Geistesblitze statt Schnapsideen - WIM-Magazin
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BERICHTE | ANALYSEN<br />
Zupackend: Mitarbeiter von Hofmann Personal helfen, den Hochseilgarten des Don Bosco-Jugendwerks in Bamberg instand zu setzen.<br />
unterstreicht Harald Bolsinger, Koordinator<br />
des Nürnberger Netzwerkes „Zukunftbraucht-Werte“:<br />
„CSR ist nicht erst seit Erfi ndung<br />
des Begriffes zum Thema geworden.<br />
Vielmehr gehört die Übernahme von gesellschaftlicher,<br />
sozialer und ökologischer Verantwortung<br />
zum christlich geprägten Unternehmergeist<br />
schon immer dazu.“ Wenn entsprechendes<br />
Engagement lediglich aufgrund<br />
von Image- und Markenüberlegungen angestrengt<br />
wird, „dann ist das natürlich alles andere<br />
als nachhaltig“, kritisiert Bolsinger. Das<br />
sieht auch Prof. Dr. Nick Lin-Hi von der Universität<br />
Mannheim so, der allerdings weniger<br />
christlich als wirtschaftsethisch argumentiert:<br />
„Unternehmerische Wohltaten wie Sponsoring<br />
und Spenden sind Ablasshandel.“<br />
Auf diese dogmatische Diskussion will sich<br />
Dr. Bernd Rödl, Chef der Nürnberger Wirtschaftsprüfungs-<br />
und Beratungsgesellschaft<br />
Rödl & Partner, nicht einlassen: „Wir folgen<br />
keiner starren CSR-Konzeption, sondern einfach<br />
unserer Unternehmenskultur, die auf<br />
den Benediktinergrundsätzen Demut, Gehorsam<br />
und Diskretio [=Gabe der weisen Unterscheidung,<br />
Anm. d. Red.] basiert.“ Rödl<br />
übersetzt das im Betriebsalltag mit „Mandant<br />
immer im Vordergrund, genau hinhören und<br />
unterschiedliche Sachverhalte unterschiedlich<br />
behandeln“. Rödl & Partner übernimmt<br />
angesichts des unternehmerischen Erfolges<br />
soziale und gesellschaftliche Verantwortung.<br />
Dazu gehört die Rödl-Mitarbeiter-Stiftung<br />
für Kinderhilfe, die Unterstützung des Part-<br />
N-Ergie-Mitarbeiter sind „Ganz“ engagiert<br />
Workshops für Feuerwehren: Feuerwehrmann und N-Ergie-Kundenmanager Markus Prokopczuk mit<br />
dem Rother Kreisbrandmeister Heinrich Gsänger und Norbert Dörfl er, Feuerwehr Büchenbach (v.r.).<br />
Der Nürnberger Energieversorger N-Ergie<br />
AG setzt sich bereits seit Jahren für wohltätige<br />
Zwecke ein. Die neue Initiative „Ganz“<br />
legt den Fokus aber nicht auf das Unternehmen<br />
selbst, sondern auf das ehrenamtliche<br />
Engagement der N-Ergie-Mitarbeiter.<br />
12 08 | 10<br />
Nach Firmenangaben sind viele Angestellte<br />
in ihrer Freizeit schon in Vereinen, Feuerwehren,<br />
Schulen und anderen Einrichtungen aktiv.<br />
Die N-Ergie AG unterstützt mit ihrer Initiative<br />
„Ganz“ (die Abkürzung steht für die Begriffe<br />
Glaubwürdigkeit, Aufmerksamkeit, Nachhal-<br />
nerschaftsvereins Charkiv-Nürnberg, aber<br />
auch die betriebseigene Kinderkrippe. Weitere<br />
Schwerpunkte sind eine „besondere Dankbarkeit<br />
für die Region“ sowie die Förderung<br />
von Bildung und Ausbildung – etwa des nationalen<br />
Programms für Wirtschaftsstudenten<br />
„Campus of Excellence“.<br />
Auch Ingrid Hofmann leitet ihre zahlreichen<br />
Engagements nicht aus einem Grundsatzpapier,<br />
sondern aus ihrer „ethischen und<br />
christlichen Grundhaltung“ ab. Die Chefi n<br />
von Hofmann Personal nimmt sich zuerst<br />
selbst in die Pfl icht: „Nur was ich im Unternehmen<br />
vorlebe, wird von den Mitarbeitern<br />
auch Ernst genommen.“ Dazu gehöre es<br />
auch, der Gesellschaft, die ihren Erfolg ermöglicht<br />
hat, etwas zurückzugeben. Gespen-<br />
tigkeit und Zusammenarbeit) die Mitarbeiter<br />
ausdrücklich dabei und ermutigt sie, diese Aktivitäten<br />
sogar noch zu verstärken. Mit Erfolg:<br />
So halten N-Ergie-Mitarbeiter ehrenamtlich<br />
Schulstunden zum Thema Energie ab, beraten<br />
Vereine über Energiesparmaßnahmen, führen<br />
Theaterstücke auf oder bauen Nistkästen für<br />
Vögel und Insektenhäuser. Angestellte, die ehrenamtlich<br />
in Feuerwehren aktiv sind, halten<br />
dort Vorträge: Dabei geht es insbesondere darum,<br />
was Löschtrupps bei Einsätzen in Häusern<br />
mit Photovoltaikanlagen beachten müssen.<br />
Die Angestellten erhalten für jede ehrenamtliche<br />
Tätigkeit 100 Euro, die sie für einen beliebigen<br />
Zweck spenden können.<br />
Nach Aussage von Vorstandsvorsitzendem<br />
Herbert Dombrowsky will die N-Ergie AG<br />
als regionales Unternehmen Verantwortung<br />
für die Region übernehmen. Mit dem Pro-<br />
Foto: Hofmann