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kronika naukowa - Wyższa Szkoła Języków Obcych w Poznaniu

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172Die dritte Sektion fasste unter dem Titel „Demokratie als Alltagserfahrung“die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Demokratie jenseits der großen Politikins Auge. Oleksandr Svyetlov (Kiev) berichtete hier über den Gebrauch und auchMissbrauch von Symbolen im politischen Diskurs der Ukraine und zeigte anhandvon Karikaturen und anderer Bildtypen (etwa aus dem Internet), wie diese dazugenutzt wurden/werden, sich kritisch mit den russischdominierten nationalenNarrativen auseinanderzusetzen. Kristin Eichhorn (Kiel) referierte über denDDR-Roman Spur der Steine von Erik Neutsch und zeigte, wie dieser sowohl alssystemkonform als auch als systemkritisch gelesen werden kann und in jederHinsicht eine Auseinandersetzung mit dem „demokratischen System“ der DDRsei. Am Beispiel der polnischen Kleinstadt Łobez betonte Katarzyna Woniak(Augsburg/Poznań) die Bedeutung von zivilgesellschaftlichen Initiativen für dieErinnerungskultur nach der Wende 1990 auf. Die Bedrohung der Demokratie durchden Terrorismus und dessen literarische Aufarbeitung in der deutschen Popliteraturstanden im Mittelpunkt des Vortrags von Marek Szałagiewicz (Poznań). Derterroristische Radikalismus schließe die Möglichkeit durch Diskussionen zu einemKonsens zu gelangen aus und stehe damit im Widerspruch zu Grundsätzender Demokratie, so Szałagiewicz. Eine weitere Besonderheit in den Werken derPopliteratur sei die Verknüpfung von Terrorismus und Konsum, die dem Terroraktdie politisch-ideologische Grundlage nehme und ad absurdum führe.In einer abschließenden, sehr intensiven Diskussionsrunde wurden dieErgebnisse der Tagung zusammengefasst und weiterführende Forschungsfragenaufgeworfen: Demokratieprozesse seien Phänomene des 20. Jahrhunderts mitWurzeln aus dem 19. Jahrhundert. Demokratiegeschichte sei dabei als eineUmbruchsgeschichte zu verstehen. Es wurde deutlich, dass Demokratiegeschichtejedoch nicht nur vor dem Hintergrund der großen politisch-gesellschaftlichenUmbrüche gesehen werden kann, sondern dass gerade die vielen kleinenUmbrüche und Transformationen und ihr Niederschlag in den unterschiedlichengesellschaftlichen Phänomenen einen besonders spannenden Blickwinkel aufDemokratiegeschichte im 20. Jahrhundert eröffnen. Als besonders gewinnbringend

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