26 1-12 Tiere – gibt´s die auch in der Kirche? Mit Tieren hat die Kirche ja nicht wirklich Interessantes zu bieten. Die legendäre arme Kir- chenmaus scheint hierzulande schon lange ausgestorben. Wovon sollte sie heutzutage auch leben?! Es ist wahrscheinlich auch das Verdienst der früher im Pfarrhaus zahlreich wohnhaften Katzen. Damals gab es bei uns im Pfarrhof auch noch Milchvieh, und einige <strong>Hainfeld</strong>er Familien holten sich von dort ihre tägliche Milch. Zumindest zu Zeiten des Kooperators (und späteren Pfarrers) P. Theodor Kieberl belebten den Pfarrhof immer mehrere Katzen. Wie erzählt wird, begleiteten sie ihn manchmal sogar zur Frühmesse an den Altar, worauf Haushälterin Frau Adele Pietz genug zu tun hatte, sie wieder aus der Kirche zu bugsieren, das aber nicht immer mit Erfolg. Tiere im Turm und Kirchendachboden gab es auch: Fledermäuse und viele Tauben (deren reichlichen und unangenehmen Mist entfernten dankenswerterweise manche Kapläne mit Ministrantenhilfe). Diese Tiere blieben aus, seit das Einfliegen erschwert wurde, vor allem aber, seit der Mesner (und Wildbiologe) Prof. Dr. Dieberger sich um die Ansiedlung der Turmfalken kümmert und ihnen das Brüten am Turm - Fensterbrett (sie bauen kein Nest, sondern legen ihre Eier einfach so auf den Stein) erleichterte. Im Frühling stehlen gerne aufgeregt herumflatternde Rotschwanzerl dem Prediger die Aufmerksamkeit der Messbesucher. Sie bauen ihr Nest versteckt hinter dem Kopf einer Statue (wie zum Beispiel des Hl. Antonius, Sie wissen doch wo der steht?) Ja, früher gab`s im Gotteshaus die arme kleine Kirchenmaus. Sie lebte kalt und sehr bescheiden. Stets musst` sie Pfarrers Katzen meiden. Doch seit die Kirchenputzerbande regelmäßig ist im Lande, ist es gänzlich schier unmöglich im Kirchenhaus zu sein beweglich. So fehlt sie längst - sie ist gestorben! (<strong>Wir</strong>d nur mehr im Gedicht beworben). oder im Schnitzwerk des Kanzel–Schalldeckels. Oft sieht man gar nicht wirklich, wo! Tiere haben auch Heilige, die sich sehr um sie kümmerten. Man stellt sie daher auch gerne zusammen dar: zB den Hl. Franziskus mit Vogel, den Hl. Leonhard mit Rind (und Kette), die Jagdheiligen Hubertus und Eustachius mit dem Kreuz tragenden Hirsch, Antonius den Einsiedler mit der Sau, und andere mehr. In der Bibel kommen etwa 130 Tierarten vor. Viele haben auch symbolische Bedeutung. Da wäre einmal das oft angesprochene „Lamm Gottes, das die Sünden der Welt hinweg nimmt“, die giftige Schlange, der die „Mutter Gottes den Kopf zertreten wird“, die Schafherde, die Christus, der „gute Hirte“ betreut; der Esel, auf dem Christus reitend am Palmsonntag in Jerusalem einzog, das Kalb und der Schafbock, die als Opfertiere geschlachtet wurden, die weißen Tauben, die man im Tempel opferte, der Drache als Sinnbild des Bösen, der Ochs im Stall bei der Geburt Jesu (zumindest ist das weit in der Vorstellung verbreitet, er steht auch in unserer Weihnachtskrippe), Stierbilder, das Goldene Kalb; die Heuschreckenplage im Alten Testament, die Heuschrecken, die Heiligen als Nahrung dienten, die Motten, die angehäuften Reichtum verzehren werden, der Skorpion, genannt im Alten Testament im Buch der Könige. Fische kommen oft vor (Wunder der Brotvermehrung), oder einfach alle versammelt in der Arche Noah. Lesen Sie die Hl. Schrift – einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel. Und nebenbei begegnet man dem Wort Gottes! ! Pfarre <strong>Hainfeld</strong> KW Pfarrgemeinderatswahl Samstag, 17. März 18.00 bis 20.00 Uhr Sonntag, 18. März 8.00 bis 12.00 Uhr Pfarrzentrum <strong>Hainfeld</strong>
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