WWF-Studie zu Erfolgsfaktoren in der Umweltbildung (PDF, 1,3 MB)
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Literaturübersicht mit Handlungsempfehlungen für das Design von Umweltausbildungen S. 31Teilnehmer berichten <strong>zu</strong>dem überwiegend von positiven Erfahrungen währenddes Programms.Die Blocklea<strong>der</strong>-Technik erwies sich dabei als die erfolgreichste, die Teilnehmererzielten sogar bessere Resultate als die durch professionelle Instruktorengeführten Gruppen. Nur ger<strong>in</strong>g verbesserten sich die Werte <strong>der</strong>selbstorganisierenden Gruppen.Die Autoren selbst führen folgende Ursachen für den Erfolg <strong>der</strong> Eco Teamsan:- Gruppendynamiken im Team: soziale Kontrolle und Druck, Verstärkungdurch Gleichges<strong>in</strong>nte, Gruppenerfolgserlebnisse.- Feedback während den Treffen: eigenes Erfolgserleben, Sichtbarkeit deseigenen Fortschritts.- Die E<strong>in</strong>sicht, dass umweltfreundliches Verhalten den eigenen Lebensstielnicht bee<strong>in</strong>trächtigen muss (und Geld gespart werden kann).Der grosse Nachteil des Ansatzes ist allerd<strong>in</strong>gs, dass überwiegend hochmotiviertePersonen erreicht werden. Der Ansatz zielt darauf ab, Handlungsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nisseund Hemmnisse ab<strong>zu</strong>bauen bzw. e<strong>in</strong>e Automatisierung des Verhaltens<strong>zu</strong> erreichen, nicht die Handlungsmotivation <strong>zu</strong> steigern.(Partizipatives) Soziales Market<strong>in</strong>gIm Gegensatz <strong>zu</strong> <strong>der</strong> Vermarktung e<strong>in</strong>es Produkts geht es beim sozialenMarket<strong>in</strong>g um die Vermittlung e<strong>in</strong>er sozialen Idee. Die Methoden s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gsangelehnt an e<strong>in</strong>zelne Market<strong>in</strong>gkonzepte. Es wird e<strong>in</strong> Vorgehen <strong>in</strong>vier Schritten vorgeschlagen (Geller, 1989):1. Marktanalyse: Bestimmung <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Problematik, Bereitschaft<strong>zu</strong>r Verhaltensän<strong>der</strong>ung und vorhandene E<strong>in</strong>stellungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zielgruppebestimmen. Zudem ist das <strong>zu</strong> än<strong>der</strong>nde Verhalten fest<strong>zu</strong>legen.2. Marktsegmentierung: E<strong>in</strong>teilung <strong>der</strong> Zielgruppe <strong>in</strong> homogene Subgruppen(z.B. aufgrund des Motivationstyps, <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Handlungsbarriere o<strong>der</strong> <strong>der</strong>kognitiven Entwicklung e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des).3. Market<strong>in</strong>g-Strategie: Auf die Subgruppen abgestimmte „Vermarktung“ <strong>der</strong>sozialen Idee. In diese Phase fällt die Implementierung e<strong>in</strong>er Interventionsstrategie.So ist es denkbar, unterschiedliche Informationsarten <strong>zu</strong> vermitteln,eher auf normzentrierte Techniken <strong>zu</strong> setzen usw.4. Evaluation: Vorher-Nachher Befragung <strong>der</strong> Zielgruppe.Das Konzept kann um e<strong>in</strong>e partizipative Komponente erweitert werden. DieVorausset<strong>zu</strong>ng ist, dass grosse Teile <strong>der</strong> Zielgruppe bereit s<strong>in</strong>d, die sozialeIdee (o<strong>der</strong> Handlung) angepasst auf ihre persönliche Situation weiter<strong>zu</strong>tragen.Jede von <strong>der</strong> Aktion angesprochene Person soll die Idee e<strong>in</strong>er o<strong>der</strong>zwei Personen weitervermitteln, <strong>der</strong> „Schneeballeffekt“ soll so ausgenutztwerden. Als wichtiger Mechanismus wird das Modellernen angesehen. E<strong>in</strong>Beispiel hierfür ist die Klimaschutzaktion „nordlicht“ 42 .E<strong>in</strong>e weitere Abwandlung ist das Community Based Social Market<strong>in</strong>g(McKenzie-Mohr, 2000). Der Ansatz konzentriert sich stark auf Handlungsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nisseund auf das Handlungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (wie z.B. das IIAT). Während <strong>der</strong>42 http://www.nordlicht.uni-kiel.de/Literaturrecherche und Handlungsempfehlungen <strong>zu</strong>r <strong>Umweltbildung</strong>von Andreas Imhof, Felix Keller und Christ<strong>in</strong>a Colberg