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Anhang - Hochschul-Informations-System GmbH

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Einleitung<br />

1. Strategien des Medieneinsatzes<br />

1.3.1 Nachgelagerte Strategiebildung<br />

Aufgrund der Neuheit des Themas E-Learning, der begrenzten Ressourcen und der Absorption<br />

durch die Vielzahl anderer Reformthemen gilt für die Mehrzahl der untersuchten Fachhochschulen,<br />

dass die E-Learning-Entwicklung zunächst stärker von bottom-up-Initiativen einzelner Lehrender<br />

als von strategischen Initiativen der <strong>Hochschul</strong>leitung geprägt war. Daraus folgt, dass auf die gesamte<br />

<strong>Hochschul</strong>e bezogene, strategische Überlegungen zur Nutzung der mediengestützten Lehre<br />

in der Regel erst im Gefolge der Aktivitäten der E-Learning-Pioniere angestellt werden.<br />

Dieser Befund lässt sich für alle Fachhochschulen verallgemeinern: gemäß der HIS/MMKH-<br />

Umfrage gibt es nur an 27 % der Fachhochschulen eine ausformulierte Medieneinsatzstrategie<br />

(zum Vergleich: entsprechende Dokumente liegen an 42 % der Universitäten vor). 17<br />

Die häufig noch fehlende schriftliche Manifestation von E-Learning-Strategien bedeutet jedoch<br />

nicht, dass die E-Learning-Entwicklung an Fachhochschulen keiner impliziten strategischen<br />

Planung unterläge. Häufig gewährleisten Fachbereiche oder Lehrende ein zielorientiertes und<br />

systematisches Vorgehen bei der hochschulischen Medienentwicklung, während ein flankierender<br />

hochschulweiter Strategiebildungsprozess eventuell nachgelagert erfolgt.<br />

Das Movens für die E-Learning-Nutzung besteht bei einigen der in diesem Band behandelten<br />

Fachhochschulen nicht nur in dem Bestreben, die Qualität der Lehre zu verbessern (z.B. durch<br />

flexiblere Lehrangebote, eine optimierte Betreuung der Studierenden etc.), sondern entspringt<br />

der Auffassung, dass E-Learning zur Erreichung strategischer Ziele beitragen kann. Zu diesen Zielen<br />

zählen zum Beispiel<br />

• die Attrahierung neuer Studierendengruppen (und die dadurch erhoffte Behebung von Unterauslastung<br />

in einzelnen Fachbereichen),<br />

• eine praxisbezogene mediengestützte Verflechtung von Studieneintritts-, Studien- und Nachstudienphase,<br />

die auch der „Kundenbindung“ dient,<br />

• die Steigerung der institutionellen Reputation durch den Einsatz aktueller Technologien,<br />

• die Erzielung von Einnahmen durch Online-Angebote in der Weiterbildung<br />

• oder der weitere Ausbau der Online-Angebote zu einer zugkräftigen Weiterbildungsmarke<br />

bzw. die Etablierung als Full Service Provider im Bereich telemedialer akademischer Ausbildung.<br />

In Bezug auf die präferierten E-Learning-Szenarien unterscheiden sich die porträtierten Fachhochschulen<br />

in ihren Strategien. Bei der Mehrzahl herrscht eine Distanzierung von rein virtuellen Lehrformen<br />

und eine Konzentration auf Blended Learning-Szenarien (insbesondere im Erststudium)<br />

vor. Dementsprechend wird E-Learning als Erweiterung der Präsenzlehre und als unterstützendes<br />

und nicht als dominantes Element der Lehre betrachtet.<br />

Einige Fachhochschulen haben hingegen frühzeitig einen anderen Weg eingeschlagen und<br />

sich als Anbieter von Online-Studienangeboten und virtuellen Studiengängen einen Namen gemacht<br />

(so z.B. die FH Lübeck und die tele-akademie als zentrale Einrichtung der <strong>Hochschul</strong>e Furt-<br />

17 Beispiele für entsprechende Strategiepapiere finden sich z.B. an der EFH Berlin (www.evfh-berlin.de/evfh-berlin/eefb/index.htm),<br />

der FH Bingen (www.fh-bingen.de/fileadmin/RZ/MEP26.4.06.pdf), der <strong>Hochschul</strong>e Pforzheim (www.<br />

virtuelle-hochschule.de/servlet/is/8668/MEP_<strong>Hochschul</strong>e%20Pforzheim.pdf?command=downloadContent&filename=MEP_<strong>Hochschul</strong>e%20Pforzheim.pdf),<br />

der FH Worms (www.fh-worms.de/~medien/Dateien/MEP.pdf) und der<br />

FH Trier (www.fh-trier.de/index.php?id=2775).<br />

| E-Learning an deutschen Fachhochschulen

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