Anhang - Hochschul-Informations-System GmbH
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Einleitung<br />
zu selbstständiger Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden oder zu künstlerischen<br />
Tätigkeiten in der Berufspraxis befähigt; im Rahmen ihrer Aufgaben betreiben sie anwendungsbezogene<br />
Forschung und Entwicklung.“ (§ 2, Satz 4) In ähnlicher Weise bestimmt das niedersächsische<br />
<strong>Hochschul</strong>gesetz die Fachhochschulaufgaben dahingehend, „den angewandten<br />
Wissenschaften oder der Kunst durch Lehre, Studium, Weiterbildung und durch die Wahrnehmung<br />
praxisnaher Forschungs- und Entwicklungsaufgaben“ (§ 3) zu dienen.<br />
In der Umsetzung der meist ähnlich klingenden Aufgabenstellungen im Kontext der <strong>Hochschul</strong>gesetze<br />
weist das fachhochschulische Aufgabenprofil unter anderem die folgenden Charakteristika<br />
auf:<br />
• „Das Studium an Fachhochschulen ist in besonderem Maße an den Anforderungen und am<br />
Bedarf des Berufslebens orientiert. Diese Praxisorientierung ist eines der Markenzeichen der<br />
Fachhochschulen seit ihrer Gründung.“ 3 Im Unterschied zu den Universitäten bieten Fachhochschulen<br />
dabei eine stärker fächerübergreifende und problemlösungsorientierte Ausbildung<br />
an, bei der die theoretisch-analytische, an der wissenschaftlichen Fachdisziplin ausgerichtete<br />
Lehre hinter einer breiteren Ausformung der für die Berufspraxis wichtigen Inhalte und Arbeitsweisen<br />
zurücktritt. Im Rahmen der Ausbildung ihrer Absolventen 4 kooperieren die Fachhochschulen<br />
zudem eng mit der – meist – regionalen Wirtschaft.<br />
• Neben die Lehre als Hauptaufgabe der Fachhochschulen tritt zunehmend die anwendungsorientierte<br />
Forschung und Entwicklung, die freilich im Verhältnis zu Forschungsauftrag und -volumen<br />
der Universitäten nur einen begrenzten Teil des Aufgabenspektrums einnimmt. 5 Auch<br />
bezüglich der anwendungsorientierten Forschung profitieren die Fachhochschulen von ihren<br />
guten Kontakten zur Wirtschaft und zum weiteren hochschulischen Umfeld (Non-Profit-<br />
Organisationen, Verbände etc.).<br />
• Eine seit den 80er Jahren von den Fachhochschulen verstärkt angegangene Aufgabe liegt im<br />
Bereich des Wissens- und Technologietransfers, der über verschiedene Mechanismen (zentrale<br />
Einrichtungen für Technologietransfer und Wirtschaftskooperationen, Verbundforschung<br />
mit Unternehmen, duale Studiengänge etc.) realisiert wird.<br />
Das Fächerspektrum der Fachhochschulen ist aufgrund ihrer stärkeren Praxisorientierung und<br />
Wirtschaftsnähe gegenüber demjenigen der Universitäten bekanntermaßen eingeschränkt. Die<br />
Schwerpunkte liegen in den natur-, sozial-, wirtschaftswissenschaftlichen, technischen und künstlerischen<br />
Fächern – also in Themenfeldern mit einem direkten Bezug zur Anwendungspraxis in<br />
Wirtschaft und Gesellschaft.<br />
Dieser Anwendungsbezug in allen Disziplinen sowie die längst vor Bologna straffe Studienorganisation<br />
und geringere Studiendauer, ferner die schon angesprochene Kooperation mit der<br />
Wirtschaft und dem weiteren hochschulischen Umfeld und die flankierende Hilfestellung beim<br />
Berufseinstieg gelten als klassische Vorzüge des Fachhochschulstudiums.<br />
Im Kontext des Bologna-Prozesses kommt es im Zuge der Einführung gestufter Studiengänge allerdings<br />
zu einer zunehmenden rechtlichen Gleichstellung der Fachhochschulen mit den Univer-<br />
3 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Die Fachhochschulen in Deutschland, Bonn/Berlin 2004,<br />
S. 8.<br />
4 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text durchgehend die männliche Schreibweise verwendet. Sie schließt<br />
– sofern nicht anders indiziert – männliche und weibliche Personen ein.<br />
5 Gefördert wird die Forschung an Fachhochschulen z.B. durch das BMBF im Rahmen des Förderprogramms „Anwendungsorientierte<br />
Forschung an Fachhochschulen im Verbund mit der Wirtschaft“ (FH3 , ab 2007 unter dem Namen:<br />
FHprofUnd „Forschung an Fachhochschulen mit Unternehmen“).<br />
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