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WWF-Studie zu Erfolgsfaktoren in der Umweltbildung (PDF, 1,3 MB)

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Literaturübersicht mit Handlungsempfehlungen für das Design von Umweltausbildungen S. 11An e<strong>in</strong>em Beispiel kann dies verdeutlicht werden, In den Nachrichten wirde<strong>in</strong> Bericht über die Müllkrise <strong>in</strong> Neapel ausgestrahlt. Dom<strong>in</strong>ieren als Reaktionauf diesen Bericht Gedanken wie „kann dies auch hier passieren?“ o<strong>der</strong>„was geschieht eigentlich mit unseren Abfällen?“, ist dies e<strong>in</strong>e vigilante Tendenz<strong>zu</strong>r Informationsverarbeitung. „In <strong>der</strong> Schweiz ist so etwas unmöglich“o<strong>der</strong> „die übertreiben <strong>in</strong> den Nachrichten mal wie<strong>der</strong>“ s<strong>in</strong>d Beispiele vonkognitiv vermeidenden Gedanken.Für e<strong>in</strong> Problem muss e<strong>in</strong> verantwortlicher Akteur identifiziert werden. Verantwortlichheisst <strong>in</strong> diesem Zusammenhang nicht, dass jemand für dasProblem ursächlich verantwortlich ist, son<strong>der</strong>n für die Lösung. Im Umweltbereichist es nun zentral, dass man selbst die Verantwortung für die Lösunge<strong>in</strong>es Umweltproblems übernimmt (<strong>in</strong>terne Verantwortungs<strong>zu</strong>schreibung).E<strong>in</strong>e externe Verantwortungs<strong>zu</strong>schreibung kann die Ausprägung e<strong>in</strong>esHandlungsmotivs verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. „Die Industrie soll umweltfreundlichere Verpackungenproduzieren“ o<strong>der</strong> „die Stadt hat die Aufgabe, unseren Abfall effizient<strong>zu</strong> entsorgen“ s<strong>in</strong>d Beispiele für e<strong>in</strong>e externe Verantwortungs<strong>zu</strong>schreibung.S<strong>in</strong>d diese Gedankengänge dom<strong>in</strong>ant, können sie die Ausführung vonAbfalltrennung und –verwertung verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Damit e<strong>in</strong> Handlungsmotiv ausgebildetwird, muss e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terne Verantwortungs<strong>zu</strong>schreibung („je<strong>der</strong> hat e<strong>in</strong>enBeitrag für die korrekte Entsorgung se<strong>in</strong>er Abfälle <strong>zu</strong> leisten“) <strong>zu</strong>m<strong>in</strong>destteilweise erfolgen.E<strong>in</strong>e Motivierung kann auch aufgrund sozialer Motive erfolgen. Sich umweltfreundlich<strong>zu</strong> Verhalten, kann <strong>zu</strong> e<strong>in</strong>em Statusgew<strong>in</strong>n bei an<strong>der</strong>en Personenführen (bzw. Statusverlust wenn man nicht handelt). Das Motiv ist <strong>in</strong> diesemFall nicht e<strong>in</strong>er Umweltbedrohung <strong>zu</strong> begegnen, son<strong>der</strong>n Anerkennung vonan<strong>der</strong>en <strong>zu</strong> erhalten. Wenn Fremdbewertungen für e<strong>in</strong> Individuum wichtigs<strong>in</strong>d und die soziale Be<strong>zu</strong>gsgruppe umweltfreundliches Handeln erwartet,kann e<strong>in</strong> sozial begründetes Handlungsmotiv gebildet werden. Das Motiv istfolglich dasselbe, die Motivquelle allerd<strong>in</strong>gs unterschiedlich.5.2.2 Die Intentionsphase (Handlungsauswahlphase)Das Ziel dieser Phase ist es, dem Motiv e<strong>in</strong> Ziel, bzw. e<strong>in</strong>e Richtung vor<strong>zu</strong>geben.Das Motiv repräsentiert lediglich den Wunsch, die Soll-Ist Differenz<strong>zu</strong> m<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Wie dies getan werden soll, ist <strong>der</strong> Gegenstand <strong>der</strong> Intentionsphase.Drei Erwartungen bee<strong>in</strong>flussen die Bildung e<strong>in</strong>er Intention:1.) Die Handlungs-Ergebnis Erwartung: Existiert (o<strong>der</strong> kenne ich) e<strong>in</strong>eHandlung, welche <strong>zu</strong> dem gewünschten Handlungsergebnis führt (Heckhausen,1977)?2.) Die Kompetenzerwartung: B<strong>in</strong> ich fähig, diese Handlung aus<strong>zu</strong>führen(Bandura, 1977)?3.) Die Instrumentalitätserwartung: Führt das Handlungsergebnis auch <strong>zu</strong>den gewünschten Handlungsfolgen (Vroom, 1964)?Die Intentionsbildung kann als e<strong>in</strong>e Art von Planungsprozess betrachtetwerden. Das Handlungswissen, Erwartungen über die Folgen <strong>der</strong> eigenenHandlung und <strong>der</strong>en E<strong>in</strong>tretenswahrsche<strong>in</strong>lichkeit werden bei <strong>der</strong> Handlungsplanungabgewogen.Es wird zwischen Handlungsergebnissen und Handlungsfolgen unterschieden.Handlungsergebnisse haben gemäss dieser Differenzierung ke<strong>in</strong>en Anreizwert.Sie können allerd<strong>in</strong>gs erwünschte Handlungsfolgen nach sich zie-Literaturrecherche und Handlungsempfehlungen <strong>zu</strong>r <strong>Umweltbildung</strong>von Andreas Imhof, Felix Keller und Christ<strong>in</strong>a Colberg

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