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Vestisches - Das Magazin der Kreishandwerkerschaft Recklinghausen

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Reportage und Hintergrund<br />

Hilfe auf dem Weg zum Kredit<br />

<strong>Kreishandwerkerschaft</strong> im Gespräch mit den Banken<br />

Gemeinsam auf <strong>der</strong> Suche<br />

nach Lösungen:<br />

Kreishandwerksmeister<br />

Hans-Walter Bugzel,<br />

Andreas Geilmann Ebbert,<br />

Willi Keeren und Dr. Frank<br />

Bruxmeier (v. l.).<br />

Wenn es ums Geld geht, wird es meistens schwierig. Die<br />

Hände zittern, das Hemd ist schweißnass. Es geht um<br />

die Existenz, um die Selbstständigkeit, um den eigenen<br />

Betrieb. Damit <strong>der</strong> Kredit bewilligt wird, gilt es einige<br />

Hürden zu überwinden. Handwerker sind Meister ihres<br />

Fachs, doch bei Bankgesprächen versagen oft die Nerven.<br />

<strong>Das</strong> soll nicht so sein – wünschen sich Kreishandwerksmeister<br />

Hans-Walter Bugzel und Verwaltungsleiter<br />

Dr. Frank Bruxmeier. Aber auch Willi Keeren, stellvertreten<strong>der</strong><br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Vorstands <strong>der</strong> Sparkasse Vest<br />

<strong>Recklinghausen</strong>, und Andreas Geilmann-Ebbert, Mitglied<br />

des Vorstands <strong>der</strong> Volksbank Marl-<strong>Recklinghausen</strong> eG.<br />

An den runden Tisch im Sitzungszimmer <strong>der</strong> <strong>Kreishandwerkerschaft</strong><br />

<strong>Recklinghausen</strong> haben Hans-Walter<br />

Bugzel und Dr. Frank Bruxmeier zum Gespräch geladen.<br />

Kreishandwerksmeister und Verwaltungsleiter möchten gemeinsam<br />

mit Willi Keeren und Andreas Geilmann-Ebbert<br />

nach Lösungen suchen.<br />

<strong>Vestisches</strong> Handwerk: Kreditklemme im Handwerk, Wirtschaftskrise,<br />

Existenzbedrohung – Herr Bugzel, das Handwerk<br />

hat es zurzeit nicht leicht. Wie sehen Sie die Lage im<br />

Kreis <strong>Recklinghausen</strong>?<br />

Hans-Walter Bugzel: Schwierig. Viele Mitglie<strong>der</strong> haben in<br />

<strong>der</strong> letzten Zeit ihr Leid geklagt. Sie haben Probleme mit<br />

ihren Banken und wissen nicht weiter. Sie haben an<strong>der</strong>e<br />

Erfahrungen gemacht, als in <strong>der</strong> Werbung <strong>der</strong> Banken angepriesen<br />

wird. Gespräche mit Bankberatern sind einfach<br />

schwieriger geworden. Die Zeiten, in denen <strong>der</strong> Berater<br />

noch geduzt wurde, sind lange vorbei.<br />

<strong>Vestisches</strong> Handwerk: Wo sehen Sie die großen Probleme<br />

in einem solchen Gespräch? Wir sehen und hören täglich<br />

in <strong>der</strong> Werbung, die Berater in den Banken sind noch viel<br />

servicefreundlicher als früher. Die Banken haben sich zu<br />

mo<strong>der</strong>nen Dienstleistungsunternehmen entwickelt.<br />

Dr. Frank Bruxmeier: Ich glaube, bei den Handwerkern<br />

gibt es so etwas wie Sprachlosigkeit. Bei diesen Gesprächen<br />

wird auf unterschiedlichen Ebenen kommuniziert.<br />

Die Befindlichkeiten sind unterschiedlich. Solange es ums<br />

Handwerk geht, sind die Meister souverän, sobald es aber<br />

um Behörden- o<strong>der</strong> Bankgänge geht, werden sie unsicher.<br />

Willi Keeren: Ich bin von diesen Ergebnissen wirklich überrascht.<br />

Da haben wir ganz an<strong>der</strong>e, eher gegenteilige Erfahrungen<br />

gemacht.<br />

Andreas Geilmann-Ebbert: Es gibt bei uns weiterhin Kreditwachstum.<br />

Daran hat sich auch nach Basel II nichts geän<strong>der</strong>t.<br />

Gerade deshalb ist auch für mich dieses Ergebnis<br />

überraschend.<br />

Dr. Frank Bruxmeier: Die Vorbehalte bleiben natürlich<br />

bei unseren Innungsmitglie<strong>der</strong>n. Immer wie<strong>der</strong> hören wir,<br />

ihre Sicherheiten müssen höher sein als früher. Gleichzeitig<br />

hätten ihre Immobilien aber an Wert verloren. Uns<br />

würde es daher sehr freuen, wenn Sie Ihre Berater noch<br />

einmal sensibilisieren. Oft gilt es Generationenbetriebe<br />

und auch die eigene Existenz zu retten. Hinter jedem<br />

Betrieb versteckt sich eine Geschichte, und da fällt es<br />

häufig den betroffenen Personen schwer, damit korrekt<br />

umzugehen.<br />

16 <strong>Vestisches</strong> Handwerk Juni 2010 Nr. 18

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