WWF-Studie zu Erfolgsfaktoren in der Umweltbildung (PDF, 1,3 MB)
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Literaturübersicht mit Handlungsempfehlungen für das Design von Umweltausbildungen S. 28se Techniken e<strong>in</strong>en unangenehmen „moralisierenden“ Beigeschmack haben.Unbestritten ist aber, dass soziale Modelle e<strong>in</strong>en bedeutenden E<strong>in</strong>fluss aufdas Umweltverhalten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen haben (Kapitel 6.4). SozialeNormen spielen im Verhalten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>e wichtigere Rolle als beiErwachsenen. Über entsprechende Interventionsformen, wie sie bei Erwachsenenerfolgreich angewendet werden (z.B. das Commitment), wirdwenig berichtet. Soziale Prozesse s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs entscheidend, ob e<strong>in</strong> Verhaltenim Alltag auch wirklich umgesetzt wird. Diesen Strategien ist also e<strong>in</strong>grosses Potential <strong>zu</strong><strong>zu</strong>schreiben. Allerd<strong>in</strong>gs sollte <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz nicht als Bee<strong>in</strong>flussungsversuchwahrgenommen werden, da ansonsten Reaktanz entstehenkann.6.3.2 Bee<strong>in</strong>flussungsstrategienIm Gegensatz <strong>zu</strong>r <strong>Umweltbildung</strong> von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen wird beiErwachsenen eher von <strong>der</strong> Bee<strong>in</strong>flussung des Umweltverhaltens gesprochen.Die Erwachsenen sollen nicht „ausgebildet“, son<strong>der</strong>n das Umweltverhaltensoll im gewünschten S<strong>in</strong>n bee<strong>in</strong>flusst werden. Die Informationsvermittlungverliert an Bedeutung und dient vor allem <strong>der</strong> Effizienzerhöhung <strong>der</strong>Intervention.Zu den Möglichkeiten <strong>der</strong> Bee<strong>in</strong>flussung des Umweltverhaltens Erwachsenerist e<strong>in</strong>e Vielzahl an <strong>Studie</strong>n verfügbar. E<strong>in</strong>schränkend ist allerd<strong>in</strong>gs <strong>zu</strong> bemerken,dass im Allgeme<strong>in</strong>en eher „Low cost“ als „high cost“ Handlungengeför<strong>der</strong>t werden. Erwachsene werden eher <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verhaltensumset<strong>zu</strong>ng unterstütztund verstärkt (Volitionsphase) als dass sie „motiviert“ werden.FeedbackFeedback bezeichnet die Strategie, Versuchspersonen ihre Fortschritte (o<strong>der</strong>Stagnation) <strong>in</strong> ihrem Umweltverhalten regelmässig mit<strong>zu</strong>teilen. Der H<strong>in</strong>tergrund<strong>der</strong> Überlegung ist, nicht sichtbare umweltschädliche Verhaltensweisensichtbar <strong>zu</strong> machen (wie z.B. beim Heizenergieverbrauch). DasFeedback soll die eigene Kompetenzerwartung und das positive Erfolgserlebensteigern, sowie die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit <strong>der</strong> Verhaltensautomatisierungerhöhen.Meist werden während <strong>der</strong> Rückmeldungsphase bedeutende Effekte auf dasUmweltverhalten gefunden. Feedback kann <strong>zu</strong> E<strong>in</strong>sparungen von 5 – 15%führen. Die Verhaltenskonsolidierung nach <strong>der</strong> Beendigung des Feedbackgel<strong>in</strong>gt allerd<strong>in</strong>gs oft nicht, das Verhalten kehrt wie<strong>der</strong> auf das Niveau vor<strong>der</strong> Untersuchung <strong>zu</strong>rück (Dwyer, Leem<strong>in</strong>g, Cobern, Porter, & Jackson,1993). In e<strong>in</strong>er neueren Übersicht wird Feedback als notwendige Bed<strong>in</strong>gunggesehen, um energiesparende Handlungen (Gas, Strom, Heizöl usw.) umsetzen<strong>zu</strong> lernen (Darby, 2006). Das Feedback wird bei diversen Interventionenals e<strong>in</strong> Element <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit an<strong>der</strong>en e<strong>in</strong>gesetzt.Programme, welche unterschiedliche Strategien komb<strong>in</strong>ieren, f<strong>in</strong>den stärkereVerhaltenseffekte als die Summe <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Strategien es erwartenliesse (Stern, 2000). E<strong>in</strong> Beispiel dafür stammt aus den USA (Abrahamse etal., 2007). Die Autoren komb<strong>in</strong>ierten das Feedback mit e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternetbasier-Literaturrecherche und Handlungsempfehlungen <strong>zu</strong>r <strong>Umweltbildung</strong>von Andreas Imhof, Felix Keller und Christ<strong>in</strong>a Colberg