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Anhang - Hochschul-Informations-System GmbH

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Einleitung<br />

chung der Fachhochschulprofessoren durch die reguläre Lehre negativ auf extracurriculare<br />

Aktivitäten auswirkt. Die zeitlichen Spielräume z.B. für die Auseinandersetzung mit den technischen<br />

und didaktischen Möglichkeiten von E-Learning, die Entwicklung von Projektideen,<br />

die Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten, das Verfassen von Förderanträgen, die Einweisung<br />

und Ausbildung von Mitarbeitern oder auch für eigene Entwicklungsarbeiten sind daher<br />

– um nur einige wenige Aufgabenfelder zu nennen – in der Regel begrenzt.<br />

• Finanzielle Mittel: Ein methodisch sauberer Vergleich zwischen den finanziellen Spielräumen<br />

von Fachhochschulen und Universitäten (ohne medizinische Einrichtungen, pädagogische,<br />

theologische und Kunsthochschulen) ist hier weder intendiert noch möglich. Dennoch lässt<br />

sich durch einen Blick auf die Ausgabensituation beider <strong>Hochschul</strong>typen schlaglichtartig die<br />

Annahme belegen, dass die finanziellen Spielräume der Fachhochschulen geringer ausfallen<br />

als die der Universitäten. So betrugen die Ausgaben der Universitäten laut Statistischem Bundesamt<br />

im Jahr 2003 12.867 Mio. €, die Ausgaben der Fachhochschulen (ohne Verwaltungsfachhochschulen)<br />

2.834 Mio. € 9 . Legt man die Ausgaben auf die Zahl der Studierenden im Wintersemester<br />

2003/2004 um 10 , so konnten die Fachhochschulen pro Studierenden ca. 5.510 €, die<br />

Universitäten hingegen 9.183 € ausgeben. Freilich sind in diesen Werten auch die Forschungsausgaben<br />

der Universitäten enthalten. Berücksichtigt man dies und vergleicht nur die Lehrkosten,<br />

schneiden die Fachhochschulen in einigen Fächern sogar günstiger ab als die Universitäten.<br />

11 Dennoch darf man, da E-Learning in der Vergangenheit oft drittmittelfinanziert und<br />

forschungsorientiert vorangetrieben wurde, davon ausgehen, dass den Fachhochschulen für<br />

die Bereitstellung von Infrastrukturen, Personal, Supportstrukturen oder Anreizsystemen nicht<br />

die gleichen finanziellen Spielräume wie den Universitäten zur Verfügung stehen. 12 Diese Einschätzung<br />

ist wiederum vor dem Hintergrund der seit langem geführten intensiven Debatte<br />

um die Unterfinanzierung des gesamten deutschen <strong>Hochschul</strong>systems zu sehen.<br />

• Drittmittelabhängigkeit: Wenn die Annahme zutrifft, dass die Fachhochschulen bezüglich des<br />

Medieneinsatzes über geringere finanzielle Spielräume verfügen als die Universitäten, so erhärtet<br />

dies den aus den Fallstudien gewonnenen Eindruck, dass sie zur Finanzierung innovativer<br />

Maßnahmen noch stärker auf Drittmittel angewiesen sind, als dies bei den Universitäten<br />

der Fall ist. Etliche der Entwicklungen an den in diesem Band porträtierten Fachhochschulen<br />

– wie z.B. die Virtuelle Fachhochschule als prominentestes Beispiel – wären jedenfalls ohne<br />

eine finanzielle Unterstützung seitens des Bundes, der Länder oder auch der EU nicht möglich<br />

gewesen. Erst auf der Basis separater Mittel ist so vielen Fachhochschulen ein Vorantreiben<br />

technologiegestützter Lehre möglich. Andererseits sind – aus den schon genannten Gründen<br />

– die Chancen für die Einwerbung von Drittmitteln in Bezug auf Innovationen im Bereich E-<br />

auf bis zu 16 Stunden vorbehalten. In Baden-Württemberg müssen die Universitätsprofessoren eine Lehrveranstaltungsstunde<br />

mehr ableisten (d.h. 9 SWS).<br />

9 Vgl. www.destatis.de/basis/d/biwiku/ausgtab8.htm.<br />

10 Vgl. Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2004): Bildung und Kultur. Studierende an <strong>Hochschul</strong>en. Wintersemester 2003/2004.<br />

Wiesbaden (Fachserie 11, Reihe 4.1 – 2004).<br />

11 Michael Leszczensky, Frank Dölle (2003): Ausstattungs-, Kosten- und Leistungsvergleiche an <strong>Hochschul</strong>en. Hannover<br />

(HIS-Kurzinformation A7/2003).<br />

12 Der Umstand, dass 28 % der Fachhochschulen und „nur“ 22 % der Universitäten in einer 2006 durchgeführten Erhebung<br />

der HIS <strong>GmbH</strong> und des Multimediakontor Hamburg angegeben haben, dass sie hochschulinterne Fördermittel<br />

bereitstellen oder entsprechende interne Förderprogramme aufgesetzt haben, widerspricht dieser Annahme nicht,<br />

da 1. die interne Förderung oft drittmittelfinanziert ist und 2. keine Angaben über die Volumina der Förderinitiativen<br />

vorliegen. Die Umfrage richtete sich an 337 <strong>Hochschul</strong>en, von denen 201 geantwortet haben (Rücklaufquote: 60 %).<br />

Im Folgenden wird die Studie, deren Veröffentlichung sich in Vorbereitung befindet, als „HIS/MMKH-Studie“ zitiert.<br />

| E-Learning an deutschen Fachhochschulen

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