11.07.2015 Aufrufe

Ausgabe 5/2012 - ophta

Ausgabe 5/2012 - ophta

Ausgabe 5/2012 - ophta

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Praxismanagement und Servicesalutogenetisches Denken«Was hält mich gesund?»Burnout-Propylaxepathogenetisches Denken«Was macht mich krank?»genommene Bewegungen erhöhen dasKörperbewusstsein und wirken positivauf die Psyche.– Ein verbessertes Körperbewusstsein erhöhtdie Sensibilität, was uns hilft,Stressoren an unserem Körper besserwahrzunehmen.Welche Ressourcen habe ich?– Fitness– Kompetenzen– Handlungsmöglichkeiten– Soziale RessourcenRESSOURCEN-ORIENTIERTWas läuft falsch?Was funktioniert nicht?Was habe ich falsch gemacht?DEFIZIT-ORIENTIERTUm Stressfolgen und ein Burnout zu vermeiden, sind zwei Aspekte gleichrangig zu betrachten, dieRessourcen mindestens ebenso wie die Defizite.vielleicht in leicht abgeänderter Form.Und trotzdem reagieren Sie erneut immerwieder überrascht, verletzt oder hilflos.Mit Hilfe der antizipatorischen Coping-Strategie könnten wir entgegenwirken.Gemeint ist damit, sich schon im VorfeldStress erzeugender Ereignisse mental aufdie Situation vorzubereiten. Beim zukünftigenStressereignis erleichtern dann dasErkennen der Situation, ein kurzes Innehaltenund das «Vorgehen abrufen» dieStressbewältigung.Beim «Problemorientierten Coping»verändern wir den Stressor oder den Bezugdazu mit Hilfe direkter Handlungenund/oder problemlösender Aktivitäten.Beim «Emotionsorientierten Coping»verändern wir uns selbst mit Hilfe vonAktivitäten, durch die man sich besserfühlt (ohne den Stressor zu verändern).Unsere inneren Antreiber: «sei immerperfekt», «mach immer schnell», «strengdich immer an», «mach es immer allenrecht», «sei in jeder Lage stark» wirkenvielfach als Stressverstärker und könnenuns den Weg zur Stressbewältigung verbauen.Achten Sie auf Ihre inneren Antreiberund überlegen Sie, ob Sie sie entschärfenkönnen oder sogar «Erlauber» zulassenkönnten. Die folgenden Fragen helfen,die Antreiber zu entschärfen:1. Ist der Antreiber heute noch gerechtfertigt?2. Verzerrt der Antreiber meine Wahrnehmungder gegenwärtigen Situation?3. Was würde geschehen, wenn ich einenAntreiber in sämtlichen Situationenernst nehme?4. Was würde geschehen, wenn ich einenAntreiber noch übertreiben würde?5. Was würde passieren, wenn ich einenAntreiber «über Bord» werfe?6. Welche Vor- und Nachteile bringt mirdie Befolgung heute noch?Ein Schlüssel zur Erhöhung Ihrer Stressresistenzist die Achtsamkeit. Dabei liegtnicht das Objekt unserer Aufmerksamkeitim Vordergrund, sondern die Qualität derAufmerksamkeit, die wir dem einzelnenMoment entgegenbringen. Dabei sollte dieAufmerksamkeit einem stillen Zusehen,einem unparteiischen Beobachten gleichen,das nicht bewertet oder die innerenErfahrungen ständig kommentiert. Einreines, urteilsfreies Wahrnehmen der Moment-zu-Moment-Erfahrunghilft uns zusehen, was in unserem Geist geschieht,ohne dies zu verändern oder zu zensieren,ohne es zu intellektualisieren oder uns inunaufhörlichem Denken zu verlieren. Damitkönnen wir Stress-Situationen neu beurteilenund neue Sichtweisen erkennen.Lösungs- statt Problemdenken bringt unsweiter und unterstützt eine Burnout-Prophylaxe.Die körperliche Betätigung ist eine Voraussetzung,um Stress abbauen zu können– egal in welchem Alter. Durch Bewegungwerden Stresshormone kanalisiert. DasFehlen der Beweglichkeit, der Ausdauer,der Kraft und der trainierten Atmungusw. bringen uns in Stress, nur schon weilwir dadurch gewisse Alltagssituationenschwerer meistern können. Auch den psychischenAspekt der Bewegung dürfen wirnicht vergessen.– Lösen körperlicher Verspannungen reduziertauch psychische Spannungen.– Bewusst ausgeführte und bewusst wahr-■ Die entscheidenden Faktoren zurErhöhung Ihrer StressresistenzDie grösste amerikanische PsychologenorganisationAPA empfiehlt zur Stärkungvon persönlicher Resilienz (positiver Widerstandskraft):1. Soziale Kontakte aufbauen und pflegen.2. Krisen nicht als unüberwindliches Problembetrachten: belastende Situationenlassen sich nicht verhindern, aberman kann die Art ändern, in der manauf das Ereignis zugeht.3. Akzeptieren, dass Änderungen ein Teildes Lebens sind.4. Sich auf die eigenen Ziele zu bewegen:realistische Ziele entwickeln und Tagfür Tag darauf zugehen – ruhig in kleinenSchritten.5. Sich der Situation aktiv zuwenden undEntscheidungen treffen, statt den Kopfin den Sand zu stecken.6. Auf Wachstumschancen achten: Häufiglernt man in Krisen mehr über sichund entwickelt ungeahnte Fähigkeiten.7. Ein positives Selbstbild aufbauen:Selbstbewusstsein in die eigenen Fähigkeitenentwickeln, Probleme lösenund seinen Instinkten vertrauen können.8. Langfristige Perspektiven bewahren.9. Optimistisch bleiben.10. Für sich selbst sorgen: auf Bedürfnisseund Gefühle achten, erfreulichen undentspannenden Tätigkeiten nachgehen,sich regelmässig bewegen – um Körperund Geist zu stärken.Also: Stressen Sie sich weiter – bleibenSie trotzdem gesund! Stressmanagement-Kurse am 18. 10./29.11. s. S. 398Korrespondenz:Felix Hugelshoferdipl. StressregulationstrainerÄRZTE ACADEMYStadthausstrasse 26003 Luzerninfo@aerzteacademy.chwww.aerzteacademy.ch394 <strong>ophta</strong> • 5|<strong>2012</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!