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WWF-Studie zu Erfolgsfaktoren in der Umweltbildung (PDF, 1,3 MB)

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Literaturübersicht mit Handlungsempfehlungen für das Design von Umweltausbildungen S. 12hen. E<strong>in</strong>e wesentliche Handlungsfolge sollte dabei die Reduzierung e<strong>in</strong>esUmweltproblems se<strong>in</strong>.Diese Unterscheidung kann an e<strong>in</strong>em Beispiel erläutert werden. Bei <strong>der</strong>Wahl des Transportmittels <strong>zu</strong>r Arbeit zieht Person X das Fahrrad <strong>in</strong> Betracht.Die Handlungsfolge ist, dass X jeden Morgen von Zuhause an den Arbeitsortgelangt. Dies hat noch ke<strong>in</strong>en Anreizwert. Allerd<strong>in</strong>gs können mögliche Handlungsfolgenfür X erstrebenswert se<strong>in</strong>. Zum Beispiel steigt die eigene Fitness,<strong>der</strong> Arbeitsweg wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kürzeren Zeit absolviert o<strong>der</strong> die eigenenCO 2 Emissionen werden reduziert. Die Handlungs-Ergebniserwartung beziehtsich auf die Erwartung, dass man mit dem Fahrrad an den Arbeitsortgelangt 4 . Die Instrumentalitätserwartung bezieht sich auf den subjektivenZusammenhang zwischen dem Handlungsergebnis und den Handlungsfolgen.Zweifelt X beispielsweise daran, dass Fahrradfahren CO 2 e<strong>in</strong>spart 5 , istdie Instrumentalität <strong>der</strong> Handlung nicht gegeben.Die Kompetenzerwartung beruht auf <strong>der</strong> Selbste<strong>in</strong>schät<strong>zu</strong>ng <strong>der</strong> eigenenkörperlichen-, bzw. mentalen Fähigkeiten und an<strong>der</strong>er Bewältigungsressourcen(z.B. Zeit, Möglichkeit, Geld). E<strong>in</strong>e Handlung wird nur dann erwogen,wenn man sich als genügend kompetent <strong>zu</strong>r Handlungsausführung betrachtet.Speziell im Umweltbereich s<strong>in</strong>d Handlungsergebnisse o<strong>der</strong> –folgen allerd<strong>in</strong>gsdas Ergebnis komplexer Zusammenhänge. Insbeson<strong>der</strong>e K<strong>in</strong><strong>der</strong>n undJugendlichen s<strong>in</strong>d umweltschützende Handlungen oft unbekannt. Die Zusammenhänge<strong>der</strong> Handlung mit den Handlungsergebnissen o<strong>der</strong> Handlungsfolgens<strong>in</strong>d für sie <strong>in</strong> solchen Situationen nicht offensichtlich.Erfüllt e<strong>in</strong>e Handlung die genannten Erwartungen, wird e<strong>in</strong>e Intention gebildet6 . E<strong>in</strong>e Intention ist e<strong>in</strong>e bewusste, zielgerichtete Handlungsabsicht <strong>der</strong>Umweltbedrohung <strong>zu</strong> begegnen und somit die Differenz zwischen Soll undIst <strong>zu</strong> verm<strong>in</strong><strong>der</strong>n. In <strong>der</strong> Intentionsphase können auch mehrere Handlungs<strong>in</strong>tentionengebildet werden. Zudem werden Präferenzen für unterschiedlicheArten <strong>der</strong> Handlung bestimmt, z.B. für direktes o<strong>der</strong> <strong>in</strong>direktes Umwelthandeln.In <strong>der</strong> Handlungsauswahlphase hat die Intention noch Wunschcharakter.Das Realisieren <strong>der</strong> Handlungs<strong>in</strong>tention ist <strong>der</strong> Gegenstand <strong>der</strong> Volitionsphase.5.2.3 Die VolitionsphaseIn dieser Phase wird die Handlungs<strong>in</strong>tention <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e tatsächliche Handlungumgesetzt. E<strong>in</strong> Abbruch des Handlungsprozess ist noch je<strong>der</strong>zeit möglich.Diverse handlungsbegünstigende Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und för<strong>der</strong>nde E<strong>in</strong>flüssemüssen gegeben se<strong>in</strong>, damit die Intention realisiert wird. MöglicheStoppgründe <strong>in</strong> dieser Phase s<strong>in</strong>d beispielsweise fehlende Realisierungsge-4 Dies kl<strong>in</strong>gt selbstverständlich, muss es aber nicht se<strong>in</strong>. Hat e<strong>in</strong>e Person <strong>zu</strong>m Beispiel e<strong>in</strong>enArbeitsweg von 70 Kilometer, s<strong>in</strong>d die Strassen ständig vereist o<strong>der</strong> man leidet unter Asthma,ist die Erwartung, dass man den Arbeitsweg mit dem Fahrrad erfolgreich bewältigenkann wohl nicht gegeben.5 Z.B. hat X bereits e<strong>in</strong> Hybrid-Auto und schätzt deshalb die Möglichkeiten <strong>der</strong> Emissionsreduktionals ger<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>.6 Zum Beispiel die Absicht, den Arbeitsweg jeden Tag mit dem Fahrrad <strong>zu</strong> bewältigen.Literaturrecherche und Handlungsempfehlungen <strong>zu</strong>r <strong>Umweltbildung</strong>von Andreas Imhof, Felix Keller und Christ<strong>in</strong>a Colberg

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