24.11.2012 Aufrufe

Geistesblitze statt Schnapsideen - WIM-Magazin

Geistesblitze statt Schnapsideen - WIM-Magazin

Geistesblitze statt Schnapsideen - WIM-Magazin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

UNTERNEHMEN | PERSONEN<br />

INFOTEAM<br />

Software-Haus wird zur AG<br />

Aktiengesellschaften werden in der Regel gegründet,<br />

um an Fremdkapital zu kommen<br />

oder den Gang an die Börse anzutreten. Bei<br />

der Software-Schmiede infoteam in Bubenreuth<br />

dient die Umwandlung von einer<br />

GmbH in eine AG dagegen dem Ziel, die Mitarbeiter<br />

am Unternehmen zu beteiligen.<br />

Der heute 59-jährige Dr. Wolfgang Brendel<br />

hatte die Firma 1983 in einer Wohnung gegründet.<br />

Heute zählt infoteam 120 Mitarbeiter<br />

und erwartet für 2010 einen Jahresumsatz<br />

von zehn Mio. Euro. Von den guten Erträgen<br />

profi tierten bisher nur zehn Anteilseigner<br />

unter den Mitarbeitern. Jetzt soll allen Beschäftigten<br />

die Möglichkeit gegeben werden,<br />

sich durch Aktien stärker an ihr Unternehmen<br />

zu binden. Ein Kongress in den eigenen<br />

Räumen, dem vor neun Jahren am Ortseingang<br />

von Bubenreuth mit 1,5 Mio. Euro Investitionskosten<br />

bezogenen Neubau, gab<br />

dazu den Auftakt.<br />

Der bisherige Geschäftsführer Karl-Heinz<br />

John (54) sitzt dem neuen Vorstand vor, seine<br />

Vorstandskollegen Michael Sperber (47) und<br />

Stefan Angele (45) sind seit 1988 bzw. 1996<br />

im Unternehmen tätig. Firmengründer Brendel<br />

führt den jetzt installierten Aufsichtsrat<br />

an, komplettiert durch Prof. Dr. Reiner Anselstetter<br />

vom Institut für Handelsmanagement<br />

an der Fachhochschule Amberg-Weiden<br />

sowie Wolfgang Schleemilch, früherer<br />

Für den Frankfurter Pharmagroßhändler<br />

Andreae-Noris Zahn AG (Anzag) hat Nürnberg<br />

eine besondere Bedeutung: Im Jahr 1885<br />

gründete dort Friedrich Carl Zahn die Handelsgesellschaft<br />

Noris Zahn & Cie, die 1923<br />

mit der Frankfurter Firma J.M. Andreae zur<br />

heutigen Aktiengesellschaft fusionierte. Das<br />

125-jährige Jubiläum der Nürnberger Niederlassung<br />

wurde mit über 500 Gästen gefeiert,<br />

Festredner waren Bayerns Gesundheitsminister<br />

Dr. Markus Söder und Dr. Hans-<br />

Peter Hubmann, Vorsitzender des Bayerischen<br />

Apothekenverbandes.<br />

„Wir brauchen eine fl ächendeckende Versorgung,<br />

dafür haben wir den Pharmagroßhandel.<br />

Und die Apotheke liefert die Beratung<br />

vor Ort“, erklärte Söder. Hubmann ging<br />

auf die aktuelle Kostendiskussion im Gesundheitswesen<br />

ein und forderte eine leistungsgerechte<br />

Vergütung des Pharmagroßhandels<br />

sowie die Einführung des Zielpreismodells<br />

zur Vergütung der Apotheken, das<br />

mehr Einsparpotenzial als die heutigen Rabattverträge<br />

bringen würde.<br />

Vertriebsmanager bei Siemens.<br />

Der Erlanger Elektronikkonzern<br />

trägt auch 40<br />

Prozent zum infoteam-Umsatz<br />

bei und hat die Bubenreuther<br />

2007 zum „Lieferanten<br />

des Jahres“ bei Healthcare<br />

MR ernannt.<br />

Dies liegt begründet in den<br />

traditionellen Schwerpunkten<br />

der infoteam AG, die künftig in<br />

drei Bereiche untergliedert ist:<br />

Healthcare, Life Science und<br />

Industry. In der Automatisierungstechnik<br />

liegen die Wurzeln<br />

des Unternehmens, dessen<br />

Software-Produkte zudem<br />

über die Tochtergesellschaften<br />

in Stäfa/Schweiz (vier Mitar-<br />

beiter und 1,5 Mio. Euro landesinternem Umsatz)<br />

sowie Peking (15 chinesische Mitarbeiter<br />

und 1,2 Mio. Euro Umsatz) vertrieben werden.<br />

Gerade in China, wo infoteam seit 2005 präsent<br />

ist, erhofft sich der Vorstand innerhalb der<br />

nächsten fünf Jahre eine Verdoppelung des Umsatzes.<br />

In den letzten sieben Jahren wuchs infoteam<br />

durchschnittlich um 20 Prozent.<br />

Schwerpunkt der Entwicklungstätigkeit<br />

bilden interaktive Software-Tools unter Windows<br />

und Linux, außerdem Embedded Systeme<br />

für Industrie-Controller, Robotik, medi-<br />

Foto: Greiner<br />

7 500 Wannen mit Arzneimitteln verlassen<br />

täglich das Nürnberger Lager.<br />

Anzag-Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas<br />

Trümper, der auch Vorsitzender des Bundesverbandes<br />

des pharmazeutischen Großhandels<br />

(Phagro) ist, äußerte sich kritisch zum<br />

geplanten Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes,<br />

das die Marge des Phar-<br />

Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz John mit seinen Vorstandskollegen<br />

Stefan Angele und Michael Sperber sowie Firmengründer<br />

und Aufsichtsratschef Dr. Wolfgang Brendel (v.l.) vor<br />

dem Firmensitz in Bubenreuth.<br />

Foto: Anzag<br />

zinische Diagnostik und Laborautomatisierung<br />

sowie Lösungen für Kunden aus der<br />

Energieerzeugung und -verteilung. Nicht zuletzt<br />

engagiert sich infoteam intensiv, um die<br />

Region technologisch voranzubringen: Das<br />

Unternehmen gehört zu den engagierten<br />

Mitgliedern der Initiativen „Automation Valley<br />

Nordbayern“ und Arbeitskreis Software-<br />

Qualität und -Fortbildung e.V. (ASQF) mit<br />

Sitz in Erlangen. ug. ■<br />

www.infoteam.de<br />

ANZAG<br />

Pharmagroßhändler seit 125 Jahren in Nürnberg<br />

50 08 | 10<br />

magroßhandels für rezeptpfl ichtige Medikamente<br />

von derzeit sechs auf dann 3,8 Prozent<br />

reduzieren würde. 2004 habe die Marge noch<br />

bei 12,5 Prozent gelegen. Apotheken und<br />

Großhandel müssten wegen der höheren<br />

Mobilität der Kunden sehr fl exibel arbeiten.<br />

Denn weil die Patienten nicht mehr nur eine<br />

Stammapotheke hätten, sei der Medikamentenbedarf<br />

seitens der Apotheken deutlich<br />

schwerer zu planen und vorrätig zu halten.<br />

Niederlassungsleiter Norbert Eichhorn unterstrich<br />

die hohe Flexibilität des Nürnberger<br />

Anzag-Standortes. Dort sorgen 260 Mitarbeiter<br />

dafür, dass täglich rund 7 500 Wannen mit<br />

Arzneimitteln das Lager verlassen. Insgesamt<br />

beschäftigt Anzag im In- und Ausland<br />

3 600 Mitarbeiter und gehört eigenen Angaben<br />

zufolge mit einem Umsatz von vier Mrd.<br />

Euro im Geschäftsjahr 2009 zu den führenden<br />

deutschen Pharmagroßhändlern. Anzag verfüge<br />

mit 24 Niederlassungen über das dichteste<br />

Auslieferungsnetz in Deutschland. ■<br />

www.anzag.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!