11.07.2015 Aufrufe

kronika naukowa - Wyższa Szkoła Języków Obcych w Poznaniu

kronika naukowa - Wyższa Szkoła Języków Obcych w Poznaniu

kronika naukowa - Wyższa Szkoła Języków Obcych w Poznaniu

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

170Einen einleitenden Impulsvortrag hielt Heidrun Kämper (Mannheim),in dem sie aus sprachwissenschaftlicher und sprachhistorischer Sicht über dieBedeutung der politischen Umbrüche 1918/19, 1945 und 1989/90 als „diskursiveRichtungswechsel“ innerhalb der Auseinandersetzung mit Demokratie referierte. Aussprachgeschichtlicher Sicht seien diese Umbrüche, so Kämper, als Veränderung vonWissensbeständen auszumachen, die sich wiederum in einem demokratiebezogenenSprachgebrauch niederschlugen bzw. von diesem mitkonstituiert würden. Politischgesellschaftlicheund diskursiv-sprachliche Umbrüche bedingten dabei einander,weshalb ein interdisziplinärer Zugriff hier als besonders gewinnbringend erscheine.Im Anschluss daran fand in drei chronologisch sowie thematisch gegliedertenSektionen eine Annäherung an die unterschiedlichen Fragestellungen an eineDemokratiegeschichte im deutsch-polnischen bzw. ostmitteleuropäischen Kontextstatt.Die erste Sektion beleuchtete den Umbruch 1918/1919 als erste großeZäsur des Demokratisierungsprozesses im 20. Jahrhundert. Darin widmete sichJörn Retterath (München) dem Volksbegriff bei den demokratischen Parteiender Weimarer Republik und stellte dessen verschiedene Bedeutungsinhalte vor.Überzeugend konnte er zeigen, dass die semantische Offenheit des Volksbegriffesdiesen zu einer Projektionsfläche sowohl für demokratische als auch für antidemokratischeBedeutungsinhalte machte. Agnes Laba (Marburg) brachte amBeispiel des Selbstbestimmungsrechts der Völker, einem der führenden politischenPrinzipien dieser Zeit, die beiden Konzepte Demokratie und Territorium inZusammenhang und zeigte, wie ausgerechnet das partizipatorische Prinzip derSelbstbestimmung im Gefolge der Volksabstimmung in Oberschlesien vondeutscher Seite als Delegitimationsstrategie gegenüber den neuen deutschenGrenzen im Osten genutzt wurde. Mit der polnischen Perspektive auf dieoberschlesische Volksabstimmung beschäftigte sich Benjamin Conrad (Mainz).Er zeigte, wie das oberschlesische Plebiszit als „Negativerfahrung“ die deutschpolnischenBeziehungen im Nachklang der Volksabstimmung belastete undauf beiden Seiten nicht nur zu propagandistischen Zwecken eingesetzt wurde,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!