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Auszug: Cyan Magenta Yellow Schwarz Kurier Seite 6<br />
Mittwoch, 29. Februar 2012 • Seite 6 KURIER<br />
Jahrgang 47 • Nr. 09<br />
S C H U L Z<br />
Rechtsanwälte<br />
Christoph Schulz Inga F. Leindl<br />
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Allgemeine Geschäftsbedingungen<br />
Englischer Rasen oder Wiese - der Mieter entscheidet<br />
(DAV) Überlässt der Vermieter<br />
dem Mieter die Gartenpflege,<br />
kann er im Einzelnen nicht bestimmen,<br />
wie der Garten aussehen<br />
muss. Nur wenn der Mieter<br />
der Pflicht zur Gartenpflege nicht<br />
nachkommt, kann der Vermieter<br />
eine Gartenbaufirma beauftragen<br />
und die Kosten dem Mieter<br />
in Rechnung stellen. Dies entschied<br />
das Landgericht Köln am<br />
21. Oktober 2010 (AZ: 1 S<br />
119/09), wie die Arbeitsgemeinschaft<br />
Mietrecht und Immobilien<br />
Generalunternehmen haftet für fehlerhaft programmierten Aufzug<br />
(DAV) Wird bei einer Baumaßnahme<br />
ein Aufzug fehlerhaft<br />
programmiert und werden<br />
dadurch Personen verletzt, haftet<br />
grundsätzlich der Generalunternehmer.<br />
Das gilt auch dann,<br />
wenn er eine andere Firma damit<br />
beauftragt hat.<br />
Das Oberlandesgericht Hamm<br />
entschied am 15. November<br />
2011 (AZ: I-21 U 167/10)<br />
gegen eine mit dem Umbau<br />
eines Gebäudes zum Hotel<br />
beauftragte Generalunternehmerin<br />
wegen fehlerhafter Programmierung<br />
des installierten<br />
Hotelaufzugs. In dem von der<br />
Deutschen Anwaltauskunft mitgeteilten<br />
Fall baute die Generalunternehmerin<br />
aus dem Ruhrgebiet<br />
ein historisches Gebäude in<br />
Ostdeutschland zu einem Hotel<br />
(DAV) Ein Arbeitnehmer, der<br />
einen Betriebsrat gründen möchte<br />
und hierfür während seiner<br />
Arbeitszeit ein Einladungsschreiben<br />
für die Wahlversammlung<br />
zur Wahl eines Wahlvorstandes<br />
vorbereitet, kann deswegen nicht<br />
abgemahnt werden. Darüber<br />
informiert die Arbeitsgemeinschaft<br />
Arbeitsrecht des Deutschen<br />
Anwaltvereins (DAV) unter<br />
Berufung auf ein Urteil des Arbeitsgerichts<br />
Kiel vom 16.<br />
September 2010 (AZ: 5 Ca<br />
1030 d/10).<br />
Die Sachbearbeiterin arbeitete in<br />
einem Betrieb ohne Betriebsrat.<br />
des Deutschen<br />
Anwaltvereins<br />
(DAV) mitteilt.<br />
Der Mietvertragverpflichtete<br />
den Mieter<br />
zur Durchführung<br />
der<br />
Gartenpflege<br />
in fachgerechterEigenleistung.Bäume<br />
und Sträucher<br />
durften<br />
dabei nur<br />
nach Absprache mit dem<br />
Vermieter beschnitten und entfernt<br />
werden. Sofern der Mieter<br />
Garten und Vorgarten nicht pflegen<br />
sollte, war der Vermieter<br />
berechtigt, diese Arbeiten in<br />
Auftrag zu geben. Ohne Absprache<br />
mit dem Mieter vergab<br />
der Vermieter die Arbeiten an<br />
eine Gartenbaufirma und verlangte<br />
die entstandenen Kosten<br />
vom Mieter.<br />
Er begründete dies damit, dass<br />
bei Vertragsbeginn ein engli-<br />
und Kongresscenter um. Eine<br />
Subunternehmerin installierte<br />
dort eine Aufzugsanlage. Nach<br />
Aufnahme des Betriebes traten<br />
aus den Rohrleitungen der Fernwärmeanlage<br />
im Untergeschoss<br />
große Mengen Heißwasser aus.<br />
Aufsteigender Wasserdampf löste<br />
Brandalarm aus. Das führte<br />
dazu, dass der Hotelaufzug automatisch<br />
ins Erdgeschoss fuhr<br />
und dort mit geöffneten Türen<br />
stehen blieb. Drei Hotelgäste<br />
bestiegen den Aufzug und fuhren<br />
- wegen eines erneuten Alarms -<br />
nicht wie gewünscht in das<br />
Ober-, sondern automatisch in<br />
das Untergeschoss. Als die Aufzugstür<br />
sich öffnete, drang Heißwasser<br />
in die Kabine und verletzte<br />
die Hotelgäste schwer. Sie zogen<br />
sich Verbrennungen dritten<br />
Gemeinsam mit zwei Kollegen<br />
beschloss die Frau, eine Wahlversammlung<br />
zur Gründung<br />
eines Betriebsrats einzuberufen.<br />
Die drei Mitarbeiter forderten<br />
von ihrem Arbeitgeber mit Hinweis<br />
auf die Wahlordnung, ihnen<br />
die zur Ausfertigung einer Wählerliste<br />
erforderlichen Unterlagen<br />
zukommen zu lassen. Der Geschäftsführer<br />
beanstandete, dass<br />
in dem Schreiben die Anschrift<br />
bzw. Firmenbezeichnung nicht<br />
korrekt sei. Die Mitarbeiterin telefonierte<br />
mit dem einen der beiden<br />
Kollegen und dieser korrigierte<br />
das Schreiben. In der Mittagspause<br />
trafen sich die drei<br />
Mitarbeiter, um das Schreiben<br />
gemeinsam zu unterschreiben.<br />
Daraufhin mahnte der Arbeitgeber<br />
die Frau ab, weil sie während<br />
der Dienstzeit Tätigkeiten ausgeführt<br />
habe, die nichts mit ihrer<br />
eigentlichen Aufgabe zu tun hätten.<br />
Die Mitarbeiterin klagte auf<br />
scher Rasen überlassen worden<br />
sei. Inzwischen habe sich dieser<br />
Rasen in eine Wiese mit Unkraut<br />
verwandelt. Dies zeige, dass der<br />
Mieter die Gartenarbeiten unterlassen<br />
hätte. Das sah das<br />
Gericht anders. Laut Mietvertrag<br />
sei der Mieter zwar zur Gartenpflege<br />
verpflichtet. Der Vermieter<br />
könne diese Arbeiten aber nur<br />
dann in Auftrag geben und die<br />
entsprechenden Kosten vom<br />
Mieter verlangen, wenn dieser<br />
die Pflege unterlassen habe. Das<br />
sei allerdings nicht nachgewiesen<br />
worden. Ein solches Unterlassen<br />
der Gartenpflege sei nicht<br />
bereits darin zu sehen, dass bei<br />
Vertragsbeginn ein englischer<br />
Rasen überlassen wurde, der<br />
sich nunmehr in eine Wiese verwandelt<br />
habe. Dem Vermieter<br />
stehe kein "Direktionsrecht" hinsichtlich<br />
der Gartengestaltung<br />
zu. Wenn der Mieter eine Wiese<br />
mit Wildkräutern vorziehe, so sei<br />
diese Veränderung nicht mit<br />
einer Vernachlässigung des<br />
Gartens gleichzusetzen.<br />
Wenn die Ware einen Makel hat...<br />
(DAV) Ein Käufer einer mangelhaften<br />
Sache muss dem Verkäufer<br />
die Möglichkeit geben, diesen<br />
Mangel zu beheben. Er darf<br />
sich ansonsten nicht auf sein<br />
Zurückbehaltungsrecht berufen.<br />
Auf ein entsprechendes Urteil<br />
des Amtsgerichts München vom<br />
26. Juli 2011 (AZ: 274 C<br />
7664/11) macht die Deutsche<br />
Anwaltauskunft aufmerksam.<br />
Der Käufer einer Einbauküche<br />
stellte nach dem Kauf fest, dass<br />
eine Tür klemmte. Aus diesem<br />
Grund behielt er vom Gesamtkaufpreis<br />
in Höhe von 2.999<br />
Euro 671 Euro zurück. Das<br />
Einrichtungshaus war bereit, die<br />
Tür zu reparieren. Ein Jahr lang<br />
versuchten Mitarbeiter des Einrichtungszentrums,<br />
einen Termin<br />
mit dem Kunden zu vereinbaren.<br />
Dieser sagte jedoch sämtliche<br />
Termine ab und meldete sich<br />
entgegen seiner Versprechungen<br />
auch nicht mehr. Daraufhin verlangte<br />
das Möbelhaus die<br />
Zahlung des Restkaufpreises, die<br />
der Käufer verweigerte. Die<br />
Klage des Möbelhauses war<br />
erfolgreich. Dem Käufer stehe<br />
kein Zurückbehaltungsrecht<br />
mehr zu - also das Recht, einen<br />
Teil des zu zahlenden Betrags<br />
oder den gesamten Betrag<br />
zurückzuhalten. Zwar könne sich<br />
der Käufer einer mangelhaften<br />
Ware gegenüber dem Verkäufer<br />
auf sein Zurückbehaltungsrecht<br />
berufen, erläuterten die Richter.<br />
Indem der Käufer im vorliegenden<br />
Fall die Nachbesserungstermine<br />
nicht eingehalten<br />
habe, habe er sich jedoch selbst<br />
nicht vertragstreu verhalten. Er<br />
habe es dem Möbelhaus nämlich<br />
unmöglich gemacht, den<br />
Mangel zu beseitigen.<br />
Grades zu. Der Versicherer des<br />
Hoteliers zahlte den Hotelgästen<br />
Schmerzensgeld und Behandlungskosten<br />
in Höhe von mehr<br />
als 360.000 Euro und verklagte<br />
die Generalunternehmerin auf<br />
Ersatz dieser Kosten. Grundsätzlich<br />
haftet die Generalunternehmerin,<br />
so das Gericht. Die Werkleistung<br />
der Generalunternehmerin<br />
sei mangelhaft, weil die<br />
Aufzugssteuerung nicht sachund<br />
fachgerecht programmiert<br />
gewesen sei und nicht den maßgeblichen<br />
Regeln der Technik<br />
entsprochen habe. Der Aufzug<br />
hätte nach der automatischen<br />
Fahrt infolge des Brandalarms<br />
im Erdgeschoss mit offenen<br />
Türen stehen bleiben müssen<br />
und sich nicht mehr in Bewegung<br />
setzten dürfen.<br />
Keine Abmahnung für Vorbereitungen zu Betriebsratswahl<br />
Entfernung der Abmahnung aus<br />
ihrer Personalakte. Die Richter<br />
gaben der Klage statt. Die Frau<br />
habe keine Vertragsverletzung<br />
begangen, die eine Abmahnung<br />
rechtfertige. Es sei unerheblich,<br />
ob die Mitarbeiterin das Schreiben<br />
während ihrer Arbeitszeit<br />
verfasst und korrigiert habe. Arbeitnehmer,<br />
die eine Betriebsratswahl<br />
vorbereiteten, seien<br />
nicht verpflichtet, die dafür nötigen<br />
Vorbereitungen in der Pause<br />
oder außerhalb der Arbeitszeit zu<br />
erbringen. Mitglieder des Betriebsrats<br />
seien für die Durchführung<br />
der Betriebsratsaufgaben<br />
von der Arbeitsleistung zu befreien.<br />
Gleiches müsse auch für die<br />
eine Wahlversammlung einberufenden<br />
Arbeitnehmer gelten. Die<br />
Klägerin sei keiner privaten Tätigkeit<br />
nachgegangen, sondern<br />
habe sich für das vom Gesetzgeber<br />
gewollte Ziel der Gründung<br />
eines Betriebsrates eingesetzt.<br />
Günther Böhn<br />
• Rechtsanwalt und Notar<br />
• Fachanwalt für Steuerrecht<br />
• Gesellschaftsrecht, Wirtschaftsrecht, Erbrecht<br />
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