universitäten<br />

FU Berlin, PIK Potsdam, AWI Potsdam<br />

U Göttingen, Niedersächsisches Landesamt<br />

für Denkmalpflege<br />

Bleßberghöhle Thüringer Landesanstalt für Umwelt<br />

<strong>und</strong> Geologie<br />

Themenfelder<br />

Personal <strong>und</strong> Sachmittel für Forschungsarbeiten 2011<br />

Wissenschaftler Techniker Sachmittel<br />

A B A B A B<br />

Struktur <strong>und</strong> Entwicklung 22 12 12 - 400 -<br />

Chronostratigraphie<br />

känozoischer Sedimente<br />

12 - 3 - - -<br />

A: Haushalt, B: Drittmittel Wissenschaftler, Techniker in Personalmonaten Sachmittel (in T€ > 5)


2.3.1 Struktur <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Ziele Das Verständnis der Struktur <strong>und</strong> der räumlich-zeitlichen Entwicklung von Sedimentabfolgen<br />

ist u.a. maßgeblich für die Bewertung ihrer Rohstoffpotenziale, ihrer Eignung<br />

als Klima- <strong>und</strong> Umweltarchive oder ihres Gefährdungspotenzials. Umgekehrt<br />

liefern Sedimentstrukturen Aufschluss über die tektonische Entwicklung einer Region.<br />

Nur durch den optimierten kombinierten Einsatz geophysikalischer Methoden<br />

kann ein widerspruchsfreies Bild der 3D-Struktur sedimentärer Einheiten erarbeitet<br />

werden, welches Voraussetzung für weitergehende Analysen im Hinblick auf ihre<br />

geologische Entwicklung ist.<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Dieses Themenfeld erarbeitet vordergründig Beiträge zu wichtigen Fragen der im<br />

Detail stark regionalisierten Klimastratigraphie in Mitteleuropa, wobei im Speziellen<br />

die stratigraphische Stellung <strong>und</strong> Entwicklung einzelner Sedimentabfolgen im Kontext<br />

des jeweiligen Gesamtsystems betrachtet wird. Dazu werden insbesondere Aspekte<br />

der zeitlichen Entwicklung des Sedimentsystems studiert, wie z.B. sich überlagernde<br />

Prozesse bei der Schaffung des Sedimentationsraums oder der Steuerung<br />

der Sedimentation. Die wissenschaftlichen Arbeiten nutzen vor allem methodische<br />

Ansätze, welche die genannten Forschungsaspekte durch eine Verknüpfung von Informationen<br />

aus Kernbohrungen mit oberflächengeophysikalischen Messungen behandeln.<br />

Erst dadurch wird das Studium von stratigraphischen Einheiten, die über<br />

lange Zeiträume in Superposition abgelagert wurden, ermöglicht.<br />

Heidelberger Becken<br />

Mit den neuen Forschungsbohrungen im Heidelberger Becken, die gemeinsam mit<br />

den Geologischen Diensten aus Baden-Württemberg, Hessen <strong>und</strong> Rheinland-Pfalz<br />

abgeteuft wurden, ist nachweislich eines der mächtigsten <strong>und</strong> im klimatostratigraphischen<br />

Sinn vollständigsten Quartärprofile in Mitteleuropa erschlossen worden.<br />

Während die Bohrungen Ludwigshafen-Parkinsel <strong>und</strong> Viernheim nach derzeitigem<br />

Kenntnisstand bis in das Pliozän reichen, finden sich im Subsidenzzentrum in<br />

der Bohrung Heidelberg UniNord in der Endteufe bei 500 m noch Pollenfloren, die in<br />

das (frühe) Tiglium gestellt werden.<br />

Basierend auf den bisherigen Arbeiten an den Bohrkernen, insbesondere ihrer<br />

petrographischen Beschreibung <strong>und</strong> der vorliegenden Biostratigraphie, ist eine neue<br />

stratigraphische Gliederung für das durch die Bohrungen erfasste Plio-/Pleistozän für<br />

den nördlichen Oberrheingraben eingeführt worden. Bislang existierte in den B<strong>und</strong>esländern<br />

mit Anteilen am Heidelberger Becken keine einheitliche Gliederung der<br />

plio-/pleistozänen Ablagerungen. In jedem geologischen Dienst gab es verbindliche<br />

Vorgaben, welche den spezifischen Gegebenheiten der lokalen Geologie Rechnung<br />

trugen. Die Geologie des südlichen Oberrheingrabens in Baden-Württemberg wird<br />

maßgeblich durch die Ablagerung grobklastischer Sedimente bestimmt, die in den<br />

Alpen abgetragen wurden. Daher wurde eine Formationsgliederung angewendet, die<br />

im südlichen Graben die Hauptdiskontinuitäten <strong>und</strong> somit die Dynamik des Systems<br />

berücksichtigte. Dagegen unterschied die in Hessen <strong>und</strong> Rheinland-Pfalz verwendete<br />

Terminologie zum Teil zwischen hydrogeologischen Einheiten. Durch die Subkommission<br />

Quartär der Deutschen Stratigraphischen Kommission sind jetzt vom Liegenden<br />

zum Hangenden die neuen Formationen ‚Iffezheim-Formation’, ‚Viernheim-<br />

Formation’, ‚Ludwigshafen-Formation’ <strong>und</strong> ‚Mannheim-Formation’ verbindlich angenommen<br />

worden. Damit wurde ein wesentlicher Meilenstein auf dem Weg zur Definition<br />

eines stratigraphischen Referenzprofils für das Gebiet des nördlichen Oberrheingrabens<br />

erreicht.<br />

63


Arbeitsprogramm 2011<br />

64<br />

Mit dem Ziel, diese Arbeiten zu ergänzen, das Verständnis über die Entwicklung des<br />

Heidelberger Beckens zu vertiefen <strong>und</strong> auch Proxy für das Paläoklima abzuleiten,<br />

wurde <strong>2010</strong> ein Bündelantrag bei der DFG eingereicht. Wenngleich bislang kein<br />

schriftliches Votum zu den einzelnen Anträgen vorliegt, wird die DFG nach mündlicher<br />

Aussage die Arbeiten am Kernmaterial fördern, darunter auch Arbeiten zu<br />

Magnetostratigraphie <strong>und</strong> Magnetomineralogie.<br />

Unabhängig davon wurden die auf der Interpretation seismischer Daten <strong>und</strong> ermittelter<br />

Porositäten beruhenden Berechnungen zur Dekompaktion der Sedimente im<br />

Heidelberger Becken fortgeführt. Mittels der Software 3Dmove wurde ein fünf<br />

Schichten umfassendes 3-D-Modell des Beckens dekompaktiert. Es zeigte sich, dass<br />

das Heidelberger Becken stetiger Subsidenz unterlag, die Absenkungsraten im Quartär<br />

maximale Beträge von 0,1 mm/a (Beckenrand) bis 0,2 mm/a (Depozentrum) erreichten<br />

<strong>und</strong> damit etwa doppelt so hoch waren wie für den übrigen Oberrheingraben.<br />

Das Depozentrum war nicht ortsfest, sondern migrierte während des Tertiärs /<br />

Quartärs nach Norden.<br />

Im Fall einer Bewilligung werden die Arbeiten im Rahmen des DFG-Bündels aufgenommen.<br />

Dazu wäre im Frühjahr ein gemeinsamer Workshop aller Doktoranden, Antragsteller<br />

<strong>und</strong> Vertreter der Geologischen Dienste durchzuführen. Außerdem stehen<br />

Publikationstätigkeiten an, so zum Beispiel hinsichtlich der neuen stratigraphischen<br />

Einheiten <strong>und</strong> der auf seismischen Daten beruhenden Beckenmodellierung.<br />

Gardinger Tertiärtrog<br />

Die Forschungsbohrung ‚Gardinger Tertiärtrog’ wird gemeinsam vom <strong>LIAG</strong> <strong>und</strong> den<br />

Universitäten Mainz <strong>und</strong> Lüneburg sowie dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt<br />

<strong>und</strong> ländliche Räume Schleswig-Holstein realisiert. Die vorgesehene Kernbohrung<br />

(Zielteufe 300 m) dient der Gewinnung einer möglichst vollständigen Abfolge organogener<br />

Lagen mit Pollenführung der quartärzeitlichen Interglaziale, aber auch der<br />

Sedimente der Kaltzeiten. Die Lage unmittelbar an der Nordseeküste ermöglicht<br />

auch die Identifikation relativer Meeresspiegelschwankungen. Eine Besonderheit der<br />

Lokation ist die Abfolge aller stratigraphischen Einheiten in Superposition <strong>und</strong> die<br />

Verfügbarkeit datierbaren Materials (Torf, Flugsand) für geochronologische <strong>und</strong> paläomagnetische<br />

Untersuchungen. Da es in Nordeuropa keine tiefen Seen gibt, in denen<br />

sich Sedimente des gesamten Quartärs abgelagert haben, ist die Voraussetzung<br />

für eine solche Abfolge ein tiefes Becken mit kontinuierlicher Subsidenz. Dieses kann<br />

nur in den Randsenken der Salzstöcke gef<strong>und</strong>en werden. Im Gardinger Tertiärtrog<br />

sind die höchsten Subsidenzraten des gesamten Norddeutschen Beckens beobachtet<br />

worden. Die Forschungsbohrung ‚Gardinger Tertiärtrog’ umfasst den gleichen Zeitraum,<br />

der auch in den Kernen aus dem Heidelberger Becken (FB Heidelberger Becken)<br />

dokumentiert ist, so dass die beiden Projekte gemeinsam eine Synthese zur<br />

quartären Klima- <strong>und</strong> Umweltentwicklung in Mitteleuropa ermöglichen, zusätzlich ergänzt<br />

um die Detail-Untersuchungen im Rahmen der Forschungsbohrung Rodderberg<br />

2011.<br />

Nachdem in den vorangegangenen Jahren die Vorerk<strong>und</strong>ung der Bohrlokation realisiert<br />

wurde, wurde jetzt der Bohrauftrag vergeben, so dass im Januar 2011 mit der<br />

Forschungsbohrung Garding begonnen werden kann. Vorausgegangen ist eine umfassende<br />

Aufklärung der lokalen Bevölkerung bezüglich der Bohrziele.


Arbeitsprogramm 2011<br />

Arbeitsprogramm 2011<br />

Die Forschungsbohrung Garding soll bis Ende März 2011 abgeteuft sein, einschließlich<br />

der bohrlochgeophysikalischen Untersuchungen. Die Beprobung der Sedimentkerne<br />

beginnt im Frühjahr des Jahres. Es werden gesteinsmagnetische Messungen<br />

(Suszeptibilität, natürliche remanente Magnetisierung) an den Vollkernen vorgenommen.<br />

Erste Ergebnisse sollen auf internationalen Konferenzen im Sommer vorgestellt<br />

werden.<br />

Rodderberg<br />

Die Forschungsbohrung in den Krater des Vulkankomplexes Rodderberg bei Bonn<br />

verfolgt zwei übergeordnete Ziele. Zum einen soll das Klimaarchiv der Kraterfüllung<br />

erschlossen <strong>und</strong> datiert werden. Der wahrscheinlich 300.000 Jahre alte Krater birgt<br />

das Potenzial, Sedimente mehrerer Warm- <strong>und</strong> Kaltzeiten in Superposition zu erhalten,<br />

in die zusätzlich die Tephren mehrerer datierter Eifel-Vulkaneruptionen eingeschaltet<br />

sind. Zum anderen stellt der hohe Anteil an Löss <strong>und</strong> seinen Derivaten in<br />

der Kraterfüllung ein interessantes Forschungsobjekt für die Bohrloch- <strong>und</strong> Gesteinsphysik<br />

sowie im Hinblick auf die Hydraulik in schwach permeablen Sedimenten dar.<br />

In der geplanten Forschungsbohrung Rodderberg werden so in optimaler Weise zwei<br />

Kompetenzfelder des Instituts gebündelt <strong>und</strong> zum Zusammenwirken geführt.<br />

Die gemeinsame Federführung des Projekts liegt bei der Universität Bonn, dem GD<br />

NRW <strong>und</strong> dem <strong>LIAG</strong>. Die Arbeitsgruppe Rodderberg umfasst zudem die Universitäten<br />

Bayreuth, Braunschweig, Bremen <strong>und</strong> Köln. Insgesamt haben 30 Wissenschaftlerinnen<br />

<strong>und</strong> Wissenschaftler ihr Mitwirkungsinteresse bek<strong>und</strong>et. Im Berichtsjahr wurde<br />

die Aufbereitung <strong>und</strong> Auswertung bestehender Daten fortgesetzt <strong>und</strong> der Ausschreibungstext<br />

für die Bohrung im Entwurf fertiggestellt. <strong>2010</strong> traf sich die Arbeitsgruppe<br />

zum 3. Workshop ‚Forschungsbohrung Rodderberg’, bei dem ein Konzept für einen<br />

DFG-Bündelantrag entwickelt wurde. Der DFG-Bündelantrag, bestehend aus acht<br />

Teilprojekten, wurde im November <strong>2010</strong> bei der DFG eingereicht. Parallel zum Bündelantrag<br />

flankieren vier weitere Projekte das Vorhaben, die aus institutionellen Mitteln<br />

der Universität Bonn, des Geologischen Dienstes NRW <strong>und</strong> des <strong>LIAG</strong> erbracht<br />

werden. Sämtliche Projektinhalte sind auf dem Poster im Anhang erläutert. Die Naturschutzbehörden<br />

sind im Berichtsjahr umfassend über den Planungsstand unterrichtet<br />

worden <strong>und</strong> haben ihre Unterstützung signalisiert. Eine Probennahme am Basaltgang<br />

der Nordgrube des Rodderbergs für gesteinsphysikalische Messungen erfolgte<br />

<strong>2010</strong>.<br />

Ab September 2011 soll die Bohrung niedergebracht werden. Dies bedeutet, dass<br />

die Ausschreibung im Frühjahr erscheinen muss. Die begleitende Öffentlichkeitsarbeit<br />

wird 2011 weiter verstärkt. Sie richtet sich sowohl an die Wissenschaftsgemeinde<br />

wie an die breite Öffentlichkeit, die im Vorfeld bereits starkes Interesse signalisiert<br />

hat (WDR, RTL, Printmedien). Eine Exkursion der Deutschen Geophysikalischen<br />

Gesellschaft wird im Frühjahr den Rodderberg besuchen, ebenfalls wird das Projekt<br />

im öffentlichen Kolloquium des Steinmann-Instituts der Universität Bonn vorgestellt.<br />

Die Internetseite der Forschungsbohrung Rodderberg (www.rodderberg.org) wird<br />

durch das <strong>LIAG</strong> aufgebaut <strong>und</strong> betreut. Zum Jahresbeginn wurde sie freigeschaltet.<br />

Andrill<br />

Im Rahmen des multinationalen Bohrprogramms ANtarctic geological DRILLing<br />

(ANDRILL) wurde 2007 im südlichen McMurdo-S<strong>und</strong> (Ross-Meer) eine 1138,54 Meter<br />

tiefe Kernbohrung abgeteuft. Hauptziel des Projektes ist die Erforschung der Variation<br />

der neogenen Eisbedeckung der Antarktis <strong>und</strong> ihrer langzeitlichen Klimaentwick-<br />

65


Arbeitsprogramm 2011<br />

Arbeitsprogramm 2011<br />

66<br />

lung. Die erbohrten Sedimentschichten decken mehrere Zeitabschnitte vom mittleren<br />

Miozän bis zum Holozän ab (ca. 19 Mio. Jahre bis heute) <strong>und</strong> enthalten einige der<br />

wichtigen Entwicklungsschritte im antarktischen Klima: warmes Klimaoptimum vor<br />

ca. 17 Ma, Beginn der allgemeinen Abkühlung vor ca. 14 Ma <strong>und</strong> Bildung des quasipermanenten<br />

Eisschilds über der östlichen Antarktis. Eingeb<strong>und</strong>en sind r<strong>und</strong> 100<br />

Wissenschaftler aller geowissenschaftlichen Fachdisziplinen; das <strong>LIAG</strong> ist mit der<br />

Durchführung <strong>und</strong> Interpretation bohrlochgeophysikalischer Messungen beteiligt.<br />

Entlang des gesamten Bohrlochs sind Bereiche mit einer starken karbonatischen<br />

Zementation anzutreffen. Diese liegt sowohl porenfüllend als auch als Füllung von<br />

Rissen vor. Die Mächtigkeit der zementierten Schichten beträgt lediglich wenige Zentimeter<br />

bis zu einem halben Meter. Die Zementation ist dabei nicht an eine bestimmte<br />

Lithologie oder an Schichtgrenzen geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> kann mitten in einem in Bezug<br />

auf seine Zusammensetzung <strong>und</strong> seine physikalischen Eigenschaften ansonsten homogenen<br />

Bereich auftreten. Ihre Entstehung wird auf einen ausgeprägten Lösungstransport<br />

in den betreffenden Schichten zurückgeführt, der auch im Zusammenhang<br />

mit dem umgebenden Vulkanismus zu sehen ist. Hinweise hierauf geben Berechnungen<br />

zu Fluidbewegungen im Bohrloch sowie von Projektpartnern durchgeführte<br />

Untersuchungen zur chemischen Zusammensetzung von Porenwässern. In diesem<br />

Rahmen wurden die in der Bohrung durchgeführten Temperaturmessungen <strong>und</strong><br />

Temperaturleitfähigkeitsdaten aus dem Labor ausgewertet. Die Temperatur im Bohrlochtiefsten<br />

beträgt 59 °C bei einem durchschnittlichen Temperaturgradienten von<br />

50 K/km <strong>und</strong> einer durchschnittlichen Wärmestromdichte von 70 mW/m². Am Meeresboden<br />

sind hiervon 1,1 mW/m² auf Wärme aus radiogener Erzeugung entlang<br />

des Bohrlochs zurückzuführen.<br />

Das Projekt wird mit einer Veröffentlichung über die thermischen Parameter der<br />

Bohrung <strong>und</strong> dem Endbericht für die DFG abgeschlossen.<br />

Grube Messel<br />

Im Zuge der Arbeiten zur Grube Messel waren gemeinsam mit der LMU München<br />

abschließend Untersuchungen an den erbohrten Seesedimenten zur Erfassung der<br />

Säkularvariation <strong>und</strong> Polarität des Erdmagnetfeldes zum Ablagerungszeitpunkt sowie<br />

zur Ableitbarkeit von astronomischen Zyklen (Milankovitch) aus gesteinsmagnetischen<br />

Proxies vorgesehen. Diese Studien konnten nicht vorgenommen werden, da<br />

sich kein Interessent für eine entsprechende Bachelorarbeit gef<strong>und</strong>en hat.<br />

Das Projekt ist beendet.<br />

Lake Van<br />

Im Rahmen des ICDP-Projektes PALEOVAN wurden <strong>2010</strong> zwei bis 220 m tiefe Kernbohrungen<br />

im Lake Van (Türkei) abgeteuft. Hauptziel des Projektes ist die Erforschung<br />

der Umwelt- <strong>und</strong> Klimavariationen in einer klimasensiblen semiariden Region.<br />

Die geophysikalischen Messungen in den Bohrungen bilden eine wesentliche Gr<strong>und</strong>lage<br />

für die Beantwortung vieler Fragestellungen des gesamten Projekts. Ihre Interpretation<br />

erlaubt u.a. die Erstellung eines kompletten lithologischen Logs, die<br />

petrophysikalische Charakterisierung der erbohrten Sedimente, die Bestimmung der<br />

Lage von Sedimentstrukturen sowie Aussagen zu den paläoklimatischen Bedingungen<br />

der letzten 500.000 Jahre. Seismische Messungen im Bohrloch ermöglichen zudem,<br />

die geologische Information mit seismischen Sektionen zu verknüpfen. Damit<br />

können die lokalen Aussagen aus der Bohrung auf den gesamten See übertragen


Arbeitsprogramm 2011<br />

Arbeitsprogramm 2011<br />

werden. Dies liefert einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis des sedimentologischen<br />

<strong>und</strong> strukturellen Aufbaus des Lake Van.<br />

Die Interpretation der bohrlochgeophysikalischen Messungen wird Anfang des Jahres<br />

nach der Einstellung einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin/eines wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiters.<br />

Lake Ohrid<br />

Das beantragte Projekt ‚Scientific Collaboration on Past Speciation Conditions in Lake<br />

Ohrid (SCOPSCO) - physical properties, structural features, and climate signals derived<br />

from downhole logging’ ist Teil eines DFG-Bündelantrags von verschiedenen<br />

deutschen Forschungsinstituten <strong>und</strong> ist integriert in ein gemeinsames Forschungsprogramm,<br />

hauptsächlich mit Partnern aus europäischen Forschungsinstituten. Es<br />

sollen fünf Kernbohrungen mit einer Teufe von 20 m bis 680 m im Lake Ohrid (Albanien<br />

<strong>und</strong> Mazedonien) abgeteuft werden. Hauptziele sind die Bestimmung des Alters<br />

<strong>und</strong> der Herkunft des Sees, Informationen über geologische, umweltbedingte <strong>und</strong><br />

klimatische Änderungen im gesamten Quartär <strong>und</strong> die Bestimmung der treibenden<br />

Kräfte bei der biotischen Entwicklung. Die umfangreichen geophysikalischen Messungen<br />

in den Bohrungen bilden eine wesentliche Gr<strong>und</strong>lage für die Beantwortung<br />

vieler Fragestellungen des gesamten Projektes. So erlaubt die Interpretation der<br />

Bohrlochmessungen u.a. die Erstellung eines kompletten lithologischen Logs, die<br />

petrophysikalische Charakterisierung der erbohrten Sedimente, die Bestimmung von<br />

Sedimentstrukturen sowie Aussagen zu den paläoklimatischen Bedingungen wahrscheinlich<br />

der letzten 3 bis 5 Ma. Seismische Messungen im Bohrloch ermöglichen es<br />

zudem, die geologischen Informationen mit seismischen Seemessungen zu verknüpfen.<br />

Damit können die lokalen Aussagen aus der Bohrung auf den gesamten See<br />

übertragen werden. Diese Untersuchungen liefern einen wichtigen Beitrag zum Verständnis<br />

des sedimentologischen <strong>und</strong> strukturellen Aufbaus des Lake Ohrid.<br />

Die Realisierung des Vorhabens hängt von der Bewilligung des DFG-Antrags ab. Die<br />

umfangreichen Bohrlochmessungen sind für das Frühjahr geplant.<br />

2.3.2 Chronostratigraphie känozoischer Sedimente<br />

Ziele Die Arbeiten in diesem Themenfeld zielen auf die Bereitstellung eines geochronologischen<br />

Rahmens für das Studium der Dynamik der Landschaftsentwicklung <strong>und</strong> die<br />

Paläoklimaforschung. Sie konzentrieren sich auf hoch aufgelöste See- <strong>und</strong> Höhlensedimente,<br />

Flussablagerungen sowie Löss-/Paläobodenabfolgen <strong>und</strong> Torfe. Mittels eines<br />

verlässlichen chronologischen Rahmens lässt sich eine signifikante Verbesserung<br />

bei der Quantifizierung <strong>und</strong> Rekonstruktion von Umwelt- <strong>und</strong> Klimaveränderungen<br />

erreichen. Aktuelle Fragen der Dynamik von Landschaftssystemen, insbesondere<br />

hinsichtlich der Veränderung von Flussläufen oder der Verlagerung von Küstenlinien<br />

sowie Perioden erhöhter Staubakkumulation, können so gelöst werden.<br />

Je nach Sedimenttyp werden numerische Altersbestimmungen (z.B. Lumineszenzdatierung,<br />

230 Th/U-Datierung, 14 C-Datierung) im strengen chronostratigraphischen<br />

Sinn mit anderen relativen Methoden wie der Magnetostratigraphie kombiniert; Sedimentationsraten<br />

können indirekt auch über die Auswertung bohrlochgeophysikalischer<br />

Messungen abgeleitet werden.<br />

67


Arbeitsprogramm 2011<br />

68<br />

Kontinentale paläomagnetische Sedimentarchive<br />

Das <strong>LIAG</strong> hat sich an einem DFG-Antrag beteiligt, der magnetostratigraphische Untersuchungen<br />

zur Absicherung des Zeitmodells für das Mio-/Plio- <strong>und</strong> Pleistozän im<br />

nordwestlichen Griechenland zum Inhalt hat. Diese Arbeiten sollen vertiefend der<br />

Frage nachgehen, ob Kohle- <strong>und</strong> Kalkabfolgen als terrestrische Archive Klima- <strong>und</strong><br />

Umweltveränderungen bis in das Sub-Milankovitch-Frequenzband abbilden können.<br />

Über eine etwaige Förderung ist bislang nicht entschieden worden.<br />

Die Realisierung des Vorhabens hängt von der Bewilligung des DFG-Antrags ab.<br />

Löss-/Paläobodenabfolgen – Terrestrische Klimaarchive<br />

Die 2009/<strong>2010</strong> erfolgte Nachbearbeitung der Löss-/Paläobodenabfolge Süttö blieb<br />

den Nachweis der vermuteten Exkursionen (Mono Lake <strong>und</strong> Laschamp) als Richtungsumkehr<br />

leider schuldig. Dagegen verliefen die umfangreichen Untersuchungen<br />

zur Bestimmung relativer Paläointensitäten (RPI) im Bereich von 3–9 m des Gesamtprofils<br />

sehr erfolgreich. Durch Vergleich mit dem Datensatz ‚GLOPIS 75 ka’ (Laj et al.<br />

2004) kann ein Zeitfenster von etwa 20.000-60.000 Jahren durch RPI-Daten hochaufgelöst<br />

datiert werden. Die aus den RPI-Daten abgeleiteten Sedimentalter werden<br />

von OSL-Daten eindrucksvoll bestätigt. Entsprechende Ergebnisse wurden auf Tagungen<br />

vorgestellt, eine Publikation zur Paläomagnetik ist in Arbeit. Ähnliches gilt für<br />

die Arbeiten in Susak. Während sandigere Partien keine RPI-Daten speichern konnten,<br />

lieferte eine Lössabfolge im Bereich des Aufschlusses ‚Sand Pit’ RPI‘s aus dem<br />

Zeitfenster 28.000 bis 40.000 Jahre, was wiederum mit den OSL-Daten übereinstimmt,<br />

die zur Einstufung der Abfolge in den Bereich der Sauerstoff-Isotopen MSI 3<br />

führten.<br />

In Ungarn, Ostkroatien <strong>und</strong> Serbien wurden die bis zu 40 m mächtigen Löss-/Paläobodenabfolgen<br />

entlang der Donau sowie auf der Insel Susak weiter detailliert bearbeitet,<br />

um den chronologischen Rahmen weiter zu verbessern. Die Lumineszenz-<br />

Datierungsergebnisse sind wiederum die notwendige Gr<strong>und</strong>lage für weitergehende<br />

Untersuchungen von klimarelevanten Proxies (z.B. gesteinsmagnetische Parameter,<br />

Korngrößenvariationen <strong>und</strong> stabile Isotope an Lösskarbonaten). Zu diesem Thema<br />

wurden sechs Arbeiten international publiziert, darunter eine Arbeit zu atmosphärischen<br />

Zirkulationsmustern während des weichselzeitlichen Pleniglazials in Mittel- <strong>und</strong><br />

Osteuropa. Weiterhin wurden zum ersten Mal Lössablagerungen aus den Wüstenrandgebieten<br />

Nordost-Irans untersucht <strong>und</strong> publiziert. In einem auf diesen Voruntersuchungen<br />

basierenden Forschungsprojekt wurde ein DFG-Antrag eingereicht, in<br />

dem chronologische <strong>und</strong> paläomagnetische Fragestellungen bearbeitet werden sollen,<br />

um die Erkenntnisse bezüglich der Rekonstruktion der Paläoumwelt- <strong>und</strong> –<br />

klimaverhältnisse der letzten 300.000 Jahre für den Nordiran signifikant zu verbessern.<br />

Im Rahmen einer abgeschlossenen Diplomarbeit (FU Berlin) wurde die spätquartäre<br />

Landschaftsentwicklung in einem kleinen Wassereinzugsgebiet im chinesischen<br />

Lössplateau untersucht. Die alternierenden Erosions- <strong>und</strong> Akkummulationsphasen<br />

wurden durch klimatische Faktoren sowie anthropogene Eingriffe beeinflusst. Lössartige<br />

Ablagerungen im Hochgebirge Taiwans, untersucht im Rahmen einer kurz vor<br />

dem Abschluss stehenden Doktorarbeit (FU Berlin), deuten auf zunehmend kühlere<br />

<strong>und</strong> weniger humide Klimabedingungen im jüngeren Holozän hin. Beide Ergebnisse<br />

wurden in international begutachteten Zeitschriften publiziert.


Arbeitsprogramm 2011<br />

Arbeitsprogramm 2011<br />

Im Rahmen der Untersuchung sibirischer Löss-/Paläobodenabfolgen wurden neben<br />

dem Erstellen eines verlässlicheren chronologischen Rahmens neue biochemische<br />

Verfahren getestet, so die Anwendung <strong>und</strong> Untersuchung von n-Alkanen in Kombination<br />

mit palynologischen Untersuchungen zur Rekonstruktion der Vegetationsgeschichte<br />

Nordostsibiriens. Zu diesem Thema wurden ebenfalls zwei Arbeiten in internationalen<br />

Zeitschriften publiziert.<br />

Die Herausgabe (Editorenschaft) eines Themenheftes in der internationalen Zeitschrift<br />

Quaternary International zu dem Thema ‚Loess in Eurasia’ sowie die Herausgabe<br />

einer Doppelausgabe von Quaternary Science Journal zu dem Thema ‚Loess in<br />

Europe’ zeigen die besondere Bedeutung dieses Themas im Rahmen der Untersuchung<br />

der Löss-/Paläobodenabfolgen – Terrestrische Klimaarchive.<br />

Eine Dissertation bezüglich atmosphärischer Zirkulationsmuster in Südosteuropa <strong>und</strong><br />

Zentralasien wurde Anfang <strong>2010</strong> an der Humboldt-Universität Berlin erfolgreich zum<br />

Abschluss gebracht.<br />

Die Datensätze zur relativen Paläointensität der Löss-/Paläobodenabfolgen von Süttö<br />

<strong>und</strong> Susak werden publiziert. Weitere Lössprofile aus Österreich, Kroatien (Profil Vukovar)<br />

<strong>und</strong> Südungarn werden chronologisch untersucht.<br />

Torfe aus Permafrostgebieten NE-Sibiriens<br />

Durch 230 Th/U-Datierungen an Permafrosttorfen wurde der geochronologische Rahmen<br />

für die Rekonstruktion spätquartärer Umwelt- <strong>und</strong> Klimaveränderungen in der<br />

sibirischen Arktis <strong>und</strong> deren Hinterland seit der Saale-Kaltzeit unter Nutzung von<br />

Mikrofossilanalysen (Pollen, Chironomiden, Rhizopoden) erstellt. Das Projekt wurde<br />

im laufenden Berichtsjahr beendet <strong>und</strong> der Abschlussbericht an die DFG übergeben.<br />

Letzte 230 Th/U-Analysen aus dem Olenyok-Kanal erwiesen sich als sehr schwierig, da<br />

offene Systeme für Uranisotope nachgewiesen werden konnten. Eine Altersaussage<br />

konnte daher nicht getroffen werden.<br />

Zukünftige Arbeiten an Permafrosttorfen sind im BMBF-Verb<strong>und</strong> ‚Kohlenstoff im<br />

Permafrost’ (KoPF) geplant, an dem sich das <strong>LIAG</strong> als Mitantragsteller beteiligt. Ziel<br />

des Projektes ist es, die Bildung, Transformation <strong>und</strong> Freisetzung von organischem<br />

Kohlenstoff im Permafrost mittels eines multidisziplinären Forschungsansatzes zu untersuchen,<br />

um damit zum Verständnis der zukünftigen Entwicklung von Permafrostlandschaften<br />

im Zuge der Klimaerwärmung <strong>und</strong> deren Auswirkungen auf den<br />

Kohlenstoff- <strong>und</strong> Spurengashaushalt beizutragen.<br />

Datierung subfossiler Moor-Kiefernwälder<br />

Durch weitere 14 C-Datierungen konnte bestätigt werden, dass ein Zeitraum von<br />

mehr als 2.700 Jahren hoch auflösend (Jahresringe) durch subfossile Moor-Kiefern<br />

aus niedersächsischen Mooren belegt wird. Aus der hohen F<strong>und</strong>dichte lässt sich ein<br />

mosaikartiges Vorkommen unterschiedlicher Moortypen <strong>und</strong> inselartiger Waldvorkommen<br />

detailliert rekonstruieren, wobei die Bewaldung vorwiegend durch hydrologische<br />

Änderungen <strong>und</strong> das damit verb<strong>und</strong>ene Nähstoffangebot reguliert wird. Die<br />

14 C-Messungen wurden <strong>2010</strong> abgeschlossen.<br />

69


Arbeitsprogramm 2011<br />

Arbeitsprogramm 2011<br />

70<br />

Die Ergebnisse sollen publiziert werden.<br />

Blessberghöhle<br />

Hochauflösende Stabilisotopenuntersuchungen sowie 230 Th/U-Datierungen an Stalagmiten<br />

<strong>und</strong> Sinterfahnen der im vergangenen Jahr entdeckten Blessberghöhle in<br />

Thüringen werden in Zusammenarbeit mit der TLUR durchgeführt. Der Fokus liegt<br />

auf der Erstellung des geochronologischen Rahmens der Entstehung der Höhle <strong>und</strong><br />

auf der Rekonstruktion der Paläoumweltbedingungen. Ein Wachstum der Stalagmiten<br />

über mehrere Warmzeiten ermöglicht die Korrelation dieses terrestrischen F<strong>und</strong>es<br />

mit marinen Abfolgen. Zu diesem Zweck wurden ausgewählte Stalagmiten <strong>und</strong><br />

Sinterfahnen zunächst auf ihre Datierbarkeit getestet. Erste 230 Th/U-Datierungen der<br />

äußeren Schichten von zwei Stalagmiten weisen Alter von 42 ka <strong>und</strong> 6,8 ka nach<br />

<strong>und</strong> liegen somit im Altersfenster der Datierungsmethode. Mit vorbereitenden Arbeiten<br />

für die hochauflösende Analyse von Stabilisotopen <strong>und</strong> Spurenelementen wurde<br />

begonnen.<br />

Die Arbeiten zur hochauflösenden Analyse von Stabilisotopen <strong>und</strong> Spurenelementen<br />

werden fortgeführt.


3 Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsarbeiten<br />

der Sektionen<br />

Die fünf Sektionen des <strong>LIAG</strong> führen zum einen die in Kapitel 2 beschriebenen Vorhaben<br />

der Forschungsschwerpunkte durch, zum anderen erbringen sie Leistungen in<br />

fach- bzw. methodenspezifischen Projektbereichen bzw. Teilprojekten. Diese Arbeiten<br />

haben im Wesentlichen den Charakter von methodischen Entwicklungen, beinhalten<br />

jedoch in Teilen themenbezogene Aspekte <strong>und</strong> Inhalte. Im Folgenden sind<br />

zunächst die gesellschaftliche Relevanz der Sektionsarbeiten <strong>und</strong> die Personalsituation<br />

beschrieben. Für die jeweiligen Themenfelder bzw. Teilprojekte der Sektion folgt<br />

dann eine Übersicht über die wissenschaftliche Bedeutung <strong>und</strong> die Ziele, die <strong>2010</strong><br />

erzielten Arbeits- <strong>und</strong> Forschungsergebnisse <strong>und</strong> das jeweilige Arbeitsprogramm für<br />

2011.<br />

Die Orientierung der Sektionen <strong>und</strong> die wesentlichen Themenfelder seien vorab als<br />

Überblick aus den Beschreibungen der Gr<strong>und</strong>tätigkeiten der Sektionen zusammengestellt.<br />

In der Sektion ‚Seismik <strong>und</strong> Potenzialverfahren’ (S1) standen in diesem Jahr die<br />

‚Strukturanalyse & Deformationsmodellierung' sowie ‚Georisiken' als thematische<br />

Forschungsfelder im Fokus. Im Verb<strong>und</strong>projekt ‚Bergbaufolgeschäden Staßfurt’ wurden<br />

für das Stadtgebiet Staßfurt ein strukturelles 3D-Modell erarbeitet <strong>und</strong> ein Zusammenhang<br />

der geringen S-Wellen-Signalqualität mit den Hohlräumen im Untergr<strong>und</strong><br />

vermutet. Aufgr<strong>und</strong> der sehr aktuellen Erdfallgeschehen fanden die vielfältigen<br />

Arbeiten zur strukturellen <strong>und</strong> physikalischen Charakterisierung dieser Ereignisse<br />

weite Beachtung <strong>und</strong> wurden auf verschiedene Genesetypen ausgeweitet. Die unterschiedlichen<br />

Strukturbeispiele fördern durch eine intensive Kopplung zum methodischen<br />

Forschungsfeld ‚Seismische Quellen & Messtechnik' auch dessen weitere Entwicklung.<br />

Schließlich wurden die gravimetrische <strong>und</strong> die magnetische Karte von<br />

Deutschland veröffentlicht, die Kooperationen im Gr<strong>und</strong>lagenbereich <strong>und</strong> in der Anwendung<br />

nach sich zogen. Die Themenfelder sind somit gut miteinander vernetzt<br />

<strong>und</strong> erfahren weitere Bündelung in den Schwerpunkts- <strong>und</strong> zukünftigen Drittmittelprojekten.<br />

Die Sektion ‚Geoelektrik <strong>und</strong> Elektromagnetik‘ (S2) führt experimentelle <strong>und</strong> theoretische<br />

Arbeiten zur Erk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> Beschreibung sowie zu den Abhängigkeiten der<br />

elektrischen Eigenschaften des Untergr<strong>und</strong>es in verschiedenen Tiefen- <strong>und</strong> Auflösungsskalen<br />

durch. Ein besonderes Highlight der Arbeiten ist das vom B<strong>und</strong>esamt<br />

für Wehrtechnik <strong>und</strong> Beschaffung finanzierte Projekt ‚Einfluss des Bodens auf die<br />

sensorgestützte Kampfmitteldetektion‘, in dem neben Labormessungen zur Frequenzabhängigkeit<br />

der magnetischen Suszeptibilität an tropischen Bodenproben umfangreiche<br />

Messungen auf einer institutseigenen Testfläche zur Ermittlung des Einflusses<br />

kleinräumiger Unterschiede in den Bodeneigenschaften auf die Detektionsleistung<br />

des Georadars durchgeführt wurden. Ein weiteres Highlight ist die neue<br />

Hochstromquelle incl. Generator, mit der Ströme bis ±50 A mit Frequenzen von 0 Hz<br />

bis 100 Hz möglich sind.<br />

Die Sektion ‚Geochronologie <strong>und</strong> Isotopenhydrologie’ (S3) beschäftigt sich mit entsprechenden<br />

Fragestellungen <strong>und</strong> arbeitet den Forschungsschwerpunkten ‚Terrestrische<br />

Sedimentsysteme’ <strong>und</strong> ‚Gr<strong>und</strong>wassersysteme - Hydrogeophysik’ zu. Folgende<br />

analytische Methoden stehen zur Verfügung: Lumineszenz (IRSL, OSL, TL, Einzelkorn),<br />

TIMS- 230 Th/U, 14 C (konventionell), Gammaspektrometrie (u. a. 210 Pb-<br />

Datierung), Stabile Isotope ( 13 C/ 12 C; D/H; 18 O/ 16 O) <strong>und</strong> Laser-Diffraktometrie.<br />

71


72<br />

Durch die aufeinander abgestimmte Weiterentwicklung innovativer Methoden der<br />

Lumineszenz-Datierungsverfahren im Rahmen des Leibniz-Paktes für Forschung <strong>und</strong><br />

Innovation 2008-10 ließ sich ein Schub bei der Rekonstruktion <strong>und</strong> Quantifizierung<br />

von Umwelt- <strong>und</strong> Klimaveränderungen erreichen. Dieser wurde genutzt, um gesellschaftlich<br />

relevante Fragen der Dynamik von Landschaftssystemen zu lösen, insbesondere<br />

hinsichtlich der Dynamik von Flussläufen, der Verlagerung von Küstenlinien<br />

<strong>und</strong> der Entschlüsselung äolischer Sedimentarchive in geschützten Ablagerungsräumen.<br />

Die Arbeiten wurden von einer Nachwuchsgruppe erbracht, die in ein auf diesem<br />

Gebiet international führendes Forscherkonsortium eingeb<strong>und</strong>en war. Neben<br />

mehr als 30 begutachteten international publizierten Arbeiten konnten in diesem<br />

Jahr drei Dissertationen (Machalett, Kunz, Alappat) abgeschlossen werden, drei weitere<br />

Dissertationen (Thiel, Schmidt, Lauer) wurden eingereicht <strong>und</strong> zwei weitere<br />

(Reimann, Wacha) stehen kurz vor dem Abschluss. Besonders hervorzuheben sind<br />

die methodischen <strong>und</strong> angewandten Lumineszenz-Datierungsergebnisse bezüglich<br />

der Rekonstruktion der holozänen Küstenprozesse <strong>und</strong> damit von Veränderungen<br />

der Küstenlinien an der Nord- <strong>und</strong> Ostsee, die zum Teil in Verbindung mit geophysikalischen<br />

Methoden (Georadar) eine vierdimensionale zeitlich-räumliche Rekonstruktion<br />

von Sandakkumulationsphasen erlauben. Für die letzte Arbeit wurde der zweite<br />

Poster-Preis (Costas) auf der GEO-Darmstadt gewonnen. Desweiteren wurde die Datierungsgrenze<br />

für Löss- <strong>und</strong> Flussablagerungen deutlich zum Älteren hin ausgedehnt,<br />

so konnten Lösse aus Deutschland <strong>und</strong> Österreich bis zu etwa 300.000 Jahren<br />

<strong>und</strong> fluviale Sedimente aus dem Oberrheingraben bis zu etwa 650.000 Jahren<br />

datiert werden.<br />

Für die beiden letzten Kaltzeiten ist durch die systematischen Arbeiten gegenüber<br />

früheren Erhebungen eine wesentlich genauere Erfassung der zeitlichen Verteilung<br />

extremer Staubsturmereignisse <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen Phasen verstärkter Aridität<br />

für Mitteleuropa rekonstruierbar. Die Ergebnisse haben Einfluss auf die Modellierung<br />

<strong>und</strong> Kopplung von Paläoklima mit Zirkulationsmustern des Staubgehaltes in<br />

der Atmosphäre. In Kooperation mit dem Nordic Laboratory for Luminescence Dating<br />

wurden Einzelkörner aus einem grönländischen Eiskern mittels Lumineszenz datiert,<br />

um die beginnende Herausbildung des Eisschildes geochronologisch einzuordnen,<br />

eine Arbeit, die in Kürze hochrangig publiziert werden soll.<br />

Die Sektion ‚Geothermik <strong>und</strong> Informationssysteme’ (S4) führt im Bereich Geothermik<br />

vor allem numerische Untersuchungen zum Stoff- <strong>und</strong> Wärmetransport in der Erdkruste<br />

durch. Im Vordergr<strong>und</strong> stehen die Erk<strong>und</strong>ung der Untergr<strong>und</strong>temperaturen<br />

<strong>und</strong> der geothermischen Ressourcen in Deutschland sowie die Weiterentwicklung<br />

von numerischen Verfahren zur Simulation von thermisch-hydraulisch-mechanischchemisch<br />

(THMC) gekoppelten Prozessen.<br />

Das deutschlandweite Fachinformationssystem (FIS) Geophysik wurde bis zum Jahre<br />

2005 vom Institut eigenständig entwickelt. Seitdem wird es in Zusammenarbeit mit<br />

den anderen Sektionen weiter ausgebaut <strong>und</strong> gepflegt. Das FIS Geophysik bietet die<br />

infrastrukturelle Gr<strong>und</strong>lage der Forschungsarbeit des <strong>LIAG</strong>, auch in der Zusammenarbeit<br />

mit Partnerinstitutionen. Es wurde in ein europaweites, multilinguales geophysikalisches<br />

Datenportal (GeoMind) eingeb<strong>und</strong>en. Auf der Gr<strong>und</strong>lage des FIS Geophysik<br />

wurde das geothermische Informationssystem (GeotIS) für Deutschland aufgebaut<br />

<strong>und</strong> weiterentwickelt. Auf dieser Gr<strong>und</strong>lage wird auch der sog. Geothermieatlas<br />

zur Nutzungskonkurrenz zwischen Geothermie <strong>und</strong> CO2-Lagerung erstellt.<br />

Die Sektion ‚Gesteinsphysik <strong>und</strong> Bohrlochgeophysik’ (S5) forscht auf den Gebieten<br />

der prozessorientierten Gesteinsphysik, führt Bohrloch- <strong>und</strong> Bohrkernmessungen<br />

durch, interpretiert diese <strong>und</strong> entwickelt neue Messtechniken. Die Stärke von S5 besteht<br />

in der engen Verknüpfung von In-situ-Messungen im Bohrloch <strong>und</strong> Messungen<br />

von physikalischen Parametern im Labor an Gesteinsproben <strong>und</strong> Kernen, was das<br />

Verständnis über die gr<strong>und</strong>legenden Gesteinseigenschaften verbessert. Diese werden<br />

als wichtige Eingangsparameter für die Hydrogeophysik, im Bereich Geothermie


sowie zum Verständnis der Struktur <strong>und</strong> der räumlich-zeitlichen Entwicklung von Sedimentabfolgen<br />

benötigt.<br />

Erste gr<strong>und</strong>legende Ergebnisse beim Vergleich von Aufbau <strong>und</strong> Struktur gesteinsbildender<br />

Minerale zwischen dem neu beschafften „Geo-CT“ sowie Dünnschliffen <strong>und</strong><br />

Rasterelektronen-Mikroskopie (REM) konnten gewonnen werden. Damit ist ein erster<br />

Schritt auf dem Weg, die Gesteinscharakterisierung von der konventionellen zu einer<br />

zerstörungsfreien 3D-Analytik zu führen, gelungen. Die Untersuchungen zur Ableitung<br />

gesteinsphysikalischer Kenngrößen aus CT-Daten (Porosität, Tortuosität) liefern<br />

erste vielversprechende Ergebnisse. Weiterhin werden die Tomografiedaten für numerische<br />

Modellrechnungen (Einphasen-Transport <strong>und</strong> NMR) mit In-situ-<br />

Porenraumstrukturen aufbereitet.<br />

Im Rahmen des Verb<strong>und</strong>projekts ‚Entwicklung, Bau <strong>und</strong> Erprobung einer NMR-<br />

Bohrlochsonde zur Gr<strong>und</strong>wassererk<strong>und</strong>ung, -erschließung <strong>und</strong> -gewinnung‘ wird mit<br />

Industriepartnern <strong>und</strong> Fraunhofer-Instituten eine kleinkalibrige NMR-Bohrlochsonde<br />

entwickelt. S5 hat u.a. eine neue Pulssequenz zur Messung von T2-Relaxationszeiten<br />

entwickelt.<br />

73


3.1 Sektion ‚Seismik <strong>und</strong> Potenzialverfahren’ (S1)<br />

Leiterin: Prof. Dr. Charlotte Krawczyk<br />

Gesellschaftliche Relevanz<br />

Die Aktivitäten der Sektion konzentrieren sich auf die Themenfelder<br />

• Strukturanalyse & Deformationsmodellierung,<br />

• Gravimetrie & Magnetik,<br />

• seismische Quellen & Messtechnik,<br />

• Georisiken.<br />

‚Strukturanalyse & Deformationsmodellierung' sowie ‚Georisiken' stellen eher thematische<br />

Forschungsfelder dar, die bevorzugt ein Systemverständnis liefern <strong>und</strong> Potenziale<br />

für neue Forschungsschwerpunkte freisetzen sollen. Das Wachstum in beiden<br />

Forschungsfeldern zeigt hier bereits einen positiven Effekt, sodass dieses Konzept<br />

beibehalten wird. Hingegen zielen die zwei methodischen Forschungsfelder ‚Gravimetrie<br />

& Magnetik' sowie ‚Seismische Quellen & Messtechnik' mehr auf physikalische<br />

Attribute <strong>und</strong> Zeitreihen <strong>und</strong> stellen die anerkannte Basis der Sektion dar. Die Themenfelder<br />

sind miteinander vernetzt <strong>und</strong> erfahren weitere Bündelung sowohl in den<br />

Forschungsschwerpunkten als auch in angestrebten Drittmittelprojekten. Der steigenden<br />

methodischen Nachfrage wird somit ebenfalls Rechnung getragen.<br />

Mit Hilfe hoch auflösender seismischer Verfahren werden geologische Untergr<strong>und</strong>strukturen<br />

abgebildet <strong>und</strong> unter Einbeziehung magnetischer <strong>und</strong> gravimetrischer Parameter<br />

geologisch/geophysikalisch schlüssige Untergr<strong>und</strong>modelle erstellt. Zusammen<br />

mit abgeleiteten physikalischen <strong>und</strong> geotechnischen Parametern werden so<br />

Aufbau <strong>und</strong> Dynamik der Erdkruste im anthropogen beeinflussten Bereich erforscht.<br />

Besonders aktuell sind zurzeit Gefährdungen wie Massenumlagerungen, Kontaminationen<br />

<strong>und</strong> Oberflächeneinbrüche, insbesondere Erdfälle. Die Entwicklung der<br />

Scherwellentechnik spielt für eine verbesserte Abbildung <strong>und</strong> Parameteransprache<br />

eine herausgehobene Rolle. In Ergänzung dazu werden qualitative sowie quantitative<br />

Vorhersagewerkzeuge erarbeitet, um Störungs- <strong>und</strong> Deformationsmodellierungen<br />

voranzutreiben. Dies trägt ausgeprägt zu Themen wie Geothermie <strong>und</strong> Klüftigkeiten<br />

von Reservoiren bei.<br />

Das wissenschaftliche Verständnis von Anomalienkarten magnetischer <strong>und</strong> gravimetrischer<br />

Felder bildet die Gr<strong>und</strong>lage für eine Erk<strong>und</strong>ung sowie ökologische <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />

Nutzung des Untergr<strong>und</strong>es. Hier werden zunehmend zeitabhängige Messungen<br />

für die Bewertung von Massenumlagerungen von Bedeutung sein.<br />

Durch die (Weiter-)Entwicklung der seismischen Quellen <strong>und</strong> operativen Messabläufe<br />

werden nicht handelsübliche Geräte für den Markt vorbereitet. Hierbei spielt die Erarbeitung<br />

von Patenten eine wichtige Rolle. Ein weiterer Faktor ist der Technologietransfer<br />

zwischen <strong>LIAG</strong> <strong>und</strong> beteiligten Firmen.<br />

Die Zahl von drittmittelgeförderten Projektmitarbeiter/innen, die insbesondere in den<br />

FSP des Instituts aktiv sind, von internationalen Beiträgen/Publikationen sowie von<br />

Kooperationsanfragen <strong>und</strong> inter-/national aktiven Kooperationen belegen die anerkannte<br />

<strong>und</strong> wachsende Bedeutung der hier betriebenen F&E-Arbeiten.<br />

75


Personalsituation<br />

76<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> arbeiteten die Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen der Sektion zu ca. 60%<br />

in den drei Forschungsschwerpunkten des <strong>LIAG</strong>.<br />

2 permanente WA, 7 nicht-permanente WA, 6 TA <strong>und</strong> 2 studentische Hilfskräfte bildeten<br />

im Jahresmittel den Kern der Sektion. Im Bereich der TA mussten krankheitsbedingte<br />

Ausfälle <strong>und</strong> die Wiederbesetzungszeit eines ausgeschiedenen TA überbrückt<br />

werden. Aus der Sektion übernehmen ein WA <strong>und</strong> zwei TA Personalratsaufgaben<br />

sowie ein WA Sicherheitsbelange. Der WA für die Öffentlichkeitsarbeit ist wegen<br />

intensiver Referententätigkeit in die Institutsleitung gewechselt, zwei TA wirken<br />

ebenfalls anteilig in der Leitung mit; eine TA kam aus der Leitung in die Sektion.<br />

Zusätzlich dazu belegen interne <strong>und</strong> externe Doktor-, Diplom-, M.Sc./B.Sc.- <strong>und</strong><br />

Praktikumsarbeiten die gewachsene wissenschaftliche Ausbildung (insg. 15), die außerdem<br />

von Vorlesungen <strong>und</strong> Kursen flankiert wird.<br />

Generell ist es immer noch schwierig, wissenschaftliches Personal für den seismischen<br />

Bereich zu bekommen, da viele Absolventen in die Industrie gehen. Dies wirkt<br />

sich insbesondere in der Verzögerung bei den technischen Entwicklungsarbeiten <strong>und</strong><br />

der Besetzung von Drittmittelstellen aus.<br />

Personal <strong>und</strong> Sachmittel für Forschungsarbeiten 2011<br />

Themenfelder Wissenschaftler Techniker Sachmittel<br />

A B A B A B<br />

Struktur & Deformation 14 18 (+18) 12 - 5 15 (+ 90)<br />

Gravimetrie & Magnetik 14 12 (+12) 20 - 20 5 (+ 45)<br />

Seism. Quellen & Messtechnik 20 24 (+12) 20 - 45 12 (+ 50)<br />

Georisiken 8 +(12) 10 - 5 +(60)<br />

A: Haushalt, B: Drittmittel Wissenschaftler, Techniker in Personalmonaten, (Planung) Sachmittel in T€ (>5)<br />

Da sich sehr viele Projekte zum Jahreswechsel 2011 in der Beantragung befinden,<br />

sie somit einen großen Teil der Arbeiten in <strong>2010</strong> eingenommen haben, sind sie hier<br />

gesondert ausgewiesen <strong>und</strong> als zusätzliche Zahlen in Klammern definiert.<br />

3.1.1 Strukturanalyse & Deformationsmodellierung<br />

Ziele Oberflächennahe Gesteinseinheiten umfassen einen weiten Bereich von unverfestigten<br />

Lockersedimenten bis zu kristallinen Gesteinen. Heterogene Lagerung <strong>und</strong> physikalische<br />

Eigenschaften wechseln auf kleinstem Raum. Die qualitative <strong>und</strong> quantitative<br />

Abbildung <strong>und</strong> Analyse des Untergr<strong>und</strong>s sowie Prognosen zu seiner Beanspruchung<br />

<strong>und</strong> Reaktion auf verschiedenen Skalen bilden somit vielfältige Ziele in den<br />

Forschungsschwerpunkten <strong>und</strong> der Sektion.<br />

Geologische Einzelstrukturen werden mit hochauflösenden geophysikalischen Verfahren<br />

in nicht oder unzureichend aufgeschlossenen Gebieten untersucht, um geologische,<br />

tektonische <strong>und</strong> geotechnische Schlüsselstellen zu erforschen sowie prozessrelevante<br />

Parameter abzuleiten. Bei Bedarf werden auf Basis dieser Untersuchungen<br />

gezielt kleinere Bohrungen geplant <strong>und</strong> durchgeführt.<br />

Die Störungs- <strong>und</strong> Deformationsmodellierungen im Umfeld von Reservoiren, Aufschlüssen<br />

<strong>und</strong> physikalischen Modellen sollen auf der sub-/seismischen Skala zeigen,<br />

ob Prozesse, Wegsamkeiten oder Fluidmodelle charakteristisch abzuleiten sind.


Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Geologische Einzelstrukturen<br />

<strong>2010</strong> wurden wieder hochauflösende seismische Erk<strong>und</strong>ungen mit einem breiten<br />

Anwendungsspektrum durchgeführt. Lösungsansätze zur Aufgabenstellung, die verwendete<br />

Methodik <strong>und</strong> ihr Potenzial sowie die zuverlässige technische Realisierung<br />

werden dabei in der Sektion <strong>und</strong> den mitwirkenden Arbeitsgruppen ständig interaktiv<br />

bearbeitet, was die Verbindung der Themenfelder untereinander aufzeigt.<br />

Für das im Rahmen des Programms „Pro Niedersachsen“ beim Landesministerium<br />

für Wissenschaft <strong>und</strong> Kunst bewilligte Vorhaben mit dem Titel „Urmenschen <strong>und</strong> ihre<br />

eiszeitliche Umwelt im Leinetal“ wurden die Arbeiten unter Beteiligung der Sektion<br />

S3 weitergeführt. Hier erfolgten scherwellenseismische Messungen zur Quartärerk<strong>und</strong>ung<br />

im Raum Nörten-Hardenberg, Sarstedt, Pattensen <strong>und</strong> Freden. Die Ergebnisse<br />

werden im Rahmen einer Dissertation <strong>und</strong> einer Diplomarbeit an der LUH in<br />

den Projektkontext eingeb<strong>und</strong>en. In Teilbereichen ergeben sich aus diesen Arbeiten<br />

Synergien hinsichtlich der Reaktivierung von Basement-Störungen unter glazialen<br />

Auflastvariationen. Hierzu sind zwei gemeinsame Publikationen mit der LUH über die<br />

quartäre Genese von Sedimenten an Eisrandlagen entstanden, die durch die Verbindung<br />

von Scherwellenseismik <strong>und</strong> Aufschlussdaten die Reaktivierung von Basementstörungen<br />

durch wechselnde Eislasten sowie die Entwicklung von Deltas belegen.<br />

Ein Folgevorhaben wurde gemeinsam beantragt (LUH-Initiative GeoFluxes).<br />

Aus aktuellem Anlass wurden außerdem unter Beteiligung des Niedersächsischen<br />

Landesamtes für Denkmalschutz weitere Arbeiten im Umfeld der F<strong>und</strong>stätte der<br />

Schöninger Speere durchgeführt. Diese finden u.a. im Rahmen einer Dissertation an<br />

der LUH intensive Verwendung.<br />

Die genannten Arbeiten entwickeln eine intensive Kopplung der scherwellenseimischen<br />

Mess- <strong>und</strong> Auswertetechnik mit der sedimentologischen Genese im Quartär.<br />

Dies führte <strong>2010</strong> zu erheblichen Verbesserungen der Messtechnik <strong>und</strong> Datenbearbeitungsverfahren,<br />

zu einem besseren Verständnis der Wellenausbreitungsprozesse auf<br />

<strong>und</strong> unter versiegelten Oberflächen sowie zur praxisbezogenen quellenspezifischen<br />

Datenanalyse unter dem Aspekt der scherwellenseismischen Quellenentwicklung. Im<br />

Resultat konnte so ein erheblich erweitertes Anwendungsspektrum für die Methodik<br />

nachgewiesen werden. Die im Rahmen dieser Arbeiten als Nebenprodukt gewonnenen<br />

umfassenden quellenspezifischen Daten fördern die weiteren Entwicklungsarbeiten<br />

für seismische Quellen in der Sektion. Darüber hinaus wurden hierbei Lokationen<br />

mit mustergültigen Untergr<strong>und</strong>strukturen für zukünftige Evaluierungen der in der<br />

Entwicklung befindlichen seismischen Messmethodik gef<strong>und</strong>en.<br />

Der Rodderberg-Vulkankomplex bei Bonn ist als Forschungsbohrung 2011 ausgewählt<br />

(s. Kapitel 2.3.1). Ergänzend zum eingereichten DFG-Bündelantrag sind weitere<br />

seismische Profile <strong>und</strong> VSP-Messungen vorgesehen, die die Verbindung vom<br />

Bohrloch in die Fläche sowie laterale Variationen aufzeigen sollen.<br />

Das DFG-Projekt ‚Aktive seismische Überwachung von Änderungen des Reflexionsverhaltens<br />

der SE2-Scherzone im Bereich der KTB’ ist mit der erfolgten Publikation<br />

nun abgeschlossen. Im Gegensatz zu theoretischen Berechnungen zeigen die Messergebnisse<br />

keine klare Druckabhängigkeit der Reflexionen. Hier scheinen das Signal-<br />

Rausch-Verhältnis zu klein zu sein <strong>und</strong> die modellierte Stufenfunktion noch nicht allen<br />

Messeffekten Rechnung zu tragen. Für die Durchführbarkeit zeitlich wiederholter<br />

krustenseismischer Messungen an Land erweist sich als notwendig, dass die seismische<br />

Quelle auch unterhalb 30 Hz anregen sollte. Dies soll in den weiteren Mess-<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsarbeiten berücksichtigt werden.<br />

Die Arbeiten zur pump-induzierten Deformation im Fuhrberger Feld wurden publiziert.<br />

Die Mikrodeformation kann in Langzeit-, Kurzzeit- <strong>und</strong> Ereignis-Signale qualifi-<br />

77


78<br />

ziert werden. Heterogene glazio-fluviatile Sedimente <strong>und</strong> Vegetation maskieren die<br />

Signale stark, meteorologische <strong>und</strong> hydrologische Effekte sind vernachlässigbar.<br />

Störungs- <strong>und</strong> Deformationsmodellierung<br />

Das 3D-Modell des Heidelberger Beckens wurde Ende 2009 fertig gestellt, die Diplomarbeit<br />

dazu <strong>2010</strong>. Anschließend wurde Retro-Deformation mit Hilfe der aus Bohrungen<br />

gewonnenen Porositätsdaten angewendet, um das Becken in seinen unterschiedlichen<br />

Sedimentationsstadien darzustellen <strong>und</strong> Subsidenzkurven für verschiedene<br />

Bereiche im Modell abzuleiten. Das Depozentrum des Heidelberger Beckens<br />

subsidierte demnach zweifach schneller als der westlich gelegene Rheingraben. Die<br />

Subsidenzwerte für die Bohrung UniNord stimmen sehr gut mit den Ergebnissen der<br />

Altersdatierungen von Pollen aus der Bohrung überein (vgl. Kapitel 2.3.1). Weiterhin<br />

wurde eine Überprüfung der Genauigkeit des Modells mit unterschiedlichen Algorithmen<br />

durchgeführt. Das dynamische 3D-Modell ist auf inter-/nationalen Tagungen<br />

diskutiert worden. Im Rahmen einer B.Sc.-Arbeit wurde außerdem ein 3D-Modell<br />

des Störungssystems am östlichen Rand des Rheingrabens bei Heidelberg aus Geländedaten<br />

berechnet. Der Versatz zwischen den beiden Randstörungen entlang ihrer<br />

Streichrichtung bleibt gleich. Daher ist es unwahrscheinlich, dass sie bei Heidelberg<br />

eine Störungstransferzone bilden.<br />

Weitere Geländebeispiele von Störungen <strong>und</strong> ihrem Umfeld wurden mit Modellierungssoftware,<br />

insbesondere in 3D, untersucht. Für eine weitere in Irland aufgeschlossene<br />

Störung <strong>und</strong> das dazugehörige Kluftsystem im Hangenden wurde ein enger<br />

Zusammenhang zwischen verschiedenen Generationen von Klüften festgestellt.<br />

Dies deutet auf einen „work-softening“-Prozess hin; d.h. je mehr Deformation das<br />

Gestein bekam, desto anfälliger war es für weitere Frakturen. Diese Untersuchungen<br />

sollen in zukünftigen Projekten, z.B. Geothermie <strong>und</strong> CO2-Speicherung, verwendet<br />

werden.<br />

Im Geotechnologien-Programm ‚Geologische CO2-Speicherung’ wurden zwei neue<br />

Verb<strong>und</strong>anträge koordinierend eingereicht, nachdem der bereits bewilligte Verb<strong>und</strong><br />

COAST kurzfristig aus politischen Gründen gestoppt worden war. Im Rahmen des<br />

Antrags PROTECT soll nun ein seismisches 3D-Modell eines ehemaligen Gasfeldes im<br />

Otway Basin an der Küste von Australien auf subseismische Wegsamkeiten untersucht<br />

werden. Der Antrag verbindet seismische Untersuchungen, Attributanalysen<br />

<strong>und</strong> seismo-mechanische Modellierungen, um das Gefährdungspotenzial einer Verpressung<br />

exemplarisch abzuschätzen. Im Verb<strong>und</strong> MONITOR ist die großräumige<br />

Überwachung von CCS-Standorten durch eine geodätisch-geophysikalische Kombination<br />

(GNSS, InSAR, Nivellements, zeitabhängige Schwere, Extensometer) beantragt.<br />

Ein wirtschaftliches Verfahren zur Beobachtung von Oberflächendeformationen wird<br />

angestrebt, das eine Unterscheidung zwischen natürlichen <strong>und</strong> anthropogenen Quellen<br />

ermöglicht. Hier fügt sich auch eine Diplomarbeit ein, die Wasserspiegelbewegungen<br />

im Testfeld Cuxhaven kartiert hat <strong>und</strong> damit zukünftige Veränderungen im<br />

Gr<strong>und</strong>wasser durch z.B. eine Einpressung bewertbar macht.<br />

Eine posteiszeitlich reaktivierte Aufschiebung an der Küste von Südwest-Irland wurde<br />

im Gelände strukturell <strong>und</strong> mit geoelektrischen Methoden aufgenommen (7 Profile,<br />

je 30 m lang, Elektrodenabstand 30 cm). Ziel war es, die entlang der Küste aufgeschlossene<br />

Störung im Inland mit Hilfe der geoelektrischen Messung darzustellen<br />

<strong>und</strong> ihre Geometrie zu analysieren. In dieses Thema sind studentische Arbeiten eingeb<strong>und</strong>en;<br />

eine erste Publikation ist eingereicht.<br />

In Kooperation mit der LUH wurden weitere Beispiele für glaziale Deformationserscheinungen<br />

untersucht. Insbesondere wurde das Zusammenspiel zwischen Eiskräften<br />

<strong>und</strong> Basementstrukturen analysiert. Die Ergebnisse werden 2011 auf den EGU-<br />

<strong>und</strong> INQUA-Tagungen vorgestellt. Der Geländeaufschluss einer Dreieckszone wurde<br />

in Kooperation mit der LUH <strong>und</strong> der U Göttingen untersucht <strong>und</strong> publiziert. Hier wird<br />

inhaltlich ein Anschluss zu seismischen Messungen an Eisrandlagen (s.o.) <strong>und</strong> den<br />

Entwicklungsarbeiten der Sektion im Scherwellenbereich (s.u.) geschaffen.


Arbeitsprogramm 2011<br />

Um u.a. Multiphasendeformationen aufzuschlüsseln <strong>und</strong> die Anbindung von Oberfläche<br />

<strong>und</strong> Tiefe zu beginnen, haben wir Testmessungen <strong>und</strong> Gerätevergleiche gemacht,<br />

sodass Ende <strong>2010</strong> ein Lidar-Gerät (Light detection and ranging; optischer<br />

Scanner) angeschafft werden konnte. Dies soll vorrangig bei den Arbeiten an Eisrandlagen,<br />

zur Störungsextrapolation in seismische Tiefen (z.B. Leinetalgraben/ gebo)<br />

sowie an Erdfällen verwendet werden.<br />

Insgesamt wurden 2 Diplomarbeiten, 2 Diplomkartierungen <strong>und</strong> 5 B.Sc.-Arbeiten an<br />

den Universitäten Hannover <strong>und</strong> Göttingen betreut. Das gemeinsame Thema ‚Leinetalgraben-Modelle’<br />

war für die Festlegung seismischer Profile im Rahmen des Projektes<br />

gebo (s. Kapitel 2.2) bedeutend. An der Universität Göttingen wurde ein 5tägiger<br />

3D-Modellierungskurs abgehalten. Ein Praktikant der LUH wurde für sechs<br />

Monate in den 3D-Modellierungsprogrammen GOCAD <strong>und</strong> 3Dmove ausgebildet. Dabei<br />

sammelte <strong>und</strong> analysierte er Geländedaten aus dem Bereich Heidelberg.<br />

Geologische Einzelstrukturen<br />

Die Untersuchungen an Eisrandlagen werden fortgeführt <strong>und</strong> Scherwellenauswertungen<br />

sowie Geräteentwicklungen hierbei eingesetzt. Am Rodderberg werden weitere<br />

Messungen vorbereitet.<br />

Störungs- <strong>und</strong> Deformationsmodellierung<br />

Die interpretativen Arbeiten zu Klüftigkeiten sollen weiter vorangetrieben <strong>und</strong> die erzielten<br />

Ergebnisse zum Heidelberger Becken publiziert werden. Durch die neu gestellten<br />

Anträge werden die Verbindung von Tiefe <strong>und</strong> Oberfläche sowie Skaligkeiten<br />

im Vordergr<strong>und</strong> stehen. Hier werden auch die Neuanschaffungen (Lidar, Petrel) besonders<br />

zum Zuge kommen. Sowohl in der Datenerhebung als auch Auswertung<br />

müssen dazu Schnittstellen <strong>und</strong> Abläufe entwickelt werden. Die geophysikalische Parametrisierung<br />

von Deformationsmodellen wird verfolgt (s.o., Irland). Diese Entwicklungsansätze<br />

bringen wir außerdem thematisch in die Kooperation mit der GK-<br />

Initiative der LUH (GeoFluxes) ein.<br />

3.1.2 Gravimetrie & Magnetik<br />

Ziele Potenzialfeldkarten stellen einen wichtigen Beitrag für die Erk<strong>und</strong>ung tektonischer<br />

<strong>und</strong> geologischer Strukturen dar. Für das Gebiet der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland hat<br />

das <strong>LIAG</strong> gemeinsam mit anderen staatlichen Einrichtungen <strong>und</strong> der Industrie aktuelle<br />

Karten der Bouguer-Anomalien <strong>und</strong> der Anomalien des erdmagnetischen Totalfeldes<br />

im Maßstab 1:1.000.000 erarbeitet. Diesen Kartenwerken liegen homogenisierte<br />

Datensätze zugr<strong>und</strong>e, die modernen internationalen Ansprüchen genügen.<br />

Darauf aufbauend erfolgt die weiterführende Analyse <strong>und</strong> Interpretation der Anomalien<br />

durch die Anwendung mathematischer Verfahren zur Separation verschiedener<br />

Störkörper sowie 2D- <strong>und</strong> 3D-Modellrechnungen.<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Das zweiteilige Kartenwerk im Maßstab 1:1.000.000 über die Bouguer-Anomalien<br />

<strong>und</strong> die Anomalien des erdmagnetischen Totalfeldes der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

ist <strong>2010</strong> gedruckt worden. Die Auflage beträgt jeweils 1000 Exemplare.<br />

79


80<br />

Die fachlichen Arbeiten hinsichtlich der Anomalienkarte des erdmagnetischen Totalfeldes<br />

konnten bereits 2009 abgeschlossen werden, eine begleitende Publikation ist<br />

in bereits revidierter Form akzeptiert.<br />

<strong>2010</strong> wurden wesentliche inhaltliche Arbeiten für die Bouguer-Karte vorgenommen.<br />

Das der Bouguer-Karte zugr<strong>und</strong>e liegende Datenmaterial entstammt vorwiegend dem<br />

Fachinformationssystem Geophysik des <strong>LIAG</strong>, welches mehr als 275.000 Gravimetriepunkte<br />

beinhaltet, die in den letzten Jahrzehnten von staatlichen Einrichtungen,<br />

Forschungsinstituten <strong>und</strong> der Industrie erfasst wurden. Diese Daten werden durch<br />

Messpunkte im Ausland ergänzt, die von einzelnen Partnereinrichtungen <strong>und</strong> dem<br />

Bureau Gravimétrique International zur Verfügung gestellt wurden (etwa 70.000<br />

Punkte). Die Punktverteilung im Kartengebiet variiert stark, der mittlere Punktabstand<br />

in Deutschland beträgt etwa 2 bis 3 km.<br />

Unter Berücksichtigung aktueller Referenzsysteme, verbesserter Geländemodelle, der<br />

heute verfügbaren Rechenleistung <strong>und</strong> des wachsenden Interesses an einer internationalen<br />

Vergleichbarkeit wurden alle Daten überprüft <strong>und</strong> neu reduziert. In einem<br />

mehrstufigen Prozess wurden im Rahmen der Qualitätssicherung fehlerbehaftete<br />

Punkte aufgedeckt <strong>und</strong> von der weiteren Bearbeitung ausgeschlossen. Die anschließende<br />

Neuberechnung aller Reduktionsterme (Normalschwere, Niveaureduktion,<br />

Bouguer-Platte, Geländekorrektur) orientierte sich an aktuellen internationalen<br />

Standards. Für die Berechnung der Geländekorrektur standen hoch aufgelöste nationale<br />

(DGM-D 25) <strong>und</strong> globale (SRTM) digitale Geländemodelle zur Verfügung.<br />

Die resultierenden Anomalien des Schwerefeldes variieren von -170 mGal in den Alpen<br />

bis +40 mGal im Bereich des Magdeburger Schwerehochs. Sie bilden in der vorliegenden<br />

Karte sowohl lokale Strukturen wie die Salzstöcke Norddeutschlands als<br />

auch regionale Einheiten wie z.B. den Rheingraben gemeinsam ab. Frühere Inkonsistenzen<br />

entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze wurden beseitigt.<br />

Die seit 2006 betriebene Zusammenarbeit mit dem National Geophysical Research<br />

Institute (NGRI, Indien) auf dem Gebiet der Analyse magnetischer Anomalien ist<br />

formal zwar 2009 ausgelaufen, aber es konnten in der inhaltlichen Weiterführung<br />

Teilergebnisse über die fraktale Dimension der Dichte- <strong>und</strong> Suszeptibilitätsverteilung<br />

in der KTB-Bohrung <strong>und</strong> deren Beziehung zur lithologischen Gliederung publiziert<br />

werden. Ein weiteres Manuskript über die Curie-Tiefenermittlung in Deutschland<br />

wurde überarbeitet. Dabei zeigte sich, dass sich je nach gewähltem methodischem<br />

Ansatz zur Abschätzung der Curie-Tiefen durchaus signifikant unterschiedliche Tiefen<br />

ergeben. Es wird ein neuer Ansatz vorgeschlagen, der unter anderem die fraktale<br />

Verteilung der magnetischen Störkörper berücksichtigt.<br />

Im Rahmen einer B.Sc.-Arbeit wurde zudem der Frage nachgegangen, inwieweit eine<br />

Auswertung der Spektren der Anomalien mit einer höheren räumlichen Auflösung zu<br />

einem verbesserten Abbild der Curie-Tiefen beitragen kann. Dafür wurden mit der<br />

„Centroid Depth Method“ exemplarisch die Curie-Tiefen für den süddeutschen Raum<br />

abgeschätzt. Das Gebiet wurde in 98 sich um jeweils 180 km überschneidende Blöcke<br />

von 200 km x 200 km unterteilt. Dabei ergibt sich im arithmetischen Mittel eine<br />

Curie-Tiefe von 25,75 km ± 0,83 km (bezogen auf 1000 m ü. NN). Eine allgemeine<br />

Zunahme der Tiefen von knapp 21 km auf r<strong>und</strong> 36 km ist von Nord-Westen nach<br />

Süd-Osten zu verzeichnen. Damit korrelieren die ermittelten Curie-Tiefen in dem untersuchten<br />

Gebiet mit bekannten Wärmeflussdichten derart, dass geringe Curie-<br />

Tiefen mit erhöhten Wärmeflussdichten einhergehen. Die Überschneidung der analysierten<br />

Blöcke um 180 km – <strong>und</strong> die damit erreichte hohe räumliche Auflösung - erweist<br />

sich als hilfreich, um fehlerbehaftete Tiefenabschätzungen durch einen Vergleich<br />

mit Tiefen benachbarter Blöcke zu erkennen.


Arbeitsprogramm 2011<br />

Die Arbeiten zur Bestimmung der Curie-Tiefe in Deutschland sollen fortgeführt <strong>und</strong><br />

die ersten Ergebnisse publiziert werden. Für vertiefende Arbeiten werden die Möglichkeiten<br />

zur Drittmitteleinwerbung geprüft.<br />

Um die Anwendungsmöglichkeiten der Daten der Karte der Anomalien des erdmagnetischen<br />

Totalfeldes für lokale Fragestellungen zu untersuchen, werden die Existenz<br />

<strong>und</strong> das Potenzial hochfrequenter Magnetfeldanomalien bewertet <strong>und</strong> interpretiert.<br />

Über Modellierungsansätze sollen weiterführend Bohrungen <strong>und</strong> Strukturinformationen<br />

zur gesteinsphysikalischen Kalibrierung einbezogen werden. Ein Finanzierungsbeitrag<br />

dazu wird durch die kooperierende RWE-Dea AG Hamburg bereitgestellt.<br />

Die neu erstellte Gravimetriekarte <strong>und</strong> die nun konsistent vorliegenden Daten sollen<br />

ebenfalls weitere Nachnutzung erfahren. Hier sind Konzepte zur Modellierung, zu<br />

zeitabhängigen Messungen, z.B. an Erdfällen, sowie zur Mikrogravimetrie in der Planung.<br />

Kooperationen hierzu sind bereits über das Graduiertenprogramm GeoFluxes<br />

der LUH oder Absprachen mit dem Igmas-Konsortium begonnen.<br />

3.1.3 Seismische Quellen & Messtechnik<br />

Ziele Hoch auflösende seismische Messungen im oberflächennahen Bereich stellen besondere<br />

Anforderungen an die kontrollierte Erzeugung seismischer Signale. Scherwellen<br />

bieten gegenüber Kompressionswellen nicht nur eine potenziell höhere Auflösung,<br />

sondern sie ermöglichen in Kombination mit diesen auch Aussagen über elastische<br />

Parameter des Untergr<strong>und</strong>s. Signalinhalt <strong>und</strong> -form liefern die Gr<strong>und</strong>lage für seismostratigraphische<br />

Interpretationen <strong>und</strong> die Voraussetzung für eine lithologische<br />

Ansprache. Die Verwendung von Scherwellen ist somit essenziell für das Verständnis<br />

der Zustände <strong>und</strong> Prozesse im Untergr<strong>und</strong>, insbesondere für geotechnische Fragen.<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Technische Entwicklungen von Quellen <strong>und</strong> Geräten werden als Gr<strong>und</strong>aufgabe der<br />

Sektion durchgeführt, um Quellen für Kompressions- <strong>und</strong> Scherwellen weiter <strong>und</strong><br />

neu zu entwickeln. Hier nehmen neben den Vibratorfahrzeugen auch Anwendungen<br />

unter Tage oder im Bohrloch an Bedeutung zu.<br />

Die Scherwellen- <strong>und</strong> Mehrkomponentenseismik soll neben verbesserter struktureller<br />

Abbildung die technischen Parameter des Untergr<strong>und</strong>s liefern <strong>und</strong> die Lücke zwischen<br />

der m- <strong>und</strong> km-Skala schließen helfen. Die verbesserte Nutzung von Mehrkomponentenaufzeichnungen<br />

<strong>und</strong> das oberflächennahe Konversionsverhalten von<br />

Kompressions- <strong>und</strong> Scherwellen sind hierbei wichtige Ziele.<br />

Technische Entwicklungen (Quellen <strong>und</strong> Geräte)<br />

Die ursprünglich für <strong>2010</strong> geplanten Untersuchungen zur Reduzierung reflektierter<br />

Luftschallstörungen bei Scherwellenmessungen mussten zurückgestellt werden.<br />

Durch den Weggang eines technischen Mitarbeiters sowie längere krankheitsbedingte<br />

Ausfälle ebenfalls im technischen Bereich hatten die anstehenden umfassenden<br />

Messarbeiten in den Projekten höhere Priorität <strong>und</strong> konnten mit der verminderten<br />

Kapazität <strong>und</strong> durch Mehrarbeit knapp aufgefangen werden. Die für <strong>2010</strong> eingeplanten<br />

umfangreichen Teste stehen daher noch aus. Die Auswahl eines geeigneten<br />

Testumfeldes ist aber erfolgt, <strong>und</strong> erste apparative Vorarbeiten für diese Untersuchungen<br />

wurden gemacht.<br />

81


82<br />

So wurden eingehende Untersuchungen am hydraulischen Scherwellen-Vibrator zu<br />

den Vibrator-Monitorsignalen durchgeführt; ein daraus resultierendes verbessertes<br />

Verständnis der Vibratorsteuerung führte zu ersten Versuchen, das nutzbare Frequenzband<br />

in den Bereich tieferer Frequenzen zu erweitern. Dabei zeigte sich, dass<br />

die bislang vom Hersteller aus konstruktiven Gesichtspunkten empfohlene untere<br />

Grenze von ca. 25 Hz bei entsprechender Einstellung der Steuerungsparameter unterschritten<br />

werden kann. In den Versuchen konnten sogar Anregungsfrequenzen<br />

von 10 Hz realisiert werden, was unterhalb der bislang als theoretisches Limit angesehenen<br />

Grenze der unteren System-Resonanzfrequenz bei 12 Hz liegt. Diese Testresultate<br />

eröffnen neben der Erweiterung der Bandbreite die zukünftige Realisierung<br />

größerer Eindringtiefen.<br />

Mit den Daten der untertägigen Versuchsmessungen im Piora-Stollen des ausgelaufenen<br />

Verb<strong>und</strong>projekts OnSite wurde eine Diplomarbeit zur Verbesserung des Imagings<br />

(Fresnel-Volumen-Migration) angefertigt. Das als Nachfolge des Projekts im<br />

Geotechnologien-Programm „Von der Durchschallung zum Echtzeitmonitoring“ beantragte<br />

Verb<strong>und</strong>projekt SOUND (GFZ Potsdam, <strong>LIAG</strong>, Uni Karlsruhe) wurde bewilligt<br />

<strong>und</strong> die Förderung zum 1.7.<strong>2010</strong> aufgenommen. Für das <strong>LIAG</strong> wurden in dem Teilprojekt<br />

‚BroadSo<strong>und</strong>’ zwei Stellen für studentische Hilfskräfte sowie Sach- <strong>und</strong> Reisemittel<br />

bereitgestellt. Die Hilfskraftstellen sollen in Zusammenarbeit mit der LUH<br />

besetzt werden, was für 2011 angestrebt wird. Ziel des Teilprojekts ist die Generierung<br />

hochauflösender seismischer Datensätze in Untergr<strong>und</strong>bauwerken unter Verwendung<br />

der im Projekt OnSITE entwickelten Vibratorquelle. Mittels dieser Daten<br />

werden im Verb<strong>und</strong>projekt neue tomographische Methoden für die untertägige Vor<strong>und</strong><br />

Umfelderk<strong>und</strong>ung erprobt.<br />

Die in Kooperation mit dem norwegischen ICG durchgeführten Forschungen zum<br />

Standsicherheits-Monitoring von Tunnelbauwerken wurden fortgesetzt <strong>und</strong> der Einsatz<br />

der dafür am <strong>LIAG</strong> entwickelten elektrodynamischen Scherwellenquelle für einen<br />

2011 durchzuführenden Langzeittest im tektonisch gefährdeten Oslofjord-<br />

Tunnel vorbereitet. Die seismische Quelle <strong>und</strong> das seismische Datenerfassungssystem<br />

werden dann permanent in dem Tunnel installiert <strong>und</strong> erstmalig ferngesteuert<br />

über das Internet betrieben. Geplant ist zunächst ein 6 Monate langer Messzyklus.<br />

Die am <strong>LIAG</strong> entwickelten elektrodynamischen Quellen werden weiterhin durch den<br />

Lizenznehmer GEOSYM international kommerziell vermarktet <strong>und</strong> zeigen eine deutlich<br />

zunehmende Nachfrage bei Ingenieurbüros, Universitäten <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen.<br />

Auch das mit diesen Quellen am <strong>LIAG</strong> erfolgreich verwendete Scherwellen-Messverfahren<br />

mittels Landstreamer findet dabei zunehmende Verbreitung. GE-<br />

OSYM bietet die Scherwellen-Messtechnik seit <strong>2010</strong> als reguläre Dienstleistung an,<br />

was zu zahlreichen neuartigen Mess- <strong>und</strong> Forschungsanwendungen führte. Unter<br />

anderem wurde das System zur Untersuchung von Grabhügeln in Zentralanatolien,<br />

zur Analyse von Gletschermächtigkeiten in den Alpen, zur Untersuchung geotechnischer<br />

Untergr<strong>und</strong>konsolidierungen <strong>und</strong> zur Untersuchung von Deichanlagen in den<br />

Niederlanden eingesetzt. Das vom <strong>LIAG</strong> 2006 im Rahmen der Untersuchungen in der<br />

Hannover-Südstadt aufgezeigte Potenzial der Methodik bei der Analyse von Kontaminationsschäden<br />

in Stadtgebieten führte <strong>2010</strong> zu einem weiteren erfolgreichen Einsatz<br />

in der Stadt Basel.<br />

Aus den Ergebnissen dieser Arbeiten resultieren vielfältige neue Forschungsaspekte<br />

für die Methodik, die die Aktivitätsbereiche des <strong>LIAG</strong> bisher noch nicht berührten.<br />

Besonders die sehr überraschend erzielten einzigartigen Ergebnisse bei der Anwendung<br />

auf Gletschern bzw. Schnee <strong>und</strong> Eis in den Alpen sowie auf Deichen in den<br />

Niederlanden deuten auf weitläufige neue Forschungsgebiete hin. In diesen Zusammenhängen<br />

sind neue Forschungskooperationen mit dem AWI, Bremerhaven, <strong>und</strong><br />

dem Delta Research Institute (DELTARES), Utrecht/NL, in konkreter Vorbereitung.


Scherwellen- <strong>und</strong> Mehrkomponentenseismik<br />

Der für <strong>2010</strong> geplante Aufbau eines 240-kanaligen Landstreamer-Systems mit 80<br />

3K-Geophonen wurde trotz der o.g. Engpässe planmäßig durchgeführt. Dabei wurden<br />

- in Verbindung mit der Ausstattung eines neuen Messfahrzeugs - auch erhebliche<br />

Modifikationen am seismischen Datenerfassungssystem vorgenommen. Das System<br />

wurde hinsichtlich seiner Konfiguration zunächst auf die technische Erprobung<br />

<strong>und</strong> methodische Anwendung mit den ELVIS-Systemen ausgelegt. Erste praktische<br />

Erprobungen des Systems zeigten insbesondere die Grenzen in der Handhabung <strong>und</strong><br />

bei den Kapazitäten der Datenübertragung auf, <strong>und</strong> führten in der Folge zu weiteren<br />

technischen Modifikationen im Aufbau. Die bei diesen Erprobungen gewonnenen ersten<br />

Testdaten zeigten überraschende Ergebnisse, die eine kombinierte Erfassung<br />

von Kompressionswellen <strong>und</strong> SH-Scherwellen absehen lassen <strong>und</strong> insbesondere eine<br />

Erweiterung bei der Scherwellentechnik in Hinblick auf die Analyse von Wellenpolarisationen<br />

in Aussicht stellen. Aufgr<strong>und</strong> der 2009 von kanadischen Kollegen publizierten<br />

Ergebnisse bei der Anwendung einer ähnlichen Methodik war zunächst auch ein<br />

aussichtsreiches Potenzial für die Verwendung von SV-Scherwellen erwartet worden.<br />

Dies konnte durch unsere bisherigen Ergebnisse allerdings noch nicht bestätigt werden.<br />

Vielmehr zeigen die Ergebnisse das Potenzial auf, diese Technik auch für den<br />

Zieltiefenbereich des hydraulischen Schwerwellenvibrators verfügbar zu machen. Basierend<br />

auf den bis dahin vorliegenden technischen <strong>und</strong> methodischen Erfahrungen<br />

wurde dazu die Konstruktion eines weiteren, 160 m langen Streamers mit 80 3K-<br />

Geophonen aufgenommen, dessen Fertigstellung noch <strong>2010</strong> abgeschlossen wurde.<br />

Erste Erprobungen sollen im Frühjahr 2011 aufgenommen werden.<br />

Das in einem gemeinsamen BMBF-Verb<strong>und</strong>antrag (GFZ Potsdam, Uni Göttingen,<br />

BAM, KIT) eingereichte Forschungsprojekt zur Erk<strong>und</strong>ung dezentraler Geothermie-<br />

Standorte in Indonesien - in Verbindung mit der Entwicklung entsprechend angepasster<br />

seismischer Messtechniken - wurde genehmigt <strong>und</strong> die Förderung zum<br />

1.4.<strong>2010</strong> rückwirkend aufgenommen. Integrierter Bestandteil dieses Projekts ist ein<br />

Doktorandenprogamm für 8 indonesische Kandidaten. Für das <strong>LIAG</strong> sind eine Wissenschaftler-<br />

sowie eine Doktorandenstelle vorgesehen. Die Ausschreibung der Wissenschaftlerstelle<br />

führte <strong>2010</strong> aufgr<strong>und</strong> der nur geringen Anzahl von Bewerbern, deren<br />

oft nicht hinreichende Qualifikation <strong>und</strong> auch attraktiverer anderer Angebote<br />

noch zu keinem Ergebnis. Es wird erwartet, diese Stelle Anfang 2011 besetzen zu<br />

können. Für die Doktorandenstelle konnte ein junger Mitarbeiter des indonesischen<br />

Geologischen Dienstes gewonnen werden, der schon seit mehreren Jahren mit dem<br />

<strong>LIAG</strong> zusammenarbeitet, umfassende Vorkenntnisse in seismischer Datenbearbeitung<br />

<strong>und</strong> Erfahrung mit ingenieurseismischen Arbeiten in Indonesien vorweisen<br />

kann. Es wird angestrebt, die Arbeiten ebenfalls im Januar 2011 aufzunehmen.<br />

Zur Erk<strong>und</strong>ung potenzieller Standorte für die Explorationsarbeiten wurde im April-<br />

Mai <strong>2010</strong> zusammen mit Mitarbeitern der beteiligten Institutionen eine 7-tägige Erk<strong>und</strong>ung<br />

auf den Inseln Java <strong>und</strong> Sumatra durchgeführt. Dabei wurden auch Kontakte<br />

mit indonesischen Partnerinstitutionen, dem indonesischen Geologischen<br />

Dienst <strong>und</strong> Universitäten aufgenommen. Weitere Vertiefungen dieser bilateralen Gespräche<br />

durch die Projektkoordination am GFZ Potsdam führten im Herbst <strong>2010</strong> zu<br />

den für die experimentelle Phase zwingend notwendigen Kooperationsverträgen mit<br />

den indonesischen Behörden, Partnerinstitutionen <strong>und</strong> Universitäten. Für alle verfügbaren<br />

Doktorandenstellen konnten geeignete Kandidaten gef<strong>und</strong>en werden, so<br />

dass die konkreten Planungen für die experimentelle Phase Anfang 2011 beginnen<br />

können.<br />

Durch die <strong>2010</strong> durchgeführte konsequente Erfassung der Vibrator-Monitorsignale<br />

im Verlauf der Datengewinnung in verschiedenen Projekten wurden umfassende<br />

Systemanalysen ermöglicht, die eine verbesserte Kontrolle, gezielte Fehleranalyse<br />

<strong>und</strong> in deren Folge auch gezielte Modifikationen an den vibrationsseismischen Quellensystemen<br />

ermöglichen. Es konnte zudem nachgewiesen werden, dass die ELVIS-<br />

Systeme auch ohne eine aufwendige Phasensteuerung, die für einen hydraulischen<br />

Vibrator unerlässlich ist, zuverlässig arbeiten <strong>und</strong> stets weit unter einer maximal zu-<br />

83


Arbeitsprogramm 2011<br />

3.1.4 Georisiken<br />

84<br />

lässigen Phasenabweichung von 90 Grad bleiben. Als real auftretende Spitzenkräfte<br />

wurden bis zu 1 kN gemessen, im Mittel bewegen sich die erzielten Kräfte im Bereich<br />

von 200-500 N. Damit wurden die bisher aus vorwiegend theoretischen Überlegungen<br />

heraus abgeschätzten Werte bestätigt.<br />

Weitere methodische Ansätze werden über bestehende Kooperationen <strong>und</strong> Diplomarbeiten<br />

getestet. Mit dem GFZ Potsdam wird eine Diplomarbeit an der TU Berlin zur<br />

geologischen Charakterisierung mit Oberflächenwellen erarbeitet. Zusammen mit der<br />

Universität Stuttgart hat eine Studentin ihre Diplomarbeit zum reflexionsseismischen<br />

Prozessing ausgewählter Profile an der Genesys-Bohrung Hannover angefertigt, die<br />

in die übergreifenden Forschungsarbeiten eingeb<strong>und</strong>en ist. Schließlich wurden Gespräche<br />

mit NORSAR geführt, um eine Forschungskooperation auf dem Gebiet der<br />

seismischen Modellierung einzugehen.<br />

Technische Entwicklungen: Eingehende Untersuchung der Luftschall-Problematik<br />

beim hydraulischen Scherwellenvibrator; Überprüfung der verschiedenen ELVIS-<br />

Quellen bezüglich dieses Effekts; Fortsetzung der Entwicklungsarbeiten der elektrodynamischen<br />

Quellensysteme in Hinblick auf Anregungsfrequenzen bis oberhalb<br />

1 kHz <strong>und</strong> Bohrlochanwendungen; Ausdehnung des nutzbaren Frequenzbereichs<br />

auch in den Bereich der tieferen Frequenzen, speziell auch für den hydraulischen<br />

Scherwellenvibrator. Weiterentwicklung <strong>und</strong> Erprobung der hochfrequenten Vibratorquellen<br />

(Projekt SOUND).<br />

Scherwellenseismik: Intensivierung der methodischen Tests mit Anregungen in<br />

mehreren Raumrichtungen, auch unter simultanem Einsatz von mehreren P- <strong>und</strong> S-<br />

Quellen, <strong>und</strong> unter Verwendung der 3K-Streamer als Empfängersystem. Erste Tests<br />

zur Erprobung von Geometriekonfigurationen für eine 3D-Messung mit Scherwellen.<br />

Ziele Die Sektion befasst sich mit Gefährdungen auf der geotechnischen Skala, die oft<br />

gerade im urbanen Umfeld wichtig sind, z.B. Oberflächeneinbrüche oder -hebungen,<br />

extreme Massenumlagerungen sowie Kontaminationen. Neben gr<strong>und</strong>lagenorientierten<br />

Fragestellungen sind neue Beobachtungstechniken, Simulationen <strong>und</strong> Überwachungsstrategien<br />

notwendig, zu denen wir mit seismischen Messungen im Feld <strong>und</strong><br />

auf versiegelten Flächen sowie Simulationen beitragen. Dadurch ist innerhalb der<br />

Sektion eine starke Verbindung zur Geräteentwicklung geschaffen sowie innerhalb<br />

des Instituts das Potenzial zur Vernetzung oder späteren Schwerpunktsbildung erzeugt.<br />

Erdfälle <strong>und</strong> Gebiete des Altbergbaus werden mit hochauflösenden geophysikalischen<br />

Verfahren untersucht, um Entstehungsmodelle zu erforschen sowie prozessrelevante<br />

Parameter abzuleiten. Die Untersuchungen konzentrieren sich auf die Abbildung<br />

<strong>und</strong> Analyse von stabilen <strong>und</strong> Lösungshorizonten sowie Bereichen mit Verkarstungen<br />

<strong>und</strong> auf das Prozessverständnis <strong>und</strong> die Vorhersage von Einbruchsbereichen.<br />

Hangrutschungen im Umfeld von Industriearealen oder Gleitflächen in Skandinavien<br />

werden mit dem Ziel untersucht, die gefährdungsrelevanten Parameter <strong>und</strong> Prozesse<br />

festzustellen <strong>und</strong> zu klassifizieren (Weiterführung der Kooperation mit dem ICG,<br />

Norwegen; neue Kooperation mit der Universität Uppsala, Schweden).


Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Erdfälle<br />

Die Doktorarbeit ‚Erdfälle in Norddeutschland - ein Beitrag zur Gefährdungsabschätzung’<br />

(B. Gebregziabher) ist an der LUH eingereicht <strong>und</strong> soll Anfang 2011 verteidigt<br />

werden. In dem Gebiet mit akuten Erdfällen bei Itzehoe wurden in Ergänzung der<br />

vorliegenden reflexionsseismischen Profile fünf 2D-Geoelektrik-Profile (2,2 km) vermessen<br />

<strong>und</strong> ausgewertet. Deren Inversion wurde mit DC2DInvRes durchgeführt, die<br />

gemeinsame Inversion von Refraktionsseismik <strong>und</strong> Widerstandsdaten mit GIMLi. Die<br />

Verwendung verschiedener geophysikalischer Methoden zeigt die Beziehung zwischen<br />

Lösungserscheinungen, Kreideschichten <strong>und</strong> quartären Ablagerungen physikalisch<br />

<strong>und</strong> strukturell auf. Es lassen sich fünf lithologische Einheiten (trockener Sand,<br />

gesättigter Sand, Ton/Lehm, Frischwasser- <strong>und</strong> Salzwasser-gesättigte Kreideschichten)<br />

unterscheiden. Eine Korrelation der Erdfälle gibt es mit Bereichen, in denen ein<br />

sandiger Horizont direkt auf dem Kreidehorizont liegt. Dies steht im Gegensatz zu<br />

Bereichen, in denen die Kreide mit einer Geschiebemergelschicht abgedeckt ist. Die<br />

sandigen Bereiche ermöglichen den Kontakt von Oberflächenwasser mit der Kreide,<br />

welches dann die Lösung bewirkt. Störungskontrollierte Erdfälle liegen hier entgegen<br />

der Ursprungshypothese nicht vor.<br />

Im März <strong>2010</strong> wurden im Hamburger Stadtteil Groß-Flottbek scherwellenseismische<br />

Messungen im Bereich alter Erdfallstrukturen durchgeführt. Die Untersuchungen erfolgten<br />

in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Geophysik der Universität<br />

Hamburg. Vorangehend waren in diesem Bereich wiederholt mikroseismische Ereignisse<br />

detektiert worden, die auf rezente Bewegungsprozesse im Untergr<strong>und</strong> hindeuten.<br />

Die Messarbeiten waren zunächst als erste Versuchsmessungen angelegt, da für<br />

die dortigen Untergr<strong>und</strong>verhältnisse noch keine Erfahrungen vorlagen. Die Durchführung<br />

erfolgte in den Tagst<strong>und</strong>en in einem dicht bebauten Wohngebiet mit werktäglichem<br />

Verkehrsaufkommen der Großstadt. Eine noch vor Ort durchgeführte erste Datenauswertung<br />

zeigte, dass trotz dieser ungünstigen Bedingungen mit den durch das<br />

Elvis-System angeregten Scherwellen Strukturen bis in etwa 100 m Tiefe abgebildet<br />

werden konnten, woraufhin die Messungen weiter ausgedehnt wurden. Die weiterführende<br />

Datenbearbeitung erfolgte im Rahmen eines Praktikumsaufenthaltes eines<br />

Diplomanden der Universität Hamburg am <strong>LIAG</strong>. Die daraus resultierenden signifikanten<br />

Ergebnisse führten zur Einreichung einer gemeinsamen Publikation im Oktober<br />

<strong>2010</strong>. Es konnten klare Störungsstrukturen, erniedrigte Scherwellengeschwindigkeiten<br />

als Indikator für Subrosionsbereiche sowie eine sehr gute Korrelation von<br />

Herdmechanismus <strong>und</strong> seismisch abgebildeten Bruchsystemen aufgezeigt werden.<br />

Im Juni <strong>2010</strong> ereignete sich ein erdfallähnliches Senkungsereignis in einem Wohngebiet<br />

in der nördlich von Hamburg gelegenen Stadt Quickborn, wo ähnliche Untergr<strong>und</strong>verhältnisse<br />

wie in Hamburg-Flottbek zu erwarten waren. Aufgr<strong>und</strong> des akuten<br />

Handlungsbedarfs wurde die Fa. GEOSYM von der Stadtverwaltung Quickborn mit<br />

einer ersten Untersuchung durch scherwellenseismische Messungen beauftragt, die<br />

anschließende Datenbearbeitung wurde durch die Fa. GEOFAKT durchgeführt. Dem<br />

<strong>LIAG</strong> wurde zu Forschungszwecken eine Einsicht in die Daten gewährt. Auch hier<br />

zeichnen sich signifikante Untergr<strong>und</strong>strukturen in den scherwellenseismischen Sektionen<br />

ab, die Ähnlichkeiten mit den Daten aus Groß-Flottbek aufweisen.<br />

Diese neuen Ergebnisse in Hamburg <strong>und</strong> Quickborn führten schließlich zum Entwurf<br />

einer Forschungsinitiative „Erdfälle“, die auf der Austauschsitzung des <strong>LIAG</strong> im November<br />

<strong>2010</strong> vorgestellt wurde. Hieran sind bisher die geologischen Dienste (BSU,<br />

LLUR), die UHH <strong>und</strong> das <strong>LIAG</strong> beteiligt.<br />

Bergbaufolgeschäden<br />

Der im Drittmittelprojekt ‚Staßfurt’ seit April 2007 tätige Projektmitarbeiter hat das<br />

<strong>LIAG</strong> im Februar <strong>2010</strong> auf eigenen Wunsch verlassen, um in die Explorationsindustrie<br />

zu gehen. Für die Weiterführung der Projektarbeiten konnte kurzfristig eine Absolventin<br />

der Universität Stuttgart gewonnen werden, die die Arbeiten seit April <strong>2010</strong><br />

85


86<br />

durchführt, so dass ein erfolgreicher Projektabschluss zum Jahresende <strong>2010</strong> erzielt<br />

werden kann. Im Stadtgebiet Staßfurt wurden sowohl die Schichten als auch der generelle<br />

Verlauf der Strukturen bis in ca. 1200 m Tiefe in guter Qualität abgebildet<br />

<strong>und</strong> ein strukturelles 3D-Modell erarbeitet. Da die Untersuchung mit S-Wellen nicht<br />

die erwarteten klaren Ergebnisse lieferte, ist eine Ableitung elastischer Parameter<br />

noch vage. Zur Erforschung der Ursachen wurden kürzlich erneute Messungen<br />

durchgeführt, welche zwar noch nicht vollständig ausgewertet sind, aber einen Zusammenhang<br />

der geringen S-Wellen-Signalqualität mit den Hohlräumen im Untergr<strong>und</strong><br />

vermuten lassen.<br />

Die öffentliche Präsentation der Projektergebnisse erfolgte auf der zweitägigen Abschlussveranstaltung<br />

in Staßfurt vor ca. 180 Teilnehmern. Die breit gefächerte Zusammensetzung<br />

des Auditoriums (Behörden, Industrie, Privatpersonen) spiegelt die<br />

aktuelle gesellschaftliche Relevanz dieses Forschungsthemas wider. Dazu trug auch<br />

das kurz vor der Veranstaltung eingetretene Erdfallgeschehen von Schmalkalden bei,<br />

das eine breite öffentliche Diskussion ausgelöst hat. Die zentrale Quintessenz des<br />

Verb<strong>und</strong>es ist, dass bislang die potenzielle Gefährdung von Deckgebirge <strong>und</strong> Oberfläche<br />

durch die aufgelassenen Grubenbauwerke selbst überschätzt worden ist. Wesentlich<br />

größere Bedeutung ist dem Einfluss der geogen angelegten <strong>und</strong> durch<br />

anthropogene Maßnahmen beschleunigten Subrosion im Hutgestein <strong>und</strong> Deckgebirge<br />

zuzumessen. Für deren gezielte Erk<strong>und</strong>ung bilden angepasste, hochauflösende<br />

seismische Methoden ein wichtiges Werkzeug, das noch erhebliches Entwicklungspotenzial<br />

hat. Eine Projektskizze zu weiteren Forschungsarbeiten hierzu liegt zur Begutachtung<br />

bereits vor, eine Entscheidung ist für Februar 2011 in Aussicht gestellt.<br />

Ein großes erdfallähnliches Verbruchgeschehen (30 m Durchmesser, 40 m Tiefe) im<br />

Bereich einer Deponie-Altlast ereignete sich Ende März <strong>2010</strong> südlich von Bernburg.<br />

Dabei wurden ca. 7.000-10.000 Kubikmeter weitgehend unbekanntes Deponiematerial<br />

unkontrolliert in den Untergr<strong>und</strong> umgelagert. Seitens der Stadt Bernburg wurde<br />

für den gesamten umgebenden Bereich ein Betretungsverbot als vorsorgende Sicherungsmaßnahme<br />

erlassen. Eine naheliegende Landesstraße wurde für den Verkehr<br />

gesperrt, was zu weitläufigen Umleitungen führte. Da seitens des zuständigen LAGB<br />

ST Zusammenhänge mit dem dort 1967 eingestellten Kalibergbau vermutet wurden,<br />

wurden im Rahmen der Kooperation im Projekt Bergbaufolgeschäden auch Untersuchungen<br />

des <strong>LIAG</strong> zur Erforschung der Ursachen in Bernburg angefragt, denn die<br />

räumliche Nähe <strong>und</strong> die thematische Ähnlichkeit zum Untersuchungsgebiet Staßfurt<br />

legen mögliche Ursachenzusammenhänge nahe. Die daraufhin vom <strong>LIAG</strong> im April<br />

<strong>2010</strong> durchgeführte erste scherwellenseismische Untersuchung bestätigte diese Ähnlichkeiten<br />

hinsichtlich eines offenbar aufgelockerten <strong>und</strong> teilweise eingesunkenen<br />

Deckgebirges. Aufgr<strong>und</strong> der Abbildung einer prominenten Senkungsstruktur wurden<br />

die Untersuchungen im September <strong>2010</strong> weiter ausgedehnt. Im Zuge dessen wurde<br />

auch noch eine weitere Lokation in Staßfurt vermessen, an der im Frühjahr <strong>2010</strong> eine<br />

unerwartet tiefreichende Karststruktur im Bereich des Hutgesteins erbohrt worden<br />

war. Neue Ergebnisse aus diesen Daten werden für Januar 2011 erwartet.<br />

Hangrutschungen<br />

Einen wesentlichen Anteil der hier thematisch durchgeführten Arbeiten bildete die<br />

weitere Aufbereitung <strong>und</strong> Auswertung des Datensatzes der Trondheim-<br />

Messkampagne, die im Rahmen der Kooperation mit dem norwegischen International<br />

Center for Geohazards (ICG) durchgeführt wurde. Aufgr<strong>und</strong> der hervorragenden<br />

Messergebnisse wurden internationale Präsentationen der Arbeiten vorgenommen,<br />

ein Vortrag sogar prämiert (Best of EAGE <strong>2010</strong>). Die erste umfassende Publikation<br />

im Rahmen eines SEG-Sonderbands ist erfolgreich angenommen worden. So konnten<br />

fünf stratigraphische Einheiten identifiziert, die künstliche Hafenaufschüttung<br />

kartiert <strong>und</strong> Scherwellen-Intervallgeschwindigkeiten in Bodenfestigkeiten umgerechnet<br />

werden, wodurch Gefährdungsbereiche sichtbar werden. Eine durch die Fa.<br />

STATOILHYDRO finanzierte zentrale Bohrung im Messgebiet gibt es leider noch<br />

nicht. Es soll aber weiter versucht werden, die sehr guten Ergebnisse mit umfassenden<br />

geophysikalischen Bohrlochmessungen zu ergänzen.


Arbeitsprogramm 2011<br />

Die Thematik der quick-clay landslides wird weiter verfolgt <strong>und</strong> ausgeweitet. In einem<br />

Verb<strong>und</strong>antrag im SEG-Programm ‚Geosciences without borders' wurde ein Antrag<br />

auf Förderung eingereicht. Unter Koordination durch die Universität Uppsala<br />

(Schweden) ist ein Verb<strong>und</strong> mit <strong>LIAG</strong>, U Köln, Geologischem Dienst Schweden, Geotechnischem<br />

Institut Schweden <strong>und</strong> der Syiah Kuala University, Banda Aceh, Indonesien<br />

entstanden. Hier steht die Integration von geophysikalischen, hydrogeologischen<br />

<strong>und</strong> geotechnischen Methoden zur Überwachung im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Erdfälle: Die Untersuchung von Erdfallstrukturen <strong>und</strong> die Synthese der verschiedenen<br />

Methoden dazu wird verstärkt fortgesetzt. Im Bereich Northeim soll mit einer<br />

Diplomkartierung eine Bestandsaufnahme von Störungs- <strong>und</strong> Erdfallstrukturen gemacht<br />

werden. Hier sollen auch Messungen mit dem neuen Lidar zum Tragen kommen,<br />

die auf Dauer als Wiederholungsmessungen ausgelegt werden. Für das Gebiet<br />

Hamburg sind weitere Messungen geplant sowie die Beantragung von Drittmitteln<br />

über einen methodischen Ansatz zur Überwachung (gemeinsame DFG-Anträge).<br />

Bergbaufolgeschäden: Das Staßfurt-Projekt läuft <strong>2010</strong> formal aus, die Abschlussberichte<br />

müssen bis Juni 2011 erarbeitet werden. Der Förderentscheid über den Folgeantrag<br />

wird die weiteren Arbeiten bestimmen. Für Bernburg sollen Abstimmungsgespräche<br />

mit potenziellen Forschungspartnern geführt werden.<br />

Hangrutschungen: Weiterführende Arbeiten sind in Trondheim mit dem Ziel des Abteufens<br />

einer Bohrung <strong>und</strong> VSP-Messungen vorgesehen. Die Kooperation mit der<br />

Universität Uppsala wird weiter entwickelt.<br />

87


3.2 Sektion ‚Geoelektrik <strong>und</strong> Elektromagnetik’ (S2)<br />

Leiter: Prof. Dr. Ugur Yaramanci (komm.)<br />

Gesellschaftliche Relevanz<br />

Personalsituation im Jahr <strong>2010</strong><br />

Die Sektion ‚Geoelektrik <strong>und</strong> Elektromagnetik’ führt experimentelle <strong>und</strong> theoretische<br />

Arbeiten zur Erk<strong>und</strong>ung, Beschreibung <strong>und</strong> zu den Abhängigkeiten der elektrischen<br />

Eigenschaften des Untergr<strong>und</strong>es in verschiedenen Tiefen- <strong>und</strong> Auflösungsskalen<br />

durch; insbesondere werden die Methoden Gleichstromgeoelektrik, Induzierte Polarisation,<br />

Niederfrequenz-Elektromagnetik, Transient-Elektromagnetik, Georadar, Seismoelektrik<br />

<strong>und</strong> Magnetische Resonanz (NMR) angewendet. Die Forschungsaktivitäten<br />

sind Beiträge zur Erk<strong>und</strong>ung des nutzbaren Untergr<strong>und</strong>es <strong>und</strong> lassen sich den<br />

drei Forschungsfeldern ‚Oberflächennahe Erk<strong>und</strong>ung’‚ ‚Entwicklung von Auswerte-<br />

<strong>und</strong> Inversionsverfahren’ <strong>und</strong> ‚Entwicklung von Messverfahren <strong>und</strong> Messtechnik’ zuordnen.<br />

Schwerpunkt der Sektionsarbeit ist die Entwicklung neuer Methoden <strong>und</strong> Geräte sowie<br />

die Klärung der elektrischen Gesteinseigenschaften. Die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter der Sektion arbeiten jedoch auch zu großen Teilen im Rahmen der Forschungsschwerpunkte<br />

des <strong>LIAG</strong>, insbesondere in den Bereichen ‚Gr<strong>und</strong>wassersysteme<br />

– Hydrogeophysik’ <strong>und</strong> ‚Geothermische Energie‘.<br />

Die Erforschung des Untergr<strong>und</strong>es im anthropogen beeinflussbaren Tiefenbereich<br />

erweitert das Verständnis des Aufbaus <strong>und</strong> der Dynamik des obersten Teils der Erdkruste<br />

<strong>und</strong> berührt damit wirtschaftliche <strong>und</strong> ökologische Interessen gleichermaßen.<br />

Mithilfe hoch auflösender geoelektrischer <strong>und</strong> elektromagnetischer Verfahren werden<br />

geologische Untergr<strong>und</strong>strukturen erfasst. Erheblich an Bedeutung gewonnen haben<br />

in den letzten Jahren neben der Erk<strong>und</strong>ung von Gr<strong>und</strong>wasser- <strong>und</strong> Sedimentsystemen<br />

die Einsatzmöglichkeiten im flachgründigen Bereich. Die Fragestellungen kommen<br />

hier aus der modernen Landwirtschaft, der Bodenk<strong>und</strong>e, der Sanierung von<br />

Umweltschäden, der Archäologie, dem Baugr<strong>und</strong>, den Georisiken (z. B. Erdfälle <strong>und</strong><br />

Hangrutschungen) sowie der Suche nach Anti-Personen-Minen. Verstärkt ist in den<br />

letzten beiden Jahren aber auch eine Hinwendung zu sehr großen Tiefen zu beobachten,<br />

insbesondere zur Klärung von Fragestellungen im Zusammenhang mit der<br />

Nutzung geothermischer Energie.<br />

Die Vielfalt der in der Sektion vorhandenen geophysikalischen Methoden erweist sich<br />

für die Lösung der auftretenden Fragestellungen als unverzichtbar. Für die genannten<br />

Aufgaben <strong>und</strong> die in der Sektion eingesetzten Disziplinen werden neue Methoden<br />

entwickelt oder bestehende Verfahren optimiert, im Feldeinsatz erprobt <strong>und</strong> zur Anwendung<br />

geführt.<br />

Die im Zuge der Umstrukturierung des <strong>LIAG</strong> seit dem 1.4.2009 vakante Leitung der<br />

Sektion, die gemeinsam mit der TU Clausthal berufen werden soll, konnte auch <strong>2010</strong><br />

noch nicht besetzt werden. Die Sektion wird derzeit kommissarisch vom Direktor des<br />

<strong>LIAG</strong> geleitet.<br />

Am Ende des Jahres <strong>2010</strong> sind in S2 zwei Wissenschaftler <strong>und</strong> drei Technische Angestellte<br />

auf Planstellen dauerhaft beschäftigt. Hinzu kommen sieben zeitlich befristet<br />

angestellte Wissenschaftler/innen sowie ein Technischer Angestellter (ebenfalls<br />

zeitlich befristet); diese werden entweder über Drittmittelprojekte oder aus Haus-<br />

89


90<br />

haltsmitteln finanziert. Ein Technischer Angestellter der Sektion S3 arbeitet zu 30 %<br />

für S2. Zurzeit arbeitet noch ein Gastwissenschaftler an seiner Dissertation.<br />

Das Hydrogeophysik-Projekt, das fachlich im Schwerpunkt ‚Gr<strong>und</strong>wassersysteme –<br />

Hydrogeophysik‘ verankert ist <strong>und</strong> in dem in der Sektion S2 3 Wissenschaftliche Angestellte<br />

<strong>und</strong> ein Technischer Angestellter beschäftigt sind, ist bis Ende 2011 verlängert<br />

worden. Dennoch werden mit Ablauf des Jahres <strong>2010</strong> ein Wissenschaftlicher<br />

Angestellter <strong>und</strong> ein Technischer Angestellter aus dem <strong>LIAG</strong> ausscheiden.<br />

Personal <strong>und</strong> Sachmittel für Forschungsarbeiten 2011<br />

Themenfelder Wissenschaftler Techniker Sachmittel<br />

Entwicklung von Auswerte- <strong>und</strong> Inversionsverfahren<br />

A B A B A B<br />

12 - - - 20 -<br />

Oberflächennahe Erk<strong>und</strong>ung 4 - 8 - 50 -<br />

Entwicklung von Messverfahren <strong>und</strong><br />

Messtechnik<br />

2 - 19 - 130 -<br />

A: Haushalt, B: Drittmittel Wissenschaftler, Techniker in Personalmonaten Sachmittel in T€ (>5)<br />

3.2.1 Entwicklung von Auswerte- <strong>und</strong> Inversionsverfahren<br />

Ziele Das Forschungsfeld ‚Entwicklung von Auswerte- <strong>und</strong> Inversionsverfahren’ beschäftigt<br />

sich mit modernen Modellierungs- <strong>und</strong> Inversionsalgorithmen auf der Basis von Finiten<br />

Differenzen oder Finiten Elementen zur Lösung der immer komplexer werdenden<br />

Fragestellungen. U. a. spielen die Einbindung von A-priori-Informationen sowie die<br />

Verknüpfung verschiedener geophysikalischer Methoden im Allgemeinen <strong>und</strong> geoelektrischer<br />

Methoden im Speziellen (Joint Inversion) eine wichtige Rolle. Insbesondere<br />

das Prozessmonitoring sowie die Inversion direkt auf Strukturparameter verlangt<br />

nach spezialisierten Algorithmen. Diese Entwicklungen kommen direkt den Arbeiten<br />

in den Forschungsschwerpunkten, z.B. in den Projekten Hydrogeophysik <strong>und</strong><br />

gebo-G2, zugute.<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Die Interpretation geophysikalischer Daten basiert im Allgemeinen auf einer Inversionsrechnung,<br />

welche die verwendeten Geometrien <strong>und</strong> physikalischen Zusammenhänge<br />

abbilden muss. Da die mathematischen Techniken unabhängig von der Physik<br />

sind, wurde in Zusammenarbeit mit Herrn Rücker von der Universität Leipzig konsequent<br />

die Software-Bibliothek GIMLi (Geophysical Inversion and Modelling Library)<br />

entwickelt. Dort können verschiedene Vorwärtsoperatoren, z.B. DC/SIP <strong>und</strong> SNMR in<br />

verschiedenen Dimensionen, benutzt <strong>und</strong> kombiniert werden, was zu Programmen<br />

für die Lösung verschiedenster Anwendungen führt.<br />

Die Elektrische Widerstandstomographie (ERT) ist in der Lage, Strukturen <strong>und</strong><br />

Prozesse effizient abzubilden. Für eine flexible Anpassung an existierende Geometrien<br />

(Topographie, Schichtgrenzen oder Elektrodenform) werden Finite Elemente auf<br />

unstrukturierten Gittern eingesetzt. Die entwickelte Software BERT (Bo<strong>und</strong>less<br />

Electrical Resistivity Tomography) wurde auf Basis von GIMLi zu einer neuen Generation<br />

geführt, die eine anwendungsbezogene Diskretisierung, aber auch Steuerung<br />

erlaubt.


Beispielhaft sei die Einbeziehung des Bohrlochfluids auf Crosshole-ERT genannt, was mit<br />

Kollegen der ETH Zürich erfolgreich veröffentlicht wurde. Der Einbau von struktureller Information<br />

kann die Ergebnisse der ERT signifikant verbessern. Der Einbau von 3D-<br />

Schichtgrenzen aus Georadar-Reflexionen wurde erstmalig durchgeführt <strong>und</strong> ebenfalls<br />

mit Züricher Kollegen zur Veröffentlichung eingereicht.<br />

Bei vielen Messungen können Elektroden nicht genau mit Punktquellen approximiert werden.<br />

Daher wurde das CEM(Complete Electrode Model)-Konzept, das verschiedenste<br />

Elektrodenformen (z.B. Platten oder Ringe) inklusive ihrer Übergangsimpedanzen ermöglicht,<br />

mit Herrn Rücker zusammen implementiert <strong>und</strong> zur Veröffentlichung eingereicht.<br />

Damit können z.B. auch Stahlverrohrungen als Elektroden für großskalige Experimente<br />

genutzt werden.<br />

Eine besondere Rolle nimmt die ERT bei der Beobachtung dynamischer Prozesse<br />

ein, wie z.B. der Infiltration von Wasser, der Verschiebung der Süß-/Salzwassergrenze<br />

oder der Ausbreitung von Schadstoffen. Die dazu nötigen Algorithmen wurden weiterentwickelt<br />

<strong>und</strong> in Kooperation mit Kollegen von der BGR, dem Forschungszentrum Jülich<br />

<strong>und</strong> der ETH Zürich problemspezifisch eingesetzt <strong>und</strong> teilweise bereits zur Veröffentlichung<br />

eingereicht. Neben der Untersuchung im Technikumsmaßstab stehen im Feldmaßstab<br />

Crosshole-Messungen zum Austausch von Fluss- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser im Mittelpunkt.<br />

Aus der Kooperation mit der Universität Dresden zur Hangwasserdynamik wurden die Ergebnisse<br />

zusammengestellt.<br />

Für den Bereich Hydrogeophysik spielt die Entwicklung von Auswertemethoden für<br />

Oberflächen-NMR (SNMR) <strong>und</strong> Spektrale Induzierte Polarisation (SIP) eine große Rolle.<br />

Wesentliche Informationen über Lithologie <strong>und</strong> Hydraulik liefert das spektrale Verhalten<br />

des untersuchten Untergr<strong>und</strong>s. Dazu müssen spezielle Inversionsschemata entwickelt<br />

werden. Für SNMR ist das die Familie der QT-Inversion von Herrn Müller-Petke, die den<br />

Untergr<strong>und</strong>schichten eine Verteilung von Relaxationszeiten zuordnet. Der Gastwissenschaftler<br />

Dr. Akca konnte das Schema zu einer Blockinversion ausbauen. Analog wurde<br />

für die Auswertung von SIP-Daten eine sogenannte f-τ-Inversion entwickelt, welche die<br />

kompletten Spektren einbezieht. Besondere Bedeutung kommt dabei der Trennung von<br />

IP- <strong>und</strong> EM-Effekten zu.<br />

Die gemeinsame Inversion verschiedenartiger Daten kann das räumliche Auflösungsvermögen,<br />

aber auch die Interpretierbarkeit der Parameterwerte verbessern, indem<br />

Mehrdeutigkeiten eingeschränkt werden. Eine solche Joint Inversion kann zum einen über<br />

eine petrophysikalische Kopplung erfolgen. Zum anderen kann die Verteilung verschiedener<br />

Parameter durch eine strukturelle Kopplung gesteuert werden. Das entwickelte Verfahren<br />

wurde z.B. zur Erdfallerk<strong>und</strong>ung mit Geoelektrik <strong>und</strong> Refraktionsseismik eingesetzt<br />

<strong>und</strong> weiterentwickelt. Weiterhin wurde es modifiziert <strong>und</strong> auf die Kopplung von drei Methoden<br />

erweitert. Daten aus Geoelektrik, Induzierter Polarisation <strong>und</strong> Magnetresonanzsondierung<br />

aus dem Testfeld Schillerslage wurden erfolgreich mittels Clusteranalyse zu<br />

einem einheitlichen eindimensionalen Untergr<strong>und</strong>modell zusammengeführt.<br />

Im Projekt ‚Geothermie <strong>und</strong> Hochleistungsbohrtechnik (gebo)’ wurden bezüglich<br />

der methodischen Weiterentwicklung von Auswerteverfahren für geoelektrische <strong>und</strong> transientelektromagnetische<br />

(TEM-) Messdaten erste Modellstudien über die Aussagefähigkeit<br />

der angewandten Messmethoden sowie den Einfluss der bei einer Methode gewählten<br />

Konfiguration im Hinblick auf die Fragestellung der Erk<strong>und</strong>ung von Störungszonen durchgeführt.<br />

Simulationsrechnungen mit komplexer Geometrie, angelehnt an das Untersuchungsgebiet,<br />

sind begonnen worden (s. auch Kap, 2.2.6).<br />

Die in der Tiefengeoelektrik angestrebten Publikationen zu den Messungen der vergangenen<br />

Jahre stehen aufgr<strong>und</strong> fehlender Kapazitäten weiterhin aus. Auch die Auswertung<br />

der Unterwasser-Messungen konnte nicht weiter verfolgt werden.<br />

91


Arbeitsprogramm 2011<br />

92<br />

Im Bereich des Georadars wurde von apparativer Seite ein Multi-Offset-Antennenarray<br />

aufgebaut, doch konnten dieses Jahr noch keine Messungen durchgeführt werden. Auch<br />

die entsprechenden Auswerteverfahren wurden noch nicht entwickelt. Dies soll jedoch im<br />

kommenden Jahr erfolgen.<br />

Im Zentrum soll weiterhin die Verknüpfung der hydrogeophysikalischen Methoden DC,<br />

SIP <strong>und</strong> MRS mit dem Ziel der Ableitung hydraulischer Parameter stehen. Parallel zu deterministischen<br />

Ansätzen wird Herr Akca mit stochastischen Inversionsverfahren arbeiten,<br />

beide Konzepte sollen kombiniert werden. Wichtig ist es dabei, die spektrale Natur der<br />

SIP- <strong>und</strong> MRS-Daten auszunutzen. Darüber hinaus soll versucht werden, petrophysikalische<br />

Modelle in die Inversion zu integrieren, um eine direkte Kopplung zu erlauben <strong>und</strong><br />

die Anzahl der Freiheitsgrade einzuschränken.<br />

Über die 1D-Inversion hinaus sollen die Ansätze in 2D- oder 3D-Modellgeometrien gebracht<br />

werden. Für die 3D-Inversion der ersten bereits gewonnenen MRS-Datensätze ist<br />

eine Kooperation mit der ETH Zürich notwendig.<br />

Im Bereich Timelapse-ERT sollen die verschiedenen Verfahren klassifiziert <strong>und</strong> weiter verfeinert<br />

werden. Gr<strong>und</strong>lage sind die Messungen der Kooperationspartner BGR <strong>und</strong> ETH.<br />

Federführend von Kollegen der TU Dresden soll ein gemeinsamer Antrag für eine DFG-<br />

Forschergruppe gestellt werden, um die Untersuchung der Hangwasserdynamik voran zu<br />

bringen.<br />

Die Auswertung der Tiefengeoelektrik erfährt durch die Messungen im Rahmen des gebo-<br />

Projekts neue Motivation. Dabei soll insbesondere Strukturinformation aus der Seismik in<br />

die Inversion eingebaut werden; es sollen aber auch verschiedene elektrische <strong>und</strong> elektromagnetische<br />

Verfahren gemeinsam ausgewertet werden. Im gebo-Teilprojekt ‚Elektrische<br />

<strong>und</strong> elektromagnetische Erk<strong>und</strong>ung von Störungszonen‘ liegen dazu Messungen aus<br />

dem gewählten Untersuchungsgebiet im Leinetal vor, für die zwei- bzw. dreidimensionale<br />

Modellierungen sowie weitere exemplarische Modellstudien vorgesehen sind.<br />

Das Georadar soll vom Single-Offset- hin zum Multi-Offset-Verfahren weiterentwickelt<br />

werden. Ziel ist zum einen eine verbesserte Strukturerk<strong>und</strong>ung in tieferen Bereichen<br />

durch eine geeignete Stapelung der Daten. Zum anderen sollen mittels reflexionstomographischer<br />

Methoden Stoffparameter abgeleitet werden, die Aussagen über hydraulische<br />

Eigenschaften des Untergr<strong>und</strong>s, insbesondere in der gesättigten Zone, ermöglichen.<br />

3.2.2 Oberflächennahe Erk<strong>und</strong>ung<br />

Ziele In den letzten Jahren ist der oberflächennahe Bereich deutlich in den Fokus des<br />

Interesses der Geophysik gerückt. Die wissenschaftlichen Fragestellungen kommen<br />

hier aus der Untersuchung von Gr<strong>und</strong>wassersystemen, aus der modernen Landwirtschaft,<br />

der Bodenk<strong>und</strong>e, der Ingenieur- <strong>und</strong> Umweltgeophysik, der Suche nach Anti-<br />

Personen-Minen, der Archäologie <strong>und</strong> der Forensik. Die nicht-invasive, vielfach<br />

räumlich <strong>und</strong> zeitlich kontinuierliche Abbildung der Strukturen <strong>und</strong> Prozesse durch<br />

die elektrischen Eigenschaften der obersten Erdschichten spielt dabei eine entscheidende<br />

Rolle. Eine der auftretenden Fragen ist die Ableitung hydrogeologisch wichtiger<br />

Parameter (z.B. hydraulische Leitfähigkeit) aus geoelektrischen, elektromagnetischen<br />

<strong>und</strong> Georadar-Messungen.


Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

<strong>2010</strong> wurden die Arbeiten in dem vom B<strong>und</strong>esamt für Wehrtechnik <strong>und</strong> Beschaffung<br />

(BWB) finanzierten Projekt ‚Einfluss des Bodens auf die sensorgestützte Kampfmitteldetektion’<br />

weitergeführt. Ziel war die Bestimmung des Bodeneinflusses bei<br />

der Detektion von Minen <strong>und</strong> UXO (unexploded ordnance) mittels elektromagnetischer<br />

Induktionsverfahren <strong>und</strong> Georadar. An mehr als 700 tropischen Bodenproben<br />

aus dem Archiv der BGR wurde die Frequenzabhängigkeit der magnetischen<br />

Suszeptibilität im Bereich von 30 Hz bis 10 kHz gemessen. Hierzu wurde ein neu angeschafftes<br />

Messgerät der Fa. Magnon verwendet. Die statistische Auswertung zuvor<br />

gemessener Frequenzabhängigkeiten der Suszeptibilität tropischer Böden wurde abgeschlossen<br />

<strong>und</strong> ein Klassifikationssystem für die Prognostizierung dieses Parameters<br />

entwickelt <strong>und</strong> zur Publikation eingereicht. Zur Entschlüsselung des magnetischen<br />

Mineralbestands wurden weitere geomagnetische Laboruntersuchungen an<br />

Bodenproben in Zusammenarbeit mit der Sektion S5 durchgeführt.<br />

An der institutseigenen Testfläche auf dem Gelände des Geozentrums Hannover<br />

wurde der Einfluss kleinräumiger Unterschiede von Bodeneigenschaften auf die Detektionsleistung<br />

des Georadars untersucht. Aufgr<strong>und</strong> von kurzfristigen Baumaßnahmen<br />

auf dem Geozentrumsgelände musste diese Versuchsfläche Mitte <strong>2010</strong> aufgegeben<br />

<strong>und</strong> der für einen längeren Zeitraum vorgesehene Versuch abgebrochen werden.<br />

Die Ergebnisse des ersten internationalen Tests von Dual-Sensoren (Metalldetektor<br />

+ Georadar) unter der Schirmherrschaft des ‚International Test and Evaluation Program<br />

for Humanitarian Demining’ (ITEP) wurden mit den geophysikalischen <strong>und</strong> bodenk<strong>und</strong>lichen<br />

Untersuchungsergebnissen verglichen, um dabei die wesentlichen<br />

Einflussgrößen <strong>und</strong> ihre Korrelation mit den Testergebnissen zu beschreiben. Die Ergebnisse<br />

beider Teilprojekte wurden zur Publikation eingereicht.<br />

Für die Kriminalpolizei in Niedersachsen wurden kurzfristig forensische Untersuchungen<br />

durchgeführt. Es wird vermutet, dass vor einigen Jahren bei Kanalverlegearbeiten<br />

im Unterbau einer Straße eine Leiche vergraben wurde. Mit dem Georadar<br />

wurden hierfür der Straßenunterbau auf einer Länge von 300 m untersucht <strong>und</strong><br />

dabei 2 Verdachtsstellen ausgewiesen, an denen sich Anomalien in den Radardaten<br />

ergaben. Diese Flächen sollen in Zukunft mit Probebohrungen näher untersucht<br />

werden.<br />

In einer Zwillingsbohrung der Firma Scandinavian Highlands im Gosetal (Harz) wurden<br />

erste Messungen mit der neuen Bohrloch-Georadar-Ausrüstung durchgeführt.<br />

Es sollte untersucht werden, ob das vorliegende Gestein (Schiefer), in dem<br />

in tieferen Lagen ein Erzvorkommen vermutet wird, für Radarerk<strong>und</strong>ungen prinzipiell<br />

geeignet ist. Die Analyse der Durchstrahlungsmessungen ergab eine maximale Erk<strong>und</strong>ungsweite<br />

von 5-10 m.<br />

Im Rahmen des Promotionsvorhabens von Herrn Attwa erfolgte keine weitere Datengewinnung.<br />

Die im Vorfeld auf dem CAT-Testfeld Cuxhaven gewonnenen Daten<br />

wurden weiter interpretiert, um zum einen eine lithologische Charakterisierung<br />

vorzunehmen, aber auch, um hydraulische Leitfähigkeiten abzubilden. Neben existierenden<br />

Beziehungen zum Real- oder Imaginärteil wurden eigene Formeln entwickelt<br />

<strong>und</strong> mit Daten aus Pumptests kalibriert. Weiterhin wurden Proben aus einer neuen<br />

Kernbohrung mit Labor-SIP untersucht <strong>und</strong> die Ergebnisse mit Feldmessungen verglichen.<br />

Während die Strukturuntersuchungen zur Veröffentlichung eingereicht wurden,<br />

dauert die petrophysikalische Umsetzung noch an. Die Dissertation wurde in<br />

weiten Teilen geschrieben <strong>und</strong> steht unmittelbar vor der Einreichung an der Leibniz<br />

Universität Hannover (s. auch Kap. 2.1.2).<br />

Im Rahmen einer Diplomarbeit an der Leibniz Universität Hannover sind geoelektrische<br />

Messungen mit verschiedenen Methoden an Bohrkernen einer 15 m tiefen<br />

93


Arbeitsprogramm 2011<br />

94<br />

Kernbohrung im Raum Cuxhaven durchgeführt <strong>und</strong> miteinander sowie mit Bohrloch-<br />

<strong>und</strong> Eluatmessungen sowie der geologischen Schichtbeschreibung verglichen worden.<br />

Dabei hat sich gezeigt, dass die einzelnen geoelektrischen Verfahren vergleichbare<br />

Ergebnisse <strong>und</strong> ein insgesamt konsistentes Bild liefern. Die Diplomarbeit von<br />

Frau Krüger ist <strong>2010</strong> abgeschlossen worden.<br />

An Proben von zwei Kernen aus Bohrungen auf dem 2009 eingerichteten Testfeld<br />

Schillerslage wurden umfangreiche Labormessungen durchgeführt. Dabei kamen<br />

sowohl bodenk<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> hydrologische Messverfahren als auch elektrische/elektromagnetische<br />

(SIP, NMR) Labormessungen zum Einsatz, welche die Anwendbarkeit<br />

der korrespondierenden Feldmessungen auf hydrologische Fragestellungen<br />

erhöhen sollen. Begleitend gab es eine Diplomarbeit von Stephan Sass an<br />

der Leibniz Universität Hannover. Das Testfeld wurde in einem Artikel in den Mitteilungen<br />

der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft der wissenschaftlichen Gemeinde<br />

vorgestellt, um Kooperationen zu fördern (s. auch Kap. 2.1.1).<br />

Im Bereich der Ackergeoelektrik in Kooperation mit dem ATB Bornim gibt es keine<br />

Fortschritte zu verzeichnen. Da Herr Domsch pensioniert wurde, fehlt der Kontakt,<br />

so dass auch die geplante gemeinsame Publikation weiterhin aussteht.<br />

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften<br />

erfolgten in Stolpe bei Angermünde Georadarmessungen mit dem Ziel, die genaue<br />

Lage der Grabkammer Leopold von Buchs zu rekonstruieren. Die Messungen erfolgten<br />

sowohl vor als auch auf der ummauerten Grabanlage. Die Radargramme zeigten<br />

innerhalb der Anlage sehr oberflächennahe Reflexionen. Eine anschließende Bohrstockkartierung<br />

stieß in geringer Tiefe auf eine F<strong>und</strong>amentplatte, die etwa mittig auf<br />

der Fläche sowie symmetrisch vor einem als Grabsteinsockel gedeuteten F<strong>und</strong>ament<br />

liegt. Bei dieser Platte dürfte es sich um die Abdeckung der Grabanlage handeln. Im<br />

Bereich des Stolper Turms erfolgten darüber hinaus auf drei Profilen radial zu den<br />

Wallanlagen Multigeoelektrikmessungen.<br />

Die Wiederholungsmessungen auf dem Flughafen Schwerin-Parchim, die<br />

begleitend zur noch andauernden Sanierung von Kerosinbelastungen erfolgen, konnten<br />

<strong>2010</strong> aus Kapazitätsgründen nicht durchgeführt werden.<br />

In Zusammenarbeit mit dem geomikrobiologischen Labor der BGR <strong>und</strong> dem Magnetiklabor<br />

der Sektion S5 wurde ein Langzeitversuch zur geochemischen Stabilität<br />

ferrimagnetischer Minerale begonnen. Auch die Auswertung empirischer Untersuchungen<br />

der magnetischen Eigenschaften an Bodenproben aus dem Archiv wird<br />

weitergeführt <strong>und</strong> um weitere Parameter wie die Bodenfarbe erweitert.<br />

Die Auswertungen der auf der institutseigenen Testfläche im GeoZentrum durchgeführten<br />

Georadarmessungen zum Einfluss von Bodenheterogenitäten auf<br />

die Minenortung werden fortgesetzt. Dies geschieht in Kooperation mit der Tohoku-Universität<br />

in Japan, die Radarantennen zur Minenortung für experimentelle Untersuchungen<br />

am <strong>LIAG</strong> zur Verfügung gestellt hat.<br />

Unter Berücksichtigung der in den letzten Jahren erworbenen Kenntnisse bezüglich<br />

des Bodeneinflusses bei der Landminenortung wird eine Handlungsanleitung erstellt.<br />

Mit deren Hilfe sollen die Anwender der Suchgeräte im Feld in die Lage versetzt<br />

werden, mit einfachen Mitteln eine Charakterisierung des Bodeneinflusses auf verschiedene<br />

Detektionsverfahren vorzunehmen. Diese Ergebnisse werden durch Präsentation<br />

an verschiedene Organisationen weitergegeben, wie z.B. das Genfer Internationale<br />

Zentrum für Humanitäre Entminung (GICHD).


Es wird ein Messplatz zur Bestimmung dielektrischer Eigenschaften von<br />

Böden <strong>und</strong> Lockersedimenten im Frequenzbereich 100 MHz bis 8 GHz aufgebaut.<br />

Damit kann die Abhängigkeit des frequenzabhängigen Dielektrizitätskoeffizienten<br />

von dem Wassergehalt, der Porosität, der inneren Oberfläche <strong>und</strong> der Mineralogie<br />

der Matrix untersucht werden, um damit eine verbesserte quantitative Interpretation<br />

von Georadar-Daten zu ermöglichen, wie beispielsweise die Abbildung hydraulischer<br />

Eigenschaften im Untergr<strong>und</strong>.<br />

Auf Basis des für den Messplatz angeschafften Netzwerkanalysators wird ferner ein<br />

Stepped-Frequency-Radarsystem entwickelt. Dieses flexible System ermöglicht<br />

insbesondere im hochfrequenten Bereich eine bessere Adaption an die jeweiligen<br />

Fragestellungen. So können selbst entwickelte Antennen verwendet werden, die von<br />

kommerziellen Herstellern nicht angeboten werden <strong>und</strong> beispielsweise für systematische<br />

Untersuchungen des Bodeneinflusses auf die Landminensuche oder hochfrequente<br />

Bohrlochmessungen verwendet werden.<br />

Zusammen mit KMU-Unternehmen <strong>und</strong> Universitäten wurden ein Forschungsverb<strong>und</strong><br />

zum Thema Agrothermie gegründet <strong>und</strong> mehrere Forschungsprojekte beantragt.<br />

Dabei sollen unter landwirtschaftlich genutzten Flächen in einer Tiefe von ca. 2 m<br />

Kollektoren eingebaut <strong>und</strong> diese an kalte Nahwärmenetze angeschlossen werden.<br />

Diese Form der Geothermie mit flach verlegten Kollektoren ist deutlich preiswerter<br />

als die flache Geothermie mit Bohrungen bis ca. 100 m Tiefe. Ziel des Verb<strong>und</strong>projektes<br />

ist es, zum einen die Verlegetechnik zu entwickeln <strong>und</strong> zu optimieren <strong>und</strong> zum<br />

anderen die Realisierbarkeit <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen zu demonstrieren.<br />

Der Beitrag des <strong>LIAG</strong> zum Forschungsvorhaben ist die Entwicklung eines Erk<strong>und</strong>ungssystems,<br />

mit dem zum einen Störkörper wie Findlinge <strong>und</strong> Drainagerohre geortet<br />

werden <strong>und</strong> zum anderen die thermischen Eigenschaften des flachen Untergr<strong>und</strong>es<br />

abgebildet werden. Hierfür wird ein Multi-Sensor-System notwendig sein,<br />

das Georadar, Geoelektrik, Gamma-Spektrometrie <strong>und</strong> weitere Verfahren kombiniert.<br />

Es sind auch umfangreiche petrophysikalische Untersuchungen geplant, um die Proxy-Parameter<br />

wie elektrische Leitfähigkeit oder Dielektrizitätskoeffizient in Wärmeleitfähigkeiten<br />

umzuwandeln <strong>und</strong> die für thermische Modellierungen der Gesamtanlagen<br />

wichtigen Eingangsparameter zu erk<strong>und</strong>en.<br />

Die Promotion von Herrn Attwa soll im Frühjahr 2011 abgeschlossen werden, das<br />

Projekt läuft damit aus. Die erzielten Erkenntnisse der Beziehung geophysikalischer<br />

<strong>und</strong> hydraulischer Parameter sollen zur Begutachtung eingereicht werden.<br />

Die Wiederholungsmessungen auf dem Flughafen Schwerin-Parchim werden fortgesetzt<br />

<strong>und</strong> fließen in eine Bachelorarbeit an der Leibniz Universität Hannover ein.<br />

3.2.3 Entwicklung von Messmethoden <strong>und</strong> Messtechnik<br />

Ziele Die bei Feldmessungen gewonnenen Erfahrungen fließen in die ständige Verbesserung<br />

von Messapparaturen <strong>und</strong> die Konzeption bzw. den Bau neuer, nicht handelsüblicher<br />

Geräte ein. Die technischen Entwicklungen sind die Gr<strong>und</strong>lage für eine hohe<br />

Datenqualität, die wiederum die Basis für eine aussagekräftige Interpretation von<br />

Messergebnissen darstellt. Sie stehen damit in engem Zusammenhang mit den beiden<br />

anderen Forschungsfeldern der Sektion, der ‚Entwicklung von Auswerte- <strong>und</strong> Inversionsverfahren’<br />

<strong>und</strong> der ‚Oberflächennahen Erk<strong>und</strong>ung’. Viele der Entwicklungen<br />

stellen Prototypen dar <strong>und</strong> bedeuten eine verbesserte Technologie für die Geophysik.<br />

Sie werden ggf. auch als Patente angemeldet.<br />

95


Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

96<br />

2009 wurde dem <strong>LIAG</strong> das US-Patent ‚Multiple electrode method and device<br />

for geoelectrical mapping of near surface layers’ erteilt. Aus Kapazitätsgründen<br />

konnten die Geländetests mit dem Raupentransporter, der für die Erprobung<br />

des Patents umgebaut wurde, auch <strong>2010</strong> nicht umfassend durchgeführt werden. Sie<br />

sollen nun 2011 verstärkt erfolgen. Die technische Realisierung eines größeren Gerätes,<br />

das Dipol-Abstände bis 7 m <strong>und</strong> damit neben einer Nutzung in der Agrartechnik<br />

auch Einsätze bei anderen oberflächennahen Fragestellungen ermöglicht, steht im<br />

Zusammenhang mit der Anschaffung eines neuen Geländewagens, an dem das neue<br />

Gerät installiert werden soll. Die Lieferung des Fahrzeugs verschiebt sich nach 2011.<br />

Die Arbeiten können dann erst in Angriff genommen werden.<br />

<strong>2010</strong> erfolgten ergänzende Arbeiten für die Neuanfertigung des Unterwasser-<br />

Geoelektrikstreamers. Durch die Erhöhung der Elektrodenzahl von 26 auf 32 ergibt<br />

sich auch eine größere Eindringtiefe.<br />

Die beiden auf Borkum installierten vertikalen Elektrodenstrecken zum Monitoring<br />

zeitlicher Veränderungen im Übergangsbereich zwischen der Süßwasserlinse<br />

<strong>und</strong> dem unterlagernden Salzwasser wurden mit einer GSM/GPRS-Datenübertragung<br />

ausgestattet. Die Daten der autark ablaufenden Multielektrodenmessungen auf den<br />

beiden Strecken können somit im Fünf-St<strong>und</strong>en-Raster nach Hannover übertragen<br />

werden. Hierzu war jedoch die mehrmalige Anpassung der Firmware des Messgerätes<br />

in Zusammenarbeit mit dem Gerätehersteller erforderlich. Außerdem waren konstruktive<br />

Veränderungen der in die Erde eingelassenen Gerätebox erforderlich, um<br />

Probleme mit Kondenswasserbildung in den besonders heißen Sommermonaten zu<br />

reduzieren bzw. zu verhindern. Die teilweise besonders tiefen Temperaturen im Winter<br />

beeinflussten das Messsystem dagegen nicht. Ein weiteres Problem stellte das<br />

GSM-Netz dar, das auf der Insel Borkum immer wieder durch Überreichweiten des<br />

niederländischen Netzes gestört wird.<br />

Für die neue 16-kanalige Eigenbau-Georadarapparatur wurde <strong>2010</strong> ein Mehrkanalantennenarray<br />

mit 80MHz-, 160MHz- <strong>und</strong> 250MHz-Mittenfrequenz gebaut, mit<br />

dem in Zukunft kontinuierliche Multi-Offset-Messungen durchgeführt werden können.<br />

Im Rahmen der Entwicklung eines Seismoelektrik-Messsystems wurden bereits<br />

im Jahr 2009 Vorverstärker konstruiert, die die sehr geringen Seismoelektrik-<br />

Spannungen nur in dem zu erwartenden Frequenzbereich verstärken. Diese sind<br />

<strong>2010</strong> mehrfach getestet worden. Im Rahmen der Testmessungen wurde festgestellt,<br />

dass das Triggersignal unerwünschte Spannungsimpulse in den elektrischen Messungen<br />

hervorruft.<br />

Bei der Messung der seismoelektrischen Effekte im Labor ist das Signal-Rausch-<br />

Verhältnis im Allgemeinen sehr gering. <strong>2010</strong> wurden erhebliche Anstrengungen unternommen,<br />

um dieses Verhältnis zu verbessern. Eine Quelle für unerwünschte Störungen<br />

ist die Abstrahlung elektrischer Pulse durch den piezoelektrischen Sender.<br />

Eine extensive Abschirmung von Senderkabel <strong>und</strong> Senderkopf, die Verwendung eines<br />

Faraday-Käfigs <strong>und</strong> die getrennte Erdung einzelner Bauteile ermöglichte eine<br />

Reduzierung dieses Einflusses um mehrere Größenordnungen.<br />

Für die neue Hochstromquelle wurde <strong>2010</strong> ein geeigneter Generator (100 kVA)<br />

beschafft. Das Gesamtsystem wurde unter verschiedenen Ankopplungs- <strong>und</strong> Untergr<strong>und</strong>bedingungen<br />

auf seine Leistungsfähigkeit geprüft <strong>und</strong> Ende <strong>2010</strong> für Messungen<br />

im Gebo-Projekt eingesetzt. Mit diesem System sind Ströme bis ±50 A <strong>und</strong><br />

Spannungen bis ±1500 V mit Frequenzen von 0 Hz bis 100 Hz möglich.<br />

Die Methode der Transientelektromagnetik wurde dahingehend weiterentwickelt,<br />

dass mittels angepasster Ausrüstung <strong>und</strong> entsprechendem Messaufbau größere


Arbeitsprogramm 2011<br />

Erk<strong>und</strong>ungstiefen erzielt werden können. Dafür wurden ein stärkerer Sender zur<br />

Erzeugung des Sendemoments eingesetzt <strong>und</strong> die Messauslagen auf bis zu 400 m<br />

Größe erweitert.<br />

Zu den Gr<strong>und</strong>aufgaben im technischen Bereich gehört auch die ständige Wartung<br />

sowie die Durchführung erforderlicher Reparaturen des umfangreichen Gerätepools<br />

der Sektion.<br />

Die Geländetests mit dem Raupentransporter für die kontinuierliche Geoelektrik<br />

sollen 2011 verstärkt fortgeführt werden. Die technische Realisierung eines größeren<br />

Gerätes, das Dipolabstände bis 7 m ermöglicht, soll im Zusammenhang mit<br />

der Neubeschaffung eines Geländewagens 2011 erfolgen.<br />

Ein weiterer Kabelstrang mit 24 Elektrophonen (Geophon mit geoelektrischer<br />

Elek-trode) der kombinierten geoelektrischen Kartierung <strong>und</strong> der Seismik soll 2011<br />

angefertigt werden.<br />

Für die vorhandene geoelektrische 4-Point-Light-Apparatur sollen Kabelstränge aus<br />

einem mechanisch robusten Spezialkabel mit insgesamt 100 aktiven Elektroden<br />

in einem 5m-Abstand ausgestattet werden. Die Platinen für die aktiven Elektroden<br />

werden in besonders kleine Boxen eingebaut, um die Handhabbarkeit im Gelände<br />

zu erhöhen (insbesondere geringeres Gewicht). Sie müssen daher neu konfiguriert<br />

werden.<br />

Das neue entwickelte Mehrkanalantennenarray für Multi-Offset-Messungen<br />

wird 2011 im Gelände erprobt.<br />

Die Hochstromquelle soll 2011 erneut im gebo-Projekt zum Einsatz kommen.<br />

Für das zu entwickelnde Stepped-Frequency-Radarsystem werden für den jeweiligen<br />

Einsatz optimierte hochfrequente Antennen gebaut, wie beispielsweise für<br />

hoch auflösende Untersuchungen des Oberbodens oder im Bohrloch.<br />

Die neuen Vorverstärker für das Seismoelektrik-Messsystem wurden <strong>2010</strong> erfolgreich<br />

getestet, so dass 2011 ein weiterer Strang mit 24 Kanälen gefertigt werden<br />

soll. In Zusammenarbeit mit der Sektion S1 soll darüber hinaus untersucht werden,<br />

ob eine Triggerung des seismischen Signals, z.B. über Lichtleiterkabel, eine Reduzierung<br />

der Störungen in den elektrischen Signalen ermöglicht.<br />

Die vorhandene TEM-Messausrüstung soll insbesondere im Hinblick auf die nutzbare<br />

Senderleistung optimiert werden.<br />

97


3.3 Sektion ‚Geochronologie <strong>und</strong> Isotopenhydrologie’<br />

(S3)<br />

Leiter: Prof. Dr. Manfred Frechen<br />

Gesellschaftliche Relevanz<br />

Die Sektion S3 beschäftigt sich mit geochronologischen <strong>und</strong> isotopenhydrologischen<br />

Fragestellungen <strong>und</strong> arbeitet den Forschungsschwerpunkten ‚Terrestrische Sedimentsysteme<br />

– Struktur, Genese, Alter’ <strong>und</strong> ‚Gr<strong>und</strong>wassersysteme - Hydrogeophysik<br />

- Struktur, Qualität, Prozesse’ zu. Folgende analytische Methoden stehen zur Verfügung:<br />

• Lumineszenz (IRSL, OSL, TL, Einzelkorn),<br />

• TIMS- 230 Th/U,<br />

14<br />

• C (konventionell),<br />

• Elektron-Spin-Resonanz (ESR),<br />

• Gammaspektrometrie (u. a. 210 Pb-Datierung),<br />

• Stabile Isotope ( 13 C/ 12 C; D/H; 18 O/ 16 O),<br />

• Laser-Diffraktometrie.<br />

In der Sektion S3 werden geochronologische Fragestellungen mit den Lumineszenz-<br />

Datierungsverfahren (IRSL, OSL, TL, Einzelkorn), der Elektron-Spin-Resonanz (ESR)<br />

(ab März 2011), der Radiokohlenstoff( 14 C)-Methode (2011 auslaufend), der Thermionen-Massenspektrometrie<br />

(TIMS 230 Th/U) sowie der 210 Pb-Methode bearbeitet. Diese<br />

in Deutschland einmalige Methodenvielfalt ermöglicht die Bearbeitung vielfältiger<br />

Forschungsthemen aus den Bereichen Paläoklima <strong>und</strong> Paläoumwelt. Um Klimavariationen<br />

<strong>und</strong> landschaftsverändernde Oberflächenprozesse der jüngeren Erdgeschichte<br />

quantitativ <strong>und</strong> in ihrer zeitlichen Abfolge regional <strong>und</strong> lokal verstehen zu können,<br />

sind präzise Altersbestimmungen notwendig. Sie werden gleichfalls benötigt, um die<br />

erwartete Häufung extremer Wetterereignisse durch zukünftige (Klima-) Trends richtig<br />

bewerten zu können. So lassen sich beispielsweise aus den Bestimmungen von<br />

Massenakkumulationsraten in Löss-/Paläobodenabfolgen Änderungen im Staubgehalt<br />

der Erdatmosphäre zeitlich präzise für Klimamodellierungen ableiten sowie atmosphärische<br />

Zirkulationsmuster rekonstruieren. Aktuelle Fragen der Dynamik von<br />

Landschaftssystemen, insbesondere hinsichtlich der Veränderung von Flussläufen<br />

oder der Verlagerung von Küstenlinien, können mit diesem Methodenspektrum zeitlich<br />

entschlüsselt werden. In Verbindung mit Methoden der angewandten Geophysik<br />

werden küstennahe Dünenkörper vierdimensional (in Raum <strong>und</strong> Zeit) rekonstruiert.<br />

Von besonderem gesellschaftlichem Interesse ist die Untersuchung der zeitlichen<br />

Aufeinanderfolge von katastrophalen Tsunamis während der jüngeren Erdgeschichte.<br />

Die Fragestellungen werden in Zusammenarbeit mit Universitäten <strong>und</strong> Forschungseinrichtungen<br />

im In- <strong>und</strong> Ausland <strong>und</strong> den Staatlichen Geologischen Diensten<br />

bearbeitet. Das Methodenspektrum erlaubt die Bestimmung verlässlicher, absoluter<br />

Zeitmarken bzw. Zeitreihen sowohl für kalt- als auch warmzeitliche sedimentäre<br />

Ablagerungen der letzten 500.000 Jahre.<br />

An Wasserproben sind isotopenhydrologische Routineuntersuchungen möglich, die<br />

zur Lösung wissenschaftlicher Fragestellungen des Forschungsschwerpunkts<br />

„Gr<strong>und</strong>wassersysteme – Hydrogeophysik - Struktur, Qualität, Prozesse“ sowie im<br />

Rahmen eines Projektes über absinkende oder geflutete Salzbergwerke <strong>und</strong> ihres<br />

Deckgebirgsstockwerkes in Staßfurt, Sachsen-Anhalt, durchgeführt werden.<br />

Die wissenschaftliche Bedeutung der geochronologischen <strong>und</strong> isotopenhydrologischen<br />

Studien, oft in Verbindung mit Methoden der angewandten Geophysik, schlägt<br />

99


Personalsituation<br />

100<br />

sich in einer hohen Publikationsrate <strong>und</strong> Drittmitteleinwerbung nieder, darunter die<br />

erfolgreiche Einwerbung des Leibniz-Paktes für Forschung <strong>und</strong> Innovation 2008-10<br />

<strong>und</strong> nationaler Projekte (DFG, BMBF <strong>und</strong> DAAD) sowie in zahlreichen Anfragen nach<br />

wissenschaftlicher Kooperation, vor allem in Verbindung mit der Betreuung von Diplomanden<br />

<strong>und</strong> Doktoranden.<br />

In der Sektion S3 arbeiteten <strong>2010</strong> drei Wissenschaftler/innen <strong>und</strong> sechs Techniker/innen<br />

auf Planstellen. Zwei der Wissenschaftler/innen arbeiten jeweils auf einer<br />

halben Stelle. Seit Januar 2008 wurde die Lumineszenz-Arbeitsgruppe durch fünf<br />

Wissenschaftler/innen, davon vier Wissenschaftler/innen auf halben Stellen, im<br />

Rahmen des Projektes Leibniz-Pakt für Forschung <strong>und</strong> Innovation verstärkt. Im Berichtsjahr<br />

arbeiteten ein/e Wissenschaftler/in dem Forschungsschwerpunkt ‚Terrestrische<br />

Sedimentarchive – Struktur, Genese, Alter’ zu sowie ein/e Wissenschaftler/in<br />

zu 25 % dem Forschungsschwerpunkt ‚Gr<strong>und</strong>wassersysteme – Struktur, Qualität,<br />

Prozesse’. Eine Wissenschaftlerin wurde aus Drittmitteln (BMBF) finanziert. Zwei<br />

Doktoranden, die mittels DAAD-Stipendien finanziert werden, sind kurz vor dem erfolgreichen<br />

Abschluss ihrer Promotionsvorhaben. Die Arbeitsgruppe wurde zeitweise<br />

durch Postdocs, Doktoranden, Diplomanden <strong>und</strong> Bachelor-Studenten der Universitäten<br />

Berlin, Braunschweig, Budapest, Göttingen, Hannover, Lüneburg, ggf. Madras,<br />

Münster <strong>und</strong> Paris verstärkt.<br />

Übersicht über den Ressourcenbedarf für Personal <strong>und</strong> Sachmittel für Forschungsarbeiten<br />

<strong>2010</strong><br />

Themenfelder Wissenschaftler Techniker Sachmittel<br />

A B A B A B<br />

Sedimentdatierungen 54 24 57 - 30 25<br />

Stabile Isotope 15 5 9 - 10 2<br />

A: Haushalt, B: Drittmittel Wissenschaftler, Techniker in Personalmonaten Sachmittel in T€ (>5)<br />

Themenfelder <strong>2010</strong> verteilten sich die Aktivitäten auf die Themenfelder ‚Sedimentdatierungen’ <strong>und</strong><br />

‚Stabile Isotope’.<br />

3.3.1 Sedimentdatierungen<br />

Ziele Lumineszenz-Datierungsverfahren erbringen in Kombination mit den 14 C- <strong>und</strong> TIMS-<br />

230 Th/U-Methoden verlässliche Datierungen von äolischen, fluviatilen <strong>und</strong> glazifluviatilen<br />

Sedimenten für den Zeitraum der letzten 300.000 Jahre <strong>und</strong> darüber hinaus.<br />

Methodische Weiterentwicklungen werden weitgehend im Rahmen von Drittmittelprojekten<br />

<strong>und</strong> dem Leibniz-Pakt für Forschung <strong>und</strong> Innovation durchgeführt.<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Lumineszenz<br />

Mittels optisch stimulierter Lumineszenz (OSL) lässt sich mit herkömmlichen Ansätzen<br />

das Ablagerungsalter von Sedimenten für den Zeitraum von wenigen bis zu<br />

100.000 Jahren bestimmen; Datierungen über das letzte Interglazial hinaus sind nur<br />

unter besonderen Umständen (z.B. geringe Dosisleistung des Sediments) möglich.<br />

Für Fragestellungen der Quartär- <strong>und</strong> Paläoklimaforschung ist es jedoch wichtig,


auch über das letzte Glazial hinaus Aussagen zum Alter der Ablagerungen machen<br />

zu können.<br />

Im Rahmen des Leibniz-Paktes für Forschung <strong>und</strong> Innovation 2008-10 sollten die<br />

Lumineszenz-Datierungstechniken auf das Mittelpleistozän (~ 100.000 - 800.000<br />

Jahre) ausgedehnt <strong>und</strong> auf ausgewählte äolische Sedimente Mitteleuropas angewendet<br />

werden. Dadurch ergibt sich für die untersuchten Räume die Möglichkeit, die<br />

Landschaftsentwicklung <strong>und</strong> Paläoumwelt in einem zeitlichen Kontext zu rekonstruieren.<br />

Quarz <strong>und</strong> Kalifeldspäte, die als Dosimeter in der Lumineszenzdatierung verwendet<br />

werden, weisen sehr unterschiedliche Eigenschaften auf <strong>und</strong> bieten unterschiedliche<br />

Potenziale für die Erweiterung der Altersspanne. So lässt sich das Quarzsignal aufgr<strong>und</strong><br />

der frühen Sättigung (~150-200 Gy, d.h. 50-70 ka) nur sehr eingeschränkt<br />

anwenden. Feldspat hingegen weist eine viel höhere Sättigungsgrenze (~1500 Gy)<br />

auf. Nachteil bei Feldspat ist jedoch das Vorhandensein von Fading, was einen Signalverlust<br />

mit der Zeit bedeutet <strong>und</strong> zu einer Unterbestimmung des Sedimentationsalters<br />

führt. Zwar gibt es Modelle, wie Fading korrigiert werden kann, jedoch beziehen<br />

sich diese Modelle zum einen auf Sedimente


102<br />

Äolische Sedimente: Löss <strong>und</strong> Maarsedimente aus der Vojvodina-Region/Serbien<br />

(Stari Slankamen), dem Mittelrheingebiet/Deutschland (Jungfernweiher) <strong>und</strong> dem<br />

südlichen Taunusvorland/Deutschland (Weilbach) wurden im Rahmen einer Dissertation<br />

untersucht. Die Lössaufschlüsse im Mittelrheingebiet (Tönchesberg, Kärlich,<br />

Ariendorf, Wannenköpfe <strong>und</strong> Dachsbusch) besitzen eine unabhängige Alterskontrolle<br />

durch zwischengeschaltete Tephralagen, so dass die Verlässlichkeit der neuen<br />

Methoden getestet werden konnte. Diese Studie stellte heraus, dass äolische<br />

Sedimente mit der OSL an Quarz verlässlich bis zu ~70 ka datiert werden können.<br />

Das thermisch transferierte OSL(TT-OSL)-Signal von Quarz, das bei bis zu 10 mal<br />

höheren Dosen als die OSL sättigt, hat das Potenzial, ältere Sedimente zu datieren.<br />

Das TT-OSL-Signal war jedoch bei den meisten untersuchten Sedimentproben aus<br />

dem Mittelrheingebiet nicht vorhanden. Das Signal konnte bei einigen Sedimentproben<br />

genutzt werden, um zwischen verschiedenen Lössherkunftsgebieten zu unterscheiden.<br />

Die Ergebnisse dieser Dissertation zeigen, dass sowohl das Post-IR-<br />

IRSL-Signal, gemessen bei 290° C (pIRIR290), als auch das gepulste Post-IR-IRSL-<br />

Signal von Feldspat, gemessen bei 150° C (pIRIR150), das Potential haben, mittelpleistozäne<br />

äolische Sedimente zu datieren. Mit dem pIRIR290-Signal konnten Alter<br />

bis ~300 ka bestimmt werden, mit dem gepulsten pIRIR150-Signal Alter bis<br />

~200 ka.<br />

Für das Trockenmaar Jungfernweiher konnte nachgewiesen werden, dass es schon<br />

vor ca. 250 ka mit Sedimenten zugeschüttet war. Seither gab es entweder nur sehr<br />

wenig Ablagerung, oder die Sedimente wurden wieder erodiert. Zwischen diesen<br />

Ergebnissen <strong>und</strong> der etablierten Stratigraphie bleibt eine Diskrepanz, die bisher<br />

nicht gelöst werden konnte.<br />

Am Beispiel der Lössaufschlüsse von Süttö <strong>und</strong> Paks in Ungarn (ähnliche Untersuchungen<br />

werden in den Profilen Vukovar <strong>und</strong> Susak in Kroatien durchgeführt) wurden<br />

mit den neu entwickelten Lumineszenz-Techniken verlässlichere zeitliche Rahmen<br />

erstellt. Diese bilden die notwendige Gr<strong>und</strong>lage für die Bestimmung von Löss-<br />

Klimaproxies zunächst für den Zeitraum der letzten 130.000 Jahre. In Ungarn wurden<br />

diese multidisziplinären Untersuchungen (u.a. die Bestimmung von n-Alkanen<br />

(Biomarker) in Zusammenarbeit mit der BGR zur Rekonstruktion der Vegetationsgeschichte,<br />

stabile Isotope zur Bestimmung der Paläotemperatur an der Karbonatmatrix<br />

<strong>und</strong> an Lössschnecken) erstmalig an den Löss-/Paläobodenabfolgen von<br />

Süttö <strong>und</strong> Paks durchgeführt. Die Ergebnisse wurden im Rahmen des vom DAAD<br />

geförderten bilateralen Projektes zwischen Ungarn (Eötvös-Loránd-Universität Budapest)<br />

<strong>und</strong> Deutschland (<strong>LIAG</strong>) auf einem Workshop in Budapest vorgestellt <strong>und</strong><br />

stellen die Basis für eine 2011 zu editierende Special Issue in Quaternary International<br />

dar.<br />

Flusssedimente: Im Rahmen einer weiteren Dissertation wurden fluviatile Sedimente<br />

aus dem nördlichen Oberrheingraben mit der Infrarot-Radiofluoreszenz (IR-RF)<br />

untersucht. Die Probenaufbereitung <strong>und</strong> IR-RF-Messung erfolgte hierbei in Zusammenarbeit<br />

mit Dr. M. Krbetschek (Sächsische Akademie der Wissenschaften zu<br />

Leipzig, Arbeitsstelle Geochronologie im Quartär in Freiberg/Sachsen). Mittels der<br />

IR-RF-Datierungen war es möglich, für die fluviatilen Abfolgen im Heidelberger Becken<br />

Alter von bis zu ca. 640 ka zu bestimmen. Anhand der IR-RF-Daten konnten<br />

wichtige Erkenntnisse über warm- <strong>und</strong> kaltzeitliche Sedimentationsmuster des<br />

Rheins sowie tektonische Prozesse im Heidelberger Becken gewonnen werden. Des<br />

Weiteren wurde mit der gelb-stimulierten Lumineszenz eine neue Datierungsmethode<br />

entwickelt <strong>und</strong> erfolgreich an Proben getestet, für die unabhängige Alterskontrollen<br />

( 40 Ar/ 39 Ar, 14 C, Warvenchronologie) vorliegen. Es konnte gezeigt werden,<br />

dass das sogenannte pIR-YOSL-Signal eine deutlich höhere Stabilität als das herkömmliche<br />

IRSL-Signal hat. Dies ist ein wichtiger Beitrag im Bereich Methodenneuentwicklung.<br />

Mit diesem Verfahren können Sedimente zuverlässiger datiert werden.<br />

Das sonst bei Feldspäten auftretende Problem des ‚Anomalous Fading’ (Langzeit-


signalverluste, die zu Altersunterbestimmungen führen) wird durch die neue Methode<br />

deutlich reduziert.<br />

Des Weiteren wurden Datierungen an Flusssedimenten durchgeführt, die bei einer<br />

archäologischen Grabung in Köln entnommen wurden. Hier waren auf Gr<strong>und</strong> eines<br />

U-Bahn-Neubaus römerzeitliche Hafensedimente in unmittelbarer Nähe der ehemaligen<br />

römischen Hafenmauer aufgeschlossen. Durch zahlreiche in die Sedimente<br />

eingebettete Artefakte war für die Ablagerung der Sande ein genauer zeitlicher<br />

Rahmen vorgegeben. Dies bot die Möglichkeit, verschiedene statistische Verfahren<br />

an schlecht gebleichten Flusssedimenten zu testen <strong>und</strong> die daraus resultierenden<br />

Alter mit dem bekannten (römerzeitlichen) Alter abzugleichen.<br />

Außerdem wurden an verschiedenen Aufschlüssen der Niederrheinischen Bucht Sedimente<br />

der Niederterrasse datiert. Zielsetzung war es, für die untersuchten Aufschlüsse<br />

eine zuverlässige Chronologie zu erarbeiten. Es wurden verschiedene Lumineszenz-Messprotokolle<br />

(Quarz-OSL, Feldspat-IRSL <strong>und</strong> pIRIR sowie pIR-YOSL)<br />

angewandt <strong>und</strong> an Proben getestet, für die über zwischengeschaltete Laacher-See-<br />

Tephra (Alter ca. 12 900 a) eine unabhängige Alterskontrolle gegeben war. Es<br />

konnte gezeigt werden, dass sowohl die Quarzdatierungen als auch die Feldspat-<br />

Datierungen in guter Übereinstimmung mit unabhängigen Datierungen sind.<br />

Küstensedimente: In diesem Jahr wurden zwei Studien zur Nehrungsentwicklung<br />

der Ostseehalbinsel Darß-Zingst international publiziert. In der ersten Publikation<br />

wurde die Zeitstellung <strong>und</strong> Dynamik von Strandwallsequenzen in Abhängigkeit von<br />

spätholozänen Meeresspiegelschwankungen <strong>und</strong> kurzfristigen klimatischen Fluktuationen<br />

untersucht. Es zeigte sich, dass das Sedimentationsregime von Schwankungen<br />

des Meeresspiegels bestimmt wird, wohingegen die Sedimentationsdynamik infolge<br />

von klimatischen Änderungen (z.B. Häufigkeit von Stürmen, Länge der Vegetationsperioden)<br />

schwankt. In der zweiten Publikation wurde erstmalig die Anwendung<br />

neuester Feldspat-Datierungsmethoden (Post-IR-IR-Messprotokoll) für holozäne<br />

Sedimente systematisch getestet. Das bisher bestehende Messprotokoll konnte<br />

erfolgreich modifiziert werden. Die resultierenden Alter sind in Übereinstimmung<br />

mit unabhängigen Datierungsergebnissen ( 14 C). Sie liefern darüber hinaus wichtige<br />

Informationen zur Zeitstellung der holozänen Sedimentationsbasis <strong>und</strong> zur Schließung<br />

des Seegatts Prerowstrom. Beide Studien zeigen, wie wichtig eine zuverlässige<br />

Altersbestimmung von Küstensedimenten ist, um Prozessmodelle für Küstensedimentsysteme<br />

zu etablieren.<br />

Im Rahmen der hier eingeb<strong>und</strong>enen Dissertation wurde über die Entwicklung des<br />

Ostsee-Nehrungssystems Swinepforte an der polnisch-deutschen Grenze (im Umkreis<br />

von Swinemünde) eine weitere Publikation in Geomorphology eingereicht <strong>und</strong><br />

bereits zum Druck akzeptiert. Die geochronologisch-geomorphologische Studie bietet<br />

einen bisher noch nicht erreichten Einblick in die Progradationsdynamik zweier<br />

Strandwall-Sedimentsysteme. Mittels 30 Lumineszenz-Datierungen konnten erstmalig<br />

Sedimentationsraten quantifiziert <strong>und</strong> wichtige Prozesszusammenhänge beschrieben<br />

werden. Es zeigte sich, dass unter stabilen oder regressiven Meeresspiegelbedingungen<br />

das Anwachsen (Progradation) von Strandwällen zeitlich an klimatisch<br />

moderate Phasen <strong>und</strong> somit an eine intakte Vegetationsdecke geknüpft ist.<br />

Stagnierende oder erosive Strandwallsysteme sind dagegen an kältere Phasen mit<br />

kürzeren Vegetationsperioden <strong>und</strong> häufigeren Sturmereignissen geb<strong>und</strong>en. Die Ergebnisse<br />

dieser Studie wurden auf der Tagung der Deutschen Quartärvereinigung<br />

(DEUQUA) in Greifswald vorgestellt <strong>und</strong> diskutiert.<br />

Erste Ergebnisse zur holozänen Entwicklung <strong>und</strong> Sedimentationsgeschichte der<br />

nördlichen Nehrung der Nordseeinsel Sylt wurden auf nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Konferenzen <strong>und</strong> Workshops vorgestellt (DGG-Tagung in Bochum, ECSA Conference<br />

am AWI in List). Die Studie weist Möglichkeiten der quantitativen <strong>und</strong> hochaufgelösten<br />

Untersuchung von Sediment- <strong>und</strong> Landschaftssystemen auf sowie die<br />

systematische Verknüpfung mit Methoden der Angewandten Geophysik (Georadar),<br />

103


Arbeitsprogramm 2011<br />

104<br />

Sedimentologie <strong>und</strong> Geochronologie (Lumineszenz).. Die Lumineszenz-Datierung<br />

dieser Sedimente war eine besondere Herausforderung, weil im Rahmen der Probennahme<br />

ältere Strandsedimente durch jüngere äolische Sedimente verunreinigt<br />

wurden. Für die zuverlässige Datierung dieses Sedimentgemisches musste ein<br />

Messverfahren (Einzelkorndatierung) <strong>und</strong> ein statistisches Altersmodell angepasst<br />

werden. In Zusammenarbeit mit Prof. A. Murray <strong>und</strong> Dr. M. Jain (Forschungszentrum<br />

Risø, Dänemark) wurden erste Untersuchung zur Einzelkorndatierung von<br />

Feldspatmineralen durchgeführt. Vor allem wurde der Effekt von schlechter Signalrücksetzung<br />

in Kali-Feldspäten untersucht. Beide Studien wurden auf internationalen<br />

Lumineszenz-Tagungen vorgestellt (z.B. UK-Meeting in Oxford, Central European<br />

Meeting in Innsbruck) <strong>und</strong> werden bis Ende des Jahres zur Begutachtung eingereicht.<br />

Im Rahmen eines <strong>2010</strong> begonnenen interdisziplinären Folgeprojekts (ClimAD) wird<br />

das bereits erwähnte geowissenschaftliche Methodenspektrum (Georadar, Sedimentologie<br />

<strong>und</strong> Geochronologie) mit Messdaten aus Wetteraufzeichnungen verschnitten.<br />

Dieses neue <strong>2010</strong> begonnene Promotionsprojekt ist eine Kooperation<br />

zwischen <strong>LIAG</strong> <strong>und</strong> der Universität Hamburg, den AWI <strong>und</strong> den GKSS in Geesthacht<br />

mit dem Ziel, die großen Wanderdünen auf der Insel Sylt als hochaufgelöste<br />

Klima- <strong>und</strong> Windfeldarchive verfügbar zu machen. Eine Geländekampagne wurde<br />

im Frühjahr durchgeführt <strong>und</strong> die Datierung erster Lumineszenz-Proben fand im<br />

Sommer statt. Erste Ergebnisse zeigen das enorme Potential der Methodenkombination<br />

<strong>und</strong> lassen bahnbrechende Ergebnisse für das nächste Jahr erwarten.<br />

In zwei erfolgreich abgeschlossenen Dissertationen wurde die holozäne Küsten-<br />

<strong>und</strong> Dünenentwicklung auch im Hinblick auf die zeitliche Folge von Tsunami-<br />

Ereignissen in Südost- <strong>und</strong> Südwestindien sowie auf den Andamanen, geochronologisch<br />

untersucht. Die in diesem Jahr international publizierten Ergebnisse stellen<br />

eine Korrelation von Phasen erhöhter Sandmobilität mit Perioden größerer Monsuntätigkeit<br />

dar.<br />

Schlussfolgernd ist festzuhalten, dass die obere Altersgrenze für europäischen Löss<br />

auf ~300-350 ka erweitert werden konnte; bei geringerer Dosisleistung, wie zum<br />

Beispiel in Sardinien oder Japan, ist es auch möglich, darüber hinaus zu datieren.<br />

Das untere Datierungslimit kann aufgr<strong>und</strong> von Restsignalen eingeschränkt sein,<br />

wobei im Rahmen des Projektes zur Küstendynamik an Nord- <strong>und</strong> Ostsee aus methodischer<br />

Sicht große Fortschritte gemacht werden konnten. Diese Information<br />

wird benötigt, um diese sensiblen terrestrischen Archive für ein besseres Verständnis<br />

der lokalen <strong>und</strong> regionalen Umweltprozesse <strong>und</strong> -konditionen während des Mittel-<br />

<strong>und</strong> Spätpleistozäns in Europa aufzuschließen.<br />

Die Ergebnisse der Lumineszenz-Arbeitsgruppe wurden auf zahlreichen nationalen<br />

<strong>und</strong> internationalen Konferenzen vorgestellt <strong>und</strong> in diesem Jahr in 25 Publikationen<br />

in internationalen Zeitschriften veröffentlicht. Sechs Dissertationen sind abgeschlossen,<br />

vier weitere Dissertationen stehen kurz vor dem Abschluss.<br />

Die methodischen Untersuchungen bezüglich der Lumineszenz werden mit Elektron-<br />

Spin-Resonanz-Untersuchungen zum besseren Verständnis der physikalischen Prozesse<br />

gekoppelt. Es steht der Abschluss von fünf Dissertationen an. Die Untersuchung<br />

der Datierbarkeit fluviatiler <strong>und</strong> glazifluviatiler Sedimente Norddeutschlands,<br />

für die bereits gute Vorergebnisse vorliegen, wird im Rahmen einer Dissertation<br />

fortgesetzt. In Verbindung mit Methoden der angewandten Geophysik (Georadar)<br />

werden im Rahmen einer weiteren Dissertation die Dünenabfolgen der Insel Sylt<br />

weiter untersucht. Die Küstendünen der Insel Naxos werden in Kooperation mit der<br />

Universität Paris erstmalig geochronologisch untersucht. Die Lössuntersuchungen<br />

werden an Profilen in Deutschland, Ungarn <strong>und</strong> Iran fortgesetzt.


Arbeitsprogramm 2011<br />

Arbeitsprogramm 2011<br />

ESR<br />

Die Elektron-Spin-Resonanz-Spektroskopie (ESR) ermöglicht u.a. die Untersuchung<br />

von paramagnetischen Zentren in Mineralen wie Quarz, die durch radioaktive oder<br />

kosmische Strahlung erzeugt werden. Wie bei der Lumineszenz sind die Anzahl der<br />

eingefangenen Elektronen <strong>und</strong> die daraus resultierende ESR-Signalintensität proportional<br />

zur Dosisleistung <strong>und</strong> der Zeitdauer der Bestrahlung. Neben Karbonaten wie<br />

Höhlensinter <strong>und</strong> Travertin können Korallen, Zähne sowie Sedimente (Quarze) mit<br />

ESR datiert werden.<br />

Aufbau des ESR-Labors mit ersten Ergebnissen an Quarzen.<br />

Uran/Thorium<br />

Das TIMS- 230 Th/U-Verfahren liefert insbesondere in Kombination mit den Lumineszenz-Verfahren,<br />

der Palynologie <strong>und</strong> der Untersuchung stabiler Isotope verlässliche<br />

Datierungen von Stalagmiten, Höhlensintern, Travertinen <strong>und</strong> Torfen für den Zeitraum<br />

der letzten 350.000 Jahre, bei geeignetem Material auch bis 500.000 Jahre.<br />

Die in den Vorjahren an den Travertinen aus Süttő, Ungarn, bestimmten Ergebnisse<br />

sind <strong>2010</strong> bei Quaternary International erschienen. Weiterhin sind die beiden eingereichten<br />

Beiträge zur Datierung der Torfablagerungen der Grube Nachtigall in Quaternary<br />

International publiziert worden.<br />

In Kooperation mit der Leuphana Universität Lüneburg wurden Torfe aus dem Tagebau<br />

Schöningen erfolgreich datiert. Torfhorizonte des Reinsdorf-Interglazials lassen<br />

sich mit dem MIS 9 korrelieren. Die Ergebnisse wurden auf einem Workshop zu<br />

„Chronologische Arbeiten im Tagebau Schöningen“ vorgestellt <strong>und</strong> sind zur Publikation<br />

in Quaternary International <strong>und</strong> einem Forschungsband der Schöningen-Stiftung<br />

eingereicht.<br />

Der Torfhorizont aus den Bohrkernen aus Wedel, der als holsteinzeitlich eingestuft<br />

wird, wurde für die palynologischen Untersuchungen <strong>und</strong> die chemische Aufbereitung<br />

der 230 Th/U-Datierung beprobt <strong>und</strong> präpariert. Erste massenspektrometrische<br />

Ergebnisse wurden erzielt. Bevor eine Altersaussage getroffen werden kann, sind<br />

weitere Analysen nötig.<br />

Im Projekt ‚Heidelberger Becken‛ tritt im Bohrkern ‚Viernheim‛ eine humose Mudde<br />

mit Pflanzenresten von ca. 1 m Mächtigkeit auf. Diese wurde für 230 Th/U-<br />

Datierungen beprobt. An ausgewählten Proben wurde mittels ICP-MS-Analyse in der<br />

BGR das Uran-Konzentrationsprofil bestimmt. Die Ergebnisse ermöglichten eine gezielte<br />

Probenahme für die 230 Th/U-Datierung. Die chemische Aufbereitung dieser<br />

Proben steht noch aus.<br />

Im Berichtsjahr wurde mit den Arbeiten an ausgewählten Travertin-Horizonten des<br />

Oliviera-Steinbruchs bei Rapolano begonnen. Erste 230 Th/U-Alter liegen zwischen<br />

122 ka <strong>und</strong> 99 ka. Weitere Analysen folgen <strong>und</strong> fließen in die Doktorarbeit ein.<br />

In Kooperation mit der Leuphana Universität Lüneburg wird die Beprobung der Kerne<br />

aus Wedel fortgeführt. Die geplante Kooperation mit dem CNR-IGG in Florenz zu<br />

Untersuchungen an Travertinen des Mittelmeerraumes zur Klärung der klimatischen<br />

Bedingungen während der Genese von Travertinen im CO2-Kreislauf unter Berücksichtigung<br />

des möglichen Einflusses von Vulkanismus konnte mit ersten Proben von<br />

Travertin aus Rapolano gestartet werden <strong>und</strong> wird 2011 fortgeführt. Weitreichende<br />

105


Arbeitsprogramm 2011<br />

Arbeitsprogramm 2011<br />

Arbeitsprogramm 2011<br />

106<br />

methodische Untersuchungen zu der Datierbarkeit <strong>und</strong> dem Alter der Stalagmiten<br />

der Blessberghöhle sind für 2011 geplant.<br />

Radiokohlenstoff<br />

Es wurden weitere Proben von Kiefern aus niedersächsischen Mooren mit der Radiokohlenstoff(<br />

14 C)-Datierungsmethode <strong>und</strong> in Kooperation mit Dr. H. Leuschner (Universität<br />

Göttingen) der Dendrochronologie bearbeitet. Das kurz vor dem Abschluss<br />

befindliche Projekt zielt auf gr<strong>und</strong>legende, durch paläobotanische <strong>und</strong> Isotopenuntersuchungen<br />

begleitete dendroökologische Auswertungen ausgesuchter Kiefern-<br />

Horizonte aus niedersächsischen Mooren. Es sind zeitlich hochauflösende vegetations-<br />

<strong>und</strong> klimageschichtliche Bef<strong>und</strong>e zu erwarten.<br />

Die 14 C-Datierungsmethode wird im Laufe des Jahres 2011 eingestellt. Letzte Proben,<br />

u.a. aus dem Jadebusen, werden gemessen.<br />

Blei-210<br />

Das 210 Pb-Verfahren wird routinemäßig zur Altersdatierung lakustriner <strong>und</strong> mariner<br />

Sedimente mit einem Alter bis zu 150 Jahren eingesetzt. Das Verfahren ermöglicht<br />

die Erstellung eines zeitlichen Rahmens, ohne den eine Interpretation von Daten<br />

über die jüngere Klimageschichte, Veränderungen der Landschaftsentwicklung oder<br />

über Schadstoffeinträge unmöglich wäre.<br />

Die im Rahmen des ATIS-Projektes (2009) erstellten Erosionsmodelle für Hangablagerungen<br />

aus Lössgebieten in Polen wurden auf internationalen Konferenzen vorgestellt.<br />

Durch einen Gastwissenschaftler (Postdoc der Madras-Universität, Indien)<br />

wurden Deltasedimente aus Südindien untersucht.<br />

Es werden weitere Proben aus Südwestindien in einer Pilotstudie untersucht.<br />

Granulometrie<br />

Mittels Laserdiffraktometrie wurden in diesem Jahr ~ 2300 Proben aus Kroatien,<br />

Ungarn <strong>und</strong> dem Iran analysiert. Neben hochauflösender Korngrößenanalytik zur<br />

Bearbeitung paläoklimatischer Fragestellungen wurden die methodischen Arbeiten<br />

fortgesetzt, um diese noch recht junge Methode zu optimieren. Die gewonnenen<br />

Kenntnisse haben sich bisher in einer Publikation zu ungarischen Lössen niedergeschlagen;<br />

weitere Publikationen sind in Vorbereitung.<br />

Lösse aus der Forschungsbohrung Rodderberg <strong>und</strong> dem Iran werden hochauflösend<br />

untersucht, um atmosphärische Zirkulationsmuster der letzten 500.000 Jahre für Mitteleuropa<br />

<strong>und</strong> Zentralasien zu rekonstruieren. Weitere Manuskripte sollen in internationalen<br />

Zeitschriften eingereicht werden.


3.3.2 Methodische Entwicklungen im Bereich Isotopenhydrologie<br />

<strong>und</strong> Stabile Isotope<br />

Ziele Die Isotopenhydrologie in der Sektion S3 beschäftigt sich mit Prozessen <strong>und</strong> Eigenschaften<br />

aquatischer Systeme <strong>und</strong> Systemkomponenten. Untersuchungen finden in<br />

Oberflächengewässern, ungesättigter Zone <strong>und</strong> im Gr<strong>und</strong>wasser statt. Die „Datierung“<br />

von Gr<strong>und</strong>wasser, also die Beurteilung, welche Anteile einer Probe wann neugebildet<br />

wurden, ist eine der zentralen Fragestellungen der Isotopenhydrologie. Weiter<br />

ist die Komponentenseparation im Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> im Oberflächenabfluss Forschungsgegenstand.<br />

Neben den stabilen Isotopen werden auch Kohlenstoff-14, CFCs<br />

<strong>und</strong> Edelgasisotope (insbesondere 3 H/ 3 He) eingesetzt. Im Labor werden Wasserproben<br />

auf Deuterium <strong>und</strong> Sauerstoff-18 sowie Karbonatproben auf die Isotope Kohlenstoff-13<br />

<strong>und</strong> Sauerstoff-18 für hydrologische, hydrogeologische, geochronologische<br />

Fragestellungen <strong>und</strong> für die Umweltforschung analysiert.<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Dynamik abgesoffener oder gefluteter Salzbergwerke <strong>und</strong> ihres Deckgebirgsstockwerkes:<br />

Im Rahmen der Untersuchung abgesoffener bzw. gefluteter Altbergwerke<br />

des ehemaligen Kali- <strong>und</strong> Steinsalzabbaus im Raum Staßfurt wurde die Stabilität des<br />

Deckgebirges bis zur Tagesoberfläche auch mit Einsatz von isotopenhydrologischen<br />

Methoden untersucht. Die Ergebnisse wurden auf der Abschlusskonferenz in Staßfurt<br />

vorgestellt. Dieses Verb<strong>und</strong>projekt wird Ende <strong>2010</strong> abgeschlossen sein.<br />

Isotopenhydrologische Untersuchungen zu Gr<strong>und</strong>wasserneubildung <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser–Meerwasser–Interaktion<br />

auf Borkum: Wasserchemische <strong>und</strong> isotopenhydrologische<br />

( 2 H, 18 O) Arbeiten wurden zur Untersuchung von Gr<strong>und</strong>wasserneubildung <strong>und</strong><br />

Oberflächen-/Gr<strong>und</strong>-/Meerwasserinteraktion auf der Nordseeinsel Borkum vorgenommen.<br />

Küstengebiete stehen im Spannungsfeld von Wassernutzung <strong>und</strong> Auswirkungen<br />

durch Klimaänderung, was im EU-Projekt CLIWAT unter deutscher Beteiligung<br />

mit dem Fokus auf der Süßwasserlinse Borkum untersucht wird. Aktuelle Arbeiten<br />

zu diesem Projekt wurden auf der Konferenz GeoDarmstadt <strong>2010</strong> vorgestellt.<br />

Isotopenhydrologie im Wesergebiet: Im Wesergebiet wurden isotopenhydrologische<br />

Untersuchungen ( 2 H, 18 O) in Modellierungsarbeiten weitergeführt. Vergleichende Untersuchungen<br />

unter Einbindung der Wasserhaushaltsmodelle TAC-D <strong>und</strong> WaSiM-ETH<br />

wurden zur Publikation über die IAEA als Beitrag zur Serie „Technical Documents“<br />

<strong>und</strong> in der Zeitschrift Hydrologie <strong>und</strong> Wasserbewirtschaftung publiziert. Die Modellierungsarbeiten<br />

mit WaSiM-ETH <strong>und</strong> die Erweiterung auf das deutsche Donaueinzugsgebiet<br />

sind als DFG-finanziertes, kooperatives Forschungsprojekt ab 2011 gemeinsam<br />

mit dem Institut für Hydrologie (IHF Freiburg), GIT-HYDROS Consult (Freiburg)<br />

<strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esanstalt für Gewässerk<strong>und</strong>e (BfG Koblenz) geplant.<br />

Stabilisotopenuntersuchungen zur Rekonstruktion von Paläoklima <strong>und</strong> Pedogenese<br />

aus Lösskarbonaten, Süttö - Ungarn: Im Rahmen eines DAAD-Projektes mit Ungarn<br />

wurden Gesamtkarbonate <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>äre Karbonate aus einer 15 m mächtigen<br />

Lössdecke bei Süttö auf 13 C- <strong>und</strong> 18 O-Isotope untersucht. Diese Studien ergänzen<br />

Lumineszenz- <strong>und</strong> 14 C-Datierungen <strong>und</strong> Arbeiten zur magnetischen Suszeptibilität.<br />

Eine Publikation dieser Arbeiten ist in einem Sonderband der Zeitschrift „Quaternary<br />

International“ für 2011 vorgesehen.<br />

Karbonatisotopie an Muschelschalen aus der Bohai-See, Tianjin - China: In Kooperation<br />

mit Wissenschaftlern des Chinese Geological Surveys in Tianjin wurden Austernschalen<br />

(Crassostrea gigas) aus einer Muschelbank an der Bohai-See präpariert <strong>und</strong><br />

auf Karbonatisotope untersucht. Damit können mächtige Muschelablagerungen als<br />

Sedimentarchive für die Paläoumweltforschung erschlossen <strong>und</strong> interpretiert werden.<br />

107


Arbeitsprogramm 2011<br />

108<br />

Eine gemeinsame Arbeit wurde in der Zeitschrift „Palaeogeography, Palaeoclimatology,<br />

Palaeoecology“ publiziert.<br />

Weiterhin wurden Proben in wissenschaftlicher Kooperation mit der Universität<br />

Münster <strong>und</strong> der Universität Cork, Irland, gemessen. Hausinterne Projektarbeiten<br />

wurden ebenfalls durch zahlreiche Messungen im Stabilisotopenlabor unterstützt.<br />

Geringere Probemengen wurden auch analysiert, um zukünftige Forschungskooperationen<br />

zu aktivieren (Universität Zürich, Universität Bremen).<br />

Im Herbst <strong>2010</strong> wurde in der Sektion S3 eine neue <strong>und</strong> stark erweiterte Version des<br />

Laborinformations- <strong>und</strong> Managementsystems „LabData“ in Betrieb genommen. Dieses<br />

System wurde ursprünglich in Sektion 3 entwickelt <strong>und</strong> wird seit 2004 auch für<br />

alle Bereiche des isotopenhydrologischen Labors der Internationalen Atomenergiebehörde<br />

(IAEA) in Wien verwendet. Etliche Erweiterungen der LabData gehen auf<br />

diesen sehr erfolgreichen Technologietransfer zurück. Zusätzlich enthält LabData ein<br />

Modul namens „Lumpy“ zur Lumped-Parameter-Modellierung isotopenhydrologischer<br />

Ergebnisse <strong>und</strong> zur detaillierten Ermittlung mittlerer Verweilzeiten in Aquifersystemen.<br />

Dieses Modellierungswerkzeug wurde bereits mehrfach erfolgreich eingesetzt<br />

<strong>und</strong> ist derzeit das vielseitigste <strong>und</strong> mächtigste derartige Programm auf dem wissenschaftlichen<br />

Markt. Sowohl LabData als auch Lumpy sind ‚public domain software’<br />

<strong>und</strong> stehen anderen Arbeitsgruppen weltweit zur Verfügung.<br />

Die Ergebnisse aus dem Staßfurt-Projekt werden publiziert. Mittelfristig sind weitere<br />

isotopenhydrologische Messtechniken außer den stabilen Isotopen 2 H <strong>und</strong> 18 O in<br />

Sektion S3 zu etablieren. Der Schwerpunkt wird hierbei auf der Datierung von<br />

Gr<strong>und</strong>wasser liegen, was die Kombination mehrerer Umweltisotope erfordert.<br />

Mit der Einstellung von 14 C 2011 werden die Miniatur-Zählrohre frei, was den Aufbau<br />

einer präparativen Gaschromatographie für die 85 Kr-Datierung junger Wässer<br />

ermöglicht. Dies ist die robusteste Datierungsmethodik für junges Gr<strong>und</strong>wasser.<br />

Es wird außerdem erwogen bzw. geprüft, die ersten Schritte zum Aufbau der Edelgas-Massenspektrometrie<br />

vorzunehmen. Die Edelgas-Massenspektrometrie dient<br />

der Analyse der Konzentration von Edelgasen sowie der Bestimmung mit Quadrupol-Massenspektrometrie<br />

zugänglichen Isotopenverhältnissen. Dies ermöglicht die<br />

Untersuchung von Infiltrationsbedingungen von Gr<strong>und</strong>wasser (Temperatur, Höhe<br />

<strong>und</strong> Salinität bei Infiltration) sowie die altersmäßige Klassifizierung anhand von<br />

4 He. Die Prüfung wird alle Aspekte mit einbeziehen, die im Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsplan<br />

<strong>2010</strong>-2014 des Institutes als Vorgehensweise <strong>und</strong> als Kriterien formuliert<br />

sind.


3.4 Sektion ‚Geothermik <strong>und</strong> Informationssysteme’ (S4)<br />

Leiter: Dr. Rüdiger Schulz<br />

Gesellschaftliche Relevanz<br />

Im Bereich Geothermik führt die Sektion vor allem numerische Untersuchungen zum<br />

Stoff- <strong>und</strong> Wärmetransport in der Erdkruste durch. Im Vordergr<strong>und</strong> stehen die Erk<strong>und</strong>ung<br />

der Untergr<strong>und</strong>temperaturen <strong>und</strong> der geothermischen Ressourcen in<br />

Deutschland sowie die Weiterentwicklung von numerischen Verfahren zur Simulation<br />

von thermisch-hydraulisch-mechanisch-chemisch (THMC) gekoppelten Prozessen.<br />

Das deutschlandweite Fachinformationssystem (FIS) Geophysik wurde bis zum Jahre<br />

2005 vom Institut eigenständig entwickelt. Seitdem wird es in Zusammenarbeit mit<br />

den anderen Sektionen weiter ausgebaut <strong>und</strong> gepflegt. Das FIS Geophysik bietet die<br />

infrastrukturelle Gr<strong>und</strong>lage der Forschungsarbeit des <strong>LIAG</strong>, auch in der Zusammenarbeit<br />

mit Partnerinstitutionen. Es ist in ein europaweites, multilinguales geophysikalisches<br />

Datenportal (GeoMind) eingeb<strong>und</strong>en. Auf der Gr<strong>und</strong>lage des FIS Geophysik<br />

wurde das geothermische Informationssystem (GeotIS) für Deutschland aufgebaut<br />

<strong>und</strong> weiterentwickelt. Dieses System wird die Basis für den sog. Geothermie-Atlas<br />

zur Darstellung möglicher Nutzungskonkurrenzen zwischen CO2-Lagerung <strong>und</strong> Tiefer<br />

Geothermie bilden.<br />

Das große Potenzial an geothermischer Energie rückt infolge steigender Energiepreise<br />

<strong>und</strong> wachsender Umweltbelastung durch die fossilen Energieträger zunehmend<br />

ins öffentliche Bewusstsein. Eine wesentliche Voraussetzung für den breiten Einsatz<br />

geothermischer Energie für Heizungszwecke oder die Stromerzeugung ist eine verlässliche<br />

technische <strong>und</strong> finanzielle Planbarkeit geothermischer Anlagen. Dies setzt<br />

möglichst gute Kenntnisse über die geothermischen <strong>und</strong> geologischen Standortbedingungen<br />

voraus. Durch die Messung <strong>und</strong> Bereitstellung geothermischer Daten des<br />

tiefen Untergr<strong>und</strong>es schafft das <strong>LIAG</strong> eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage für diese Aufgabe. Die<br />

stark angestiegene Nachfrage nach diesen Daten durch Ministerien, Kommunen <strong>und</strong><br />

Industrie belegt die hohe gesellschaftliche Relevanz unserer Arbeiten <strong>und</strong> Vorarbeiten<br />

auf diesem Gebiet. Mit dem Aufbau eines geothermischen Informationssystems<br />

(GeotIS) ist es gelungen, eine wichtige Aufgabenstellung innerhalb der aktuellen forschungs-<br />

<strong>und</strong> energiepolitischen Entwicklung zu übernehmen. Verstärkt wird dem<br />

Wunsch von Investoren <strong>und</strong> Versicherungen nachgekommen, auf der vorhandenen<br />

Datengr<strong>und</strong>lage das Fündigkeitsrisiko für geothermische Bohrungen quantitativ zu<br />

bewerten. Das System wird auch die Basis für den sog. Geothermie-Atlas zur Darstellung<br />

möglicher Nutzungskonkurrenzen zwischen CO2-Einlagerung <strong>und</strong> Tiefer Geothermie<br />

bilden. Dieses Projekt hatte die B<strong>und</strong>esregierung in ihrem Koalitionsvertrag<br />

beschlossen; den Zuschlag zur Leitung des Projektes <strong>und</strong> gemeinsamen Durchführung<br />

mit der BGR hat das <strong>LIAG</strong> bekommen.<br />

Fachinformationssysteme (FIS) wie das FIS Geophysik speichern bzw. liefern einen<br />

wesentlichen Teil der in der modernen Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsgesellschaft<br />

vorhandenen Informationen. Sie werden auf allen Ebenen in Politik,<br />

Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft <strong>und</strong> vom Bürger benötigt. Sie sind Gr<strong>und</strong>lage<br />

des planerischen Handelns; ihre Verfügbarkeit ist eine maßgebliche Voraussetzung<br />

für Standort- <strong>und</strong> Investitionsentscheidungen.<br />

Kohleflözbrände vernichten jährlich erhebliche Brennstoffvorräte <strong>und</strong> belasten Klima<br />

<strong>und</strong> Umwelt durch das Freisetzen großer Mengen an Luftschadstoffen, darunter insbesondere<br />

das Treibhausgas Kohlendioxid. In den flach liegenden Steinkohlelagerstätten<br />

Nordchinas ist dieses Problem besonders vordringlich. Durch seine Beteiligung<br />

an einem bilateralen Verb<strong>und</strong>forschungsvorhaben will das <strong>LIAG</strong> zum Prozessverständnis<br />

<strong>und</strong> letztlich zur Eindämmung <strong>und</strong> Verhinderung von Kohleflözbränden<br />

109


Personelle Situation im Jahr <strong>2010</strong><br />

110<br />

beitragen. Neben Temperatur- <strong>und</strong> Gasmessungen zur Charakterisierung <strong>und</strong> Lokalisierung<br />

der Feuerzonen wurden numerische Modelle verschiedener Komplexität erstellt,<br />

um den Ressourceneinsatz bei Löschmaßnahmen zu planen sowie den CO2-<br />

Ausstoß vor <strong>und</strong> nach der Löschung abzuschätzen. Insbesondere die letztere Aufgabe<br />

tritt im Zuge von Maßnahmen für umweltverträgliche Entwicklung (Clean Development<br />

Mechanism – CDM) im Sinne des Kyoto-Protokolls mehr <strong>und</strong> mehr in den<br />

Vordergr<strong>und</strong>. Dieser Problemkreis umfasst exemplarisch das gesamte Spektrum der<br />

in der Sektion behandelten Geoprozesstypen (THMC) auf unterschiedlichen räumlichen<br />

<strong>und</strong> zeitlichen Skalen.<br />

Innerhalb der Sektion werden 4 Forschungsthemen sowie der IT-<br />

Infrastrukturbereich bearbeitet. Eine Übersicht über den Ressourcenbedarf 2011 liefert<br />

die unten stehende Tabelle. Zusätzlich liegt die Leitung der Projekte ‚Einsatz von<br />

3D-Seismik zur Reduzierung des Fündigkeitsrisikos bei Geothermieprojekten’ <strong>und</strong><br />

‚Geothermische Charakterisierung von karstig-klüftigen Aquiferen im Großraum München’<br />

sowie ein Projekt <strong>und</strong> das Projektmanagement des gebo-Programms im Forschungsschwerpunkt<br />

‚Geothermische Energie’ (Kap. 2.2.3) bei der Sektion S4. Die<br />

Sektion hat damit den höchsten Anteil an den Drittmitteln des Instituts. Die Sektion<br />

S4 hat sich weiterhin innerhalb der European Energy Research Alliance (EERA) bei<br />

der Ausarbeitung des ‚Joint Programme on Geothermal Energy’ beteiligt (Kap. 2.2).<br />

Ende <strong>2010</strong> bestand die planmäßige personelle Ausstattung der Sektion S4 aus fünf<br />

Wissenschaftler- <strong>und</strong> 3,5 DV-Ingenieurstellen sowie einer technischen Angestellten<br />

in Altersteilzeit. Aus der Sektion sind ein Wissenschaftler Personalratsvorsitzender,<br />

ein weiterer Sprecher des Forschungsausschusses sowie eine DV-Angestellte Frauenbeauftragte.<br />

Im Rahmen von Drittmitteln stehen elf Wissenschaftler- (davon 2<br />

halbe Stellen) <strong>und</strong> drei EDV-Stellen zur Verfügung. Ergänzt wird dieses Team durch<br />

eine Wissenschaftlerstelle aus dem Kernhaushalt (befristet bis April 2011). Zwei weitere<br />

Stellen befinden sich im Ausschreibungsverfahren.<br />

Auf dem Arbeitsmarkt sorgt eine ungebrochen hohe Nachfrage nach Fachkräften in<br />

Branchen wie Erdöl- <strong>und</strong> Erdgasgewinnung oder Geothermie für einen Engpass an<br />

geeigneten Bewerbern <strong>und</strong> einen vermehrten Abgang hochqualifizierter <strong>und</strong> spezialisierter<br />

Mitarbeiter. Aufgr<strong>und</strong> deutlich höherer Gehaltsangebote seitens der Industrie<br />

sind die vom <strong>LIAG</strong> angebotenen Arbeitsverträge trotz bester Voraussetzungen für<br />

Forschungstätigkeiten aktuell weniger attraktiv. Erschwerend kommt hinzu, dass<br />

durch die Befristung der Arbeitsverträge, vor allem bei drittmittelfinanzierten Forschungsvorhaben,<br />

qualifizierte Mitarbeiter schwer für die Projektdurchführung zu<br />

gewinnen sind.


Personal <strong>und</strong> Sachmittel für Forschungsarbeiten 2011<br />

Themenfelder Wissenschaftler Techniker Sachmittel<br />

Temperaturfeld des tieferen Untergr<strong>und</strong>es<br />

Wärme- <strong>und</strong> Massentransport<br />

Geothermisches Informationssystem<br />

(GeotIS) <strong>und</strong> Geothermieatlas<br />

A B A B A B<br />

7 - 5 - - -<br />

24 12 5 - 20 -<br />

8 66 5 42 - 58<br />

FIS Geophysik 21 - 15 - - -<br />

IT-Infrastruktur 2 - 18 - 35 -<br />

A: Haushalt, B: Drittmittel Wissenschaftler, Techniker in Personalmonaten Sachmittel in T€ (>5)<br />

3.4.1 Temperaturfeld des tieferen Untergr<strong>und</strong>es<br />

Ziele Die Errichtung von geothermischen Anlagen erfordert zuverlässige Daten über Untergr<strong>und</strong>temperaturen<br />

<strong>und</strong> thermohydraulische Gebirgsparameter. Die einzigartige<br />

deutschlandweite Datenbank für Untergr<strong>und</strong>temperaturen (mehr als 10.500 Tiefbohrungen)<br />

wird durch eigene Temperaturmessungen <strong>und</strong> Fremddaten ständig aktualisiert.<br />

Sie bildet die Gr<strong>und</strong>lage für die Anfertigung von regionalen oder überregionalen<br />

Studien zum Potenzial geothermischer Energie. Zusammen mit Werten der terrestrischen<br />

Wärmestromdichte werden Untersuchungen zur Genese von Temperaturanomalien<br />

durchgeführt.<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Arbeitsprogramm 2011<br />

Im vergangenen Jahr wurden von der Sektion S5 geophysikalische Bohrlochmessungen<br />

in Geothermiebohrungen durchgeführt (Gamma Ray, Druck <strong>und</strong> Temperatur).<br />

Weitere Temperaturlogs <strong>und</strong> Bottom-Hole-Temperaturwerte (BHT-Werte) stellte das<br />

Bayerische Landesamt für Umwelt zur Verfügung. Diese Messwerte wurden aufbereitet,<br />

interpretiert <strong>und</strong> in das FIS GP eingepflegt. Ziel dieser Messungen war neben<br />

der Aufnahme ungestörter Temperaturprofile das Erkennen thermalwasserführender<br />

Schichten <strong>und</strong> Klüfte im tiefen Untergr<strong>und</strong>. Da die meisten Messwerte im Großraum<br />

München liegen, steht nun eine erheblich verbesserte Datengr<strong>und</strong>lage für Modellrechnungen<br />

im Rahmen des Forschungsvorhaben ‚Geothermische Charakterisierung<br />

von karstig-klüftigen Aquiferen im Großraum München’ zur Verfügung.<br />

Geplant ist die geothermische Interpretation von geophysikalischen Messungen in<br />

Bohrungen von Geothermieprojekten, vor allem im Oberrheingraben <strong>und</strong> im bayerischen<br />

Molassebecken. Weiterhin erfolgt eine ständige Aktualisierung der Temperaturkarten.<br />

111


3.4.2 Wärme- <strong>und</strong> Massentransport<br />

Ziele Das Institut untersucht die oberen Bereiche der Erdkruste, die anthropogen beeinflussbar<br />

<strong>und</strong> für eine wirtschaftliche Nutzung <strong>und</strong> Daseinsvorsorge wichtig sind. Abhängig<br />

von der gewählten räumlichen <strong>und</strong> zeitlichen Skala werden diese Bereiche<br />

dynamisch durch Geo-Prozesse beschrieben. Diese werden im Wesentlichen durch<br />

den gekoppelten Transport von Energie (thermisch <strong>und</strong> mechanisch) <strong>und</strong> Masse (im<br />

Wesentlichen Fluide) <strong>und</strong> deren Umwandlungen bestimmt. Durch die dynamische<br />

Modellierung von gekoppelten thermischen, hydraulischen, mechanischen <strong>und</strong> chemischen<br />

Vorgängen können diese Prozesse erklärt werden (THMC-Prozesse). Beispiele<br />

für die in der Sektion behandelten Systeme sind offene Zirkulationssysteme<br />

bei der Gewinnung geothermischer Energie (z. B. HDR-Systeme) oder Einlagerung<br />

von CO2, quantitative Beschreibungen von Gas- <strong>und</strong> Wasserfluss (Projekt Fracod)<br />

<strong>und</strong> Prozesse im Bereich des Kohlebergbaus (hier insbesondere Kohlebrände).<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

112<br />

Kohlebrandprojekt<br />

Durch seine Beteiligung an dem bilateralen Forschungsprojekt ‚Innovative Technologien<br />

zur Erk<strong>und</strong>ung, Bekämpfung <strong>und</strong> Überwachung von Kohlebränden in China’ will<br />

das <strong>LIAG</strong> zum Prozessverständnis <strong>und</strong> letztlich zur Eindämmung <strong>und</strong> Verhinderung<br />

von Kohleflözbränden beitragen. Aufbauend auf thermischen <strong>und</strong> strömungsmechanischen<br />

Feldmessungen wurde ein Modell zur Berechnung der Dynamik von Kohleflözbränden<br />

entwickelt. Diese Dynamik wird wesentlich von der Zu- <strong>und</strong> Abluftströmung<br />

in den natürlichen (Klüfte, Setzungsrisse) <strong>und</strong> künstlichen Hohlräumen (Strecken,<br />

Stollen, Schächte) bestimmt, die u. a. durch den Verbrennungsprozess selbst<br />

beeinflusst werden.<br />

Während der Projektdauer konnte allerdings nicht wie vorgesehen ein Löschprozess<br />

von Anfang bis Ende begleitet werden. Im ursprünglichen Einsatzgebiet ist es aus<br />

Gründen, die der chinesische Partner zu vertreten hat, zu keiner sinnvollen Löschung<br />

gekommen. Es ergab sich aber zuletzt die Möglichkeit, in der Provinz Xinjiang in der<br />

Endphase sehr effizienter Löschmaßnahmen geothermische <strong>und</strong> gashydraulische<br />

Messungen vor Ort durchzuführen, die Daten zur Kalibrierung <strong>und</strong> Validierung der<br />

Modelle lieferten. Damit konnten die im Projekt erarbeiteten Methoden getestet werden.<br />

Das Fire Fighting Bureau von Xinjiang, das als verantwortliche Behörde diese<br />

Löschungen durchführt, hat sich als außerordentlich interessierter Partner erwiesen,<br />

der auch an einer weiteren Zusammenarbeit starkes Interesse bek<strong>und</strong>et hat. Hierbei<br />

ist insbesondere der Beitrag unserer Modellierungen zur Erarbeitung einer CDM-<br />

Methodologie im Sinne des Kyoto-Protokolls zu nennen, womit in Zukunft eine Ausweitung<br />

der Löschaktivitäten auch über Xinjiang hinaus finanziert werden könnte. Alle<br />

Erfahrungen in diesem Zusammenhang stehen in Form von „best-practice manuals“<br />

zur Verfügung.<br />

Das Kohlebrandprojekt wurde bis Ende Juni <strong>2010</strong> kostenneutral verlängert. Im März<br />

<strong>2010</strong> fand eine Abschlussveranstaltung mit den chinesischen Partnern in Beijing<br />

statt. Vom 19.-21.5.<strong>2010</strong> fand in Berlin die 2. Internationale Konferenz über Kohlefeuerforschung<br />

statt. Weitere Aktivitäten waren:<br />

• Abschluss der Programmierarbeiten <strong>und</strong> Dokumentation,<br />

• Erstellen von fünf Manuals, die die Erfahrungen des Projektes in den verschiedenen<br />

Bereichen zusammenfassen,<br />

• Erstellen der Endberichte.


THMC-Modellierung<br />

Theorie <strong>und</strong> Praxis der mathematischen Modellierung von THMC-Prozessen kondensieren<br />

sich in den zur Anwendung kommenden Codes zur Durchführung entsprechender<br />

Rechnungen. Wissenschaftlich sollte an jeder Stelle der Prozess der Modellierung<br />

hinterfragt <strong>und</strong> gegebenenfalls korrigiert werden können. Dies erfordert den<br />

Zugang zu den Quellcodes. Viele Bereiche sind bereits mit entsprechenden Produkten<br />

abgedeckt, die aber aufgr<strong>und</strong> ihrer Entwicklungsgeschichte (Projektförderung,<br />

oft sehr spezielle Zielsetzung, zeitliche Limitierung der Entwicklungsarbeiten) ihre<br />

konzeptionellen Grenzen haben. Um diese Grenzen zu überwinden, werden vielfach<br />

Kopplungen solcher Codes über Ein-/Ausgabedateien verwendet. Für die Praxis spielt<br />

auch die Performance der Codes eine bedeutende Rolle. Diese ist aber nur in einem<br />

System zu optimieren, dessen Elemente von vornherein aufeinander abgestimmt<br />

sind. Am <strong>LIAG</strong> verfolgen wir diese Ansätze für verschiedene Bereiche mit ähnlichen<br />

zugr<strong>und</strong>eliegenden geophysikalischen Prozessen (Geothermie, CCS <strong>und</strong> Kohlebrände).<br />

Wir haben begonnen, eine eigene, möglichst offene C++ Klassenbibliothek (Arbeitstitel<br />

„ACME“) zur numerischen Behandlung mathematischer Modelle gekoppelter<br />

Prozesse in geophysikalischen Systemen zu entwickeln. Bausteine dieser Bibliothek<br />

sind die zur Diskretisierung nötigen Datenstrukturen <strong>und</strong> Algorithmen, sowie Funktionseinheiten,<br />

die Datensätze auf solchen Gittern erzeugen, so dass Kopplungen ermöglicht<br />

werden. Entsprechende Funktionseinheiten können z. B. partielle Differentialgleichungen<br />

mit geeigneten Lösungsverfahren oder statistische Algorithmen sein.<br />

Die begonnenen Arbeiten zur Entwicklung eines Codes zur Modellierung von THMC-<br />

Prozessen wurden weitergeführt. Die Lösungsmechanismen für die einzelnen Module<br />

beruhen ausschließlich auf stochastischen Methoden. Der Code, der als Baukastensystem<br />

aufgebaut ist, beinhaltet vier unterschiedliche Schwerpunkte, die im Ablauf<br />

wechselseitig ineinander greifen:<br />

- Kontinuumsmechanik des geologischen Festkörpers,<br />

- Rissbildung im verspannten geologischen Festkörper,<br />

- globale Transportprozesse (betreffen u.a. Wasser, Gase, Wärme).<br />

- lokale Prozesse (Chemie, Phasenumwandlung, Mischungsprozesse)<br />

Die Prozesse, die den Transport beschreiben, wurden in geeigneter Weise mathematisch<br />

formuliert, Simulationsprogramme erstellt <strong>und</strong> diese für theoretische Problemstellungen<br />

getestet. Gleiches gilt für die Behandlung der lokalen Prozesse. Dabei<br />

wird berücksichtigt, dass sowohl das sich ausbildende Risssystem, als auch die<br />

Deformation des Festkörpers rückwirkend Einfluss nehmen.<br />

Zusammen mit dem im letzten Jahr entwickelten Code zur Rissbildung <strong>und</strong> dem<br />

Code für die Kontinuumsmechanik stehen jetzt alle Codes für das Gesamtprogramm<br />

zur Verfügung, allerdings sind die Module noch nicht vollständig aufeinander<br />

abgestimmt.<br />

Das Projekt FRACOD 2D wurde mit einem Workshop im November <strong>2010</strong> in Australien<br />

beim Partner CSIRO abgeschlossen. Mit der internationalen Entwicklergruppe<br />

von FRACOD 2D wurde eine weitere Zusammenarbeit <strong>und</strong> Fortführung der Codeentwicklung<br />

vorbehaltlich einer geeigneten Finanzierung vereinbart.<br />

Das Rechner-System (Linux) zur numerischen Modellierung wurde wiederum um<br />

eine Einheit erweitert <strong>und</strong> besteht nun aus 4 Servern zur Bereitstellung von Rechenleistung<br />

(4 CPU / 16 GB RAM, 8 CPU / 32 GB RAM, 8 CPU / 64 GB RAM, 12<br />

CPU / 96 GB RAM) sowie zwei Servern zur Bereitstellung von Plattenplatz (3 TB<br />

<strong>und</strong> 6 TB als Backup).<br />

113


Arbeitsprogramm 2011<br />

114<br />

MUSTANG<br />

Im Rahmen des EU-Projektes MUSTANG (A MUltiple Space and Time scale Approach<br />

for the quaNtification of deep saline formations for CO2 storaGe) werden Methoden<br />

<strong>und</strong> Modelle zur Charakterisierung von tiefen salinaren Aquiferen entwickelt, um die<br />

Einlagerungsmöglichkeit von CO2 über geologische Zeiträume beurteilen zu können.<br />

Das Projekt versucht, durch konzeptionelle <strong>und</strong> computer-gestützte Modelle eine<br />

Vorhersage über die Leistung <strong>und</strong> Effizienz zur Reduzierung von atmosphärischem<br />

CO2 bei dieser Art von Endlagerung zu machen. Eine detaillierte Untersuchung der<br />

involvierten Prozesse wird an Hand von numerischen Modellierungen, Laborexperimenten,<br />

Studien an natürlichen Analogien <strong>und</strong> kontrollierter Injektion von CO2 in<br />

sorgfältig geologisch charakterisierten Lokalitäten gemacht.<br />

Das <strong>LIAG</strong> beteiligt sich mit den Erfahrungen <strong>und</strong> Daten aus der Bohrung Horstberg.<br />

Im groß- <strong>und</strong> kleinräumigen Maßstab erfolgt eine Anwendung <strong>und</strong> Weiterentwicklung<br />

von existierenden numerischen Modellen für die Kopplung von THMC-<br />

Prozessen. Die eigentliche Arbeit begann erst im November <strong>2010</strong>. Zunächst wurde<br />

die Entwicklung eines detaillierten strukturellen 3D-Modells gestartet.<br />

Kohlebrandprojekt<br />

Versuch, sich auf der Basis des abgeschlossenen Kohlebrandprojektes an einem international<br />

verankerten <strong>und</strong> finanzierten Projekt zur Erarbeitung einer CDM-<br />

Methodologie im Sinne des Kyoto-Protokolls zu beteiligen; Anteil der Sektion wäre<br />

die Weiterentwicklung der Modellierungen zur Abschätzung von CO2-Emmissionen<br />

aus Kohlebränden.<br />

THMC-Modellierung<br />

Das Instrument zur numerischen Beschreibung der THMC-gekoppelten Prozesse wird<br />

fertig gestellt. Dieses soll außerdem geologische Materialparameter <strong>und</strong> Randbedingungen<br />

erfassen <strong>und</strong> den einzelnen Modulen in geeigneter Form zur Verfügung stellen.<br />

Dazu erfolgt die:<br />

− Einbindung aller Module in ein Hauptprogramm, welches auch geometrische<br />

Tabellen (Organisation von Gittern, Nachbarschaftstabellen), die Materialdaten<br />

<strong>und</strong> Randbedingungen vorbereitet <strong>und</strong> organisiert,<br />

− Evaluierung des Codes <strong>und</strong> Vergleich mit anderer Modellierungssoftware,<br />

− Optimierung von Güte <strong>und</strong> Rechenzeit durch Parallelisierung,<br />

− Gestaltung von Input <strong>und</strong> Output <strong>und</strong><br />

− Dokumentation.<br />

Diese Themen werden auch in den Forschungsprojekten GeneSys, Mustang <strong>und</strong> gebo<br />

bearbeitet. Die Beteiligung an der internationalen Kooperation zur Weiterentwicklung<br />

des Programms FRACOD 2D soll fortgesetzt werden, sofern eine geeignete Finanzierung<br />

gef<strong>und</strong>en wird.<br />

MUSTANG<br />

Das 3D-Modell soll mit allen zur Verfügung stehenden Informationen verfeinert werden.<br />

Dazu werden auch seismische Daten aus der Umgebung ausgewertet werden.<br />

Darauf aufbauend werden mit den Modellierungscodes Code_Bright <strong>und</strong> TOUGH V2<br />

für das Verständnis der CO2-Endlagerung relevante Prozesse untersucht.


3.4.3 Aufbau eines Internet-basierten Informationszentrums für<br />

geothermische Energienutzung<br />

Ziele Das Geothermische Informationssystem (GeotIS) bietet seinen Nutzern eine Zusammenstellung<br />

von Daten <strong>und</strong> Informationen über tiefe Untergr<strong>und</strong>bereiche in<br />

Deutschland, die für eine geothermische Nutzung in Frage kommen. GeotIS ist als<br />

digitale Variante eines Geothermie-Atlasses zu sehen, die weitgehend maßstabsunabhängig<br />

ist <strong>und</strong> stets in der aktuellsten Auflage zur Verfügung steht. Sowohl<br />

geowissenschaftliche Basisdaten als auch aktuelle Erkenntnisse <strong>und</strong> Ergebnisse werden<br />

bereitgestellt <strong>und</strong> kontinuierlich ergänzt. Ziel des Projektes ist die Qualitätsverbesserung<br />

bei der Projektierung geothermischer Anlagen <strong>und</strong> die Minimierung des<br />

Fündigkeitsrisikos. Auf der im GeotIS vorhandenen Datengr<strong>und</strong>lage kann das Fündigkeitsrisiko<br />

für geothermische Bohrungen quantitativ bewertet werden, was von<br />

privaten Investoren, Versicherungen <strong>und</strong> öffentlichen Geldgebern gewünscht wird.<br />

Das System wird zu einem internet-basierten Informationszentrum für geothermische<br />

Energienutzung ausgebaut (Drittmittelprojekt) <strong>und</strong> soll europaweit in Kooperation<br />

mit der European Energy Research Alliance (EERA) zum Einsatz kommen.<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Im Jahr <strong>2010</strong> standen die Optimierung der IT-Infrastruktur, die Verbesserung der<br />

Software <strong>und</strong> die Entwicklung neuer Methoden im Vordergr<strong>und</strong>. Außerdem wurde<br />

eine umfangreiche IT-Übersichtsdokumentation der entwickelten Software erstellt.<br />

GeotIS ist jetzt seit 18 Monaten in vollem Umfang unter der Internet-Adresse<br />

http://www.geotis.de der Öffentlichkeit zugänglich. Zurzeit stehen dem Nutzer auf<br />

der Startseite von GeotIS zwei Module zur Auswahl: Geothermische Standorte <strong>und</strong><br />

Geothermische Potentiale.<br />

Das Modul Geothermische Standorte dient der Darstellung <strong>und</strong> Suche geothermischer<br />

Anlagen in Deutschland <strong>und</strong> der Abfrage von Standortdaten. Um neuen Anforderungen<br />

an einen jährlich aktualisierten Datenbestand tiefengeothermischer Nutzungen<br />

gerecht zu werden, wird derzeit eine Benutzeroberfläche entwickelt, über die<br />

nach einer Testphase künftig auch Externe die Möglichkeit erhalten sollen, Anlagendaten<br />

zu ändern.<br />

Das Modul Geothermische Potentiale bietet eine Zusammenstellung von Daten <strong>und</strong><br />

Informationen, die den Nutzer bei der Bewertung tiefer Gr<strong>und</strong>wasserleiter in<br />

Deutschland unterstützen. Im Bereich des Molassebeckens wurde das 3D-<br />

Strukturmodell des Oberjura (Malm) auf der Gr<strong>und</strong>lage des überarbeiteten Geothermie-Atlasses<br />

von Bayern (LfU) neu erstellt. Für das westliche Molassebecken in Baden-Württemberg<br />

wurde auf der Gr<strong>und</strong>lage der Oberjura-Karte ‚Bodensee-<br />

Oberschwaben‘ (RPF) ebenfalls ein 3D-Strukturmodell erstellt <strong>und</strong> in der Grenzregion<br />

zu Bayern an das Modell von Bayern angeglichen.<br />

Die Bodentemperaturkarte wurde verbessert. Sie deckt nun auch die Grenzregionen<br />

in den Nachbarländern Deutschlands ab. Gr<strong>und</strong>lage waren neben einem erweiterten<br />

Geländemodell die durchschnittlichen Lufttemperaturen von 675 Wetterstationen des<br />

Deutschen Wetterdienstes <strong>und</strong> von 37 weiteren Stationen im europäischen Ausland.<br />

Die Verteilung der Untergr<strong>und</strong>temperatur ist seit Mitte Januar <strong>2010</strong> nicht nur für einzelne<br />

Regionen, sondern für ganz Deutschland abrufbar. Möglich wurde dies durch<br />

ein erweitertes 3D-Temperaturmodell. Dabei wurde auf der Gr<strong>und</strong>lage der verbesserten<br />

Bodentemperaturkarte <strong>und</strong> von Datensätzen aus über 10.500 Bohrungen aus<br />

dem Fachinformationssystem Geophysik jeweils ein orthogonales 3D-Raster mit Untergr<strong>und</strong>temperaturwerten<br />

für Nord- <strong>und</strong> Süddeutschland berechnet, die anschließend<br />

zu einem 3D-Raster für ganz Deutschland vereinigt wurden. Das gesamte 3D-<br />

Temperaturmodell wurde bis in eine Tiefe von 5000 m unter N.N. mithilfe der Uni-<br />

115


Arbeitsprogramm 2011<br />

116<br />

versal-Kriging-Methode berechnet. Durch die Analyse der Varianz ist es möglich, nur<br />

die Bereiche darzustellen, die eine höhere Verlässlichkeit aufweisen.<br />

Neben der Temperatur ist die hydraulische Durchlässigkeit der genutzten Gr<strong>und</strong>wasserleiter<br />

für die Leistung einer geothermischen Anlage entscheidend. Es wurde eine<br />

Methode entwickelt, um mit Hilfe der Test- <strong>und</strong> der Labordaten die gesuchten hydraulischen<br />

Eigenschaften mathematisch mit Näherungslösungen abzuleiten. Die<br />

Auswirkungen von Stimulationen zur Verbesserung der hydraulischen Eigenschaften<br />

wurden untersucht. Ziel ist die Quantifizierung der Produktivitätssteigerung, die<br />

durch die Ertüchtigung einer Bohrung erzielt werden kann.<br />

Im Bereich der Hard- <strong>und</strong> Softwareausstattung fand zur Performancesteigerung eine<br />

Umstellung auf 64-Bit-Betriebssysteme (Microsoft Server 2008 R2) statt. Einer der<br />

beiden Serverknoten wurde dazu auf 32 GB Ram erweitert, für den zweiten Knoten<br />

wurde Ersatz beschafft.<br />

Der Zugang zu GeotIS (www.geotis.de) ist frei. Die Webserver verzeichneten durchschnittlich<br />

über 1000 Besucher monatlich. Die BMU-Broschüre „Tiefe Geothermie -<br />

Nutzungsmöglichkeiten in Deutschland“ wurde für die 2. Auflage korrigiert (Gesamtauflage:<br />

8000 Stück) <strong>und</strong> ist mittlerweile schon wieder vergriffen.<br />

International ist nur aus den Niederlanden ein ähnlich umfangreiches geothermisches<br />

Informationssystem bekannt. TNO hat im Mai <strong>2010</strong> mit dem frei verfügbaren<br />

Programm ThermoGIS ein nahezu flächendeckendes System zur standortabhängigen<br />

Berechnung geothermischer Potentiale in den Niederlanden geschaffen.<br />

Auf der im GeotIS vorhandenen Datengr<strong>und</strong>lage kann das Fündigkeitsrisiko für geothermische<br />

Bohrungen quantitativ bewertet werden, was von privaten Investoren,<br />

Versicherungen <strong>und</strong> öffentlichen Geldgebern nachgefragt wird. Im Jahr <strong>2010</strong> wurden<br />

entsprechend 7 Projekte bewertet.<br />

Das GeotIS bildet auch die Basis für den Geothermie-Atlas zur Darstellung möglicher<br />

Nutzungskonkurrenzen zwischen CO2-Einlagerung <strong>und</strong> Tiefer Geothermie. Den Zuwendungsbescheid<br />

erhielten wir im November <strong>2010</strong>.<br />

Folgende Aufgaben sollen beim GeotIS im nächsten Jahr umgesetzt werden:<br />

• Umstellung der Aktualisierung im Modul Geothermische Standorte auf Jährlichkeit<br />

<strong>und</strong> direkte Ansprache der Betreiber; Entwicklung einer Benutzeroberfläche<br />

zur Online-Datenänderung,<br />

• Konzept zur Abfrage internationaler Geothermiedaten im Rahmen des Geothermal<br />

Implementing Agreements der Internationalen Energieagentur,<br />

• 3D-Strukturmodelle weiterer Regionen, vorrangig Niedersachsen, Schleswig-<br />

Holstein <strong>und</strong> Brandenburg – darüber hinaus Hessen <strong>und</strong> Thüringen,<br />

• Einbeziehung petrothermaler Potentiale durch ein Gr<strong>und</strong>gebirgsmodell,<br />

• Verbesserung der Temperaturmodelle <strong>und</strong> Fündigkeitsprognosen,<br />

• Zusammenführung der vorhandenen <strong>und</strong> der neu bestimmten Durchlässigkeitsbeiwerte<br />

<strong>und</strong> die Darstellung für das Norddeutsche Becken <strong>und</strong> Molassebecken,<br />

• Quantifizierung der Produktivitätssteigerung, die durch die chemische Ertüchtigung<br />

einer Bohrung erzielt werden kann,<br />

• Internationalisierung: englische Version der Benutzeroberfläche, Erfahrungs<strong>und</strong><br />

Wissensaustausch mit TNO, Zusammenarbeit mit Partnern der European<br />

Energy Research Alliance (EERA), um die Voraussetzungen für ein europäisches<br />

Geothermie-Informationssystem zu schaffen;


• Software-Optimierung <strong>und</strong> Umsetzung von Anwenderanforderungen,<br />

• Durchführung eines GeotIS-Workshops auf der Internationalen Geothermiekonferenz<br />

in Freiburg; Teilnahme an Messen <strong>und</strong> Konferenzen,<br />

• Erstellung der 3. korrigierten Auflage der BMU-Broschüre „Tiefe Geothermie -<br />

Nutzungsmöglichkeiten in Deutschland“.<br />

Die Arbeiten zum Geothermieatlas werden 2011 aufgenommen: Vorgesehen ist<br />

die Erstellung von Verbreitungskarten im kleinen Maßstab für unterschiedlich<br />

geothermisch relevante Gebiete:<br />

• Nachgewiesene hydrogeothermische Ressourcen,<br />

• Vermutete hydrogeothermische Ressourcen,<br />

• HDR-Gebiete,<br />

• Weitere Gebiete („Enhanced Geothermal Systems“ (EGS), Mitteltiefe Geothermie,<br />

Beckenstrukturen mit wenig bekannten geothermischen Eigenschaften).<br />

3.4.4 Fachinformationssystem Geophysik<br />

Ziele Das Fachinformationssystem (FIS) Geophysik schafft einen homogen strukturierten<br />

<strong>und</strong> auf Qualität geprüften Datenbestand als Gr<strong>und</strong>lage für eine gesicherte <strong>und</strong><br />

komfortable Interpretation geophysikalischer Messungen. Die Inhalte können über<br />

eine Internet-Schnittstelle recherchiert, extrahiert <strong>und</strong> ausgewertet werden. Diese<br />

Funktionalität soll vor allem die wissenschaftlichen Kooperationen mit Projektpartnern<br />

unterstützen sowie dem Interesse der ‚Science Community’ an den Arbeitsergebnissen<br />

des Instituts entgegenkommen. Deshalb wird die Arbeit zum FIS Geophysik<br />

als wissenschaftliche Infrastrukturmaßnahme aus Haushaltsmitteln finanziert.<br />

Durch die Aufnahme von Daten anderer Eigentümer wird angestrebt, deutschlandweit<br />

flächendeckende Datenbestände verfügbar zu machen. Das FIS Geophysik wurde<br />

in das EU-Projekt GeoMind zum Aufbau eines multilingualen geophysikalischen<br />

Datenportals eingeb<strong>und</strong>en. Es ist außerdem eine wichtige Datenquelle für das Geothermische<br />

Informationssystem Deutschland. Es wird in Zukunft sowohl im Datenbestand<br />

als auch in der technischen Handhabe weiterentwickelt <strong>und</strong> in entsprechende<br />

übergeordnete Rahmen für geowissenschaftliche <strong>und</strong> geophysikalische Datenstrukturen<br />

eingebracht.<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Subsystemübergreifende Arbeiten:<br />

− Weiterentwicklung des Web-Frontends zur Version 5.3:<br />

Ausbau der multilingualen Benutzeroberfläche; Verbesserung der IT-<br />

Sicherheit; produktneutrale Umgestaltung der Datenbankschnittstelle; Umstellung<br />

auf die aktuelle IT-Infrastruktur.<br />

− Weiterentwicklung der internen Pflegeoberfläche zur Version 6.3:<br />

Integration des Importprogramms für Helikopter-Daten in die Menüstruktur,<br />

Umstellung auf die aktuelle IT-Infrastruktur, Bedienungsverbesserungen.<br />

− �Weiterentwicklung des Koordinaten-Transformationsprogramms KOORD-<br />

TRAFO-ACCESS zur Version 4.6:<br />

Integration von NN-Geländehöhen des digitalen Geländemodells des BKG in<br />

die Software zur Transformation geografischer Koordinaten zwischen beliebigen<br />

Systemen. Dabei wurde in der Software auch die Voraussetzung zur Aufnahme<br />

weiterer Geländemodelle oder zusätzlicher, von geografischen Koordinaten<br />

abhängiger Parameter geschaffen.<br />

117


Arbeitsprogramm 2011<br />

118<br />

Subsystem Aerogeophysik:<br />

− Homogenisierung der Helikopter-Daten in Zusammenarbeit mit der BGR,<br />

− Ausbau <strong>und</strong> Pflege des Datenbestandes durch Importieren von Helikopter-<br />

Daten der BGR <strong>und</strong> weiterer Dateneigentümer (zzt. enthält die Datenbank<br />

204.000 Messpunkte aus 480 Helikopter-Fluglinien).<br />

Subsystem Bohrlochgeophysik:<br />

− Import von ca. 100 Bohrlochmessungen aus ca. 50 Bohrungen.<br />

Subsystem Geoelektrik:<br />

− Beginn der Entwicklung eines Web-Benutzerinterface <strong>und</strong> einer Job-<br />

Verwaltung für das geoelektrische 1/2/3D-Inversionsprogramm BERT der<br />

Autoren T. Günther & C. Rücker (Fortsetzung 2011 erforderlich).<br />

Subsystem Magnetik:<br />

− �Weiterentwicklung der Software MAGREF/ACCESS zur weltweiten Berechnung<br />

geomagnetischer Feldwerte <strong>und</strong> deren Änderungen (Säkularvariationen)<br />

mittels unterschiedlicher geomagnetischer <strong>und</strong> geografischer Referenzsysteme.<br />

Subsystem Petrophysik:<br />

− Fortschreibung des petrophysikalischen Datenmodells in Zusammenarbeit<br />

mit der Sektion 5,<br />

− Praxistest <strong>und</strong> Weiterentwicklung eines Excel-basierten Programmsystems<br />

für die Erfassung <strong>und</strong> Pflege petrophysikalischer Daten,<br />

− Homogenisierung <strong>und</strong> Erfassung petrophysikalischer Daten der RWTH Aachen<br />

<strong>und</strong> des <strong>LIAG</strong> (ca. 1.000 Proben aus ca. 80 Bohrungen)<br />

− Entwicklung einer ersten Version eines Konverters zur Überführung der erfassten<br />

Daten in die Datenbank des FIS Geophysik (Fortsetzung 2011 erforderlich),<br />

− Beginn der Entwicklung einer Rechercheoberfläche für die Petrophysik innerhalb<br />

des Web-Frontends (Fortsetzung 2011 erforderlich).<br />

Subsystem Untergr<strong>und</strong>temperaturen:<br />

− Import von ca. 500 Temperaturmessungen aus ca. 80 Bohrungen <strong>und</strong> Gruben.<br />

Subsystem VSP/Seismik:<br />

− Import von ca. 80 Messungen <strong>und</strong> ca. 100 Auswertungen.<br />

− Vollständige Implementierung des Subsystems Petrophysik mit Intranet-<br />

/Internet-Schnittstelle (diese für <strong>2010</strong> geplanten Arbeiten mussten wegen<br />

des neuen Internet-Auftritts des <strong>LIAG</strong> <strong>und</strong> der neuen Intranetoberfläche<br />

verschoben worden),<br />

− Fertigstellung des Konverters zum Importieren von petrophysikalischen Daten<br />

in das FIS Geophysik,<br />

− Erstellung einer Internet-Anwendung zur Berechnung geomagnetischer<br />

Feldwerte als Umsetzung von MAGREF/ACCESS,<br />

− Erweiterung des Subsystems Aerogeophysik zwecks Aufnahme von Daten<br />

aus SkyTEM-Befliegungen,<br />

− Weiterer Ausbau der Datenbestände, insbesondere in den Subsystemen Aerogeophysik<br />

<strong>und</strong> Petrophysik,<br />

− Pflege der Gesamt-Softwarelösung.


3.4.5 IT-Infrastruktur<br />

Ziele Die Gr<strong>und</strong>versorgung mit der IT-Infrastruktur (Netzwerk, zentrale Server, Betriebssysteme,<br />

Standardsoftware sowie Datensicherung <strong>und</strong> -archivierung) wird durch das<br />

zentrale DV-Referat des GEOZENTRUMs HANNOVER, an dem das <strong>LIAG</strong> personell beteiligt<br />

ist, sichergestellt. Neben diesen Standarddiensten müssen für Spezialanwendungen<br />

Arbeiten vom <strong>LIAG</strong>-Personal (Sektion S4) durchgeführt werden.<br />

Arbeitsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Arbeitsprogramm 2011<br />

Betreuung des Inter- <strong>und</strong> Intranets des <strong>LIAG</strong>:<br />

− Einbindung von Erweiterungen des Content-Management-Systems Typo3<br />

für Internet <strong>und</strong> Intranet zur Bereitstellung neuer Funktionen,<br />

− Fertigstellung des neuen <strong>LIAG</strong>-Intranets auf Basis des Content-<br />

Management-Systems Typo3,<br />

− Einrichtung einer „Microsite“ zum Projekt Rodderberg unter eigener Internetdomäne,<br />

− Funktionserweiterung der Produktdatenbank.<br />

Bereitstellung von Geobasisdaten:<br />

Neuabschluss der Lizenzverträge mit dem BKG:<br />

� Kostenloser Bezug aller im Verwaltungsabkommen enthaltenen Datenbestände<br />

durch das <strong>LIAG</strong> (im Fall der Geländemodelle DGM250/500/1000 bereits<br />

erfolgt),<br />

� Wegfall der Internet-Nutzungsgebühren für die bereits früher lizensierten<br />

Daten (DTK100/200/500/1000, VG250, GN250),<br />

� Aufhebung diverser Nutzungsbeschränkungen (u. a. für die Verwendung<br />

von Kartenausschnitten in Publikationen).<br />

Standardformate für 3D-Strukturmodelle:<br />

Die <strong>2010</strong> durchgeführte Suche nach OGC-konformen XML-Transferformaten<br />

(Open-Source) für den Austausch geologisch/geophysikalischer 3D-Strukturmodelle<br />

zwischen den im GZH eingesetzten Softwareprodukten (GoCad, OpenGeo,<br />

Petrel, GeoFrame) ergab bis jetzt noch keine Formate bzw. Konverter, die einen<br />

verlustfreien Datenaustausch - zumindest zwischen 2 Produkten - gewährleisten.<br />

Mitarbeit in gemeinsamen IT-bezogenen Gremien des GEOZENTRUMs HANNOVER <strong>und</strong><br />

der SGD.<br />

Beratung <strong>und</strong> Unterstützung von Windows-Benutzern im <strong>LIAG</strong>.<br />

Betreuung des Inter- <strong>und</strong> Intranets des <strong>LIAG</strong>:<br />

− Einbindung der Produktdatenbank in die Typo3-Strukturen,<br />

− Datensynchronisationsarbeiten unter Sicherheitsaspekten,<br />

− laufende Aktualisierung der Inhalte <strong>und</strong> der technischen Infrastruktur des<br />

<strong>LIAG</strong>-Internetauftritts.<br />

Mitarbeit in gemeinsamen IT-bezogenen Gremien des GEOZENTRUMs HANNOVER <strong>und</strong><br />

der SGD.<br />

Beratung <strong>und</strong> Unterstützung von Windows-Benutzern im <strong>LIAG</strong>, Mitwirkung bei der<br />

Umstellung auf 64-Bit-basierende Windows-Systeme <strong>und</strong> auf Windows 7.<br />

119


120


3.5 Sektion ‚Gesteinsphysik <strong>und</strong> Bohrlochgeophysik’ (S5)<br />

Leiter: Dr. Thomas Wonik<br />

Gesellschaftliche Relevanz<br />

Personalsituation<br />

Die im April 2009 formierte Sektion ‚Gesteinsphysik <strong>und</strong> Bohrlochgeophysik’ (S5)<br />

forscht auf dem Gebiet der prozessorientierten Gesteinsphysik, führt Bohrloch- <strong>und</strong><br />

Bohrkernmessungen durch, interpretiert diese <strong>und</strong> entwickelt neue Messtechniken.<br />

Durch die Konzentration der gesteinsphysikalischen Messapparaturen <strong>und</strong> aller Bohrlochmessverfahren<br />

des <strong>LIAG</strong> in S5 kann die Sektion mittlerweile nahezu das gesamte<br />

Spektrum der geophysikalischen Gesteinsparameter im Bohrloch, an Bohrkernen <strong>und</strong><br />

an Gesteinsproben erfassen. S5 ist dadurch im Zentrum des <strong>LIAG</strong> <strong>und</strong> lebt die Matrixstruktur<br />

des Instituts durch die Einbindung in alle Forschungsschwerpunkte <strong>und</strong><br />

durch Beiträge zu den Arbeiten nahezu aller Sektionen.<br />

Die Stärke von S5 besteht in der engen Verknüpfung von In-situ-Messungen im<br />

Bohrloch <strong>und</strong> Messungen von physikalischen Parametern im Labor an Gesteinsproben<br />

<strong>und</strong> Kernen. Die Kombination <strong>und</strong> Interpretation der verschiedensten gesteinsphysikalischen<br />

Parameter verbessert das Verständnis der gr<strong>und</strong>legenden Gesteinseigenschaften.<br />

Diese werden als wichtige Eingangsparameter für die Hydro- <strong>und</strong> Bodengeophysik,<br />

im Bereich Geothermie sowie beim Verständnis der Struktur <strong>und</strong> der<br />

räumlich-zeitlichen Entwicklung von Sedimentabfolgen benötigt. Umfangreiche thematische<br />

Arbeiten von S5 erfolgen somit im Rahmen der drei Forschungsschwerpunkte<br />

im <strong>LIAG</strong> <strong>und</strong> sind in den Kapiteln 2.1 - 2.3 dargestellt.<br />

Die methodisch orientierten Aktivitäten der Sektion konzentrieren sich auf die Forschungsbereiche<br />

‚Prozessorientierte Gesteinsphysik‘ <strong>und</strong> ‚Entwicklung gesteinsphysikalischer<br />

<strong>und</strong> bohrlochgeophysikalischer Messtechnik‘.<br />

Für die Durchführung der thematischen <strong>und</strong> methodischen Forschungsarbeiten verfügt<br />

S5 über einen großen Gerätepark <strong>und</strong> das Know-how zur Bestimmung <strong>und</strong> Interpretation<br />

aller geophysikalischen Gesteinseigenschaften. Dies umfasst sowohl<br />

strukturelle als auch seismische, gravimetrische, magnetische, geoelektrische, elektromagnetische,<br />

thermische <strong>und</strong> hydraulische Parameter. Die Vielfalt der in der Sektion<br />

vorhandenen geophysikalischen Methoden erweist sich für die Lösung der auftretenden<br />

Fragestellungen als unverzichtbar. Für die o.g. Aufgaben <strong>und</strong> die in der Sektion<br />

eingesetzten Disziplinen werden neue Methoden <strong>und</strong> Geräte entwickelt oder bestehende<br />

Verfahren optimiert, im Labor bzw. im Feldeinsatz erprobt <strong>und</strong> zur Anwendung<br />

geführt.<br />

In der Sektion S5 sind Ende <strong>2010</strong> zwei Wissenschaftler (WM) sowie fünf Technische<br />

Mitarbeiter/innen (TM) auf Planstellen dauerhaft beschäftigt. Zwei WM <strong>und</strong> zwei TM<br />

sind auf Planstellen befristet beschäftigt. Hinzu kommen sechs zeitlich befristet angestellte<br />

WM, die entweder über Drittmittelprojekte oder aus Haushaltsmitteln finanziert<br />

werden. Nicht alle aufgeführten Wissenschaftler/innen <strong>und</strong> Techniker/innen arbeiten<br />

auf ganzen Stellen, so dass für alle Arbeiten der Sektion 100 bzw. 66 Personalmonate<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Aus der Sektion übernehmen ein WM <strong>und</strong> eine TM Personalratsaufgaben. Eine WM<br />

ist stellvertretende Frauenbeauftragte des <strong>LIAG</strong>. Zurzeit arbeitet in der Sektion ein<br />

WM an seiner Dissertation. Eine Technikerstelle ist momentan nicht besetzt; eine<br />

121


122<br />

weitere zeitlich befristete Wissenschaftlerstelle befindet sich gerade in der Besetzungsphase.<br />

Personal <strong>und</strong> Sachmittel für Forschungsarbeiten 2011<br />

Themenfelder Wissenschaftler Techniker Sachmittel<br />

A B A B A B<br />

Prozessorientierte Gesteinsphysik 24 - 24 - 70 -<br />

Entwicklung neuer Messtechniken 18 6 24 - 70 -<br />

A: Haushalt, B: Drittmittel Wissenschaftler, Techniker in Personalmonaten Sachmittel in T€ (>5)<br />

3.5.1 Prozessorientierte Gesteinsphysik<br />

Ziele Die Sektion möchte die Methoden in Richtung einer prozessorientierten Gesteinsphysik<br />

weiterentwickeln. Davon betroffen ist in erster Linie die experimentelle Seite. So<br />

werden z.B. für die Charakterisierung von Wärmeaustauschflächen in geothermischen<br />

Reservoiren die Änderungen der physikalischen Eigenschaften wie Dichte, Porosität<br />

<strong>und</strong> Permeabilität sowie deren Temperaturabhängigkeit untersucht. Die Charakterisierung<br />

gesteinsbildender Minerale, komplexer Porenraumstrukturen sowie die<br />

Ableitung gesteinsphysikalischer Kenngrößen mit der Methode der Röntgen-<br />

Computertomografie (Geo-CT) bilden einen neuen methodischen Arbeitsbereich.<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Eine Verbesserung der Struktur- <strong>und</strong> Lithologie-Erk<strong>und</strong>ung wird zusammen mit den<br />

übrigen Fachdisziplinen beim <strong>LIAG</strong> angestrebt. Dazu sollen neue Erkenntnisse zum<br />

Skalenwechsel zwischen Gesteinsproben – Bohrkern – Technikum – Bohrloch <strong>und</strong><br />

Oberflächengeophysik beitragen. Da dies für alle geophysikalischen Parameter angestrebt<br />

wird, ist eine Verknüpfung von S5 mit allen Arbeitsgruppen im Institut gewährleistet.<br />

Ein weiterer Aspekt der Arbeiten in S5 ist die mit S2 durchgeführte Untersuchung<br />

magnetischer Bodeneigenschaften zum Zweck der Charakterisierung des Bodeneinflusses<br />

auf die elektromagnetischen Suchgeräte für die Landminendetektion. Im<br />

Vordergr<strong>und</strong> stehen dabei die Identifikation des magnetischen Mineralbestands von<br />

Böden unterschiedlicher Ausgangsgesteine <strong>und</strong> die Analytik der superparamagnetischen<br />

Partikel (siehe Kap. 3.2.2). Die laufende methodische Weiterentwicklung von<br />

NMR-Messungen an Bohrklein <strong>und</strong> dichten Sedimenten wird insbesondere in der tiefen<br />

Geothermie Norddeutschlands ihre Anwendung finden (siehe Kap. 2.2.3).<br />

Ein gemeinsam mit S4 zu entwickelndes Datenbank-Subsystem ‚Gesteinsphysik‘ wird<br />

die Ergebnisse sammeln <strong>und</strong> für übergreifende Forschungsarbeiten zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Die zur Durchführung der ambitionierten Ziele im Bereich prozessorientierter Gesteinsphysik<br />

benötigte personelle Struktur der Sektion wurde durch Neueinstellungen<br />

<strong>und</strong> ständige Weiterbildung vor allem des Technischen Personals verbessert. Weiterhin<br />

wurde das Instrumentarium der Sektion stetig erweitert: Dies betrifft zum einen<br />

das weite Feld der Probenpräparation <strong>und</strong> zum anderen die Verbesserung <strong>und</strong> den<br />

Ausbau der Analysemethoden. Durch die aufwendigen Beschaffungen eines Kapillarflussporometers,<br />

einer BET-Apparatur zur Bestimmung spezifischer innerer Ober-


Arbeitsprogramm 2011<br />

flächen sowie eines Rohdichtepyknometers wird der F<strong>und</strong>us an gesteinsphysikalischen<br />

Parametern im Sinne einer prozessorientierten Gesteinsphysik konsequent ergänzt<br />

<strong>und</strong> aufgewertet.<br />

Der Arbeitsbereich Geo-CT hat erste gr<strong>und</strong>legende Ergebnisse beim Vergleich von<br />

Aufbau <strong>und</strong> Struktur gesteinsbildender Minerale mittels Dünnschliffen <strong>und</strong> Rasterelektronen-Mikroskopie<br />

(REM) gewinnen können. Die konsequente Weiterverfolgung<br />

dieser Untersuchungen soll die Gesteinscharakterisierung langfristig weg von der<br />

konventionellen 2D- <strong>und</strong> hin zu einer zerstörungsfreien 3D-Analytik führen. Die Untersuchungen<br />

zur Ableitung gesteinsphysikalischer Kenngrößen aus CT-Daten (Porosität,<br />

Tortuosität) liefern erste vielversprechende Ergebnisse. Weiterhin werden die<br />

Tomografiedaten für numerische Modellrechnungen (Einphasen-Transport <strong>und</strong> NMR)<br />

mit In-situ-Porenraumstrukturen aufbereitet.<br />

Mit der Anschaffung einer Erdfeld-NMR-Messapparatur erweitert die Sektion die<br />

Messbarkeit von NMR-Parametern zur Bestimmung hydraulischer Parameter auf die<br />

Bohrkernskala. Damit eröffnet sich nicht nur die Möglichkeit, die angestrebten Erkenntnisse<br />

hinsichtlich des Skalenwechsels von Gesteinsproben bis hin zur Oberflächengeophysik<br />

zu erlangen, sondern auch die direkte Vergleichbarkeit von NMR-<br />

Untersuchungen an der Erdoberfläche mit denen an Bohrkernen. Dies ermöglicht die<br />

Evaluierung <strong>und</strong> Weiterentwicklung der NMR-Methode zur Ableitung hydraulischer<br />

Parameter. In diesem Zusammenhang sind erste Untersuchungen zum Einfluss der<br />

Suszeptibilität auf die verlässliche Bestimmung hydraulischer Parameter aus NMR-<br />

Messungen durchgeführt worden.<br />

In der Bohrung Eulenflucht (Süntel; SW von Hannover) wurden Gesteine der Ober-<br />

Jura <strong>und</strong> der Unter-Kreide gekernt. Die Sandsteine der Wealden-Formation wurden<br />

in geringer Teufe (< 50 m) angetroffen. Bohrlochmessungen erfassten die geophysikalischen<br />

Parameter der obersten 170 m Tiefe. Diese Messergebnisse können jetzt<br />

hinsichtlich eines Skaleneffektes ausgewertet werden.<br />

Mit Hilfe der geophysikalischen Messungen in den Bohrungen Staßfurt B <strong>und</strong> G1 sowie<br />

sieben älteren, ingenieurgeologischen Bohrungen wurden neue Erkenntnisse zur<br />

Lithologie <strong>und</strong> deren „exakter“ Teufe an den Bohrlokationen gewonnen <strong>und</strong> damit<br />

zum Verständnis des geologischen Aufbaus des Salzstocks von Staßfurt sowie der<br />

Auslaugungsprozesse beigetragen.<br />

Für das Datenbank-Subsystem ‚Gesteinsphysik‘ wurde zusammen mit S4 ein äußerst<br />

komplexes Datenmodell entwickelt (siehe auch Kap. 3.4.4).<br />

Die <strong>2010</strong> beschafften Geräte (Kapillarflussporometer, BET, Rohdichtepyknometer,<br />

Erdfeld-NMR) werden in den bestehenden Gerätepark integriert <strong>und</strong> die Einweisung<br />

des Personals in die Gerätschaften wird intensiviert. Darauf aufbauend werden die<br />

Möglichkeiten der prozessorientierten Gesteinsphysik vor allem im Bereich der Bestimmung<br />

von Porengrößen <strong>und</strong> -formen erweitert.<br />

Der Arbeitsbereich Geo-CT wird konsequent weiter in das Forschungsfeld der prozessorientierten<br />

Gesteinsphysik integriert: Die Ableitung petrophysikalischer Kenngrößen<br />

aus Tomografiedaten soll um wichtige Parameter (spezifische innere Oberfläche,<br />

Porenradienverteilung, Permeabilität) erweitert werden. Die Ergebnisse aus der<br />

zerstörungsfreien 3D-Gesteinscharakterisierung werden mittelfristig in das im Aufbau<br />

befindliche Datenbank-Subsystem ‚Gesteinsphysik’ integriert. Die numerischen Modellrechnungen<br />

werden auf unterschiedliche poröse Gesteinstypen ausgedehnt.<br />

123


124<br />

Vergleichsmessungen zwischen der Erdfeld-NMR <strong>und</strong> der Oberflächen-NMR im Bereich<br />

einer Kernbohrung im Testfeld Schillerslage werden neue Erkenntnisse zum<br />

Skaleneffekt ermöglichen. Durch die Beteiligung an der Entwicklung einer kleinkalibrigen<br />

NMR-Bohrlochsonde (siehe Kap. 3.5.2) wird auch der Maßstab ‚Bohrloch‘ bei<br />

den Untersuchungen zum Skaleneffekt von NMR-Messungen hinzugefügt werden<br />

können. Weitere Untersuchungen zur Abhängigkeit der NMR-Relaxationszeiten von<br />

der Suszeptibilität werden zudem im Fokus stehen.<br />

Die geophysikalischen Messungen in der Bohrung Eulenflucht sollen mit denen der<br />

Bohrung Groß-Buchholz GT1 (siehe Kap. 2.2.3) korreliert werden. Aus den Messungen<br />

in beiden Bohrungen werden die physikalischen Eigenschaften der Wealden-<br />

Sandsteine bestimmt <strong>und</strong> mit den an Kern-Plugs gemessenen verglichen.<br />

Die Ergebnisse der Untersuchungen in den Bohrungen in Staßfurt <strong>und</strong> Umgebung<br />

werden in einer Veröffentlichung zusammengestellt.<br />

Gemeinsam mit S2 ist eine umfassende Publikation zum Thema ‚gesteinsmagnetische<br />

Charakterisierung von Böden als Beitrag zur Minendetektion‘ geplant.<br />

Das Datenbank-Subsystem ‚Gesteinsphysik‘ wird mit Daten gefüllt werden. Die dabei<br />

auftretenden Verbesserungsmöglichkeiten werden gemeinsam mit S4 implementiert<br />

werden.<br />

3.5.2 Entwicklung gesteinsphysikalischer <strong>und</strong> bohrloch-<br />

geophysikalischer Messtechnik<br />

Ziele Die Möglichkeiten des gesteinsphysikalischen Labors sollen erweitert werden, um<br />

weitere gesteinsphysikalische Kenngrößen bestimmen zu können. Die so gewonnenen<br />

zusätzlichen gesteinsphysikalischen Parameter verbessern das Verständnis in<br />

der prozessorientierten Gesteinsphysik. Gleiches gilt für die Bestimmung von geophysikalischen<br />

Parametern im Bohrloch, wie z.B. durch die Entwicklung einer NMR-<br />

Bohrlochsonde kleinen Kalibers.<br />

Forschungsergebnisse <strong>2010</strong><br />

Der Frequenzeffekt der NMR soll durch einen Vergleich von NMR-Apparaturen, die<br />

mit unterschiedlichen Frequenzen arbeiten, in Zusammenarbeit mit anderen Forschergruppen<br />

besser verstanden werden.<br />

Auch im zweiten Themenschwerpunkt der Sektion standen die Personalgewinnung<br />

<strong>und</strong> der Ausbau der Labors <strong>und</strong> der Messtechnik (Bohrlochmesswagen) im Fokus.<br />

Zudem konnte der Kenntnisstand des technischen Personals im Bereich Bohrlochmesstechnik<br />

<strong>und</strong> Gesteinsphysik verbessert werden.<br />

Die erprobte <strong>und</strong> im ‚großen‘ Bohrlochmesswagen eingesetzte Palette der Messverfahren<br />

ist durch Anschaffung einer bis 170 °C <strong>und</strong> 6000 m Tiefe einsetzbaren VSP-<br />

Sonde (siehe Kap. 2.2.2) erweitert worden. Hierzu sind gemeinsam mit S1 äußerst<br />

aufwendige Testmessungen nötig gewesen. Als besonders günstig erwies es sich<br />

dabei, dass nahezu unbegrenzte Versuchsmöglichkeiten in der im Rahmen des GeneSys-Projektes<br />

abgeteuften 3901 m tiefen <strong>und</strong> bis zu 170 °C warmen Bohrung<br />

Groß-Buchholz GT1 (siehe Kap. 2.2.3) in unmittelbarer Nähe des GEOZENTRUMS<br />

bestanden.


Arbeitsprogramm 2011<br />

Im Rahmen des Verb<strong>und</strong>projekts ‚Entwicklung, Bau <strong>und</strong> Erprobung einer 1H-NMR-<br />

Bohrlochsonde zur Gr<strong>und</strong>wassererk<strong>und</strong>ung, -erschließung <strong>und</strong> –gewinnung‘ wird mit<br />

Industriepartnern <strong>und</strong> Fraunhofer-Instituten eine kleinkalibrige NMR-Bohrlochsonde<br />

entwickelt. Die Sektion hat eine neue Pulssequenz zur Messung von T2-<br />

Relaxationszeiten entwickelt, die dort zur Anwendung kommen wird.<br />

Mit der Beschaffung einer Erdfeld-NMR-Messapparatur hat die Sektion jetzt verbesserte<br />

Möglichkeiten, die Frequenzabhängigkeit der NMR zu untersuchen.<br />

Das mit Prof. Bachtadse (LMU München) beantragte DFG-Projekt ‚Paläomagnetik<br />

Antarktis’ wurde nur eingeschränkt bewilligt. Im Rahmen der im Südsommer<br />

2009/10 durchgeführten Expedition Ganovex X der BGR wurde eine Beprobung an<br />

23 verschiedenen Lavaflows im Gebiet der Mesa Range durch die Kollegen der LMU<br />

München erfolgreich durchgeführt. Die Bearbeitung des Probensatzes hat begonnen;<br />

Ergebnisse <strong>und</strong> die Entscheidung über einen Fortsetzungsantrag stehen noch aus.<br />

Die Säkularvariationskurve des Erdmagnetfeldes <strong>und</strong> damit auch die paläomagnetische<br />

Datierung für Mitteleuropa konnte in 2009 <strong>und</strong> <strong>2010</strong> entscheidend verbessert<br />

werden. Eine weitere hoch auflösende paläomagnetische Datierung in Kolluvien, die<br />

beim Braunkohleabbau in der Kölner Bucht freigelegt wurden, steht im Fokus eines<br />

Forschungsantrags, der bei der „Stiftung zur Förderung der Archäologie im rheinischen<br />

Braunkohlenrevier“ eingereicht <strong>und</strong> im Dezember bewilligt wurde.<br />

Die geophysikalische Vermessung von zwei jeweils 100 m tiefen Bohrungen im Osten<br />

Hannovers (Anderten) erfolgte am Jahresende. Die Bohrungen erfassen stratigraphisch<br />

das Alb <strong>und</strong> Cenoman (Kreide) <strong>und</strong> stellen die Übergänge zu den benachbarten,<br />

bereits ausführlich geowissenschaftlich untersuchten Bohrungen Wunstorf,<br />

Prakla 2, Groß-Buchholz GT1 sowie Kirchrode I <strong>und</strong> II dar.<br />

Für die Erprobung der kleinkalibrigen NMR-Bohrlochsonde sind umfangreiche<br />

Entwicklungen für ein numerisch stabiles Processing incl. Inversionsroutinen zur<br />

Auswertung von Messungen von Bohrloch-NMR geplant.<br />

Nach der erfolgten Beschaffung einer Erdfeld-NMR-Messapparatur wird die Sektion<br />

beginnen, in Zusammenarbeit mit anderen Forschergruppen die Frequenzabhängigkeit<br />

der NMR zu untersuchen.<br />

Neben der Evaluierung der Möglichkeiten zur Korrektur der durch Suszeptibilitätsunterschiede<br />

zwischen Gesteinsmatrix <strong>und</strong> Porenraum hervorgerufenen internen Magnetfeldgradienten<br />

soll die Möglichkeit der Nutzung dieser Gradienten zur Bestimmung<br />

des Diffusionskoeffizienten untersucht werden. Dazu steht die Adaption von<br />

T2-Pulssequenzen im Mittelpunkt der Untersuchungen.<br />

Bei Eignung der Basalte aus der Mesa Range (Antarktis) für die Bestimmung magnetischer<br />

Polaritäten <strong>und</strong> echter Paläointensitäten wird von S5 für die Bearbeitung des<br />

Materials ein Fortsetzungsantrag bei der DFG gestellt.<br />

Das Projekt ‚Paläomagnetik Kolluvien‘, bei dem eine gute Auflösung der Säkularvariation<br />

erwartet wird, wird voraussichtlich im Februar 2011 beginnen können.<br />

Ziel der Interpretation der Bohrlochmessungen in Anderten sind die Hole-to-Hole-<br />

Korrelationen mit denen von Wunstorf, Prakla 2, Groß-Buchholz GT1 sowie Kirchrode<br />

I <strong>und</strong> II sowie die Bestimmung der Zyklizitäten in den Unterkreide-Sedimenten.<br />

Forschungsbohrungen des <strong>LIAG</strong> <strong>und</strong> der Geologischen Landesämter werden unter<br />

Einsatz der Bohrlochsonden der Sektion geophysikalisch vermessen <strong>und</strong> interpretiert.<br />

125


126<br />

Der Umfang dieser Arbeiten ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht abzuschätzen. Für Februar/März<br />

sind geophysikalische Messungen in einer ca. 400 m tiefen Bohrung in<br />

Tiefenort (Thüringen) geplant, die die Untersuchungen von S1 zum Thema ‚Georisiken’<br />

(siehe Kap. 3.1.4) ergänzen.<br />

Temperaturmessungen bis in eine Tiefe von 6000 m <strong>und</strong> bis zu einer Temperatur<br />

von 230 °C werden auch 2011 durchgeführt, um den Ausbau der Datenbestände der<br />

geothermischen Datenbanken (GeotIS <strong>und</strong> FIS Geophysik; siehe Kap. 3.4.3 <strong>und</strong><br />

3.4.4) fortzuführen.


4 Drittmittel-Vorhaben im Jahr <strong>2010</strong><br />

Das <strong>LIAG</strong> erhält externe Förderung für seine Forschungsarbeiten <strong>und</strong> nimmt aus<br />

verschiedenen Quellen Drittmittel ein. Vorhaben, für die <strong>2010</strong> Ausgaben getätigt<br />

wurden, sind im Folgenden mit den wichtigsten Angaben zusammengestellt. Darüber<br />

hinaus erzielt das Institut in einem geringen Umfang Drittmittel-Einkünfte aus der<br />

Bearbeitung von Aufträgen, die überwiegend den Charakter forschungsnaher<br />

gutachterlicher Stellungnahmen haben. Kooperationsvorhaben mit Partnern, bei denen<br />

das Institut weder Einkünfte erzielt noch Zuwendungen bekommen hat, sind in<br />

Kapitel 5.7 aufgelistet.<br />

Forschung im Bereich der Sektionen<br />

‚Methodische Entwicklungen’<br />

(1) Verb<strong>und</strong>vorhaben Seismic Observations for Undergro<strong>und</strong> Development<br />

(SOUND), Arbeitspaket 3: Erzeugung von breitbandigen tomografieseismischen<br />

Datensätzen mittels positionsadaptiv geregelter vibrationsseismischer<br />

Quellen (BroadSo<strong>und</strong>)<br />

Laufzeit : 01.07.<strong>2010</strong> – 30.06.2013<br />

Kostenträger : BMBF<br />

Personal : 2 studentische Hilfskräfte<br />

Partner : GFZ Potsdam, Uni Karlsruhe,<br />

Amberg Engineering, Schweiz<br />

Federführung : Dr. U. Polom (<strong>LIAG</strong>), Dr. R. Giese (GFZ Potsdam)<br />

Bearbeitung : NN<br />

Im GEOTECHNOLOGIEN-Verb<strong>und</strong>projekt SOUND sollen neue, hochauflösende tomografische<br />

Verfahren für die Voraus- <strong>und</strong> Umfelderk<strong>und</strong>ung von Untertagebauwerken<br />

entwickelt werden. Hierbei sollen sowohl passiv erzeugte seismische Signale, wie<br />

z.B. Scheidradgeräusche von Tunnelbohrmaschinen, als auch aktive vibrationsseismische<br />

Hochfrequenzquellen genutzt <strong>und</strong> deren Potenzial zur seismischen Erk<strong>und</strong>ung<br />

unter Verwendung tomographischer Inversionsmethoden zusammengeführt<br />

<strong>und</strong> weiterentwickelt werden. Ein weiterer Forschungsaspekt dient dem langfristigen<br />

Sicherheitsmonitoring von Untertagebauwerken in tektonisch beanspruchten Umfeldern<br />

mittels automatisierter seismischer Untersuchungen. Das Verb<strong>und</strong>projekt<br />

schließt in seiner Forschungsthematik an das 2009 ausgelaufene Vorgängerprojekt<br />

OnSite an.<br />

(2) Aktive seismische Überwachung von Änderungen des Reflexionsverhaltens<br />

der SE2-Scherzone im Bereich der KTB<br />

Laufzeit : 01.03.2004 – 31.07.<strong>2010</strong><br />

Kostenträger : DFG<br />

Personal : 1 Wissenschaftler, 1 studentische Hilfskraft<br />

Partner : FU Berlin, KTB-VB Science Team<br />

Federführung : Dr. K. Bram (<strong>LIAG</strong>), Prof. Dr. S. Buske (TU Freiberg)<br />

Bearbeitung : Dr. T. Beilecke<br />

127


128<br />

Die als SE2 bezeichnete krustale Scherzone wird an der KTB-Vorbohrung in ca. 4 km<br />

Tiefe durchörtert. Der von 2004 bis 2005 erfolgte massive Fluid-Injektionstest wurde<br />

genutzt, um den Einfluss von Änderungen des Porendruckes <strong>und</strong> der Fluidbewegungen<br />

auf das Reflexionsverhalten seismischer Signale zu untersuchen. Das aktive reflexionsseismische<br />

Experiment nutzte die vom P-Wellen-Vibrator des <strong>LIAG</strong> erzeugten<br />

seismischen Signale <strong>und</strong> zeichnete sie mit einem fest installierten 3-Komponenten-<br />

Geophonarray auf. Die Messungen wurden in Abhängigkeit vom Injektionszyklus<br />

mehrmals wiederholt, um erwartete Änderungen des Reflexionsverhaltens erkennen<br />

zu können.<br />

Im Gegensatz zu theoretischen Berechnungen zeigen die Messergebnisse keine klare<br />

Druckabhängigkeit der Reflexionen. Die seismische Überwachung spannungsbezogener<br />

Änderungen in Scherzonen scheint durch Variationen der oberflächennahen<br />

elastischen Eigenschaften stark beeinflusst. Für die Durchführbarkeit zeitlich wiederholter<br />

krustenseismischer Messungen an Land konnte gezeigt werden, dass die<br />

seismische Quelle auch unterhalb 30 Hz anregen <strong>und</strong> Arrays die starke Streuung im<br />

Kristallin berücksichtigen müssen.<br />

Die Ergebnisse wurden international im GJI publiziert <strong>und</strong> auf der EAGE-Konferenz<br />

<strong>2010</strong> vorgestellt.<br />

(3) Einflüsse des Untergr<strong>und</strong>s auf die sensorgestützte Kampfmitteldetektion<br />

Laufzeit : 01.04.2009 – 31.12.<strong>2010</strong><br />

Kostenträger : B<strong>und</strong>esamt für Wehrtechnik <strong>und</strong> Beschaffung<br />

Personal : 2 Wissenschaftler<br />

Partner : Tohoku-Universität, Sendai, JP; Cranfield University, UK<br />

Federführung : Dr. H. Preetz<br />

Bearbeitung : Dr. J. Igel, Dr. H. Preetz, Dr. K. Takahashi<br />

Das Detektieren von im Untergr<strong>und</strong> verborgenen Kampfmitteln wie z.B. Landminen<br />

<strong>und</strong> UXO (unexploded ordnance) erfolgt u.a. mittels elektromagnetischer Induktionsverfahren<br />

<strong>und</strong> dem Georadar. Die Detektionszuverlässigkeit der elektromagnetischen<br />

Messgeräte ist dabei in hohem Maße von den begleitenden Umweltbedingungen<br />

abhängig. Hierzu zählen insbesondere die Böden, deren Eigenschaften sich sowohl<br />

regional als auch saisonal stark unterscheiden können. Der Einfluss dieser Eigenschaften<br />

wird daher untersucht, um die Qualität der Suchergebnisse zu verbessern<br />

<strong>und</strong> idea-lerweise eine zielgerichtete, nach Einsatzland <strong>und</strong> -gebiet optimierte<br />

Auswahl der Suchgeräte <strong>und</strong> Planung ihres Einsatzes zu ermöglichen. Ein Ziel der<br />

Studie ist es, für die verbreitetsten Detektionsverfahren (Metalldetektor <strong>und</strong> Georadar)<br />

die signifikanten Einflussparameter von weltweit vorkommenden Böden <strong>und</strong> Gesteinen<br />

bei relevanten Umweltbedingungen festzustellen <strong>und</strong> zu klassifizieren.<br />

(4) Coal fire research<br />

Laufzeit : 01.03.2007 – 30.06.<strong>2010</strong><br />

Kostenträger : BMBF<br />

Personal : 1 Wissenschaftler, 1 Doktorandin, 1 SHK<br />

Partner : Deutsche Partner: DLR, BGR, BAM, TU Freiberg,<br />

HarbourDom, BOST<br />

Chinesische Partner: NRSCC, AGRS, ARSC, BRSC,<br />

RICGE, Shenhua Group<br />

Federführung : Dr. M. W. Wuttke<br />

Bearbeitung : Dr. M. W. Wuttke, M. Sc. Han Jing, Liu Guizhou


Untersuchung natürlicher Kohlebrände in China mit den Zielen, aktuelle <strong>und</strong> potenzielle<br />

Kohlebrände zu finden bzw. zu verhindern <strong>und</strong> zu löschen. Der Schwerpunkt<br />

der Arbeit des <strong>LIAG</strong> liegt in geothermischen Untersuchungen <strong>und</strong> numerischen<br />

Brandsimulationen.<br />

(5) Aufbau eines Internet-basierten Informationszentrums für geothermische<br />

Energienutzung<br />

Laufzeit : 01.06.2009-31.05.2012<br />

Kostenträger : BMU<br />

Personal : 4 Wissenschaftler, 2 EDV-Ingenieure<br />

Partner : Regierungspräsidium Freiburg, Abt. Umwelt<br />

Federführung : Dr. R. Schulz<br />

Bearbeitung : Dr. T. Agemar, Dipl.-Geol. J.-A. Alten, Dipl.-Ing. (FH) M. Heber, Dr.<br />

J. Kuder, Dipl.-Geoökol. S. Pester, Dipl.-Ing. (FH) K. Tribbensee<br />

Auf der Basis des Geothermischen Informationssystems sollen folgende Aufgaben<br />

umgesetzt werden:<br />

Einbeziehung weiterer Regionen, Einbeziehung anderer geothermischer Nutzungssysteme<br />

(petrothermal), Software-Optimierung <strong>und</strong> Umsetzung von Anwenderanforderungen<br />

(Feedback), Kompilation von Daten aus neuen Bohrungen <strong>und</strong> Explorationstätigkeiten,<br />

Entwicklung von Standards, Austauschformaten <strong>und</strong> Schnittstellen,<br />

Homogenisierung <strong>und</strong> Validierung der Daten, einheitliche Interpretation der geothermischen<br />

<strong>und</strong> hydraulischen Daten, Verbesserung der Temperaturmodelle <strong>und</strong><br />

Fündigkeitsprognosen, Aktualisierung der Untergr<strong>und</strong>modelle (2- <strong>und</strong> 3D).<br />

(6) A MUltiple Space and Time scale Approach for the quaNtification of deep<br />

saline formations for CO2 storaGe (MUSTANG)<br />

Laufzeit : 01.06.2009-31.05.2013<br />

Kostenträger : EU<br />

Personal : 1 Wissenschaftler<br />

Partner : Uni Göttingen <strong>und</strong> 17 weitere Partner aus der EU <strong>und</strong> Israel<br />

(MUSTANG-Konsortium)<br />

Federführung : Dr. M. Wuttke<br />

Bearbeitung : Dr. C. Sperber<br />

Im Rahmen des EU-Projektes MUSTANG werden Methoden <strong>und</strong> Modelle zur Charakterisierung<br />

von tiefen salinaren Aquiferen entwickelt, um die Einlagerungsmöglichkeit<br />

von CO2 über geologische Zeiträume beurteilen zu können. Das Projekt versucht<br />

durch konzeptionelle <strong>und</strong> Computer-gestützte Modelle eine Vorhersage über die Leistung<br />

<strong>und</strong> Effizienz der Reduzierung von atmosphärischem CO2 bei dieser Art von<br />

Endlagerung zu machen. Eine detaillierte Untersuchung der involvierten Prozesse<br />

wird anhand von numerischen Modellierungen, Laborexperimenten, Studien an natürlichen<br />

Analogien <strong>und</strong> kontrollierter Injektion von CO2 in sorgfältig geologisch charakterisierten<br />

Lokalitäten gemacht. Besondere Berücksichtigung wird den folgenden<br />

Faktoren gegeben: Cap-Rock-Integrität, Quantifizierung des Entweichens des Fluides<br />

entlang von existierenden oder reaktivierten Störungen, Effekte, die sich aus Heterogenitäten<br />

ergeben, verschiedene CO2-Einschlussmechanismen <strong>und</strong> eine zeitlich<br />

<strong>und</strong> räumlich integrierte Simulation der gekoppelten thermo-hydromechanischchemischen<br />

Prozesse. Sechs Gebiete in Europa <strong>und</strong> eines in Israel sind für die praktische<br />

<strong>und</strong>/oder theoretische Betrachtung der Mechanismen <strong>und</strong> Prozesse in diesem<br />

Projekt direkt involviert. Das <strong>LIAG</strong> wird sich mit der Bohrung Horstberg Z1 beteiligen,<br />

die salinare Aquifere im Mittleren B<strong>und</strong>sandstein erschließt. Im groß- <strong>und</strong> kleinräumigen<br />

Maßstab erfolgt eine Anwendung <strong>und</strong> Weiterentwicklung von existierenden<br />

129


130<br />

numerischen Modellen für die Kopplung von THC-Prozessen; Gr<strong>und</strong>lage ist die Entwicklung<br />

eines detaillierten strukturellen 3D-Modells von Horstberg.<br />

(7) Verb<strong>und</strong>vorhaben Nachhaltigkeit der Nutzung geothermischer Lagerstätten<br />

in Indonesien, Teilantrag SeSAR: Seismik als Voruntersuchung zur dezentralen<br />

geothermischen Exploration<br />

Laufzeit : 01.04.<strong>2010</strong> – 30.09.2013<br />

Kostenträger : BMBF<br />

Personal : 1 Wissenschaftlerin, 1 Doktorand<br />

Partner : GFZ Potsdam, U Göttingen, KIT, BAM<br />

Federführung : Prof. Dr. Ch. Krawczyk, Dr. U. Polom<br />

Bearbeitung : Dipl.-Geophys. B. Heinze; M.Sc. Wiyono (ab 2011)<br />

Die hochauflösende seismische Vorerk<strong>und</strong>ung in Bereichen mit hohen geothermischen<br />

Gradienten ist ein relativ neuer Anwendungsbereich. In Indonesien erfordert<br />

eine nachhaltige Nutzung geothermaler Ressourcen zur dezentralen Stromerzeugung<br />

aufgr<strong>und</strong> der besonders komplexen geologischen Rahmenbedingungen eine differenzierte<br />

Vorerk<strong>und</strong>ung, Erschließung <strong>und</strong> Überwachung. Vielfältige Prozesse <strong>und</strong><br />

hohe Prozessraten stellen die seismische Abbildung vor eine noch ungelöste Aufgabe,<br />

ebenso das geogene Gefährdungspotenzial (Schlammvulkane, Hangrutschungen,<br />

Erdbeben).<br />

Das Projekt soll an einer geeigneten Lokation das Potenzial <strong>und</strong> den Ablauf für eine<br />

strukturelle Lagerstättenerk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> nach Möglichkeit auch ein Lagerstätten-<br />

Monitoring mit hochauflösenden seismischen Methoden unter der in Indonesien anzutreffenden<br />

Geologie bestimmen. Hierzu sollen reflexionsseismische 2-D/3-D-<br />

Techniken spezifisch weiterentwickelt werden, um ein situationsangepasstes Lagerstätten-Modell<br />

abbilden <strong>und</strong> wenn möglich modellieren zu können. Darüber hinaus<br />

soll die seismische Erk<strong>und</strong>ung mit P- <strong>und</strong> S-Wellen-Messungen zur Ableitung geotechnischer<br />

Parameter beitragen. Capacity building <strong>und</strong> Training vor Ort sind für alle<br />

Projektphasen vorgesehen.<br />

(8) KMU-innovativ-Verb<strong>und</strong>projekt: Entwicklung, Bau <strong>und</strong> Erprobung einer<br />

1H-NMR-Bohrlochsonde zur Gr<strong>und</strong>wassererk<strong>und</strong>ung, -erschließung <strong>und</strong><br />

–gewinnung, Teilprojekt 1: Geophysikalische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Laufzeit : 01.05.<strong>2010</strong> – 30.04.2012<br />

Kostenträger : BMBF<br />

Personal : 0.5 Wissenschaftler<br />

Partner : Fraunhofer IZFP, Fraunhofer IBMT, Antares, BLM Storkow<br />

Federführung : Dr. M. Müller-Petke<br />

Bearbeitung : Dipl. Ing. M. Ronczka<br />

Zielstellung des Projektes ist die Entwicklung einer Bohrlochsonde, die unter Ausnutzung<br />

der Nuklear-Magnetischen-Resonanz (NMR) hydrologische Eigenschaften des<br />

Untergr<strong>und</strong>es bestimmt. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Konzentration auf<br />

oberflächennahe Untersuchungen (flacher Gr<strong>und</strong>wasserbereich) <strong>und</strong> damit die Notwendigkeit<br />

der Entwicklung einer Bohrlochsonde mit geringem Durchmesser im Bereich<br />

von 3".<br />

Das <strong>LIAG</strong> beschäftigt sich dabei einerseits mit der Entwicklung einer effizienten<br />

Messsequenz für NMR-Parameter, andererseits mit der abschließenden Evaluierung<br />

der Sonde.


Die Entwicklung einer effizienten Messsequenz ist notwendig, da die Beschränkung<br />

in der Bohrlochsonde hinsichtlich des geringen Durchmessers die Anwendung der<br />

üblichen Sequenzen nicht gestattet.<br />

Der Vergleich der Messdaten der Bohrlochsonde mit Ergebnissen von Laboruntersuchen<br />

an Kernmaterialien, anderen Bohrlochmessungen <strong>und</strong> oberflächengeophysikalischen<br />

Messungen erlaubt abschließend die Evaluierung der Messergebnisse der<br />

Sonde.<br />

(9) Geothermie-Atlas zur Darstellung möglicher Nutzungskonkurrenzen zwischen<br />

CCS <strong>und</strong> Tiefer Geothermie<br />

Laufzeit : 01.11.<strong>2010</strong> - 30.06.2012<br />

Kostenträger : BMU<br />

Personal : 1 Wissenschaftler, 1 EDV-Ing.<br />

Partner : BGR<br />

Federführung : Dr. R. Schulz<br />

Bearbeitung : NN, NN<br />

Die B<strong>und</strong>esregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag beschlossen, einen Geothermie-<br />

Atlas zu beauftragen, um Nutzungskonkurrenzen zwischen CO2-Einlagerung <strong>und</strong> Geothermie<br />

zu prüfen. Das Projekt soll diesen Beschluss umsetzen. Um kurzfristig Entscheidungshilfen<br />

zu liefern, wird man Karten mit der Verbreitung der Horizonte, die<br />

potenziell für die Erdwärmenutzung <strong>und</strong> CO2-Einlagerung geeignet sind, erstellen,<br />

miteinander verschneiden <strong>und</strong> bewerten. Tiefreichende, regionale Störungssysteme<br />

sind für beide Nutzungsarten von Bedeutung. Insbesondere die hydraulischen Eigenschaften<br />

von Störungen können ein entscheidendes Kriterium zur Standortauswahl<br />

darstellen. Der Kenntnisstand zu überregionalen Störungssystemen wird dokumentiert<br />

<strong>und</strong> als Karte dargestellt. Für die vergleichende Übersichtsdarstellung der möglichen<br />

Nutzung des tieferen Untergr<strong>und</strong>es werden die Karten einen kleinen Maßstab<br />

haben, höchstens 1:500.000 oder kleiner.<br />

Die Ergebnisse stellen naturwissenschaftliche Gr<strong>und</strong>lagen für gr<strong>und</strong>sätzliche politische<br />

Entscheidungen über die Nutzung des tieferen Untergr<strong>und</strong>es, insbesondere der<br />

Geothermie <strong>und</strong> der CO2-Einlagerung dar.<br />

Forschungsschwerpunkt<br />

‚Gr<strong>und</strong>wassersysteme – Hydrogeophysik’<br />

(10) Klimawandel <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser (CLIWAT)<br />

Laufzeit : 01.09.2008 – 01.09.2011<br />

Kostenträger : EU Interreg-IVB-Nordseeprogramm (zu 50%)<br />

Personal : 2 Wissenschaftler<br />

Partner : 16 europäische Partner (DK, D, NL, B)<br />

Federführung : Dr. H. Wiederhold<br />

Bearbeitung : H. Sulzbacher, T. Burschil<br />

Verbesserung der Kenntnis von Gr<strong>und</strong>wassersystemen durch Weiterentwicklung geologisch/geophysikalischer<br />

Erk<strong>und</strong>ungsmethoden zum Aufbau von Gr<strong>und</strong>wassermodellen.<br />

Einsatz der Methoden an Teststandorten. Aufbau eines geologischen <strong>und</strong><br />

hydrogeologischen Modells für die Nordseeinsel Borkum. Abschätzung des Einflusses<br />

von Klimaänderung auf Gr<strong>und</strong>wassersysteme <strong>und</strong> der Konsequenzen für Gr<strong>und</strong>wasserquantität<br />

<strong>und</strong> -qualität. Erarbeitung von Handlungsempfehlungen.<br />

131


132<br />

(11) Verb<strong>und</strong>vorhaben Dynamik abgesoffener oder gefluteter Salzbergwerke<br />

<strong>und</strong> ihres Deckgebirgsstockwerkes, Arbeitspaket TV 9: Deckgebirgseigenschaften<br />

über einem bergbaubedingt destabilisiertem Untergr<strong>und</strong>, abgeleitet<br />

aus seismischen Beobachtungen (Bergbaufolgeschäden Staßfurt)<br />

Laufzeit : 01.09.2006 – 31.12.<strong>2010</strong><br />

Kostenträger : BMBF<br />

Personal : 1 Wissenschaftler, 1 studentische Hilfskraft<br />

Partner : BGR, BTU Cottbus, TU Clausthal, K-UTEC Sondershausen,<br />

IHU Stendal, WASY Berlin, Universität Mainz, IIF Leipzig<br />

Federführung : Dr. U. Polom<br />

Bearbeitung : Dipl.-Geophys. T. Leder/Dipl.-Geophys. B. Heinze<br />

Im Bereich von Altbergwerken des ehemaligen Kali- <strong>und</strong> Steinsalzbergbaus ergeben<br />

sich aus der Konvergenz von untertägigen Hohlräumen (bergmännisch aufgefahren<br />

oder durch Auslaugung entstanden), der Schaffung neuer Hohlräume durch Zuflüsse<br />

ungesättigter Wässer ins Salinargebirge sowie untergeordnet durch Subrosion am<br />

Salzspiegel <strong>und</strong> Gipshut Risiken für die Stabilität des Gebirges. Auswirkungen auf die<br />

Tagesoberfläche sind Senkungserscheinungen, latente Bruchgefahr, erhöhte Erdfallhäufigkeit<br />

<strong>und</strong> in Folge davon Vernässungen durch Gr<strong>und</strong>wasser sowie Überschwemmungen<br />

durch Oberflächenwasser. Projektziel ist die Entwicklung eines interdisziplinären<br />

Prognosemodells für urbane Räume über abgesoffenen oder gefluteten<br />

Salzbergwerken mit bergschadensbedingten Veränderungen im Deckgebirgsstockwerk<br />

als Gr<strong>und</strong>lage für ein ökologisch begründetes nachhaltiges Gestaltungs-<br />

<strong>und</strong> Flächennutzungskonzept. Wesentliches Ziel dieses <strong>LIAG</strong>-Teilprojekts ist die gebirgsmechanische<br />

Analyse <strong>und</strong> Bewertung des Tragverhaltens des Gebirges über<br />

den abgesoffenen <strong>und</strong> z. T. verbrochenen Grubenbauen mittels kombinierter P- <strong>und</strong><br />

S-Wellen-seismischer Untersuchungsmethoden innerhalb einer dichten städtischen<br />

Bebauung. Erstmalig werden dazu die hydraulischen P- <strong>und</strong> S-Vibratorquellen des<br />

<strong>LIAG</strong> mit der Landstreamer-Technik für Erk<strong>und</strong>ungsziele in mehreren h<strong>und</strong>ert Metern<br />

Tiefe kombiniert.<br />

(12) Verb<strong>und</strong>vorhaben Dynamik abgesoffener oder gefluteter Salzbergwerke<br />

<strong>und</strong> ihres Deckgebirgsstockwerkes, Arbeitspaket TV 10: Isotopenhydrologische<br />

Untersuchungen<br />

Laufzeit : 01.09.2006 – 31.12.<strong>2010</strong><br />

Kostenträger : BMBF<br />

Personal : 1 Wissenschaftler<br />

Partner : BGR, BTU Cottbus, TU Clausthal, K-UTEC Sondershausen,<br />

IHU Stendal, WASY Berlin, Universität Mainz, IIF Leipzig<br />

Federführung : Prof. Dr. M. Frechen<br />

Bearbeitung : Dr. S. Stadler/Dr. N. Varunny<br />

Im Rahmen der Untersuchung abgesoffener bzw. gefluteter Altbergwerke des ehemaligen<br />

Kali- <strong>und</strong> Steinsalzabbaus im Raum Staßfurt wird die Stabilität des Deckgebirges<br />

bis zur Tagesoberfläche untersucht. Vorhandene oder durch Nachlösung entstandene<br />

Hohlräume bewirken Bruch- <strong>und</strong> Senkungserscheinungen, die eine starke<br />

Beeinträchtigung der Flächennutzung darstellen. Ursachen <strong>und</strong> Risiken dieser Erscheinungen<br />

werden innerhalb dieses interdisziplinären Projektes charakterisiert <strong>und</strong><br />

bewertet. Ziel des Teilvorhabens TV 10 ist die isotopenhydrologische Charakterisierung<br />

der Gr<strong>und</strong>wässer zum Nachweis von hydraulischen Verbindungen, von Gr<strong>und</strong>wasserverweilzeiten<br />

<strong>und</strong> dem Zu- <strong>und</strong> Abflussverhalten der Wasserreservoire der gefluteten<br />

Salzbergwerke.


Forschungsschwerpunkt<br />

‚Geothermische Energie’<br />

(13) Geothermische Charakterisierung von karstig-klüftigen Aquiferen im<br />

Großraum München<br />

Laufzeit : 01.05.2008 – 31.12.2011<br />

Kostenträger : BMU<br />

Personal : 2 Wissenschaftler<br />

Partner : Bayer. LfU, LMU München, FU Berlin, HydroConsult GmbH,<br />

DMT GmbH, GTN<br />

Federführung : Dr. R. Schulz, Dr. R. Thomas<br />

Bearbeitung : Dr. E. Lüschen, Dr. M. Dussel<br />

Am Beispiel der Region München soll das Gesamtnutzungspotenzial des Malm-<br />

Aquifers (Oberer Jura) <strong>und</strong> das Ausmaß einer möglichen gegenseitigen thermischen<br />

oder hydraulischen Beeinflussung mehrerer Geothermieanlagen durch numerische<br />

Simulation untersucht werden. Die Projektbearbeitung erfolgt in 4 Arbeitspaketen:<br />

3D-Seismik in der Umgebung der Bohrung Unterhaching Gt 2, Interpretation seismischer<br />

Daten als Basis für ein regionales geologisches 3D-Strukturmodell, Hydrogeologisches<br />

Modell, Numerisches Modell. Das geologische 3D-Strukturmodell wird im<br />

Rahmen des Verb<strong>und</strong>vorhabens durch das LfU erarbeitet. Die Ergebnisse des Vorhabens<br />

stellen die Gr<strong>und</strong>lage für eine wirtschaftliche Nutzung der geothermischen<br />

Energie aus Karstaquiferen im großen Maßstab dar. Mithilfe der Arbeiten kann die<br />

Nachhaltigkeit der Nutzung verbessert werden, d.h. das Betriebsrisiko für alle<br />

Betreiber wird minimiert.<br />

(14) Der Einsatz von 3D-Seismik zur Reduzierung des Fündigkeitsrisikos bei<br />

Geothermieprojekten<br />

Laufzeit : 01.11.2006 – 30.06.2011<br />

Kostenträger : BMU<br />

Personal : 2 Wissenschaftler<br />

Partner : Firmen des W.E.G., KJT Enterprises Inc., HarbourDom,<br />

TEC Trappe Erdöl Erdgas Consultant<br />

Federführung : Dr. R. Schulz, Dr. H. Buness<br />

Bearbeitung : Dr. T. Beilecke, Dr. H. von Hartmann<br />

Eine Verminderung des Fündigkeitsrisikos kann durch den Einsatz seismischer Verfahren<br />

erreicht werden, die von der Kohlenwasserstoff-Industrie entwickelt wurden.<br />

Dort ist der Einsatz moderner Verfahren wie beispielsweise dreidimensionaler (3D)<br />

Seismik <strong>und</strong> Analysen seismischer Attribute mittlerweile zum Standard geworden. Es<br />

soll untersucht werden, ob <strong>und</strong> wie die entsprechenden Techniken der Datenakquisition,<br />

des Processings <strong>und</strong> der Interpretation für geothermische Fragestellungen<br />

übernommen <strong>und</strong> angepasst werden können.<br />

133


134<br />

(15) Geothermische Horizonte – Untersuchung von weiteren Zielhorizonten für<br />

die geothermische Nutzung an der Bohrung GeneSys GT1, Hannover <strong>und</strong><br />

Methodenentwicklung für die Charakterisierung geothermischer Reservoire<br />

Laufzeit : 01.12.2008 – 30.09.2012<br />

Kostenträger : BMU<br />

Personal : 2 Wissenschaftlerinnen<br />

Partner : BGR, Uni Bochum<br />

Federführung : Dr. T. Wonik<br />

Bearbeitung : Dr. W. Hübner, MSc. J. Orilski<br />

Ziel des Projektes ‚Geothermische Horizonte’ ist es, weitere Horizonte für die geothermische<br />

Nutzung im Norddeutschen Becken zu untersuchen, als dies bisher im<br />

Projekt GeneSys Horstberg geschehen ist. Insbesondere flachere geothermische Reservoire<br />

stellen durch ihre niedrigeren Erschließungskosten trotz niedrigerer Temperaturen<br />

eine interessante Alternative dar. Die Bohrarbeiten zu GeneSys Hannover<br />

bieten die seltene Möglichkeit, eine Vielzahl von hydraulischen <strong>und</strong> petrophysikalischen<br />

In-situ-Daten zu akquirieren.<br />

Die Kombination von hydraulischen, petrophysikalischen <strong>und</strong> seismischen Daten aus<br />

VSP-Messungen <strong>und</strong> dem mikroseismischen Monitoring-Netzwerk sowie NMR in situ<strong>und</strong><br />

Laboruntersuchungen soll zu einer Bewertung geothermischer Reservoire <strong>und</strong><br />

zur Entwicklung neuer Methoden der Reservoircharakterisierung führen.<br />

(16) gebo – GS: Systemmanagement im Schwerpunkt Geosystem<br />

Laufzeit : 01.08.2009 – 30.04.2012<br />

Kostenträger : MWK/BHI<br />

Personal : 0,5 Wissenschaftlerin<br />

Partner : gebo-Parteien<br />

Federführung : Dr. R. Thomas<br />

Bearbeitung : Dr. B. Hahne<br />

Programm des niedersächsischen gebo(Geothermie <strong>und</strong> Hochleistungsbohrtechnik)-<br />

Forschungsverb<strong>und</strong>es ist die Erforschung neuer Konzepte zur geothermischen Energiegewinnung<br />

in tiefen geologischen Schichten mit hoher Effizienz <strong>und</strong> Effektivität,<br />

geringeren Kosten sowie geringerem geologischen <strong>und</strong> technischen Risiko, um die<br />

bislang noch fehlende Wirtschaftlichkeit dieser regenerativen Energiequelle herzustellen.<br />

Im Schwerpunkt Geosystem soll durch die Kombination verschiedener Ansätze <strong>und</strong><br />

Methoden das Verständnis der physikalischen <strong>und</strong> geologischen Prozesse in geothermischen<br />

Systemen einschließlich der Ortung <strong>und</strong> Einschätzung der Ergiebigkeit<br />

untersucht werden. Zur Projektkoordination innerhalb des Schwerpunktes sind die<br />

durchzuführenden Maßnahmen zur Verknüpfung der Arbeitsergebnisse zu koordinieren<br />

<strong>und</strong> gegebenenfalls zu modifizieren. Die Ergebnisse müssen in gemeinsamen nationalen<br />

<strong>und</strong> internationalen Publikationen zusammengeführt werden. Im Gesamtverb<strong>und</strong><br />

ist zur Qualitätssicherung auch der Ergebnisaustausch zwischen den<br />

Schwerpunkten (Geosystem, Bohrtechnik, Techniksystem, Werkstoffe) sicher zu stellen.


(17) gebo – G1: Seismische Erk<strong>und</strong>ung von geologischen Störungszonen<br />

Laufzeit : 01.08.2009 – 30.04.2012<br />

Kostenträger : MWK/BHI<br />

Personal : 1 Wissenschaftler<br />

Partner : gebo-Parteien<br />

Federführung : Dr. R. Thomas, Dr. H. Buness<br />

Bearbeitung : Dr. P. Musmann<br />

Es sollen geologische Störungszonen mit existierenden <strong>und</strong> neu zu messenden seismischen<br />

(P- <strong>und</strong> S-Wellen) Registrierungen auf ihre Transmissivitäten untersucht<br />

werden. Aufgabe ist die Entwicklung von Verfahren zur Abschätzung des geothermischen<br />

Potenzials von Störungssystemen <strong>und</strong> die Ableitung relevanter Parameter mit<br />

dem Ziel einer geothermischen Nutzung <strong>und</strong> der Reduzierung des Fündigkeits- <strong>und</strong><br />

Bohrrisikos.<br />

(18) gebo – G2: Elektrische <strong>und</strong> elektromagnetische Erk<strong>und</strong>ung von Störungszonen<br />

Laufzeit : 01.08.2009 – 30.04.2012<br />

Kostenträger : MWK/BHI<br />

Personal : 1 Wissenschaftlerin<br />

Partner : gebo-Parteien<br />

Federführung : Dipl.-Geophys. M. Grinat, Dr. T. Günther<br />

Bearbeitung : Dr. G. Schaumann<br />

Mit Hilfe elektrischer <strong>und</strong> elektromagnetischer Messungen sollen Konzepte zur strukturellen<br />

Erk<strong>und</strong>ung von Störungszonen entwickelt <strong>und</strong> Parameter zu ihrer Charakterisierung<br />

gewonnen werden. Gleichstromgeoelektrische <strong>und</strong> elektromagnetische Verfahren<br />

sind dabei auf ihre Eignung zur Erk<strong>und</strong>ung von geologischen Störungssystemen<br />

in geothermisch relevanten Tiefen zu untersuchen. Vorgesehen sind methodisch-theoretische<br />

<strong>und</strong> experimentelle Arbeiten. Ein besonderer Aspekt wird der<br />

Vergleich der verschiedenen Methoden sein.<br />

(19) gebo – G5: Hydromechanisches Verhalten geothermischer Reservoire<br />

Laufzeit : 01.08.2009 – 30.04.2012<br />

Kostenträger : MWK/BHI<br />

Personal : 1 Wissenschaftler<br />

Partner : gebo-Parteien<br />

Federführung : Dipl.-Geophys. R. Schellschmidt, Dr. R. Schulz<br />

Bearbeitung : Dr. J. Löhken<br />

Aufbauend auf einem 3D-Untergr<strong>und</strong>modell wird die Spannungsverteilung sowie das<br />

hydromechanische Rissverhalten im Bereich komplizierter geologischer Strukturen<br />

charakterisiert, die im norddeutschen Raum vorhanden sind. Ziel dieses Projektes ist<br />

der Erkenntnisgewinn über das hydromechanische Reservoirverhalten während der<br />

Bohr- <strong>und</strong> Stimulationsmaßnahmen, wobei letztere für die geothermische Energiegewinnung<br />

notwendige Maßnahmen sind. Aufbauend auf den gewonnenen Kenntnissen<br />

können Ein-Bohrlochverfahren zur geothermischen Energiegewinnung optimiert<br />

werden.<br />

135


136<br />

(20) gebo – B4: Geo-Parameter aus Bohrlochmessungen <strong>und</strong> ihre Nutzung<br />

Laufzeit : 01.08.2009 – 30.04.2012<br />

Kostenträger : MWK/BHI<br />

Personal : 0,75 Wissenschaftler<br />

Partner : gebo-Parteien, Projekt gemeinsam mit TUC (ITE)<br />

Federführung : PD Dr. M.Z. Hou (TU Clausthal ITE), Dr. T. Wonik<br />

Bearbeitung : Dipl. Geophys. E. Vogt<br />

Bereits während eines Bohrprozesses sollen Echtzeit-Messdaten erfasst werden <strong>und</strong><br />

auf Gr<strong>und</strong>lage dieser Messdaten hydromechanisch gekoppelte Modelle zur kontinuierlichen<br />

Bewertung der Bohrlochintegrität entwickelt werden (Logging-whiledrilling).<br />

Dadurch soll eine Optimierung des Bohrprozesses sowie des späteren Energietransportes<br />

durch das Erdreich erreicht werden. Nach einer kritischen Analyse der<br />

Bewertungsmodelle sollen die verschiedenen Bohrlochmessverfahren verglichen <strong>und</strong><br />

die zur Berechnung der Modelle relevanten Parameter bereitgestellt werden.<br />

Forschungsschwerpunkt<br />

‚Terrestrische Sedimentsysteme’<br />

(21) Physikalische Eigenschaften, Struktur, <strong>und</strong> Aussagen zum Paläoklima von<br />

tertiären Sedimenten im südlichen McMurdo So<strong>und</strong> (Antarktis), abgeleitet<br />

aus geophysikalischen Bohrlochmessungen im Rahmen des ANDRILL-<br />

SMS-Projekts<br />

Laufzeit : 01.10.2007 – 13.01.2011<br />

Kostenträger : DFG<br />

Personal : 0,5 Wissenschaftler<br />

Partner : ANDRILL-Konsortium<br />

Federführung : Dr. T. Wonik<br />

Bearbeitung : Dipl. Geophys. H. Schröder<br />

Im Rahmen des internationalen Programms Antarctic Geological Drilling (ANDRILL)<br />

ist 2007 eine 1138 m tiefe Kernbohrung (SMS) im südlichen McMurdo-S<strong>und</strong> (Ross-<br />

Meer) abgeteuft worden. Hauptziele des Projektes sind die Erforschung der Variationen<br />

der neogenen Eisbedeckung der Antarktis <strong>und</strong> der langzeitlichen Klimaentwicklung<br />

sowie der tektonischen Geschichte des McMurdo-S<strong>und</strong>s. Ein Teil des deutschen<br />

Beitrags im ANDRILL-Projekt sind die umfangreichen geophysikalischen Messungen<br />

in der Bohrung SMS. Sie bilden eine wesentliche Gr<strong>und</strong>lage für die Beantwortung<br />

vieler Fragestellungen des gesamten Projektes (bestehend aus r<strong>und</strong> 100 Wissenschaftlern<br />

aller geowissenschaftlichen Disziplinen). Die Interpretation der Bohrlochmessungen<br />

erlaubt u.a. die Erstellung eines kompletten lithologischen Logs, die<br />

petrophysikalische Charakterisierung der erbohrten Sedimente, die Bestimmung der<br />

Lage von Sedimentstrukturen sowie Aussagen zu den paläoklimatischen Bedingungen<br />

bis vor ca. 19 Mio. Jahren. Seismische Messungen im Bohrloch ermöglichen es,<br />

die geologischen Informationen mit seismischen Sektionen zu verknüpfen. Damit<br />

können die lokalen Aussagen aus der Bohrung auf den Raum übertragen <strong>und</strong> ein<br />

wichtiger Beitrag zum Verständnis des tektonischen Aufbaus des Ross-Meeres geliefert<br />

werden.


(22) Deutsch-chinesische Forschungsanbahnung: Chinesische Lösse<br />

Laufzeit : 01.04.2008 – 31.03.<strong>2010</strong><br />

Kostenträger : Robert Bosch Stiftung<br />

Personal : ---<br />

Partner : Prof. Dr. ZhongPing Lai, XiNing, China<br />

Federführung : Prof. Dr. M. Frechen (<strong>LIAG</strong>), Dr. R. Giese<br />

(GFZ Potsdam)<br />

Bearbeitung : Prof. Dr. M. Frechen<br />

In diesem deutsch-chinesischen Anbahnungsprojekt sollen chinesische Lösse über<br />

die Grenze von 100.000 Jahren hinaus durch Weiterentwicklung <strong>und</strong> Anwendung<br />

neuer Techniken der Lumineszenzdatierung untersucht werden. Da die chinesischen<br />

Lössablagerungen Zeiträume von bis zu 2.5 Millionen Jahren abdecken <strong>und</strong> diese<br />

Zeitbereiche nur mit paläomagnetischen Verfahren grob datiert werden können, ist<br />

es unverzichtbar neu entwickelte Lumineszenztechniken hinzuzuziehen, die verlässliche<br />

Datierungen zumindest für die letzten 500.000 Jahre <strong>und</strong> darüber hinaus erlauben.<br />

(23) Deutsch-ungarisches DAAD-Projekt<br />

Laufzeit : 01.01.2009 – 31.12.<strong>2010</strong><br />

Kostenträger : DAAD<br />

Personal : ---<br />

Partner : Prof. Dr. E. Horváth, Budapest<br />

Federführung : Prof. Dr. M. Frechen (<strong>LIAG</strong>), Prof. Dr. E. Horváth (Budapest)<br />

Bearbeitung : Dr. P. Königer, Dipl.-Geogr. C. Thiel, Prof. Dr. M. Frechen,<br />

Dr. C. Rolf<br />

Hoch auflösende terrestrische Klimaarchive wie Löss-/Paläobodensequenzen in<br />

Nordungarn <strong>und</strong> Deutschland bieten vielfältiges Material, aus dem ein faszinierendes<br />

Bild der wechselvollen Vergangenheit von Landschaftssystemen in Abhängigkeit von<br />

Klima <strong>und</strong> Umwelt rekonstruiert werden kann. Äolischer Staub spielt eine wichtige<br />

Rolle im atmosphärischen System <strong>und</strong> hat einen bedeutenden Einfluss auf das Strahlungsgleichgewicht<br />

der Erde. Klimatische Prozesse beeinflussen die natürlichen Prozesse,<br />

die zur Entstehung von feinkörnigen Sedimenten führen sowie zur Auswehung,<br />

Ablagerung <strong>und</strong> schließlich pedogenen Überprägung. Durch die aufeinander<br />

abgestimmte Weiterentwicklung innovativer moderner analytischer Methoden (Hier:<br />

Optisch-Stimulierte Lumineszenz-Altersbestimmungsmethoden, Laser-Diffraktometrie,<br />

Stabile Isotope <strong>und</strong> Gesteinsmagnetik) lässt sich ein Schub bei der Rekonstruktion<br />

<strong>und</strong> Quantifizierung von Umwelt- <strong>und</strong> Klimaveränderungen erreichen. Die Arbeiten<br />

werden zum großen Teil von einer ungarisch-deutschen Nachwuchsgruppe erbracht.<br />

In dieser Studie werden quantitative Untersuchungen mit dem Ziel der Bestimmung<br />

von Löss-Klimaproxies in den Aufschlüssen Süttö in Nordungarn <strong>und</strong> Paks<br />

in Südungarn für den Zeitraum der letzten 130.000 Jahre durchgeführt. In den Lössprofilen<br />

Süttö <strong>und</strong> Paks sind gut gegliederte letztglaziale Sedimentabfolgen aufgeschlossen,<br />

die für unsere Untersuchungen sehr gut geeignet sind.<br />

137


138<br />

(24) Geophysikalische Bohrlochmessungen <strong>und</strong> daraus abgeleitete Aussagen<br />

zu physikalischen Eigenschaften, sedimentologischen Strukturen <strong>und</strong> Klima<br />

in den Seesedimenten der ICDP-Lokalität Lake Van (Türkei)<br />

Laufzeit : 01.04.2007 – 30.06.2012<br />

Kostenträger : DFG<br />

Personal : 1 Wissenschaftler<br />

Partner : Lake-Van-Forscherteam<br />

Federführung : Dr. T. Wonik<br />

Bearbeitung : NN<br />

Im Rahmen des ICDP-Projektes PaleoVan wurden zwei bis ca. 240 m tiefe Kernbohrungen<br />

im Lake Van (Türkei) abgeteuft. Hauptziele des Projektes sind die Erforschung<br />

der Umwelt- <strong>und</strong> Klimavariationen in einer klimasensiblen semiariden Region.<br />

Die umfangreichen geophysikalischen Messungen in der Bohrung bilden eine wesentliche<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Beantwortung vieler Fragestellungen des gesamten Projektes.<br />

Die Interpretation der Bohrlochmessungen erlaubt u.a. die Erstellung eines<br />

kompletten lithologischen Logs, die petrophysikalische Charakterisierung der erbohrten<br />

Sedimente, die Bestimmung der Lage von Sedimentstrukturen sowie Aussagen<br />

zu den paläoklimatischen Bedingungen der letzten 500 ka. Seismische Messungen im<br />

Bohrloch ermöglichen es zudem, die geologischen Informationen mit seismischen<br />

Sektionen zu verknüpfen. Damit können die lokalen Aussagen aus der Bohrung auf<br />

den gesamten See übertragen werden. Dies liefert einen wichtigen Beitrag zum Verständnis<br />

des sedimentologischen <strong>und</strong> strukturellen Aufbaus des Lake Van.


5 Leistungen im Jahr <strong>2010</strong><br />

- Forschung, Entwicklung, Service<br />

5.1 Generierung/Bereitstellung von Arbeitsgr<strong>und</strong>lagen<br />

In den angewandten Geowissenschaften sind in der Regel experimentelle Arbeiten<br />

im Gelände <strong>und</strong> im Labor die Gr<strong>und</strong>lage für neue Erkenntnisse. Tägliche Erfahrung<br />

im Umgang mit den dabei eingesetzten Messsystemen <strong>und</strong> Methoden sowie die Verfügbarkeit<br />

immer neuer Technologien sind fortwährend Antrieb zu Neu- <strong>und</strong> Weiterentwicklungen.<br />

Auswertung <strong>und</strong> Interpretation der gewonnenen Datenmengen sind<br />

ohne den Einsatz von IT nicht mehr denkbar. Auch hier ist die Praxis der beste<br />

Lehrmeister für die Entwicklung neuer, zunehmend effizienterer Lösungen.<br />

Umfang <strong>und</strong> Aufwand der Generierung von Arbeitsgr<strong>und</strong>lagen für die Lösung wissenschaftlicher<br />

Fragestellungen unterscheiden sich von Fall zu Fall stark. Nur ein Teil<br />

der Vorarbeiten findet seinen Niederschlag in Veröffentlichungen <strong>und</strong> Berichten. Im<br />

Folgenden sind Feld- <strong>und</strong> Laborarbeiten, aktuelle Geräte- <strong>und</strong> Methodenentwicklungen<br />

sowie Programmierarbeiten aufgelistet, die <strong>2010</strong> von Bediensteten des <strong>LIAG</strong><br />

vorgenommen wurden. Nicht wenige der Leistungen sind bei der Darstellung der<br />

Schwerpunkts- (Kap. 2) bzw. Sektionsarbeiten (Kap. 3) schon in anderer Form erwähnt.<br />

Aus Gründen der Vereinfachung sind die verschiedenen Aktivitäten im Folgenden<br />

nach Sektionen gegliedert. Tatsächlich stehen sie oft in unmittelbarem Zusammenhang<br />

mit einem Forschungsschwerpunkt des Instituts. Die Übersicht ist<br />

nicht vollständig; Einzeluntersuchungen sind nur zum Teil erfasst.<br />

Feld- <strong>und</strong> Labormessungen<br />

Sektion S1<br />

• Ergänzende magnetische Messungen zur Karte der Anomalien des Erdmagnetfeldes,<br />

in drei verschiedenen Gebieten, 132 Punkte in 1 bis 6 km Abstand.<br />

• Schweremessungen auf Föhr für das Projekt CLIWAT, 88 Punkte.<br />

• Reflexionsseismische Scherwellenmessungen für das Projekt ‚Eisrandlagen‘, 4 verschiedene<br />

Messgebiete (Schöningen, Espolde, Freden <strong>und</strong> Sarstedt/Pattensen),<br />

insgesamt 12 Profile mit dem Mikrovibrator ‚Elvis‘ (Gesamtlänge 3060 m, 1476 records<br />

à 120 Kanäle).<br />

• Reflexionsseismische Scherwellenprofile im Rahmen des Forschungsfeldes ‚Georisiken‘,<br />

3 Messgebiete (Flottbek, Bernburg, Staßfurt), 6 Profile mit dem Mikrovibrator<br />

‚Elvis‘ (Gesamtlänge 1756 m, 1420 records à 120 Kanäle).<br />

• Reflexionsseismische P- <strong>und</strong> S-Wellenprofile für 2 verschiedene Messgebiete des<br />

CLIWAT-Projekts:<br />

1) Föhr: 3 Scherwellenprofile mit dem hydraulischen Vibrator MHV4S (Gesamtlänge<br />

2400 m, 1348 records) sowie 4 P-Wellenprofile (Gesamtlänge 5 km, 1240 records<br />

à 240 Kanäle).<br />

2) Borkum: 1 kombiniertes P- <strong>und</strong> S-Wellenprofil mit dem Mikrovibrator Elvis (vertikale,<br />

SH- <strong>und</strong> SV-Anregung), Aufnahme mit dem 3K-Landstreamer (Länge 560<br />

m, 286(P) bzw. 592(S) records).<br />

• Reflexionsseismische P-Wellen-Profile im Rahmen des Projekts ‚gebo’ in Northeim<br />

OT Sudheim, 2 Profile mit dem hydraulischen Vibrator HVP30 (Gesamtlänge 3,8<br />

km, 2288 records à 360 Kanäle), sowie 2 Querlinien à 1800 m (2052 records à 360<br />

Kanäle).<br />

139


140<br />

• Testmessungen für die Entwicklung einer neuen VSP-Sonde für Geothermiebohrungen<br />

mit hohen Temperaturen bis 170 °C in der GeneSys-Bohrung Groß Buchholz<br />

GT1, 4 verschiedene Messzeiträume (ca. 200 records, von 1,3 bis 3,8 km Tiefe).<br />

Sektion S2<br />

• 600 Labormessungen der spektralen induzierten Polarisation<br />

• 10 Sondierungen der spektralen induzierten Polarisation<br />

• 20 transientelektromagnetische Sondierungen mit Sendespulengrößen zwischen<br />

50 m x 50 m <strong>und</strong> 400 m x 400 m bei Horstberg <strong>und</strong> im Leinetalgraben (Projekt<br />

gebo)<br />

• 600 seismoelektrische Messungen auf 250 m langem Profil<br />

• 1000 seismoelektrische Messungen im Labor<br />

• 25 SNMR-Sondierungen bei Schillerslage, Nauen, Clausthal <strong>und</strong> auf Borkum<br />

• 2500 gleichstromgeoelektrische Multielektrodenmessungen mit zwei vertikalen<br />

Elektrodenstrecken auf Borkum mit jeweils 975 Einzelmessungen<br />

• Dipol-Dipol-Messungen mit Hochstromquelle <strong>und</strong> 10 Datenloggern auf 3400 m<br />

langem Profil im Leinetal (Projekt gebo)<br />

• Bodenradarmessungen auf einer Gesamtfläche von 300 m 2 im Bereich der Grabstätte<br />

Leopold von Buch in Stolpe bei Angermünde<br />

• 63.000 fMesswerte für 2D-Geoelektrik im Leinetal (Projekt gebo), bei Stolpe <strong>und</strong><br />

auf Borkum<br />

Sektion S3<br />

• 550 Deuterium-Analysen an Wasser<br />

• 7500 18 O-Analysen an Wasser<br />

• 1059 13 C-Analysen an Karbonaten<br />

• 900 18 O-Analysen an Karbonaten<br />

• 143 14 C-Einzeldatierungen<br />

• 22 TIMS-Analysen<br />

• 354 Lumineszenz-Datierungen, einschließlich experimenteller Untersuchungen<br />

• 234 Gammaspektrometrie-Messungen für Lumineszenz<br />

• 48 Einzeldatierungen 210 Pb (Welldetektor)<br />

• 2350 Korngrößen-Analysen mittels Laser-Diffraktometrie<br />

Sektion S5<br />

• Geophysikalische Bohrlochmessungen in Flachbohrungen (bis 1300 m Teufe), insgesamt<br />

850 Bohrmeter.<br />

• Geophysikalische Bohrlochmessungen in Tiefbohrungen (bis 6000 m Teufe), insgesamt<br />

21700 Bohrmeter.<br />

• 1408 gesteinsmagnetische Untersuchungen an diversen Fest- <strong>und</strong> Lockergesteinen.<br />

• Magnetfeldregistrierung 01.01.-31.12.10 (10 Minutentakt).<br />

• NMR-Labormessungen an Fest- <strong>und</strong> Lockergesteinen, 1900 Proben.


• Bestimmung thermischer Gesteinseigenschaften (Wärmeleitfähigkeit, Wärmekapazität,<br />

Temperaturleitfähigkeit) von Fest- <strong>und</strong> Lockergesteinen, 340 Proben plus<br />

55 m Bohrkern.<br />

• Bestimmung gesteinsphysikalischer Standardgrößen (Porosität, Permeabilität,<br />

Dichte) , 855 Proben.<br />

• Bestimmung gesteinsphysikalischer Strukturgrößen (Innere Oberfläche, Porenradien)<br />

an diversen Festgesteinen, 100 Proben.<br />

• Bestimmung seismischer Gesteinseigenschaften (Kompressions- <strong>und</strong> Schwerwellengeschwindigkeit)<br />

an diversen Festgesteinen, 400 Proben.<br />

• Hochauflösende µ-CT-Untersuchungen an diversen Festgesteinen <strong>und</strong> Geo-Materialien,<br />

300 Proben.<br />

Entwicklung von Methoden <strong>und</strong> Geräten<br />

Sektion S1<br />

• Bau eines Landstreamers für 3-Komponenten-Messungen mit 80 3K-Geophonen im<br />

Abstand von 2 m. Um die Flexibilität <strong>und</strong> Beweglichkeit des Systems zu verbessern,wurde<br />

die Datenerfassung (Geoden) in den Streamer integriert. Die 3K-<br />

Geophone wurden mit Relais zum Kurzschließen während des Transports <strong>und</strong> der<br />

Bewegung des Streamers ausgerüstet.<br />

• Bau eines Seismoelektrik-Kabels mit 24 kombinierten seismischen <strong>und</strong> geoelektrischen<br />

Sensoren mit integrierten Verstärkern für den Anschluss an ein seismisches<br />

Datenerfassungssystem (Geoden).<br />

• Konstruktion eines impulsoptimierten Fallgewichts für seismoelektrische Messungen.<br />

• Bau einer sehr kompakten Version des Microvibrators (KasVib_15, 60x217 mm) als<br />

Vorbereitung für die Entwicklung einer Bohrlochquelle.<br />

• Bau einer neuen Microvibratorquelle (KasVib 30) mit 2 V-förmig angeordneten Einzelvibratoren,<br />

die durch unterschiedliche Phasenansteuerung sowohl P- als auch S-<br />

Wellen emittieren kann.<br />

• Ergänzung der hydraulischen Vibratoren mit unabhängigen Beschleunigungssensoren<br />

<strong>und</strong> entsprechender Datenerfassung (GPS-synchronisierte PCs, Geode) zur<br />

besseren Erfassung des emittierten Signals.<br />

Sektion S2<br />

• Bau eines 24-spurigen Seismoelektrikkabels mit Verstärkereinheiten zum Anschluss<br />

an die Geode (zusammen mit S1)<br />

• Bau eines Mehrkanal-Antennenarrays für Georadar<br />

• Inbetriebnahme einer neuen Hochstromquelle<br />

Sektion S3<br />

• Entwicklung von Auswerteroutinen für die Laser-Diffraktometrie<br />

• Optimierung der Quarz-Einzelkorndatierung für Optisch-Stimulierte Lumineszenz<br />

(OSL) an sehr jungen Küstensanden<br />

• Entwicklung der gelb stimulierten Lumineszenz an Feldspäten<br />

141


142<br />

Sektion S5<br />

• Test einer Vertikalen Seismik (VSP(-Bohrlochsonde für große Tiefen (gemeinsam<br />

mit S1)<br />

• Entwicklung von neuen Pulssequenzen beim Bau einer NMR-Bohrlochsonde zur<br />

Gr<strong>und</strong>wassererk<strong>und</strong>ung<br />

• Entwicklung von Auswerteroutinen zum Vergleich von Ergebnissen des Computertomographen<br />

(CT) mit Dünnschliffen <strong>und</strong> Untersuchungen mit dem Rasterelektronenmikroskop<br />

(REM)<br />

Erstellung von Software, Datensammlungen<br />

Sektion S2<br />

• BERT (Bo<strong>und</strong>less Electrical Resistivity Tomography) – Geoelektrik-Inversion auf<br />

beliebigen Geometrien mit ausführlichem Tutorial <strong>und</strong> Beispielkatalog, Version 1.2<br />

<strong>und</strong> 2.0 (zusammen mit C. Rücker, Univ. Leipzig)<br />

• GIMLi (Geophysical Inversion and Modelling Library) – C ++ -/Python-Bibliothek zur<br />

Inversion <strong>und</strong> Modellierung in der Geophysik (zusammen mit C. Rücker, Univ.<br />

Leipzig)<br />

• Anpassung der Software für die neue Hochstromquelle<br />

Sektion S4<br />

• Fachinformationssystem Geophysik: Weiterentwicklung des Web-Frontends: Ausbau<br />

der multilingualen Benutzeroberfläche, Verbesserung der IT-Sicherheit, produktneutrale<br />

Umgestaltung der Datenbankschnittstelle, Umstellung auf die aktuelle<br />

IT-Infrastruktur, Entwicklung einer ersten Version einer Rechercheoberfläche für<br />

die Petrophysik, Beginn der Entwicklung eines Web-Benutzerinterface <strong>und</strong> einer<br />

Job-Verwaltung für das geoelektrische 1/2/3D-Inversionsprogramm BERT der Autoren<br />

T. Günther & C. Rücker.<br />

• Fachinformationssystem Geophysik: Weiterentwicklung der internen Pflegeoberfläche:<br />

Integration des Importprogramms für Helikopter-Daten, Umstellung auf aktuelle<br />

IT-Infrastruktur, Fehlerkorrekturen <strong>und</strong> Bedienungsverbesserungen.<br />

• Fachinformationssystem Geophysik: Praxistest <strong>und</strong> daraus resultierende Weiterentwicklung<br />

des Excel-basierten Programmsystems FLEX-PP für die Erfassung <strong>und</strong><br />

Pflege petrophysikalischer Daten zur Version 2.0; Entwicklung einer ersten Version<br />

eines Konverters zur Überführung mit FLEX-PP erfasster petrophysikalischer Daten<br />

in die Datenbank des FIS Geophysik.<br />

• Fachinformationssystem Geophysik: Pflege des Datenbestandes durch Bereinigung<br />

<strong>und</strong> Neuaufnahme von Helikopter-Daten (zzt. 204.000 Messpunkte aus 480 Fluglinien),<br />

Homogenisierung <strong>und</strong> FLEX-Erfassung von ca. 1.000 Gesteinsmessungen<br />

aus ca. 80 Bohrungen, Import von ca. 100 Bohrlochmessungen aus ca. 50 Bohrungen,<br />

von ca. 500 Temperaturmessungen aus ca. 80 Bohrungen/Gruben <strong>und</strong> von<br />

ca. 80 Seismik- <strong>und</strong> VSP-Messungen mit ca. 100 Auswertungen.<br />

• Geothermisches Informationssystem: Aufbau eines Team- <strong>und</strong> Testservers als einen<br />

in einer privaten Cloud gehosteten virtuellen Server. Neben der Aufgabe als<br />

Testsystem übernimmt dieser Server auch die Versionsverwaltung für die Programm-Entwicklung,<br />

dient als Instant-Messaging-Server <strong>und</strong> als CI-Server (Kontinuierliche<br />

Integration bei der Software-Entwicklung) sowie als Server für das Fallbearbeitungssystem<br />

(Ticketsystem). Letzteres wird dazu eingesetzt, Programmfehler,<br />

Verbesserungsvorschläge <strong>und</strong> Wünsche der Anwender zu erfassen <strong>und</strong> den<br />

Stand der Bearbeitung zu dokumentieren.


• Weiterentwicklung des C++-Programmpakets zur 3-dimensionalen Simulation hydraulisch,<br />

chemisch <strong>und</strong> thermisch gesteuerter Material- <strong>und</strong> Energieströme in<br />

elastomechanischen Materialien unter Berücksichtigung der Bruchdynamik.<br />

• Weiterentwicklung der offenen C++-Klassenbibliothek (Arbeitstitel „ACME“) zur<br />

numerischen Behandlung mathematischer Modelle gekoppelter Prozesse in geophysikalischen<br />

Systemen.<br />

• Weiterentwicklung der Software MAGREF/ACCESS zur weltweiten Berechnung<br />

geomagnetischer Feldwerte <strong>und</strong> deren Änderungen (Säkularvariationen) mittels<br />

unterschiedlicher geomagnetischer (z. B. IGRF-2005) <strong>und</strong> geografischer Referenzsysteme<br />

(z. B. DHDN, WGS84).<br />

• Weiterentwicklung des Koordinaten-Transformationsprogramms KOORDTRAFO-<br />

ACCESS, insbesondere durch Integration von NN-Geländehöhen des digitalen Geländemodells<br />

DHM/M745 des BKG in die Software zur Transformation geografischer<br />

Koordinaten zwischen beliebigen Systemen.<br />

Sektion S5<br />

• GMRRawData. Import, Processing and Noise Cancellation for GMR data. Version<br />

1.0.<br />

• MRSmatlab – Modellierung, Dataprocessing and Inversion for surface-NMR data.<br />

Version 2.0<br />

143


5.2 Veröffentlichungen<br />

144<br />

Die wissenschaftlichen Arbeiten des <strong>LIAG</strong> sind in der Regel stark anwendungsbezogen.<br />

Der Charakter der Gr<strong>und</strong>lagenforschung tritt dabei häufig in den Hintergr<strong>und</strong>.<br />

Oft haben die erzielten Forschungsergebnisse auch einen besonderen regionalen<br />

oder lokalen Bezug. Bei der Auswahl von Publikationsorganen ist daher ein wichtiger<br />

Gesichtspunkt, dass die Veröffentlichungen eine Leserschaft erreichen, die potenziell<br />

Nutzen aus den Forschungsresultaten erzielt.<br />

5.2.1 Artikel in referierten Zeitschriften<br />

Die Autoren, die dem <strong>LIAG</strong> angehören, sind durch Fettdruck hervorgehoben.<br />

ALAPPAT, L., VINK, A., TSUKAMOTO, S. & FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>): Establishing<br />

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Prospektion in der Stadtwüstung Nienover. - In: Sollingbuch: S. 274 – 279.<br />

5.2.3 Artikel in sonstigen Zeitschriften, Proceedings<br />

(Artikel in Proceedings bzw. in einem Tagungsband erfolgen in der Regel mit einem<br />

dazugehörigen Vortrag <strong>und</strong>/oder einer Posterpräsentation auf der entsprechenden<br />

Tagung)<br />

AGEMAR, T., ALTEN, J.-A., KUDER, J. & SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): GeotIS - Das Geothermische<br />

Informationssystem für Deutschland. Tagungsband-CD: Der Geothermiekongress<br />

<strong>2010</strong>, Karlsruhe.<br />

BEILECKE, T., BUNESS, H., VON HARTMANN, H. & SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Seismische<br />

Attributanalysen der Norddeutschen Trias für die hydrothermale Nutzung. - Poster,<br />

Der Geothermiekongress <strong>2010</strong>, 17.-19.11.<strong>2010</strong>; Karlsruhe.<br />

BINOT, F. & <strong>LIAG</strong> (<strong>2010</strong>): Gewichtsverlust durch Ortsveränderung. - VFEDaktuell,<br />

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BUNESS, H., VON HARTMANN, H., RUMPEL, H.-M., BEILECKE, T., MUSMANN, P. &<br />

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bei Pleystein in der Oberpfalz, Nordost-Bayern; Der Aufschluss - Zeitschrift<br />

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mit dem Georadar in Abhängigkeit von Ort <strong>und</strong> Zeit - Modellierungen <strong>und</strong><br />

Feldmessungen. - 8. R<strong>und</strong>tischgespräch Georadar - Erfahrungen <strong>und</strong> Perspektiven. -<br />

Mitteilungen der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft, Sonderband I/<strong>2010</strong>,<br />

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JATHO, R., HESSHAUS, A., HÜBNER, W., ORILSKI, J., PLETSCH, T., TISCHNER, T. &<br />

WONIK, T. (<strong>2010</strong>): Projektplanung <strong>und</strong> Ausführung einer Tiefbohrung im innerstädtischen<br />

Bereich. - bbr Sonderheft Tiefe Geothermie, S. 62-71.


KÖNIGER, P. & UHLENBROOK, S. (<strong>2010</strong>): Isotopic age and composition of streamflow<br />

in the Weser basin, German, and possible implications for gro<strong>und</strong>water sustainability.<br />

IAEA-Technical Document, IAEA Vienna, 15 pp.<br />

KRAWCZYK, C., POLOM, U., HANSEN, L., L'HEUREUX, J.-S., LONGCA, O. & LE-<br />

COMTE, I. (<strong>2010</strong>): High-resolution shear-wave reflection seismics in the landslideaffected<br />

harbour area of Trondheim, Norway. - In: Hoppe, A., Röhling, H.-G. &<br />

Schüth, C. (Eds.), GeoDarmstadt<strong>2010</strong>, SDGG v. 68, 332-333.<br />

KRAWCZYK, C.M., GABRIEL, G., VOGEL, D., SCHEIBE, R., LINDNER, H., PUCHER, R.<br />

& WONIK, T. (<strong>2010</strong>): Anomalies of the Earth’s magnetic total field in Germany – a<br />

new homogenous, high-resolution compilation. - In: Proceedings of 72th EAGE Conference<br />

& Exhibition, 14.-18.06.<strong>2010</strong>, Barcelona, Spain; P581, ISBN 978-90-73781-<br />

86-3.<br />

KRAWCZYK, C.M. & TANNER, D.C. (<strong>2010</strong>): Subseismic Deformation Analysis - A prediction<br />

tool for a safe CO2-reservoir management. - In: Second EAGE CO2 Geological<br />

Storage Workshop, 11.-12.03.<strong>2010</strong>; Berlin, Germany.<br />

KRUG, S., GERLING, J.P., HESSHAUS, A., JATHO, R., OCHMANN, N., ORILSKI, J.,<br />

TISCHNER, T. & WONIK, T. (<strong>2010</strong>): Geophysikalische <strong>und</strong> -hydraulische Untersuchungen<br />

an der GeneSys Bohrung Hannover. Geothermiekongress <strong>2010</strong>, 17.-<br />

19.11.<strong>2010</strong>, Karlsruhe (Ext.Abstract+Vortrag).<br />

LÖHKEN, J., SCHELLSCHMIDT, R. & PROJEKTGRUPPE GENESYS (<strong>2010</strong>): 3D Simulation<br />

des Spannungsfeldes am Standort der GeneSys-Bohrung GT1 in Hannover Groß-<br />

Buchholz - Poster, Der Geothermiekongress <strong>2010</strong>, 17.-19.11.<strong>2010</strong>; Karlsruhe.<br />

MEYER, U., RUETER, H., CHEN-BRAUCHLER, D., SCHLOEMER, S., KUS, J., WUTTKE,<br />

M. & FISCHER, C. (<strong>2010</strong>): Alternative Methods for Baseline Estimations - Political<br />

and Scientific Aspects. - In: Proc. of ICCFR2, Second International Conference on<br />

Coal Fire research, 19 - 21 May <strong>2010</strong>, Berlin, Germany.<br />

MOONEY, B., ALLEN, A. & KÖNIGER P. (<strong>2010</strong>): Investigation of source and conduit<br />

for warm geothermal waters, North Cork, Republic of Ireland. - In: Proceedings<br />

World Geothermal Congress <strong>2010</strong>, Paper 1556: 13p; 25-29 April <strong>2010</strong>; Bali, Indonesia.<br />

NOELL, U., GÜNTHER, T. & ALTFELDER, S. (<strong>2010</strong>): Observation of Infiltration Processes<br />

by 3D- ERT Measurements: Results and Problems. - Ext. Abstr., 16th European<br />

Meeting of Environmental and Engineering Geophysics of the Near Surface<br />

Geoscience Division of EAGE, 06.-08.09.<strong>2010</strong>; Zurich.<br />

ORILSKI, J., SCHELLSCHMIDT, R. & WONIK, T. (<strong>2010</strong>): Temperaturverlauf <strong>und</strong><br />

Wärmeleitfähigkeit im Untergr<strong>und</strong> der Bohrung Groß Buchholz GT1 in Hannover.<br />

(Ext. Abstract+Poster), Geothermiekongress <strong>2010</strong>, 17.-19.11.<strong>2010</strong>, Karlsruhe.<br />

PESTER, S., AGEMAR, T., ALTEN, J.-A., KUDER, J., KUEHNE, K., MAUL, A.-A. &<br />

SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): GeotIS – the Geothermal Information System for Germany. -<br />

Proceedings World Geothermal Congress <strong>2010</strong>, Paper 3225: 6p.; 25-29 April <strong>2010</strong>;<br />

Bali, Indonesia,<br />

POLOM, U. & HEINZE, B. (<strong>2010</strong>): Ergebnisse des reflexionsseismischen Untersuchungsoprogramms<br />

im Raum Staßfurt. Sonderband zur öffentlichen Abschlußtagung,<br />

18.-20.11.<strong>2010</strong>, EDGG, Heft 244, 20 S.<br />

REINICKE, K.M., OPPELT, J., OSTERMEYER, G.P., OVERMEYER, L., TEODORIU, C. &<br />

THOMAS; R. (<strong>2010</strong>): Enhanced Technology Transfer for Geothermal Exploitation<br />

Through a New Research Concept: The Geothermal Energy and High-Performance<br />

Drilling Research Program: gebo. - SPE Annual Technical Conference and Exhibition,<br />

19–22 September <strong>2010</strong>; Florence, Italy.<br />

153


154<br />

REINICKE, K.M., OSTERMEYER, G.-P., OVERMEYER, L., TEODORIU, C. & THOMAS,<br />

R. (<strong>2010</strong>): Der Niedersächsische Vorschungsverb<strong>und</strong> Geothermie <strong>und</strong> Hochleistungsbohrtechnik<br />

(GEBO). - Extended Abstract, DGMK/ÖGEW-Frühjahrstagung <strong>2010</strong>,<br />

12./13.04.<strong>2010</strong>; Celle.<br />

SCHAUMANN, G., STEUER, A., SIEMON, B., WIEDERHOLD, H. & BINOT, F. (<strong>2010</strong>):<br />

Die deutsche Nordseeküste im Fokus von aeroelektromagnetischen Untersuchungen<br />

- Teilgebiete Langeoog mit Wattenmeer <strong>und</strong> Elbemündung. Protokoll zum 23.<br />

Schmucker-Weidelt-Kolloquium für Elektromagnetische Tiefenforschung, 28.09.-<br />

02.10.2009; Seddiner See, Brandenburg.<br />

SCHELLSCHMIDT, R., SANNER, B., PESTER, S. & SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Geothermal<br />

Energy Use in Germany. - Proceedings World Geothermal Congress <strong>2010</strong>, Paper<br />

0152: 19p; 25-29 April <strong>2010</strong>; Bali, Indonesia.<br />

SCHLÖMER, S., FISCHER, C., CAI, Z., WUTTKE, M. W., EHRLER, C. & VASTERLING,<br />

M. (<strong>2010</strong>): Gro<strong>und</strong>-Based Temperature Measurements over Subsurface Coal Fires -<br />

Lessons Learned and Guidelines. - In: Proc. of ICCFR2, Second International Conference<br />

on Coal Fire research, 19 - 21 May <strong>2010</strong>, Berlin, Germany.<br />

SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Geoscientific Framework for Geothermal Projects in Bavaria. -<br />

Geothermal Energy in Bavaria: 12-15.<br />

SCHULZ, R., PESTER, S., SCHELLSCHMIDT, R. & THOMAS, R. (<strong>2010</strong>): Quantification<br />

of Exploration Risks as Basis for Insurance Contracts. - Proceedings World Geothermal<br />

Congress <strong>2010</strong>, Paper 409: 7p; 25-29 April <strong>2010</strong>: Bali, Indonesia.<br />

STEUER, A., SIEMON, B. & GRINAT, M. (<strong>2010</strong>): The German North Sea coast in focus<br />

of airborne electromagnetic investigations: the freshwater lenses of Borkum. -<br />

23. Kolloquium für Elektromagnetische Tiefenforschung, Seddiner See.<br />

TAKAHASHI, K., IGEL, J., & PREETZ, H. (<strong>2010</strong>): Influence of soil inhomogeneity on<br />

GPR for landmine detection, 13th Internationl Conference on Gro<strong>und</strong> Penetrating<br />

Radar, ISBN: 978-1-4244-4605-6, pp. 11-16; Lecce, Italy.<br />

THOMAS, R., LÜSCHEN, E. & SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Seismic Reflection Exploration of<br />

Karst Phenomena of a Geothermal Reservoir in Southern Germany. - in: Proceedings<br />

World Geothermal Congress <strong>2010</strong>, 25-29 April <strong>2010</strong>; Bali, Indonesia.<br />

TISCHNER, T., EVERS, H., HAUSWIRTH, H., JATHO, R., KOSINOWSKI, M. & SULZ-<br />

BACHER, H. (<strong>2010</strong>): New Concepts for Extracting Geothermal Energy from One Well:<br />

The GeneSys-Project. - Proceedings World Geothermal Congress <strong>2010</strong>, Paper 2272:<br />

5p; 25-29 April <strong>2010</strong>; Bali, Indonesia.<br />

VON HARTMANN, H., RUMPEL, H.M., MUSMANN, P., BUNESS, H., KRAWCZYK, C. &<br />

SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Enhancing Hydrogeothermal Reservoir Detection by Seismic Imaging<br />

and Attributes. - Proceedings World Geothermal Congress <strong>2010</strong>, Paper 1348:<br />

4p; 25-29 April <strong>2010</strong>; Bali, Indonesia.<br />

WUTTKE, M. W., HAN, J. & LIU, G. (<strong>2010</strong>): Applied Modeling of Undergro<strong>und</strong> Coal<br />

Fires: Aspects, Challenges, and Results. - In: Proc. of ICCFR2, Second International<br />

Conference on Coal Fire research, 19 - 21 May <strong>2010</strong>, Berlin, Germany.


5.2.4 Berichte, Reports<br />

AGEMAR, T., ALTEN, J.-A. & BRUNKEN J. M. (<strong>2010</strong>): Übersichtsdokumentation GeotIS<br />

- <strong>2010</strong>. - <strong>LIAG</strong>-Bericht, Archiv-Nr. 128 975; Hannover.<br />

BENING, M. & AG GLEICHSTELLUNG (<strong>2010</strong>): Gleichstellungskonzept Gr<strong>und</strong>lage.<br />

BENING, M. & AG GLEICHSTELLUNG (<strong>2010</strong>): Gleichstellungskonzept Umsetzungphase<br />

<strong>2010</strong>, <strong>LIAG</strong> intern.<br />

HESSHAUS, A., HAUSWIRTH, H., JATHO, R., TISCHNER, T., JUNKER, R.,<br />

SCHELLSCHMIDT, R. & SULZBACHER, H. (<strong>2010</strong>): Verb<strong>und</strong>projekt GeneSys: GeneSys<br />

Horstberg II – Methoden <strong>und</strong> Konzepte zur Erdwärmegewinnung aus gering permeablen<br />

Sedimentgesteinen. - Abschlussbericht, BGR-Bericht; Hannover.<br />

HÜBNER, W. (<strong>2010</strong>): Hochauflösende µCT-Untersuchungen an eisenhaltigen Haldenkrusten.<br />

- <strong>LIAG</strong>-Bericht, Archiv-Nr. 129 392; Hannover.<br />

IGEL, J. & MEYER, R. (<strong>2010</strong>): Forensische Untersuchungen mit dem Georadar in<br />

Helpsen (LK Schaumburg, Niedersachsen). - <strong>LIAG</strong>-Bericht für die Polizeiinspektion<br />

Nienburg-Schaumburg, Archiv-Nr. 129 295; Hannover.<br />

IGEL, J., EPPING, D., HOLLAND, R. & VOGEL, D. (<strong>2010</strong>): Technischer Bericht zu<br />

Georadar-Messungen auf der Insel Borkum, August/September 2009, Archiv-Nr. 128<br />

950; Hannover.<br />

KÖNIGER, P. (<strong>2010</strong>): Report on activities within a travel assignment from 14 March<br />

to 26 March <strong>2010</strong> of the Syrian-German Technical Cooperation Project Protection of<br />

the Figeh Spring System. - BGR Technical Cooperation Project No.: 2009.2088.4 report<br />

Vol. 2; Hannover.<br />

LÖHKEN, J. & SCHELLSCHMIDT, R. (<strong>2010</strong>): Forschungsverb<strong>und</strong> gebo - Geothermie<br />

<strong>und</strong> Hochleistungsbohrtechnik : Projekt G 5 : Hydromechanisches Verhalten geothermischer<br />

Reservoire - Zwischenbericht AP1 + AP 2. - <strong>LIAG</strong> Bericht, Archiv-Nr. 128<br />

983; Hannover.<br />

MUSMANN, P. (<strong>2010</strong>): Forschungsverb<strong>und</strong> gebo - Geothermie <strong>und</strong> Hochleistungsbohrtechnik:<br />

Projekt G1: Methoden zur seismischen Erk<strong>und</strong>ung von geologischen<br />

Störungszonen - Meilenstein-/Zwischenbericht (AP1,2,3,4), <strong>LIAG</strong>-Bericht, Archiv-Nr.<br />

129 437; Hannover.<br />

POLOM, U. & HEINZE, B. (<strong>2010</strong>): Bergbaufolgeschäden Stassfurt: Formalisierter<br />

Zwischenbericht f.d. Zeitraum 01.01.-30.06.<strong>2010</strong>.<br />

POLOM, U., HOCK, S., GIESE, R. (<strong>2010</strong>): OnSITE - Online Seismic Imaging System<br />

for Tunnel Excavation in Hard Rock: AP1.1 (Source): Modular kompatibles seimisches<br />

Quellensystem für die Vorauserk<strong>und</strong>ung im Untertagebau. BMBF-<br />

GEOTECHNOLOGIEN-Abschlussbericht FKZ 03G0637D. - <strong>LIAG</strong>-Bericht, Archiv-Nr.<br />

128 679; Hannover.<br />

POLOM, U. & LEDER, T. (<strong>2010</strong>): Bergbaufolgeschäden Stassfurt: Fachlicher Jahresbericht<br />

f.d. Zeitraum 01.01.-31.12.2009, 23 S.<br />

POLOM, U. & LEDER. T. (<strong>2010</strong>): Bergbaufolgeschäden Stassfurt: Formalisierter Zwischenbericht<br />

f.d. Zeitraum 01.07.-31.12.2009.<br />

PREETZ, H., TAKAHASHI, K. & IGEL, J. (<strong>2010</strong>): Physical Characterisation of the Test<br />

Lanes in the ITEP Dual Sensor Test Oberjettenberg/Germany 2009. - Report for the<br />

International Test and Evaluation Program for Humanitarian Demining (ITEP). <strong>LIAG</strong>-<br />

Bericht, Archiv-Nr. 128 664; Hannover.<br />

155


156<br />

ROLF, C. (<strong>2010</strong>): Magnetische Eigenschaften von Manganknollen aus dem Zentralpazifik.<br />

- <strong>LIAG</strong>-Bericht, Archiv-Nr. 128 832; Hannover.<br />

SCHELLSCHMIDT, R. (<strong>2010</strong>): Verb<strong>und</strong>projekt GeneSys: GeneSys Horstberg II – Methoden<br />

<strong>und</strong> Konzepte zur Erdwärmegewinnung aus gering permeablen Sedimentgesteinen.<br />

- Erfolgskontrollbericht zum Vorhaben FKZ 0329995. - <strong>LIAG</strong>-Bericht, Archiv-<br />

Nr. 128 732 zu Archiv-Nr. 128 630; Hannover.<br />

SCHELLSCHMIDT, R. (<strong>2010</strong>): Verwendung von überkritischem CO2 als Trägermedium<br />

für geothermische Anlagen - Ein kurzer Überblick. – <strong>LIAG</strong>-Bericht, Archiv-Nr. 129<br />

294; Hannover.<br />

SCHELLSCHMIDT, R., PESTER, S. & SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Temperatur-Tiefen-Profile<br />

<strong>und</strong> Temperaturkarten für den Standort Emden-Barenburg. – <strong>LIAG</strong>-Bericht, Archiv-<br />

Nr. 128 781; Hannover.<br />

SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Aufbau eines Internet basierten Informationszentrums für geothermische<br />

Energienutzung – 1. Zwischenbericht. - <strong>LIAG</strong>-Bericht, Archiv-Nr. 128<br />

646; Hannover.<br />

SCHULZ, R. & BUNESS, H. (<strong>2010</strong>): Einsatz von 3D-Seismik zur Reduzierung des Fündigkeitsrisikos<br />

bei Geothermieprojekten. - 3. Zwischenbericht. - <strong>LIAG</strong>-Bericht, Archiv-<br />

Nr. 128 643; Hannover.<br />

SCHULZ, R. & PESTER, S. (<strong>2010</strong>): Abschätzung des Fündigkeitsrisikos für ein Geothermieprojekt<br />

in Bernried. – Ergänzung zur zweiten gutachterlichen Stellungnahme.<br />

- <strong>LIAG</strong>-Bericht, Archiv-Nr. 128 923; Hannover.<br />

SCHULZ, R., PESTER, S., SCHELLSCHMIDT, R. & THOMAS, R. (<strong>2010</strong>): Abschätzung<br />

des Fündigkeitsrisikos für ein Geothermieprojekt in Putzbrunn im Feld Neuperlach. –<br />

Gutachterliche Stellungnahme, <strong>LIAG</strong>-Bericht, Archiv-Nr. 128 731; Hannover.<br />

SCHULZ, R., PESTER, S., SCHELLSCHMIDT, R. & THOMAS, R. (<strong>2010</strong>): Abschätzung<br />

des Fündigkeitsrisikos für ein Geothermieprojekt in Taufkirchen. – Dritte gutachterliche<br />

Stellungnahme, <strong>LIAG</strong>-Bericht, Archiv-Nr. 128 848; Hannover.<br />

SCHULZ, R., PESTER, S., SCHELLSCHMIDT, R. & THOMAS, R. (<strong>2010</strong>): Abschätzung<br />

des Fündigkeitsrisikos für das Geothermieprojekt Freiham. – Gutachterliche Stellungnahme,<br />

<strong>LIAG</strong>-Bericht, Archiv-Nr. 128 890; Hannover.<br />

SCHULZ, R., PESTER, S., SCHELLSCHMIDT, R. & THOMAS, R. (<strong>2010</strong>): Abschätzung<br />

des Fündigkeitsrisikos für ein Geothermieprojekt in Geretsried. – Dritte gutachterliche<br />

Stellungnahme, <strong>LIAG</strong>-Bericht, Archiv-Nr. 128 632; Hannover.<br />

SCHULZ, R., THOMAS, R., DUSSEL, M. & LÜSCHEN, E. (<strong>2010</strong>): Geothermische Charakterisierung<br />

von karstig-klüftigen Aquiferen im Großraum München. - 2. Zwischenbericht,<br />

<strong>LIAG</strong>-Bericht, Archiv-Nr. 128 641; Hannover.<br />

SULZBACHER, H. & HANSEN, T.B. (<strong>2010</strong>): Technical Report on a Pumping Test in<br />

Aarhus, Denmark, October 2009. - <strong>LIAG</strong>-Bericht, Archiv-Nr. 128 873; Hannover.<br />

VOGT, E. & WONIK, T. (<strong>2010</strong>): Zwischenbericht B4: Geoparameter aus Bohrlochmessungen.<br />

- Zwischenbericht Teil I, <strong>2010</strong>. Hannover.<br />

WONIK, T., HÜBNER, W. & ORILSKI, J. (<strong>2010</strong>): Zwischenbericht im Projekt Geothermische<br />

Horizonte. - 3. Zwischenbericht an das BMU, Berichtsdatum: 30.04.<strong>2010</strong>,<br />

Hannover.


5.3 Vorträge, Poster, Wissenstransfer an Hochschulen<br />

5.3.1 Wiss. Poster, Kurzfassungen (abstracts)<br />

AGEMAR, T., ALTEN, J.-A., GANZ, B., KUDER, J., SCHUMACHER, S. & SCHULZ, R.<br />

(<strong>2010</strong>): GeotIS - The Geothermal Information System of Germany. - Poster, Austauschsitzung,<br />

03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

ALALI, F. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Identifying Clay Content with Nuclear Magnetic<br />

Resonance (NMR). - 70. Jahrestagung der Dt. Geophys. Ges., 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

ATTWA, M., GÜNTHER, M., GRINAT, M. & BINOT, F. (<strong>2010</strong>): Study FDEM and DC<br />

combined inversion from different array types for mapping saltwater occurrences: a<br />

case study from Cuxhaven. - Workshop Hochauflösende Geoelektrik, 05.-<br />

06.10.<strong>2010</strong>; Machern.<br />

ATTWA, M., GÜNTHER, T., GRINAT, M. & BINOT, F. (<strong>2010</strong>): Use of DC and FDEM<br />

methods to image the Quaternary aquifer and saltwater at Lüdingworth, Cuxhaven<br />

area, Germany. - Abstract, EAGE Meeting, 04.-08.04.<strong>2010</strong>; St. Petersburg, Russia.<br />

AUKEN, E., BOSCH, A., COURTENS, C., ELDERHORST, W., EUWE, M., GUNNINK, J.,<br />

HINSBY, K., JANSEN, J., JOHNSEN, R., KOK, A., LEBBE, L., DE LOUW, P., NOOR-<br />

LANDT, R., OUDE ESSINK, G., PEDERSEN, J., RASMUSSEN, P., SCHEER, W.,<br />

SIEMON, B., SONNENBORG, T., SULZBACHER, H., ULLMANN, A., VANDENBOHEDE,<br />

A. & WIEDERHOLD, H. (<strong>2010</strong>): CLIWAT: a transnational project about climate<br />

change and coastal gro<strong>und</strong>water in the North Sea Region. - Ext. abstract, 21st Salt<br />

Water Intrusion Meeting, 21.-25.06.<strong>2010</strong>; Ponta Delgada/Azores, Portugal.<br />

BEILECKE, T. SEKTIONEN S1, S4 & S5 (<strong>2010</strong>): Erste Funktionstests der neuen <strong>LIAG</strong>-<br />

Geophonsonde für seismische Prospektion in der Geothermie. - Poster, <strong>LIAG</strong>-<br />

Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

BEILECKE, T., BUNESS, H., MUSMANN, P. & SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Seismic analyses of<br />

the Triassic in Northern Germany for hydrogeothermal exploitation. - Poster, European<br />

Geosciences Union General Assembly, 02.-07.05.<strong>2010</strong>; Wien, Österreich.<br />

BEILECKE, T., BUNESS, H., VON HARTMANN, H. & SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Seismische<br />

Attributanalysen der Norddeutschen Trias für die hydrothermale Nutzung. - Poster,<br />

Der Geothermiekongress <strong>2010</strong>, 17.-19.11.<strong>2010</strong>; Karlsruhe.<br />

BEILECKE, T., BUNESS, H., VON HARTMANN, H. & SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Seismische<br />

Analysen der Norddeutschen Trias für die hydrogeothermale Nutzung. - Poster, LI-<br />

AG- Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

BEILECKE, T., BUNESS, H., VON HARTMANN, H., SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Seismische<br />

Analysen der Norddeutschen Trias für die hydrogeothermale Nutzung . - Poster, Jahrestagung<br />

der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft, 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

BEILECKE, T., BRAM, K. & BUSKE, S. (<strong>2010</strong>): Time-lapse Seismics in Crystalline<br />

Crust - Lessons Learned at the Continental Deep Drilling Site (KTB). - Ext. abstract,<br />

72nd EAGE Conference, 14.-17.06.<strong>2010</strong>; Barcelona, Spanien.<br />

BEILECKE, T., POLOM, U., WERBAN, U., LEVEN, C., HOFFMANN, S. & KRAWCZYK,<br />

C.M. (<strong>2010</strong>): Urban shear-wave reflection seismics plus direct push measurements:<br />

aquifer mapping in the city of Hannover. - Poster, GeoDarmstadt <strong>2010</strong>, 10.–13.10.<br />

<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

157


158<br />

BINOT, F., FROITZHEIM, N. & TEAM RODDERBERG (<strong>2010</strong>): Der Rodderberg-Vulkan<br />

- ein geowissenschaftliches Verb<strong>und</strong>projekt. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-<br />

04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

BRANDES, C. & TANNER, D.C. (<strong>2010</strong>): Deformation bands in Pleistocene sediments.<br />

- 35. Zweijahrestagung der Deutschen Quartärvereinigung DEUQUA e.V., 13.-<br />

15.09.<strong>2010</strong>; Greifwald.<br />

BRANDES, C. & TANNER, D.C. (<strong>2010</strong>): Geometry and fabrics of deformation bands in<br />

unconsolidated Pleistocene sediments. - Frühjahrstagung der Deutschen Wissenschaftlichen<br />

Gesellschaft für Erdöl, Erdgas <strong>und</strong> Kohle, 12.-13.05.<strong>2010</strong>; Celle.<br />

BRETZLER, A., OSENBRÜCK, K., STADLER, S., GLOAGUEN, R. (<strong>2010</strong>): Multi-isotope<br />

study to investigate gro<strong>und</strong>water flow in the tectonically active Ethiopian Rift System.<br />

- FH-DGG Tagung, 12.-16.05.<strong>2010</strong>; Tübingen.<br />

BUNESS, H., VON HARTMANN, H., BEILECKE, T., SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Visualisierung<br />

von Störungen mithilfe seismischer Attribute. - Ext. abstract, Jahrestagung der geothermischen<br />

Vereinigung, 17.-19.11.<strong>2010</strong>; Karlsruhe.<br />

BURCHARDT, S., KRUMBHOLZ, M. & TANNER, D.C. (<strong>2010</strong>): Analysis of fracture systems<br />

in the roof of the Slaufrudalur Pluton, Southeast Iceland, using remote sensing.<br />

- TSK Conference, 8-10th April <strong>2010</strong>.<br />

BURSCHIL, T. & WIEDERHOLD, H. (<strong>2010</strong>): CLIWAT Einfluss des Klimawandels auf<br />

Gr<strong>und</strong>wassersysteme. - Poster, Norddeutscher Interreg IV - Wasserworkshop,<br />

23.03.<strong>2010</strong>; Bad Bevensen.<br />

BURSCHIL, T., KIRSCH, R., SCHEER, W. & WIEDERHOLD, H. (<strong>2010</strong>): Geophysikalische<br />

Erk<strong>und</strong>ung des Gr<strong>und</strong>wassersystems der Nordseeinsel Föhr. - Poster, <strong>LIAG</strong>-<br />

Austauschsitzung, 04.-05.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

BURSCHIL, T., KIRSCH, R., SCHEER, W., WIEDERHOLD, H. (<strong>2010</strong>): Geophysikalische<br />

Erk<strong>und</strong>ung des Gr<strong>und</strong>wassersystems der Nordseeinsel Föhr. - Poster, Jahrestagung<br />

der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft, 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

COSTABEL, S., DLUGOSCH, R., YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Anwendung des MRS-<br />

Verfahrens zur Erk<strong>und</strong>ung besonders oberflächennaher Bereiche. - Poster, 70. Jahrestagung<br />

der Dt. Geophys. Ges., 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

COSTAS, I., LUDWIG, J., LINDHORST, S., BETZLER, C., HASS, C.H., VON STORCH,<br />

H., REIMANN, T. & FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>): Climate Archive Dune (ClimAD). - Geodarmstadt<br />

<strong>2010</strong>, 10.-13.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

COSTAS, I., LUDWIG, J., LINDHORST, S., BETZLER, C., HASS, C.H., VON STORCH,<br />

H., REIMANN, T. & FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>): Climate Archive Dune (ClimAD). – <strong>LIAG</strong>-<br />

Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

DLUGOSCH, R., GÜNTHER, T., MÜLLER-PETKE, M., COSTABEL, S. & YARAMANCI, U.<br />

(<strong>2010</strong>): Developments in surface NMR instrumentation allowing for improved effciency<br />

of water detection and 2D surveys. - Poster, 70. Jahrestagung der DGG, 15.-<br />

18.03.<strong>2010</strong>; Bochum, Germany.<br />

DLUGOSCH, R., HOLLAND, R., GÜNTHER, T., HOLZHAUER, J. & YARAMANCI, U.<br />

(<strong>2010</strong>): New hydrogeophysical methods examined at the test-site Schillerslage -<br />

Derivation of hydraulic parameters in the field scale. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-<br />

04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.


DLUGOSCH, R., HOLLAND, R., GÜNTHER, T., HOLZHAUER, J., YARAMANCI, U.<br />

(<strong>2010</strong>): New hydrogeophysical methods examined at the test-site Schillerslage –<br />

Derivation of hydraulic parameters in the field scale. - Poster, European Geosciences<br />

Union General Assembly <strong>2010</strong>, 02 – 07 May; Vienna, Austria.<br />

DLUGOSCH, R., MÜLLER-PETKE, M., GÜNTHER, T., & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Aquifer<br />

characterisation by Magnetic Resonance field and laboratory measurements. -<br />

Ext. abstract, 16th European Meeting of Environmental and Engineering Geophysics<br />

of the Near Surface Geoscience Division of EAGE, 06.-08.09.<strong>2010</strong>; Zurich.<br />

GRINAT, M., SÜDEKUM, W., EPPING, D., GRELLE, T. & MEYER, R. (<strong>2010</strong>): An automated<br />

electrical resistivity tomography system to monitor the freshwater/saltwater<br />

zone on a North Sea island. - Near Surface <strong>2010</strong>: A20; Zürich.<br />

DUSSEL, M., LÜSCHEN, E., SCHULZ, R., THOMAS, R., FRITZER, T. & HUBER, B.<br />

(<strong>2010</strong>): 3D seismic survey to detect preferential gro<strong>und</strong>water pathways and reservoirs<br />

in the deep buried geothermal carbonatic Upper Jurassic aquifer in Greater<br />

Munich (South Gemany). - Poster, <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

DUSSEL, M., LÜSCHEN, E., THOMAS, R. & SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): 3D-seismics to detect<br />

preferential gro<strong>und</strong>water pathways and reservoirs in the deep buried geothermal<br />

carbonatic Upper Jurassic aquifer in Greater Munich (South Germany) - Poster,<br />

XXXVIII International Association of Hydrogeologists (IAH) Congress: Gro<strong>und</strong>water<br />

Quality Sustainability, Krakow, 12-17 September <strong>2010</strong>, Extended Abstract, 1687-<br />

1692.<br />

ELLWANGER, D., GABRIEL, G., HAHNE, J., HOSELMANN, C., MENZIES, J., SIMON,<br />

TH., WEIDENFELLER, M. & WIELANDT-SCHUSTER, U. (<strong>2010</strong>): The Heidelberg Basin<br />

Drilling Project: Sedimentology and Stratigraphy of the Quaternary succession. -<br />

Poster, EGU General Assembly <strong>2010</strong>, 03.-07.05.<strong>2010</strong>; Wien, Österreich.<br />

GABRIEL, G., ELLWANGER, D., FRECHEN, M., HOSELMANN, C., SIMON, TH., WEI-<br />

DENFELLER, M. & WIELANDT-SCHUSTER, U. (<strong>2010</strong>): The Heidelberg Basin Drilling<br />

Project: Exploring one of the most complete successions of mid-continental Quaternary<br />

in Central Europe . - Poster, EGU General Assembly <strong>2010</strong>, 03.-07.05.<strong>2010</strong>;<br />

Wien, Österreich.<br />

GABRIEL, G., ELLWANGER, D., HOSELMANN, C., WEIDENFELLER, M. & TEAM 'HEI-<br />

DELBERG BASIN DRILLING PROJECT' (<strong>2010</strong>): The Heidelberg Basin Drilling Project:<br />

Characteristics of an outstanding archive of Quaternary sediments. - Poster, EGU<br />

General Assembly <strong>2010</strong>, 03.-07.05.<strong>2010</strong>; Wien, Österreich.<br />

GABRIEL, G., SKIBA, P., KRAWCZYK, C., LINDNER, H. & SEIDEMANN, O. (<strong>2010</strong>):<br />

Homogene Bouguer-Karte 1:1.000.000 der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland. - Poster,<br />

58. Deutscher Kartographentag <strong>2010</strong>, 08.-10.06.<strong>2010</strong>; Berlin.<br />

GABRIEL, G., VOGEL, D., SCHEIBE, R. & LINDNER, H. (<strong>2010</strong>): Anomalien des erdmagnetischen<br />

Totalfeldes der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung,<br />

03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

GABRIEL, G., VOGEL, D., SCHEIBE, R., LINDNER, H., PUCHER, R., WONIK, T. &<br />

KRAWCZYK, C. (<strong>2010</strong>): Anomalies of the Earth’s magnetic total field in Germany – a<br />

new homogenous, high-resolution compilation. - Poster, EGU General Assembly<br />

<strong>2010</strong>, 03.-07.05.<strong>2010</strong>; Wien, Österreich.<br />

GABRIEL, G., VOGEL, D., WONIK, T., PUCHER, R., KRAWCZYK, C., SCHEIBE, R. &<br />

LINDNER, H. (<strong>2010</strong>): Anomalien des erdmagnetischen Totalfeldes in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland 1:1.000.000 (DGRF 1980.0, 1000 m NN). - Poster, 70. Jahrestagung<br />

der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft, 15.– 18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

159


160<br />

GABRIEL, G., VOGEL, D., WONIK, T., PUCHER, R., KRAWCZYK, C., SCHEIBE, R. &<br />

LINDNER, H. (<strong>2010</strong>): Anomalien des erdmagnetischen Totalfeldes in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland 1:1.000.000 (DGRF 1980.0, 1000 m NN). - Poster, GeoDarmstadt<br />

<strong>2010</strong>, 11.-13.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

GEBREGZIABHER, B., GÜNTHER, T. & WIEDERHOLD, H. (<strong>2010</strong>): Joint Inversion of<br />

Seismic Refraction and Electrical Resistivity Tomography to Investigate Sinkholes. -<br />

Ext. Abstr., 16th European Meeting of Environmental and Engineering Geophysics of<br />

the Near Surface Geoscience Division of EAGE, 06.-08.09.<strong>2010</strong>; Zurich.<br />

GEBREGZIABHER, B., GÜNTHER, T. & WIEDERHOLD, H. (<strong>2010</strong>): Electrical restistivity<br />

and seismic refraction tomography applied for sinkhole investigations at Münsterdorf,<br />

North Germany. - Poster, <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

GEBREGZIABHER, B., GÜNTHER, T. & WIEDERHOLD, H. (<strong>2010</strong>): Joint Inversion of<br />

Seismic Refraction and Electrical Resistivity Tomography to Investigate Sinkholes. -<br />

Poster, 16th European Meeting of Environmental and Engineering Geophysics of the<br />

Near Surface Geoscience Division of EAGE, 06.-08.09.<strong>2010</strong>; Zurich.<br />

GEBREGZIABHER, B., GÜNTHER, TH., WIEDERHOLD, H. (<strong>2010</strong>): Electrical resistivity<br />

and seismic refraction tomography applied for sinkhole investigations at Münsterdorf,<br />

North Germany. - Poster, Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft,<br />

15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

GRINAT, M., SÜDEKUM, W., EPPING, D., GRELLE, T. & MEYER, R. (<strong>2010</strong>): An automated<br />

electrical resistivity tomography system to monitor the freshwater/saltwater<br />

zone on a North Sea island. - Near Surface <strong>2010</strong>: A20; Zürich.<br />

GÜNTHER, A. & THIEL, C. (<strong>2010</strong>): An approach to assess the rock slope stability and<br />

shallow landslide susceptibility of the Jasm<strong>und</strong> cliff area (Rügen Island, Germany). -<br />

Poster, 35. DEUQUA-Tagung, 13.-17.09.<strong>2010</strong>; Greifswald.<br />

GÜNTHER, T. & RÜCKER, C. (<strong>2010</strong>): Advanced resistivity inversion using a new generation<br />

of BERT v. 2.0 - Examples. - 70. Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen<br />

Gesellschaft, 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

GÜNTHER, T., RÜCKER, C. & MÜLLER-PETKE, M. (<strong>2010</strong>): The use of structurally<br />

coupled cooperative inversion in conjunction with cluster analysis towards a comprehensive<br />

subsurface characterization - Poster, 72nd EAGE Conference and Exhibition,<br />

WS Multidisciplinary, Integrated Approaches in Near-surface Geophysics– Novel<br />

Developments, Benefits and the Road Ahead, 13.06.<strong>2010</strong>; Barcelona.<br />

H. VON HARTMANN, HERMANN BUNESS, PATRICK MUSMANN, RÜDIGER SCHULZ<br />

(<strong>2010</strong>): Collapse structures within a hydrogeothermal aquifer. - Poster, Annual Meeting<br />

European Geoscience Union, 2. - 7. May; Vienna, Austria.<br />

HAHNE, B. & THOMAS, R. (<strong>2010</strong>): gebo-Geosystem: Für eine wirtschaftliche Nutzung<br />

von Geothermie in Niedersachsen. - Poster, <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-<br />

04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

HALISCH, M.; HÜBNER, W. & MÜLLER, C. (<strong>2010</strong>): Das Unsichtbare sichtbar machen<br />

- fortgeschrittene Porenraumanalyse mittels hochauflösender Röntgen Computertomografie.<br />

Poster, 70. Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft,<br />

15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

HALISCH, M.; SIEKER, F.; WONIK, T. & ZACHER, G. (<strong>2010</strong>): Advanced High-<br />

Resolution µ-CT for Petrophysical Modelling with Highly Detailed in-situ Pore Spacings.<br />

Extended Abstract (4 Seiten + Poster), 6th IMA Conference on Modelling Permeable<br />

Rocks, 26.03.-01.04.<strong>2010</strong>; Edinburgh (Schottland).


HAMBACH, U., DUCHOSLAV, M., ROLF, C., WACHA, L., FRECHEN, M. & GALOVIC, L.<br />

(<strong>2010</strong>): The rock magnetic characteristics of last glacial cycle loess from the island<br />

of Susak (Adriatic Sea, Croatia). - Ext. abstract, EGU<strong>2010</strong>-14248, EGU General Assembly<br />

<strong>2010</strong>, 02.-07.05.<strong>2010</strong>; Wien, Österreich.<br />

HAMBACH, U. & ROLF, C. (<strong>2010</strong>): Gesteinsmagnetische Untersuchungen an Sedimenten<br />

der F<strong>und</strong>stelle Schöningen 13-2– Erste Ergebnisse. - Ext. abstract, 52. Tagung<br />

der Hugo Obermaier-Gesellschaft für Erforschung des Eiszeitalters <strong>und</strong> der<br />

Steinzeit e.V., 06. -10.04.<strong>2010</strong>; Leipzig.<br />

HAMBACH, U. & ROLF, C. (<strong>2010</strong>): Dating of loess sequences by relative palaeomagnetic<br />

intensity. - Ext. abstract, International Workshop on Loess Research and Geomorphology,<br />

17.-21.10.<strong>2010</strong>; Pecs, Ungarn.<br />

HEIGEL, M. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Modellierung der Sensitivität der Bodenwelle<br />

auf vertikale Geschwindigkeitsvariationen. - Poster, 70. Jahrestagung der Dt. Geophys.<br />

Ges., 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

HEINZE, B. & POLOM, U. (<strong>2010</strong>): Seismische Erk<strong>und</strong>ung des Deckgebirges. - <strong>LIAG</strong>-<br />

Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

HEINZE, B. & POLOM, U. (<strong>2010</strong>): Seismische Erk<strong>und</strong>ung des Deckgebirges. - Poster,<br />

Abschlusstagung Staßfurt, 18.-19.11.<strong>2010</strong>; Staßfurt, Deutschland.<br />

HEUER, B. & THOMAS, R. (<strong>2010</strong>): gebo-Geosystem: Für eine wirtschaftliche Nutzung<br />

von Geothermie in Niedersachsen.- Poster, DGG-Jahrestagung Bochum, 15.-<br />

18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

HOFER, I., THIEL, C., TERHORST, B., JABUROVA, I., BUYLAERT, J.P.,MURRAY, A. &<br />

FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>): The story of landscape evolution in Lower Austria told by sedimentological<br />

analysis and luminescence dating. - Poster, EGU General Assembly,<br />

02.-5.05.<strong>2010</strong>; Vienna.<br />

HOLLAND, R., GÜNTHER, T., ATTWA, M., & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Prediction of<br />

hydraulic parameters at test-site Schillerslage using SIP field and lab measurements.<br />

- Poster, DGG Meeting, 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

HOLLAND, R., GÜNTHER, T. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Aquifer characterisation by<br />

Spectral Induced Polarisation - field and laboratory measurements. - Ext. abstract,<br />

16th European Meeting of Environmental and Engineering Geophysics of the Near<br />

Surface Geoscience Division of EAGE, 06.-08.09.<strong>2010</strong>; Zurich.<br />

HOLLAND, R., GÜNTHER, T., ATTWA, M., & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Prediction of<br />

hydraulic parameters at test-site Schillerslage using SIP field and lab measurements.<br />

- Poster, DGG Meeting, 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

HOLZHAUER, J., GÜNTHER, T. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Examination of seismoelectric<br />

observations at the test site Schillerslage and laboratory. - 16th European<br />

Meeting of Environmental and Engineering Geophysics of the Near Surface Geoscience<br />

Division of EAGE, 06.-08.09.<strong>2010</strong>; Zürich, Swiss.<br />

HOLZHAUER, J. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Experimental evidence for seismoelectric<br />

waves at test-site Schillerslage. - Poster, 70. Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen<br />

Gesellschaft, 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

HOLZHAUER, J. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Experimental evidence for seismoelectric<br />

observations at field scale. - Poster, European Geosciences Union General Assembly<br />

<strong>2010</strong>, 02 – 07 May; Vienna, Austria.<br />

161


162<br />

HOLZHAUER, J. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Experimental observations of seismoelectric<br />

waves at test-site Schillerslage. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

HÜBNER, W. (<strong>2010</strong>): Feasibility study of Nuclear Magnetic Resonance and x-ray CT<br />

based pore space characterisation of drill cuttings from the GeneSys project. -<br />

Poster, <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

HÜBNER, W. & WONIK, T. (<strong>2010</strong>): Feasibility study of NMR and x-ray CT based pore<br />

space characterisation of drill cuttings. - Poster, 10th Bologna Conference on Magnetic<br />

Resonance in Porous Media, 13.-16.09.<strong>2010</strong>; Leipzig.<br />

HUNZE, S. & WONIK, T. (<strong>2010</strong>): Lithologien <strong>und</strong> Salzablaugung mittels Bohrlochmessungen<br />

in Staßfurt. - Poster, <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

HUNZE, S. & WONIK, T. (<strong>2010</strong>): Lithologien <strong>und</strong> Salzablaugung mittels Bohrlochmessungen<br />

in Staßfurt. - Poster, Abschlusstagung: „Erkennen, analysieren, bewerten<br />

<strong>und</strong> prognostizieren der zukünftigen Entwicklung der Bergbaufolgeschäden“ , 18.-<br />

20.11.<strong>2010</strong>; Staßfurt.<br />

IGEL, J., PREETZ, H. & ALTFELDER, S. (<strong>2010</strong>): On the origin of superparamagnetic<br />

minerals of tropical soils and their impact on landmine detection. - Poster, EGU General<br />

Assembly <strong>2010</strong>, 03.-07.05.<strong>2010</strong>; Wien, Österreich.<br />

IGEL, J., PREETZ, H. & ALTFELDER, S. (<strong>2010</strong>): Magnetische Viskosität tropischer<br />

Böden - Klassifikation hinsichtlich der Landminensuche. - Poster, 70. Jahrestagung<br />

der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft, 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

KÖNIGER, P., SULZBACHER, H., WIEDERHOLD, H. & WINTER, S. (<strong>2010</strong>): Isotopenhydrogeologische<br />

Untersuchung zur Bewertung von Ausdehnung <strong>und</strong> Dynamik der<br />

Süßwasserlinse auf der Nordseeinsel Borkum. - Poster, GeoDarmstadt, 10.-<br />

13.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt, Deutschland.<br />

KÖNIGER, P., WACHA, L., THIEL, C., OSTERTAG-HENNING, C., SCHEEDER, G.,<br />

NOVOTHNY, A., BAJNÓCZI, B., HORVÁTH, E., TECHMER, A. & FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>):<br />

Evaluation of bulk carbonate stable isotope composition from the Süttõ loess sequence<br />

(Hungary) - What can we interpret with an existing chronology? - Poster, 10<br />

International Conference “METHODS OF ABSOLUTE CHRONOLOGY” 22-25 April<br />

<strong>2010</strong>; Gliwice, Poland.<br />

KRAWCZYK, C. & TANNER, D.C. (<strong>2010</strong>): Subseismic Deformation Analysis - A prediction<br />

tool for safe CO2-reservoir management. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-<br />

04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

KRAWCZYK, C.M., GABRIEL, G., VOGEL, D., SCHEIBE, R., LINDNER, H., PUCHER, R.,<br />

WONIK, T. (<strong>2010</strong>): Anomalies of the Earth’s magnetic total field in Germany – a new<br />

homogenous, high-resolution compilation. - 72th EAGE Conference & Exhibition, 14.-<br />

18.06.<strong>2010</strong>; Barcelona, Spain.<br />

KRAWCZYK, C.M., POLOM, U., L’HEUREUX, J.-S., HANSEN, L., LONGVA, O., LE-<br />

COMTE, I. (<strong>2010</strong>): Urban Reflection Seismics: A High-resolution Shear-wave Survey<br />

in the Trondheim harbour area, Norway. - Jahrestagung der Dt. Geophysikalischen<br />

Gesellschaft, 15.-18.3.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

KRAWCZYK, C.M., POLOM, U., L'HEUREUX, J.-S., HANSEN, L., LECOMTE, I.,<br />

LONGVA, O. (<strong>2010</strong>): Urban Reflection Seismics: A High-resolution Shear-wave Survey<br />

in the Trondheim harbour area, Norway. - Poster, General Assembly European<br />

Geophysical Union, 03.-07.05.<strong>2010</strong>; Vienna, Austria.


KRAWCZYK, C.M., TANNER, D.C. (<strong>2010</strong>): Subseismic Deformation Analysis - A prediction<br />

tool for a safe CO2-reservoir management. – Poster, Second EAGE CO2 Geological<br />

Storage Workshop, 11.-12.03.<strong>2010</strong>; Berlin.<br />

KRAWCZYK, C.M., TANNER, D.C., UROSEVIC, M., HENK, A., TRAPPE, H. (<strong>2010</strong>): Development<br />

of a new seismo-mechanical workflow for sub-/seismic prediction and<br />

verification of communication between reservoir and surface. - Invited poster,<br />

CO2CRC conference, 01.12.-03.12.<strong>2010</strong>; Melbourne, Australia.<br />

KRUG, S., GERLING, J.P., HESSHAUS, A., JATHO, R., OCHMANN, N., ORILSKI, J.,<br />

TISCHNER, T. & WONIK, T. (<strong>2010</strong>): Geophysikalische <strong>und</strong> -hydraulische Untersuchungen<br />

an der GeneSys Bohrung Hannover. - Geothermiekongress <strong>2010</strong>, 17.-<br />

19.11.<strong>2010</strong>, Karlsruhe (Ext.Abstract+Vortrag).<br />

KRUMBHOLZ, M. & TANNER, D.C. (<strong>2010</strong>): An investigation of scale invariance of<br />

brittle structures in SE Sweden. - TSK Conference, 8-10th April <strong>2010</strong>.<br />

KÜHNE, K., BRUNKEN, J. & GORLING, L. (<strong>2010</strong>): Fachinformationssystem Geophysik.<br />

- Poster, <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

LAUER, T., BONN, R., FRECHEN, M., FUCHS, M.C., TRIER, M. & TSUKAMOTO, S.<br />

(<strong>2010</strong>): Geoarchaeological studies on Roman time harbour sediments in Cologne -<br />

Comparison of different OSL dating techniques. - Poster, EGU conference <strong>2010</strong>, 3.-<br />

7.05.<strong>2010</strong>; Vienna.<br />

LAUER, T., BONN, R., FRECHEN, M., FUCHS, M.C., TRIER, M. & TSUKAMOTO, S.<br />

(<strong>2010</strong>): Geoarchaeological studies on Roman time harbour sediments in Cologne - A<br />

comparison of different OSL dating techniques. - Poster on 10th International Conference<br />

METHODS OF ABSOLUTE CHRONOLOGY, 22-25th April <strong>2010</strong>; Gliwice, Poland.<br />

LAUER, T., FRECHEN, M., HOSELMANN, CH., KRBETSCHEK, M., TSUKAMOTO, S. &<br />

WEIDENFELLER, M. (<strong>2010</strong>): OSL- and Infrared Radiofluorescence (IR-RF) dating of<br />

Upper- and Middle Pleistocene fluvial units from the Heidelberg Basin. - Poster on<br />

10th International Conference METHODS OF ABSOLUTE CHRONOLOGY, 22-25th<br />

April <strong>2010</strong>; Gliwice, Poland.<br />

LAUER, T., FRECHEN, M., MEURISSE-FORT, M., GOSSELIN, G. & VAN VLIET-LANOE<br />

(<strong>2010</strong>): Luminescence dating of Holocene dune complexes along the shore of northern<br />

France (Picardy). - Poster, EGU conference, 03.-07.05.<strong>2010</strong>; Vienna.<br />

LEDER, T., POLOM, U., KRAUSE, Y., DRESBACH, C. (<strong>2010</strong>): Seismische Erk<strong>und</strong>ung<br />

des Staßfurter Sattels am Beispiel des Bergsenkungsgebietes im Bereich des Strandbades<br />

Staßfurt. 70. Jahrestagung der deutschen Geophysikalischen Gesellschaft,<br />

15.-18.03.<strong>2010</strong>; Ruhr-Universität Bochum.<br />

LÖHKEN, J., SCHELLSCHMIDT, R. & PROJEKTGRUPPE GENESYS (<strong>2010</strong>): Simulation<br />

des Spannungsfeldes am Standort der GeneSys-Bohrung GT1 in Hannover Groß-<br />

Buchholz. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

LÖHKEN, J., SCHELLSCHMIDT, R. & PROJEKTGRUPPE GENESYS (<strong>2010</strong>): 3D Simulation<br />

des Spannungsfeldes am Standort der GeneSys-Bohrung GT1 in Hannover Groß-<br />

Buchholz. - Poster, Der Geothermiekongress <strong>2010</strong>, 17.-19.11.<strong>2010</strong>; Karlsruhe.<br />

LÜSCHEN, E., DUSSEL, M. THOMAS, R. & SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): 3D-Seismik Unterhaching<br />

2009 - Extended abstract, Der Geothermie Kongress <strong>2010</strong>, Karlsruhe, Geothermische<br />

Vereinigung-B<strong>und</strong>esverband Geothermie, 17.-19.11.<strong>2010</strong>; Karlsruhe.<br />

163


164<br />

LÜSCHEN, E., DUSSEL, M., THOMAS, R. & SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): 3D seismic survey for<br />

deep geothermal exploration at Unterhaching, Munich, Germany. - Extended abstract,<br />

Conference Proceedings & Exhibitors' Catalogue, M029, European Association<br />

of Geoscientists & Engineers 72nd Meeting, 14-17 June; Barcelona.<br />

MICHELSEN, N., RESHID, M. Y., SCHÜTH, C., STADLER, S., RAUSCH, R., WEISE, S.<br />

(<strong>2010</strong>): Isotopenuntersuchungen zur Bestimmung der Nitratherkunft in ausgewählten<br />

Aquiferen Saudi Arabiens. - FH-DGG Tagung, 12.-16.05.<strong>2010</strong>; Tübingen, Germany.<br />

MILSCH, H., KALLENBERG, B., HOLZHAUER, J., FRICK, S. & BLÖCHER, G. (<strong>2010</strong>):<br />

Mixing-rules of viscosity, electrical conductivity and density of NaCl, KCl and CaCl2<br />

aqueous solutions derived from experiments. - Poster, European Geosciences Union<br />

General Assembly <strong>2010</strong>, 02 – 07 May; Vienna, Austria.<br />

MÜLLER, C., HALISCH, M. & HÜBNER, W. (<strong>2010</strong>): General identification and characterization<br />

of rock-forming minerals in CT images. - Poster, High Resolution X-ray CT<br />

Symposium <strong>2010</strong>, 31.08.-02.09.<strong>2010</strong>; Dresden.<br />

MÜLLER-PETKE, M. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Improving the signal-to-noise ratio of<br />

surface-NMR measurements by reference channel based noise cancellation. - Ext.<br />

abstract, 16th European Meeting of Environmental and Engineering Geophysics of<br />

the Near Surface Geoscience Division of EAGE, 06.-08.09.<strong>2010</strong>; Zurich.<br />

MÜLLER-PETKE, M. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Joint interpretation of surface-NMR<br />

and borehole-NMR data. - Poster, 70. Jahrestagung der Dt. Geophys. Ges., 15.-<br />

18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

MÜLLER-PETKE, M. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): QT inversion of surface Nuclear Magnetic<br />

Resonance data. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

MÜLLER-PETKE.M & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): QT inversion of surface NMR data. -<br />

Poster, MRPM, <strong>2010</strong>; Leipzig, Germany.<br />

NOVOTHNY, A., HORVÁTH, E., FRECHEN, M., THIEL, C., WACHA, L. & ROLF, C.<br />

(<strong>2010</strong>): Complex investigation of the penultimate and last glacial cycles of the Süttõ<br />

loess section (Hungary). - Ext. abstract, International Workshop on Loess Research<br />

and Geomorphology, 17.-21.10.<strong>2010</strong>; Pecs, Ungarn.<br />

ORILSKI, J., HALISCH, M., HÜBNER, W., RÖHLING, H.-G. & WONIK, T. (<strong>2010</strong>):<br />

Petrophysikalische Untersuchungen zur Charakterisierung des Mittleren Buntsandsteins<br />

(Bohrung Hämelerwald Z1) als potenzieller geothermischer Zielhorizont. - Poster,<br />

<strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

ORILSKI, J., SCHELLSCHMIDT, R. & WONIK, T. (<strong>2010</strong>): Temperaturverlauf <strong>und</strong><br />

Wärmeleitfähigkeit im Untergr<strong>und</strong> der Bohrung Groß Buchholz GT1 in Hannover.<br />

(Ext. Abstract+Poster), Geothermiekongress <strong>2010</strong>, 17.-19.11.<strong>2010</strong>, Karlsruhe<br />

ORILSKI, J., TISCHNER, T., BAUMGARTEN, H., HÜBNER, W. & WONIK, T. (<strong>2010</strong>):<br />

Hydraulische Untersuchungen <strong>und</strong> Bohrlochmessungen in der Wealden-Formation im<br />

GeneSys-Projekt Hannover. - Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft,<br />

15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

POLOM, U., GÜNTHER, A., ARSYIAD, I., WIYONO, ST.MT., KRAWCZYK, C.M. (<strong>2010</strong>):<br />

Urban reconstruction support by geospatial combination of engineering geology investigations<br />

and shallow shear wave reflection seismic data. - GeoDarmstadt, 11.-<br />

23.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

REIMANN, T., LINDHORST, S., THOMSEN, K.J., MURRAY, A.S., HASS, CH. & FRE-<br />

CHEN, M. (<strong>2010</strong>): OSL dating of mixed coastal sediments from Sylt (German Bight,<br />

North Sea). - UK TLOSLESR Meeting, 08.-10.09.<strong>2010</strong>; Oxford (Great Britain).


REIMANN, T., LINDHORST, S., THOMSEN, K.J., MURRAY, A.S., HASS, CH. & FRE-<br />

CHEN, M. (<strong>2010</strong>): OSL dating of mixed coastal sediments from Sylt (German Bight,<br />

North Sea). - <strong>LIAG</strong> Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

RESHID, M. Y., MICHELSEN, N., SCHÜTH, C., STADLER, S., RAUSCH, R., WEISE, S.&<br />

AL-SAUD, M. (<strong>2010</strong>): Identification of Nitrate Sources in Selected Aquifers of Saudi<br />

Arabia Using Isotope Techniques. – Fifth Environmental Symposium of German-<br />

Arab-Scientific Form for Environmental Studies, 20.-21.09.<strong>2010</strong>; Byblos, Libanon.<br />

ROLF, C., HAMBACH, U., NOVOTHNY, A SCHNEPP, E, & WORM, K. (<strong>2010</strong>): A combined<br />

palaeomagnetic and environmental magnetic investigation of Late Glacial loess<br />

from the Middle Danube Basin (Süttö, Hungary). - Ext. abstract, EGU Geophysical<br />

Research Abstracts Vol. 12, EGU<strong>2010</strong>-10539, 02.-07.05.<strong>2010</strong>; Wien, Österreich.<br />

ROLF, C., HAMBACH, U., NOVOTHNY, A., SCHNEPP, E. & WORM, K. (<strong>2010</strong>): A combined<br />

palaeomagnetic and environmental magnetic investitation of Late Glacial Loess<br />

from the Middle Danube Basin (Süttö; Hungary). - Poster, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

SCHAUMANN, G., GRINAT, M., GÜNTHER, T., MEYER, R. & SÜDEKUM, W. (<strong>2010</strong>):<br />

Elektrische <strong>und</strong> elektromagnetische Erk<strong>und</strong>ung von Störungszonen. - <strong>LIAG</strong>-<br />

Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

SCHAUMANN, G., STEUER, A., SIEMON, B., WIEDERHOLD, H., BINOT, F. & MEYER,<br />

U. (<strong>2010</strong>): Aeroelektromagnetische Untersuchungen im norddeutschen Küstenraum<br />

Langeoog mit Wattenmeer, Esens <strong>und</strong> Elbemündung. - Poster, <strong>LIAG</strong>-<br />

Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

SCHAUMANN, G., STEUER, A., SIEMON, B., WIEDERHOLD, H., BINOT, F. & MEYER,<br />

U. (<strong>2010</strong>): Aeroelektromagnetische Untersuchungen im norddeutschen Küstenraum<br />

Langeoog mit Wattenmeer, Esens <strong>und</strong> Elbemündung. - Poster, 70. Jahrestagung der<br />

Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft, 15.03.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

SCHMIDT, E.D., FRECHEN, M., MURRAY, A.S. & TSUKAMOTO, S. (<strong>2010</strong>): Luminescence<br />

chronology of a detailed terrestrial loess record of the past 200 ka exposed at<br />

the Tönchesberg section. - Poster, <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

SCHMIDT, E.D., FRECHEN, M., MURRAY, A.S., TSUKAMOTO, S. (<strong>2010</strong>): Luminescence<br />

chronology of the loess record from the Tönchesberg section – a comparison<br />

of using quartz and feldspar as dosimeter to extend the age range beyond the<br />

Eemian. Poster, EGU General Assembly <strong>2010</strong>, 02.-07.05.<strong>2010</strong>; Vienne, Austria.<br />

SCHNEPP, E., LANOS, P., CHAUVIN, A., HÉRVE, G., MAURITSCH, H., SCHOLGER, R.<br />

& ROLF, C. (<strong>2010</strong>): New archaeomagnetic directions and full vector data for Central<br />

Europe. - Geophysical Research Abstracts, Vol. 12, EGU<strong>2010</strong>-3477-1, EGU, 02.05.-<br />

07.05.<strong>2010</strong>; Wien.<br />

SCHRÖDER, H., HOFFMANN, S., KUHN, G., NIESSEN, F., SCHMITT, D., WONIK, T. &<br />

ANDRILL-SMS SCIENCE TEAM (<strong>2010</strong>): Physical properties of sedimentary rocks from<br />

the AND-2A borehole, ANDRILL Southern McMurdo So<strong>und</strong> Project, Antarctica. - 24.<br />

Internationale Polartagung der Deutschen Gesellschaft für Polarforschung, 06.-<br />

10.09.<strong>2010</strong>; Obergurgl, Österreich.<br />

SCHRÖDER, H., HOFFMANN, S., KUHN, G., NIESSEN, F., SCHMITT, D., WONIK, T. &<br />

ANDRILL-SMS TEAM (<strong>2010</strong>): Physical properties of sedimentary rocks from the AND-<br />

2A borehole. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

165


166<br />

SCHRÖDER, H., HUNZE, S., KUHN, G., WONIK, T. & SMS PROJECT SCIENCE TEAM<br />

(<strong>2010</strong>): Results from the AND-2A borehole logging data, ANDRILL Southern<br />

McMurdo So<strong>und</strong> Project. - Poster, ANDRILL - Southern McMurdo So<strong>und</strong> (SMS) Science<br />

integration workshop, 06.-11.04.<strong>2010</strong>; Erice, Italien.<br />

SKIBA, P., GABRIEL, G., KRAWCZYK, C., SCHEIBE, R., SEIDEMANN, O. (<strong>2010</strong>): Homogene<br />

Bouguer-Karte 1:1.000.000 von Deutschland <strong>und</strong> angrenzenden Gebieten. -<br />

Poster, GeoDamrstadt <strong>2010</strong>, 11.-13.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

SKIBA, P., GABRIEL, G., KRAWCZYK, C., SCHEIBE, R., SEIDEMANN, O. (<strong>2010</strong>): Homogene<br />

Bouguer-Karte 1:1.000.000 der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland. - Poster, 70.<br />

Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft, 15.03.–18.03.<strong>2010</strong>;<br />

Bochum.<br />

SKIBA, P., GABRIEL, G., SCHEIBE, R. & SEIDEMANN, O. (<strong>2010</strong>): Schwerekarte der<br />

B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

STADLER, S., BOHN, A. & JAHNKE, C. (<strong>2010</strong>): Isotope hydrological fingerprints, hydrochemistry<br />

and gro<strong>und</strong>water dynamics in the potash and rock salt-mining town of<br />

Stassfurt, Germany. - European Geosciences Union General Assembly, 02.-<br />

07.05.<strong>2010</strong>; Vienna, Austria.<br />

STADLER, S., JAHNKE, C. & BOHN, A. (<strong>2010</strong>): Gro<strong>und</strong>water in drowned salt mines:<br />

isotopic and hydrochemical characterization of water from different aquifer units<br />

above the saline structure in the subsidence-affected city of Stassfurt, Germany. -<br />

FH-DGG Tagung, 12.-16.05.<strong>2010</strong>; Tübingen, Germany.<br />

SUCKOW, A., DARSOW, A., GRÖNING, M., HAN, L. & HOFMANN, T. (<strong>2010</strong>): A Direct-Push<br />

Technique for Gro<strong>und</strong>water Age-Dating and to study Geochemical Gradients<br />

in Shallow Phreatic Aquifers. - Poster, <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>;<br />

Hannover.<br />

SUCKOW, A., DARSOW, A., GRÖNING, M., HAN, L.-F., HOFMANN, T. (<strong>2010</strong>): A direct-push<br />

technique for Gro<strong>und</strong>water Age-Dating and to study geochemical gradients<br />

in shallow phreatic aquifers. - Poster, GeoDarmstadt, 10-13.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

SÜDEKUM, W., GRINAT, M., EPPING, D., GRELLE, T. & MEYER, R. (<strong>2010</strong>): Vertikale<br />

Elektrodenstrecken zur Erk<strong>und</strong>ung zeitlicher Änderungen im Salz-/Süßwasser-<br />

Übergangsbereich auf Borkum. - Abstract, 70. Jahrestagung Deutsche Geophysikalische<br />

Gesellschaft, 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

SULZBACHER, H. (<strong>2010</strong>): CLIWAT - Einfluss des Klimawandels auf Gr<strong>und</strong>wassersysteme<br />

02. - Poster, <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

TAKAHASHI, K., PREETZ, H. & IGEL, J. (<strong>2010</strong>): Soil characterisation and performance<br />

of demining sensors. - Poster, <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

TANNER, D.C. & BRANDES, D.C. (<strong>2010</strong>): 3D analysis of deformation bands in unconsolidated<br />

Pleistocene sediments. - European Geosciences Union General Assembly,<br />

2-7 May <strong>2010</strong>; Vienna.<br />

TANNER, D.C., KRAWCZYK, C.M. (<strong>2010</strong>): Subseismic Deformation Analysis - A prediction<br />

tool for safe CO2-reservoir management. - Poster, SEISMIX conference,<br />

29.08.-04.09.<strong>2010</strong>; Cairns, Australia.<br />

TANNER, D.C., MARTINI, N., BUNESS, H., GABRIEL, G. & KRAWCZYK, C.M. (<strong>2010</strong>):<br />

The Heidelberg Basin Drilling Project - basin analysis. - European Geosciences Union<br />

General Assembly, 2-7 May <strong>2010</strong>; Vienna.


THIEL, C., GÜNTHER, A., SCHÜTZE, K. & OBST, K. (<strong>2010</strong>): Geomorphological mapping<br />

as prerequisite for landslide susceptibility modeling of Pleistocene sediments<br />

along the coast of Jasm<strong>und</strong>/Rügen. - Poster, 35. DEUQUA-Tagung, 13.-17.09.<strong>2010</strong>;<br />

Greifswald.<br />

THIEL, C., KÖNIGER, P., OSTERTAG-HENNING, C., SCHEEDER, G., NOVOTHNY, Á,<br />

HORVÁTH, E., WACHA, L., TECHMER, A. & FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>): Multi-proxy approach<br />

for palaeoclimate reconstruction using a loess-palaeosol sequence from<br />

Süttö, Hungary. - Poster, EGU General Assembly, 02.-05.05.<strong>2010</strong>; Vienna.<br />

THIEL, C., TERHORST, B., JABUROVA, I., BUYLAERT, J.P., MURRAY, A. & FRECHEN,<br />

M. (<strong>2010</strong>): Landscape evolution in Lower Austria: Geodynamic processes comprised<br />

in time based on luminescence dating of loess. - EGU General Assembly, 02.-<br />

05.05.<strong>2010</strong>; Vienna.<br />

THOMAS, R. (<strong>2010</strong>): Akquisition einer einfach überdeckten 3D-Seismik <strong>und</strong> Processing-Techniken<br />

zur Erk<strong>und</strong>ung eines geothermischen Reservoirs.- Poster, DGG Jahrestagung<br />

Bochum 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

THOMAS, R. (<strong>2010</strong>): Akquisition einer einfach überdeckten 3D-Seismik <strong>und</strong> Processing-Techniken<br />

zur Erk<strong>und</strong>ung eines geothermischen Reservoirs. - <strong>LIAG</strong>-<br />

Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

VOGEL, D., GABRIEL, G., WONIK, T., PUCHER, R., KRAWCZYK, C., SCHEIBE, R. &<br />

LINDNER, H. (<strong>2010</strong>): Anomalien des erdmagnetischen Totalfeldes in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland 1:1.000.000 (DGRF 1980.0, 1000 m NN). - Poster, 58. Deutscher<br />

Kartographentag <strong>2010</strong>, 08.-10.06.<strong>2010</strong>; Berlin.<br />

VON HARTMANN, H., BUNESS, H., KRAWCZYK, C.M., SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Recognition<br />

of carbonate facies by seismic attributes: Application to geothermal exploration. -<br />

Poster, SEISMIX conference, 29.08.-04.09.<strong>2010</strong>; Cairns, Australia.<br />

VON HARTMANN, H., BUNESS, H., THOMAS, R. (<strong>2010</strong>): Faziesverteilung innerhalb<br />

einer Karbonatplattform. - Poster, DGG Jahrestagung Bochum, 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

VON HARTMANN, H., BUNESS, H., THOMAS, R. & SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Collapse<br />

structures within a hydrogeothermal aquifer. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-<br />

04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

WAHLE, M., BRANDES, C., POLOM, U. & WINSEMANN, J. (<strong>2010</strong>): Evolution of Middle<br />

Pleistocene Glacial Lake Leine (NW germany): challenges on the way to reconstruct<br />

lake-level history and palaeogeography. - Poster, DEUQUA, 13.-17.09.<strong>2010</strong>; Greifswald.<br />

WIEDERHOLD, H. (<strong>2010</strong>): CLIWAT - Einfluss des Klimawandels auf Gr<strong>und</strong>wassersysteme<br />

01. - Poster, <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

WIEDERHOLD, H., SIEMON, B., STEUER, A., SCHAUMANN, G., MEYER, U., BINOT, F.<br />

& KÜHNE, K. (<strong>2010</strong>): Coastal aquifers and saltwater intrusions in focus of airborne<br />

electromagnetic surveys in Northern Germany. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.-<br />

04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

WIEDERHOLD, H., SIEMON, B., STEUER, A., SCHAUMANN, G., MEYER, U., BINOT, F.<br />

& KÜHNE, K. (<strong>2010</strong>): Coastal aquifers and saltwater intrusions in focus of airborne<br />

electromagnetic surveys in Northern Germany. - Poster, 21. Salt Water Intrusion<br />

Meeting, 21.-25.06.<strong>2010</strong>; Ponta Delgada/Azores, Portugal.<br />

167


168<br />

WIEDERHOLD, H., SIEMON, B., STEUER, A., SCHAUMANN, G., MEYER, U., BINOT, F.<br />

& KÜHNE, K. (<strong>2010</strong>): Coastal aquifers and saltwater intrusions in focus of airborne<br />

electromagnetic surveys in Northern Germany. - Ext. abstract, 21. Salt Water Intrusion<br />

Meeting, 21.-25.06.<strong>2010</strong>; Ponta Delgada/Azores, Portugal.<br />

WIELANDT-SCHUSTER, U., ELLWANGER, D., GABRIEL, G., HAHNE, G., HOSELMANN,<br />

C., MENZIES, J., SIMON, T. & WEIDENFELLER, M. (<strong>2010</strong>): The Heidelberg Basin Drilling<br />

Project - Sedimentology and Stratigraphy of the Quaternary. - <strong>LIAG</strong>-<br />

Austauschsitzung, 03.-04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

WIELANDT-SCHUSTER, U., ELLWANGER, D., GABRIEL, G., HAHNE, J., HOSELMANN,<br />

C., MENZIES, J., SIMON, T. & WEIDENFELLER, M. (<strong>2010</strong>): The Heidelberg Basin Drilling<br />

Project - Sedimentology and Stratigraphy of the Quaternary. - Poster, GeoDarmstadt<br />

<strong>2010</strong>, 11.-13.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

WINSEMANN, J., BRANDES, C., POLOM; U. (<strong>2010</strong>): Response of a proglacial delta to<br />

rapid high-amplitude lake level change: integrating geomorphology, sedimentology<br />

and shear wave seismic. - DEUQUA, 13.-17.09.<strong>2010</strong>; Greifswald.<br />

5.3.2 Eingeladene Vorträge<br />

BINOT, F. (<strong>2010</strong>): Führung der 'Geologischen Exkursion Helgoland <strong>und</strong> südliche<br />

Nordsee', 05.-07.07.<strong>2010</strong>, 10 Teilnehmer des Geo-Support-Centers von RWE-DEA.<br />

FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>): Luminescence Dating of Sediments. - Öffentlicher Vortrag, Society<br />

of Geologists´, Anna University, 28.01.<strong>2010</strong>; Chennai.<br />

FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>): Loess - High Resolution Sediment Archive. - Öffentlicher Vortrag,<br />

4th Croatian Geological Congress, 14.10.<strong>2010</strong>; Sibenik, Kroatien.<br />

FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>): Timing of Sand Mobility in the Fulong Dune Field in NE Taiwan<br />

by OSL. - Chinese Luminescence Workshop, 19.07.<strong>2010</strong>; Dali, China.<br />

FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>): Loess in Europe. - Öffentlicher Vortrag, Universität Xining,<br />

23.07.<strong>2010</strong>; Xining, China.<br />

FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>): Loess Archives in Ob and Yenisei South Siberia. - International<br />

Workshop Bridging Eurasia: Environmental and Human Dynamics in Southern Siberia<br />

- Need for a high-resolution archive, 29.05.<strong>2010</strong>; Berlin.<br />

GÜNTHER, T. (<strong>2010</strong>): Joint Inversion - Concepts and Applications. - Vortrag Seminar<br />

Institut für Geophysik, TU Bergakademie Freiberg, 29.11.<strong>2010</strong>; Freiberg.<br />

GÜNTHER, T. (<strong>2010</strong>): Multi-Method Geophysical Inversion Methods Applied to Hydrology.<br />

- Workshop Hydrogeophysics at EAGE Near Surface Conference,<br />

05.09.<strong>2010</strong>, Zürich.<br />

GÜNTHER, T. & RÜCKER, C. (<strong>2010</strong>): Advanced inversion strategies using a new<br />

geophysical inversion and modelling library. - SAGEEP meeting <strong>2010</strong>; Keystone,<br />

Colorado.<br />

KÖNIGER, P. (<strong>2010</strong>): Short introduction to isotope hydrology. - Vortrag, DAWSSA<br />

water ressources management, 25.03.<strong>2010</strong>; Damascus, Syria.<br />

KÖNIGER, P. (<strong>2010</strong>): Isotope hydrology - Case studies from Germany. Chinese Geological<br />

Survey, Tianjin Center, Institute of Geology and Mineral Resources,<br />

17.09.<strong>2010</strong>; Tianjin, China.


KRAWCZYK, C. (<strong>2010</strong>): Erdfälle <strong>und</strong> andere Georisiken: Erk<strong>und</strong>ungsmethoden <strong>und</strong><br />

geophysikalischen Signaturen. - Geowiss. Kolloquium, U Hannover, 13.12.<strong>2010</strong>;<br />

Hannover.<br />

KRAWCZYK, C. (<strong>2010</strong>): Exploration im sub-/seismischen Raum: Von der Reflexionsseismik<br />

bis zur Deformationsvorhersage. - Kolloquium, Österreichische Geologische<br />

Gesellschaft, 14.10.<strong>2010</strong>; Wien.<br />

KRAWCZYK, C. (<strong>2010</strong>): Exploring the subseismic space: from reflection seismics to<br />

deformation prediction. - Barcelona Center for Subsurface Imaging, 15.06.<strong>2010</strong>;<br />

Barcelona, Spain.<br />

KRAWCZYK, C.M. (<strong>2010</strong>): Durchführung <strong>und</strong> Auswertung von seismischen Messungen.<br />

- FH-DGG Fortbildungsveranstaltung Geothermie, 24.02.<strong>2010</strong>; Offenburg.<br />

KRAWCZYK, C.M. (<strong>2010</strong>): Urbane Reflexionsseismik: Scherwellen zur hochauflösenden<br />

Untersuchung von Georisiken. - Geowiss. Kolloquium, U Hamburg, 21.1.<strong>2010</strong>;<br />

Hamburg.<br />

KRAWCZYK, C.M. (<strong>2010</strong>): Deformation analysis in the framework of CO2-reservoir<br />

management. - Shaping future energy supplies, technologies and policies: Canada-<br />

German Forum, 03.-05.10.<strong>2010</strong>; Edmonton, Kanada.<br />

KRAWCZYK, C.M. & TANNER, D.C. (<strong>2010</strong>): Subseismic Deformation Analysis - A prediction<br />

tool for a safe CO2-reservoir management. - Second EAGE CO2 Geological<br />

Storage Workshop, 11.-12.03.<strong>2010</strong>, Berlin.<br />

KRAWCZYK, C.M. & TANNER, D.C. (<strong>2010</strong>): Subseismic Deformation Analysis - A prediction<br />

tool for safe CO2-reservoir management. - SEISMIX conference, 29.08.-<br />

04.09.<strong>2010</strong>; Cairns, Australia.<br />

KRAWCZYK, C.M., TANNER, D.C., UROSEVIC, M., HENK, A. & TRAPPE, H. (<strong>2010</strong>):<br />

Development of a new seismo-mechanical workflow for sub-/seismic prediction and<br />

verification of communication between reservoir and surface. - CO2CRC conference,<br />

01.-03.12.<strong>2010</strong>; Melbourne, Australia.<br />

LAUER, T. (<strong>2010</strong>): Lumineszenz- <strong>und</strong> Radiofluoreszenzdatierungen an fluviatilen Sedimenten<br />

des Rheins - Neue Erkenntnisse zur Quartärstratigraphie <strong>und</strong> methodische<br />

Aspekte. - Vortrag, Geographisches Institut FU Berlin, 14.07.<strong>2010</strong>; Berlin.<br />

LAUER, T., FRECHEN, M., KRBETSCHEK, M., TSUKAMOTO, S., HOSELMANN, CH. &<br />

WEIDENFELLER, M. (<strong>2010</strong>): Lumineszenz- <strong>und</strong> Radiofluoreszenzdatierungen an fluviatilen<br />

Sedimenten des Rheins - Neue Erkenntnisse zur Quartärstratigraphie <strong>und</strong><br />

methodische Aspekte. - Vortrag, Geographisches Institut Leipzig, 19.05.<strong>2010</strong>; Leipzig.<br />

LÖHKEN, J. (<strong>2010</strong>): Hydromechanisches Verhalten geothermischer Reservoire. - Vortrag,<br />

Oberseminar des Institutes für Geophysik <strong>und</strong> Meteorologie der Univ. zu Köln,<br />

24.11.<strong>2010</strong>; Köln.<br />

MUELLER-PETKE, M., GUENTHER, T. & DLUGOSCH, R. (<strong>2010</strong>): Current activities on<br />

NMR at the Leibniz Institute for Applied Geophysics. - Seminar at ETH Zurich,<br />

12.07.<strong>2010</strong>; Zurich.<br />

MÜLLER-PETKE, M., GÜNTHER, T. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): From independent<br />

data to comprehensive models: Connecting multi-parameter data, multi-method data<br />

and petrophysical knowledge. - 72nd EAGE Conference and Exhibition, WS Multidisciplinary,<br />

Integrated Approaches in Near-surface Geophysics – Novel Developments,<br />

Benefits and the Road Ahead, 13.06.<strong>2010</strong>; Barcelona.<br />

169


170<br />

PREETZ, H. & IGEL, J. (<strong>2010</strong>): Soil impact on metal detector performance and soil<br />

characterisation maps. - United Nations Mine Action Service/Geneva International<br />

Center for Humanitarian Demining, Mine Action Technology Workshop, 06.09.-<br />

08.09.<strong>2010</strong>; Genf.<br />

PREETZ, H., TAKAHASHI, K. & IGEL, J. (<strong>2010</strong>): Bodeneinflüsse auf die sensorgestützte<br />

Kampfmitteldetektion - Ergebnisse des Dual Sensor-Tests in Oberjettenberg<br />

2009. - Wehrtechnisches Symposium ‚Counter - IED <strong>2010</strong>´, B<strong>und</strong>esakademie für<br />

Wehrverwaltung <strong>und</strong> Wehrtechnik, 17.-19.11.<strong>2010</strong>; Mannheim.<br />

REIMANN, T. (<strong>2010</strong>): Rekonstruktion holozäner Nehrungsentwicklung an der Ostseeküste<br />

mit Hilfe von Optisch Stimulierter Lumineszenz - Ein Zusammenspiel von<br />

Geomorphologie, Meeresspiegel <strong>und</strong> Klima. - Geographisches Kolloquium an der<br />

Freien Universität Berlin, 20.04.<strong>2010</strong>; Berlin.<br />

SCHMIDT, E.D. (<strong>2010</strong>): Recent developments in luminescence dating. – Laboratoire<br />

de Géographie Physique Meudon, 27.02.<strong>2010</strong>; Meudon, Paris.<br />

SCHMIDT, E.D. (<strong>2010</strong>): Recent developments in luminescence dating Loess chronology<br />

of the Tönchesberg section (Eifel area/Germany). – Université de Bordeaux,<br />

09.03.<strong>2010</strong>; Bordeaux.<br />

SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Tiefe Geothermie im Kontext unterirdischer Nutzungskonkurrenzen.<br />

- Teilnahme an der Podiumsdiskussion, Hotspot Hannover: Geothermie - Durch<br />

Innovation zur Wirtschaftlichkeit, 28.10.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Geothermie - Energie aus der Tiefe. - 126. Versammlung der<br />

Gesellschaft Deutscher Naturforscher <strong>und</strong> Ärzte, 17.-21.09.<strong>2010</strong>; Dresden.<br />

SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Geowissenschaftliche Datengr<strong>und</strong>lage für Projekte der Tiefen<br />

Geothermie. - FH-DGG Fortbildungsveranstaltung, 24.02.<strong>2010</strong>; Offenburg.<br />

SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Gr<strong>und</strong>lagen der geothermischen Energienutzung in Deutschland.<br />

- Baker Hughes, 08.01.<strong>2010</strong>; Celle.<br />

SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Gr<strong>und</strong>lagen für die Nutzung geothermischer Energie in Deutschland.<br />

- 3. Euroforum-Konferenz Geothermie, 26.-27.01.<strong>2010</strong>; München.<br />

SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Ein Informationssystem für die tiefe Geothermie in Deutschland.<br />

- Festkolloquium zur Einrichtung der Stiftungsprofessur Angewandte Geothermie,<br />

25.01.<strong>2010</strong>; TU Darmstadt.<br />

SCHULZ, R., AGEMAR, T., ALTEN, J.-A., GANZ, B., KUDER. J. & SCHUMACHER, S.<br />

(<strong>2010</strong>): Das Geothermische Informationssystem GeotIS. - GeothermieNord Kongress,<br />

07.10.<strong>2010</strong>; Schwerin.<br />

THOMAS, R. (<strong>2010</strong>): Gr<strong>und</strong>lagen seismischer Exploration – insbesondere auf Geothermie.<br />

- Baker Hughes, 08.01.<strong>2010</strong>; Celle.<br />

WIEDERHOLD, H., STEUER, A., SIEMON, B., MEYER, U. & SCHAUMANN, G. (<strong>2010</strong>):<br />

Aerogeophysikalische Befliegung des norddeutschen Küstenraums. - Kolloquium Angewandte<br />

Geowissenschaften, TU Berlin, 08.02.<strong>2010</strong>; Berlin.


5.3.3 Externe Vorträge<br />

AGEMAR, T., ALTEN, J.-A., GANZ, B., KUDER, J., SCHUMACHER, S. & SCHULZ, R.<br />

(<strong>2010</strong>): 3D-Modelle im Geothermischen Informationssystem für Deutschland. - Vortrag,<br />

3D-Geologie-Workshop, 05.11.<strong>2010</strong>; St. Quirin.<br />

AGEMAR, T., ALTEN, J.-A., KUDER, J., PESTER, S. & SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Aufbau eines<br />

Internet-basierten Informationszentrums für geothermische Energienutzung. –<br />

Vortrag, Gocad-Anwender-Treffen, 23.03.<strong>2010</strong>; Freiberg.<br />

ATTWA, M., GÜNTHER, T., GRINAT, M., BINOT, F. & HOLLAND, R. (<strong>2010</strong>): The use<br />

of electrical so<strong>und</strong>ing data to estimate hydraulic aquifer characteristics at the field<br />

scale. - DGG Meeting <strong>2010</strong>, 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

BANSAL, A.R., GABRIEL, G. & DIMRI, V.P. (<strong>2010</strong>): Depth to the bottom of magnetic<br />

sources in Germany – analysis of anomalies of the Earth’s magnetic total field. - 8th<br />

SPG Conference & Exposition on Petroleum Geophysics, 01.-03.02.<strong>2010</strong>; Hyderabad<br />

(Indien).<br />

BANSAL, A.R., GABRIEL, G. & DIMRI, V.P. (<strong>2010</strong>): Depth to the Bottom of Magnetic<br />

Sources in Germany. - EGM <strong>2010</strong> International Workshop Adding new value to Electromagnetic,<br />

Gravity and Magnetic Methods for Exploration, 11.-14.04.<strong>2010</strong>; Capri,<br />

Italy.<br />

BAUMGARTEN, H. (<strong>2010</strong>): Die Wealden-Sandsteine als Reinjektionshorizont in der<br />

Bohrung Groß Buchholz GT-1. - Bodenk<strong>und</strong>liches Seminar Univ. Hannover,<br />

11.02.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

BECHTOLD, M., VANDERBORGHT, J., HERBST, M., WEIHERMÜLLER, L., KASTEEL,<br />

R., IPPISCH, O., GÜNTHER, T. & VEREECKEN, H. (<strong>2010</strong>): Preferential upward flow in<br />

soils: A 3D comparison of modeled and ERT-derived data from a salt tracer experiment<br />

<strong>und</strong>er evaporation conditions. - EGU General Assembly <strong>2010</strong>; Vienna.<br />

BRANDES, C., POLOM, U., WINSEMANN, J: (<strong>2010</strong>): Pleistocene reactivation of<br />

basement faults, triggered by ice-sheet advance, glacial lake formation and sediment<br />

loading. DEUQUA, 13.-17.09.<strong>2010</strong>; Greifswald.<br />

BRAUN, M. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Einfluss der elektrischen Leitfähigkeit bei der<br />

Bestimmung der 2D-Wassergehaltsverteilung in der Inversion von SNMR-Daten. -<br />

Vortrag, 70. Jahrestagung der Dt. Geophys. Ges., 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

BURSCHIL, T., JØRGENSEN, F., SCHEER, W. & WIEDERHOLD, H. (<strong>2010</strong>): Integrated<br />

geological-geophysical data as basis for the gro<strong>und</strong>water model of the North Sea Island<br />

Föhr. - 5th CLIWAT Partner Meeting, 1.-2.12.<strong>2010</strong>; Ghent, Belgien.<br />

COSCIA, I., GREENHALGH, S., LINDE, N., GREEN, A., GÜNTHER, T., DOETSCH, J. &<br />

VOGT, T. (<strong>2010</strong>): Examination of seismoelectric observations at the test site Schillerslage<br />

and laboratory. - 16th European Meeting of Environmental and Engineering<br />

Geophysics of the Near Surface Geoscience Division of EAGE, 06.-08.09.<strong>2010</strong>; Zurich.<br />

COSTABEL, S. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Abschätzung der relativen hydraulischen<br />

Leitfähigkeit mithilfe der Kernspinresonanz im Erdmagnetfeld. - Jahrestagung d. Dt.<br />

Geophys. Ges., 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

DLUGOSCH, R., MÜLLER-PETKE, M., GÜNTHER, T. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Aquifer<br />

characterisation by Magnetic Resonance field and laboratory measurements. -<br />

16th European Meeting of Environmental and Engineering Geophysics of the Near<br />

Surface Geoscience Division of EAGE, 06.-08.09.<strong>2010</strong>; Zurich.<br />

171


172<br />

DOETSCH, J., COSCIA, I., GREENHALGH, S., LINDE, N., GREEN, A. & GÜNTHER, T.<br />

(<strong>2010</strong>): The Borehole Fluid Effect in Electrical Resistivity Imaging. - EGU General Assembly,<br />

02.-07.05.<strong>2010</strong>; Vienna.<br />

GABRIEL, G. (<strong>2010</strong>): Kurzbericht Stand der regionalen Karten des Schwere- <strong>und</strong><br />

Magnetfeldes. - Ries-Workshop, 17.-19.05.<strong>2010</strong>; Nördlingen.<br />

GABRIEL, G., ELLWANGER, D., HOSELMANN, C., WEIDENFELLER, M. & WIELANDT-<br />

SCHUSTER, U. (<strong>2010</strong>): Exploring the Quaternary of the Heidelberg Basin – a multidisciplinary<br />

approach based on new cored boreholes. - GeoDarmstadt <strong>2010</strong>, 11.-<br />

13.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

GABRIEL, G., KRAWCZYK, C., WONIK, T. & ROLF, C. (<strong>2010</strong>): Geophysikalische Beiträge<br />

des <strong>LIAG</strong> zu einer Forschungsbohrung im Ries. - Ries-Workshop, 17.-<br />

19.05.<strong>2010</strong>; Nördlingen.<br />

GEBREGZIABHER, B., GÜNTHER, T. & WIEDERHOLD, H. (<strong>2010</strong>): Integrated Geophysical<br />

Methods Applied for Sinkhole Investigations at Münsterdorf Area, North Germany.<br />

- Ergebnisdiskussion Erdfälle Münsterdorf, 06.07.<strong>2010</strong>; Flintbek.<br />

GRINAT, M., SÜDEKUM, W., EPPING, D., GRELLE, T. & MEYER, R. (<strong>2010</strong>): An automated<br />

electrical resistivity tomography system to monitor the freshwater/saltwater<br />

zone on a North Sea island. – 5th CLIWAT Partner Meeting, 01.-02.12.<strong>2010</strong>; Gent,<br />

Belgien.<br />

GÜNTHER, T. (<strong>2010</strong>): f-tau-Inversion: Spektrale Inversion von SIP-Daten auf Basis<br />

des Debye-Modells – verschiedene Feldmessungen. - Workshop Hochauflösende<br />

Geoelektrik, 05.-06.10.<strong>2010</strong>; Machern.<br />

GÜNTHER, T. (<strong>2010</strong>): f-tau-Inversion: Vollständige spektrale Inversion von SIP-Feld-<br />

Messungen auf Basis des Debye-Modells. - 70. Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen<br />

Gesellschaft, 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

GÜNTHER, T., DLUGOSCH, R., HOLLAND, R. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Aquifer<br />

characterization using coupled inversion of MRS & DC/IP data on a hydrogeophysical<br />

test-site. - SAGEEP meeting <strong>2010</strong>; 11.-15.04.<strong>2010</strong>; Keystone, Colorado.<br />

GÜNTHER, T., DLUGOSCH, R., HOLLAND, R. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): MRS <strong>und</strong> SIP<br />

als neue geophysikalische Methoden in Kombination zur Bewertung sedimentärer<br />

Gr<strong>und</strong>wasserspeicher. - GeoDarmstadt, 10.-13.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

HARTMANN VON, H., BUNESS, H., THOMAS, R. & SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Seismische<br />

Exploration in der Molasse als Gr<strong>und</strong>lage für die Reservoirsimulation. - Der Geothermie<br />

Kongress <strong>2010</strong>, 17.-19.11.<strong>2010</strong>; Karlsruhe.<br />

HALISCH, M. (<strong>2010</strong>): Das Unsichtbare sichtbar machen - Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen<br />

der hochauflösenden Röntgen-Computertomographie in der Geophysik. - Geo-<br />

Kolloquium des Instituts für Geophysik der TU Clausthal, 25.11.<strong>2010</strong>; Clausthal.<br />

HALISCH, M., HÜBNER, W. & MÜLLER, C. (<strong>2010</strong>): Combination of petrophysical research,<br />

high resolution CT imaging and pore space extraction. - Vortrag, High Resolution<br />

X-ray CT Symposium <strong>2010</strong>, 31.08.-02.09.<strong>2010</strong>; Dresden.<br />

HAMBACH, U. & ROLF, C. (<strong>2010</strong>): Pleistocene climatic cyclicity recorded in Upper<br />

Rhine Graben sediments. - GeoDarmstadt <strong>2010</strong>, 10.-13.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

HOLLAND, R., GÜNTHER, T. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Aquifer characterization by<br />

Spectral Induced Polarisation - field and lab measurements. - 16th European Meeting<br />

of Environmental and Engineering Geophysics of the Near Surface Geoscience<br />

Division of EAGE, 06.-08.09.<strong>2010</strong>; Zurich.


HOLLAND, R., SAUER, J. & GÜNTHER, T. (<strong>2010</strong>): SIP-Messungen zur Ableitung hydraulischer<br />

Parameter - Ergebnisse aus Feld <strong>und</strong> Labor. - Workshop hochauflösende<br />

Geoelektrik/IP, 05-06.10.<strong>2010</strong>; Machern/Leipzig.<br />

HOLZHAUER, J., GÜNTHER, T. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Examination of seismoelectric<br />

observations at the test site Schillerslage and laboratory. - 16th European<br />

Meeting of Environmental and Engineering Geophysics of the Near Surface Geoscience<br />

Division of EAGE, 06.-08.09.<strong>2010</strong>; Zurich, Swiss.<br />

HOSELMANN, C., ELLWANGER, D., GABRIEL, G., LAUER, T. & WEIDENFELLER, M.<br />

(<strong>2010</strong>): Forschungsbohrungen im Heidelberger Becken: Entwicklung einer neuen Lithostratigraphie<br />

für das Quartär des nördlichen Oberrheingrabens. - GeoDarmstadt<br />

<strong>2010</strong>, 11.-13.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

HÜBNER, R., HELLER, K., GÜNTHER, T. & KLEBER, A. (<strong>2010</strong>): Verbesserte Methoden<br />

für die Auswertung von time-lapse ERT zum Monitoring oberflächennaher Fließwege<br />

am Hang. - 70. Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft, 15.-<br />

18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

HÜBNER, W., ORILSKI, J., BAUMGARTEN, H., MÜLLER, C., HALISCH, M., HUNZE, S.<br />

& WONIK, T. (<strong>2010</strong>): Petrophysikalische Charakterisierung von Sandsteinen aus potentiellen<br />

Zielhorizonten der Bohrung Groß Buchholz GT1. - 70. Jahrestagung der<br />

Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft, 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

HÜBNER, W., HALISCH, M. & MÜLLER, C. (<strong>2010</strong>): Imaging of drill cuttings and comparison<br />

with NMR based pore space characterisation. - Vortrag, High Resolution Xray<br />

CT Symposium <strong>2010</strong>, 31.08.-02.09.<strong>2010</strong>; Dresden.<br />

HUNZE, S. (<strong>2010</strong>): Sedimente <strong>und</strong> Strukturen in der Paffrath-Mulde. - Paffrath<br />

Workshop, 15.04.<strong>2010</strong>; Krefeld.<br />

IGEL, J. & PREETZ, H. (<strong>2010</strong>): Small-scale soil moisture determination with GPR. -<br />

EGU General Assembly <strong>2010</strong>, 03.-07.05.<strong>2010</strong>; Wien, Österreich.<br />

IGEL, J., ALTFELDER, S., HENNINGS, V., PREETZ, H. & TAKAHASHI, K. (<strong>2010</strong>): From<br />

Soil Measurements to Detector Performance - How to Predict Soil Influence on EMI<br />

and GPR Sensors. - ANTEM/AMEREM Conference, 05.-09.07.<strong>2010</strong>; Ottawa, Kanada.<br />

IGEL, J., PREETZ, H. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Charakterisierung der kleinräumigen<br />

Bodenwasserverteilung mittels Georadar <strong>und</strong> Geoelektrik. - GeoDarmstadt, 10.-<br />

13.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

JANIK, M., FRÖMMEL, S., KRUMMEL, H., WIEBE, H. & HOLLAND, R. (<strong>2010</strong>): Geoelektrik-Monitoring<br />

einer Hangrutschung. - DGG Meeting <strong>2010</strong>, 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

KÖNIGER, P. (<strong>2010</strong>): Spatiotemporal variation of stable isotopes in river water of the<br />

Weser basin, Germany. - EGU General Assembly, 11.-15.04.<strong>2010</strong>; Vienna.<br />

KÖNIGER, P. & STADLER, S. (<strong>2010</strong>): Isotope hydrological methods for research and<br />

sustainable management of water resources in semiarid and arid regions. - GIAN<br />

Alumni-Network and German Alumni Ecosystem Network in Arid and Semi-Arid Regions<br />

(GAENSAR) 'Protection and Utilization of Ecosystems in Arid and Semi-Arid Regions',<br />

01.-03.10.<strong>2010</strong>; Teheran, Iran.<br />

KÖNIGER, P., BARTA, G., THIEL, C., WACHA, L., NOVOTHNY, Á., BAJNOCZI, B.,<br />

HORVATH, E., TECHMER, A. & FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>): Stable isotope patterns of bulk<br />

carbonate and secondary carbonate components from the Süttõ loess sequence<br />

(Hungary). - DAAD-Workshop on Traces of Quaternary Environmental changes preserved<br />

in loess of Hungary, 22-23th October; Budapest, Hungary.<br />

173


174<br />

KRAWCZYK, C.M., POLOM, U., HANSEN, L., L’HEUREUX, J.-S., LONGVA, O. & LE-<br />

COMTE, I. (<strong>2010</strong>): High-resolution shear-wave reflection seismics in the landslideaffected<br />

harbour area of Trondheim, Norway. - GeoDarmstadt<strong>2010</strong>, 10.-13.10.<strong>2010</strong>;<br />

Darmstadt.<br />

KRAWCZYK, C.M., POLOM, U., L’HEUREUX, J.-S., HANSEN, LECOMTE, I. & LONGVA,<br />

O. (<strong>2010</strong>): Urban shear-wave reflection seismics in the Trondheim harbour area,<br />

Norway. - SEISMIX conference, 29.08.-04.09.<strong>2010</strong>; Cairns, Australia.<br />

KRÜGER, J. & GRINAT, M. (<strong>2010</strong>): Geoelektrische Messungen an holozänen Lockersedimenten<br />

der Kernbohrung CAT NIE 02 bei Cuxhaven. - 14. Seminar Hochauflösende<br />

Geoelektrik, 05.-06.10.<strong>2010</strong>; Machern bei Leipzig.<br />

LANG, J., STEINMETZ, D., BRANDES, C., POLOM, U. & WINSEMANN, J. (<strong>2010</strong>): A<br />

Depositional Model for the Middle Pleistocene Succession of Schöningen, NW Germany:<br />

Facies analysis, seismic startigraphy and 3D subsurface modelling (GoCad). -<br />

DEUQUA, 13.-17.09.<strong>2010</strong>; Greifswald.<br />

LAUER, T., FRECHEN, M., HOSELMANN, C., KRBETSCHEK, M., WEIDENFELLER, M. &<br />

TSUKAMOTO, S. (<strong>2010</strong>): Luminescence and Infrared Radiofluorescence dating of<br />

Upper and Middle Pleistocene fluvial units from the northern Upper Rhine Graben<br />

(Heidelberg Basin).- Geo-Darmstadt Konferenz, 11.-13.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

LAUER, T., KRBETSCHEK, M., TSUKAMOTO, S. & FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>): Assessing<br />

the potential of a post-IR yellow stimulated signal from K-feldspars for dating Quaternary<br />

sediments. - Oral presentation on 10th international conference on METH-<br />

ODS OF ABSOLUTE CHRONOLOGY, 22th-25th April; Gliwice/Poland.<br />

LÖHKEN, J. & SCHELLSCHMIDT, R. (<strong>2010</strong>): Forschungsverb<strong>und</strong> gebo - Geothermie<br />

<strong>und</strong> Hochleistungsbohrtechnik : Projekt G 5 : Hydromechanisches Verhalten geothermischer<br />

Reservoire. – Projekttreffen, Baker Hughes, 03.09.<strong>2010</strong>; Celle.<br />

LÖHKEN, J. & SCHELLSCHMIDT, R. (<strong>2010</strong>): Forschungsverb<strong>und</strong> gebo - Geothermie<br />

<strong>und</strong> Hochleistungsbohrtechnik : Projekt G 5 : Hydromechanisches Verhalten geothermischer<br />

Reservoire. - Geosystem-Klausurtagung, 13.09.<strong>2010</strong>; Reinhausen.<br />

LÜSCHEN, E., DUSSEL, M., THOMAS, R. & SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): 3D-Seismik Unterhaching<br />

2009 - Der Geothermie Kongress <strong>2010</strong>, Geothermische Vereinigung-<br />

B<strong>und</strong>esverband Geothermie, 17.-19.11.<strong>2010</strong>; Karlsruhe.<br />

LÜSCHEN, E., DUSSEL, M., THOMAS, R. & SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Geothermie Großraum<br />

München: 3D Seismik Unterhaching 2009.- Vortrag, DGG Jahrestagung Bochum<br />

15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

LÜSCHEN, E., DUSSEL, M., THOMAS, R. & SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): 3D seismic survey for<br />

deep geothermal exploration at Unterhaching, Munich, Germany. - 72nd Meeting European<br />

Association of Geoscientists & Engineers, 14-17 June <strong>2010</strong>; Barcelona.<br />

MUELLER-PETKE, M. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Improving the signal-to-noise ratio<br />

of surface-NMR measurements by reference channel based noise cancellation. - Ext.<br />

abstract, 16th European Meeting of Environmental and Engineering Geophysics of<br />

the Near Surface Geoscience Division of EAGE, 06.-08.09.<strong>2010</strong>; Zurich.<br />

MUELLER-PETKE, M. & YARAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Oberflächen-Nuklear-Magnetische-<br />

Resonanz : Ein wichtiges Tool der Hydrogeophysik. - GeoDarmstadt, <strong>2010</strong>;<br />

13.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

MUSMANN, P., BUNESS, H. & KRAWCZYK, C. (<strong>2010</strong>): High-resolution Seismic Imaging<br />

of Near-Surface Fault Zones in the Upper Rhine Graben, Germany. - EGU General<br />

Assembly, 02.-07.05.<strong>2010</strong>; Vienna.


MUSMANN, P., THOMAS, R. & BUNESS, H. (<strong>2010</strong>): Forschungsverb<strong>und</strong> gebo - Geothermie<br />

<strong>und</strong> Hochleistungsbohrtechnik: Projekt G1: Seismische Erk<strong>und</strong>ung von geologischen<br />

Störungszonen. - Geosystem-Klausurtagung, 13.-14.09.<strong>2010</strong>; Reinhausen.<br />

MUSMANN, P., THOMAS, R. & BUNESS, H. (<strong>2010</strong>): Forschungsverb<strong>und</strong> gebo - Geothermie<br />

<strong>und</strong> Hochleistungsbohrtechnik: Projekt G1: Seismische Erk<strong>und</strong>ung von geologischen<br />

Störungszonen. - Statusseminar bei Baker Hughes;05.02.<strong>2010</strong>; Celle.<br />

NOELL, U., GANZ, C., ALTFELDER, S., GÜNTHER, T., DUIJNISVELD, W. & GRISSE-<br />

MANN, C. (<strong>2010</strong>): Observation of infiltration experiments with time lapse electrical<br />

resistivity tomography. - EGU General Assembly <strong>2010</strong>, 11.-15.04.<strong>2010</strong>; Vienna.<br />

NOELL, U., GÜNTHER, T. & ALTFELDER, S. (<strong>2010</strong>): Observation of Infiltration Processes<br />

by 3D- ERT Measurements: Results and Problems. - 16th European Meeting of<br />

Environmental and Engineering Geophysics of the Near Surface Geoscience Division<br />

of EAGE, 06.-08.09.<strong>2010</strong>; Zurich, Swiss.<br />

NOVOTHNY, Á, HORVÁTH, E., FRECHEN, M., KÖNIGER, P., THIEL, C., WACHA, L.,<br />

ROLF, C., KROLOPP, E., BARTA, G. & BAJNÓCZI, B. (<strong>2010</strong>): Detailed chronological<br />

and high resolution grain size, geochemical and palaeomagnetic study of the Süttö<br />

loess-palaeosol sequence, Hungary. - XIX Congress of the Carpathian Balkan Geological<br />

Asssociation, 23.-26.09.<strong>2010</strong>; Thessaloniki, Griechenland.<br />

NOVOTHNY, Á., HORVÁTH, E., FRECHEN, M., THIEL, C., WACHA, L. & ROLF, C.<br />

(<strong>2010</strong>): Investigating the penultimate and last glacial cycles of the Süttõ loess section<br />

using luminescence dating, high-resolution grain size and palaeomagnetic data.<br />

- DAAD- Workshop Traces of Quaternary Environmental changes preserved in loess<br />

of Hungary, 22.-23.10.<strong>2010</strong>; Budapest, Ungarn.<br />

ORILSKI, J., HALISCH, M., HÜBNER, W., RÖHLING, H.-G. & WONIK, T. (<strong>2010</strong>):<br />

Petrophysikalische Charakterisierung des Mittleren Buntsandsteins (Bohrung Hämelerwald<br />

Z1) als potentieller geothermischer Zielhorizont. - GeoDarmstadt <strong>2010</strong>,<br />

11.10.-13.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

POLOM, U. (<strong>2010</strong>): Hochauflösende seismische Struktur- <strong>und</strong> Parametererk<strong>und</strong>ung<br />

mittels Scherwellenvibratoren <strong>und</strong> Land Streamern - Messtechnische Entwicklungen<br />

<strong>und</strong> Fallbeispiele. DGG-Kolloquium 'Entwicklung Geophysikalischer Messgeräte'. - 70.<br />

Jahrestagung der Deutsche Geophysikalischen Gesellschaft, 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Ruhr-<br />

Universität Bochum.<br />

POLOM, U., HANSEN, L., SAUVIN, G., L’HEUREUX, J.-S., LECOMTE, I., KRAWCZYK,<br />

C.M., VANNESTE, M. & LONGVA, O. (<strong>2010</strong>): Joint Land and Shallow-marine Seismic<br />

Investigations of Landslide Processes in the Bay of Trondheim, Mid-Norway. – SA-<br />

GEEP, 11.-15.4.<strong>2010</strong>; Keystone, CO, USA.<br />

POLOM, U., HOCK, S., MIKULLA, S., KRÜGER, K., LÜTH, S. & GIESE, R. (<strong>2010</strong>): Domesticating<br />

and controlling of a stubborn, magnetostrictive driven high-frequency<br />

vibratory seismic source for <strong>und</strong>ergro<strong>und</strong> applications. - GeoDarmstadt, 11.-<br />

23.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

POLOM, U. (<strong>2010</strong>): Hochauflösende Seismik über versiegelten Flächen - Scherwellen<br />

erschließen neue Räume. - GeoDarmstadt, 11.-23.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

PREETZ, H., HANNAM, J. & IGEL, J. (<strong>2010</strong>): Magnetische Eigenschaften von Böden<br />

als Indikatoren ihrer Pedogenese. - GeoDarmstadt, 11.-13.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

PREETZ, H., HANNAM, J. & IGEL, J. (<strong>2010</strong>): Relationships between reddening and<br />

soil magnetic properties as indices for the weathering of tropical soils. - EGU General<br />

Assembly <strong>2010</strong>, 03.-07.05.<strong>2010</strong>; Wien.<br />

175


176<br />

PREETZ, H., HENNINGS, V. & IGEL, J. (<strong>2010</strong>): Einfluss der magnetischen Suszeptibilität<br />

auf Metalldetektoren für die Landminensuche: Fallbeispiel Angola. - 70.<br />

Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft, 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

PREETZ, H., TAKAHASHI, K. & IGEL, J. (<strong>2010</strong>): The significance of soil characterisation<br />

for metal detector and gro<strong>und</strong>-penetrating radar tests for landmine detection . -<br />

International Test and Evaluation Program for Humanitarian Demining, 7th Meeting<br />

of the Working Group on Multi-Sensors, 20.05.<strong>2010</strong>; BAM, Berlin.<br />

REIMANN, T, HARFF, J., TSUKAMOTO, S., OSADCZUK, K. & FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>):<br />

Reconstruction of Holocene coastal foredune progradation using luminescence dating<br />

– an example from the Swina barrier (NW Poland). 35. Hauptversammlung der<br />

Deutschen Quartärvereinigung DEUQUA e.V. 12th Annual Conference of the INQUA<br />

PeriBaltic Working Group, 13-17. September; Greifswald.<br />

REIMANN, T., LINDHORST, S., FRECHEN, M. & HASS, C.H. (<strong>2010</strong>): Applied Geophysics<br />

and Geochronology - tools to unravel Holocene coastal dynamics of Sylt (German<br />

Bight). - 70. Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft, 15.–<br />

18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

REIMANN, T., LINDHORST, S., FRECHEN, M. & HASS, C.H. (<strong>2010</strong>): Unravelling Holocene<br />

coastal dynamics of Sylt (German Bight) using optically stimulated luminescence<br />

dating method. The Wadden Sea: Changes and Challenges in a World Heritage<br />

Site. – Workshop, Alfred-Wegner-Institut, 03-07. May, List (Sylt).<br />

REIMANN, T., LINDHORST, S., THOMSEN, K., MURRAY, A. & FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>):<br />

OSL Datierung von kontaminierten Strandsedimenten von Sylt (Nordsee) - singlegrains<br />

vs. small aliquots. - Deutsches Treffen zur Lumineszenz- <strong>und</strong> ESR Datierung;<br />

5-7.11; Innsbruck (Österreich).<br />

REIMANN, T., THOMSEN, K., MURRAY, A.S., TSUKAMOTO, S., LINDHORST, S. &<br />

FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>): Dating young quartz and feldspar – Insights from multi-grain<br />

and single grain analyses. - Leibniz Pakt Luminescence Workshop, 25.-26.10.<strong>2010</strong>;<br />

Hannover.<br />

REIMANN, T., THOMSEN, K.J., MURRAY, A.S., TSUKAMOTO, S. & FRECHEN, M.<br />

(<strong>2010</strong>): The potential of K-feldspar for optical dating of young coastal sediments –<br />

multi-grain and single-grain analyses. - UK TLOSLESR Meeting, 8-10. September;<br />

Oxford (Great Britain).<br />

RONCZKA, M. & MUELLER-PETKE, M. (<strong>2010</strong>): Untersuchungsergebnisse zur Anwendung<br />

einer CPMG-Sequenz mit linear zunehmender tau-Verteilung an verschiedenen<br />

Materialien. - Projekttreffen Bohrloch NMR, 07.10.<strong>2010</strong>; Saarbrücken.<br />

RÜCKER, C. & GÜNTHER, T. (<strong>2010</strong>): Ein erweitertes Inversionskonzept für die Geoelektrik<br />

– BERT 2. - Workshop Hochauflösende Geoelektrik, 05.-06.10.<strong>2010</strong>; Machern.<br />

SAUER, J., HOLLAND, R. & GÜNTHER, T. (<strong>2010</strong>): Erfahrungen <strong>und</strong> Probleme bei<br />

SIP–Messungen an Lockermaterial. - Workshop hochauflösende Geoelektrik/IP, 05.-<br />

06.10.<strong>2010</strong>; Machern/Leipzig.<br />

SCHINDLER, M. & SCHELLSCHMIDT, R. (<strong>2010</strong>): Temperature logs in GPK2 and<br />

GPK3. - Phase 3: Scientific & Technical Monitoring of the EGS Soultz Power Plant. -<br />

Annual meeting, 30.11.<strong>2010</strong>; Kutzenhausen, France.<br />

SCHMIDT, E.D. (<strong>2010</strong>): Aktuelle Entwicklungen im Bereich der Lumineszenzdatierungen.<br />

– Workshop Forschungsbohrung Rodderberg, 08.-09.03.<strong>2010</strong>; Bonn.


SCHMIDT, E.D. (<strong>2010</strong>): Luminescence dating of loess deposits - a Comparison of using<br />

Quartz and Feldspar as Dosimeter to extend the Age Range beyond the Eemian.<br />

- Doktorandenkolloquium Geographisches Institut, Freie Universität Berlin,<br />

28.04.<strong>2010</strong>; Berlin.<br />

SCHMIDT, E.D., MURRAY, A.S., STEVENS, T., BUYLAERT, J.P., MARKOVIC, S.B.,<br />

TSUKAMOTO, S., FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>): Elevated temperature IRSL dating of the<br />

lower part of the Stari Slankamen loess sequence (Vojvodina, Serbia) – investigating<br />

the saturation behaviour of the pIRIR290 signal. – UK Meeting on Luminescence And<br />

Electron Spin Resonance Dating, 07.-10.09.<strong>2010</strong>; Oxford.<br />

SCHMIDT, E.D., MURRAY, A.S., STEVENS, T., BUYLAERT, J.P., MARKOVIC, S.B.,<br />

TSUKAMOTO, S. & FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>): Investigating the saturation behaviour of<br />

the pIRIR290 signal from loess. – oral presentation, Final Workshop of Leibniz Pakt<br />

Project, 25.-26.10.<strong>2010</strong>.<br />

SIMON, T., ELLWANGER, D., GABRIEL, G., HOSELMANN, C., WEIDENFELLER, M. &<br />

WIELANDT-SCHUSTER, U. (<strong>2010</strong>): Ergebnisse der Forschungsbohrungen Heidelberg<br />

UniNord I <strong>und</strong> II. - Oberrheinischer Geologischer Verein e.V., 131. Tagung, 06.-<br />

10.04.<strong>2010</strong>; Bern, Schweiz.<br />

SKIBA, P. & GABRIEL, G. (<strong>2010</strong>): Reprocessing of Gravity Data as Part of Current<br />

Potential Field Maps of Germany - Herbsttagung des Arbeitskreises Geodäsie/Geophysik<br />

<strong>2010</strong>, 19.-22.10.<strong>2010</strong>; Smolenice, Slowakei.<br />

SUCKOW, A. (<strong>2010</strong>): Age-Dating of Gro<strong>und</strong>water with Isotope Hydrology: a useful<br />

tool in gro<strong>und</strong>water research <strong>und</strong>er all conditions? - Vortrag GeoDarmstadt, 10.-<br />

13.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

SÜDEKUM, W., EPPING, D., MEYER, R., GÜNTHER, T. & GRINAT, M. (<strong>2010</strong>): Vertikale<br />

Elektrodenstrecken für Monitoringmessungen im Salz-/Süßwasser-<br />

Übergangsbereich auf Borkum. - 14. Seminar Hochauflösende Geoelektrik, 05.-<br />

06.10.<strong>2010</strong>; Machern bei Leipzig.<br />

SULZBACHER, H. (<strong>2010</strong>): State of Work in CLIWAT Area D Borkum. - 4th CLIWAT<br />

Partner Meeting, 10.05.-12.05.<strong>2010</strong>; Sankelmark.<br />

SULZBACHER, H. (<strong>2010</strong>): CLIWAT Area D, the Gro<strong>und</strong> Water Model of Borkum. -<br />

Vortrag, Workshop Pre-conference Short Course on SEAWAT 3D Modelling, 21st Salt<br />

Water intrusion Meeting, 20.06.<strong>2010</strong>; Ponta Delgada/Azores, Portugal.<br />

SULZBACHER, H. (<strong>2010</strong>): CLIWAT Pilot Area D, the gro<strong>und</strong>water model of Borkum. –<br />

5th CLIWAT Partner Meeting, 01.-02.12.<strong>2010</strong>; Gent, Belgien.<br />

TAKAHASHI, K. & GÜLLE, D. (<strong>2010</strong>): ITEP dual sensor test in Germany. - International<br />

Symposium Humanitarian Demining <strong>2010</strong>, 27.-29.04.<strong>2010</strong>; Sibenik, Croatia.<br />

TAKAHASHI, K. & GÜLLE, D. (<strong>2010</strong>): ITEP dual sensor test in Germany - Overview of<br />

the test results. - International Test and Evaluation Program for Humanitarian<br />

Demining, 7th Meeting of the Working Group on Multi-Sensors, 20.05.<strong>2010</strong>; BAM,<br />

Berlin.<br />

TAKAHASHI, K., IGEL, J., & PREETZ, H. (<strong>2010</strong>): Scattering due to soil inhomogeneity<br />

in GPR landmine detection. - 70. Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen<br />

Gesellschaft, 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

TAKAHASHI, K., IGEL, J., & PREETZ, H. (<strong>2010</strong>): Influence of soil inhomogeneity on<br />

GPR for landmine detection. -13th International Conference on Gro<strong>und</strong> Penetrating<br />

Radar, 21.-25.06.<strong>2010</strong>; Lecce, Italy.<br />

177


178<br />

TAKAHASHI, K., PREETZ, H. & IGEL, J. (<strong>2010</strong>): Soil characterisation and performance<br />

of demining sensors. - International Symposium Humanitarian Demining <strong>2010</strong>,<br />

27.-29.04.<strong>2010</strong>; Sibenik, Croatia.<br />

TANNER, D.C. & KRAWCZYK, C.M. (<strong>2010</strong>): Three-dimensional structural modelling. –<br />

GeoDarmstadt, 10.-13.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

TANNER, D.C., BURCHARDT, S. & KRAWCZYK, C.M. (<strong>2010</strong>): The Geometry of Small-<br />

Scale Fracturing aro<strong>und</strong> a Fault. - TSK Conference, 8-10th April <strong>2010</strong>; Frankfurt.<br />

TANNER, D.C., MARTINI, N., BUNESS, H., GABRIEL, G. & KRAWCZYK, C.M. (<strong>2010</strong>):<br />

Three-dimensional modelling of the Heidelberg Basin, Upper Rhine Graben, from reflection<br />

seismics and core samples. TSK Conference 8-10th April <strong>2010</strong>; Frankfurt.<br />

TANNER, D.C., MARTINI, N., BUNESS, H., GABRIEL, G. & KRAWCZYK, C.M. (<strong>2010</strong>):<br />

Three-dimensional basin analysis of the Heidelberg Basin, Upper Rhine Graben. –<br />

GeoDarmstadt, 10-13th October <strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

TANNER, D.C., MARTINI, N., BUNESS, H., GABRIEL, G. & KRAWCZYK, C.M. (<strong>2010</strong>):<br />

Three-dimensional basin analysis of the Heidelberg Basin, Upper Rhine Graben. -<br />

Technischer Workshop GeORG, 18.11.<strong>2010</strong>; Freiburg i.Br.<br />

THIEL, C. (<strong>2010</strong>): n-alkane studies, grain size analysis and post-IR IRSL dating applied<br />

to Hungarian loess/palaeosol sequences. - DAAD-Workshop Traces of Quaternary<br />

Environmental changes preserved in loess of Hungary, 22.-23.10.<strong>2010</strong>; Budapest,<br />

Ungarn.<br />

THIEL, C. (<strong>2010</strong>): Die Altersstellung der Lösse <strong>und</strong> Paläoböden in Niederösterreich -<br />

Neue Erkenntnisse basierend auf Lumineszenzdatierungen. - Doktorandenkolloquium<br />

Geographisches Institut Universität Würzburg, 29.04.<strong>2010</strong>; Würzburg.<br />

THIEL, C. (<strong>2010</strong>): Unravelling the chronostratigraphy of Lower Austrian<br />

loess/palaeosol sequences. - Doktorandenkolloquium Geographisches Institut, Freie<br />

Universität Berlin, 28.04.<strong>2010</strong>; Berlin.<br />

THIEL, C., BUYLAERT, J.-P., MURRAY, A. S. & TSUKAMOTO, S. (<strong>2010</strong>): On the applicability<br />

of post-IR IRSL dating to Japanese loess. - 10th Conference on Methods of<br />

Absolute Chronology, 22.-25.04.<strong>2010</strong>; Gliwice, Polen.<br />

THIEL, C., HORVÁTH, E., FRECHEN, M. & TSUKAMOTO, S. (<strong>2010</strong>): Luminescence<br />

chronology and high-resolution grain size data for the loess section of Paks (Hungary).<br />

- International Workshop on Loess Research and Geomorphology, 17.-<br />

21.10.<strong>2010</strong>; Pécs, Ungarn.<br />

THIEL, C., MURRAY, A. S., BUYLAERT, J.-P., SCHMIDT, A., STEFFENSEN, J. P. &<br />

WILLERSLEV, E. (<strong>2010</strong>): Post-IR IRSL dating of single grains embedded in ice - a<br />

challenging task. - Leibniz Pakt Luminescence Workshop, 25.-26.10.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

THIEL, C., MURRAY, A. S., BUYLAERT, J.-P., SCHMIDT, A., STEFFENSEN, J. P. &<br />

WILLERSLEV, E. (<strong>2010</strong>): The dose rate to individual sand grains of feldspar embedded<br />

in ice. - UK Meeting on Luminescence and Electron Spin Resonance Dating. 08.-<br />

10.09.<strong>2010</strong>; Oxford, England.<br />

THIEL, C., TERHORST, B. & FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>): Chronostratigraphy of Lower Austrian<br />

loess/palaeosol sequences. - 35. DEUQUA-Tagung, 13.-17.09.<strong>2010</strong>; Greifswald.<br />

THOMAS, R. & HAHNE, B. (<strong>2010</strong>): Forschungsverb<strong>und</strong> gebo - Geothermie <strong>und</strong> Hochleistungsbohrtechnik:<br />

Projekt GS: Projektkoordination Schwerpunkt Geosystem. -<br />

Statusseminar bei Baker Hughes; 05.02.<strong>2010</strong>; Celle.


VOGT, E. (<strong>2010</strong>): Geo-Parameter aus Bohrlochmessungen <strong>und</strong> ihre Nutzung - III.<br />

gebo-Schwerpunkttreffen Bohrtechnik, 05.11.<strong>2010</strong>; Celle.<br />

VOGT, E. (<strong>2010</strong>): Geo-Parameter aus Bohrlochmessungen <strong>und</strong> ihre Nutzung - I. gebo-Schwerpunkttreffen<br />

Bohrtechnik, 27.05.<strong>2010</strong>; Celle.<br />

VOGT, E. & WONIK, T. (<strong>2010</strong>): Geo-Parameter aus Bohrlochmessungen <strong>und</strong> ihre<br />

Nutzung - II. gebo-Schwerpunkttreffen Geosystem, 13.-14.09.<strong>2010</strong>; Reinhausen.<br />

VON HARTMANN, H., BUNESS, H. & SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Hydrogeothermale Exploration<br />

in der bayerischen Molasse. - DGG Jahretagung, 15.-18.03.<strong>2010</strong>; Bochum.<br />

WIEDERHOLD, H. (<strong>2010</strong>): Germany – a transbo<strong>und</strong>ary eco-regional approach. –<br />

CLIWAT 2nd Transnational Board Meeting, 03.12.<strong>2010</strong>; Gent, Belgien.<br />

WIEDERHOLD, H., BURSCHIL, T., SCHEER, W., KÖNIG, B., KIRSCH, R., STEUER, A.<br />

& KETELSEN, H. (<strong>2010</strong>): Ein integriertes geologisch-geophysikalisches Modell der<br />

Nordseeinsel Föhr als Datenbasis zur Gr<strong>und</strong>wassermodellierung. - GeoDarmstadt,<br />

11.-13.10.<strong>2010</strong>; Darmstadt.<br />

WINSEMANN, J., MEINSEN, J., BRANDES, C. & POLOM, U. (<strong>2010</strong>): Late Saalian glacial<br />

Lake Weser (NW germany): sedimentary record, lake-level history and fluvial<br />

response to catastrophic drainage. - DEUQUA, 13.-17.09.<strong>2010</strong>; Greifswald.<br />

WONIK, T. (<strong>2010</strong>): Bohrlochgeophysikalische Messungen in Schöningen - Aussagen<br />

zu Lithologie <strong>und</strong> Sedimentzyklen. - Schöningen Workshop, 24.03.<strong>2010</strong>; Frankfurt.<br />

WONIK, T. & HUNZE, S. (<strong>2010</strong>): Physical properties, strutural features, and climate<br />

signals in lake sediments of the Lake Van derived from downhole logging. - ICDP<br />

Kick-Off-Meeting PALEOVAN, 28.01.<strong>2010</strong>; Bonn.<br />

WONIK, T. & VOGT, E. (<strong>2010</strong>): Geo-Parameter aus Bohrlochmessungen <strong>und</strong> ihre<br />

Nutzung. - GEBO - Jour Fixe, 13.08.<strong>2010</strong>; Celle.<br />

WONIK, T., HUNZE, S., HÜBNER, W., ORILSKI, J. & PROJEKTGRUPPE GENESYS<br />

(<strong>2010</strong>): Gesteinsphysikalische Untersuchung der Sandsteine in der Bohrung Groß<br />

Buchholz GT1. - Workshop 'Das GeneSys-Projekt: Stand <strong>und</strong> Perspektive',<br />

28.05.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

WONIK, T., HUNZE, S., OCHMANN, N. & PROJEKTGRUPPE GENESYS (<strong>2010</strong>): Bohrlochmessungen<br />

im Rahmen der GeneSys-Bohrung: Übersicht <strong>und</strong> erste Ergebnisse. -<br />

Workshop 'Das GeneSys-Projekt: Stand <strong>und</strong> Perspektive', 28.05.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

5.3.4 Interne Vorträge, Seminare<br />

ALTEN, J.-A., AGEMAR, T., GANZ, B., KUDER, J., SCHUMACHER, S. & SCHULZ, R.<br />

(<strong>2010</strong>): Weiterentwicklungen im Geothermischen Informationssystem. - <strong>LIAG</strong>-<br />

Austauschsitzung, 04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

BEILECKE, T., SEKTIONEN S1, S4 & S5 (<strong>2010</strong>): Die neue <strong>LIAG</strong>-Geophonsonde für<br />

geothermische Exploration. - <strong>LIAG</strong>-Seminar, 28.10.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

BENING, M. (<strong>2010</strong>): Gleichstellung <strong>2010</strong> am <strong>LIAG</strong>. - Personalratssitzung,<br />

24.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

COSTABEL, S., DLUGOSCH, R., MÜLLER-PETKE, M. & NOELL, U. (<strong>2010</strong>): Erk<strong>und</strong>ung<br />

der vadosen Zone mit der Magnetischen Resonanz Sondierung. - <strong>LIAG</strong>-<br />

Austauschsitzung, 04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

179


180<br />

DLUGOSCH, R,. HOLLAND, R. & HOLZHAUER, J. (<strong>2010</strong>): Geophysikalische Methoden<br />

zur Ableitung hydrogeologischer Parameter. - <strong>LIAG</strong>-Seminar, 27.04.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

FRECHEN, M., LAUER, T., REIMANN, T., SCHMIDT, E., THIEL, C. & TSUKAMOTO, S.<br />

(<strong>2010</strong>): Leibniz Pakt 2008-<strong>2010</strong>: Neue Lumineszenzdatierungstechniken zur Entschlüsselung<br />

von Umwelt- <strong>und</strong> Klimaveränderungen in dynamischen Landschaftssystemen.<br />

– <strong>LIAG</strong>-Kuratoriumssitzung, 07.10.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

FROITZHEIM, N., BINOT, F. & TEAM RODDERBERG (<strong>2010</strong>): Forschungsbohrung<br />

Rodderberg - Stand des Projekts. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

GEOTIS-TEAM (<strong>2010</strong>): Neue Entwicklungen im geothermischen Informationssystem<br />

GeotIS. - <strong>LIAG</strong>-Seminar, 22.06.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

GRINAT, M., SÜDEKUM, W., EPPING, D., MEYER, R. & GÜNTHER, T. (<strong>2010</strong>): Vertikale<br />

Elektrodenstrecken für Monitoringmessungen im Salz-/Süßwasser-<br />

Übergangsbereich - Beispiel Borkum. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

HALISCH, M., MÜLLER, C., HÜBNER, W. & WONIK, T. (<strong>2010</strong>): 1 Jahr Geo-CT am LI-<br />

AG – Erfahrungen, Projekte, Perspektiven. - <strong>LIAG</strong>-Seminar, 23.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

HERRMANN, J. (<strong>2010</strong>): Farbpsychologie - für Poster, Flyer. - <strong>LIAG</strong>-Seminar,<br />

11.05.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

HOLZHAUER, J., HOLLAND, R. & DLUGOSCH, R. (<strong>2010</strong>): Geophysikalische Methoden<br />

zur Ableitung hydrogeologischer Parameter. - <strong>LIAG</strong>-Seminar, 27.04.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

HÜBNER, W. (<strong>2010</strong>): NMR-Untersuchungen an Gesteinen aus der GeneSys-Bohrung.<br />

- <strong>LIAG</strong>-Seminar, 26.01.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

KRAWCZYK, C., POLOM, U., TRABS, S. & DAHM, T. (<strong>2010</strong>): Reflexionsseismik im<br />

mikroseismisch aktiven Erdfallgebiet Hamburg-Flottbek. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung,<br />

04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

LÖHKEN, J., SCHELLSCHMIDT, R. & PROJEKTGRUPPE GENESYS (<strong>2010</strong>): Untersuchungen<br />

zur Vorhersagbarkeit des Spannungsfeldes in Nordwest-Deutschland am<br />

Beispiel Hannover Groß-Buchholz. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

LÜSCHEN, E. (<strong>2010</strong>): 3D-Seismik Unterhaching. - <strong>LIAG</strong>-Seminar, 12.01.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

MÜLLER-PETKE, M., DLUGOSCH, R., HÜBNER, W., RONCZKA, M., WONIK, T. & YA-<br />

RAMANCI, U. (<strong>2010</strong>): Nuklear Magnetische Resonanz - Entwicklungen am <strong>LIAG</strong>. -<br />

<strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

NOVOTHNY, A., HORVÁTH, E., FRECHEN, M., KÖNIGER, P., THIEL, C., WACHA, L.,<br />

ROLF, C., KROLOPP, E., BARTA, G. & BAJNOCZI, B. (<strong>2010</strong>): Chronological and high<br />

resolution proxy study of the Süttö loess-palaeosol sequence in Hungary. - <strong>LIAG</strong>-<br />

Austauschsitzung, 03.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

ORILSKI, J. (<strong>2010</strong>): Hydraulische Untersuchungen an der GeneSys-Bohrung. - <strong>LIAG</strong>-<br />

Seminar, 09.03.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

ORILSKI, J., HÜBNER, W., WONIK, T. & PROJEKTGRUPPE GENESYS (<strong>2010</strong>): Gene-<br />

Sys Hannover, Neuigkeiten vom Bohrplatz <strong>und</strong> aus dem Labor. - <strong>LIAG</strong>-<br />

Austauschsitzung, 04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

ROLF, C., HAMBACH, U. & NOVOTHNY, A. (<strong>2010</strong>): Löss-Datierung durch Bestimmung<br />

relativer Paläointensitäten. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.11.<strong>2010</strong>; Hannover.


ROLF, C., WORM, K., HAMBACH, U., SCHNEPP, E. & NOVOTHNY, A. (<strong>2010</strong>): Chronostratigraphische<br />

Gliederung des Lössprofils Süttö (Mittleres Donaubecken; Ungarn)<br />

durch Informationen des Paläoerdmagnetfeldes. - <strong>LIAG</strong>-Seminar, 07.12.<strong>2010</strong>;<br />

Hannover.<br />

SCHRÖDER, H. (<strong>2010</strong>): ANDRILL - ein Überblick über die Ergebnisse des Projektes. -<br />

<strong>LIAG</strong>-Seminar, 08.06.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

SCHRÖDER, H. (<strong>2010</strong>): ANDRILL - ein Überlick über die Ergebnisse des Projektes. -<br />

<strong>LIAG</strong>-Seminar, 08.06.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

SCHULZ, B.M. (<strong>2010</strong>): Modellierung von gekoppelten THMC-Prozessen - stochastischer<br />

Ansatz. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

SIERRALTA, M. & HENJES-KUNST, F. (<strong>2010</strong>): Thermionen-Massenspektrometrie im<br />

GZH: für Isotope ab 40. - Vortrag im GZH, eingeladen durch den Nachwuchskreis,<br />

04.08.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

SIERRALTA, M., WAAS, D. & FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>): Die chronostratigraphische Stellung<br />

warmzeitlicher Torfe aus Schöningen <strong>und</strong> der Grube Nachtigall aufgr<strong>und</strong> von<br />

U/Th-Datierungen. - <strong>LIAG</strong>-Seminar, 23.02.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

SÜDEKUM, W., GRINAT, M., EPPING, D., GRELLE, T. & MEYER, R. (<strong>2010</strong>): Der Einsatz<br />

von vertikalen Elektrodenstrecken zur Erk<strong>und</strong>ung zeitlicher Änderungen im Salz-<br />

/Süßwasser-Übergangsbereich auf Borkum. - <strong>LIAG</strong>-Seminar, 23.03.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

SULZBACHER, H. (<strong>2010</strong>): Datenerhebung auf Borkum im Rahmen des CLIWAT-<br />

Projektes. - <strong>LIAG</strong>-Seminar, 09.02.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

SULZBACHER, H. & TEAM CLIWAT BORKUM (<strong>2010</strong>): Das numerische Gr<strong>und</strong>wassermodell<br />

Borkum. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

THIEL, C., MURRAY, A., BUYLAERT, J.-P. & FRECHEN, M. (<strong>2010</strong>): Wann formte sich<br />

das Eis in Grönland? - Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen der Lumineszenzdatierung. - LI-<br />

AG-Austauschsitzung, 04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

THOMSEN, C., WIEDERHOLD, H., KIRSCH, R. & LIEBSCH-DÖRSCHNER, T. (<strong>2010</strong>):<br />

Geophysikalische Erk<strong>und</strong>ung von Erdfällen in Schleswig-Holstein. - <strong>LIAG</strong>-<br />

Austauschsitzung, 04.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

VOGT, E. (<strong>2010</strong>): Geo-Parameter aus Bohrlochmessungen - Zwischenbericht. gebo-<br />

Schwerpunkttreffen Geosystem, 19.05.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

VOGT, E. (<strong>2010</strong>): Porendruck <strong>und</strong> osmotischer Druck. - S5-Seminar, 16.11.<strong>2010</strong>;<br />

Grubenhagen.<br />

VON HARTMANN, H., BEILECKE, T. & BUNESS, A.H. (<strong>2010</strong>): 3D Seismik zur Reduzierung<br />

des Fündigkeitsrisikos. - <strong>LIAG</strong>-Seminar, 26.10.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

VON HARTMANN, H., BEILECKE, T., RUMPEL, H., BUNESS, H., THOMAS, R. &<br />

SCHULZ. R. (<strong>2010</strong>): Der Einsatz von 3D-Seismik zur Reduzierung des Fündigkeitsrisikos<br />

bei Geothermieprojekten. - <strong>LIAG</strong>-Seminar, 28.10.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

VON HARTMANN, H., BUNESS, H., THOMAS, R. & SCHULZ, R. (<strong>2010</strong>): Erkennung<br />

von Karbonatfazies mit seismischen Attributen: Anwendungsbeispiel für geothermale<br />

Exploration. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

VOSS, T. & GÜNTHER, T. (<strong>2010</strong>): Salzwasseraufstieg im weiteren Sinne <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />

zum Monitoring. - <strong>LIAG</strong>-Austauschsitzung, 03.11.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

181


182<br />

WIEDERHOLD, H. (<strong>2010</strong>): Aeroelektromagnetische Untersuchungen in Norddeutschland<br />

- Gr<strong>und</strong>lage zur Bewertung von Gr<strong>und</strong>wassersystemen. - 24. Sitzung des Kuratoriums<br />

des <strong>LIAG</strong>, 25.03.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

WIEDERHOLD, H. (<strong>2010</strong>): Befliegung Deutsche Nordsee - Ergebnisse SKYTEM Befliegung.<br />

- Hauskolloquium GEOZENTRUM, 15.06.<strong>2010</strong>; Hannover.<br />

WUTTKE, M.W., HAN, J. & GUIZHU, L. (<strong>2010</strong>): Wo kein Rauch ist, ist kein Feuer?<br />

Perspektiven der Kohlebrandforschung am Ende der Phase B. - <strong>LIAG</strong>-Seminar,<br />

11.05.<strong>2010</strong>; Hannover.


5.3.5 Wissenstransfer an Hochschulen<br />

Lehrveranstaltungen<br />

Binot, F. &<br />

Grinat, M.<br />

Binot, F.,<br />

Buness, H.,<br />

Großmann, E.,<br />

Grüneberg, S.,<br />

Günther, T.,<br />

Rode W.,<br />

Wiederhold, H. &<br />

Mitarbeiter der BGR<br />

Binot, F.,<br />

Gabriel, G.,<br />

Grinat, M. &<br />

Thomas, R.<br />

Frechen, M.,<br />

Böse, M.,<br />

Schütt, B. &<br />

Rost, T.<br />

Geologische Interpretation geophysikalischer Daten. –<br />

Vorlesung, WS 2009/<strong>2010</strong>, Leibniz Universität Hannover<br />

Geophysikalisches Praktikum. – Blockveranstaltung,<br />

27.09.-01.10.<strong>2010</strong>, Leibniz Universität Hannover<br />

Geologische Interpretation geophysikalischer Daten. –<br />

Vorlesung, WS <strong>2010</strong>/2011, Leibniz Universität Hannover<br />

Relief <strong>und</strong> Böden ausgewählter Großräume.<br />

– Vorlesung, SS <strong>2010</strong>, FU Berlin<br />

Frechen, M. Quartäre Klima-, Landschafts-<strong>und</strong> Umweltarchive.<br />

- Exkursion, SS <strong>2010</strong>, FU Berlin<br />

Krawczyk, C. M. Reflexionsseismik. – Vorlesung, WS 2009/<strong>2010</strong>, TU Berlin<br />

Krawczyk, C. M. Reflexionsseismik. – Vorlesung, WS <strong>2010</strong>/2011, TU Berlin<br />

Krawczyk, C. M. Theorie der Seismik. – Vorlesung, SS <strong>2010</strong>, TU Berlin<br />

Krawczyk, C. M. &<br />

Kirsch, R.<br />

3D-Reflexionsseismik in Preetz. – Exkursion, WS<br />

2009/<strong>2010</strong>, TU Berlin<br />

Lauer, T. Sedimentologie <strong>und</strong> Geochronologie der Brühler Mittelterrasse<br />

bei Köln. – Geländeexkursion, SS <strong>2010</strong>, FU<br />

Berlin<br />

Lauer, T. &<br />

Terhorst, B.<br />

Quartärsedimente, Deckschichten <strong>und</strong> Landschaftsgenese<br />

im Odenwald <strong>und</strong> Bauland. – Exkursion, SS <strong>2010</strong>,<br />

Universität Würzburg<br />

Müller-Petke, M. Mathematische Methoden der Geophysik. – Vorlesung,<br />

SS <strong>2010</strong>, TU Berlin<br />

Schulz, R.,<br />

Jung, R.,<br />

Teodoriu, C. &<br />

Reinicke, K.<br />

Erk<strong>und</strong>ung, Charakterisierung <strong>und</strong> Erschließung tiefengeothermischer<br />

Reservoire. – Vorlesung, WS 2009/<strong>2010</strong>,<br />

TU Clausthal<br />

183


184<br />

Schulz, R.,<br />

Jung, R.,<br />

Teodoriu, C. &<br />

Reinicke, K.<br />

Stadler, S. &<br />

Königer, P.<br />

Erk<strong>und</strong>ung, Charakterisierung <strong>und</strong> Erschließung<br />

tiefengeothermischer Reservoire. – Vorlesung, WS<br />

<strong>2010</strong>/2011, TU Clausthal<br />

Isotope Hydrology. – Vorlesung, WS 2009/<strong>2010</strong>,<br />

TU Darmstadt<br />

Tanner, D. C. Regionale Geologie – Die Geologie von Schottland.<br />

- Vorlesung, WS 2009/<strong>2010</strong>, Universität Göttingen<br />

Tanner, D. C. &<br />

Leiss, B.<br />

Tanner, D. C.,<br />

Wagner, B. &<br />

Leiss, B.<br />

Gelände-Übung III. – Übung, SS <strong>2010</strong>, Universität<br />

Göttingen<br />

3D-Modellierungskurs. – Vorlesung, SS <strong>2010</strong>, Universität<br />

Göttingen<br />

Yaramanci, U. Datenverarbeitung <strong>und</strong> Filter in der Geophysik.<br />

– Vorlesung, WS <strong>2010</strong>/2011, TU Berlin<br />

Yaramanci, U.<br />

Inversion <strong>und</strong> Modellierung in der Geophysik.<br />

– Vorlesung, WS <strong>2010</strong>/2011, TU Berlin<br />

Yaramanci, U. Theorie der Geoelektrik <strong>und</strong> Elektromagnetik.<br />

– Vorlesung, SS <strong>2010</strong>, TU Berlin<br />

Yaramanci, U. Physikalisches Praktikum, Geotechnologie.<br />

– Praktikum, SS <strong>2010</strong>, TU Berlin<br />

Börner, F. &<br />

Yaramanci, U.<br />

Börner, F. &<br />

Yaramanci, U.<br />

Erk<strong>und</strong>ungsmethoden in der Geophysik. – Vorlesung,<br />

WS <strong>2010</strong>/2011, TU Berlin<br />

Geophysikalische Erk<strong>und</strong>ung in der Praxis. – Vorlesung,<br />

WS <strong>2010</strong>/2011, TU Berlin<br />

Betreute bzw. mitbetreute Studien-, Bachelor- <strong>und</strong> Diplomarbeiten<br />

(In der Liste sind nur die <strong>2010</strong> beendeten Arbeiten aufgeführt)<br />

Benjamin BAASCH Processing techniques for improved imaging of noisy<br />

high-resolution <strong>und</strong>ergro<strong>und</strong> vibroseis data from crystalline<br />

rocks (Piora-Adit, Gotthard Base Tunnel); Geophysik,<br />

TU Berlin (Diplomarbeit)<br />

Henrike<br />

BAUMGARTEN<br />

Die Wealden-Sandsteine als Reinjektionshorizont in der<br />

Bohrung Groß-Buchholz GT-1: Gesteinsphysikalische <strong>und</strong><br />

sedimentpetrographische Charakterisierung; Geowissenschaften,<br />

Leibniz Universität Hannover (Diplomarbeit)<br />

Tobias BOXBERGER Shallow geology characterisation using Rayleigh and<br />

Love wave dispersion curves derived by seismic noise<br />

measurements carried out with the GFZ-Wise array<br />

system; Geophysik, TU Berlin (Diplomarbeit)<br />

Claudia BROI Geological mapping of the Old Red Sandstone of Kerry<br />

Head, County Kerry, South-west Ireland; Geologie,<br />

Leibniz Universität Hannover (Diplomarbeit)


Nina DÖRSCHNER Rekonstruktion der holozänen Küstenentwicklung am<br />

Fulong Beach im Nordosten Taiwans unter Anwendung<br />

von Lumineszenzdatierungsverfahren; Geowissenschaften,<br />

Freie Universität Berlin (Masterarbeit)<br />

Jennifer DREILING Radiometrische Messungen der Detfurth- <strong>und</strong> Volpriehausen-Formation<br />

der Bohrung Groß-Buchholz GT1 im<br />

Projekt GeneSys; Geowissenschaften, Leibniz Universität<br />

Hannover (Bachelorarbeit)<br />

Ingo DRESSEL Curie-Tiefen in Süddeutschland, abgeleitet aus Anomalien<br />

des erdmagnetischen Totalfeldes; Geowissenschaften,<br />

Leibniz Universität Hannover (Bachelorarbeit)<br />

Norbert EBEL Analysis and petrophysical interpretation of VSP surveys<br />

on the island of Föhr; Geotechnologie, TU Berlin<br />

(Bachelorarbeit)<br />

Georg<br />

FRITZENWENGER<br />

Johannes<br />

GROSSMANN<br />

Spätquartäre Landschaftsentwicklung eines kleinen Einzugsgebietes<br />

im chinesischen Lössplateau; Geowissenschaften,<br />

Freie Universität Berlin (Diplomarbeit)<br />

Strukturgeologisches 3D-Modell des östlichen Leinetal-<br />

grabenstörungssystems bei Bovenden, Universität<br />

Göttingen (Bachelorarbeit)<br />

Nico GROSSMANN Strukturelle Bilanzierung im Bereich der Clausthaler<br />

Kulm-Faltenzone; Geologie, Leibniz Universität Hannover<br />

(Bachelorarbeit)<br />

Hauke<br />

HACHMEISTER<br />

Bernadette HEINZE<br />

Strukturgeologisches 3D-Modell des östlichen Leinetalgrabenstörungssystems<br />

bei Sudheim; Geologie,<br />

Universität Göttingen (Bachelorarbeit)<br />

Vergleichendes reflexionsseismisches Prozessing am<br />

Beispiel eines Profils an der GeneSys-Bohrung Hannover;<br />

Geophysik, Universität Stuttgart (Diplomarbeit)<br />

Wiebke JAHNKE Lumineszenzdatierung <strong>und</strong> petrographische Charakterisierung<br />

jungpleistozäner Lössprofile im Rhunetal (Südniedersachsen);<br />

Geowissenschaften, Universität Göttingen<br />

(Diplomarbeit)<br />

Achim KLASEN Ermittlungen zu den hydrogeologischen Verhältnissen im<br />

Süß-Salzwasser-Grenzbereich der elbnahen quartären<br />

Gr<strong>und</strong>wasserleiter im CAT-Testfeld des <strong>LIAG</strong>-Instituts bei<br />

Cuxhaven; Geologie, Universität Bonn (Diplomarbeit)<br />

Jiem KRÜGER Geoelektrische Verfahrensweisen <strong>und</strong> Messung der SIP<br />

an holozänen Sedimenten der Kernbohrung CAT NIE 02;<br />

Geowissenschaften, Leibniz Universität Hannover<br />

(Diplomarbeit)<br />

Moritz KUNTZER Hochauflösende Gr<strong>und</strong>wasserspiegelmessungen im Bereich<br />

des geophysikalischen Testfeldes Schillerslage;<br />

Geowissenschaften, Leibniz Universität Hannover<br />

(Bachelorarbeit)<br />

185


186<br />

Jobst LIEBAU SNMR-measurements in the east of Borkum; Physik,<br />

Universität Leipzig (Bachelorarbeit)<br />

Nicole MARTINI Retrodeformation des Heidelberger Beckens; Geologie,<br />

Leibniz Universität Hannover (Diplomarbeit)<br />

Peter MÜLLER Strukturelle Bilanzierung im Bereich des Oberharzer Devon-Sattels,<br />

Granetalsperre; Geologie, Leibniz Universität<br />

Hannover (Bachelorarbeit)<br />

Marlene REBENS Lumineszenzdatierung <strong>und</strong> petrologische Charakterisierung<br />

jungpleistozäner Lössprofile des Leinetals; Geowissenschaften,<br />

Universität Göttingen (Diplomarbeit)<br />

Stephan SASS<br />

Applicability of geophysical measuring methods for determination<br />

of K values in comparison to conventional<br />

measuring methods; Geowissenschaften, Leibniz Universität<br />

Hannover (Diplomarbeit)<br />

Mario SENGEBUSCH Tektonische Kartierung eines Störungsübergangs an der<br />

Ostflanke des Rheingrabens; Geologie, Leibniz Uni-<br />

versität Hannover (Bachelorarbeit)<br />

Eva STILLER Geologische Kartierung des Namur <strong>und</strong> Vise zwischen<br />

Beal <strong>und</strong> dem Cashen-Fluss, Nord-Kerry, Südwestirland;<br />

Geologie, Leibniz Universität Hannover<br />

(Diplomkartierung)<br />

Betreute bzw. mitbetreute Dissertationen<br />

Linto ALAPPAT Application of OSL Dating on coastal sediments – case<br />

studies from shallow marine sediments of Southern<br />

North Sea, Germany, and coastal sub-surface sediments<br />

from south India; Geowissenschaften, Freie Universität<br />

Berlin (Doktorarbeit)<br />

Alexander KUNZ Coastal and dune evolution in south east India revealed<br />

by optically stimulated luminescence dating; Geowissenschaften,<br />

Universität Lüneburg (Doktorarbeit)<br />

Tobias LAUER Luminescence and Infrared-Radiofluorescence dating of<br />

fluvial deposits from the Rhine System – Methodological<br />

aspects and new insights into Quaternary Geochronology;<br />

Geowissenschaften, Freie Universität Berlin<br />

(Doktorarbeit)<br />

Björn MACHALETT Past Atmospheric Circulation Patterns and Aeolian Dust<br />

Dynamics Recorded in Eurasian Loess: Utilizing highresolution<br />

particle size analysis and amino acid geochronology;<br />

Geowissenschaften, Humboldt Universität<br />

Berlin (Doktorarbeit)<br />

Mohamed ABDEL-<br />

RAHMAN<br />

Geophysical and lithological characterization of the Ellerbek<br />

Valley aquifer system; Geowissenschaften, Leibniz<br />

Universität Hannover (Doktorarbeit)


Oliver MOHNKE Improved forward and inverse modelling of Surface NMR<br />

relaxation signals using multiexponential decomposition;<br />

Geophysik, TU Berlin (Doktorarbeit)<br />

Esther SCHMIDT Luminescence dating of Aeolian sediments – testing new<br />

approaches to extend the age range beyond the Eemian;<br />

Geowissenschaften, Freie Universität Berlin (Doktorarbeit)<br />

Christine THIEL On the application of post-IR IRSL dating to different<br />

environments; Geowissenschaften, Freie Universität<br />

Berlin (Doktorarbeit)<br />

Darüber hinaus haben Angehörige des <strong>LIAG</strong> verschiedentlich Diplom- <strong>und</strong> Promotionsprüfungen<br />

abgenommen bzw. an solchen Prüfungen mitgewirkt.<br />

187


5.4 Öffentlichkeitsarbeit<br />

188<br />

Ziele der Öffentlichkeitsarbeit sind<br />

- das Hervorheben der vom Institut bearbeiteten Themenfelder <strong>und</strong> deren Darstellung<br />

in ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung <strong>und</strong> wissenschaftlichen Aktualität.<br />

- die Thematisierung der angewandten Geowissenschaften <strong>und</strong> insbesondere der<br />

angewandten Geophysik in der breiten Öffentlichkeit <strong>und</strong> die Darstellung der angewandten<br />

Geowissenschaften als Zukunftsthema mit hoher gesellschaftlicher Relevanz.<br />

Die im Institut erarbeiteten Innovationen, wissenschaftlichen Ergebnisse <strong>und</strong><br />

eingesetzten Methoden werden als wirksam, effizient, anwendungsorientiert, umweltfre<strong>und</strong>lich<br />

<strong>und</strong> zukunftsträchtig präsentiert. Die Verknüpfung von Erde/Untergr<strong>und</strong><br />

mit Hightech wird insbesondere für junge Menschen als attraktiv <strong>und</strong><br />

‚der Mühe des Erlernens wert’ vorgestellt.<br />

- die Darstellung des Instituts sowohl als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, welches<br />

in deren Themenvielfalt das wichtige Forschungsfeld der angewandten Geophysik<br />

kompetent <strong>und</strong> mit internationalem Renommee abdeckt, als auch als leistungsstarker<br />

Partner im GEOZENTRUM HANNOVER – neben den beiden größeren Einrichtungen,<br />

der BGR <strong>und</strong> dem LBEG.<br />

- eine Imageoptimierung in der fachlich interessierten Öffentlichkeit <strong>und</strong> damit die<br />

Vermittlung des <strong>LIAG</strong> als attraktiver Wissenschaftspartner mit hohem Innovationspotenzial<br />

im Bereich der angewandten Geowissenschaften.<br />

Zielgruppen für die Öffentlichkeitsarbeit sind die Fachöffentlichkeit, die wissenschaftlich<br />

interessierte Allgemeinheit, junge Menschen mit Interesse für physikalische <strong>und</strong><br />

ingenieurwissenschaftliche Themen, aber besonders auch politische Entscheidungsträger<br />

<strong>und</strong> die engere wissenschaftliche Community.<br />

Highlights der Öffentlichkeitsarbeit <strong>2010</strong><br />

Einige Male ist es im Jahr <strong>2010</strong> Mitarbeitern des Instituts gelungen, in Fernsehsendungen<br />

zu Wissenschaftsthemen aufzutreten, die überregional ausgestrahlt<br />

wurden. So z.B. die 45-Minuten-Sendung des Bayerischen Fernsehens am 10.1.<strong>2010</strong><br />

um 21.15 Uhr, bei der explizit die <strong>LIAG</strong>-Projekte Unterhaching <strong>und</strong> Genesys vorgestellt<br />

wurden. Ähnlich berichtet die Sendung am 7.12. um 17.35 Uhr im Rahmen des<br />

„XENIUS - das Wissenschaftsmagazin auf ARTE“ über 26 Minuten zum Thema Geothermie.<br />

<strong>LIAG</strong> kommt dort ausführlich zu Wort. Ein einziger Auftritt in den großen<br />

Fernsehanstalten hat weit mehr Impakt als viele andere Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Besonders hilfreich <strong>und</strong> erfreulich für das Institut ist es, wenn die Themenaufbereitung<br />

seriös <strong>und</strong> nicht reißerisch unserem Tun gerecht wird.<br />

Das Maus-Heft im Sommer <strong>2010</strong>: Hier ist es gelungen, ein sperriges Thema kindgerecht<br />

aufzubereiten. Als vereinfachtes Beilagenposter hängt jetzt die Magnetik-<br />

Karte von Deutschland in vielen Kinderzimmern – <strong>und</strong> die Eltern fragen sich, was es<br />

mit der Magnetfeld-Karte wirklich auf sich hat. Die Meinungsträger-Generation konnte<br />

erreicht werden.<br />

Schon wieder vergriffen ist die zweite Auflage der 73-seitigen BMU-Broschüre<br />

„Nutzungsmöglichkeiten der Tiefen Geothermie in Deutschland“, die vom <strong>LIAG</strong> konzipiert<br />

<strong>und</strong> ausgeführt wurde. Insbesondere Lehrkräfte fragen die naturwissenschaft-


Veranstaltungen <strong>und</strong> Aktionstage<br />

lich <strong>und</strong> allgemeinverständlich gehaltene Schrift zunehmend nach, Geothermie<br />

scheint in die Lehrpläne der Schulen Einzug zu halten.<br />

Erdwärme fühlen, das pfiffige Foto einer <strong>LIAG</strong>-Praktikantin wird Foto der Woche<br />

bei der WGL <strong>und</strong> findet als Titelfoto bei der „Route der Museen“ seinen Niederschlag.<br />

Die angewandten Geowissenschaften mit ihrer experimentorientierten Ausrichtung<br />

wirken nicht nur auf wissenschaftlich Interessierte attraktiv. Um wiederholten Anfragen<br />

von verschiedenen Seiten nachkommen zu können, hat das <strong>LIAG</strong> eine Exponat-<br />

<strong>und</strong> Experimentsammlung zusammengestellt, die kontinuierlich erweitert wird. Auf<br />

Veranstaltungen <strong>und</strong> Aktionstagen werden die Exponate <strong>und</strong> Experimente als didaktisch<br />

sinnvolle Einstiegsobjekte eingesetzt.<br />

<strong>2010</strong> hat sich das Institut an folgenden Veranstaltungen <strong>und</strong> Events beteiligt:<br />

• Hannover Messe <strong>2010</strong> – Gemeinschaftsstand: Geothermische Energie „Energie<br />

aus Niedersachsen“; 19.–23. April <strong>2010</strong><br />

• MS Wissenschaft <strong>2010</strong> – Das „Energieschiff“ fuhr vier Monate durch<br />

Deutschland, <strong>LIAG</strong> war bei der Entwicklung eines Exponats beteiligt.<br />

• Parlamentarischer Abend am 18.5.<strong>2010</strong> in Berlin, <strong>LIAG</strong> thematisiert „Geophysik<br />

für Boden“ mit Experimenten, Postern <strong>und</strong> Exponaten.<br />

• Tag der Energie im September <strong>2010</strong>, hier war <strong>LIAG</strong> gleich an zwei Schauplätzen<br />

aktiv: In Borkum <strong>und</strong> im Senckenberg-Museum Frankfurt.<br />

• GeothermieNord <strong>2010</strong> am 07.-08. Septembere <strong>2010</strong> in Schwerin: Standbetreuung<br />

<strong>und</strong> Demonstration des Geothermischen Informationssystems.<br />

• GeoDarmstadt <strong>2010</strong>, 10.-13. Oktober <strong>2010</strong>, Infostand des Geozentrums,<br />

• 3. Norddeutscher Geothermietag am 28. Oktober <strong>2010</strong> in Hannover,<br />

<strong>LIAG</strong> war Mitveranstalter <strong>und</strong> in der Podiumsdiskussion vertreten,<br />

• November der Wissenschaften in Hannover - <strong>LIAG</strong> war Mitgestalter <strong>und</strong> präsentierte<br />

bei der Eröffnungsveranstaltung am 29. Oktober vor 700 Personen<br />

das Geothermie-Thema auf der Bühne.<br />

• Messeteilnahme an der geoEnergia <strong>2010</strong> am 17.-18. November <strong>2010</strong> in<br />

Karlsruhe mit einem Stand zum Geothermischen Informationssystem.<br />

189


Vorträge, Bildungsveranstaltungen, Exkursionen<br />

Schriftliches Informationsmaterial<br />

190<br />

Neben der wissenschaftlichen Vortragstätigkeit <strong>und</strong> der Beteiligung an der akademischen<br />

Lehre suchen die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter des <strong>LIAG</strong> auch den Kontakt<br />

zur fachlich interessierten Öffentlichkeit, d.h. zu Schülern, Eltern, Lehrern <strong>und</strong> Studierenden,<br />

z. B. durch<br />

• Vorführungen, Vorträge <strong>und</strong> Unterrichtsst<strong>und</strong>en zu Themen, die im Institut<br />

behandelt werden,<br />

• Laborführungen <strong>und</strong> Gerätedemonstrationen für Besuchergruppen,<br />

• Führung von Besuchergruppen im Institut <strong>und</strong> auf dem Bohrplatz der Genesys-Bohrung.<br />

Drei Pressemitteilungen wurden <strong>2010</strong> vom Institut direkt veröffentlicht, weitere gemeinsam<br />

mit dem GeoZentrum Hannover.<br />

Das Institut ist beim Wissenschaftsinformationsdienst IDW-Online akkreditiert. So erreicht<br />

es mit seinen Pressemitteilungen direkt <strong>und</strong> hocheffizient sehr viele Journalisten.<br />

Insbesondere Pressemitteilungen <strong>und</strong> Veranstaltungstermine kommen auf diese<br />

Weise den Journalisten direkt auf den Schirm.<br />

Wie in den Vorjahren haben die Angehörigen des <strong>LIAG</strong> im Rahmen ihrer Forschungsarbeiten<br />

Kontakte zur regionalen <strong>und</strong> überregionalen Presse hergestellt <strong>und</strong><br />

gepflegt. Als Ergebnis haben auch <strong>2010</strong> wieder zahlreiche Zeitungen, vereinzelt auch<br />

das Radio <strong>und</strong> das Fernsehen, über die Arbeit des <strong>LIAG</strong> berichtet. Nur ein Teil des<br />

Presse- <strong>und</strong> Medienechos wird im <strong>LIAG</strong> bekannt.<br />

<strong>2010</strong> sind wahrscheinlich über 100 Artikel in verschiedenen, oft regionalen Zeitungen<br />

erschienen. An dieser Stelle soll eine kleine Auswahl von Zeitungen, Zeitschriften<br />

<strong>und</strong> Sendern genannt sein, die in letzter Zeit in ihren Beiträgen namentlich Bezug<br />

zum Institut <strong>und</strong> seinen Forschungsthemen herstellten: Bonner Generalanzeiger, Der<br />

Tagesspiegel, DPA, dradio, Fahrgastfernsehen Üstra, GMIT, Hannoversche Allgemeine<br />

Zeitung, Husumer Nachrichten, Münchener Merkur, NDR, Nordwest-Zeitung, rbb-<br />

Kulturradio, Spiegel-Online, The Kerryman (Irland), Süddeutsche Zeitung, VDI-<br />

Nachrichten.<br />

Regelmäßig vor Geländemessungen geben die Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen vor Ort Informationsblätter<br />

für Anwohner <strong>und</strong> Interessierte heraus, die über die jeweiligen<br />

Messverfahren <strong>und</strong> das Forschungsobjekt <strong>und</strong> –ziel ausführlich Auskunft geben.<br />

Die engere Fachöffentlichkeit, insbesondere Hochschullehrer/innen, die in Deutschland,<br />

Österreich <strong>und</strong> der Schweiz im Bereich der Angewandten Geophysik tätig sind,<br />

wird durch Zusenden des vorliegenden <strong>Forschungsbericht</strong>es <strong>2010</strong> über die Arbeiten<br />

des Instituts informiert.<br />

Design ist ein Mittel, Menschen auch im affektiven Bereich anzusprechen <strong>und</strong> die Bereitschaft<br />

zu wecken, sich mit einer Sache zu befassen. Die anspruchsvollen Grafiken,<br />

wie Sie sie z. B. auf dem Titelblatt unserer <strong>Forschungsbericht</strong>e finden, sind im<br />

Institut entwickelt worden. Wir freuen uns, wenn unsere Grafiken große Plakattafeln<br />

<strong>und</strong> Eingangsexponate internationaler Veranstaltungen zieren. Wir finden sie wieder<br />

auf Messe-Flyern <strong>und</strong> Internetportalen von Großprojekten. Sie sind ein Sonderwerkzeug,<br />

um Interesse für Naturwissenschaft zu wecken.


Internet<br />

Aktiv nachgefragt<br />

Der Internetauftritt www.liag-hannover.de des Instituts wurde im Vorjahr nach seiner<br />

Neugestaltung freigeschaltet <strong>und</strong> ist inzwischen vollständig ausgebaut. Er besteht<br />

in deutscher <strong>und</strong> englischer Sprache <strong>und</strong> wird über ein Content-Management-<br />

System (CMS) von einer Redakteursgruppe aus Ingenieuren <strong>und</strong> Wissenschaftlern<br />

des Instituts aktuell gehalten. Auch separate Projektseiten von Forschungsprojekten<br />

<strong>und</strong> Wissenschaftlergruppen werden durch <strong>LIAG</strong>-Mitarbeiter mit dem CMS des Instituts<br />

gepflegt.<br />

Zusätzlich sind auf eigenen Internetseiten die Informationssysteme des <strong>LIAG</strong> erreichbar,<br />

<strong>und</strong> zwar das Fachinformationssystem Geophysik (www.fis-geophysik.de)<br />

<strong>und</strong> das Geothermische Informationssystem (www.geotis.de).<br />

Science meets parliament – unter dieser Bezeichnung organisiert die WGL Vieraugengespräche<br />

der ‚Leibniz-Wissenschaftler’ mit B<strong>und</strong>estagsabgeordneten. Achtmal<br />

waren Mitarbeiter des <strong>LIAG</strong> zu Themen wie Geothermie, Endlagerung <strong>und</strong> CO2-<br />

Verpressung zum Informationsgespräch gebeten worden.<br />

Folgende Themen wurden durch die allgemeine Öffentlichkeit wiederholt <strong>und</strong> aktiv<br />

nachgefragt: Tiefe Geothermie, insbesondere das GeneSys-Projekt <strong>und</strong> das GeotIS-<br />

Projekt, weiterhin: Hintergründe der Hubschrauberbefliegungen in Norddeutschland,<br />

Ziele <strong>und</strong> Ergebnisse von Forschungsbohrungen des Instituts.<br />

Vielfach nehmen Journalisten telefonisch Kontakt zu Institutsmitarbeitern auf, um<br />

über geowissenschaftliche Zusammenhänge Hintergr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Fachinformationen zu<br />

erhalten. Bisweilen werden derartige Kontakte zu Interviews ausgebaut.<br />

191


5.5 Veranstaltung von Tagungen, Workshops, Sitzungen<br />

etc.<br />

192<br />

Bening, M., Hübner, W.,<br />

Springer, P. & Bastek, A.<br />

BGR, LBEG, <strong>LIAG</strong> &<br />

Hannover IMPULS<br />

Bombien, H., Diepolder,<br />

G., Elfers, H., Gorling, L.,<br />

Hoselmann, C., Kersting,<br />

G., Krentz, O., Ludwig, R.,<br />

Panteleit, B., Schweizer,<br />

R., Simon, A., Stoepker,<br />

K. & Wirth, H.<br />

Informationsveranstaltung für Frauen zum Thema<br />

Rente. - 10.05.<strong>2010</strong>, 140 Teiln., Hannover<br />

3. Norddeutscher Geothermietag. – 22.10.<strong>2010</strong>,<br />

170 Teiln., Hannover<br />

2. Workshop 3D-Geologie in den Staatlichen Geologischen<br />

Diensten Deutschlands. - 04.-05.11.<strong>2010</strong>,<br />

St. Quirin/Bayern - Veranstalter<br />

Frechen, M. 10th International Conference: Methods of Absolute<br />

Chronology. - 22.-25.04.<strong>2010</strong>, 120 Teiln., Gliwice,<br />

Polen<br />

Froitzheim, N., Binot, F.,<br />

Univ. Bonn & <strong>LIAG</strong><br />

Ghoose, R. &<br />

Yaramanci, U.<br />

3. Workshop ‚<strong>LIAG</strong>-Forschungsbohrung Rodderberg'.<br />

- 08.-09.02.<strong>2010</strong>, 15 Teiln., Bonn<br />

Workshop ‘Multidisciplinary, Integrated Approaches<br />

in Near Surface Geophysics – Novel Developments,<br />

Benefits and the Road Ahead’, 72 nd EAGE Conference<br />

& Exhibition. - 13.-17.06.<strong>2010</strong>, 80 Teiln., Barcelona,<br />

Spain<br />

Hahne, B. Forschungsverb<strong>und</strong> gebo - Geothermie <strong>und</strong> Hochleistungsbohrtechnik:<br />

Klausurtagung des Schwerpunkts<br />

Geosystem. - 13.-14.09.<strong>2010</strong>, 21 Teiln.,<br />

Reinhausen<br />

Horváth, E. & Frechen, M. Loess in Hungary. - 22.-23.10.<strong>2010</strong>, 25 Teiln.,<br />

Budapest<br />

Krawczyk, C. et al. 2nd EAGE CO2-workshop. - 11.-12.3.<strong>2010</strong>,<br />

120 Teiln., Berlin<br />

Krawczyk, C. &<br />

Musmann, P.<br />

Krawczyk, C.,<br />

Orlowsky, D.,<br />

Hildebrandt, B.,<br />

Stroink, L. & Trappe, H.<br />

EGU General Assembly, Session SM2.2: Fault zone<br />

processes from (integrated) geophysical imaging. -<br />

03.-07.05.<strong>2010</strong>, 100 Teiln., Vienna, Austria<br />

DGG/SEG-workshop 'Geophysical aspects of CO2<br />

storage'. - 19.03.<strong>2010</strong>, 80 Teiln., Bochum<br />

Naser, M. & Krawczyk, C. GEODarmstadt <strong>2010</strong>, Session 'Technische Entwicklungen<br />

zur Abbildung <strong>und</strong> Überwachung in der<br />

oberflächennahen Geophysik'. - 10.-13.10.<strong>2010</strong>,<br />

60 Teiln., Darmstadt


Philipp, S., Reyer, D. &<br />

Hahne, B.<br />

gebo-Exkursion Sedimentgesteine des Norddeutschen<br />

Beckens. – 04.06.<strong>2010</strong>, 50 Teiln., Aufschlüsse<br />

Sudheim <strong>und</strong> Reinhausen<br />

S5 Workshop zu µCT-Untersuchungen in der Geophysik<br />

im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen<br />

S5 <strong>und</strong> phoenix|x-ray. - 08.12.<strong>2010</strong>, 5 Teiln.,<br />

Hannover<br />

S5 DGG-Klausursitzung. - 10.-11.06.<strong>2010</strong>, 13 Teiln.,<br />

Grubenhagen<br />

Schulz, R. Leitung der Tagung Tiefengeothermie Sachsen. -<br />

24.11.<strong>2010</strong>, ca. 100 Teiln., Dresden<br />

Schulz, R. Mitglied des Wissenschaftlichen Komitees - Der<br />

Geothermiekongress <strong>2010</strong>. - 17.-19.11.<strong>2010</strong>,<br />

550 Teiln., Karlsruhe<br />

Schulz, R. Mitglied des Programmkomitees des DGG/EAGE-<br />

Workshop ‚Geophysics for Deep Geothermal Energy’.<br />

- 25.02.2011, ca. 100 Teiln., Köln<br />

Schulz, R. 6. Internationale Geothermiekonferenz; Forum II:<br />

Herausforderung Seismizität. - 20.05.<strong>2010</strong>,<br />

ca. 100 Teiln., Freiburg<br />

Thomas, R. Mitglied des Programmkomitees des DGG/EAGE-<br />

Workshop ‚Geophysics for Deep Geothermal Energy’.<br />

- 25.02.2011, ca. 100 Teiln., Köln<br />

Thomas, R. Workshop Seismik im Kristallin im Rahmen des<br />

Forschungsverb<strong>und</strong>es Tiefengeothermie Sachsen.–<br />

08.06.<strong>2010</strong>, 15 Teiln., Hannover<br />

Tsukamoto, S. &<br />

Frechen, M.<br />

Vereecken, H.,<br />

Yaramanci, U. &<br />

Ferre, Ty.<br />

Luminescence Dating Workshop im Rahmen des<br />

Leibniz Pakts für Forschung <strong>und</strong> Innovation<br />

2008-10.- 25.-26.10.<strong>2010</strong>, 35 Teiln., Hannover<br />

EGU General Assembly, Session S7.2: Hydrogeophysics<br />

in Subsurface Hydrology.- 03.-07.05.<strong>2010</strong>,<br />

120 Teiln., Vienna, Austria<br />

Wonik, T. Sitzung der Arbeitsgruppe D-ANDRILL im Landesausschuss<br />

SCAR. - 25.06.<strong>2010</strong>, 11 Teiln., Hannover<br />

Yaramanci, U. Mitglied des Scientific Committees, 16th European<br />

Meeting of Environmental & Engineering Geophysics.<br />

- 06.-08.09.<strong>2010</strong>, 350 Teiln., Zürich, Switzerland<br />

Yaramanci, U. &<br />

Wessolek, G.<br />

Yaramanci, U.,<br />

Sauter, M. &<br />

Schüth, C.<br />

Sitzung Bodengeophysik, Geodarmstadt <strong>2010</strong>. -<br />

10.-13.10.<strong>2010</strong>, 25 Teiln., Darmstadt<br />

Sitzung Hydrogeophysik, Geodarmstadt <strong>2010</strong>. -<br />

10.-13.10.<strong>2010</strong>, 30 Teiln., Darmstadt<br />

193


5.6 Gast- u. Nachwuchswissenschaftler, Praktikanten<br />

194<br />

Gastwissenschaftler mit Aufenthaltsvereinbarung<br />

Linto ALAPPAT Dünenablagerungen in Südindien, Lumineszenzuntersuchung,<br />

01.07.2007-30.07.<strong>2010</strong><br />

Dr. Irfan AKCA Development of coupled surface NMR and DC/IP resistivity<br />

inversion, 18.10.<strong>2010</strong>-17.06.2011<br />

Mohamed ATTWA Geophysical imaging of interaction of sedimentary structure<br />

and saltwater intrusion in Holocene tidal flat deposits,<br />

Cuxhaven region, Germany, 06.04.2007-30.04.2011<br />

Meike BAGGE Mitwirkung bei der Datenerfassung <strong>und</strong> Datenbearbeitung<br />

im Rahmen der seismischen Quartäruntersuchungen<br />

in den Bereichen Sarstedt <strong>und</strong> Schöningen, 26.02.-<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

Gabriella BARTA DAAD-Austausch mit Ungarn, Karbonatisotopie an Löss,<br />

01.08.-20.08.<strong>2010</strong> <strong>und</strong> 14.11.-03.12.<strong>2010</strong><br />

Mike BLÄTTERMANN Holozäne Sedimentarchive in Serbien, 23.11.2009–<br />

28.05.<strong>2010</strong><br />

Nina DÖRSCHNER Dünenaktivität in Taiwan, 01.03.-30.04.<strong>2010</strong><br />

Berhanu<br />

GEBREGZIABHER<br />

Integrated geophysical methods applied to sinkhole<br />

problems, 01.04.2007-31.12.<strong>2010</strong><br />

Jan-Alexander KUNZ Datierung von Küstensedimenten der Süd-Andamanen im<br />

Golf von Bengalen, Indien, 01.01.2005-31.12.<strong>2010</strong><br />

Dr. Jayaprakash<br />

MUTHUMANICKAM<br />

Karbonatisotopie Indien, 15.02.-26.04.<strong>2010</strong><br />

Silke SCHMIDT Neotektonik in Ostargentinien, 09.11.2009-31.12.<strong>2010</strong><br />

Lara WACHA Löss in Kroatien – Lumineszenzuntersuchung,<br />

01.07.2007-31.08.<strong>2010</strong><br />

Gastwissenschaftler<br />

Bernadett BAJNOCZI DAAD-Austausch; Institute for Geochemical Research -<br />

Geokémiai Kutatóintézet, Hungarian Academy of Sciences<br />

- Magyar Tudományos Akadémia, 21.-24.09.<strong>2010</strong><br />

Dr. Jan-Peter<br />

BUYLAERT<br />

Vorträge/Diskussion; Risö Research Centre,<br />

24.-27.10.<strong>2010</strong><br />

Iria COSTAS Dünen als Klimaarchive (ClimAD); Universität Hamburg,<br />

01.04.-01.08.<strong>2010</strong>


Prof. Dr. Geoff<br />

DULLER<br />

Dr. Erzsébet<br />

HORVÁTH<br />

Vortrag/Diskussion; Universität Aberystwyth,<br />

24.-27.10.<strong>2010</strong><br />

DAAD-Projekt; Eötvös Loránd University (ELTE),<br />

Budapest, 01.-10.08.<strong>2010</strong><br />

Jennifer KLIMKE Einfluss der Akquisitionsgeometrie auf die seismische<br />

Strukturabbildung des Untergr<strong>und</strong>es, 01.12.<strong>2010</strong>-<br />

30.11.2011<br />

Prof. Dr. Andrew<br />

MURRAY<br />

Dr. Agnes<br />

NOVOTHNY<br />

Prof. Dr. Naomi<br />

PORAT<br />

Dr. Elisabeth<br />

SCHNEPP<br />

Dipl.-Geol. Stefan<br />

SCHÖBEL<br />

Prof. Dr. Ashok<br />

SINGHVI<br />

Prof. Dr. Helga de<br />

WALL<br />

Vortrag/Diskussion; Universität Aarhus, 24.-27.10.<strong>2010</strong><br />

DAAD-Austausch; Eötvös Loránd University (ELTE),<br />

Budapest, 24.06.-04.08.<strong>2010</strong><br />

Vortrag/Diskussion; Geological Survey Israel,<br />

24.-28.10.<strong>2010</strong><br />

Archäomagnetik, Säkularvariation Österreich; Montanuniversität<br />

Leoben, ca. 50 Tage in Grubenhagen<br />

Vorarbeiten für ein gemeinsames Projekt an Basalten aus<br />

dem Malwa Plateau (Dekkan, Indien); Universität Erlangen,<br />

15.-16.06.<strong>2010</strong> <strong>und</strong> 05.-07.10.<strong>2010</strong><br />

Vorträge/Diskussion; Physical Research Laboratory,<br />

Ahmedabad, India, 24.-28.10.<strong>2010</strong><br />

Vorarbeiten für ein gemeinsames Projekt an Basalten aus<br />

dem Malwa Plateau (Dekkan, Indien); Universität Erlangen,<br />

15.-16.06.<strong>2010</strong> <strong>und</strong> 05.-07.10.<strong>2010</strong><br />

Nachwuchswissenschaftler (Angestellte des <strong>LIAG</strong>)<br />

Matthias HALISCH Gesteinsphysik<br />

Dr. Beatrix SCHULZ Modellierung<br />

Dr. Melanie<br />

SIERRALTA<br />

Piotr SKIBA Gravimetrie<br />

Dr. David TANNER Deformationen<br />

230 Th/U-Datierungen warmzeitlicher Abfolgen<br />

195


196<br />

Praktikanten<br />

Vincent BERMEL Kombiniertes, sektionsübergreifendes Geophysikpraktikum<br />

S1 (2 Wochen), S2 (1 Woche), S5 (1 Woche),<br />

Universität Frankfurt, 16.08.-10.09.<strong>2010</strong><br />

Jessica DASSOW Reflexionsseismische Feldmessungen <strong>und</strong> Auswertung,<br />

Teilnahme am Geophysikpraktikum, Universität Göttingen,<br />

13.09.-01.10.<strong>2010</strong><br />

Malte ELEY Wasserextraktion zur Isotopenanalyse, TU Braunschweig,<br />

25.10.-17.12.<strong>2010</strong><br />

Ralf-Thomas KLUG Schülerpraktikum, Gerhart-Hauptmann-Realschule Hannover,<br />

12.-23.04.<strong>2010</strong><br />

Mario SENGEBUSCH Studentisches Praktikum Geowissenschaften, Leibniz<br />

Universität Hannover, 01.03.-09.04.<strong>2010</strong><br />

Stefan TRABS Reflexionsseismische Datenbearbeitung der Versuchsmessungen<br />

am Erdfall Flottbek, Universität Hamburg,<br />

17.05.-27.06.<strong>2010</strong><br />

Gastaufenthalte an anderen Einrichtungen<br />

Toni REIMANN Datierung von Einzelkörnern (Quarz <strong>und</strong> Feldspat) junger<br />

Küstensedimente. – Nordic Laboratory for Luminescence<br />

Dating, Riso, Dänemark, Prof. Dr. Andrew Murray,<br />

31.05.-04.09.<strong>2010</strong><br />

Esther SCHMIDT Methodische Weiterentwicklung Lumineszenzdatierungen.<br />

- Nordic Laboratory for Luminescence Dating, Riso,<br />

Dänemark, Prof. Dr. Andrew Murray, 28.04.-08.06.<strong>2010</strong><br />

Esther SCHMIDT Methodische Weiterentwicklung Lumineszenzdatierungen.<br />

- Nordic Laboratory for Luminescence Dating, Riso,<br />

Dänemark, Prof. Dr. Andrew Murray, 22.-27.02.<strong>2010</strong><br />

Esther SCHMIDT Sedimentologische Aufnahmen. – Forschungsaufenthalt,<br />

Institut für Geowissenschaften (Klima <strong>und</strong> Sedimente),<br />

Johannes Gutenberg Universität Mainz, 01.-05.02.<strong>2010</strong><br />

Christine THIEL Datierung von Einzelkörnern aus Eisbohrkernen. – Nordic<br />

Laboratory for Luminescence Dating, Riso, Dänemark,<br />

Prof. Dr. Andrey Murray, 01.-31.03.<strong>2010</strong>


5.7 Kooperationen<br />

Das <strong>LIAG</strong> kooperiert in vielfacher Weise mit Partnern aus den Staatlichen Geologischen<br />

Diensten, Hochschulen, anderen außeruniversitären Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> der<br />

Industrie. Es unterhält zahlreiche Kontakte zu Wissenschaftlern im In- <strong>und</strong> Ausland,<br />

insbesondere im Rahmen von Drittmittelvorhaben (s. Kap. 4). Nachfolgend sind laufende<br />

oder <strong>2010</strong> abgeschlossene Kooperationsvorhaben außerhalb von Drittmittelvorhaben<br />

aufgelistet.<br />

Geologische Dienste u. a.<br />

Bayerisches Landesamt für<br />

Umwelt (LfU)<br />

B<strong>und</strong>esanstalt für Geowissenschaften<br />

<strong>und</strong> Rohstoffe<br />

(BGR)<br />

B<strong>und</strong>esanstalt für Geowissenschaften<br />

<strong>und</strong> Rohstoffe<br />

(BGR)<br />

B<strong>und</strong>esamt für Kartographie<br />

<strong>und</strong> Geodäsie (BKG)<br />

Geologischer Dienst NRW<br />

Geschäftsstelle des<br />

Direktorenkreises der<br />

Staatl. Geol. Dienste (SGD)<br />

Landesamt für Geologie,<br />

Rohstoffe <strong>und</strong> Bergbau im<br />

Regierungspräsidium Freiburg,<br />

Hessisches Landesamt<br />

für Umwelt <strong>und</strong> Geologie,<br />

Landesvermessung <strong>und</strong><br />

Geobasisinformation Brandenburg,<br />

zahlreiche Universitäten<br />

Landesamt für Landwirtschaft,<br />

Umwelt <strong>und</strong> ländliche<br />

Räume (LLUR)<br />

Sächsisches Landesamt für<br />

Umwelt, Landwirtschaft <strong>und</strong><br />

Geologie (LfULG)<br />

Geothermie Großraum München, 01.05.2008,<br />

Laufzeit 3 Jahre<br />

Geothermie-Atlas zur Darstellung möglicher<br />

Nutzungskonkurrenzen zwischen CCS <strong>und</strong> Tiefer<br />

Geothermie, Dezember <strong>2010</strong>, Laufzeit 2 Jahre<br />

Auswertung von MRS-Messungen, 2009,<br />

Laufzeit 2 Jahre<br />

Austausch von Geobasisdaten <strong>und</strong> topographischen<br />

Reduktionen zur Erstellung von Potenzialfeldkarten<br />

<strong>und</strong> Geoidmodellen, unbestimmte<br />

Laufzeit<br />

Forschungsbohrung 2011 Rodderberg, Laufzeit<br />

bis 2016<br />

Übergabe von Quelltexten, Dokumentationen<br />

<strong>und</strong> Begleitinformationen für das Geothermische<br />

Informationssystem Deutschland (GeotIS)<br />

zwecks Erarbeitung eines Konzepts für dessen<br />

Weiterführung durch die SGD, Laufzeit März<br />

<strong>2010</strong> bis Oktober <strong>2010</strong><br />

Forschungsbohrungen Heidelberger Becken,<br />

Laufzeit bis <strong>2010</strong><br />

Forschungsbohrung Garding, 01.01.<strong>2010</strong>,<br />

Laufzeit 5 Jahre<br />

Forschungsverb<strong>und</strong> „Tiefengeothermie Sachsen“<br />

(FV TGSN), 01.09.2009, mehrjährig<br />

197


198<br />

Hochschulinstitute u. a.<br />

Forschungszentrum Jülich Timelapse-ERT für das Monitoring von<br />

Fluidtransport in ungesättigten Medien, 2007,<br />

3 Jahre<br />

FU Berlin TOPOI, 01.01.2008, 6 Jahre<br />

Inst. f. Meteorologie <strong>und</strong><br />

Geophysik d. Univ. Wien<br />

Austausch <strong>und</strong> Neubearbeitung von Schweremessungen<br />

entlang der deutsch-österreichischen<br />

Grenze, unbefristete Laufzeit<br />

RWTH Aachen Übernahme geothermisch relevanter petrophysikalischer<br />

Messdaten der RWTH zwecks deren<br />

Abspeicherung im Fachinformationssystem Geophysik,<br />

Laufzeit 01.07.-31.12.<strong>2010</strong><br />

Steinmann-Institut,<br />

Universität Bonn<br />

Forschungsbohrung 2011 Rodderberg, Laufzeit<br />

bis 2016<br />

Techn. Univ. Clausthal Kooperationsvertrag über die Zusammenarbeit<br />

auf dem Gebiet der Geowissenschaften, ab<br />

09.10.2009, unbefristete Laufzeit<br />

Techn. Univ. Clausthal SIP-Labor-Messungen <strong>und</strong> Bestimmung innerer<br />

Oberfläche, 2009, Laufzeit 2 Jahre<br />

Techn. Univ. Dresden Geoelektrisches Monitoring zur Erk<strong>und</strong>ung oberflächennaher<br />

Fließwege am Hang, 2008,<br />

Laufzeit 3 Jahre<br />

Techn. Univ. Berlin Auswertung von MRS-Messungen, 2009,<br />

Laufzeit 2 Jahre<br />

TU Braunschweig,<br />

TU Clausthal,<br />

Univ. Hannover,<br />

Univ. Göttingen,<br />

BGR, Baker Hughes Celle<br />

Kooperationsvereinbarung Forschungsverb<strong>und</strong><br />

Geothermie <strong>und</strong> Hochleistungsbohrtechnik<br />

(gebo), 01.02.2009, Laufzeit 6 Jahre<br />

TU Hamburg-Harburg KLIMZUG-Nord, 01.04.2009, 5 Jahre<br />

Univ. Bonn Auswertung von SIP-Messungen, 2009,<br />

Laufzeit 2 Jahre<br />

Univ. Bonn Seismoelektrik-Modellierung mit COMSOL, 2009,<br />

Laufzeit 3 Jahre<br />

Univ. Hamburg 4D-Rekonstruktion der großen Wanderdünen auf<br />

der Insel Sylt – Untersuchung eines hochaufgelösten<br />

Klima- <strong>und</strong> Windfeldarchivs, 01.01.<strong>2010</strong>,<br />

Laufzeit 3 Jahre<br />

Univ. Hannover Bestimmung von hydrologischen Parametern an<br />

Lockersedimentproben, 2009, Laufzeit 1,5 Jahr<br />

Univ. Hannover Deformation bands in unconsolidated Pleistocene<br />

sediments, 01.01.<strong>2010</strong>, Laufzeit 3 Jahre


Univ. Kiel Seismoelektrik im Gelände, 2009, Laufzeit<br />

3 Jahre<br />

Univ. Leipzig Entwicklung von Inversionsverfahren <strong>und</strong> Tiefengeothermik,<br />

2009, Laufzeit 2 Jahre<br />

Univ. Lüneburg Küstensande Südindiens/Forschungsbohrung<br />

Garding, 01.01.2008, 8 Jahre<br />

Univ. Mainz Garding, 01.01.<strong>2010</strong>, 5 Jahre<br />

Sonstige Kooperationen Inland<br />

ABE-geo Seismisches Prozessing, ab März 2008,<br />

Laufzeit 2 Jahre<br />

GFZ Potsdam Entwicklung elektrodynamischer vibrationsseismischer<br />

Quellen mit magnetostriktivem Prinzip,<br />

unbegrenzte Laufzeit<br />

GFZ Potsdam, KIT, Univ.<br />

Göttingen, BAM Berlin<br />

Forschungsverb<strong>und</strong> Nachhaltigkeit der Nutzung<br />

geothermischer Lagerstätten in Indonesien, Mai<br />

<strong>2010</strong>, Laufzeit 5 Jahre<br />

RWE-Dea AG Magnetik Norddeutschland, Dezember <strong>2010</strong>,<br />

Laufzeit 2 Jahre<br />

Sächsische Akademie der<br />

Wissenschaften<br />

Sonstige Kooperationen Ausland<br />

China University of Geosciences,<br />

Wuhan<br />

CNR-IGG Florence<br />

Defence Research and<br />

Development Canada<br />

(DRDC Suffield)<br />

Eötvös Loránd Universität<br />

Budapest<br />

Leibniz-Pakt, 01.01.2008, Laufzeit 3 Jahre<br />

Memorandum of Understanding,<br />

unbefristete Laufzeit<br />

Das Travertin-Vorkommen von Rapolano,<br />

Januar <strong>2010</strong>, Laufzeit 4 Jahre<br />

Untersuchung der frequenzabhängigen Suszeptibilität<br />

an Bodenproben, Laufzeit bis <strong>2010</strong><br />

Löse in Ungarn, 01.01.2008, Laufzeit 5 Jahre<br />

EOST Straßburg Seismoelektrik: Labor <strong>und</strong> Modellierung, <strong>2010</strong>,<br />

Laufzeit 3 Jahre<br />

ETH Zürich, Swiss Federal<br />

Institute of Technology<br />

ETH Zürich, Swiss Federal<br />

Institute of Technology<br />

Auswertung geoelektrischer Monitoring-Daten<br />

mit modernen Methoden im RECORD-Projekt<br />

sowie 2D-MRS, 2008, Laufzeit 4 Jahre<br />

Memorandum of Understanding,<br />

unbefristete Laufzeit<br />

199


200<br />

Geography, University of<br />

Newcastle<br />

Luminescence dating of fluvial sediments from<br />

Turkey, Laufzeit bis Ende <strong>2010</strong><br />

Geological Survey Croatia Loess in Croatia, 01.01.2008, 5 Jahre<br />

Geology, University of Zagreb/Geological<br />

Survey of<br />

Croatia<br />

Geophysical Institute of<br />

Israel, Lod<br />

International Centre for<br />

Geohazards, Oslo<br />

Chronological frame of loess/palaeosol sequences<br />

in Croatia, Laufzeit bis Ende <strong>2010</strong><br />

Memorandum of Understanding,<br />

unbefristete Laufzeit<br />

Memorandum of Understanding, Juli 2007,<br />

Laufzeit 5 Jahre<br />

Lincoln-Universität, USA Monitoring bodenphysikalischer Parameter im<br />

ITEP Dual-Sensor-Feldtest, Oberjettenberg, Laufzeit<br />

bis 2009<br />

National Soil Resources Institute<br />

(NSRI), Universität<br />

Cranfield, UK<br />

National Survey and Cadastre<br />

(KMS), Dep. of Geodynamics,<br />

Dänemark<br />

Risö Forschungszentrum,<br />

Roskilde<br />

Gemeinsame Charakterisierung magnetischer<br />

Bodeneigenschaften, Laufzeit bis <strong>2010</strong><br />

Datenaustausch <strong>und</strong> gemeinsame Untersuchung<br />

magnetischer Bodeneigenschaften, <strong>2010</strong>, 2 Jahre<br />

Leibniz-Pakt, 01.01.2008, Laufzeit 3 Jahre<br />

Tohoku-Universität, Japan Erk<strong>und</strong>ung des bodeneinflusses auf Radarsensoren<br />

für die Landminensuche, 2009, 3 Jahre<br />

Universität Athen Dünensande im östlichen Mittelmeer,<br />

01.01.<strong>2010</strong>, Laufzeit 4 Jahre<br />

Universität Aarhus Leibniz-Pakt, 01.01.2008, 3 Jahre<br />

Universität Paris Dünensande im östlichen Mittelmeer,<br />

01.01.2009, Laufzeit 4 Jahre


5.8 Ämter <strong>und</strong> Funktionen<br />

Bening, M. WGL AK Chancengleichheit - Mitglied Sprecherinnenrat.<br />

Frechen, M. Deutsche statigraphische Kommission (Quartär) – Gewähltes<br />

ordentliches Mitglied.<br />

Frechen, M. Scientific Board der internationalen Zeitschrift Geochronometria<br />

– Mitglied.<br />

Frechen, M. Scientific Board der internationalen Zeitschrift Palaeohistoria<br />

– Mitglied.<br />

Gabriel, G. Near Surface Geophysics (EAGE) – Associate Editor.<br />

Gorling, L. Personenkreis Kommunikationsforum 3D (PK KF-3D) der<br />

BIS-Steuerungsgruppe der Staatlichen Geologischen<br />

Dienste - Ständiges Mitglied.<br />

Grinat, M. Deutsche Geophysikalische Gesellschaft – Beisitzer.<br />

Grinat, M. Mitteilungen der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft<br />

- Mitglied der Redaktion.<br />

Grinat, M. Geowissenschaftliche Mitteilungen GMIT - Mitglied der<br />

Redaktion.<br />

Günther, T. Vorstand der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft -<br />

Leiter des Komitees Internet.<br />

Krawczyk, C. Deutsche Geophysikalische Gesellschaft - Expertin für<br />

Seismik.<br />

Krawczyk, C. Vorstand der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft -<br />

Leiterin des Komitees Kooperationen.<br />

Krawczyk, C. EGU - member of the Programme Committee of the TS<br />

division (focus: seismotectonics, geophysical imaging).<br />

Kühne, K. BIS-Steuerungsgruppe der Staatlichen Geologischen<br />

Dienste - Ständiges Mitglied.<br />

Schulz, R. Zukunftsforum Energie der EnBW – Mitglied.<br />

Schulz, R. Geothermische Vereinigung (GtV) - Stellv. Vorsitzender.<br />

Schulz, R. Personenkreis (PK) Geothermie der SGD - Mitglied.<br />

Schulz, R. Jury zur Vergabe des Wissenschaftspreises des Stifterverbandes<br />

auf Vorschlag der Leibniz-Gemeinschaft - Vertreter<br />

der Sektion E der WGL.<br />

201


202<br />

Wiederhold, H. Organisationskomitee Salt Water Intrusion Meeting<br />

SWIM23 - Mitglied.<br />

Wonik, T. DFG-AG Geowissenschaftliches Bohren - Mitglied.<br />

Wonik, T. DGG-Arbeitskreis Angewandte Geophysik - Stv. Sprecher.<br />

Wonik, T. Arbeitsgruppe D-ANDRILL im Landesausschuss SCAR -<br />

Mitglied.<br />

Wonik, T. FKPE Arbeitskreis 'Bohrlochgeophysik <strong>und</strong> Gesteinsphysik'<br />

- Sprecher.<br />

Wonik, T. DGG - Experte für Bohrlochgeophysik.<br />

Wonik, T. GESEP - Vorstandsmitglied.<br />

Yaramanci, U. Deutsche Geophysikalische Gesellschaft - Präsident.<br />

Yaramanci, U. Near Surface Geophysics (EAGE) - Editor-In-Chief.<br />

Yaramanci, U. Near Surface Geoscience Division Committee (of EAGE) -<br />

Mitglied.<br />

Yaramanci, U. Awards Committee (of EAGE) - Mitglied.<br />

Yaramanci, U. Publication Committee (of EAGE) - Mitglied.<br />

Yaramanci, U. Research Committee (of EAGE) - Mitglied.<br />

Yaramanci, U. Forschungskollegium Physik des Erdkörpers (FKPE) - Mitglied.<br />

Yaramanci, U. Institutsrat, Institut für Angewandte Geowissenschaften,<br />

TU Berlin - Mitglied.<br />

Yaramanci, U. Prüfungsausschuss des Studienganges Geotechnologie<br />

(BSc, MSc) der TU Berlin - Stellv. Vorsitzender.<br />

Yaramanci, U. Deutsche Geophysikalische Gesellschaft - Experte für physikalische<br />

Gesteinsmodelle, Labormessungen.<br />

Yaramanci, U. Deutsche Geophysikalische Gesellschaft - Experte für geophysikalische<br />

Erk<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> Bewertung von Gr<strong>und</strong>wasser<br />

<strong>und</strong> Hydrosystemen.<br />

Yaramanci, U. German Scientific Earth Probing Consortium (GESEP) -<br />

Mitglied.<br />

Yaramanci, U. Leibniz Universität Hannover, Forschungsinitiative Geoprozesse<br />

- Vorstandsmitglied, stellv. Vorsitzender.<br />

Yaramanci, U. Direktorenkreis der Staatlichen Geologischen Dienste -<br />

Ständiger Gast.<br />

Yaramanci, U. B<strong>und</strong>-Länderausschuss (BLA-Geo) - Ständiger Gast.


Yaramanci, U. Energie-Forschungszentrum Niedersachsen - Mitglied des<br />

Kuratoriums.<br />

Yaramanci, U. Akademie für Geowissenschaften <strong>und</strong> Geotechnologien -<br />

Mitglied.<br />

Mitglieder des <strong>LIAG</strong> haben darüber hinaus <strong>2010</strong> ca. 29 Gutachten <strong>und</strong> schriftliche Stellungnahmen<br />

abgegeben, überwiegend als Reviews von Manuskripten für referierte<br />

Zeitschriften, ferner Fachgutachten für die DFG, Begutachtungen von Diplomarbeiten<br />

<strong>und</strong> Dissertationen, gutachterliche Stellungnahmen zu Bauvorhaben / Investitionen /<br />

Untersuchungen <strong>und</strong> Bewertungen von Gutachten.<br />

203


5.9 Preise, Auszeichnungen, Ehrungen<br />

204<br />

Costas, I.,<br />

Ludwig, J.,<br />

Lindhorst, S.,<br />

Betzler, C.,<br />

Hass, C.,<br />

von Storch, H.,<br />

Reimann, T.,<br />

Frechen, M.<br />

Zweiter Preis,<br />

für die Präsentation des Posters bei der GeoDarmstadt<br />

<strong>2010</strong>, 10.-13.10.<strong>2010</strong>, Darmstadt.<br />

„Climate Archive Dune (ClimAD)“<br />

Orilski, J. Nachwuchs-Förderpreis für junge Wissenschaftler <strong>2010</strong>,<br />

für die Präsentation beim Geothermie Kongress <strong>2010</strong>,<br />

17.11.<strong>2010</strong>, Karlsruhe.<br />

„Push-Pull-Versuche unter Verwendung von Markierstoffen<br />

in geklüftetem Sandstein“<br />

Polom, U.,<br />

L’Heureux, J.-S.,<br />

Hansen, L.,<br />

Lecomte, I.,<br />

Longva, O.,<br />

Krawczyk, K.<br />

Takahashi, K.,<br />

Igel, J.,<br />

Preetz, H.<br />

Wiederhold, H.,<br />

Siemon, B.,<br />

Steuer, A.,<br />

Schaumann, G.,<br />

Meyer, U.,<br />

Binot, F.,<br />

Kühne, K.<br />

Best of Near Surface <strong>2010</strong> Award,<br />

für die Präsentation beim 15th European Meeting of<br />

Environmental and Engineering Geophysics,<br />

07.-09.09.2009, Dublin, Irland.<br />

Bewertung bekanntgegeben am 21.01.<strong>2010</strong><br />

“Joint Land and Shallow-marine Seismic Investigations<br />

of Landslide Processes in the Bay of Trondheim, Mid-<br />

Norway”<br />

Young Scientist Award,<br />

für die Präsentation bei der International Conference on<br />

Gro<strong>und</strong> Penetrating Radar GPR<strong>2010</strong>, 23.06.<strong>2010</strong>, Lecce,<br />

Italy.<br />

“Influence of Soil Inhomogeneity on GPR for Landmine<br />

Detection”<br />

Best Poster Award,<br />

für die Präsentation beim 21st Salt Water Intrusion<br />

Meeting, 25.06.<strong>2010</strong>, Ponta Delgada/Azores, Portugal.<br />

“Coastal aquifers and saltwater intrusions in focus of<br />

airborne electromagnetic surveys in Northern Germany”


ANHANG A


Abkürzungsverzeichnis<br />

Gebräuchliche Abkürzungen für die Namen der B<strong>und</strong>esländer<br />

BB Brandenburg NI Niedersachsen<br />

BE Berlin NW Nordrhein-Westfalen<br />

BW Baden-Württemberg RP Rheinland-Pfalz<br />

BY Bayern SH Schleswig-Holstein<br />

HB Bremen SL Saarland<br />

HE Hessen SN Sachsen<br />

HH Hamburg ST Sachsen-Anhalt<br />

MV Mecklenburg-Vorpommern TH Thüringen<br />

Abkürzungen für Institutionen, Firmen <strong>und</strong> Programme<br />

AGU American Geophysical Union<br />

ATB Leibniz-Institut für Agrartechnik, Bornim<br />

AWI Alfred-Wegener-Institut für Polar- <strong>und</strong> Meeresforschung, Bremerhaven<br />

BAM B<strong>und</strong>esanstalt für Materialforschung <strong>und</strong> -prüfung<br />

BfS B<strong>und</strong>esamt für Strahlenforschung<br />

BGR B<strong>und</strong>esanstalt für Geowissenschaften <strong>und</strong> Rohstoffe<br />

BKG B<strong>und</strong>esamt für Kartographie <strong>und</strong> Geodäsie<br />

BLA-Geo B<strong>und</strong>-Länderausschuss Bodenforschung<br />

BMBF B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />

BMU B<strong>und</strong>esministerium für Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> Reaktorsicherheit<br />

BMWi B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie<br />

BMZ B<strong>und</strong>esministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit <strong>und</strong> Entwicklung<br />

BRGM Französischer Geologischer Dienst (Bureau de Recherches Géologiques et Minières)<br />

BSU Behörde für Stadtentwicklung <strong>und</strong> Umwelt Hamburg<br />

BurVal Buried Valleys (EU INTERREG-Programm)<br />

BWB B<strong>und</strong>esamt für Wehrtechnik <strong>und</strong> Beschaffung<br />

CAH CONSULAQUA Hamburg<br />

CAT Coastal Aquifer Testfield (Referenz-Messgebiet des <strong>LIAG</strong> bei Cuxhaven)<br />

CEN Europäisches Komitee für Normung (Brüssel)<br />

CNR-IGG Consiglio Nazionale delle Ricerche – Instituto di Geoscienze e Georisorse<br />

CNRS Centre National de la Recherche Scientifique<br />

CSIC Consejo Superior de Investigaciones Científicas<br />

CSIR Council of Scientific and Industrial Research (New Delhi, Indien)<br />

CSIRO Staatliche Behörde Australiens für wissenschaftliche <strong>und</strong> industrielle Forschung<br />

(Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation)<br />

DB AG Deutsche Bahn AG<br />

DEUQUA Deutsche Quartärvereinigung<br />

DEKLIM Deutsches Klimaforschungsprogramm<br />

DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

DGG Deutsche Geophysikalische Gesellschaft<br />

DGMK Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für Erdöl, Erdgas <strong>und</strong> Kohle e.V.<br />

DLR Deutsches Zentrum für Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt<br />

DMT Deutsche Montan Technologie GmbH<br />

DPMA Deutsches Patent- <strong>und</strong> Markenamt<br />

DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- <strong>und</strong> Wasserfaches e.V.<br />

EADQ Einrichtung für Akustische Diagnose <strong>und</strong> Qualitätssicherung (Dresden)<br />

EAGE European Association of Geoscientists & Engineers<br />

EDF Electricité de France<br />

EEGS Environmental and Engineering Geophysical Society<br />

EERA European Energy Research Alliance<br />

EGIS European Geothermal Information System<br />

A1


EMPGD ExxonMobil Production Deutschland GmbH<br />

ENGINE Enhanced Geothermal Innovative Network for Europe<br />

EOST École et Observatoire des Sciences de la Terre (Univ. Strasbourg)<br />

ETH Eidgenössische Technische Hochschule<br />

EU Europäische Union<br />

EWIW Europäische Wirtschaftliche Interessenvereinigung Wärmebergbau<br />

FH Fachhochschule<br />

FIS Forschungsinstitut <strong>und</strong> Naturmuseum Senckenberg<br />

FKPE Forschungskollegium Physik des Erdkörpers e.V.<br />

FLAG Fluvial Archive Group<br />

FU Freie Universität (Berlin)<br />

FZ Forschungszentrum<br />

GD NRW Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen<br />

gebo Geothermie <strong>und</strong> Hochleistungsbohrtechnik<br />

GEUS Geological Survey of Denmark and Greenland<br />

GFZ Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches Geoforschungszentrum<br />

GGA GGA-Institut bzw. Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben (ehemals)<br />

GGD Gesellschaft für Geowissenschaftliche Dienste mbH (Leipzig)<br />

GGL Geophysik <strong>und</strong> Geotechnik Leipzig GmbH<br />

GGRI Geodetic and Geophysical Research Institute, Sopron (Ungarn)<br />

GICHD Internationales Zentrum für Humanitäre Entminung (Genf)<br />

GLA Geologisches Landesamt<br />

GLA HH Geologisches Landesamt Hamburg<br />

GSA Geological Society of America<br />

GTC GTC Kappelmeyer GmbH, Karlsruhe<br />

GTN Geothermie Neubrandenburg GmbH<br />

HAWK Hochschule für Angewandte Wissenschaft <strong>und</strong> Kunst<br />

HLUG Hessisches Landesamt für Umwelt <strong>und</strong> Geologie<br />

IAEA International Atomic Energy Agency (Vienna)<br />

ICDP International Continental Drilling Project<br />

ICG International Centre for Geohazards, Norway<br />

ICSU International Council for Science<br />

ICT/PSP Information and Communication Technologies / Policy Support Programme<br />

(EU-Förderprogramm)<br />

IfE Institut für Erdmessung (LU Hannover)<br />

Ift Leibniz-Institut für Troposphärenforschung<br />

IGCP International Geoscientific Programme<br />

INSPIRE Infrastructure for Spatial Information in Europe (Europäische Geodaten-Initiative)<br />

INTAS International Association, Forschungsförderprogramm<br />

INTERREG Interregionales Programm der EU<br />

IODP Integrated Ocean Drilling Programme<br />

IOW Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde<br />

ITEP International Test and Evaluation Program for Humanitarian Demining<br />

IUGS International Union of Geological Sciences<br />

KMS Kort & Matrikelstyrelsen (Dänemark)<br />

KTB Kontinentales Tiefbohrprogramm der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

KTB-VB, -HB Vor- <strong>und</strong> Hauptbohrung des KTB<br />

LAGB ST Landesamt für Geologie <strong>und</strong> Bergwesen Sachsen-Anhalt<br />

LFUG SN Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft <strong>und</strong> Geologie<br />

LLUR SH Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> ländliche Räume Schleswig-Holstein<br />

LBEG Landesamt für Bergbau, Energie <strong>und</strong> Geologie (Niedersachsen)<br />

LBGR BB Landesamt für Bergbau, Geologie <strong>und</strong> Rohstoffe Brandenburg<br />

LfU BY Bayerisches Landesamt für Umwelt<br />

LfUG SN Sächsisches Landesamt für Umwelt <strong>und</strong> Geologie<br />

LGB RP Landesamt für Geologie <strong>und</strong> Bergbau Rheinland-Pfalz<br />

LGRB BW Landesamt für Geologie, Rohstoffe u. Bergbau Baden-Württemberg, Reg.Präs. Freiburg<br />

<strong>LIAG</strong> Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik<br />

LMU Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

LTHE Laboratoire d’étude des Transferts en Hydrologie et Environnement, Grenoble<br />

A2


LUH Leibniz Universität Hannover<br />

LUNG MV Landesamt für Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> Geologie Mecklenburg-Vorpommern<br />

MCR Environment Centre Ribe<br />

MeSy MeSy GEO Meßsysteme GmbH, Bochum<br />

MPI Max-Planck-Institut<br />

MUSTANG A multiple space and time scale approach for the quantification of deep saline formations<br />

for CO2 storage (ein EU-Projekt)<br />

NGG Niedersächsisches Gleichstellungsgesetz<br />

NGRI National Geophysical Research Institute, Hyderabad (Indien)<br />

NGU Norges Geologiske Undersøkelse, Trondheim<br />

NIHK Niedersächsisches Institut für historische Küstenforschung<br />

NLfB Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung (ehemals)<br />

NRIAG National Research Institute for Astronomy and Geophysics, Helwan (Ägypten)<br />

PK Personenkreis<br />

PROMESS PROfiles across MEditerranean Sedimentary Systems<br />

Q-con Q-con GmbH - Geothermal Reservoir Engineering, Kapellen-Drusweiler<br />

RUB Ruhr-Universität Bochum<br />

RWTH Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen<br />

SEGEMAR Servicio Geologico Minero Argentina<br />

SGD Staatliche Geologische Dienste<br />

SINCOS Sinking Coasts – DFG-Forschergruppe<br />

TLUG Thüringer Landesanstalt für Umwelt <strong>und</strong> Geologie<br />

TNO-NITG Nederlands Instituut voor Toegepaste Geowetenschappen<br />

TU Technische Universität<br />

TUB Technische Universität Berlin<br />

TUC Technische Universität Clausthal<br />

TUHH Technische Universität Hamburg-Harburg<br />

UBA Umweltb<strong>und</strong>esamt<br />

UHH Universität Hamburg<br />

UNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization<br />

WB Wissenschaftlicher Beirat (des <strong>LIAG</strong>)<br />

WEG Wirtschaftsverband Erdöl- <strong>und</strong> Erdgas-Gewinnung<br />

WGL Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V., kurz: Leibniz-Gemeinschaft<br />

Abkürzungen für Fachausdrücke<br />

AJAX Asynchronous Javascript and XML (Technik zur Dynamisierung vom HTML-Seiten)<br />

1D, 2D, 3D ein-, zwei-, dreidimensional<br />

3K Drei-Komponenten<br />

AEM Aeroelektromagnetik<br />

AmS Anisotropie magnetischer Suszeptibilität<br />

apl außerplanmäßig<br />

ATS Austauschsitzung (der Kohlenwasserstoff-Industrie)<br />

CCS CO2-Abscheidung <strong>und</strong> -Speicherung (Carbon Dioxide Capture and Storage)<br />

CDM Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung (Clean Development Mechanism)<br />

CF Compact-Flash-Speicherkarte<br />

CMP common midpoint<br />

CMS Content Management System<br />

CS Client/Server<br />

CTA Chemisch-Technische/r Angestellte/r<br />

BHT Bottom hole temperature (Temperatur im Bochlochtiefsten)<br />

DWR Direct Web Remoting (Bibliothek zum Aufrufen von Java-Funktionen aus Javascript)<br />

(E)DV (Elektronische) Datenverarbeitung<br />

EM Elektromagnetik<br />

EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

EGS Enhanced Geothermal Systems<br />

FE Finite Elemente<br />

FEFLOW Gr<strong>und</strong>wassertransport-Modellierungsprogramm<br />

FFT Fast Fourier Transformation<br />

A3


FIS Fachinformationssystem<br />

FIS GP Fachinformationssystem Geophysik<br />

FLAC Fast Lagrangian Analysis of Continua (Modellier-Programm)<br />

FuE Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

GeneSys Projekt zur geothermischen Wärmeversorgung der Gebäude des GEOZENTRUMS HANNOVER<br />

GEOMIND Geophysical Multilingual Internet-Driven Information Service (EU-Projekt)<br />

GEOSPINE Geophysical Spatial Data Infrastructure for Europe (EU-Projektantrag)<br />

GeotIS Geothermisches Informationssystem<br />

GIMLi Geophysical Inversion and Modelling Library (Software-Bibliothek)<br />

GIS Geoinformations-System<br />

GMT Generic Mapping Tool<br />

GoCAD Geological Objects Computer Aided Design (Software zur Modellierung von geologischen<br />

Objekten)<br />

GPK1,2,3 Bohrungen im Rahmen des Soultz-Projektes<br />

GPS Global Positioning System (Satellitennavigationssystem)<br />

HDR Hot Dry Rock (Geothermische Energie)<br />

HEM Hubschraubergestützte Elektromagnetik<br />

HTML Hypertext Markup Language (Gr<strong>und</strong>lage für das World Wide Web)<br />

ICP-MS Inductively Coupled Plasma Mass Spectrometry<br />

IED Improvisierte Sprengladung<br />

IP Induzierte Polarisation (Messverfahren in der Geoelektrik)<br />

IRSL Infrarot optisch stimulierte Lumineszenz<br />

IT Informationstechnologie<br />

JUSUF Jues-See Umweltforschung<br />

ka Tausend Jahre<br />

KLR Kosten-Leistungs-Rechnung<br />

KW Kohlen-Wasserstoff (-Industrie)<br />

LNH Landshut-Neuöttinger Hoch<br />

LOG Bohrlochmessungen ‚im Fahren’ durchgeführt<br />

Ma Millionen Jahre<br />

MAAD Multiple Aliquot Additive Dose<br />

MEG Mobile Elektroden-Gruppe (Messverfahren in der Geoelektrik)<br />

mGal milligal (Schwere-Einheit, 1 mGal = 10 -5 m/s 2 )<br />

MIS Marine Isotope Stage<br />

MRS Magnetische Resonanz-Sondierung<br />

Multielektroden Geoelektrisches Messverfahren mit mehreren Elektroden bzw. Sonden<br />

Nds GVBl Niedersächsisches Gesetz- <strong>und</strong> Verordnungsblatt<br />

NMR Nuclear Magnetic Resonance – magnetische Kernspinresonanz<br />

NRM Natürliche remante Magnetisierung<br />

ONSITE Online Seismic Imaging System for Tunnel Excavation in Hard Rock<br />

OSL Optisch stimulierte Lumineszenz<br />

PE Personalentwicklung<br />

PDF Portable Document Format (übertragbares Dokumentenformat)<br />

PHP (Computer-Sprache)<br />

PM Personalmonate<br />

P (-Welle) Kompressions-Welle<br />

ROCKFLOW Transport-Modellierungs-Programm<br />

SAR Single Aliquot Regenerative (Methode)<br />

SE1, SE2 markante seismische Reflektoren an der KTB-Lokation<br />

SEGY Austauschformat der Society of Exploration Geophysicists für seismische Daten<br />

SF6 Schwefelhexafluorid<br />

SHK studentische Hilfskraft<br />

SI Standard International (Units; z.B. als Einheit der magnetischen Suszeptibilität)<br />

SIP Verfahren der spektralen induzierten Polarisation<br />

SkyTEM Transienten-Elektromagnetik aus der Luft<br />

SQL Structured query language<br />

S (-Welle) Scher-Welle<br />

T Tritium oder Temperatur<br />

TDR Time Domain Reflectometry<br />

A4


TDS total dissolved solids<br />

T€ 1000 Euro<br />

TEM Transienten-Elektromagnetik<br />

THMC Thermisch-hydraulisch-mechanisch-chemisch (gekoppelter Prozess)<br />

TIMS Thermionen-Massenspektrometrie (thermal ionisation mass spectrometry)<br />

TL Thermolumineszenz<br />

UXO Blindgänger-Munition (unexploded ordnance)<br />

TM Technischer Mitarbeiter<br />

VSP (-MS) Vertical Seismic Profiling (- Moving Source)<br />

WM Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

WWW Word Wide Web<br />

XML Extensible Markup Language (eingesetzt vor allem für Austausch von Daten)<br />

A5


ANHANG B


Posterbeiträge <strong>2010</strong> (Auswahl)<br />

Beiträge aus den Forschungsschwerpunkten <strong>und</strong> Sektionen<br />

Autoren Titel Kapitel Seite<br />

Wiederhold, H., Siemon, B.,<br />

Steuer, A., Schaumann, G.,<br />

Meyer, U., Binot, F., Kühne, K.<br />

Burschil, T., Kirsch, R.,<br />

Scheer, W., Wiederhold, H.<br />

Coastal aquifers and saltwater intrusions in<br />

focus of airborne electromagnetic surveys in<br />

Northern Germany<br />

Geophysikalische Erk<strong>und</strong>ung des Gr<strong>und</strong>wassersystems<br />

der Nordseeinsel Föhr<br />

Wiederhold, H. et al. CLIWAT Einfluss des Klimawandels auf Gr<strong>und</strong>wassersysteme<br />

Heuer, B., Thomas, R. gebo-Geoystem: Für eine wirtschaftliche Nutzung<br />

von Geothermie in Niedersachsen<br />

Thomas, R. Akquisition einer einfach überdeckten 3D-<br />

Seismik <strong>und</strong> Processing-Techniken zur Erk<strong>und</strong>ung<br />

eines geothermischen Reservoirs<br />

von Hartmann, H., Buness, H.,<br />

Thomas, R.<br />

Gabriel, G., Ellwanger, D.,<br />

Frechen, M., Hoselmann, C.,<br />

Simon, Th., Weidenfeller, M.,<br />

Wielandt-Schuster, U.<br />

Tanner, D.C., Martini, N.,<br />

Buness, H., Gabriel, G.,<br />

Krawczyk, C.M.<br />

Thiel, C., Königer, P.,<br />

Ostertag-Henning, C.,<br />

Scheeder, G., Novothny, A.,<br />

Horváth, E., Wacha, L.,<br />

Techmer, A., Frechen, M.<br />

Schröder, H., Hoffmann, S.,<br />

Kuhn, G., Niessen, F.,<br />

Schmitt, D., Wonik, T. and the<br />

ANDRILL-SMS Science Team<br />

Beilecke, T., Polom, U.,<br />

Werban, U., Leven, C.,<br />

Hoffmann, S., Krawczyk, C.M.<br />

Leder, T., Polom, U.,<br />

Krause, Y., Dresbach, C.<br />

Faziesverteilung innerhalb einer Karbonatplattform<br />

The Heidelberg Basin Drilling Project – Exploring<br />

one of the most complete successions of<br />

mid-continental Quaternary in Central Europe -<br />

The Heidelberg Basin Drilling Project – Basin<br />

Analysis<br />

Multi-proxy approach for palaeoclimate reconstruction<br />

using a loess-palaeosol sequence from<br />

Süttö, Hungary<br />

Physical properties of sedimentary rocks from<br />

the AND-2A borehole – ANDRILL Southern<br />

McMurdo So<strong>und</strong> Project, Antarctica<br />

Urban shear-wave reflection seismics plus<br />

direct-push measurements: aquifer mapping in<br />

the city of Hannover<br />

Seismische Erk<strong>und</strong>ung des Staßfurter Sattels<br />

am Beispiel des Bergsenkungsgebietes im Bereich<br />

des Strandbades Staßfurt<br />

Krawczyk, C.M., Tanner, D.C. Subseismic Deformation Analysis – A Prediction<br />

Tool For Safe CO2-Reservoir Management<br />

2.1 B5<br />

2.1 B6<br />

2.1 B7<br />

2.2 B8<br />

2.2 B9<br />

2.2 B10<br />

2.3<br />

B11<br />

2.3 B12<br />

2.3 B13<br />

2.3 B14<br />

3.1 B15<br />

3.1 B16<br />

3.1 B17<br />

B1


Brandes, C., Tanner, D. Deformation bands in Pleistocene sediments 3.1 B18<br />

Skiba, P., Gabriel, G.,<br />

Krawczyk, C., Scheibe, R.,<br />

Seidemann, O.<br />

Gabriel, G., Vogel, D.,<br />

Wonik, T., Pucher, R.,<br />

Krawczyk, C., Scheibe, R.,<br />

Lindner, H.<br />

Dlugosch, R., Holland, R.,<br />

Günther, T., Holzhauer, J.,<br />

Yaramanci, U.<br />

Dlugosch, R., Günther, T.,<br />

Müller-Petke, M., Costabel, S.,<br />

Yaramanci, U.<br />

B2<br />

Homogene Bouguer-Karte 1:1.000.000 der<br />

B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

Anomalien des erdmagnetischen Totalfeldes in<br />

der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland 1:1.000.000<br />

(DGRF 1980.0, 1000 m NN)<br />

New hydrogeophysical methods examined at<br />

the test-site Schillerslage – Derivation of hydraulic<br />

parameters in the field scale -<br />

Developments in surface NMR instrumentation<br />

allowing for improved efficiency of water detection<br />

and 2D surveys<br />

Holzhauer, J., Yaramanci, U. Experimental evidence for seismoelectric waves<br />

at test-site Schillerslage<br />

Günther, T., Rücker, C. Advanced resistivity inversion using a new<br />

generation of BERT v. 2.0 - Examples<br />

Günther, T., Rücker, C.,<br />

Müller-Petke, M.<br />

Schmidt, E.D., Frechen, M.,<br />

Murray, A.S., Tsukamoto, S.<br />

Reimann, T., Lindhorst, S.,<br />

Thomsen, K.J., Murray, A,<br />

Hass, C., Frechen, M.<br />

Königer, P., Sulzbacher, H.,<br />

Wiederhold, H., Winter, S.<br />

Suckow, A., Darsow, A.,<br />

Gröning, M., Han, L.-F.,<br />

Hofmann, T.<br />

Agemar, T., Alten, J.-A.,<br />

Ganz, B., Kuder, J.,<br />

Schumacher, S., Schulz, R.<br />

Dussel, M., Lüschen, E.,<br />

Schulz, R., Thomas, R.,<br />

Fritzer, T., Huber, B.<br />

Beilecke, T., Buness, H.,<br />

von Hartmann, H., Schulz, R.<br />

The use of structurally coupled cooperative<br />

inversion in conjunction with cluster analysis<br />

towards a comprehensive subsurface characterization<br />

Luminescence chronology of a detailed terrestrial<br />

loess record of the past 200 ka exposed<br />

at the Tönchesberg section<br />

OSL dating of mixed coastal sediments from<br />

Sylt (German Bight, North Sea)<br />

Isotopenhydrogeologische Untersuchung zur<br />

Bewertung von Ausdehnung <strong>und</strong> Dynamik der<br />

Süßwasserlinse auf der Nordseeinsel Borkum<br />

A Direct-Push Technique for Gro<strong>und</strong>water Age-<br />

Dating and to study Geochemical Gradients in<br />

Shallow Phreatic Aquifers<br />

3.1 B19<br />

3.1 B20<br />

3.2 B21<br />

3.2 B22<br />

3.2 B23<br />

3.2 B24<br />

3.2 B25<br />

3.3 B26<br />

3.3 B27<br />

3.3 B28<br />

3.3 B29<br />

Geothermal Information System For Germany 3.4 B30<br />

3D-seismics to detect preferential gro<strong>und</strong>water<br />

pathways and reservoirs in the deep buried<br />

geothermal carbonatic Upper Jurassic aquifer in<br />

Greater Munich (South Germany)<br />

Seismische Analysen der Norddeutschen Trias<br />

für die hydrogeothermale Nutzung<br />

3.4 B31<br />

3.4 B32


Orilski, J., Schellschmidt, R.,<br />

Wonik, T.,<br />

Projektgruppe GeneSys<br />

Orilski, J., Halisch, M.,<br />

Hübner, W., Röhling, H.-G.,<br />

Wonik, T.<br />

Temperaturverlauf <strong>und</strong> Wärmeleitfähigkeit im<br />

Untergr<strong>und</strong> der Bohrung Groß Buchholz GT1 in<br />

Hannover<br />

Petrophysikalische Untersuchungen zur Charakterisierung<br />

des Mittleren Buntsandsteins<br />

(Bohrung Hämelerwald Z1) als potenzieller geothermischer<br />

Zielhorizont<br />

Hunze, S., Wonik, T. Lithologien <strong>und</strong> Salzablaugung mittels Bohrlochmessungen<br />

in Staßfurt<br />

Hübner, W. Feasibility study of NMR and x-ray CT based<br />

pore space characterisation of drill cuttings<br />

from the GeneSys project<br />

Rolf, C., Hambach, U.,<br />

Novothny, A., Schnepp, E.,<br />

Worm, K.<br />

A combined palaeomagnetic and environmental<br />

magnetic investigation of Late Glacial loess<br />

from the Middle Danube Basin (Süttö; Hungary)<br />

3.5 B33<br />

3.5 B34<br />

3.5 B35<br />

3.5 B36<br />

3.5 B37<br />

B3


ANHANG C


<strong>LIAG</strong> Austauschsitzung <strong>2010</strong><br />

3.-4.11. im GeoZentrum Hannover<br />

Programm - Vorträge<br />

Mittwoch, 3.11.<strong>2010</strong><br />

13:00 Begrüßung – Forschung im <strong>LIAG</strong><br />

Yaramanci, U.<br />

Gr<strong>und</strong>wassersysteme - Hydrogeophysik Moderation: Wiederhold, H.<br />

13:15 Das numerische Gr<strong>und</strong>wassermodell Borkum<br />

Sulzbacher, H., Team CLIWAT Borkum<br />

13:30 Vertikale Elektrodenstrecken für Monitoringmessungen im Salz-/Süßwasser-<br />

Übergangsbereich – Beispiel Borkum<br />

Grinat, M., Südekum, W., Epping, D., Meyer, R., Günther, T.<br />

13:45 Kartierung <strong>und</strong> Interpretation von Salzwasseraufstiegen mit HEM-Daten in der Elbmarsch<br />

Palm, J. (1) , Steuer, A. (2)<br />

(1) TU Hamburg-Harburg, (2) B<strong>und</strong>esanstalt für Geowissenschaften <strong>und</strong> Rohstoffe<br />

14:00 Salzwasseraufstieg im weiteren Sinne <strong>und</strong> Möglichkeiten zum Monitoring<br />

Voss, T. (1) , Günther, T.<br />

(1) Bohrlochmessung Storkow GmbH<br />

Geothermische Energie Moderation: Thomas, R.<br />

14:15 Zur Erk<strong>und</strong>ung tiefer petrothermaler Systeme in Sachsen<br />

Felix, M. (1) , Berger, H.-J. (1) , Görne, S. (1) , Krentz, O. M. (1)<br />

(1) Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft <strong>und</strong> Geologie<br />

14:30 Posterausstellung <strong>und</strong> Kaffee<br />

16:00 Untersuchungen zur Vorhersagbarkeit des Spannungsfeldes in Nordwest-Deutschland<br />

am Beispiel Hannover Groß-Buchholz<br />

Löhken, J., Schellschmidt, R., Projektgruppe GeneSys (1)<br />

(1) B<strong>und</strong>esanstalt für Geowissenschaften <strong>und</strong> Rohstoffe<br />

16:15 Erkennung von Karbonatfazies mit seismischen Attributen: Anwendungsbeispiel für<br />

geothermale Exploration<br />

von Hartmann, H., Buness, H., Thomas, R., Schulz, R.<br />

Terrestrische Sedimentsysteme Moderation: Gabriel, G.<br />

16:30 Forschungsbohrung Rodderberg – Stand des Projekts<br />

Froitzheim, N. (1) , Binot, F., Team Rodderberg<br />

(1)<br />

Universität Bonn<br />

16:45 Modellierung des regionalen Staubtransports<br />

Tegen, I. (1) , Macke, A. (1)<br />

(1) Leibniz-Institut für Troposphärenforschung<br />

C1


17:00 Chronological and high resolution proxy study of the Süttö loess-palaeosol sequence in<br />

Hungary<br />

Novothny, A. (1) , Horvath, E. (1) , Frechen, M., Königer, P., Thiel, C., Wacha, L., Rolf, C.,<br />

Krolopp, E. (1) , Barta, G. (1) , Bajnoczi, B. (2)<br />

C2<br />

(1) Eötvös Lorand University, Ungarn, (2) Hungarian Academy of Sciences<br />

17:15 Löss-Datierung durch Bestimmung relativer Paläointensitäten<br />

Rolf, C., Hambach, U. (1) , Novothny, A. (2)<br />

17:30 Ende<br />

1) Universität Bayreuth, (2) Eötvös Lorand University, Ungarn<br />

18:30 Möglichkeit zum gemeinsamen Abendessen<br />

China-Restaurant Bo-Ngon, Schierholzstraße 116, 30655 Hannover<br />

(10 Min. zu Fuß vom GeoZentrum)<br />

Donnerstag, 4.11.<strong>2010</strong><br />

Seismik <strong>und</strong> Potenzialverfahren Moderation: Krawczyk, C.<br />

08:30 Nutzung von Schweremessungen zur Modellierung der Höhenbezugsfläche in<br />

Deutschland<br />

Liebsch, G. (1) , Schirmer, U. (1) , Schäfer, U. (1) , Ihde, J. (1)<br />

(1) B<strong>und</strong>esamt für Kartographie <strong>und</strong> Geodäsie<br />

08:45 Geophysikalische Erk<strong>und</strong>ung von Erdfällen in Schleswig-Holstein<br />

Thomsen, C. (1) , Wiederhold, H., Kirsch, R. (1) , Liebsch-Dörschner, T. (1)<br />

(1) Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> ländliche Räume, Schleswig-Holstein<br />

09:00 Reflexionsseismik im mikroseismisch aktiven Erdfallgebiet Hamburg-Flottbek<br />

Krawczyk, C., Polom, U., Trabs, S. (1) , Dahm, T. (1)<br />

(1)<br />

Universität Hamburg<br />

09:15 Projektvorschlag: Geologisch-Geophysikalische Modelle zur Abschätzung des<br />

Erdfallrisikos in Salzstockhochlagen Norddeutschlands<br />

Taugs, R. (1) , Dahm, T. (2) , Reuther, C. (2) , Rosenbaum, S. (3) , Thomsen, C. (3) ,<br />

Kirsch, R. (3) , Liebsch-Dörschner, T. (3)<br />

(1)<br />

Freie <strong>und</strong> Hansestadt Hamburg, Behörde für Stadtentwicklung <strong>und</strong> Umwelt (BSU),<br />

(2) (3)<br />

Universität Hamburg, Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> ländliche Räume, Schleswig-<br />

Holstein<br />

Geoelektrik <strong>und</strong> Elektromagnetik Moderation: Yaramanci, U.<br />

09:30 Neueste Ergebnisse auf dem Gebiet von Vollen-Wellenfeld GPR Inversion <strong>und</strong> GPR<br />

Dispersion Inversion<br />

van der Kruk, J. (1)<br />

(1) Forschungszentrum Jülich<br />

09:45 Erk<strong>und</strong>ung der vadosen Zone mit der Magnetischen Resonanz Sondierung<br />

Costabel, S. (1) , Dlugosch, R., Müller-Petke, M., Noell, U. (1)<br />

(1) B<strong>und</strong>esanstalt für Geowissenschaften <strong>und</strong> Rohstoffe<br />

10:00 Posterausstellung <strong>und</strong> Kaffee


Geochronologie & Isotopenhydrologie Moderation: Frechen, M.<br />

11:00 Wann formte sich das Eis in Grönland? – Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen der<br />

Lumineszenzdatierung<br />

Thiel, C., Murray, A. (1) , Buylaert, J.-P. (2) , Frechen, M.<br />

(1) Aarhus University, (2) Aarhus University and Technical University of Denmark<br />

Geothermik <strong>und</strong> Informationssysteme Moderation: Kühne, K.<br />

11:15 Modellierung von gekoppelten THMC-Prozessen – stochastischer Ansatz<br />

Schulz, B. M.<br />

11:30 Weiterentwicklungen im Geothermischen Informationssystem<br />

Agemar, T., Alten, J.-A., Ganz, B., Kuder, J., Schumacher, S., Schulz, R.<br />

Gesteinsphysik <strong>und</strong> Bohrlochgeophysik Moderation: Wonik, T.<br />

11:45 Nuklear Magnetische Resonanz – Entwicklungen am <strong>LIAG</strong><br />

Müller-Petke, M., Dlugosch, R., Hübner, W., Ronczka, M., Wonik, T., Yaramanci, U.<br />

12:00 GeneSys Hannover, Neuigkeiten vom Bohrplatz <strong>und</strong> aus dem Labor<br />

Orilski, J., Hübner, W., Wonik, T., Projektgruppe GeneSys (1)<br />

(1) B<strong>und</strong>esanstalt für Geowissenschaften <strong>und</strong> Rohstoffe<br />

12:15 Messung <strong>und</strong> Interpretation elektrischer Eigenschaften des Mond- <strong>und</strong> Marsregoliths<br />

Grott, M. (1)<br />

(1) Deutsches Zentrum für Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt<br />

12:30 Diskussion Moderation: Yaramanci, U.<br />

12:45 Ende<br />

12:45 Möglichkeit zum Mittagessen in der Kantine<br />

Programm – Poster<br />

Gr<strong>und</strong>wassersysteme - Hydrogeophysik<br />

1 Geophysikalische Erk<strong>und</strong>ung des Gr<strong>und</strong>wassersystems der Nordseeinsel Föhr<br />

Burschil, T., Kirsch, R., Scheer, W., Wiederhold, H.<br />

2 Coastal aquifers and saltwater intrusions in focus of airborne electromagnetic surveys in Northern<br />

Germany<br />

Wiederhold, H., Siemon, B., Steuer, A., Schaumann, G., Meyer, U., Binot, F., Kühne, K.<br />

3 CLIWAT – Einfluss des Klimawandels auf Gr<strong>und</strong>wassersysteme 01<br />

Wiederhold, H.<br />

4 CLIWAT – Einfluss des Klimawandels auf Gr<strong>und</strong>wassersysteme 02<br />

Sulzbacher, H.<br />

5 Electrical resistivity and seismic refraction tomography applied for sinkhole investigations at Münsterdorf,<br />

North Germany<br />

Gebreziabher, B., Günther, T., Wiederhold, H.<br />

C3


Geothermische Energie<br />

6 gebo-Geosystem: Für eine wirtschaftliche Nutzung von Geothermie in Niedersachsen<br />

Hahne, B., Thomas, R.<br />

7 3D seismic survey to detect preferential gro<strong>und</strong>water pathways and reservoirs in the deep<br />

buried geothermal carbonatic Upper Jurassic aquifer in Greater Munich (South Germany)<br />

Dussel, M., Lüschen, E., Schulz, R., Thomas, R., Fritzer, T., Huber, B.<br />

8 Akquisition einer einfach überdeckten 3D-Seismik <strong>und</strong> Processing-Techniken zur Erk<strong>und</strong>ung<br />

eines geothermischen Reservoirs<br />

Thomas, R.<br />

9 Collapse structures within a hydrogeothermal aquifer<br />

von Hartmann, H., Buness, H., Thomas, R., Schulz, R.<br />

10 Simulation des Spannungsfeldes am Standort der GeneSys-Bohrung GT1 in Hannover Groß-<br />

Buchholz<br />

Löhken, J., Schellschmidt, R., Projektgruppe GeneSys<br />

11 Elektrische <strong>und</strong> elektromagnetische Erk<strong>und</strong>ung von Störungszonen<br />

Schaumann, G., Grinat, M., Günther, T., Meyer, R., Südekum, W.<br />

Terrestrische Sedimentsysteme<br />

12 The Heidelberg Basin Drilling Project – Sedimentology and Stratigraphy of the Quaternary<br />

Wielandt-Schuster, U., Ellwanger, D., Gabriel, G., Hahne, G., Hoselmann, C., Menzies, J., Si<br />

mon, T., Weidenfeller, M.<br />

13 Physical properties of sedimentary rocks from the AND-2A borehole<br />

Schröder, H., Hoffmann, S., Kuhn, G., Niessen, F., Schmitt, D., Wonik, T., ANDRILL-SMS Team<br />

14 Der Rodderberg-Vulkan – ein geowissenschaftliches Verb<strong>und</strong>projekt<br />

Binot, F., Froitzheim, N., Team Rodderberg<br />

Seismik <strong>und</strong> Potenzialverfahren<br />

15 Anomalien des erdmagnetischen Totalfeldes der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

Gabriel, G., Vogel, D., Scheibe, R., Lindner, H.<br />

16 Schwerekarte der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

Skiba, P., Gabriel, G., Scheibe, R., Seidemann, O.<br />

17 Seismische Erk<strong>und</strong>ung des Deckgebirges<br />

Heinze, B., Polom, U.<br />

18 Seismische Analysen der Norddeutschen Trias für die hydrogeothermale Nutzung<br />

Beilecke, T., Buness, H., von Hartmann, H., Schulz, R.<br />

19 Erste Funktionstests der neuen <strong>LIAG</strong>-Geophonsonde für seismische Prospektion in der<br />

Geothermie<br />

Beilecke, T., Team Geophonsonde<br />

20 Subseismic Deformation Analysis – A prediction tool for safe CO2-reservoir management<br />

Krawczyk, C., Tanner, D.C.<br />

Geoelektrik <strong>und</strong> Elektromagnetik<br />

21 New hydrogeophysical methods examined at the test-site Schillerslage – Derivation of<br />

hydraulic parameters in the field scale<br />

Dlugosch, R., Holland, R., Günther, T., Holzhauer, J., Yaramanci, U.<br />

C4


22 Experimental observations of seismoelectric waves at test-site Schillerslage<br />

Holzhauer, J., Yaramanci, U.<br />

23 QT inversion of surface Nuclear Magnetic Resonance data<br />

Müller-Petke, M., Yaramanci, U.<br />

24 Aeroelektromagnetische Untersuchungen im norddeutschen Küstenraum Langeoog mit Wattenmeer,<br />

Esens <strong>und</strong> Elbemündung<br />

Schaumann, G., Steuer, A., Siemon, B., Wiederhold, H., Binot, F., Meyer, U.<br />

25 Soil characterisation and performance of demining sensors<br />

Takahashi, K., Preetz, H., Igel, J.<br />

Geochronologie & Isotopenhydrologie<br />

26 A Direct-Push Technique for Gro<strong>und</strong>water Age-Dating and to study Geochemical Gradients in Shallow<br />

Phreatic Aquifers<br />

Suckow, A., Darsow, A., Gröning, M., Han, L., Hofmann, T.<br />

27 Luminescence chronology of a detailed terrestrial loess record of the past 200 ka exposed at the<br />

Tönchesberg section<br />

Schmidt, E.D., Frechen, M., Murray, A.S., Tsukamoto, S.<br />

28 OSL dating of mixed coastal sediments from Sylt (German Bight, North Sea)<br />

Reimann, T., Lindhorst, S., Thomsen, K. J., Murray, A., Hass, C., Frechen, M.<br />

29 Climate archive dune (CliAD)<br />

Costas, I., Ludwig, J., Lindhorst, S., Betzler, C., Hass, C.H., von Storch, H., Reimann, T., Frechen, M.<br />

Geothermik <strong>und</strong> Informationssysteme<br />

30 GeotIS - The Geothermal Information System of Germany<br />

Agemar, T., Alten, J.-A., Ganz, B., Kuder, J., Schumacher, S., Schulz, R.<br />

31 Fachinformationssystem Geophysik<br />

Kühne, K., Brunken, J., Gorling, L.<br />

Gesteinsphysik <strong>und</strong> Bohrlochgeophysik<br />

32 A combined palaeomagnetic and environmental magnetic investitation of Late Glacial Loess from the<br />

Middle Danube Basin (Süttö; Hungary)<br />

Rolf, C., Hambach, U., Novothny, A., Schnepp, E., Worm, K.<br />

33 Feasibility study of Nuclear Magnetic Resonance and x-ray CT based pore space characterisation of<br />

drill cuttings from the GeneSys project<br />

Hübner, W.<br />

34 Petrophysikalische Untersuchungen zur Charakterisierung des Mittleren Buntsandsteins (Bohrung<br />

Hämelerwald Z1) als potenzieller geothermischer Zielhorizont<br />

Orilski, J., Halisch, M., Hübner, W., Röhling, H.-G., Wonik, T.<br />

35 Lithologien <strong>und</strong> Salzablaugung mittels Bohrlochmessungen in Staßfurt<br />

Hunze, S., Wonik, T.<br />

C5


<strong>LIAG</strong> Austauschsitzung <strong>2010</strong><br />

3. u. 4.11.<strong>2010</strong> im Geozentrum Hannover<br />

<strong>2010</strong>


ANHANG D


Personalrat: L. Gorling<br />

Vorsitzender Tel. -3492<br />

Organisationsplan des<br />

Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik<br />

Frauenbeauftragte: M. Bening<br />

Tel. -3519<br />

- Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft -<br />

Stilleweg 2, D-30655 Hannover<br />

Vertrauensperson Dr. T. Günther<br />

zur Sicherung guter Tel. -3494<br />

wissenschaftlicher<br />

Praxis:<br />

Datenschutzbeauftragte: RA A. Schenk 1<br />

Tel. -3688<br />

Kuratorium<br />

Vorsitz<br />

MR H. Worlitzsch<br />

Postanschrift: Postfach 51 01 53, D-30631 Hannover<br />

Telefon: 0511 / 6 43 - 0 bzw. Durchwahlnummer<br />

Telefax: 0511 / 6 43 - 36 65<br />

E - Mail: poststelle@liag-hannover.de<br />

Internet: http://www.liag-hannover.de<br />

Stand: 31.12.<strong>2010</strong><br />

Arbeitsschutz <strong>und</strong> D. Reinert 1<br />

Arbeitssicherheit: Tel. -2248<br />

Wiss. Beirat<br />

Vorsitz<br />

Prof. Dr. M. Sauter<br />

Direktor<br />

Prof. Dr. U. Yaramanci<br />

Stv. Direktor<br />

Prof. Dr. M. Frechen<br />

Zentrale Angelegenheiten<br />

GEOZENTRUM<br />

Abt.-Dir. J. Hammann<br />

S5<br />

Gesteinsphysik &<br />

Bohrlochgeophysik<br />

Dr. T. Wonik<br />

S4<br />

Geothermik &<br />

Informationssysteme<br />

Dr. R. Schulz<br />

S3<br />

Geochronologie &<br />

Isotopenhydrologie<br />

Prof. Dr. M. Frechen<br />

S2<br />

Geoelektrik &<br />

Elektromagnetik<br />

Prof. Dr. U. Yaramanci (k.)<br />

S1<br />

Seismik &<br />

Potenzialverfahren<br />

Prof. Dr. C. Krawczyk<br />

Forschungsschwerpunkt<br />

FSP3<br />

Terrestrische Sedimentsysteme<br />

Forschungsschwerpunkt<br />

FSP2<br />

Geothermische Energie<br />

Dr. G. Gabriel<br />

Dr. R. Thomas<br />

Forschungsschwerpunkt<br />

FSP1<br />

Gr<strong>und</strong>wassersysteme &<br />

Hydrogeophysik<br />

Dr. H. Wiederhold<br />

1 Mitnutzung der gemeinsamen Verwaltung der B<strong>und</strong>esanstalt für Geowissenschaften <strong>und</strong> Rohstoffe <strong>und</strong> des Landesamtes für Bergbau, Energie <strong>und</strong> Geologie<br />

D1


Dr. Manfred Dworatzek<br />

RWE Dea AG<br />

Überseering 40<br />

22297 Hamburg<br />

Telefon: 040/6375-2085<br />

Telefax: 040/6375-3193<br />

E-Mail: manfred.dworatzek@rwe.com<br />

MR Dr. Axel Kollatschny<br />

Nds. Ministerium für Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur<br />

Leibnizufer 9<br />

30169 Hannover<br />

Telefon: 0511/120-2524<br />

Telefax: 0511/120-2804<br />

E-Mail: axel.kollatschny@mwk.niedersachsen.de<br />

Prof. Dr. Ralf-Otto Niedermeyer<br />

Landesamt für Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> Geologie<br />

Geologischer Dienst Mecklenburg-Vorpommern<br />

Goldbergerstraße 12<br />

18273 Güstrow<br />

Telefon: 03843/777770<br />

Telefax: 03843/777660<br />

E-Mail: ralf-otto.niedermeyer@lung.mv-regierung.de<br />

Ltd. MinR Christian Sladek<br />

Ministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit<br />

des Landes Sachsen-Anhalt<br />

Hasselbachstraße 4<br />

39104 Magdeburg<br />

Telefon: 0391/567-4706<br />

Telefax: 0391/567-4777<br />

E-Mail: christian.sladek@mw.lsa-net.de<br />

Prof. Dr. Brigitte Urban<br />

Fakultät III Umwelt <strong>und</strong> Technik<br />

Leuphana Universität Lüneburg<br />

Herbert-Meyer-Straße 7<br />

29556 Suderburg<br />

Telefon: 05826/988-9309, Mobil 0171/5445825<br />

Telefax: 05826/988-9222<br />

E-Mail: b.urban@uni-lueneburg.de<br />

Brigitte-Urban@t-online.de<br />

MR’in Helga Worlitzsch (Vorsitzende)<br />

Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit<br />

<strong>und</strong> Verkehr<br />

Friedrichswall 1<br />

30159 Hannover<br />

Telefon: 0511/120-5656<br />

Telefax: 0511/120-995623<br />

E-Mail: helga.worlitzsch@mw.niedersachsen.de<br />

Mitglieder des Kuratoriums des <strong>LIAG</strong><br />

Dr. Frank Fischer<br />

Sächsisches Staatsministerium für Umwelt <strong>und</strong><br />

Landwirtschaft<br />

Wilhelm-Buck-Straße 2<br />

01097 Dresden<br />

Telefon: 0351/564-2357<br />

Telefax: 0351/564-2130<br />

E-Mail: frank.fischer@smul.sachsen.de<br />

MR Prof. Dr. Diethard Mager<br />

B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie<br />

- Referat III A 5 -<br />

Scharnhorststr. 34 – 37<br />

10115 Berlin<br />

Telefon: 030/2014-7339<br />

Telefax: 030/2014-5406<br />

E-Mail: mager@bmwi.b<strong>und</strong>.de<br />

Prof. Dr. Martin Sauter<br />

Universität Göttingen<br />

Angewandte Geologie<br />

Goldschmidtstraße 3<br />

37077 Göttingen<br />

Telefon: 0551/39-7910<br />

Telefax: 0551/39-9379<br />

E-Mail: Martin.Sauter@geo.uni-goettingen.de<br />

Prof. Dr. Heinrich Soffel<br />

Institut für Allgemeine <strong>und</strong> Angewandte Geophysik<br />

Ludwig-Maximilian-Universität München<br />

Theresienstraße 41<br />

80333 München<br />

Telefon: 089/2180-4325<br />

E-Mail: soffel@geophysik.uni-muenchen.de<br />

RD Karl Wollin<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />

Referat 625 „System Erde“ Geowissenschaften,<br />

Meeres- <strong>und</strong> Polarforschung<br />

Heinemannstr. 2<br />

53175 Bonn<br />

Telefon: 01888/57-3469<br />

Telefax: 01888/57-8-3469<br />

E-Mail: karl.wollin@bmbf.b<strong>und</strong>.de<br />

D3


Dr. Jan Brouwer<br />

Netherlands Institute of Applied Geoscience (TNO)<br />

P.O.Box 80015<br />

NL-3508 TA Utrecht<br />

Niederlande<br />

Telefon: 0031 (0) 15 269 6900<br />

Telefax: 0031 (0) 30 256 4855<br />

E-Mail: jan.brouwer@tno.nl<br />

Prof. Dr. Francois Holtz<br />

Leibniz Universität Hannover (LUH)<br />

Institut für Mineralogie<br />

Callinstraße 3<br />

30167 Hannover<br />

Telefon: 0511/762-5281<br />

Telefax: 0511/762-3045<br />

E-Mail: f.holtz@mineralogie.uni-hannover.de<br />

Dr. Lutz Katzschmann (stv. Vorsitzender)<br />

Thüringer Landesanstalt für Umwelt <strong>und</strong> Geologie<br />

(TLUG)<br />

Göschwitzer Straße 41<br />

07745 Jena<br />

Telefon: 03641/684600<br />

Telefax: 03641/684666<br />

E-Mail: lutz.katzschmann@tlug.thueringen.de<br />

Prof. Dr. Martin Sauter (Vorsitzender)<br />

Georg-August-Universität Göttingen (GAUG)<br />

Angewandte Geologie<br />

Goldschmidtstraße 3<br />

37077 Göttingen<br />

Telefon: 0551/39-7910<br />

Telefax: 0551/39-9379<br />

E-Mail: martin.sauter@geo.uni-goettingen.de<br />

Dr. Gisa Teßmer<br />

Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für Erdöl,<br />

Erdgas <strong>und</strong> Kohle e. V. (DGMK)<br />

Überseering 40<br />

22297 Hamburg<br />

Telefon: 040/639004 11<br />

Telefax: 040/639004 50<br />

E-Mail: tessmer@dgmk.de<br />

D4<br />

Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats des <strong>LIAG</strong><br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Jochen Großmann<br />

Großmann Ingenieur Consult GmbH (GICON)<br />

Tiergartenstraße 48<br />

01219 Dresden<br />

Telefon: 0351/47878-0<br />

Telefax: 0351/47878-78<br />

E-Mail: j.grossmann@gicon.de<br />

Dr. Erzsébet Horváth<br />

Eötvös Lorand University (ELTE)<br />

Dept. of Physical Geography<br />

Pazmany Peter setany 1/c<br />

1117 Budapest<br />

Hungary<br />

Telefon: 00-36-1-2090-555/1802<br />

Telefax: 00-36-1-381-2112<br />

E-Mail: herzsebet@gmail.com<br />

Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel<br />

B<strong>und</strong>esanstalt für Geowissenschaften <strong>und</strong> Rohstoffe<br />

(BGR)<br />

<strong>und</strong> Leibniz-Universität Hannover (LUH)<br />

Stilleweg 2<br />

30655 Hannover<br />

Telefon: 0511/643-2101<br />

Telefax: 0511/643-3676<br />

E-Mail: kuempel@bgr.de<br />

Dr. Renate Taugs<br />

Freie <strong>und</strong> Hansestadt Hamburg<br />

Behörde für Stadtentwicklung <strong>und</strong> Umwelt (BSU)<br />

Postfach 26 11 51<br />

20501 Hamburg<br />

Telefon: 040/42845-2666<br />

Telefax: 040/42845-2662<br />

E-Mail: renate.taugs@bsu.hamburg.de


Dr. Gerald Gabriel<br />

Tel.: +49 (0)511 643-3510<br />

E-mail: gerald.gabriel@liag-hannover.de<br />

Dr. Jan Igel<br />

Tel.: +49 (0)511 643-2770<br />

E-mail: jan.igel@liag-hannover.de<br />

Dr. Melanie Sierralta<br />

Tel.: +49 (0)511 643-2716<br />

E-mail: melanie.sierralta@liag-hannover.de<br />

Dr. Manfred Wolfgang Wuttke (Sprecher des FA)<br />

Tel.: +49 (0)511 643-2942<br />

E-mail: manfredwolfgang.wuttke@liag-hannover.de<br />

Dr. Sabine Hunze<br />

Tel.: +49 (0)511 643-2943<br />

E-mail: sabine.hunze@liag-hannover.de<br />

Interner Forschungsausschuss<br />

des <strong>LIAG</strong><br />

D5

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