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Geistesblitze statt Schnapsideen - WIM-Magazin

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ERFOLGREICHE GRÜNDER<br />

Gut fundiert<br />

Was sind die Erfolgsrezepte für langfristig tragfähige<br />

Gründungen? WiM fragte renommierte Unternehmer aus<br />

der Region, die vor Jahren selbst als Gründer angefangen<br />

haben. Von Thomas Tjiang; Illustration: Anton Atzenhofer<br />

Für Dr. Bernd Rödl gibt es keinen Zweifel. „Ja, keine Frage“, der heute<br />

67-Jährige würde noch einmal gründen. Der scheidende Chef der Nürnberger<br />

Beratungs- und Prüfungsgesellschaft Rödl & Partner hatte vor 33<br />

Jahren als Ein-Mann-Firma begonnen und betreut heute mit mehr als 3 000<br />

Mitarbeitern Mandanten rund um den Globus. „Der Markt heute ist nicht<br />

schwieriger als damals“, wertet Rödl die heutigen Rahmenbedingungen.<br />

Der Rechtsanwalt, der in Deutschland als einer der ersten zusätzlich die<br />

Prüfungen zum Steuerberater und Wirtschaftsprüfer ablegte, hatte aber<br />

auch Glück. Der Niedergang des Eisernen Vorhangs, die deutsche Einheit<br />

– Rödl sah diese historischen Gelegenheiten und ergriff mit unternehmerischem<br />

Gespür die Chancen und war früh in den damals neuen Bundesländern<br />

und in Osteuropa aktiv. Außerdem zeigte Rödl & Partner als<br />

erste inhabergeführte Kanzlei in China Flagge.<br />

„Heute ist es sogar einfacher, weil wir eine echte Gründerszene haben“,<br />

meint Rödl. Wettbewerbe, Gründernetzwerke, Förderhilfen, davon<br />

habe man in den 60er und 70er Jahren nur träumen können.<br />

Trotz heftiger Konkurrenz und auf den ersten Blick weitgehend verteilten<br />

Märkten gebe es auch heute noch viel Platz für gute Geschäftsideen.<br />

„Es entstehen laufend neue Geschäftsfelder und<br />

Branchen“, motiviert Rödl den Nachwuchs mit Verweis etwa auf<br />

die erneuerbaren Energien.<br />

Spannende Pionierarbeit<br />

SPECIAL: GRÜNDUNG<br />

Auch Ingrid Hofmann muss nicht lange überlegen und bekennt<br />

sich in Sachen Gründung als überzeugte Wiederholungstäterin.<br />

Das habe viel mit ihrem eingefl eischten Drang<br />

zum Gestalten zu tun: „Unternehmertum bedeutet die<br />

Chance, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen,<br />

Ziele zu defi nieren und die eigene Kreativität nutzen zu<br />

können.“ Als sie 1985 ihr erstes Büro für Leiharbeit eröffnete,<br />

steckte die Branche noch in den Kinderschuhen.<br />

„Es musste Pionierarbeit geleistet werden, was<br />

zwar nicht immer einfach, aber eben auch sehr<br />

spannend war.“<br />

Aus Leiharbeit wurden Zeitarbeit und Personalservice,<br />

sodass Hofmann heute mit rund 70<br />

Standorten allein in Deutschland rund 10 000<br />

Mitarbeiter beschäftigt. Auch sie hält heute die<br />

Bedingungen für den Sprung in die Selbstständigkeit<br />

für deutlich besser. Gründerdarlehen, Beratung<br />

und andere Unterstützungen gehören zur<br />

Normalität. Auch das Ansehen von weiblichen<br />

Gründern hat sich gewandelt. Sie sollte damals für<br />

einen Kredit noch eine Bankbürgschaft ihres Ehemanns<br />

vorlegen. Hofmann lehnte ab. „Denn<br />

schließlich war ich die Gründerin und nicht mein<br />

Mann.“<br />

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