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Spieler, Regeln, Hintergründe Milliardär mit Flügeln Der Bootsbauer ...

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TOP PEOPLE<br />

TOP INFOS<br />

050 TOP<br />

und Erbe von Schloss Bloemersheim<br />

kehrte zurück nach Neukirchen-Vluyn.<br />

Seine „zukünftige Aufgabe“ war für ihn<br />

schneller als ursprünglich geplant Gegenwart<br />

geworden und ist es bis heute<br />

geblieben.<br />

Die nächsten zwanzig<br />

Jahre brachten<br />

für Friedrich<br />

Freiherrn von der<br />

Leyen vielseitige<br />

Nagel- und Bewährungsproben<br />

und<br />

eine nicht weniger<br />

schicksalhafte Zeit<br />

für den Familienstammsitz<br />

Schloss Bloemersheim. Baulicherseits<br />

stellte sich die Frage des Schutzes<br />

vor bestandsbedrohenden Bergschäden,<br />

verursacht durch den Kohlenabbau auf<br />

der nahegelegenen Zeche Niederberg.<br />

<strong>Der</strong> Wasserspiegel unter dem Schloss und<br />

auch das Gebäude selbst waren bereits dramatisch<br />

abgesunken, das Schloss drohte<br />

buchstäblich zu zerbrechen. Im Rahmen<br />

einer „absolut vorbildlichen Maßnahme“<br />

führte die verantwortliche Ruhrkohle AG<br />

von 1983 bis 1989 die nötigen Arbeiten an<br />

Fundament und Substanz des Schlosses<br />

durch, um das zauberhafte Gemäuer vor<br />

dem dauerhaften Verfall zu bewahren.<br />

Wieder eine der prägenden Erfahrungen<br />

im Leben von der Leyens. „Wir haben<br />

lange Zeit auf einer Baustelle gelebt.“<br />

Ohnehin sollten die Achtziger Jahre sein<br />

Schlüsseljahrzehnt werden, wenn es ein<br />

solches in einem derart bewegten Leben<br />

überhaupt gibt. Er lernte seine Frau kennen.<br />

Gemeinsam gründeten sie eine Familie,<br />

vier Töchter kamen zur Welt.<br />

Die Gutsverwaltung<br />

Landwirtschaft, Obstbau und Forst – in<br />

diese Sparten fallen die breitbandigen<br />

Aktivitäten der Frhr. von der Leyenschen<br />

Gutsverwaltung, die insgesamt drei<br />

niederrheinische Güter bewirtschaftet:<br />

Bloemersheim, Haus Meer bei Meerbusch<br />

sowie den landwirtschaftlichen<br />

Pachtbetrieb von Schloss Dyck in Jüchen.<br />

Die Gesamtgröße des bewirtschafteten<br />

Landes beträgt mehr als 900 Hektar,<br />

rund 20 km Straßen und Wege befi nden<br />

sich auf diesen Flächen. Darüber hinaus<br />

unterhält die Gutsverwaltung zahlreiche<br />

größere und kleinere Gebäude, darunter<br />

viele von historischem Wert.<br />

„Ja, und da war noch mein Beruf. Die Bewirtschaftung<br />

der Ländereien, Plantagen<br />

und Forste. <strong>Der</strong> <strong>mit</strong> steigender Jahreszahl<br />

immer immenser, ja grotesker werdende<br />

Aufwand bei der Auseinandersetzung<br />

<strong>mit</strong> behördlichen Eingriff en in das eigene<br />

Wirtschaften.“ Schon früh musste von<br />

der Leyen das neudeutsch „Networking“<br />

genannte Prinzip jedes modernen Wirtschaftens<br />

begreifen: Alleine hast du keine<br />

Chance. Er schloss sich <strong>mit</strong> anderen<br />

Landwirten und Grundbesitzern zusammen,<br />

um seinen Interessen gegenüber<br />

Institutionen Nachdruck zu verleihen<br />

und immer öfter auch, um Synergien bei<br />

Einkauf, Personaleinsatz und Maschinenauslastung<br />

zu realisieren.<br />

Wie bekam und bekommt er eine derartige<br />

Last – „Momentan übe ich neben beruflichen<br />

und familiären Pfl ichten zahlreiche<br />

Mandate und Ämter aus, darunter das des<br />

Deichgräfs in Meerbusch ...“ – denn nur<br />

in seinem Leben unter? Von der Leyen<br />

lächelt, als würde er denken: Was für eine<br />

moderne Frage. „Ich muss schon gewisse<br />

zeitliche Prioritäten setzen“, antwortet<br />

er. „Auch wenn ich meine Lektion in<br />

Gleichberechtigung gelernt habe, ich war<br />

nie der Vater <strong>mit</strong> dem Windeleimer und<br />

dem Wickeltuch. Vaterschaft ist für mich<br />

eine Verpfl ichtung anderer Natur.“ Was<br />

er denn in diesem Zusammenhang von<br />

Ursula von der Leyen, der amtierenden<br />

Bundesministerin hält, die doch immerhin<br />

einen seiner entfernten Verwandten<br />

geehelicht hat und ihrerseits ganz andere<br />

Maximen verwirklicht sehen möchte? „Eine<br />

patente, kluge und unabhängige Frau.<br />

Was Sie sagt, ist für die neue Generation<br />

zutreff end und unumgänglich. Ich bin<br />

Hofl aden Bloemersheim<br />

Die Verkäuferinnen in dem kleinen Hofladen<br />

kurz hinter Vluyn an der alten B 60<br />

sind freundlich und sehr geschäftig. Die<br />

Schlange der Kunden reicht am Samstagvor<strong>mit</strong>tag<br />

trotz der prompten Bedienung<br />

bis auf den gekiesten Vorplatz. Das Edelobst<br />

Marke Bloemersheim erfreut sich großer<br />

Beliebtheit und ist nicht nur im Frühling<br />

eine vitaminlich und landschaftlich motivierte<br />

Reise wert. Wer gerne das Schloss<br />

und den öff entlichen Teil seiner Umgebung<br />

sehen möchte, kann beim Einkauf gleich<br />

nach dem Weg fragen. Auch bei Schloss<br />

Dyck betreibt die Verwaltung einen Hofladen<br />

<strong>mit</strong> eigenen Erzeugnissen.<br />

eben noch den alten Weg gegangen.“ Er<br />

schweigt kurz. „Es ist überhaupt ein Irrtum<br />

der heutigen Welt, dass man glaubt, man<br />

könnte alle Dinge, Werte und Ziele <strong>mit</strong><br />

Gesetzen und Verordnungen regeln. Die<br />

staatliche Hybris, alles und jedes regeln zu<br />

können, führt zwangsweise zum Verlust<br />

staatlicher Autorität und zur Gleichgültigkeit<br />

der Menschen.“<br />

<strong>Der</strong> Samstagvor<strong>mit</strong>tag hat aufgehört,<br />

gegen die Fenster zu nieseln. Freiherr von<br />

der Leyen schenkt noch einmal Tee nach.<br />

„Meine Vorfahren kamen zum Anfang<br />

des 18. Jahrhunderts nach Krefeld, weil<br />

das eine weltoff ene Stadt war, die nicht<br />

kurkölnisch sondern preußisch regiert<br />

wurde. Im Schutze der Religions- und<br />

der Zunftfreiheit blühte hier der Handel,<br />

und sie machten durch ihr Geschick und<br />

ihr Vermögen <strong>mit</strong> der Produktion feiner<br />

Seidenwaren eine beispiellose Karriere als<br />

Fabrikanten. Das wäre ihnen sicher nicht<br />

gelungen, wenn sie in einem Korsett von<br />

<strong>Regeln</strong> und Verordnungen gepresst hätten.“<br />

Das Gespräch neigt sich dem Ende<br />

zu, es ist ein Bild entstanden. Trotzdem<br />

verliert man nicht den Verdacht, dieses<br />

Bild berühre nicht den inneren Kern des<br />

Mannes, der doch bei aller Höfl ichkeit<br />

und Verbindlichkeit im Grunde stets<br />

reserviert scheint. Bis man schließlich<br />

begreift, dass man Reserviertheit verwechselt<br />

hat <strong>mit</strong> einer sehr tiefen und<br />

ehrlichen Uneitelkeit, auf die man bei<br />

erfolgreichen Männern kaum gefasst ist.<br />

Friedrich Freiherr von der Leyen ist der<br />

Sohn seines Vaters. Aber es ist vor allem<br />

seine Mutter, die in ihm fortlebt. Und jene<br />

Zeit, in der Menschen die Dinge noch<br />

taten, die sie zu tun hatten.<br />

Schlosshofkonzert auf Bloemersheim<br />

zum Anschluss des 3. Kammermusikfest<br />

Kloster Kamp 20. August 2006, 18.00 Uhr<br />

Programm:<br />

Robert Schumann – Klavierquintett Esdur<br />

op. 44 für Klavier, 2 Violinen, Viola<br />

und Violovello, Gioacchino Rossini – Duo<br />

für Violoncello und Kontrabass, Franz<br />

Schubert – Klavierquintett A-dur op. 114<br />

„Forellenquintett“ für Klavier, Violine,<br />

Viola, Violoncello und Kontrabass.<br />

Kartenvorbestellung beim Kulturamt<br />

der Stadt Neukirchen-Vluyn<br />

Telefon 02845-391-179<br />

Das Spiel kann beginnen!<br />

Mit dem BeoVision 7-40 sind Sie direkt auf dem Spielfeld dabei. Dieser überragende Audio-Master eignet sich<br />

bestens für den Einsatz in einer Surround-Sound-Aufstellung – und dank seiner Bildtechnologie kann er selbst die<br />

schnellsten Bewegungen wiedergeben.<br />

BeoVision 7-40 – bereit für High Definition TV<br />

* Angebot gültig im Zeitraum<br />

01. April bis 30. Juni 2006 auf<br />

alle Bang & Olufsen LCD- und<br />

Plasmafernseher<br />

Bang & Olufsen, Königstraße 118,<br />

47798 Krefeld, Fon 02151-613305<br />

Bang & Olufsen, Bismarckstraße 22,<br />

41061 Mönchengladbach, Fon 02161-209090

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