Deutsche Motoren besser als die Norm - Produktion
Deutsche Motoren besser als die Norm - Produktion
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<strong>Produktion</strong> Highlights<br />
24. Mai 2012 · Nummer 21 www.produktion.de<br />
Neue Arbeitsgesetze<br />
erhöhen Kosten in China<br />
IM FOKUS<br />
Fahrwerk kurvt schnell<br />
um enge Ra<strong>die</strong>n<br />
LEVERKUSEN (RM). Das Schweißfahrwerk<br />
Polycar 30 AVC/OSC von<br />
Polysoude mit deutscher Niederlassung<br />
in Leverkusen baut besonders<br />
kompakt und eignet sich<br />
daher für enge Ra<strong>die</strong>n. Seite 18<br />
Hohe Präzision bei<br />
kleinen Drehmomenten<br />
MAINTAL (MG). Für <strong>die</strong> Montage<br />
von Schraubverbindungen, wie<br />
sie in der Elektronik, Medizintechnik<br />
oder der Haushaltsgeräteindustrie<br />
vorkommen, hat<br />
Desoutter <strong>die</strong> neue CVIR-Steuerung<br />
entwickelt. Seite 25<br />
Servotechnologie für<br />
mehr Energie-Effizienz<br />
RATINGEN (PD). Mit Einführung<br />
der neuen Melservo MR-J4-Serie<br />
bietet Mitsubishi Electric einen<br />
Servoverstärker, mit dem sich<br />
sowohl <strong>die</strong> Sicherheit im <strong>Produktion</strong>sprozess<br />
<strong>als</strong> auch <strong>die</strong><br />
Produktivität deutlich steigern<br />
lassen. Seite 27<br />
ZAHL DER WOCHE<br />
30...<br />
Mio Euro investiert <strong>die</strong> Wittenstein<br />
AG in ein neues Mechatronik-Zentrum.<br />
Ziel: Die Verschmelzung<br />
von Innovation und Fabrik.<br />
ZITIERT<br />
„Der Feldbus wird abgelöst<br />
durch das IP-Protokoll.“<br />
Prof. Wolfgang Wahlster, <strong>Deutsche</strong>s<br />
Forschungszentrum für KI.<br />
Superior Clamping<br />
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Technik und Wirtschaft für <strong>die</strong> deutsche Industrie<br />
4<br />
Cloud-IT: Der Enabler<br />
für <strong>die</strong> Industrie 4.0<br />
IE2/3/4-RICHTLINIE<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Motoren</strong> <strong>besser</strong> <strong>als</strong> <strong>die</strong> <strong>Norm</strong><br />
ROBERT WOUTERS U. DIETMAR POLL<br />
PRODUKTION NR. 21 , 2012<br />
Seit Juni 2009 dürfen nur noch<br />
Niederspannungs-Drehstrom-<br />
Asynchronmotoren im Leistungsbereich<br />
von 0,75 kW bis 375 kW<br />
mit IE2-Standard auf den Markt<br />
gebracht werden. Ab Januar 2015<br />
greift <strong>die</strong> IE3-<strong>Norm</strong>, doch jetzt<br />
schon präsentiert mancher Hersteller<br />
<strong>Motoren</strong> mit IE4-<strong>Norm</strong>.<br />
LANDSBERG. Alle seit Inkrafttreten<br />
der sog. ErP-Richtlinie 2009/125/<br />
EG und damit seit Juni 2009 in Verkehr<br />
gebrachten <strong>Motoren</strong> müssen<br />
mindestens den IE2-Standard erfüllen.<br />
Ab Januar 2015 wird dann<br />
der Mindestwirkungsgrad IE3 für<br />
Leistungen zwischen 7,5 kW und<br />
375 kW verbindlich. Die <strong>Motoren</strong>bauer<br />
haben sich darauf eingestellt.<br />
Und auch <strong>die</strong> Anwender sind<br />
nach Aussagen von Siemens, ABB,<br />
SEW und anderen Herstellern mit<br />
<strong>die</strong>sen Anforderungen vertraut.<br />
Lag <strong>die</strong> ‚normale‘ Austauschrate<br />
alter <strong>Motoren</strong> vor dem Jahr 2009 nur<br />
bei 3 bis 5 % im Jahr, ist der Anteil der<br />
IE2-Systeme in den letzten Jahren<br />
auf 17 % gestiegen. Zwar sind <strong>die</strong><br />
mit der IEC-<strong>Norm</strong> definierten <strong>Motoren</strong><br />
in der Anschaffung teurer.<br />
Aber – und da sind sich Hersteller<br />
und <strong>die</strong> Fachverbände alle einig –<br />
der anfangs höhere Preis wird<br />
durch Einsparungen beim Energieverbrauch<br />
oft in weniger <strong>als</strong> einem<br />
SEBASTIAN MOSER<br />
PRODUKTION NR. 21 , 2012<br />
Werkzeugmaschinen aus Italien<br />
sind weltweit gefragt – nur nicht<br />
in Italien selbst. Der italienische<br />
Werkzeugmaschinenverband<br />
UCIMU sieht <strong>die</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Landes in Gefahr.<br />
I-CINISELLO BALSAMO. Die Auftragseingänge<br />
der italienischen<br />
Werkzeugmaschinenhersteller haben<br />
sich in den ersten drei Monaten<br />
des laufenden Jahres um über<br />
10 % erhöht. Damit setzt sich laut<br />
dem italienischen Branchenverband<br />
UCIMU ein positiver Trend<br />
fort, der nicht weniger <strong>als</strong> acht<br />
aufeinander folgende Wachstums-<br />
6<br />
Jahr ausgeglichen. Denn bei der<br />
Betrachtung der Total Cost of Ownership<br />
entfallen auf <strong>die</strong> Anschaffung<br />
etwa 10 %, <strong>die</strong> Energiekosten<br />
für den Betrieb belaufen sich dann<br />
aber auf fast 90 %. Gemäß ZVEI liegt<br />
bei hocheffizienten <strong>Motoren</strong> ein<br />
Sparpotenzial von 10 % bezogen auf<br />
<strong>die</strong> gesamte Antriebstechnik.<br />
Weitere 30 % bringt <strong>die</strong> Realisierung<br />
eines Antriebs mit Frequenzumrichter.<br />
In der EU-Verordnung<br />
wird <strong>die</strong>se Tatsache berücksichtigt,<br />
indem ab 2015 <strong>als</strong> Alternative zum<br />
IE3-Motor ein IE2-Motor mit Frequenzumrichter<br />
erlaubt ist. Solchermaßen<br />
mechatronisch geregelte<br />
Antriebssysteme gelten in der<br />
Branche unwidersprochen <strong>als</strong> Kö-<br />
Einzelpreis Euro 2,80<br />
Leserservice <strong>Produktion</strong> 65341 Eltville DPAG PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />
Kleben – <strong>die</strong> neue<br />
Kraft im Leichtbau<br />
nigsweg zu mehr Energie-Effizienz.<br />
Dazu Jörg Franke, Leiter des Lehrstuhls<br />
für Fertigungsautomatisierung<br />
und <strong>Produktion</strong>ssystematik<br />
der Uni Erlangen-Nürnberg: „Mit<br />
geregelten Antrieben in Lüftern,<br />
Pumpen oder Förderanlagen lässt<br />
sich der Energieverbrauch signifikant<br />
reduzieren. Innovative <strong>Motoren</strong>konzepte<br />
mit Permanentmagneten<br />
oder Kupferrotoren sind<br />
energieeffizienter und sparen so<br />
deutlich Strom.“ Auch an der Optimierung<br />
der <strong>Motoren</strong> wird weiter<br />
gearbeitet. Siemens entwickelt erste<br />
Prototypen von IE4-Asynchronmotoren<br />
auf Basis der heute angebotenen<br />
IE3-<strong>Motoren</strong>. Es kommen<br />
dabei energieeffizientere und ver-<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />
redaktion@produktion.de<br />
WERKZEUGMASCHINEN<br />
UCIMU: „Italien droht <strong>die</strong> Deindustrialisierung“<br />
Giancarlo Losma, Präsident des italienischenWerkzeugmaschinenverbands<br />
UCIMU. Bild: UCIMU<br />
13<br />
quartale aufweise. Getragen wird<br />
<strong>die</strong>ser Boom allerdings nahezu<br />
ausschließlich von Bestellungen<br />
aus dem Ausland (+10 %). So hat<br />
der Export italienischer Werkzeugmaschinen<br />
seit dem Referenzjahr<br />
2005 um 59 % zugelegt. Die Aufträge<br />
aus dem italienischen Binnenmarkt<br />
sind dagegen bereits seit<br />
Jahren stark rückläufig: In den vergangenen<br />
sieben Jahren sind sie<br />
um über 30 % gefallen.<br />
„Wenn in Italien weiterhin so<br />
wenig in moderne <strong>Produktion</strong>sanlagen<br />
investiert wird, steht <strong>die</strong><br />
Wettbewerbsfähigkeit unserer gesamten<br />
Industrie auf dem Spiel“,<br />
fürchtet Giancarlo Losma, UCI-<br />
MU-Präsident. Die ausgebliebene<br />
Modernisierung der <strong>Produktion</strong>sanlagen<br />
habe bereits heute negati-<br />
Hannover Messe<br />
S.10 – S.12<br />
Roboter rücken näher<br />
an Werkzeugmaschinen<br />
20<br />
Siemens liefert<br />
IEC-<strong>Motoren</strong> in<br />
den Wirkungsgradklassen<br />
IE2<br />
und IE3 für den<br />
Gültigkeitsbereich<br />
der EU-Verordnung<br />
640/2009 von<br />
750 Watt bis<br />
375 kW. Andere<br />
Hersteller bieten<br />
mitunter jetzt<br />
schon <strong>Motoren</strong><br />
der Wirkungsgradklasse<br />
IE4<br />
an.<br />
Bild: Siemens<br />
lustärmere Materialien zum Einsatz,<br />
was zu einem Wirkungsgrad<br />
von etwa 94 % führt. ABB stellte auf<br />
der Hannover Messe das erste Programm<br />
an IE4-<strong>Motoren</strong> vor. „Im<br />
Wesentlichen ersetzen wir <strong>die</strong> Permanentmagnet-Technologie<br />
durch<br />
neue Rotoren- und Flügeltechnik“,<br />
erklärte Peter Terwiesch, Vorstandsvorsitzender<br />
der ABB AG.<br />
SEW-Eurodrive hat letztes Jahr den<br />
Elektronikmotor DRC präsentiert,<br />
dessen Wirkungsgrad ebenfalls<br />
über IE4 liegt. Und das, obwohl <strong>die</strong><br />
IE4-Klasse bisher nur in Form einer<br />
technischen Empfehlung vorliegt.<br />
ve Auswirkungen auf <strong>die</strong> Fertigungsprozesse<br />
italienischer Unternehmen.<br />
Dabei seien gerade jetzt<br />
Investitionen mit Blick auf Energie-<br />
Effizienz und Umweltverträglichkeit<br />
dringend nötig. Gefragt sei<br />
jetzt auch <strong>die</strong> Politik: „Ohne ein<br />
klares Branchenentwicklungskonzept<br />
droht Italien <strong>die</strong> Deindustrialisierung,<br />
<strong>die</strong> desaströse Konsequenzen<br />
für das ökonomische und<br />
soziale Gefüge des Landes hätte.“<br />
Als gutes Zeichen wertet UCI-<br />
MU-Generaldirektor Alfredo Mariotti<br />
das rege Interesse an der Metallbearbeitungsmesse<br />
BIMU, <strong>die</strong><br />
im Oktober in Mailand stattfinden<br />
wird: Bereits heute sei ein Plus von<br />
26 % gegenüber dem Vergleichszeitraum<br />
des Jahres 2010 zu verzeichnen.<br />
Seite 01 Titelseite PRO_2012_21.indd 1 21.05.2012 11:28:38
2 · Nachrichten · <strong>Produktion</strong> · 24. Mai 2012 · Nr. 21<br />
NEWS-TICKER<br />
Neuer CFO bei Kuka<br />
AUGSBURG (MG). Der Aufsichtsrat<br />
der Kuka AG hat den Vertrag<br />
des Vorstandsvorsitzenden Dr.<br />
Till Reuter verlängert und damit<br />
Kontinuität sichergestellt. Die<br />
Amtszeit von Dr. Reuter wird dadurch<br />
auf fünf Jahre ausgedehnt<br />
und läuft bis 25. April 2015. Zum<br />
neuen Finanzvorstand der Kuka<br />
AG berief der Aufsichtsrat Peter<br />
G. Mohnen (43). Mohnen erhält<br />
einen 3-Jahresvertrag und tritt<br />
sein Amt am 1. August 2012 an.<br />
Peter G. Mohnen hat verschiedene<br />
Leitungsfunktionen im Controlling-<br />
und Rechnungswesen<br />
des E.ON-Konzerns durchlaufen<br />
und ist derzeit Finanzvorstand<br />
von E.ON Hungaria.<br />
Rating-Agenturen<br />
heben Continental an<br />
HANNOVER (DJ/KS). Die Bonität<br />
von Continental ver<strong>besser</strong>t sich.<br />
Nach der Ratingagentur Fitch stufte<br />
auch Standard & Poor’s <strong>die</strong><br />
Niedersachsen hoch. Die Ratingagentur<br />
meint, dass sich <strong>die</strong> Kreditbedingungen<br />
ver<strong>besser</strong>n werden.<br />
Ursächlich für <strong>die</strong> günstigere<br />
Einschätzung ist unter anderem<br />
<strong>die</strong> ver<strong>besser</strong>te finanzielle Lage<br />
beim Großaktionär Schaeffler.<br />
Bei uns im Internet<br />
Top geklickt auf www.produktion.de<br />
1. Photovoltaik: Fatale<br />
Sonnenfinsternis<br />
2. Foxconn rollt den<br />
Robotermarkt auf<br />
3. Thyssen-Krupp-Vorstand soll<br />
Stahlstrategie prüfen<br />
4. Chinesen entwerfen<br />
‚Volkswagen‘ der Zukunft<br />
5. Chinesen greifen<br />
nach Conergy<br />
6. Zehn Tipps für<br />
Langstreckenflüge<br />
7. Werkstoffe: Material-<br />
schlägt Energie-Effizienz<br />
8. Nordex leidet<br />
unter Preisdruck<br />
9. Krankheit zwingt<br />
Infineon-CEO zum Rücktritt<br />
10. Start der vierten<br />
industriellen Revolution<br />
SEMINARANZEIGEN<br />
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Tagesseminar - Termin 2012<br />
21. Juni<br />
Manz produziert<br />
verstärkt in China<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
REUTLINGEN/SUZHOU (SP). Maschinenbauer<br />
Manz stärkt seine<br />
Präsenz in Asien mit der Werkseröffnung<br />
für Solar- und Display-<br />
Fertigungsanlagen in Suzhou/China.<br />
In der neuen <strong>Produktion</strong>sstätte<br />
werden 700 Mitarbeiter <strong>Produktion</strong>sanlagen<br />
für <strong>die</strong> asiatische Solarindustrie<br />
und für Display-Hersteller<br />
fertigen. Außerdem werden in<br />
Suzhou weiterhin Anlagen zur Leiterplattenherstellung<br />
gebaut – ein<br />
Geschäft, das Manz bisher bereits<br />
in seiner bestehenden Fabrik ebenfalls<br />
in Suzhou betrieb. Eines der<br />
ersten neuen Produkte ist eine Anlage<br />
für nasschemische Prozesse.<br />
COM-Modul mit<br />
Dual-Core-Prozessor<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
ECHING (SP). Kontron hat das weltweit<br />
erste COM Express mini<br />
Computer-on-Module mit Dual-<br />
Core-Prozessorleistung vorgestellt.<br />
Das Kontron COMe-mCT10 basiert<br />
auf den neuen Intel-Atom-Prozessoren<br />
N2600, N2800 und D2550.<br />
Das COM Express Pin-Out Type 10<br />
Modul bietet im Vergleich zu Plattformen<br />
mit der zweiten Generation<br />
der Intel-Atom-Prozessoren rund<br />
doppelte Grafikleistung und bis zu<br />
28% mehr Prozessorperformance.<br />
Dr. Dieter Kress feierte<br />
seinen 70sten Geburtstag.<br />
Er gilt <strong>als</strong><br />
Urgestein der deutschenPräzisionswerkzeugbranche<br />
und leitet sein Unternehmen<br />
seit 40 Jahren.<br />
Bild: Mapal<br />
Seminare im Herbst 2012<br />
in Aachen<br />
Potenziale und Trends im Bereich<br />
der CAD/CAM/NC-Verfahrenskette<br />
6.-7. September 2012<br />
BILD DER WOCHE<br />
Wertevergleich: 100 Mark oder Filmsort-Karte?<br />
LANDSBERG (PD). Mit der Frage<br />
„Was ist für Sie wertvoller: Ein Hundertmarkschein<br />
oder eine Filmsort-<br />
Karte?“ warb <strong>die</strong> 3m-Company aus<br />
Düsseldorf in der <strong>Produktion</strong> des<br />
Jahres 1965. Da heißt es, dass eine<br />
Grundlagenseminar Zahnrad- und Getriebetechnik<br />
16.-17. Oktober 2012<br />
Prozess- und Zustandsüberwachung an <strong>Produktion</strong>smaschinen<br />
17.-18. Oktober 2012<br />
4. Aachener HPC-Konferenz<br />
24.-25. Oktober 2012<br />
Anmeldung:<br />
WZLforum an der RWTH Aachen<br />
www.WZLforum.rwth-aachen.de<br />
info@WZLforum.rwth-aachen.de<br />
Telefon +49 241 80 236 14<br />
Technik und Wirtschaft für <strong>die</strong> deutsche Industrie<br />
Weitere Termine finden Sie unter: www.WZLforum.rwth-aachen.de<br />
Filmsort-Karte weit wertvoller <strong>als</strong><br />
ein Hundertmarkschein sein kann.<br />
Denn <strong>die</strong>se Karte (Lochkarte plus Mikrofilm)<br />
helfe erhebliche Betriebskosten<br />
zu sparen. Warum das so sei?<br />
Weil <strong>die</strong> Filmsort-Karte von 3m der<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
AALEN (SM). Dr. Dieter Kress, geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
der Mapal Dr. Kress KG in Aalen, ist<br />
am 18. Mai 70 Jahre alt geworden.<br />
Das Unternehmen, das er seit mehr<br />
<strong>als</strong> 40 Jahren leitet, hat heute rund<br />
3 800 Mitarbeiter und präsentiert<br />
sich zum Jubiläum in glänzender<br />
Form. Der Hersteller von Präzisionswerkzeugen<br />
zählt heute <strong>als</strong><br />
Spezialist für <strong>die</strong> Feinbearbeitung<br />
jederzeit rationellste Datenträger<br />
sei. Weiter heißt es: Filmsort beschleunigt<br />
den Arbeitsablauf, strafft<br />
<strong>die</strong> Betriebsorganisation, senkt <strong>die</strong><br />
Personalkosten und macht großräumige<br />
Zeichnungsarchive überflüssig.<br />
GEBURTSTAG<br />
Dieter Kress wurde 70<br />
Bild: 3m Company<br />
kubischer Bauteile zu den weltweit<br />
führenden Anbietern. Wichtigster<br />
Kunde des Werkzeugherstellers ist<br />
<strong>die</strong> metallverarbeitende Industrie,<br />
an erster Stelle <strong>die</strong> Automobilindustrie.<br />
Mit Erfolg hat sich das Unternehmen<br />
auch im Flugzeugbau und<br />
im Bereich der regenerativen Energien<br />
neue Betätigungsfelder erschlossen.<br />
Am Standort Aalen ist<br />
neben der Unternehmenszentrale<br />
auch der größte Fertigungsstandort<br />
beheimatet.<br />
Zertifizierte Ausbildung zum<br />
Lean Trainer<br />
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Seite 02 Nachrichten PRO_2012_21.indd 2 21.05.2012 11:30:36
MEDIZINTECHNIK<br />
Carl Zeiss Meditec wächst<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
JENA (SM). Der Medizintechnikanbieter<br />
Carl Zeiss Meditec erzielte in<br />
den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres<br />
2011/2012 ein<br />
Wachstum von 14,8 %. Das Unternehmen<br />
erwirtschaftete einen<br />
Umsatz in Höhe von 431,8 Mio Euro<br />
und liegt damit um 56 Mio Euro<br />
über dem Wert des Vorjahres. Mit<br />
FLURFÖRDERZEUGE<br />
KLAUS HIEMER<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
WIESBADEN (HI). Die Kion Group<br />
ist mit dem besten ersten Quartal<br />
ihrer Geschichte in das Jahr 2012<br />
gestartet. Der wertmäßige Auftragseingang<br />
stieg im Vergleich<br />
zum bereits guten Niveau im ersten<br />
Quartal 2011 um 4,3%. Der Konzernumsatz<br />
wurde weiter deutlich<br />
um 12,6% auf 1,144 Mrd Euro gesteigert.<br />
Das operative Ergebnis<br />
ver<strong>besser</strong>te <strong>die</strong> Kion Group um<br />
einem Zuwachs im Ergebnis vor<br />
Zinsen und Steuern (EBIT) von<br />
19 % auf 61,1 Mio Euro hat das Unternehmen<br />
seine Profitabilität erneut<br />
steigern können. Die EBIT-<br />
Marge stieg auf 14,1 % (Vorjahr:<br />
13,6 %). „Es freut mich ganz besonders,<br />
dass wir überaus profitabel<br />
wachsen konnten“, sagt Dr. Ludwin<br />
Monz, Vorstandsvorsitzender der<br />
Carl Zeiss Meditec AG.<br />
Kion mit Rekord-Quartal<br />
mehr <strong>als</strong> ein Drittel auf 101 Mio<br />
Euro. Das Unternehmen erreichte<br />
damit im ersten Quartal 2012 eine<br />
EBIT-Marge von 8,9%. Die weltweite<br />
Nachfrage nach Neufahrzeugen<br />
erreichte im ersten Quartal 2012<br />
mit rund 247000 Einheiten etwa<br />
das Niveau des Vorjahreszeitraums.<br />
In Europa war <strong>die</strong> Nachfrage<br />
nach neuen Geräten mit rund<br />
86000 Einheiten leicht rückläufig.<br />
Die Zahl der neuen Geräte in Westeuropa<br />
blieb um 5,3% unter dem<br />
Vergleichsniveau von 2011.<br />
Katar sichert seine strategischen Interessen bei Siemens ab. Bild: Fotolia; XtravaganT<br />
SIEMENS<br />
Katar kauft Siemensaktien<br />
URSULA QUASS UND<br />
ALEX DELMAR-MORGAN<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
DOHA (DJ/GK). Katar setzt seine<br />
Einkaufstour bei führenden europäischen<br />
Unternehmen fort.<br />
Jüngste Trophäe im Einkaufskorb<br />
der Araber ist der Münchener<br />
Technologiekonzern Siemens, bei<br />
dem der Golfstaat Anfang Mai <strong>die</strong><br />
meldepflichtige 3-Prozent-Marke<br />
überschritt. Mit dem Paket, das an<br />
der Börse derzeit einen Wert von<br />
rund 1,85 Mrd Euro besitzt, gewinnt<br />
der Wüstenstaat zwar keinen<br />
maßgeblichen Einfluss bei Siemens,<br />
sichert sich aber seine strategischen<br />
Interessen an einem<br />
Unternehmen ab, das mit dem<br />
Wüstenstaat zahlreiche Energie-<br />
und Infrastrukturprojekte abgeschlossen<br />
hat.<br />
Laut einer Pflichtmitteilung besitzt<br />
Katar seit Montag vorvergangener<br />
Woche 3,04 % an dem DAX-<br />
Konzern. Zuvor hatten <strong>die</strong> Araber<br />
bereits 2,5 % und weitere Optionen<br />
besessen, wie ein Siemens-Sprecher<br />
sagte. „Wir nehmen das zur<br />
Kenntnis“, fügte er hinzu. Ob Katar<br />
weitere Anteile erwerben wolle, sei<br />
nicht bekannt. „Aber wir freuen<br />
uns natürlich, wenn Investoren am<br />
nachhaltigen Erfolg des Unternehmens<br />
teilhaben wollen.“<br />
Das Interesse Katars an Siemens<br />
kommt dabei nicht von ungefähr.<br />
Eine mit der Sache vertraute Person<br />
sagte Dow Jones, Katar habe<br />
schon lange versucht, ein großes<br />
Stück an Siemens zu erwerben. Der<br />
DAX-Konzern hat in den vergangenen<br />
Jahren millionenschwere Verträge<br />
mit den Katarern für Energie-<br />
und Infrastrukturprojekte abgeschlossen.<br />
Der nun aufgestockte<br />
Anteil sei daher mehr <strong>als</strong> strategische<br />
Beteiligung zu sehen, sagte<br />
<strong>die</strong> Quelle. „Die enge Beziehung<br />
zwischen Katar und Siemens ist<br />
kein Geheimnis.“ Dennoch glauben<br />
Analysten nicht daran, dass <strong>die</strong><br />
Araber demnächst im großem Stil<br />
bei dem Technologiekonzern einsteigen<br />
werden.<br />
Günter-Spur-Preis<br />
ausgeschrieben<br />
PRODUKTION NR.212012<br />
LANDSBERG (GK). Die Jury des härtesten<br />
Industrie-Benchmarks im<br />
deutschsprachigen Raum, Fabrik<br />
des Jahres/GEO, ruft zur Teilnahme<br />
am Wettbewerb 2012<br />
auf. Der Fragebogen<br />
steht unter www.Fabrik-des-Jahres.de.Zudem<br />
wird der Günter-<br />
Spur-Preis ausgeschrieben. Ausgezeichnet<br />
werden mit dem Preis herausragende<br />
wissenschaftliche Arbeiten<br />
des Nachwuchses, <strong>die</strong> sich<br />
mit der praktischen Ver<strong>besser</strong>ung<br />
des <strong>Produktion</strong>sprozesses in der<br />
verarbeitenden Industrie beschäftigen.<br />
Eingereicht werden können<br />
Doktor-, Diplom- und Masterarbeiten<br />
aus unterschiedlichen Fakultäten.<br />
Eingesendet werden können<br />
<strong>die</strong> Arbeiten von Firmen, in denen<br />
<strong>die</strong> Arbeiten geschrieben wurden,<br />
und von den Nachwuchswissenschaftlern<br />
selbst. Der Preisträger<br />
wird während des Kongresses ausgezeichnet.<br />
Er kann einen Tag lang<br />
ein Siegerwerk besuchen oder ein<br />
Institut der Fraunhofer-Gesellschaft.<br />
Er wird zu dem Kongress<br />
eingeladen, erhält eine Urkunde<br />
und eine Karriereberatung durch<br />
Prof. em. Günter Spur.<br />
24. Mai 2012· Nr. 21 · <strong>Produktion</strong> · Nachrichten · 3<br />
EDITORIAL<br />
Die neue Stärke<br />
Man schrieb den 18. Oktober 2007, <strong>als</strong> wir<br />
mit <strong>Produktion</strong> unsere „Initiative Pro Energie-<br />
Effizienz“ starteten. In <strong>die</strong>sem Jahr erhielt der US-Umweltaktivist<br />
Al Gore den Friedensnobelpreis und gemäß einer Stu<strong>die</strong> wollten 80<br />
Prozent der (deutschen) Autofahrer auf den Klimawandel reagieren.<br />
In der Industrie war das Thema noch nicht angekommen: So fragte<br />
im Forum von Uni-Protokolle.de ein Student,<br />
ob er lieber Maschinenbau oder Umwelttechnik<br />
stu<strong>die</strong>ren solle. Sein Kommilitone „studi2006“<br />
bewies Weitsicht, <strong>als</strong> er ihm antwortete:<br />
„Darf ich noch eine Möglichkeit vorschlagen?<br />
Maschinenbau, Fachrichtung Zukunftsenergien.<br />
Da kannst Du wirklich umweltfreundliche<br />
Maschinen bauen!“ Was dam<strong>als</strong><br />
Eduard Altmann<br />
Chefredakteur<br />
gar nicht einfach war, mangelte es doch weniger<br />
am Willen <strong>als</strong> an energieeffizienten Komponenten<br />
- und interessierten Käufern. Heute ver-<br />
geben wir unser „EE-Logo“ häufig wie nie zuvor an vorbildliche Produkte<br />
und Projekte, denn Energie-Effizienz ist ein anerkanntes Kriterium<br />
wie Präzision und Zuverlässigkeit. Und eine neue Stärke des<br />
deutschen Maschinenbaus, wie unsere Titelgeschichte (S.1) zeigt.<br />
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4 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 24. Mai 2012 · Nr. 21<br />
RECHT<br />
Neue Arbeitsgesetze erhöhen in China Kosten<br />
DR. YILIANG DONG, PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Zahlreiche neue Veränderungen in Chinas Arbeitsrecht zielen auf einen<br />
ver<strong>besser</strong>ten Schutz der Arbeitnehmer ab. Gerade auf ausländische in<br />
China agierende Unternehmen rollen neue Kosten zu.<br />
PEKING/HAMBURG (KK). In den<br />
vergangenen fünf Jahren hat das<br />
Arbeitsrecht in China eine signifikante<br />
Entwicklung erfahren. Vor<br />
dem Hintergrund zunehmender<br />
Globalisierung und der inländischen<br />
Industrierestrukturierung<br />
wurde 2007 das neue Arbeitsvertragsgesetz<br />
verabschiedet. Dem<br />
folgten im gleichen Jahr das Gesetz<br />
zur Mediation und Schiedsgerichtsbarkeit<br />
in Arbeitsstreitigkeiten<br />
(‚GMSA‘) zur effizienten Streitbeilegung,<br />
<strong>die</strong> Novellierung des<br />
Arbeitsgesetzes (1994) im Jahr 2009<br />
und das erste Sozialversicherungsgesetz<br />
im Jahr 2010. Hinzu kommt,<br />
dass es sowohl nationale <strong>als</strong> auch<br />
lokale Regelungen im chinesischen<br />
Arbeitsrecht gibt.<br />
Das neue Arbeitsvertragsgesetz<br />
zielt vor allem auf einen ver<strong>besser</strong>ten<br />
Schutz der Arbeitnehmer. Zwischen<br />
Arbeitnehmer und Arbeitgeber<br />
muss z.B. innerhalb eines Monats<br />
nach Beginn des Beschäftigungsverhältnisses<br />
ein schriftlicher<br />
Arbeitsvertrag abgeschlossen<br />
worden sein. Wird der Arbeitsvertrag<br />
nicht innerhalb eines Jahres<br />
geschlossen, so wird angenommen,<br />
dass ein unbefristeter Arbeitsvertrag<br />
besteht. Auf <strong>die</strong>ser<br />
Grundlage kann der Arbeitnehmer<br />
bei unberechtigter Kündigung <strong>die</strong><br />
CLAUS WILK, PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses<br />
verlangen. In China darf im<br />
Arbeitsrechtsstreit eine Klage vor<br />
einem staatlichen Gericht nur erhoben<br />
werden, wenn <strong>die</strong> Entscheidung<br />
des Schiedsgerichts nicht<br />
akzeptiert wird. Das neue GMSA<br />
folgt zwar <strong>die</strong>sem Prinzip, führt<br />
aber mehrere ver<strong>besser</strong>te Regelungen<br />
zugunsten von Arbeitnehmern<br />
ein. So wurde z.B. <strong>die</strong> Frist zur Erhebung<br />
einer Schiedsklage von 60<br />
Tagen auf ein Jahr verlängert. Bisher<br />
waren zahlreiche Klagen von<br />
Arbeitnehmern wegen Verjährung<br />
abgewiesen worden. Eine wichtige<br />
Änderung ist auch <strong>die</strong> Gebührenfreiheit<br />
des Schiedsverfahrens im<br />
Arbeitsrecht.<br />
Das neue Sozialversicherungsgesetz<br />
verdeutlicht <strong>die</strong> Abgabepflichten<br />
und seine erste Durchführungsbestimmung<br />
betrifft ausländische<br />
Arbeitnehmer, danach<br />
sind <strong>die</strong>se zur Sozialversicherung<br />
verpflichtet und können Sozialversicherungsleistung<br />
in China oder<br />
außerhalb beanspruchen. <strong>Deutsche</strong><br />
Fachkräfte werden nicht unbedingt<br />
teurer, da nach dem gültigen<br />
Deutsch-Chinesischen Sozial-<br />
Das traditionelle Investitionsgütergeschäft wird in den kommenden<br />
Jahren stagnieren und Marktschwankungen unterliegen. Laut einer<br />
Stu<strong>die</strong> von Bain heißt <strong>die</strong> Lösung: Potenziale im Service heben!<br />
Krupp konnten in den Krisenjahren<br />
2008 und 2009 ihren Vorsteuergewinn<br />
(EBIT) um durchschnittlich<br />
56 % steigern; <strong>die</strong> Gesamtheit<br />
der Industriegüterproduzenten<br />
verlor zeitgleich 37 % EBIT. Während<br />
das traditionelle Maschinengeschäft<br />
im Schnitt eine Umsatzmarge<br />
von 5 % bis 10 % hat, liegt der<br />
Gewinn im Service im Durchschnitt<br />
über 15 % vom Umsatz.<br />
Über ihre installierte Basis, <strong>als</strong>o<br />
ihre im Markt befindlichen Maschinen<br />
und Anlagen, haben nur<br />
wenige Hersteller ausreichende<br />
Informationen. Um das Servicege-<br />
Dr. Yiliang Dong leitet den China Desk von Heuking Kühn Lüer Wojtek, einer<br />
Partnerschaft von Rechtsanwälten und Steuerberatern. Bild: Heuking<br />
versicherungsabkommen <strong>die</strong><br />
Möglichkeit einer Befreiung von<br />
der Sozialversicherungspflicht in<br />
China besteht. Dabei darf man allerdings<br />
nicht <strong>die</strong> aufwändige Beratung<br />
und notwendige behördliche<br />
Verfahren außer Acht lassen.<br />
Die zunehmende Verdichtung<br />
arbeitsrechtlicher Regelungen fordert<br />
mehr und <strong>besser</strong>e arbeits-<br />
schäft strategisch aufzubauen, ist<br />
<strong>die</strong> installierte Basis jedoch der<br />
beste Ausgangspunkt. Auch müssen<br />
mögliche Serviceumsätze aus<br />
den gesamten Betriebskosten der<br />
Anlage abgeleitet werden und<br />
nicht aus dem Angebot des Herstellers.<br />
Ein Grund dafür ist, dass<br />
viele Maschinen- und Anlagenbauer<br />
weder <strong>die</strong> innerbetrieblichen<br />
Serviceleistungen ihrer Kunden<br />
kennen, noch <strong>die</strong> Serviceangebote<br />
ihrer Wettbewerber.<br />
rechtliche Compliance von Unternehmen.<br />
Dies wirkt sich auf <strong>die</strong> in<br />
China tätigen ausländischen Unternehmen<br />
wesentlich aus.<br />
Mehr Forderungen an Compliance<br />
bedeutet Kostensteigerung.<br />
Unternehmen müssen z.B. <strong>die</strong> aufwändigen<br />
Verhandlungen über<br />
kollektive und individuelle Arbeitsverträge<br />
führen und dokumentie-<br />
Um vorhandene Servicepotenziale<br />
zu ermitteln und zu erschließen,<br />
empfiehlt <strong>die</strong> Bain-Stu<strong>die</strong> ein<br />
systematisches Vorgehen.<br />
Der erste Schritt beim Ausbau<br />
des Servicegeschäfts ist <strong>die</strong> Erfassung<br />
der vorhandenen installierten<br />
Basis und der relevanten Servicestandards<br />
im eigenen Segment.<br />
Unternehmen müssen wissen,<br />
welche ihrer Maschinen wo in Betrieb<br />
sind, welche Servicelevels<br />
welche Kundengruppen<br />
derzeit nutzen und<br />
wohin sich <strong>die</strong> Kundenbedürfnisse<br />
entwickeln.<br />
Der zweite<br />
Schritt betrifft <strong>die</strong><br />
strategische Entscheidung<br />
über<br />
Richtung und Größenordnung<br />
der Serviceinitiative. Welche<br />
Umsatz- und Gewinnerwartungen<br />
hat der Hersteller an den<br />
Ausbau seines Serviceangebots?<br />
Oft muss er bestehende Services<br />
erweitern und in Mitarbeiter oder<br />
neue Standorte investieren. Die<br />
Zielsetzung sollte ambitioniert<br />
sein, <strong>die</strong> zeitlichen Abläufe realistisch<br />
geplant werden.<br />
Im dritten Schritt wird das Serviceangebot<br />
auf Vollständigkeit<br />
überprüft. Entlang von drei Dimensionen<br />
können Dienstleistungen<br />
beim Kunden wachsen: Intensivierung<br />
und Ver<strong>besser</strong>ung des<br />
Services für Maschinen und Anla-<br />
ren. Über Arbeitszeit, Kündigung<br />
und Abfindungen werden <strong>die</strong> Regelungen<br />
im Vertrag dichter, <strong>die</strong> evtl.<br />
auch entsprechend den Änderungen<br />
im Gesetz oder der Rechtsprechung<br />
überarbeitet werden müssen.<br />
Die Dokumentation betrifft<br />
alle Aspekte der Compliance und ist<br />
insbesondere für Schiedsverfahren<br />
oder Gerichtsverfahren von Bedeutung.<br />
So tragen <strong>die</strong> Unternehmen<br />
etwa in Bezug auf Arbeitszeiten und<br />
Überstunden <strong>die</strong> Beweislast.<br />
Unternehmen tragen in Bezug<br />
auf Arbeitszeit <strong>die</strong> Beweislast<br />
Daher sollten in Unternehmen<br />
klare Regelungen über Zeiterfassung<br />
und Zeitbescheinigung vorgeschrieben<br />
und in der Praxis auch<br />
umgesetzt werden. Es lässt sich<br />
bereits eine Klageschwemme aufgrund<br />
der neuen Gebührenfreiheit<br />
des Schiedsverfahrens sowohl bei<br />
Schiedsgerichten <strong>als</strong> auch bei ‚ordentlichen‘<br />
Gerichten aufgrund<br />
der Unzufriedenheit mit Schiedssprüchen<br />
erahnen. Teilweise um<br />
dem Gesetzzweck zum Arbeitnehmerschutz<br />
entgegenzukommen,<br />
teilweise um mit der Überlastung<br />
umzugehen, neigen Schiedsrichter<br />
bzw. Richter dazu, dass es bei der<br />
Entscheidung zu Lasten des Unternehmens,<br />
insbesondere der ausländischen<br />
Unternehmen, ausgeht.<br />
Der Kampf ausländischer Arbeitgeber<br />
findet so nicht nur auf<br />
juristischer, sondern auch auf sozialer<br />
Ebene statt.<br />
STUDIE<br />
Maschinenbau: Service-Geschäft bleibt unterentwickelt<br />
MÜNCHEN. Der deutsche Maschinen-<br />
und Anlagenbau gehörte zu<br />
den Verlierern der weltweiten Finanzkrise<br />
von 2008 und 2009. Zwar<br />
stieg der Umsatz in den letzten<br />
beiden Jahren um 22 %, aber seit<br />
Dezember 2011 kämpft <strong>die</strong> Branche<br />
wieder mit rückläufigen Zahlen.<br />
Ganz ähnlich <strong>die</strong> Lage in der<br />
Schweiz: Die Umsätze der Branche<br />
gingen hier bereits 2011 um fast<br />
19 % zurück und der starke Schweizer<br />
Franken drückt auf <strong>die</strong> Gewinne.<br />
„Die Wirtschaft ist durch <strong>die</strong><br />
Finanz- und Eurokrise unberechenbarer<br />
und volatiler geworden“,<br />
sagt Oliver Strähle, Partner<br />
bei Bain & Company und Co-Autor<br />
der Stu<strong>die</strong>. „Das spüren zyklische<br />
Branchen wie der Maschinen- und<br />
Anlagenbau ganz besonders.“<br />
Um den starken Schwankungen<br />
des Neumaschinenabsatzes zu<br />
entkommen, setzen bereits viele<br />
Unternehmen auf den Ausbau ihres<br />
Servicegeschäfts. Denn Service<br />
wird auch in Zeiten gebraucht, in<br />
denen Investitionen in den Maschinenpark<br />
zurückgestellt werden.<br />
Dieser Effekt zeigt sich besonders<br />
bei den Aufzugsbauern: Die<br />
führenden vier Hersteller Kone,<br />
Otis, Schindler und Thyssen-<br />
Frist zur Einreichung von<br />
Schiedsklagen verlängert<br />
Um starken Schwankungen<br />
im Neumaschinen-Absatz<br />
entgegenzuwirken, sollten<br />
Maschinen- und Anlagenbauer<br />
ihr Service-Business<br />
professionalisieren. Bild: Fotolia<br />
gen, <strong>die</strong> bereits gewartet werden;<br />
Ausdehnung des Services auf umliegende<br />
Systeme, Hallen oder<br />
Standorte; Nutzung des eigenen<br />
Know-hows für eine mehrwertorientierte<br />
Beratung und Unterstützung<br />
der Kunden.<br />
Nur wenig Wissen über<br />
Kunden und Wettbewerber<br />
Der vierte Schritt überträgt <strong>die</strong><br />
Prinzipien des Produktgeschäfts<br />
auf den Service. Statt individueller,<br />
jedes Mal neu kalkulierter Dienstleistungen,<br />
werden standardisierte<br />
Servicepakete geschnürt. Sie sind<br />
leichter zu kommunizieren und zu<br />
kalkulieren. Sie bieten darüber hinaus<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong> Servicequalität<br />
überregional zu vereinheitlichen,<br />
zu kontrollieren und zu<br />
ver<strong>besser</strong>n.<br />
Zur Umsetzung ihrer Servicestrategie<br />
in einem fünften Schritt müssen<br />
Unternehmen ihre Kultur und in<br />
vielen Fällen ihre Organisation anpassen.<br />
In der Aufbauphase empfiehlt<br />
Bain, dem Servicegeschäft<br />
mehr Eigenständigkeit, operative<br />
Verantwortung und Spezialisierungsmöglichkeiten<br />
einzuräumen.<br />
Langfristig müssen Service- und<br />
Produktgeschäft jedoch eng miteinander<br />
verzahnt werden. Das beginnt<br />
mit der Karriereleiter: Mitarbeiter im<br />
Service und im Neugeschäft müssen<br />
gleiche Aufstiegschancen und Anerkennung<br />
im Unternehmen haben.<br />
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WERKZEUGMASCHINEN<br />
Inlandsnachfrage stützt <strong>die</strong> Branche<br />
CLAUS WILK, PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Im ersten Quartal 2012 sank der Auftragseingang in der deutschen<br />
Werkzeugmaschinenindustrie um 7%. Die Auslandsorders notierten im<br />
Vergleich zu den Spitzenwerten des Vorjahres um 9% niedriger.<br />
FRANKFURT. „Die deutsche Industrie<br />
ist nach wie vor gut ausgelastet<br />
und investiert in Kapazitäten, um<br />
ihre Aufträge abarbeiten zu können“,<br />
kommentiert Dr. Wilfried<br />
Schäfer, Geschäftsführer des Branchenverbands<br />
VDW (Verein Deut-<br />
Automatica wagt<br />
Schritt nach In<strong>die</strong>n<br />
ANNIKA MENTGEN,<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
MÜNCHEN. Die Automatica, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong>se Woche auf dem Münchener<br />
Messegelände stattfindet, wagt<br />
den Schritt ins Ausland. In<strong>die</strong>n<br />
heißt das erklärte Ziel. Genauer<br />
gesagt Bombay. „Hier sitzt das Herz<br />
der indischen Industrie. Da mussten<br />
wir rein“, erklärte Norbert Bargmann,<br />
stellvertretender Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung Messe<br />
München GmbH, auf der Automatica-Pressekonferenz.<br />
Jedoch wird<br />
der Markenname ‚Automatica‘<br />
nicht eins zu eins nach In<strong>die</strong>n<br />
überführt. Unter dem Namen ‚India<br />
Automation Technology Fair‘<br />
(IATF) wird sich vom 1. bis 3. Februar<br />
2013 auf dem Bombay Exhibition<br />
Centre (BEC) alles um <strong>die</strong> Welt<br />
der Automatisierung drehen. „Wir<br />
beginnen mit 7 000 m 2 Hallenfläche“,<br />
so Bargmann. „Sie ist schon<br />
fast ausgebucht.“<br />
Ausstellungsschwerpunkte sind<br />
Komponenten und Systemlösungen<br />
für <strong>die</strong> elektrische und mechanische<br />
Automation. „Unser Ziel ist<br />
es, <strong>die</strong> IATF zur Leitmesse der<br />
Automatisierungsbranche in In<strong>die</strong>n<br />
zu machen“, sagte Bargmann.<br />
Nach In<strong>die</strong>n sei auch China <strong>als</strong><br />
weiterer Veranstaltungsort denkbar.<br />
Dies sei aktuell aber noch in<br />
der Klärung.<br />
Bei der Automatica gibt es aber<br />
auch Neuigkeiten inhaltlicher Natur.<br />
„Ab 2014 wird <strong>die</strong> Automatica<br />
nicht nur <strong>die</strong> bedeutendste Messe<br />
für Industrierobotik weltweit sein,<br />
sondern auch für professionelle<br />
Servicerobotik“, kündigte Dr. Michael<br />
Wenzel, Geschäftsführer Reis<br />
Group Holding und Vorstandsvorsitzender<br />
des VDMA Robotik +<br />
Automation, an. „Messe München,<br />
EUnited Robotics, VDMA Robotik<br />
+ Automation und weitere Partner<br />
haben vereinbart, der auch kommerziell<br />
aufstrebenden neuen<br />
Branche den internationalen<br />
Marktplatz zu bieten, der für gute<br />
Geschäfte gebraucht wird.“<br />
Die Automatica findet in <strong>die</strong>ser Woche<br />
bereits zum fünften Mal auf dem<br />
Messegelände München statt.<br />
Bild: Messe München<br />
scher Werkzeugmaschinenfabriken)<br />
das Quart<strong>als</strong>ergebnis. Insbesondere<br />
<strong>die</strong> Inlandsnachfrage<br />
nach Umformtechnik wirkte sich<br />
stabilisierend aus.<br />
„Auch <strong>die</strong> europäische Nachfrage<br />
läuft noch sehr ordentlich“, ur-<br />
Peter Büchsler, Spanntechnik Mengen,<br />
Meisterbereich Fräsen Spanntechnik<br />
24. Mai 2012 · Nr. 21 · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 5<br />
teilt Schäfer. Zwar zeige sich <strong>die</strong><br />
Verschuldungskrise in rückläufigen<br />
Aufträgen aus Südeuropa. Andere<br />
Europäer wie Skandinavien,<br />
Großbritannien oder Frankreich<br />
bestellten jedoch weiterhin kräftig.<br />
Der Auftragsbestand lag mit neun<br />
Monaten im Februar <strong>die</strong>ses Jahres<br />
ähnlich hoch wie zuletzt im Oktober<br />
des Vorjahres. Die Kapazitätsauslastung<br />
notierte mit 95,1% im<br />
April 2012 ebenfalls nahezu unverändert.<br />
„Die deutsche Werkzeug-<br />
Präziseste Wiederholung,<br />
konstant mit nur 0,005 mm<br />
VERO-S, Nullpunktspannsystem von SCHUNK<br />
Superior Clamping and Gripping<br />
maschinenindustrie befindet sich<br />
weiterhin auf gutem Wege. Ein<br />
<strong>Produktion</strong>sanstieg für 2012 ist<br />
aufgrund des Auftragsbestands so<br />
gut wie sicher“, resümiert Schäfer.<br />
Der VDW prognostiziert ein<br />
Wachstum von 5%. Zwar beruhigt<br />
sich <strong>die</strong> Nachfrage laut Schäfer. Das<br />
sei jedoch bereits eingepreist und<br />
verschaffe den Firmen eine Atempause<br />
für strategische Themen,<br />
beispielsweise <strong>die</strong> Ausweitung ihrer<br />
Geschäftstätigkeit in Asien.<br />
Präziseste Technik, konstant<br />
in über 20 Jahren Spitzenfußball<br />
Jens Lehmann, deutsche Torwartlegende<br />
Die Werkzeugmaschinenindustrie<br />
befindet sich laut VDW nach wie vor<br />
auf einem guten Weg. Bild: Gildemeister<br />
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6 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 24. Mai 2012 · Nr. 21<br />
ROUND TABLE CLOUD COMPUTING<br />
Cloud-IT – Enabler für <strong>die</strong> Industrie 4.0<br />
DANIELA HOFFMANN, PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Welche Bedeutung hat Cloud-Computing für <strong>die</strong> Fertigungsindustrie?<br />
Darüber diskutierte Claus Wilk, stellv. Chefredakteur der Fachzeitung<br />
<strong>Produktion</strong>, mit Experten ‚live‘ im Internet.<br />
MÜNCHEN (ILK). IT-Anbieter neigten<br />
zwar dazu, ‚<strong>die</strong> Sau durchs Dorf<br />
zu treiben‘, doch nach drei CeBITs,<br />
auf denen Cloud das wichtigste<br />
Thema war, dürfte klar sein, dass<br />
Cloud tatsächlich ein Paradigmenwechsel<br />
ist, meinte Franz Strecker,<br />
Director of Cloud Computing bei<br />
IBM Deutschland. „Es geht um<br />
mehr <strong>als</strong> eine technologische Diskussion,<br />
es entstehen neue Geschäftsmodelle<br />
und das wird <strong>die</strong><br />
Dinge fundamental ändern“, so<br />
Strecker. Der Wett-<br />
bewerb werde<br />
schneller und<br />
schärfer, es komme<br />
auf neue Ideen an.<br />
„Nach unserer Erfahrungbeschäftigen<br />
sich bereits 75<br />
Prozent der Unternehmen<br />
mit dem<br />
Thema, der Nutzungsgrad ist aber<br />
wesentlich geringer“, sagte Dr. Kai<br />
Bender, Partner bei der Strategieberatung<br />
Oliver Wyman. Cloud bereite<br />
vielen Mittelständlern Bedenken,<br />
LEXIKON<br />
Cloud Computing<br />
In Abgrenzung zum Outsourcing,<br />
bei dem Equipment und Personal<br />
zum Dienstleister wandern, und<br />
Software as a Service (SaaS) – wobei<br />
<strong>die</strong> Software auf Mietbasis Ondemand<br />
über ein Netzwerk zur<br />
Verfügung gestellt wird – werden<br />
beim Cloud Computing Services<br />
für Software, Infrastruktur oder<br />
Speicher über das Internet zur Verfügung<br />
gestellt. Im Business-Umfeld<br />
ist vornehmlich <strong>die</strong> Rede von<br />
Private Cloud, dabei ist transparent,<br />
wer den Server wo betreibt:<br />
Im Gegensatz zur Public Cloud, bei<br />
der <strong>die</strong> Anwender keine entsprechende<br />
Kenntnis haben. Die Verantwortung<br />
für den Betrieb und<br />
<strong>die</strong> Problembewältigung liegt allein<br />
beim Dienstleister.<br />
„Es geht beim Cloud<br />
Computing um mehr<br />
<strong>als</strong> eine technologische<br />
Diskussion.“<br />
Franz Strecker, Director of<br />
Cloud Computing, IBM<br />
bei gründlicher Analyse überwögen<br />
jedoch <strong>die</strong> Vorteile. „Eins ist klar, <strong>die</strong><br />
Kostenvorteile sind teilweise<br />
enorm, typischerweise aber signifikant“,<br />
berichtet Wolfgang Brehm,<br />
Direktor Mittelstand, Distribution<br />
und Fachhändler der Microsoft<br />
Deutschland GmbH. Bei der Cloud-<br />
Variante Office 365 lägen <strong>die</strong> Kosteneinsparungen<br />
bei bis zu 70 %. Dabei<br />
verfügten <strong>die</strong> Anwender immer<br />
über <strong>die</strong> neueste Version. Auch Hybrid-Lösungen<br />
aus eigener Lösung<br />
und zugebuchten<br />
Services seien<br />
denkbar. „Um Geld<br />
geht es bei der<br />
Cloud am Ende<br />
nicht. Die spannende<br />
Diskussion ist<br />
nicht, ob etwas in<br />
der Cloud 20 Prozent<br />
günstiger ist,<br />
das ist Pflicht. Bei der Kür hingegen<br />
stellt sich <strong>die</strong> Frage, was ich mit<br />
Cloud erreichen und ver<strong>besser</strong>n<br />
kann“, so Strecker.<br />
Neben stark standardisierten Anwendungen<br />
wir eMail oder Office,<br />
bietet der Cloud-Markt bereits jetzt<br />
auch sinnvolle Lösungen im Entwicklungs-<br />
und Simulationsumfeld.<br />
„Wir sehen in der Fertigungsindustrie<br />
sehr stark, dass Test und<br />
Development über <strong>die</strong> Cloud gemacht<br />
werden, denn entsprechende<br />
Rechner werden in den Unternehmen<br />
oft zu 80<br />
Prozent nicht benutzt“,<br />
betonte Strecker.<br />
Hier lohnten<br />
sich Cloud-Angebote,<br />
bei denen nur<br />
<strong>die</strong> tatsächliche<br />
Nutzung abgerechnet<br />
wird. Auch gehe<br />
durch standardisierte<br />
Entwicklungsumgebungen<br />
<strong>die</strong> Fehlerhäufigkeit deutlich zurück,<br />
weil es weniger Probleme mit<br />
unterschiedlichen Versionen gebe.<br />
Im Bereich Simulationen sei <strong>die</strong><br />
Nachfrage über MS Azure hoch,<br />
bestätigt Brehm, hier würde <strong>die</strong><br />
Cloud Computing im Fokus. Es diskutierten:<br />
Franz Strecker, IBM; Wolfgang Brehm, Microsoft;<br />
Dr. Kai Bender, Oliver Wyman und Claus Wilk,<br />
Fachzeitung <strong>Produktion</strong> (von rechts). Bild: Anna McMaster<br />
„Cloud Service muss<br />
sich von Outsourcing<br />
durch <strong>die</strong> ‚Stückkosten‘<br />
unterscheiden.“<br />
Dr. Kai Bender, Partner<br />
bei Oliver Wyman.<br />
Software häufig nur einmal <strong>die</strong> Woche<br />
genutzt.<br />
Die Themen Sicherheit und Datenschutz<br />
stehen bei den Anwendern<br />
weiterhin im Vordergrund. „In<br />
Deutschland gibt es ein besonderes<br />
Augenmerk für das<br />
Thema Datenschutz,<br />
da muss<br />
noch Aufklärungsarbeit<br />
geleistet werden“,<br />
sagte Brehm.<br />
Microsoft biete hier<br />
eine Auftragsdatenvereinbarung<br />
in<br />
Verbindung mit den<br />
EU Model Clauses an und damit eine<br />
Konformität mit deutschen und<br />
EU-Datenschutzvorgaben – unabhängig<br />
davon, wo auf der Welt zum<br />
Beispiel eine Mailbox betrieben<br />
wird. In Bezug auf <strong>die</strong> Sicherheit von<br />
Cloud-Lösungen waren sich <strong>die</strong><br />
Teilnehmer einig: Den Aufwand,<br />
den ein spezialisierter IT-Dienstleister<br />
in seinem RZ leistet, sind von<br />
kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />
nicht annähernd zu<br />
toppen. Aspekte wie Katastrophenschutz<br />
oder Klimatisierung bekomme<br />
man inhouse <strong>als</strong> Mittelständler<br />
gar nicht hin. Bender riet dazu, beim<br />
Dienstleister konkrete Punkte einzufordern<br />
und durch einen klaren<br />
Vertrag das Risikoprofil deutlich zu<br />
senken: Zum Beispiel Offline-Daten-Backups,<br />
Replizierung, <strong>die</strong> Akzeptanz<br />
der eigenen Sicherheitslinien<br />
durch den Dienstleister oder<br />
<strong>die</strong> Zertifizierung nach ISO 27001.<br />
„Deutschland ist eine Exportnation,<br />
<strong>die</strong> Unternehmer müssen ein Augenmerk<br />
darauf haben, dass nicht<br />
noch mehr kopiert<br />
„In Deutschland gibt<br />
es Aufklärungsbedarf<br />
in Sachen Sicherheit<br />
in der Cloud.“<br />
Wolfgang Brehm, Direktor<br />
Mittelstand bei Microsoft.<br />
wird, und Konstruktionsunterlagen<br />
einer Maschine<br />
sich nicht plötzlich<br />
in der Cloud finden“,<br />
so Bender.<br />
Service Level Agreements<br />
stellen<br />
wie beim Outsourcing<br />
sicher, wie es mit der Verfügbarkeit<br />
aussieht und in welcher Zeit<br />
Daten im Problemfall wieder hergestellt<br />
werden müssen. Microsoft<br />
garantiert beispielsweise 99.9 %<br />
Verfügbarkeit, das wären nur 8<br />
Stunden Ausfallzeit im Jahr. Beim<br />
Verstoß gegen SLAs werden meist<br />
Strafzahlungen fällig.<br />
Worauf Unternehmen beim Einstieg<br />
in Cloud-Lösungen noch Wert<br />
legen sollten: „Wenn sich der Cloud-<br />
Service vom Outsourcing unterscheiden<br />
soll, muss<br />
es günstigere Stückkosten<br />
geben“, sagte<br />
Bender. Zudem<br />
sollten Unternehmen<br />
darauf achten,<br />
dass beim Umstieg<br />
auf den Cloud-Service<br />
keine signifikantenTransaktionsaufwände<br />
entstehen, wie es oft<br />
beim Outsourcing der Fall war. Nur<br />
so lasse sich sicherstellen, dass der<br />
Business Case auch tatsächlich<br />
funktioniere. „KMU haben beim<br />
Umstieg auf Cloud-Technologien<br />
Vorteile, sie haben nicht ganz so viel<br />
Komplexität und sind viel flexibler<br />
und schneller in der Umsetzung“,<br />
berichtete Strecker. Zu der Diskussion<br />
um das Für und Wider individueller<br />
Prozesse versus Standardprozesse<br />
sagte Bender: „Zu den Erfolgsfaktoren<br />
der deutschen Unternehmen<br />
gehören <strong>die</strong> hohe Produktivität<br />
und <strong>die</strong> intime<br />
Kenntnis des jeweiligenMarktsegments,<br />
individuelle<br />
Prozesse dürfen daher<br />
nicht für den<br />
Cloud-Ansatz einem<br />
Standard ‚geopfert‘<br />
werden. 80<br />
Prozent der Prozesse<br />
sind jedoch nicht individuell,<br />
beispielsweise in Lager, Einkauf<br />
oder Buchhaltung“.<br />
Auch Themen wie <strong>die</strong> Stellung<br />
der internen IT und der Vertriebsstrukturen<br />
in der IT wurden andiskutiert.<br />
Hier waren sich <strong>die</strong> Teilnehmer<br />
einig, dass <strong>die</strong> interne IT <strong>als</strong><br />
Enabler gelten wird, weil freiwerdende<br />
Ressourcen für strategische<br />
Themen und wichtigere Aufgaben<br />
genutzt werden können. Dass Mittelständler<br />
auch weiterhin mit dem<br />
lokalen Partner ihres Vertrauens<br />
zusammenarbeiten werden, stand<br />
für <strong>die</strong> Runde außer Frage: Die richtige<br />
Auswahl und Integration ist<br />
auch bei Cloud-Services ein wichtiges<br />
Thema.<br />
LEXIKON<br />
„Um Geld geht es bei<br />
der Cloud am Ende<br />
nicht. Günstiger sein<br />
ist nämlich Pflicht.“<br />
Franz Strecker, Director of<br />
Cloud Computing, IBM.<br />
Industrie 4.0<br />
Nach der ersten industriellen Revolution<br />
Ende des 18. Jahrhunderts<br />
mit mechanischen <strong>Produktion</strong>sanlagen,<br />
der zweiten Revolution mit arbeitsteiliger<br />
Massenproduktion und<br />
der dritten industriellen Revolution<br />
durch Automatisierung mit Elektronik<br />
und IT steht mit Industrie 4.0<br />
der nächste Umbruch ins Haus. Dabei<br />
geht es um sogenannte Cyber<br />
Physical Systems, eingebettete Systeme<br />
in Maschinen, Anlagen und<br />
Teilen, bei denen das ‚Produkt‘<br />
selbst Intelligenz und eine aktive<br />
Rolle in der Steuerung von Wertschöpfungsprozessen<br />
bekommt.<br />
Bei der Frage, ob das Thema<br />
Cloud für den vierten Paradigmenwechsel<br />
in der Industrie eine wichtige<br />
Rolle spielt, war sich <strong>die</strong> Gesprächsrunde<br />
einig. Immer mehr<br />
Rechenleistung gehe in <strong>die</strong> Geräte,<br />
künftig seien mikroskopisch kleine<br />
RFID-Chips für jede Schraube vorstellbar,<br />
meinte Wolfgang Brehm.<br />
„Diese Denke ist für<br />
<strong>die</strong> Fertigungsindustrie<br />
interessant,<br />
<strong>die</strong> Stärke Intellectual<br />
Property kann<br />
ausgespielt werden,<br />
um noch wettbewerbsfähiger<br />
zu<br />
werden“, so Brehm.<br />
Aus Sicht von Bender<br />
wird <strong>die</strong> Machine-to-Machine-<br />
Kommunikation in der Industrie 4.0<br />
weit über Anwendungsfelder wie<br />
Autos und Haustechnik hinausgehen.<br />
„Es wird ein neues Paradigma<br />
in der Fertigung geben, bei der das<br />
Werkstück selbst weiß, wie es bearbeitet<br />
werden will. Dahinter steht<br />
nicht nur eine ID-Nummer, sondern<br />
Intelligenz, <strong>die</strong> ein Teil im<br />
Prozess annimmt“, prognostizierte<br />
Kai Bender. Unabhängig, bei welchem<br />
Unternehmen etwas bearbeitet<br />
werde, könnten Teilprodukte<br />
und Produkte selbst durch den jeweiligen<br />
Prozess routen. Bereits in<br />
zehn Jahren würden proprietäre<br />
Protokolle der Vergangenheit angehören,<br />
<strong>die</strong> Zukunft sei „all IP“.<br />
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8 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 24. Mai 2012 · Nr. 21<br />
ROUND-TABLE<br />
Industrie 4.0-Prominenz diskutiert Visionen<br />
TINO BÖHLER, SABINE SPINNARKE,<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Prominente Verfechter von<br />
Industrie 4.0. trafen sich auf der<br />
Hannover Messe. Die Standort-Voraussetzungen<br />
beurteilen sie <strong>als</strong><br />
ideal, beim Thema Kosten kla�en<br />
<strong>die</strong> Meinungen auseinander.<br />
HANNOVER. Durch den Einsatz<br />
neuer Technologien hat es <strong>die</strong><br />
deutsche Industrie in der Vergangenheit<br />
geschafft, den <strong>Produktion</strong>sstandort<br />
Deutschland zu sichern.<br />
Nun gilt es, das ‚Internet der<br />
Dinge’ für <strong>die</strong> sogenannte vierte<br />
industrielle Revolution zu nutzen.<br />
Doch was genau kann <strong>die</strong> Industriewelt<br />
derart verändern, dass man<br />
<strong>die</strong>se Entwicklungen in <strong>die</strong> Reihe<br />
mit den großen industriellen Revolutionen<br />
stellt? In einem von Hannover<br />
Messe, VDMA und ZVEI organisierten<br />
Round Table diskutierten<br />
Experten und Visionäre wie<br />
Prof. Fritz Klocke, RWTH Aachen,<br />
Prof. Wolf-Dieter Lukas, Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung,<br />
Prof. Wolfgang Wahlster,<br />
<strong>Deutsche</strong> Forschungszentrum für<br />
Künstliche Intelligenz (KI), Dr.<br />
Manfred Wittenstein, Wittenstein<br />
AG, und Dr. Dieter Wegener, Leiter<br />
Advanced Technologies & Standards<br />
bei Siemens, wo wir heute<br />
mit Industrie 4.0 stehen. Hier <strong>die</strong><br />
Key Messages <strong>die</strong>ses Experten-<br />
INNOVATIONSFABRIK<br />
Wittenstein: 30 Mi0 Euro-Invest<br />
DIETMAR POLL, PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Die Wittenstein AG investiert 30 Mio Euro in ein ressourcenschonendes<br />
Mechatronik-Zentrum. Dort sollen Begri�e wie Innovation und Fabrik<br />
nicht nebeneinander gestellt, sondern miteinander verschmelzen.<br />
IGERSHEIM-HARTHAUSEN. Mit der<br />
Innovationsfabrik der Wittenstein<br />
AG wird <strong>die</strong>ser Sinneswandel in <strong>die</strong><br />
Tat umgesetzt. Bis Mitte 2013 entsteht<br />
ein Gebäude, das optimale<br />
Bedingungen für <strong>Produktion</strong>sprozesse<br />
in puncto Ressourceneffizienz,<br />
Umweltbewusstsein und Arbeitsumgebung<br />
bietet: großzügige<br />
Büro- und Fertigungsräume mit<br />
kurzen Wegen, transparent nach<br />
innen und außen, geräusch- und<br />
emissionsarm, mithin ökologisch<br />
und ökonomisch zukunftsweisend.<br />
„Der Maschinenbau und<br />
<strong>die</strong> IT-Welt kommen sich<br />
näher. Forschungsteams<br />
arbeiten zunehmend interdisziplinär.“<br />
Prof. Fritz Klocke, RWTH<br />
Treffs: So sieht Prof. Lukas am Industriestandort<br />
Deutschland beste<br />
Voraussetzungen für Industrie 4.0<br />
und fordert den nächsten Schritt<br />
nun auch zu tun: „Wir müssen IT-<br />
Technologien anwenden, auf das,<br />
worin wir stark sind: <strong>die</strong> <strong>Produktion</strong>stechnik.“<br />
KI-Experte Prof.<br />
Wahlster ging bei seiner Analyse<br />
noch ein paar Stufen tiefer: „Ein<br />
nächster Schritt ist <strong>die</strong> Vernetzung<br />
und Kommunikation über IP-Protokolle<br />
per Funk. Der Feldbus wird<br />
abgelöst durch das IP-Protokoll.“<br />
Der notwendige Forschungsaufwand<br />
sei allerdings sehr hoch. Prof.<br />
Klocke weist auf <strong>die</strong> Möglichkeiten<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong>se Technologie eröffnet:<br />
„Fabrik 4.0 ermöglicht eine indivi-<br />
Der Neubau mit einer Grundfläche<br />
von 133 mal 90 Metern, dreigeschossig<br />
und 14 Meter hoch, entsteht<br />
direkt neben dem Hauptsitz.<br />
Mit rund 18 000 m 2 Grundrissfläche<br />
ist der Gebäudekomplex aus<br />
Naturstein und Glasfassade in etwa<br />
so groß wie <strong>die</strong> bislang bestehenden<br />
sechs <strong>Produktion</strong>shallen und<br />
bietet Platz für 500 Mitarbeiter.<br />
Bereits im Herbst soll<br />
Richtfest gefeiert werden.<br />
Der neue Gebäudekomplex<br />
schafft <strong>die</strong><br />
Der Spatenstich für <strong>die</strong> Innovationsfabrik am 30. April setzt <strong>die</strong> Bautätigkeit<br />
der Wittenstein AG am Standort Igersheim-Harthausen fort. Bild: Wittenstein<br />
„Deutschland ist <strong>die</strong><br />
letzte echte Industrienation.<br />
Forschung und Industrie<br />
sind hervorragend<br />
verzahnt. “<br />
Prof. Wolf-Dieter Lukas, BMBF<br />
„Die IT-Kosten werden<br />
eine wesentliche Rolle<br />
spielen, Personalkosten<br />
ebenfalls“<br />
Dieter Wegener, Advanced<br />
Technologies, Siemens<br />
dualisierte <strong>Produktion</strong> ohne <strong>die</strong><br />
Kosten der Massenproduktion zu<br />
übersteigen.“<br />
Siemens und Wittenstein haben<br />
bereits erste Praxiserfahrungen<br />
mit Fabrik 4.0. gemacht. „Wir sind<br />
das einzige Unternehmen, das <strong>die</strong><br />
virtuelle und reale Fertigungswelt<br />
unter einem Dach miteinander<br />
verbindet. Kein Unternehmen ist<br />
auf <strong>die</strong>sem Feld weiter fortgeschritten<br />
<strong>als</strong> Siemens“, so Wegener.<br />
Aber auch Wittenstein berichtet<br />
von ersten Erfahrungen: „Ich habe<br />
eine neue Demofabrik mitten in<br />
ein Ballungszentrum im Raum<br />
Fellbach gebaut und integriere hier<br />
Schritt für Schritt Komponenten<br />
der Fabrik 4.0.“ Beim Thema Kos-<br />
räumlichen Voraussetzungen für<br />
weiteres Wachstum der Unternehmensgruppe.<br />
Die 30 Mio Euro-Investition<br />
trägt zum einen der positiven<br />
Geschäftsentwicklung in der<br />
Vergangenheit Rechnung und<br />
stellt zum anderen <strong>die</strong> baulichen<br />
Weichen für weiteres Wachstum.<br />
„Wir haben in den letzten Jahren<br />
<strong>die</strong> Weichen gestellt, um weltweit<br />
weiter zu wachsen. Die Wittenstein-Gruppe<br />
gehört in ihrer Branche<br />
international zu den Besten<br />
und steht für Innovationen auf<br />
dem Gebiet der mechatronischen<br />
Antriebstechnik. Unser Ziel ist<br />
der weitere Ausbau zum<br />
globalen Mechatronikkonzern“,<br />
so Dr. Manfred<br />
Wittenstein, Vorstandsvorsitzender<br />
der<br />
AG, „dafür suchen wir<br />
vernünftige und kluge<br />
Antworten für <strong>die</strong> künftigen<br />
Anforderungen der <strong>Produktion</strong>.“<br />
In der Praxis bedeutet <strong>die</strong>s für<br />
das Innenleben der Innovationsfabrik,<br />
dass <strong>die</strong> Entwicklungs-, Vertriebs-<br />
und <strong>Produktion</strong>sbereiche<br />
mehrerer mechatronischer Unternehmenseinheiten<br />
räumlich eng<br />
miteinander verzahnt sind. Alle<br />
Prozesspartner, sprich Ingenieure,<br />
Vertriebsmitarbeiter und Werker,<br />
arbeiten nah beieinander. Eine<br />
fruchtbare Nähe, weil sie Schnittstellen<br />
optimiert und Beziehungsintelligenz<br />
kreiert. Und in Folge<br />
beispielsweise Entwicklungszeiten<br />
halbiert.<br />
ten und Wettbewerbsfähigkeit sind<br />
sich <strong>die</strong> Experten allerdings nicht<br />
ganz einig: „Die IT-Kosten werden<br />
eine wesentliche Rolle spielen,<br />
Personalkosten ebenfalls“, meint<br />
Wegener. Ähnlich sieht es Wittenstein:<br />
“Es wird eine Wechselwirkung<br />
geben: zwar werden <strong>die</strong> IT-<br />
Kosten steigen, durch globale Logistik-Ketten<br />
und übergreifende<br />
Prozesse aber wird der Materialeinsatz<br />
sinken und <strong>die</strong> höheren<br />
IT-Kosten ausgleichen.“<br />
KI-Experte Wahlster allerdings<br />
schätzt <strong>die</strong> IT-Kosten <strong>als</strong> weniger<br />
gravierend ein – schließlich würden<br />
offene Standards genutzt werden:<br />
„Durch Fabrik 4.0. werden <strong>die</strong><br />
<strong>Produktion</strong>skosten sinken, da wir<br />
KUNSTSTOFFERZEUGUNG<br />
Mehr <strong>Produktion</strong><br />
und mehr Umsatz<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
“Durch Fabrik 4.0. werden<br />
<strong>die</strong> <strong>Produktion</strong>skosten<br />
sinken, da wir offene<br />
IT-Standards nutzen<br />
können.“<br />
Prof. Wolfgang Wahlster, DFKI<br />
FRANKFURT AM MAIN (BA). Nach<br />
einem guten Kunststoffjahr 2011<br />
blicken <strong>die</strong> Kunststofferzeuger in<br />
Deutschland nun „realistisch und<br />
optimistisch“ nach vorne, so Dr.<br />
Wolfgang Hapke, der Vorsitzende<br />
von PlasticsEurope Deutschland<br />
e.V.<br />
Das Vorkrisenniveau sei um einen<br />
Hauch überschritten worden.<br />
Es sehe aber so aus, <strong>als</strong> lege <strong>die</strong><br />
Branche nach erfolgreicher Aufholjagd<br />
nun eine Wachstumspause<br />
ein. Entsprechend rechne er für das<br />
laufende Jahr 2012 mit einem<br />
Wachstum in der Größenordnung<br />
des Wachstums des Bruttoinlandsproduktes.<br />
Die <strong>Produktion</strong> von Kunststoff in<br />
Deutschland stieg 2011 um 1,4 %<br />
auf 20,7 Mio t, der Umsatz der<br />
Kunststofferzeuger im gleichen<br />
Zeitraum auf 25,3 Mrd Euro, ein<br />
Plus von 7,5 %. Der Umsatzzuwachs<br />
im Inland war mit 9,8 %<br />
„Wir Mittelständler<br />
meistern <strong>die</strong> Integration<br />
neuer Technologien<br />
schneller <strong>als</strong> anderswo.“<br />
Dr. Manfred Wittenstein,<br />
Wittenstein AG,<br />
offene IT-Standards nutzen können.“<br />
Über den Zeitrahmen waren sich<br />
alle Diskussionspartner einig: Es<br />
wird keine Big Bang geben, sondern<br />
- wie Manfred Wittenstein<br />
ausführte – eine step-by-step-Integration<br />
der Komponenten von Industrie<br />
4.0. Bis eines Tages Cyber-<br />
Physische Systeme - <strong>als</strong>o verteilte,<br />
miteinander vernetzte intelligente<br />
Objekte, <strong>die</strong> eingebettete Systeme<br />
mit internetbasierten Funktechnologien<br />
vernetzen - Material-, Güter-,<br />
und Informationsflüsse regeln.<br />
Produkte steuern dann ihren<br />
Fabrikationsprozess selbst und<br />
übernehmen ihre eigene Qualitätskontrolle.<br />
Die Kunststoffindustrieverzeichnet<br />
erneut einen<br />
Zuwachs. In der<br />
Zukunft will sie<br />
ein noch <strong>besser</strong>es<br />
Image in der<br />
Bevölkerung<br />
erreichen.<br />
Bild: Alterfalter - Fotolia<br />
deutlich größer <strong>als</strong> im Ausland<br />
(5,8 %). Der Export verzeichnete<br />
2011 in der Menge gegenüber dem<br />
Vorjahr einen Rückgang von 2,5 %<br />
auf 11,9 Mio t, bei einem wertmäßigen<br />
Anstieg um 8,3 %. Der Import<br />
verharrte 2011 mit 8,4 Mio t auf<br />
dem Vorjahresniveau bei einer<br />
Steigerung des Wertes um 13,3<br />
Prozent auf 14,5 Mrd. Euro.<br />
Positive Signale gibt es auch in<br />
der Beschäftigung. 2011 waren fast<br />
38 000 Menschen in der Kunststofferzeugung<br />
tätig, ein Anstieg um<br />
3,1 %.<br />
„Das unterstreicht aus meiner<br />
Sicht einmal mehr, dass <strong>die</strong> Kunststoffindustrie<br />
eine Branche mit<br />
Zukunft ist, nicht nur für <strong>die</strong> Unternehmen,<br />
sondern auch für <strong>die</strong><br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“,<br />
so Dr. Hapke. Für <strong>die</strong> Zukunft sieht<br />
er eine wichtige Aufgabe darin, <strong>die</strong><br />
Akzeptanz, <strong>die</strong> Kunststoff und <strong>die</strong><br />
Kunststoffindustrie in der Bevölkerung<br />
genießen, zu erhalten und<br />
auszubauen.<br />
Seite 08 Unternehmen & Märkte PRO_2012_21.indd 8 16.05.2012 11:04:07
CHINA-CORNER<br />
ContiTech baut<br />
F&E in China aus<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
HANNOVER/CHANGHU (KK). China<br />
zählt für ContiTech zu den wichtigen<br />
Zukunftsmärkten. 2011 hat<br />
ContiTech in China einen Umsatz<br />
von 220 Mio Euro erwirtschaftet –<br />
nahezu <strong>die</strong> Hälfte des gesamten<br />
Asienumsatzes. „Wir bieten Hightechprodukte<br />
aus Kautschuk und<br />
Kunststoff, <strong>die</strong> unsere chinesischen<br />
Industriepartner bei der Lösung<br />
von Fragen rund um <strong>die</strong><br />
Themen Mobilität, Energiegewinnung,<br />
Energieeffizienz und Umweltschutz<br />
unterstützen“, sagt Junsheng<br />
Liu, General Manager von<br />
ContiTech in China. „Unsere Kunden<br />
profitieren dabei von unserer<br />
lokalen <strong>Produktion</strong> sowie unseren<br />
Vertriebs- und Serviceeinrichtungen<br />
vor Ort.“<br />
Changhu: Für 2012 plant ContiTech<br />
Vibration Control dort den Bau eines<br />
Entwicklungszentrums. Bild: ContiTech<br />
ContiTech schreibt in China seit<br />
über 30 Jahren Erfolgsgeschichte.<br />
Von zehn <strong>Produktion</strong>sstätten aus<br />
beliefert das Unternehmen heute<br />
seine Kunden. Dazu zählen Unternehmen<br />
der Automobilindustrie,<br />
des Maschinen- und Anlagenbaus,<br />
des Bergbaus, der Druckindustrie<br />
sowie der Schienenverkehrsbranche.<br />
Das Unternehmen, das seine<br />
chinesische Zentrale in Shanghai<br />
unterhält, produziert mit rund<br />
2 200 Mitarbeitern lokal Komponenten<br />
und Systeme wie Schlauchleitungen,<br />
Schwingungselemente,<br />
Luftfedern, Oberflächenmaterialien,<br />
Förderbänder, Antriebsriemen<br />
und technische Stoffe.<br />
Die große Dynamik des Marktes<br />
bewirkt zudem, dass ContiTech in<br />
den letzten Jahren vermehrt Forschungs-<br />
und Entwicklungsabteilungen<br />
in China aufgebaut hat. Ziel<br />
ist es, <strong>die</strong> Bedürfnisse der chinesischen<br />
Kunden noch individueller<br />
und – was wichtig für <strong>die</strong>sen Markt<br />
ist – vor allem zügig zu befriedigen.<br />
So hat ContiTech Vibration Control<br />
2011 am Standort Changshu ein<br />
zehnköpfiges F&E-Team aufgebaut.<br />
Im Mai wird zudem auf dem<br />
Werksgelände mit dem Bau eines<br />
fast 2 000 Quadratmeter großen<br />
F&E-Zentrums begonnen, das im<br />
Herbst 2012 eingeweiht wird.<br />
Shanghai/Boy (kk): Erfolgreich verlief<br />
<strong>die</strong> Kunststoffmesse ‚Chinaplas‘ in<br />
Shanghai für den Hersteller von<br />
Spritzgießautomaten BOY aus Neustadt-Fernthal.<br />
Seit der Einführung<br />
des servomotorischen Pumpenantriebs<br />
im Jahr 2008 entscheiden sich<br />
immer mehr Anwender für <strong>die</strong>se<br />
energieeffiziente Antriebstechnik der<br />
BOY-E-Baureihe. Da das Thema Energieeinsparen<br />
zunehmend <strong>die</strong> Hersteller<br />
in China bewege, sei das Interesse<br />
groß gewesen, so das Unternehmen.<br />
In China betreibt BOY zwei Vertretungen<br />
und Verkausbüros. Foto: BOY<br />
an initiative of<br />
24. Mai 2012 · Nr. 21 · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 9<br />
Peking/Vw (kk): Das ‚People’s Car Project’<br />
von Volkswagen ist in China ein<br />
Erfolg. Mit 33 Mio Website-Besuchern<br />
und über 119 000 eingereichten Ideen<br />
übertrifft das in China vor elf Monaten<br />
gestartete ‚People’s Car Project’<br />
(PCP) alle Erwartungen, so der Konzern.<br />
Drei der von den Nutzern auf einer<br />
Online-Plattform entworfenen<br />
und von VW weiterentwickelten Fahrzeug-<br />
und Technologiekonzepte wurden<br />
auf der ‚Auto China 2012‘ vorgestellt:<br />
Das ‚Hover Car‘, ‚Music Car‘ und<br />
‚Smart Key‘. Mit dem umweltfreundlichen<br />
Stadt-Modell ‚Hover Car’, einem<br />
schwebenden Zweisitzer, präsentiert<br />
VW ein Fahrzeug, das sich in der Zukunft<br />
emissionsfrei über elektromagnetische<br />
Straßennetze fortbewegen<br />
könnte. Dem Wunsch vieler Chinesen<br />
nach individuellem Automobildesign<br />
verleiht das ‚Music Car’ Ausdruck.<br />
Ausgestattet mit organischen Leuchtdioden,<br />
verändert sich <strong>die</strong> Außenfarbe<br />
des ‚Music Cars’ (Foto l.: VW) entsprechend<br />
der Musikauswahl des Fahrers.<br />
Das Auto wird damit mehr denn<br />
je zum ‚Fashion Statement’ für junge<br />
Fahrer. Der sogenannte ‚Smart Key’<br />
greift <strong>die</strong> Entwicklung hin zur stärkeren<br />
Integration von Online-Technologien<br />
im Fahrzeug auf: Der 9 mm<br />
schmale Schlüssel ist ausgestattet mit<br />
einem Touchscreen-Display, das den<br />
Fahrer über das Netzwerk u.a. mit Infos<br />
zu Tankinhalt, Klimabedingungen<br />
und Sicherung des Autos versorgt.<br />
Milliarden Tonnen an CO2 sparen. Hocheffiziente, flüsterleise <strong>Motoren</strong>. Was ist<br />
machbar? Und vor allem wie? Nur zwei der Fragen unserer Zeit, für <strong>die</strong> Unternehmen<br />
des Maschinen- und Anlagenbaus Lösungen anbieten. Lösungen, <strong>die</strong> wirtschaftlich,<br />
ökologisch und gesellschaftlich langfristig sinnvolle Konzepte ermöglichen.<br />
Jetzt zu erkennen an BLUecoMPETENCE – der Nachhaltigkeitsinitiative des VDMA.<br />
www.bluecompetence.net<br />
vdm_11_033_az_A4_<strong>Produktion</strong>_RZ_PSO_LWC_Standard.indd 3 24.10.11 17:12<br />
Seite 09 Unternehmen & Märkte PRO_2012_21.indd 9 16.05.2012 09:32:25
10 · Messehighlights Hannover Messe · <strong>Produktion</strong> · 24. Mai 2012 · Nr. 21<br />
ELEKTRISCHE KOMPONENTEN<br />
Weidmüller unterstützt Energiewend<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Kompakte, dezentrale Anlagen liegen im urbanen Umfeld im Trend.<br />
Weidmüller o�eriert ein umfangreiches Programm an elektrischen und<br />
elektronischen Komponenten für <strong>die</strong> regenerative Stromerzeugung.<br />
DETMOLD (SP). Um <strong>die</strong> Energiewende<br />
zu vollziehen, müssen Solarstrom,<br />
Windenergie, Biomasse,<br />
Geothermie und Wasserkraft ausgebaut<br />
werden. Die Folge: In den<br />
nächsten Jahren werden nicht<br />
mehr nur Großkraftwerke Energie<br />
erzeugen, sondern auch zunehmend<br />
Landwirte, Gewerbetreibende<br />
und Privatpersonen – unter anderem<br />
mit Windenergie sowie<br />
Photovoltaikanlagen und kleinen<br />
Blockheizkraftwerken im Keller.<br />
Kleinwindkraft- und Photovoltaikanlagen<br />
lassen sich in <strong>die</strong> Gebäudearchitektur<br />
integrieren. Mit<br />
‚Sonne und Wind‘ stehen auch im<br />
urbanen Umfeld zwei klimafreundliche<br />
Energieressourcen quasi<br />
über den Köpfen der Verbraucher<br />
zur Verfügung. Diese Form der<br />
Energiegewinnung ist direkt einseh-<br />
und erlebbar.<br />
Zur stets uneingeschränkten<br />
Funktion der regenerativen<br />
Stromerzeugung sind hochwerti-<br />
ge industrielle Komponenten unabdingbar<br />
– Weidmüller liefert<br />
<strong>die</strong>se.<br />
Dazu gehören unter anderem<br />
Strom- und Spannungswandlerklemmen,<br />
Steckverbinder, Messumformer,<br />
Relaiskoppler, Ethernetmodule<br />
und -steckverbinder<br />
inklusive Verkabelung, Blitz- und<br />
Überspannungsschutz, Leiterplattenanschlusskomponenten<br />
sowie für Photovoltaikanlagen Installationskomponenten,Generatoranschlusskästen,Komponenten<br />
für den Wechselrichter und<br />
Systeme für <strong>die</strong> permanente Leistungsüberwachung.<br />
Darüber hinaus<br />
erarbeitet und realisiert Weidmüller<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
Kunden applikationsspezifische<br />
Neue Formen der Energieerzeugung und -verteilung erfordern eine Vielzahl neuer elektrischer und elektronischer Komponenten<br />
mit den entsprechenden Zulassungen – Weidmüller hat bereits davon einiges im Programm. Bild: Weidmüller<br />
TRAGARMSYSTEM<br />
Kraftpakete aus dem Baukasten<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Die neue Tragarmserie von Rittal <strong>als</strong> Baukastensystem bietet dem<br />
Anwender jetzt einheitliche Funktions-, Montage- und Projektierungslösungen<br />
in einem Design und deckt alle vom Markt geforderten<br />
Lastbereiche bis zu 180 kg ab.<br />
HERBORN (SP). Tragarmsysteme<br />
ermöglichen ein leichtes und präzises<br />
Drehen sowie das Heben und<br />
Schwenken von Be<strong>die</strong>npanels. Damit<br />
ist der Maschinenführer jederzeit<br />
‚bestens im Bilde’ über seine<br />
Maschine oder Anlage. Gefordert<br />
sind heute Tragarmsysteme, <strong>die</strong><br />
sich durch schnelle Montage, individuellem<br />
Aufbau, durchgängiges<br />
Design, hohe Tragkraft, leichte<br />
Ausrichtbarkeit sowie einfaches<br />
Kabelmanagement auszeichnen.<br />
Diese Anforderungen deckt Rittal<br />
mit der Neuentwicklung seines<br />
Tragarmsystems 60/120/180 komplett<br />
ab. Dank eines intelligenten<br />
Baukastensystems, das über ein<br />
durchgängiges Design über einen<br />
breiten Lastenbereich verfügt, erhalten<br />
Maschinen- und Anlagenbauer<br />
passende Tragarmlösungen<br />
für jede Anforderung – mit einem<br />
Höchstmaß an Zeitersparnis bei<br />
Montage, Justage und Service. Damit<br />
lassen sich Tragarmsysteme<br />
über <strong>die</strong> Belastungsstufen von 60,<br />
120 und 180 kg (bezogen auf eine<br />
Auslegerlänge von einem Meter)<br />
hinweg mit einem einheitlichen<br />
Funktions-, Montage- und Projektierungssystem<br />
realisieren.<br />
Das Tragarmsystem, bestehend<br />
aus Tragprofil, Zwischengelenk<br />
und Winkelstücken, lässt sich sowohl<br />
oben auf einer Maschine <strong>als</strong><br />
auch an einer Seitenwand montieren.<br />
Für <strong>die</strong> Montage stehen Wand-<br />
und Bodenbefestigungen sowie<br />
flexible Aufsatz- und Wandgelenke<br />
mit horizontalem Abgang zur Verfügung.<br />
Darüber hinaus sorgen<br />
Systemadapter für <strong>die</strong> Anpassung<br />
an <strong>die</strong> entsprechenden Querschnitte<br />
anderer Tragarmprofile<br />
aus dem Rittal-System, wenn zum<br />
Beispiel eine höhere Last aufgenommen<br />
werden soll.<br />
Die Tragprofile sind auch <strong>als</strong> offene<br />
Variante mit X-förmiger Geometrie<br />
erhältlich. Diese Version in<br />
den Längen 500, 1 000 und 2 000<br />
mm bietet dem Anwender zwei<br />
separate Kabelkanäle in einem<br />
Profil. Damit lassen sich Steuerleitungen<br />
und Spannungsversorgung<br />
getrennt voneinander verlegen,<br />
um unerwünschte Einkopplungen<br />
zu verhindern. Abnehmbare Deckel<br />
an Winkelstücken, Kupplungen<br />
und Gelenken sorgen für einen<br />
leichten Zugang. Durch das offene<br />
Profil, das sich unter Einhaltung<br />
von Schutzart IP 54 verschließen<br />
lässt, kann der Anwender sogar<br />
Kabel mit konfektioniertem DVI-<br />
und VGA-Stecker jederzeit schnell<br />
und einfach installieren.<br />
Wie benutzerfreundlich das<br />
Baukastensystem ist, zeigen <strong>die</strong><br />
einfache Justage bereits montierter<br />
Tragarme und <strong>die</strong> nachträgliche<br />
Begrenzung des Drehwinkels<br />
– ohne Demontage des Systems. So<br />
lässt sich innerhalb kürzester Zeit<br />
der Tragarm auch nachträglich<br />
Lösungen.Über den Dächern vieler<br />
Städte weht ein kräftiger Wind<br />
mit einer vorrangigen Windrichtung.<br />
Gerade <strong>die</strong> windexponierte<br />
Lage auf hohen Häusern wird so<br />
zu einem sehr guten Standort für<br />
kleinere Windenergieanlagen.<br />
Zulassungen für den<br />
Einsatz in Windkraftanlagen<br />
Neben Dächern stellen auch<br />
Fassaden eine ideale Fläche zur<br />
Montage von Photovoltaikanlagen<br />
dar. Die Gebäude in den Städten<br />
bieten sich ideal für eine dezentrale<br />
Energieer-zeugung an,<br />
mit dem Vorteil: Übertragungsverluste,<br />
<strong>die</strong> beim Energietransport<br />
entstehen, gibt es nicht mehr. Der<br />
Neubau von Leitungstrassen von<br />
den großen Windenergieanlagen<br />
auf See zu den Ballungsräumen<br />
und Zentren lässt sich deutlich<br />
reduzieren. Durch <strong>die</strong> Kombination<br />
von Windenergie und Photovoltaik<br />
steht mehr erneuerbare<br />
Energie in den Gebäuden zur<br />
Verfügung, <strong>als</strong> beim Einsatz von<br />
nur einer der beiden Energiequellen.<br />
Für den Einsatz in Windenergieanlagen<br />
bietet Weidmüller zuverlässige<br />
elektrische Komponenten<br />
und Elektronikmodule mit<br />
langer Lebensdauer und geringem<br />
Wartungsbedarf an, <strong>die</strong> exakt<br />
auf <strong>die</strong> Bedürfnisse der Windenergieindustrie<br />
zugeschnitten sind.<br />
Die Produkte sind auf ‚Herz und<br />
Nieren‘ geprüft und verfügen über<br />
entsprechende Zulassungen für<br />
den Einsatz in Windkraftanlagen.<br />
Sie unterstützen auch unter härtesten<br />
Umgebungsbedingungen<br />
den sicheren und störungsfreien<br />
Anlagenbetrieb.<br />
Im Bereich der dezentralen<br />
Energiegewinnung durch Photovoltaik<br />
liegt ein großes Potenzial<br />
für nachhaltiges und energieeffizientes<br />
Bauen und Betreiben von<br />
modernen Häusern. Mit einem<br />
breiten Spektrum an leistungssichernden<br />
und speziell für <strong>die</strong> Anforderungen<br />
der Photovoltaik<br />
ausgelegten Komponenten und<br />
Lösungen trägt Weidmüller zur<br />
Effizienzsteigerung von Photovoltaikanlagen<br />
bei. Dazu gehören<br />
Photovoltaik-Anschlussboxen mit<br />
‚SunSniffer‘-Technologie zur hundertprozentigenLeistungsüberwachung<br />
und Sicherheitsabschaltung<br />
jedes Solarmoduls.<br />
Darüber hinaus ermöglichen<br />
Photovoltaik-Anschlussboxen eine<br />
vollautomatische Verarbeitung<br />
im Fertigungsprozess und beschleunigen<br />
so <strong>die</strong> Herstellung<br />
von Photovoltaikmodulen. Komponenten<br />
für den Blitz- und Überspannungsschutz<br />
sowie auf Industrial<br />
Ethernet basierende Kommunikationsmodule<br />
sind weitere Ergänzungen.<br />
Systeme zur permanenten<br />
Leistungsüberwachung<br />
von PV-Anlagen komplettieren das<br />
Angebot.<br />
Fazit: Die skizzierte Vision aus<br />
gebäudeintegrierten Windkraft-<br />
und Photovoltaikanlagen mag auf<br />
den ersten Blick utopisch anmuten,<br />
doch sie lässt sich mit den<br />
derzeitigen Technologien bereits<br />
realisieren. Dass <strong>die</strong> Integration<br />
<strong>die</strong>ser Technologien dennoch<br />
kaum stattfindet, ist enttäuschend.<br />
Damit wird eine große Chance den<br />
CO 2 -Ausstoß in den Innenstädten<br />
und Ballungszentren maßgeblich<br />
zu senken, trotz anderslautender<br />
politischer Absichtserklärungen<br />
schlichtweg vertan.<br />
www.weidmueller.de<br />
Rittal bietet mit einem durchgängigem Baukastensystem für Tragarme einheitliche<br />
Funktions-, Montage- und Projektierungslösungen in einem Design.<br />
problemlos ausrichten. Dabei entfernt<br />
der Anwender einfach <strong>die</strong><br />
Abdeckplatte der Tragarm-Anschlusselemente<br />
und erreicht so<br />
mit einem Schraubendreher <strong>die</strong><br />
Justierschrauben. Die Begrenzung<br />
des Drehwinkels erfolgt ebenso<br />
einfach über eine einfache und<br />
schnelle Einstellung einer zusätzlichen<br />
Schraube im Drehkranz. Für<br />
Solarmodule sicher<br />
überwachen<br />
Bild: Rittal<br />
ein schnelles Engineering sorgt<br />
zukünftig ein interaktives Online-<br />
Tool, das den Anwender bei der<br />
Konfiguration der passenden<br />
Tragarmlösung unterstützt.<br />
www.rittal.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
Seite 10 Messehighlights Hannover Messe PRO_2012_21.indd 10 16.05.2012 08:40:48
TELESERVICEMODUL<br />
Koordinieren und überwachen per Funk<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Das neue Teleservicemodul von Sensor-Technik Wiedemann erweitert<br />
<strong>die</strong> Produktpalette des Unternehmens um ein Modul zur lückenlosen<br />
Aufzeichnung von Betriebsdaten.<br />
KAUFBEUREN (SP). Das Teleservicemodul<br />
ESX-TC1 gibt immer <strong>die</strong><br />
aktuelle GPS-Position des Fahrzeugs<br />
an. Darüber hinaus ist es<br />
möglich einen standardisierten<br />
FMS-Bus an <strong>die</strong> vorhandene CAN-<br />
Schnittstelle des Moduls anzubin-<br />
Basisfunktionen<br />
überwachen<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Pilz erweitert seine Sicherheitsschaltgeräteserie<br />
PNOZ um ein<br />
Gerät der Kompaktklasse.<br />
OSTFILDERN (SP). PNOZcompact<br />
entspricht dem Wunsch nach mehr<br />
Funktionalität. Das Gerät überwacht<br />
<strong>die</strong> Basisfunktionen Not-<br />
Halt oder Schutztür und bieten<br />
dabei maximale Sicherheit bis<br />
Performance Level (PL) e bzw. SIL<br />
3. Die funktionsoptimierten Sicherheitsschaltgeräte<br />
lassen sich<br />
in allen Bereichen des Maschinenbau<br />
einsetzen: Die Kompaktklasse<br />
bringt vor allem für Projekte mit<br />
höchsten Sicherheitsanforderungen<br />
bei gleichzeitig festem Funktionsumfang<br />
Vorteile.<br />
Das Blockschaltbild auf der Gehäuseseite<br />
erleichtert <strong>die</strong> Installation des<br />
neuen Sicherheitsschaltgeräts. Bild: Pilz<br />
PNOZcompact ist mit fest integriertenPush-in-Federkraftklemmen<br />
ausgestattet, <strong>die</strong> eine schnelle<br />
werkzeuglose Installation ermöglichen.<br />
Als erstes Sicherheitsschaltgerät<br />
der Familie verfügt das PNOZ<br />
c1 über ein seitlich auf dem Gerät<br />
abgebildetes Blockschaltbild mit<br />
Anschlussbeispiel, das eine schnelle<br />
Installation gewährleistet und im<br />
Servicefall visuell unterstützt. Dies<br />
hilft, Maschinenstillstandszeiten<br />
zu reduzieren. Der auf dem Gerät<br />
aufgebrachte QR-Code ermöglicht<br />
den direkten Zugriff auf Online-<br />
Inhalte mit aktuellen technischen<br />
Informationen zum Produkt.<br />
Das funktionale Sicherheitsschaltgerät<br />
ermöglicht eine zweikanalige<br />
Beschaltung mit Querschlusserkennung,<br />
<strong>die</strong> entweder<br />
einen manuellen oder auch einen<br />
automatischen Start erlaubt.<br />
PNOZcompact verfügt über eine<br />
24-VDC-Versorgungsspannung.<br />
www.pilz.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
den. Der FMS-Bus überträgt jegliche<br />
Art von wichtigen Fahrzeuginformationen<br />
von Nutzfahrzeugen.<br />
Zusätzlich können 4 Eingänge und<br />
ein Ausgang verwendet werden,<br />
<strong>die</strong> eine weitere Schnittstelle zur<br />
Maschine bilden. Die aufgezeich-<br />
24. Mai 2012 · Nr. 21 · <strong>Produktion</strong> · Hannover Messe Messehighlights · 11<br />
neten Daten werden via Mobilfunkverbindung<br />
an einen ESX-Teleservice-Server<br />
versendet und<br />
über das bewährte Internetportal<br />
zur Verfügung gestellt und visualisiert.<br />
Die Daten können problemlos<br />
zur Überwachung und Koordination<br />
einer Maschinenflotte verwendet<br />
werden. Alle Betriebsdaten<br />
können bei Bedarf auch in eine<br />
Datei exportiert werden und können<br />
somit universell eingesetzt<br />
werden. Das Modul besitzt zusätz-<br />
lich mehrere Mechanismen, <strong>die</strong><br />
eine Realisierung von Diebstahlschutz<br />
zulassen und ist somit perfekt<br />
für den Einsatz in Fahrzeugflotten<br />
mit hochwertigen Maschinen<br />
geeignet. Die ESX-TC1 ist nach<br />
<strong>Norm</strong>en der Kfz-, Landmaschinen-<br />
und Baumaschinen-Indust-<br />
6,000 Server, 30 Meter unter<br />
der Erde, rund um <strong>die</strong> Uhr in Betrieb.<br />
Das alles ist nutzlos ohne<br />
unterbrechungsfreie Stromversorgung.<br />
Das neue Modul<br />
von Sensor-Technik<br />
Wiedemann bietet<br />
alles, was man zur<br />
lückenlosen Aufzeichnung<br />
von<br />
Betriebsdaten<br />
benötigt.<br />
rie geprüft und ist CE-konform,<br />
was einen Einsatz auch unter rauen<br />
Bedingungen ermöglicht.<br />
www.sensor-technik.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE ✔ HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
Was für Sie entscheidend ist, ist auch<br />
für uns entscheidend.<br />
Eaton liefert felsenfesten Schutz für <strong>die</strong> Stromversorgung.<br />
Pionen-Datenzentrum<br />
Das Pionen-Datenzentrum ist außergewöhnlich: Aus einem alten<br />
Atombunker 30m unter der Stadt Stockholm hostet es 15% des<br />
schwedischen Internet-Verkehrs und betreibt mehr <strong>als</strong> 6.000 Server<br />
mit einem Kühlbedarf von 1,5 Megawatt. Die unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung wurde komplett Eaton anvertraut.<br />
Von der Energieverteilung und Automatisierung bis hin zur Stromqualität<br />
können wir <strong>die</strong> komplette elektrische Infrastruktur liefern und sorgen<br />
für zuverlässige, effiziente, sichere und nachhaltige Lösungen. Was<br />
auch immer für Sie entscheidend ist, ist auch entscheidend für uns: Wo<br />
elektrische Energie sicher und zuverlässig bereitgestellt und gesteuert<br />
wird, an Land, auf See oder in der Luft, finden Sie <strong>die</strong> Menschen, das<br />
Wissen, <strong>die</strong> Kompetenz und <strong>die</strong> Erfahrung. Vereint in One Eaton.<br />
Mehr erfahren Sie auf www.eaton.eu/electrical<br />
Bild: Sensor-Technik Wiedemann<br />
17940 Advert Bahnhof 198wx280h AW_DE V1.indd 1 01/03/2012 11:40<br />
Seite 11 Messehighlights Hannover Messe PRO_2012_21.indd 11 16.05.2012 09:01:03
12 · Messehighlights Hannover Messe · <strong>Produktion</strong> · 24. Mai 2012 · Nr. 21<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Drehzahlregelbarer<br />
DC-Servomotor ver<strong>besser</strong>t<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Unter der Motorbezeichnung<br />
BG 45 SI bietet Dunkermotoren<br />
einen kleinen auf Leistungsdichte<br />
getrimmten DC-Servomotor in der<br />
Leistungsklasse unter 100 Watt.<br />
BONNDORF (PD). Unter dem Motto<br />
‚alles an Bord‘ bietet der neue Kompaktantrieb<br />
<strong>die</strong> Möglichkeiten eines<br />
echten 4-Quadranten-Betriebes.<br />
Das Hauptaugenmerk während<br />
der Weiterentwicklung wurde<br />
auf <strong>die</strong> radikale Reduzierung des<br />
Bauvolumens unter Beibehaltung<br />
des gegebenen Leistungsniveaus<br />
bei gleichzeitiger Einhaltung von<br />
Kostenzielen gelegt.<br />
So hat der BG 45 SI mit einem<br />
Kantenmaß von 44 mm <strong>die</strong> komplette<br />
Logik- und Leistungselektronik<br />
platzsparend auf einer Leiterplatte<br />
vereint im hinteren Bauraum<br />
des Antriebes integriert. Die Baulänge<br />
der Antriebe konnte somit im<br />
Vergleich zu seinen Vorgängern um<br />
ca. 27 % reduziert werden.<br />
Auch das Steckerkonzept wurde<br />
an neuere Anforderungen angepasst<br />
und ermöglicht jetzt eine<br />
platzsparendere Anbindung des<br />
Antriebs.<br />
Bei einer Nenndrehzahl von etwa<br />
3 000 U/min bietet <strong>die</strong> lange Version<br />
eine Dauerabgabeleitung von 80<br />
Watt. Konzeptbedingt kann <strong>die</strong>ser<br />
Antrieb kurzfristig auf das Vierfache<br />
seiner Dauerleistung überlastet<br />
werden, so sind Anlaufmomente<br />
von knapp 100 Ncm möglich.<br />
Die Ansteuerung des Motors<br />
erfolgt – wie gewohnt – über ein<br />
analoge Sollwertvorgabe (+/- 10<br />
V), alternativ können verschiedene<br />
fest eingestellte Drehzahlen<br />
über digitale Eingänge gewählt<br />
werden.<br />
Standardeinstellung im Auslieferungszustand<br />
ist <strong>die</strong> Einstellung der<br />
Drehzahl über analoge Sollwertvorgabe.<br />
Erfordert <strong>die</strong> Anwendung abweichendes,<br />
bietet eine einfache<br />
Inbetriebnahme-Software <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
der komfortablen Anpassung<br />
auf <strong>die</strong> jeweilige Gegebenheit.<br />
Der Antrieb verfügt insgesamt<br />
über vier digitale Eingänge. Davon<br />
sind zwei Eingänge für <strong>die</strong> Wahl der<br />
Betriebszustände Drehrichtung<br />
links/rechts, Stop mit Freilauf oder<br />
Haltemoment reserviert. Die beiden<br />
weiteren Eingänge sind für <strong>die</strong><br />
Auswahl der fest eingestellten Mo-<br />
GLEITFÜHRUNGSSYSTEM<br />
Trocken laufende<br />
Miniatur-Linearachse<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Klein, leicht und �ach: das sind<br />
<strong>die</strong> Merkmale der Miniatur-Linearachse<br />
‚SLN-27‘<br />
von Igus. Konzipiert für<br />
einfache Handlingaufgaben,<br />
sind sie mit oder ohne<br />
Schrittmotor erhältlich.<br />
KÖLN (PD). Die schmiermittelfreie<br />
Miniatur-Linearachse ‚SLN-<br />
27‘ basiert auf der bewährten Miniaturgleitführung<br />
‚drylin N‘ der<br />
Baugröße 27. Werkstoffe und Design<br />
machen ‚drylin N‘ zu einem<br />
gleichermaßen kostengünstigen<br />
wie flexiblen Gleitführungssystem.<br />
Die Führungsschiene besteht aus<br />
haltbarem eloxiertem Aluminium.<br />
Mit ihren kompakten Abmessungen<br />
(22 mm Höhe, 28 mm Breite)<br />
eignet sie sich vor allem für beengte<br />
Platzverhältnisse.<br />
Das Basisgewicht beträgt nur<br />
60 g. Selbst mit der maximalen<br />
Hublänge von 250 mm bringt der<br />
Miniatur-Aktuator lediglich 160 g<br />
auf <strong>die</strong> Waage. Die Achse kann in<br />
Kombination mit einem NEMA<br />
11-Schrittmotor geliefert werden.<br />
Die Linearachse ‚SLN27‘ ist dank<br />
des kompakten ‚drylin N‘- Gleitführungssystems<br />
ein Fliegengewicht,<br />
egal ob mit oder ohne Motor. Bild: Igus<br />
Dann betragen <strong>die</strong> Außenmaße<br />
immer noch kompakte 28 x 28 mm.<br />
Wahlweise können auch <strong>Motoren</strong><br />
anderer Hersteller schnell und<br />
problemlos über einen Motorflansch<br />
mit der Universalgröße<br />
NEMA 11 angebunden werden.<br />
www.igus.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS ✔<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG<br />
ZEIT LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
DC-Servomotor BG 45 SI: Der neue Kompaktantrieb<br />
bietet <strong>die</strong> Möglichkeiten<br />
eines echten 4-Quadranten-Betriebes.<br />
Bild: Dunkermotoren<br />
tordrehzahlen und <strong>die</strong> Hochlauf-<br />
und Bremsrampen ausgelegt. Die<br />
drei digitalen Ausgänge sind mit<br />
den Funktionen Pulsausgang (12<br />
Impulse pro Umdrehung), Drehrichtungs<br />
– und Fehlerausgangssignal<br />
belegt. Der Antrieb hat neben<br />
den Kugellagern keine weiteren<br />
verschleißbehaftete Bauteile und<br />
eignet sich deshalb hervorragend<br />
für Dauerlauf-Anwendungen.<br />
Auf den Motor abgestimmte<br />
Komponenten an Getrieben, Encodern<br />
und Bremsen, aus dem<br />
modularen Baukastensystem, ermöglichen<br />
<strong>die</strong> Konfiguration einer<br />
maßgeschneiderten Lösung für<br />
fast jede Applikation.<br />
www.dunkermotoren.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
MOTION-CONTROL-ANTRIEBSSYSTEM<br />
Neue Sicherheitsfunktion<br />
für Sinamics S120<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Das modulare Antriebssystem Sinamics<br />
S120 von Siemens verfügt<br />
ab sofort über <strong>die</strong> neue Safety-<br />
Integrated-Funktion SLP.<br />
NÜRNBERG (PD). Die Safety-Funktion<br />
SLP erlaubt <strong>die</strong> Überwachung<br />
von Bereichsgrenzen in Positionieranwendungen,Handlingsystemen<br />
und weiteren Motion-Control-Anwendungen<br />
ohne Einsatz<br />
zusätzlicher Hardware-Endschalter.<br />
Schäden an Mensch und Maschine<br />
werden somit verhindert.<br />
Für High-Performance-Motion-<br />
Control-Anwendungen im industriellen<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
kommt das modulare Antriebssystem<br />
Sinamics S120 von<br />
Siemens zum Einsatz. Um <strong>die</strong> hohen<br />
Sicherheitsanforderungen in<br />
<strong>die</strong>sem Umfeld möglichst wirtschaftlich<br />
und effizient zu erfüllen,<br />
wurden <strong>die</strong> integrierten Sicherheitsfunktionen<br />
des Antriebssystems<br />
um <strong>die</strong> neue Safety-Integrated-Funktion<br />
SLP (Safely Limited<br />
Position) erweitert. Diese erkennt<br />
Die neue Safety-Integrated-Funktion<br />
SLP<br />
(Safely Limited Position)<br />
des Antriebssystems<br />
Sinamics S120 <strong>die</strong>nt<br />
der Überwachung von<br />
Bereichsgrenzen in<br />
Motion-Control-Anwendungen.<br />
Der hierfür<br />
erforderliche Geber<br />
ist bei Simotics-Motion-Control-<strong>Motoren</strong><br />
standardmäßig integriert.<br />
Bild: Siemens<br />
sicher, ob sich eine Maschineneinheit,<br />
zum Beispiel ein Greifer, in<br />
einen unzulässigen Bereich bewegt,<br />
und reagiert mit der entsprechend<br />
parametrierten Aktion, wie<br />
beispielsweise sicheres Stillsetzen<br />
(SS1 oder SS2). Auf <strong>die</strong>se Weise<br />
können Schäden an Mensch und<br />
Maschine verhindert werden.<br />
Die neue Funktion SLP steht bei<br />
den Blocksize- und Booksize-Gerätevarianten<br />
des Sinamics S120<br />
für Motorleistungen bis zu 107 kW<br />
zur Verfügung. Sie erfordert <strong>die</strong><br />
Verwendung eines sicheren Gebers,<br />
der beim Einsatz von Simotics-Motion-Control-<strong>Motoren</strong><br />
bereits im Motor integriert ist. Das<br />
Antriebssystem Sinamics S120<br />
wird unter anderem bei Verpackungsmaschinen,Kunststoffmaschinen,<br />
Textilmaschinen, Druckmaschinen,<br />
Handling- und Montagesystemen<br />
sowie bei Werkzeugmaschinen<br />
verwendet.<br />
www.siemens.com/drives<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG<br />
ZEIT LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
SUPER-PREMIUM-WIRKUNGSGRAD IE4<br />
Asynchronmotoren mit höchster Effizienz<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
ABB stellte neue Asynchronmotoren mit Super-Premium-Wirkungsgrad<br />
IE4 für höchste E�zienz und Zuverlässigkeit bei<br />
gleichzeitiger Optimierung der Gesamtbetriebskosten vor.<br />
HANNOVER (PD). ABB bringt das<br />
weltweit erste Programm an IE4-<br />
<strong>Motoren</strong> (internationale Wirkungsgradklasse<br />
4) auf den Markt.<br />
Basierend auf der robusten und<br />
bewährten Asynchronmotoren-<br />
Plattform von ABB sind <strong>die</strong> neuen<br />
<strong>Motoren</strong> bereits mit kurzen Lieferzeiten<br />
verfügbar.<br />
Die IE4-<strong>Motoren</strong> sind mit Leistungen<br />
von 75 kW bis 375 kW in<br />
den Baugrößen 280 bis 355 lieferbar.<br />
Sie sind mit 400 V (50 Hz) und<br />
440/460 V (60 Hz) <strong>als</strong> 2-, 4- und<br />
6-polige Modelle erhältlich. Die<br />
IE4-<strong>Motoren</strong> ergänzen das umfangreiche<br />
Angebot von ABB bei<br />
den Niederspannungsmotoren<br />
für sichere und explosionsgefährdete<br />
Bereiche.<br />
Die <strong>Motoren</strong> bieten <strong>die</strong> höchste<br />
Effizienz, <strong>die</strong> derzeit am Markt<br />
verfügbar ist. Das Design basiert<br />
auf der bewährten Prozessmotoren-Plattform<br />
von ABB und erfüllt<br />
<strong>die</strong> IE4-Anforderungen ohne Permanentmagnet-Technologie.<br />
ABB bringt das weltweit<br />
erste Programm<br />
an IE4-<strong>Motoren</strong> auf<br />
den Markt.<br />
Bild: ABB<br />
Die neuen IE4-<strong>Motoren</strong> eignen<br />
sich sehr gut für den Dauerbetrieb.<br />
Verglichen mit <strong>Motoren</strong> mit geringerer<br />
Effizienz bewirkt ein IE4-<br />
Motor eine signifikante Senkung<br />
des Energieverbrauchs und der<br />
Kohlendioxidemissionen über <strong>die</strong><br />
Nutzungsdauer des Motors. Ein<br />
höherer Wirkungsgrad bedeutet<br />
auch niedrigere Wicklungs- und<br />
Lagertemperaturen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Zuverlässigkeit<br />
<strong>die</strong>ser <strong>Motoren</strong> erhöht.<br />
www.abb.de/motors&drives<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE ✔<br />
SERVICE HANDHABUNG<br />
ZEIT LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
Seite 12 Messehighlights Hannover Messe PRO_2012_21.indd 12 16.05.2012 09:06:43
REPORT: KLEBEN<br />
24. Mai 2012 · Nr. 21 · <strong>Produktion</strong> · Trends & Reports · 13<br />
Kleben – <strong>die</strong> neue Kraft im Leichtbau<br />
WILFRIED KIPP-WEIKE<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Präzise, schnell, mit geringem<br />
Gewicht bei hoher Festigkeit –<br />
mit <strong>die</strong>sen Eigenschaften ist <strong>die</strong><br />
Schlüsseltechnologie Kleben im<br />
wachsenden Markt der Leichtbautechnologien<br />
praktisch konkurrenzlos.<br />
LANDSBERG (MG). Moderne Klebetechniken<br />
sind Hightech-Verfahren,<br />
<strong>die</strong> in Leichtbaubranchen wie<br />
dem Fahrzeugbau oder dem Anlagenbau<br />
für regenerative Energien<br />
unverzichtbar sind. Kraftstoffarme<br />
Fahrzeuge, Elektromobile, Windkraftanlagen<br />
oder Solarzellen, bewegliche<br />
Teile im Maschinenbau<br />
sind Anwendungsfelder moderner<br />
Klebetechniken. Die Klebstoffindustrie<br />
hat für <strong>die</strong>se Herausforderungen<br />
passgenaue Lösungen<br />
auch für schwierige Verbindungsfälle<br />
entwickelt. „Viele Klebstoffhersteller<br />
sind Nischenanbieter<br />
Die Unternehmen beliefern Nischenmärkte<br />
mit Produkten, <strong>die</strong><br />
exakt auf <strong>die</strong> Bedürfnisse ihrer<br />
Kunden abgestimmt sind“, sagt<br />
Ansgar von Halteren, Hauptgeschäftsführer<br />
des Industrieverban-<br />
des Klebstoffe. Die Entwicklung<br />
leichter und treibstoffsparender<br />
Bauteile ist eine der größten Herausforderungen<br />
für <strong>die</strong> Luftfahrt-<br />
und Fahrzeugindustrie. Leichtbau<br />
steht auch bei der Herstellung von<br />
Solarpaneelen und von Windkraftanlagen<br />
im Fokus. Hier zählt jedes<br />
Kilo Gewicht. Eine wichtige Anforderung<br />
an heutige Klebstoffe ist,<br />
dass <strong>die</strong> Verbindungen <strong>die</strong> Materi-<br />
Verklebung verschiedener Werkstoffe verleiht Leichtschaumplatten Stabilität.<br />
Leistungsstarkes<br />
Solardach<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
BERLIN (SP). Auch nach den vom<br />
<strong>Deutsche</strong>n Bundestag beschlossenen<br />
drastischen Kürzungen bei der<br />
Solarförderung geht der Ausbau<br />
der Sonnenenergie weiter. Die Berliner<br />
Energieagentur (BEA) errichtet<br />
jetzt auf vier Dächern des Berliner<br />
Großmarktes Berlins leistungsstärkste<br />
Photovoltaik-Dachanlage<br />
mit einer Gesamtleistung von 1,6<br />
Megawatt. Sie soll nach ihrer Fertigstellung<br />
Strom für umgerechnet<br />
mehr <strong>als</strong> 500 Haushalte erzeugen.<br />
Auftragnehmer zur Errichtung der<br />
Anlage ist <strong>die</strong> Berliner Solon Energy<br />
GmbH. Mit einem Investitionsvolumen<br />
von knapp 2,3 Mio Euro<br />
setzt <strong>die</strong> BEA damit ein deutliches<br />
Zeichen für den Solarstandort Berlin.<br />
Insgesamt werden 5 540 Solarmodule<br />
verlegt. Nach Fertigstellung<br />
stehen für <strong>die</strong> solare Stromnutzung<br />
39 000 Quadratmeter vorhandene<br />
Dachfläche zur Verfügung.<br />
Insgesamt wird <strong>die</strong> Anlage<br />
durchschnittlich 1 450 Megawattstunden<br />
Strom pro Jahr erzeugen.<br />
Die Kohlendioxideinsparung gegenüber<br />
einer herkömmlichen fossilen<br />
Stromerzeugung beträgt rund<br />
850 Tonnen / Jahr.<br />
Adhäsion - Verklammerungen von Klebstoff in den mikroskopisch kleinen Poren und Vertiefungen eines festen Körpers.<br />
Bild: Jowat<br />
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aleigenschaften der geklebten<br />
Werkstoffe nicht negativ beeinflussen.<br />
Im Leichtbau werden zunehmendKohlefaserverbundwerkstoffe<br />
und leichte Spezi<strong>als</strong>tähle<br />
eingesetzt. Konstruktiv müssen<br />
<strong>die</strong>se Materialien mit herkömmlichen<br />
Werkstoffen fest verbunden<br />
werden. Bei Kohlefaserverbundwerkstoffen<br />
und auch bei Leichtbaustählen<br />
sind das Schraubverbindungen<br />
nicht sinnvoll, weil<br />
durch <strong>die</strong> erforderlichen Bohrungen<br />
das Materialgefüge verändert<br />
wird. So werden beispielsweise<br />
Motorhauben aus Kohlefaserverbundstoffen<br />
mit Scharnieren aus<br />
Metall verklebt, Trägersysteme mit<br />
dem Metallrahmen des Fahrzeugs.<br />
Timm Schulze, Director Industrial<br />
Division Automotive & Textile,<br />
beim Detmolder Klebstoffhersteller<br />
Jowat: „Kleben ist eine zentrale<br />
Fügetechnik im Automobilbau geworden.<br />
Je größer der Materialmix,<br />
desto häufiger kommen Klebstoffe<br />
Bild: Fraunhofer IFAM<br />
im Fahrzeugbau zum Einsatz. Vor<br />
zehn Jahren wurde Kleben noch<br />
skeptisch betrachtet. Wo Schweißen,<br />
Nieten, Schrauben und Löten<br />
nicht wegzudenken waren, wird<br />
heute geklebt oder Klebtechnik mit<br />
anderen Fügetechniken kombiniert.“<br />
Auch bei UHU wird auf <strong>die</strong><br />
neue Kraft im Leichtbau gesetzt.<br />
Christian Bellwinkel, Gebietsleiter<br />
Nord/West im Hause UHU: „Bei<br />
unseren professionellen Klebstoffen<br />
für den industriellen Einsatz<br />
geht der Trend eindeutig hin zu<br />
leistungsstarken 2-Komponenten-<br />
Epoxidharzklebstoffen für extreme<br />
Belastungen. Verklebungen von<br />
Faserverbundstoffen, Metallen gehören<br />
zu den Standardanwendungen<br />
unserer neuen Klebstoffgeneration.“<br />
Neben dem Fahrzeug- und Maschinenbau<br />
ist Leichtbau auch bei<br />
Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer<br />
Energie wie Windkraftanla-<br />
gen und Solarpanels eine wichtige<br />
konstruktive Voraussetzung. Rotorblätter<br />
für Windkraftanlagen<br />
zählen zu den höchstbelasteten<br />
Bauteilen der Welt, <strong>die</strong> strapazierfähig,<br />
wartungsarm und zugleich<br />
leicht sein müssen. Bei der komplizierten<br />
Verklebung der Rotorblätter<br />
für Windkraftanlagen werden<br />
vorrangig zweikomponentige Epoxid-<br />
oder Vinylester-Klebharze<br />
eingesetzt. Vereinzelt werden auch<br />
Polyurethane oder Acrylate <strong>als</strong><br />
Klebharz verwendet. Um <strong>die</strong> ehrgeizigen<br />
Zukunftsvisionen zu realisieren,<br />
sind neue Klebstoffsysteme<br />
sowie eine realitätsnahe Dokumentation<br />
der Beanspruchung gefordert.<br />
Speziell bei der Verklebung<br />
von Offshore-Rotationsblättern<br />
sind Klebstoffe mit einem neuartigen<br />
Vernetzungsmechanismus im<br />
Gespräch. Sie sollen noch kürzere<br />
Aushärtungszeiten bei gleichzeitig<br />
möglichst langer Verarbeitbarkeit<br />
ermöglichen.<br />
Kleben unter Wasser ist<br />
noch eine Herausforderung<br />
Aránzazu del Campo vom Max-<br />
Planck-Institut für Polymerforschung<br />
in Mainz sieht noch drei offene<br />
Punkte auf dem Wunschzettel der<br />
Klebetechniker: „Wir suchen noch<br />
nach Lösungen für zuverlässiges<br />
Kleben unter Wasser, etwa zur Reparatur<br />
von Leckagen in Unterwasser-Pipelines,<br />
selbstheilende Klebstoffe,<br />
<strong>die</strong> katastrophale Folgen eines<br />
Versagens verhindern und <strong>die</strong><br />
einfache Reparatur von Leichtbauteilen<br />
ermöglichen, sowie Kleber,<br />
<strong>die</strong> sich auf „Befehl“ rückstandsfrei<br />
wieder ablösen lassen, beispielsweise<br />
um Bauteile leicht ersetzen<br />
oder Verbundstoffe beim Recycling<br />
beispielsweise von Kraftfahrzeugen<br />
gut zerlegen zu können.“<br />
��������������� ������ ����� ���� ���� ������ ����� ���� ���� ��������������������<br />
Seite 13 Trends & Reports PRO_2012_21.indd 13 16.05.2012 09:20:47
14 · F&E · <strong>Produktion</strong> · 24. Mai 2012 · Nr. 21<br />
CARBON-NANOTUBES<br />
Einwandige Nanoröhrchen<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Forscher des Fraunhofer IWS Dresden stellen mit einem weltweit einmaligen<br />
Verfahren kostengünstig einwandige Kohlensto�nanoröhren<br />
für industrielle Anwendungen her.<br />
DRESDEN (BA). Dank öffentlicher<br />
Förderung durch das BMBF im<br />
Rahmen der „Innovationsallianz<br />
Carbon Nanotubes – CNT“ konnte<br />
das Fraunhofer IWS Dresden ein<br />
speziell für <strong>die</strong> Massenproduktion<br />
von einwandigen Kohlenstoffnanoröhren<br />
geeignetes Verfahren<br />
entwickeln. Die einwandigen Kohlenstoffnanoröhren<br />
werden dabei<br />
während einer gepulsten Lichtbogenverdampfung<br />
von Kohlenstoff<br />
in einem Reaktor erzeugt.<br />
Die Durchmesser der gewonnenen<br />
Kohlenstoffnanoröhren liegen<br />
zwischen 1,0 bis 1,6 nm. Dies ent-<br />
Isotropes Nanovlies aus einwandigen<br />
Kohlenstoffnanoröhren.<br />
Bilder: Fraunhofer IWS Dresden<br />
Der Kongress für Top-Entscheider<br />
Grenzen der Belastbarkeit<br />
■ Rollenverteilung: Wirtschaft und<br />
Politik im 21. Jahrhundert<br />
■ Euro-Rettung:<br />
Wird das Experiment glücken?<br />
■ Orientierungshilfe:<br />
Markt chancen für Maschinenbauer<br />
■ Wachstumsmärkte:<br />
Potenziale in Südamerika<br />
■ Finanzierung:<br />
Kreditzugang unter Basel III<br />
Der Mensch:<br />
Erfolgsfaktor im Unternehmen<br />
■ Arbeitsmarktpolitik: Was bringt den<br />
deutschen Maschinenbau voran?<br />
■ Pisa & Co: Wie gut ist unser<br />
Bildungssystem wirklich?<br />
■ Help yourself: Wie Maschinenbauer<br />
ihren Nachwuchs sichern<br />
■ Herausforderung Demografie:<br />
Erwerbs beteiligung erhöhen,<br />
Zuwanderung gestalten<br />
■ Best Place to Work:<br />
Attraktiver Maschinenbau<br />
Eine Veranstaltung der Partner:<br />
Me<strong>die</strong>npartner: Hauptsponsor:<br />
spricht etwa 1 / 10 000 des Durchmessers<br />
des menschlichen Haares.<br />
Die Röhrenlänge liegt nach der<br />
Herstellung im Bereich mehrerer<br />
Mikrometer. Kohlenstoffnanoröhren<br />
besitzen nach ihrer Herstellung,<br />
in Abhängigkeit ihres Durchmessers,<br />
halbleitende oder metallische<br />
Leitfähigkeit. Das Verhältnis<br />
von halbleitenden zu metallisch<br />
leitenden Kohlenstoffnanoröhren<br />
liegt im Allgemeinen bei zwei Dritteln<br />
zu einem Drittel.<br />
Zugefestigkeit von bis zum<br />
10fachen einer Karbonfaser<br />
Dieses Verhältnis kann jedoch<br />
mit dem am Fraunhofer IWS entwickelten<br />
Verfahren gezielt variiert<br />
werden und stellt eine weitere Besonderheit<br />
des Verfahrens dar. Zudem<br />
haben <strong>die</strong> Kohlenstoffnanoröhren<br />
eine sehr niedrige Defektdichte.<br />
Sie weisen <strong>als</strong>o kaum Störungen<br />
in der hexagonalen Atomanordnung<br />
auf. Das Fraunhofer IWS<br />
ist derzeit eines der wenigen Institute<br />
weltweit, das einwandige Kohlenstoffnanoröhren<br />
im kg-Maßstab<br />
herstellen kann. Für <strong>die</strong> indus-<br />
trielle Massenproduktion erscheint<br />
das Verfahren sehr aussichtsreich.<br />
Das erlaubt <strong>die</strong> Entwicklung attraktiver<br />
Anwendungen auf Basis der<br />
herausragenden elektrischen,<br />
thermischen und mechanischen<br />
Eigenschaften der einwandigen<br />
Kohlenstoffröhren.<br />
Bei metallischen einwandigen<br />
Kohlenstoffnanoröhren liegt <strong>die</strong><br />
zulässige Stromdichte, das heißt<br />
<strong>die</strong> Ladungsträgeranzahl, <strong>die</strong> pro<br />
Zeiteinheit durch einen definierten<br />
Leiter fließen darf, um ein<br />
1000-faches über der des Kupfers.<br />
Die Wärmeleitfähigkeit beträgt etwa<br />
das 15-fache von Kupfer. Der<br />
E-Modul einer einzelnen Kohlenstoffnanoröhre<br />
kann bis zu 5-mal<br />
höher <strong>als</strong> der einer Karbonfaser<br />
sein und ihre Zugfestigkeit kann bis<br />
zum 10-fachen einer Karbonfaser<br />
betragen. Einwandige Kohlenstoffnanoröhren<br />
stellen somit einen<br />
Hochtechnologiewerkstoff dar, der<br />
es Dresdner Forschern möglich<br />
macht, innovative und einzigartige<br />
Produktentwicklungen voran zu<br />
treiben.<br />
Der Forschungsschwerpunkt<br />
des Fraunhofer IWS liegt bei elektronischen<br />
Anwendungen der einwandigen<br />
Kohlenstoffnanoröhren.<br />
Die besonders gute elektrische<br />
Leitfähigkeit der einwandigen<br />
Kohlenstoffnanoröhren sagt ihnen<br />
zum Beispiel ein großes Anwen-<br />
6<br />
Berlin, 23.-24. Oktober 2012 www.maschinenbau-gipfel.de<br />
Sponsoren Aussteller:<br />
dungspotenzial in der Photovoltaik<br />
<strong>als</strong> transparente leitfähige Schichten<br />
voraus. Des Weiteren wird an<br />
der Herstellung elektrisch leitender<br />
Tinten auf der Basis der Kohlenstoffnanoröhren<br />
gearbeitet, <strong>die</strong><br />
zum direkten Drucken von Leiterbahnen<br />
mit handelsüblichen Tintenstrahldruckern<br />
geeignet sind.<br />
Neue Applikationen in<br />
Aktorik und Sensorik denkbar<br />
Marktprognosen gehen von einem<br />
starken Wachstum der <strong>Produktion</strong><br />
von Kohlenstoffnanoröhren<br />
aus. Da seit Jahren auf <strong>die</strong>sem<br />
Gebiet geforscht wird, sind bereits<br />
erste Produkte – insbesondere im<br />
Bereich von Polymerkompositen<br />
für Sportgeräte – auf dem Markt.<br />
Weitere Produktver<strong>besser</strong>ungen<br />
beim Einsatz von Kohlenstoffnanoröhren<br />
<strong>als</strong> Verbundwerkstoff in<br />
Polymerwerkstoffen stehen kurz<br />
vor ihrer Markteinführung. In Verbindung<br />
mit der kostengünstigen<br />
Massenfertigung von einwandigen<br />
Kohlenstoffnanoröhren sind eine<br />
Vielzahl neuer Applikationen im<br />
Bereich Aktorik und Sensorik<br />
denkbar.<br />
Die Herstellung, Funktionalisierung<br />
und Anwendung von Kohlenstoffnanoröhren<br />
ist ein Schwerpunkt<br />
der <strong>die</strong>sjährigen Nanofair,<br />
<strong>die</strong> vom 12. bis 13. Juni im Internationalen<br />
Kongresszentrum Dresden<br />
stattfindet. Experten aus 23<br />
Ländern werden internationales<br />
Nanotechnologie-Know-how vorstellen.<br />
Das vollständige Programm<br />
ist auf der Website www.<br />
nanofair.com verfügbar.<br />
+6_MBG_Anz_249x183.indd 1 07.05.12 12:45<br />
star-deutschland.net<br />
Ein Kohlenstoffnanoröhrenbündel<br />
in der<br />
Längsansicht.<br />
Seite 14 F&E PRO_2012_21.indd 14 16.05.2012 09:16:06<br />
© Jörg Vollmer - Fotolia.com, © Dron - Fotolia.com
FORSCHUNGSKOOPERATION<br />
Bayer und RWTH Aachen: Strategische Partnerschaft<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Bayer hat <strong>als</strong> Ergänzung der landjährigen wissenschaftlichen Zusammenarbeit<br />
einen Kooperationsvertrag für eine strategische Partnerschaft mit<br />
der RWTH International Academy geschlossen.<br />
LEVERKUSEN (BA). Die RWTH International<br />
Academy bietet neben der<br />
Weiterbildung Möglichkeiten zur<br />
Förderung der Forschungskooperation<br />
zwischen Unternehmen und<br />
der RWTH Aachen. Durch <strong>die</strong> fachlichen<br />
Schwerpunkte und <strong>die</strong> geo-<br />
graphische Nähe der Partner bringt<br />
<strong>die</strong>s deutliche Vorteile bei der Positionierung<br />
im internationalen<br />
Wettbewerb. Das Ziel der strategischen<br />
Partnerschaft ist, eine Wissensdrehscheibe<br />
aufzubauen, welche<br />
<strong>als</strong> zentrale Stelle zur Bünde-<br />
Das Fraunhofer ISI hat ein Modell entwickelt, das <strong>die</strong> Messung der Wandlungsfähigkeit<br />
im Unternehmen ermöglicht. Bild: ra2 studio - Fotolia<br />
PRODUKTIONSSYSTEME<br />
Wandlungsfähigkeit<br />
garantieren<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Das Fraunhofer-Institut für System-<br />
und Innovationsforschung<br />
ISI hat erstm<strong>als</strong> empirisch erfasst,<br />
wie Wandlungsfähigkeitspotenziale<br />
in Hightech-Unternehmen<br />
gemessen werden können und<br />
welche Maßnahmen sich eignen,<br />
<strong>die</strong> Wandlungsfähigkeit der<br />
Betriebe zu steigern.<br />
KARLSRUHE (BA). Um das richtige<br />
Verhältnis von kurzfristig einsetzbarer<br />
Flexibilität und langfristig<br />
benötigter Wandlungsfähigkeit für<br />
<strong>Produktion</strong>ssysteme zu finden,<br />
braucht es geeignete Methoden<br />
und eine ausreichende Datengrundlage<br />
zur Einschätzung der<br />
eigenen Position und Potenziale.<br />
Beides liefert das Projekt DyWa-<br />
Med (Entwicklung eines simulationsgestützten<br />
Werkzeugs zur Dynamischen<br />
Steuerung der Wandlungsfähigkeit<br />
integrierter Wertschöpfungsketten<br />
in der Medizintechnik).<br />
In dem vom Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) geförderten Projekt<br />
hat das Fraunhofer ISI ein<br />
Modell entwickelt, das <strong>die</strong> Messung<br />
der Wandlungsfähigkeit anhand<br />
strategischer Zielgrößen wie<br />
Volumen, Variantenzahl oder der<br />
Durchlaufzeit ermöglicht. Dazu<br />
wurden 210 Betriebe der Medizin-,<br />
Mess-, Steuerungs-, Regelungstechnik<br />
und Optik zu ihren aktuellenWandlungsfähigkeitspotenzialen<br />
befragt sowie <strong>die</strong> von ihnen in<br />
<strong>die</strong>sem Rahmen eingesetzten<br />
technischen und organisatori-<br />
schen Befähiger-Konzepte erfasst.<br />
„Damit wird erstmalig eine empirische<br />
Datenbasis zur Messung der<br />
Wandlungsfähigkeitspotenziale<br />
produzierender Unternehmen zur<br />
Verfügung gestellt, deren Ergebnisse<br />
auch für andere Branchen interessante<br />
Einschätzungen erlauben“,<br />
sagt Projektleiter Oliver Kleine.<br />
Benchmark im<br />
Internet möglich<br />
Die wichtigsten Ergebnisse wurden<br />
nun in einer Broschüre zusammengefasst.<br />
Die vollständigen Ergebnisse<br />
sind in einem Online-<br />
Benchmarking-Tool zugänglich:<br />
Unternehmen können hier <strong>die</strong><br />
Stärken und Schwächen ihrer betrieblichen<br />
Flexibilität und Wandlungsfähigkeit<br />
im Vergleich zu anderen<br />
Firmen analysieren und damit<br />
zielgerichtet Ansätze zur Steigerung<br />
ihrer Wandlungs- und<br />
Wettbewerbsfähigkeit aufdecken.<br />
Um Vergleichbarkeit zu gewährleisten,<br />
kann sich jedes Unternehmen<br />
aus der Gesamtheit der befragten<br />
Betriebe eine passende<br />
Vergleichsgruppe bilden, <strong>die</strong> seinen<br />
Ausgangsbedingungen und<br />
Rahmenbedingungen möglichst<br />
ähnlich ist, und sich mit <strong>die</strong>ser<br />
spezifisch und zielorientiert messen.<br />
Die Ergebnisse werden online<br />
dargestellt und zeitgleich <strong>als</strong> pdf-<br />
Ergebnisbericht zur Verfügung gestellt.<br />
Die Broschüre gibt es kostenfrei<br />
unter: www.dywamed.de/dywamed/inhalte/projekt/veroeffentlichungen.php.<br />
Das kostenpflichtige<br />
Online-Benchmarking<br />
steht unter www.dywamed.de/<br />
benchmarking bereit.<br />
lung der Aktivitäten zwischen Bayer<br />
und der RWTH Aachen fungiert<br />
sowie eine nachhaltige und zielgerichtete<br />
Nachwuchsgewinnung zu<br />
etablieren. Auch <strong>die</strong> Förderung<br />
existierender Kooperationen, <strong>die</strong><br />
Initiierung neuer Kontakte und<br />
Projekte sowie <strong>die</strong> Konzeption,<br />
Planung, Betreuung und Nachbereitung<br />
von Studenten- und Graduierten-Programmen<br />
und -Aktivitäten<br />
liegen im Fokus. Der „Bayer<br />
Knowledge Hub @ RWTH Aachen<br />
24. Mai 2012 · Nr. 21 · <strong>Produktion</strong> · F&E · 15<br />
University“ startete bereits im<br />
Sommer 2011 und wird von einem<br />
Team aus Aachen und Leverkusen<br />
betreut. Das Kennenlernen der<br />
wissenschaftlichen Themen der<br />
Partner stand zum Start im Vordergrund:<br />
So fand bereits eine Exkursion<br />
nach Leverkusen, sowie ein<br />
„Bayer-Kamingespräch“ mit Dr.<br />
Dirk Van Meirvenne, dem Geschäftsführer<br />
der Bayer Technology<br />
Services, mit rund 50 Teilnehmern<br />
in Aachen statt.<br />
Die Bayer AG arbeitet in der Forschung<br />
und zur Nachwuchsgewinnung<br />
mit der RWTH Aachen zusammen.<br />
Bild: Bayer AG<br />
ETHERNET IN ALLEN<br />
VARIATIONEN<br />
Durchgängiges<br />
Steckerprogramm<br />
von CAT5e bis CAT6A<br />
Kabelabgang in fünf Richtungen<br />
schleppkettentaugliche Leitungen<br />
umspritzte und selbstanschließbare<br />
Varianten<br />
www.murrelektronik.de<br />
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Seite 15 F&E PRO_2012_21.indd 15 16.05.2012 09:22:14
16 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 24. Mai 2012 · Nr. 21<br />
KUGELUMLAUFSPINDELN<br />
Linearbewegung mit exakter Präzision<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Faulhaber bietet neue Spindeln der Serie BS 32-2.0. Sie setzen <strong>die</strong> rotatorische<br />
Bewegung von Kleinstmotoren mit geringsten Wegschwankungen<br />
in lineare Hub- oder Zugbewegungen um.<br />
SCHÖNAICH (PD). Die Umwandlung<br />
und optimale Anpassung der<br />
mechanischen Drehmomente auf<br />
den jeweiligen Anwendungsfall<br />
erfolgt bei rotativen Antriebsaufgaben<br />
meist über fein abgestufte<br />
Untersetzungsgetriebe.<br />
”<br />
Die neuen Spindeln der Serie<br />
BS 32-2.0 ermöglichen es, <strong>die</strong> rotatorische<br />
Bewegung von Kleinstmotoren<br />
in lineare Hub- oder<br />
Zugbewegungen mit geringsten<br />
Wegschwankungen von weniger<br />
<strong>als</strong> 5 μm über den absoluten<br />
Gutekunst App<br />
Riesig <strong>die</strong> Federnvielfalt<br />
mit 12.435 Baugrössen ab<br />
Lager, oder individuell bis<br />
12,0 mm Drahtstärke.<br />
Immer <strong>die</strong> passende Feder<br />
www.federnshop.com<br />
07123 960-192<br />
Nutzweg umzusetzen. Durch <strong>die</strong><br />
Kombination mit <strong>Motoren</strong> und<br />
Anbaukomponenten wie hochauflösende<br />
Encoder oder integrierte<br />
Motion Controller wird<br />
höchste Präzision garantiert, ideal<br />
für anspruchsvolle Positionieraufgaben<br />
bei optischen Filtern, in<br />
der Glasfasertechnik, bei Linsenverstellung<br />
in optischen Systemen<br />
oder Mikrostellantrieben für<br />
<strong>die</strong> Medizintechnik. Die mechanische<br />
Anbindung an <strong>die</strong> Moto-<br />
VAKUUMPUMPEN<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Dryvac DV450 und Ruvac WH2500:<br />
Zwei applikationsspezi�sche<br />
Vorvakuumpumpen ergänzen das<br />
Produktportfolio von Oerlikon<br />
Leybold Vacuum.<br />
KÖLN (PD). Zu den Dryvac-Pumpen<br />
und -Systemen kommt nun<br />
<strong>die</strong> Dryvac DV 450 dazu. Auch sie<br />
kombiniert <strong>die</strong> trockene Schraubentechnologie<br />
mit einem kompakten<br />
Design und zusätzlichen<br />
Kundenvorteilen wie extremer<br />
Ruhe, geringer Abwärme und<br />
niedrigem Kühlwasserverbrauch.<br />
Die DV450 ist der ‚kleine Bruder‘<br />
der DV650 – mit einem optimierten<br />
Antrieb auf 450 m 3/h Saugvermögen<br />
und einer optimierten<br />
Motorleistung von nur 5,3 kW im<br />
Enddruck. Der interne Frequenzumrichter<br />
verringert den Installationsaufwand<br />
für den Kunden. Die<br />
Pumpe verfügt über eine vollständige<br />
Selbstschutzeinrichtung und<br />
eine Vielzahl an kommunikativen<br />
Schnittstellen. Ein wesentlicher<br />
Faktor ist der Betrieb mit sehr kühlen<br />
Rotortemperaturen. Diese Eigenschaft<br />
prädestiniert <strong>die</strong> Dryvac<br />
DV 450 für einen Einsatz in<br />
reaktiven Prozessen wie der Lamination<br />
von Solarmodulen, weil so<br />
<strong>die</strong> Schichtenbildung verhindert<br />
wird.<br />
Zudem sind alle Kombinationen<br />
mit Ruvac-Wälzkolbenpumpen<br />
möglich. In der vertikalen<br />
Standardanordnung mit der Ruvac<br />
wird <strong>die</strong> Aufstellungsfläche in<br />
der Fertigung minimiert. Allerdings<br />
kann <strong>die</strong>se Pumpenkombination<br />
auch horizontal angeordnet<br />
werden und passt dann unter<br />
<strong>die</strong> Fertigungssysteme.<br />
Oerlikon Leybold Vacuum bietet<br />
mit den Ruvac-WH/WHU-<br />
Wälzkolbenpumpen eine innovative,<br />
kontinuierlich wachsende<br />
Produktreihe, <strong>die</strong> den erweiterten<br />
Prozessanforderungen moderner<br />
Anwendungen gerecht werden.<br />
Sie werden in fast allen Bereichen<br />
der Vakuumtechnik zur Erzeugung<br />
von Feinvakuum eingesetzt.<br />
Klassischerweise <strong>als</strong> Vakuumsysteme<br />
in Verbindung mit ölgedich-<br />
ren ist bei Faulhaber mittels in <strong>die</strong><br />
Spindel integrierter spielfreier<br />
Kupplung realisiert. Für Einsätze<br />
in Sonderanwendungen sind<br />
zahlreiche Modifikationen wie<br />
variable Spindellängen, angepasste<br />
Spindelmuttern oder spe-<br />
teten oder trocken laufenden Vorvakuumpumpen.<br />
Die neue Ruvac-WH2500 zeichnet<br />
sich durch hohe Flexibilität<br />
und Selbstschutz über Betrieb mit<br />
Frequenzumrichter sowie durch<br />
eine kompakte Baugröße im modernen<br />
Design aus. Der geringe<br />
Stromverbrauch und <strong>die</strong> minimierten<br />
Geräusch- und Wärmeemissionen<br />
treffen <strong>die</strong> Applikationsanforderungen<br />
eines anspruchsvollen<br />
Kundenkreises.<br />
Durch <strong>die</strong> leichte und kompakte<br />
Bauform lässt sich <strong>die</strong> Pumpe auf<br />
allen großen Vorvakuumpumpen<br />
von Oerlikon Leybold Vacuum direkt<br />
montieren, um somit weitere<br />
Kosten und Stellfläche zu minimieren.<br />
Die neue WH2500 ist in allen<br />
Ausführungen erhältlich und <strong>die</strong><br />
Anwender können zwischen verschiedenen<br />
Antrieben mit internem<br />
Frequenzumrichter, externem<br />
Frequenzumrichter und<br />
Netzbetrieb wählen. Zudem ist <strong>die</strong><br />
Pumpe in verschiedenen Ölausführungen<br />
mit synthetischem Öl<br />
und PFPE-Öl lieferbar.<br />
Die WHU2500 mit Umwegleitungsventil<br />
überzeugt durch ein<br />
neues Motorkonzept und verkürzt<br />
<strong>die</strong> Auspumpzeiten im Kurztaktbetrieb<br />
deutlich. Dies ermöglicht<br />
kürzere Durchlaufzeiten für zeitkritische<br />
Prozesse.<br />
Eine der wesentlichen Anforderungen,<br />
<strong>die</strong> heute von Industrie-,<br />
Die neuen Spindeln<br />
der Serie<br />
BS 32-2.0 für<br />
Hub- und Zugbewegungen.<br />
Bild: Faulhaber<br />
zielle Schmierstoffe auf Anfrage<br />
verfügbar.<br />
www.faulhaber.com<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG<br />
ZEIT LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
Für hohe Leistung in<br />
anspruchsvollen Prozessen<br />
Auch horizontale<br />
Anordnung möglich<br />
In der vertikalen Standardanordnung mit der Ruvac wird <strong>die</strong> Aufstellungsfläche<br />
minimiert. Bild: Oerlikon<br />
Analyse- oder Forschungs-Anwendungen<br />
an <strong>die</strong> Ausrüstung des<br />
Vakuumsystems gestellt werden,<br />
ist <strong>die</strong> volle Systemintegrität der<br />
verwendeten Komponenten. Das<br />
von Oerlikon Leybold Vacuum<br />
angebotene Vakuumgesamtsortiment<br />
unterstützt alle Beschichtungsprozesse<br />
im Grobvakuum,<br />
Feinvakuum, Hoch- und Ultrahochvakuumbereich.<br />
Dienstleistungen runden<br />
Produktspektrum ab<br />
Pumptechnologien, Systeme<br />
und Dienstleistungen umfassen<br />
Bauteile, standardisierte Systeme<br />
und komplette kundenspezifische<br />
Vakuumlösungen. Das Lieferprogramm<br />
beinhaltet ölgedichtete<br />
Drehschieber- und Kolbenpumpen,<br />
trocken verdichtende und<br />
ölfreie Pumpen, Wälzkolbenpumpen,<br />
Turbomolekular, Öldiffusions-<br />
und Kryo-Vakuumpumpen<br />
sowie Standard- und kundenspezifische<br />
Beschichtungssysteme<br />
für <strong>die</strong> Forschung. Die Vakuum<strong>die</strong>nstleistungen<br />
im Bereich Reparatur<br />
und Modernisierung von<br />
Vakuumpumpen aller Hersteller<br />
vervollständigen das Spektrum an<br />
Vakuumprodukten.<br />
www.oerlikon.com/leyboldvacuum<br />
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ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
Seite 16 Konstruktion PRO_2012_21.indd 16 16.05.2012 09:19:27
SOFTWARE<br />
Tool für Federberechnung erweitert<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Gutekunst Federn erweitert sein<br />
Federberechnungsprogramm<br />
WinFSB. Es ist jetzt <strong>als</strong> Version 7.0<br />
verfügbar.<br />
METZINGEN (PD). WinFSB ist ein<br />
Federberechnungsprogramm für<br />
Druck-, Zug- und Schenkelfedern.<br />
Die Berechnung kann nach unterschiedlichsten<br />
Varianten durchgeführt<br />
werden. Neben dem Berech-<br />
FREQUENZUMRICHTER<br />
nungsergebnis bietet das Programm<br />
zusätzlich verschiedene<br />
Diagramme und eine CAD-<br />
Schnittstelle für den Export von<br />
2D- und 3D-CAD-Daten. Für <strong>die</strong><br />
Berechnung stehen <strong>die</strong> wichtigsten<br />
Federwerkstoffe zur Verfügung.<br />
In der neuen Version WinFSB<br />
7.0 kann das Programm noch<br />
mehr: Bei der Druckfederberechnung<br />
wird nun der Relaxationswert<br />
für <strong>die</strong> verschiedenen Temperaturzustände<br />
ausgewiesen.<br />
Die Relaxation beschreibt den<br />
Kraftverlust der Feder bei anhaltender<br />
Spannung in verschiedenen<br />
Temperaturbereichen. Dieser<br />
Kraftverlust nimmt mit steigender<br />
Spannung und Temperatur zu.<br />
Um <strong>die</strong>ser Relaxation entgegenzuwirken<br />
wird <strong>die</strong> Feder um <strong>die</strong> zu<br />
erwartende Reduzierung länger<br />
gewunden.<br />
In der Zugfederberechnung<br />
kann jetzt auch ein Zugfederstrang<br />
nach Baumaß ohne Ösen berech-<br />
Mit Drehgeberanschluss<br />
und Positioniersteuerung<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Von Nord gibt es nun dezentrale<br />
Frequenzumrichter der Serie SK<br />
200E mit Drehgeberanschluss und<br />
integrierter Positioniersteuerung.<br />
BARGTEHEIDE (PD). Herkömmliche<br />
dezentrale Servolösungen sind<br />
aufwändig und teuer, waren aber<br />
bisher oftm<strong>als</strong> der einzige Weg,<br />
Positionieranwendungen an abgelegenen<br />
Orten zu realisieren. Hier<br />
bietet Nord Drivesystems mit der<br />
Baureihe SK 200E eine kostengünstige<br />
Alternative auf Basis eines<br />
Frequenzumrichters.<br />
Die Geräte mit einem Leistungsbereich<br />
von 0,25 bis 22 kW und in<br />
Baugrößen von 1 bis 4 verfügen <strong>als</strong><br />
einzige ihrer Klasse über eine integrierte<br />
Positioniersteuerung und Anschlussmöglichkeiten<br />
für Inkremental-<br />
und Absolutwertdrehgeber.<br />
Damit gestattet <strong>die</strong> für kostensensible<br />
Anwendungen konzipierte<br />
und zur Montage auf den Motorklemmenkasten<br />
geeignete SK<br />
200E-Serie den Einsatz von Standard-Asynchronmotoren<br />
auch für<br />
Anwendungen, <strong>die</strong> eine relative<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Nanotec bietet Schutzart-Schrittmotoren<br />
der Serie AS5918 mit<br />
magnetischem 24V-Encoder und<br />
optionaler Bremse an. Diese positionieren<br />
genauestens – auch bei<br />
Schmutz, Staub und Wasser.<br />
FELDKIRCHEN (PD). Mit den Modellen<br />
AS5918-EMN24 und AS5918-<br />
EMN24B erweitert Nanotec Electronic<br />
das Produktportfolio um IPklassifizierte<br />
Schrittmotoren mit<br />
integriertem, magnetischen 24V-<br />
Encoder und, beim Modell<br />
EMN24B, mit einer integrierten<br />
Bremse.<br />
Eine hohe Positionssicherheit in<br />
rauen Umgebungen und eine kompakte<br />
Bauweise zeichnen <strong>die</strong> gesamte<br />
AS-<strong>Motoren</strong>linie in IP-<br />
Schutzart von Nanotec Electronic<br />
aus. Die beiden neuen Modelle<br />
Die mit bis zu 22 kW erhältlichen dezentralen<br />
Umrichter der Serie SK 200E bieten<br />
Anschlussmöglichkeiten für Drehgeber und<br />
eine integrierte Positioniersteuerung. Bild: Nord<br />
oder absolute Lageregelung erfordern.<br />
Die integrierte Positioniersteuerung<br />
Posicon sieht <strong>die</strong> Programmierung<br />
von bis zu 63 absoluten<br />
Positionen vor; <strong>die</strong> gewünschten<br />
Positionen können auch über<br />
eine Feld-busschnittstelle übertragen<br />
werden. Zudem lassen sich bis<br />
zu sechs Schrittweite im Frequenzumrichter<br />
hinterlegen. Bei allen<br />
Aufgaben gewährleistet <strong>die</strong> Weg-<br />
AS5918-EMN24 und AS5918-<br />
EMN24B unterscheiden sich vor<br />
allem durch den magnetischen 24V-<br />
Encoder, der zur Integration in IPgeschützte<br />
<strong>Motoren</strong> entwickelt<br />
wurde. Magnetische Encoder sind<br />
unempfindlicher gegenüber Vibrationen,<br />
Staub, Schmutz und Feuchtigkeit.<br />
Der Encoder erzeugt 1024<br />
Inkremente pro Umdrehung. Mit<br />
den 24V-Anschlussspannung am<br />
Encoder sind <strong>die</strong> <strong>Motoren</strong> beson-<br />
rechnung der Positioniersteuerung<br />
eine zeitoptimierte und sichere<br />
Fahrt bis zum Ziel. Trotz der preisgünstigen<br />
Gerätekonzeption bieten<br />
alle Umrichter in der Basisversion<br />
eine umfangreiche Ausstattung.<br />
www.nord.com<br />
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MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Schutzart-Schrittmotoren für Schmutziges<br />
ders für eine direkte Ansteuerung<br />
über eine SPS oder eine andere<br />
übergeordnete Steuerung geeignet,<br />
können aber natürlich auch über<br />
Nanotec-Steuerungen angesteuert<br />
werden. Die Variante mit Sicherheitsbremse<br />
wird dort eingesetzt,<br />
wo vertikale Lasten auch bei einem<br />
Stromausfall oder Nothalt sicher in<br />
Position gehalten werden müssen.<br />
www.nanotec.de<br />
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24. Mai 2012 · Nr. 21 · <strong>Produktion</strong> · Konstruktion · 17<br />
Hohe Positionssicherheit<br />
in rauen Umgebungen:<br />
Schrittmotoren der Serie<br />
AS5918.<br />
Bild: Nanotec<br />
net werden. Mit <strong>die</strong>ser zusätzlichen<br />
Berechnungsvariante reagiert<br />
Gutekunst Federn auf vorliegendeUser-Erweiterungswünsche<br />
zum Berechnungsprogramm.<br />
Sämtliche Ausdrucke können<br />
jetzt auch direkt <strong>als</strong> PDF erzeugt<br />
und per E-Mail versendet werden.<br />
Wirtschaftlich und fl exibel ...<br />
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sicheren Sensorik über Steuer ungen, Be<strong>die</strong>nung und Visualisierung, bis<br />
hin zur Antriebstechnik.<br />
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Federberechnung:<br />
Mit der<br />
neuen Version<br />
des WinFSB 7.0<br />
wurde auch auf<br />
den neuen CAD-<br />
Generator 1.2<br />
umgestellt.<br />
Bild: Gutekunst<br />
Damit erhält nun auch <strong>die</strong> Offline-<br />
Version direkten Anschluss an <strong>die</strong><br />
digitale Welt.<br />
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Seite 17 Konstruktion PRO_2012_21.indd 17 16.05.2012 09:25:30
18 · Fertigung · <strong>Produktion</strong> · 24. Mai 2012 · Nr. 21<br />
ROHRVERSCHWEISSUNG<br />
Fahrwerk kurvt schnell um enge Ra<strong>die</strong>n<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Das Schweißfahrwerk Polycar 30<br />
AVC/OSC von Polysoude mit deutscher<br />
Niederlassung in Leverkusen<br />
baut besonders kompakt und<br />
eignet sich daher für enge Ra<strong>die</strong>n.<br />
LEVERKUSEN (RM). Immer kleiner<br />
und gedrängter bauende Rohrsysteme<br />
und somit begrenzte radiale<br />
Platzverhältnissen zwischen den<br />
zu schweißenden Rohren haben<br />
<strong>die</strong> Anforderungen an <strong>die</strong> Baugröße<br />
von Schweißfahrwerken allgemein<br />
erhöht. Noch höher legte eine<br />
Anwendung in der Uran-Anreicherung<br />
<strong>die</strong> Messlatte.<br />
Drahtvorschub mit 1,5 kg<br />
Materialvorrat ist integriert<br />
Neben einer besonders kleinen<br />
Bauweise war dort ein effektiver<br />
Gasschutz ebenso gefordert wie<br />
das Aluminium-Schweißen unter<br />
DC-Helium und eine kurze Montagezeit<br />
unter 1 min. Zudem sollten<br />
KLEBEN<br />
Siliziumbricks werden<br />
exakt verklebt<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Bei der Waferherstellung ist das exakte Verkleben der Siliziumbricks<br />
auf den Werkstückträger besonders wichtig. Mit Hilfe einer Klebezelle<br />
von Arnold lässt sich ein geeigneter Prozess ermitteln.<br />
WEILBURG (RM). Nur eine dauerhaft<br />
reproduzierbare und im Sägeprozess<br />
haltbare Klebeverbindung<br />
führt zu einem einen hohen Ertrag<br />
des Wafer-Sägevorgangs. Mit Hilfe<br />
der Klebezelle ist es möglich, den<br />
automatisierten Brick-Klebeprozess<br />
zu optimieren. Dies gilt auch<br />
für <strong>die</strong> anderen Schritte der Brickfertigung<br />
vom Cropping über das<br />
Schleifen bis hin zur automatischen<br />
Brick-Verklebung.<br />
Das Programm des Herstellers<br />
umfasst verschiedene automatisierte<br />
Klebesysteme. Sie basieren<br />
jeweils auf einem Industrieroboter<br />
mit hoher Verfahrgenauigkeit sowie<br />
einem präzisen Dosiersystem<br />
sowohl <strong>die</strong> Handhabung wie auch<br />
<strong>die</strong> Einstellmöglichkeiten des<br />
Schweißfahrwerks einfach sein.<br />
Zudem bestand <strong>die</strong> Vorgabe, alle<br />
Bewegungen eines geschickten<br />
Handschweißers ausführen zu<br />
können.<br />
Auf <strong>die</strong>ser Basis entwickelte Polysoude<br />
ein Schweißfahrwerk, das<br />
sich für fast alle WIG-schweißbaren<br />
Metalle eignet, auch für Alumi-<br />
für reproduzierbare Raupenaufträge<br />
beim Verkleben der Brick-Stücke.<br />
Je nach Komplexität und Anforderung<br />
wird das Grundsystem<br />
mit einer automatisierten Reinigungsstation<br />
für Bricks, einer<br />
Brick-Komissionierung zur <strong>besser</strong>en<br />
Drahtsäge-Auslastung und einem<br />
Aushärtungslager ergänzt.<br />
Das System unterstützt auch das<br />
automatisierte Fügen der Bricks<br />
mit Glasplatte und Grundträger.<br />
Mit der Software AEPS (Arnold<br />
Easy Programming System) können<br />
Anwender Bewegungs- und Prozessparameter<br />
innerhalb der Roboter-<br />
und Klebesteuerung im zulässigen<br />
Rahmen intuitiv selbst erstellen<br />
Eine automatisierte Klebeanlage kann gegenüber dem manuellen Kleben<br />
von Silizium-Bricks den Klebstoffverbrauch um etwa 50 % verringern.<br />
Bild: Herbert Arnold GmbH & Co. KG<br />
nium. Geschweißt werden können<br />
Rohraußendurchmesser von 32 bis<br />
168 mm, auch bei engen radialen<br />
Platzverhältnissen. Das Schweißfahrwerk<br />
wird auf einem auf das<br />
Rohr vormontierten Zahnkranz<br />
befestigt. Während der Schweißung<br />
dreht sich das Fahrwerk um<br />
das Rohr.<br />
Als Brenner <strong>die</strong>nt ein spezieller<br />
WIG-Brenner mit großer Gaslinse,<br />
und editieren. Insbesondere gilt<br />
<strong>die</strong>s für <strong>die</strong> Charakteristik der Kleberaupen<br />
wie Auftragsgeschwindigkeit<br />
oder Nahtdicke. Dies geschieht<br />
am Touchscreen durch Antippen<br />
der gewünschten Position<br />
oder durch Verschieben oder Einfügen<br />
zusätzlicher Punkte. Expertenwissen<br />
über <strong>die</strong> Roboter-/SPS-Programmierung<br />
ist dafür nicht erforderlich.<br />
50 % weniger Klebstoff<br />
durch automatische Prozesse<br />
Prozess- und <strong>Produktion</strong>sdaten<br />
werden durch <strong>die</strong> Software Arpat<br />
(Arnold Process Analysis Tool) in<br />
Echtzeit gesammelt, visualisiert,<br />
analysiert und protokolliert. Innerhalb<br />
eines geschlossenen Kreislaufes<br />
kann so der Be<strong>die</strong>ner auf Veränderungen<br />
der für den Klebeprozess<br />
wichtigen Randbedingungen<br />
wie Chargenänderungen und Klebestoffalterung<br />
schnell reagieren und<br />
jederzeit Optimierungen selbst vornehmen,<br />
ohne dafür Spezialisten<br />
anfordern zu müssen.<br />
In der Photovoltaik werden nach<br />
Angabe des Herstellers noch immer<br />
rund 90 % der notwendigen<br />
Klebearbeiten manuell durchgeführt<br />
und sind somit hinsichtlich<br />
ihrer Qualität vom Werker abhängig.<br />
Dabei lässt sich im automatisierten<br />
Prozess der Klebstoffverbrauch<br />
um etwa 50 Prozent verringern.<br />
Zudem reduziert <strong>die</strong> Automatisierung<br />
des Klebevorgangs <strong>die</strong><br />
Bruchrate beim Wafersägen im<br />
anschließenden Drahtsägeprozess<br />
um mindestens 2 %.<br />
www.arnold-gruppe.de<br />
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MATERIAL ✔ ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
<strong>die</strong> Kühlung erfolgt mit Hilfe eines<br />
geschlossenen Kühlwasserkreislaufs.<br />
Die Lichthöhenregulierung<br />
AVC erreicht mit Hilfe eines Schrittmotors<br />
eine Verfahrgeschwindigkeit<br />
bis 500 mm/min bei einem<br />
Verfahrweg von 10 mm. Auch <strong>die</strong><br />
Pendelung wird durch einen<br />
Schrittmotor angetrieben und ist<br />
bei gleichem Verfahrweg bis zu<br />
1000 mm/min schnell.<br />
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
Schließringbolzen ersetzen<br />
Schweißen und Schrauben<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Hochfeste Schließringbolzen <strong>als</strong><br />
Verbindungstechnik unter anderem<br />
für den Fahrzeugbau und entsprechende<br />
Verarbeitungsgeräte<br />
hat <strong>die</strong> Avdel Deutschland GmbH<br />
im Programm.<br />
HANNOVER (RM). Sie eignen sich<br />
für anspruchsvolle Anwendungen,<br />
bei denen Schweißen nicht anwendbar<br />
ist und wo mit herkömmlichen<br />
Verschraubungen keine<br />
dauerhaften und vibrationssicheren<br />
Verbindungen erzielbar sind.<br />
Bei den Schließringbolzen handelt<br />
es sich um hochfeste, zweiteilige<br />
Stahl-Verbindungselemente,<br />
<strong>die</strong> sich für besonders hoch belastete<br />
Anwendungen eignen. Dabei<br />
werden Klemm- bzw. Vorspannkräfte<br />
von über 250 kN und Zugbruchlasten<br />
von über 300 kN erzielt.<br />
Zu den Anwendungsgebieten<br />
zählen der Schienenverkehr, Bergbau,<br />
Solarkraftanlagen, Stahlgittermasten,<br />
der Brücken- und Kranbau.<br />
Verarbeitungsgeräte sorgen<br />
für <strong>die</strong> schnelle Montage<br />
Die Schließringbolzen liegen in<br />
Durchmessern von 12,7 bis 28,6<br />
mm (1/2” bis 1 1/8”) und mit<br />
Klemmbereichen von 6,35 bis<br />
152,4 mm vor. Sie sind in zwei verschiedenen<br />
Kopfformen und mit<br />
unterschiedlichen Oberflächen zu<br />
haben. Die Bolzen schützen vor<br />
unerlaubten Eingriffen, vermeiden<br />
Fehler bei der Verarbeitung und<br />
Schwankungen in der Vorspannkraft,<br />
wie sie bei anderen Fügetechniken<br />
auftreten können.<br />
Die Mindestwerte für <strong>die</strong> Scher-<br />
und Zugbruchlast sowie Vorspann-<br />
Schweißfahrwerk<br />
Polycar 30<br />
AVC/OSC für <strong>die</strong><br />
Rohrverschweißung<br />
(links).<br />
Das Schweißfahrwerk<br />
wird<br />
auf einem auf<br />
das Rohr vormontierten<br />
Zahnkranz befestigt.<br />
Während<br />
der Schweißung<br />
dreht sich das<br />
Fahrwerk um<br />
das Rohr (rechts).<br />
Bilder: Polysoude<br />
Der integrierte Drahtvorschub<br />
für 0,8 mm Drahtdurchmesser ist<br />
mit 0,5 oder 1,5 kg schweren Standardspulen<br />
ausgestattet und für<br />
eine maximale Geschwindigkeit<br />
von 2.000 mm/min ausgelegt.<br />
www.polysoude.com<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
Schließringbolzen Infalok liegen mit<br />
Klemmbereichen von 6,35 bis 152,4 mm<br />
vor. Bild: Avdel Deutschland GmbH<br />
kraft der verarbeiteten Schließringbolzen<br />
entsprechen oder übertreffen<br />
<strong>die</strong> Festigkeitsklasse 8.8. Die<br />
Schließringbolzen schaffen eine<br />
dauerhafte, hochfest vorgespannte<br />
Verbindung ohne das Risiko des<br />
ungewollten Lösens.<br />
Passend zu den Schließringbolzen<br />
gibt es entsprechende Verarbeitungsgeräte<br />
734 AV. Kompakte<br />
und ergonomische Setzgeräte,<br />
kombiniert mit leistungsstarken<br />
und robusten Pumpeneinheiten<br />
Enerpac, eignen sich für <strong>die</strong> schnelle<br />
Montage. Das zweistufige Pumpendesign<br />
bewirkt ein erhöhtes<br />
Fördervolumen und einen höheren<br />
Umschaltdruck bei 18 % weniger<br />
Strombedarf <strong>als</strong> vergleichbare<br />
Pumpen.<br />
Die Pumpeneinheiten für den<br />
Anschluss an das 480-V-Drehstromnetz<br />
sowie <strong>die</strong> Setzgeräte erfordern<br />
nur wenig Wartungsaufwand.<br />
Mit den Verarbeitungsgeräten<br />
lassen sich gleichermaßen viele<br />
Schließringbolzen und Dichtstopfen<br />
Avseal II verarbeiten.<br />
www.avdel-global.com<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE ✔<br />
SERVICE HANDHABUNG<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER ✔<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
Seite 18 Fertigung PRO_2012_21.indd 18 16.05.2012 09:26:33
SCHRAUBENSICHERUNG<br />
Klebstoffe widerstehen Vibrationen<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Für das sto�schlüssige Sichern von Schraubverbindungen und zylindrischen<br />
Bauteilen gibt es von Hernon (Vertrieb 4 Advanced) verschiedene<br />
Klebsto�e der Produktreihen Nuts N´ Bolts und Cylinlock.<br />
NAGOLD (RM). Die anaerobe Einkomponenten-Klebstoffe<br />
der Reihe<br />
Nuts N´ Bolts liegen in unterschiedlichen<br />
Viskositäten und Sicherungskräften<br />
für verschiedene<br />
Temperaturbereiche vor und eignen<br />
sich damit für <strong>die</strong> Schrauben-<br />
Sofortklebstoffe bis<br />
120 °C beständig<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Durch ihre modi�zierte Formulierung<br />
eignen sich <strong>die</strong> Sofortklebsto�e<br />
Loctite 401, 406 und 454<br />
von Henkel nun für den Einsatz<br />
bei Temperaturen bis 120 °C.<br />
DÜSSELDORF (RM). Die Klebstoffe<br />
können fast alle Werkstoffe innerhalb<br />
von < 5 s verkleben, sind zuverlässig<br />
und sicher anwendbar.<br />
Sie lassen sich in <strong>Produktion</strong>sprozesse<br />
integrieren oder in der Werkstatt<br />
anwenden. Für individuelle<br />
Anwendungsanforderungen gibt<br />
es <strong>die</strong> Produkte in verschiedenen<br />
Viskositäten. Daneben sind geeignete<br />
Dosiergeräte im Programm.<br />
Loctite 401 ist ein universeller<br />
Sofortklebstoff für Gummi, Kunststoffe<br />
und Metalle sowie für poröse<br />
Materialien wie Holz, Papier, Kork<br />
oder Leder. Auch für glatte, saure<br />
Oberflächen wie galvanisierte oder<br />
chromatierte Bauteile eignet sich<br />
das Produkt. In < 5 s erreicht der<br />
farblose und transparente Klebstoff<br />
seine Anfangsfestigkeit, dann<br />
sind temporäre Fixierung der zu<br />
verklebenden Teile entfernbar.<br />
Gleiches gilt für <strong>die</strong> Sofortklebstoffe<br />
Loctite 406 und 454. Loctite<br />
406 ist besonders für <strong>die</strong> Verklebung<br />
von Gummi, Kunststoffen<br />
und Elastomeren vorgesehen.<br />
Nach einer Oberflächenvorbehandlung<br />
lassen sich auch Kunststoffe<br />
auf Basis von PE, PP und<br />
PTFE verkleben. Das ebenfalls<br />
farblose und transparente Produkt<br />
erreicht innerhalb von 2 bis 10 s<br />
seine Anfangsfestigkeit.<br />
Loctite 454 ist ein Universal-Sofortklebstoff-Gel,<br />
das nicht tropft<br />
und sich somit vor allem für Anwendungen<br />
an senkrechten Flächen<br />
und über Kopf eignet.<br />
www.loctite-instantadhesives.com<br />
Für Verklebungen auch im Motorraum<br />
mit hoher Temperaturbelastung<br />
eignet sich der Sofortklebstoff<br />
Loctite 406. Bild: Henkel AG & Co. KGaA<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
sicherung in unterschiedlichen<br />
Anwendungen. Der ebenfalls anaerobeEinkomponenten-Klebstoff<br />
Cylinlock sichert zuverlässig<br />
den Zusammenbau von zylindrischen<br />
Teilen wie Rotoren, Getrieben<br />
sowie Lagern.<br />
Durch ihre guten Fließeigenschaften<br />
füllen <strong>die</strong> Klebstoffe Zwischenräume<br />
vollständig aus und<br />
verhindern so das ungewollte Lösen<br />
oder Lockern einer Schraub-<br />
oder Zylinderverbindung durch<br />
äußere Einflüsse wie Vibration<br />
oder Stoß.<br />
Die Klebstoffe sind nach den<br />
Vorschriften MIL-S-22473E, MIL-<br />
S-46163A oder MIL-S-46082B zertifiziert.<br />
www.hernon.com<br />
24. Mai 2012 · Nr. 21 · <strong>Produktion</strong> · Fertigung · 19<br />
Der Klebstoff Nuts N´Bolts ist für <strong>die</strong> stoffschlüssige Schraubensicherung vorgesehen.<br />
Bild: Hernon<br />
Gewinne optimiert man nicht über<br />
Nacht. Aber Tag für Tag.<br />
E20001-F160-M117_198x280.indd 1 04.05.12 15:14<br />
Seite 19 Fertigung PRO_2012_21.indd 19 16.05.2012 09:29:40
20 · Automatisierung · <strong>Produktion</strong> · 24. Mai 2012 · Nr. 21<br />
AUTOMATICA 2012<br />
Roboter und WZM kommen sich näher<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Die Bearbeitung und Montage<br />
von Metall muss auch in ‚Leichtbau-Zeiten‘<br />
durch Automatisierung<br />
e�zienter werden. Beispielsweise<br />
wachsen Roboter immer<br />
enger mit Werkzeugmaschinen<br />
zusammen, um deren E�zienz zu<br />
steigern, oder sie üben selbst Aufgaben<br />
der CNC-Bearbeitung aus.<br />
MÜNCHEN (MG). Moderne Werkzeugmaschinen<br />
(WZM) legen bei<br />
der spanenden Bearbeitung ein<br />
solches Tempo vor, dass <strong>die</strong> Nebenzeiten<br />
für <strong>die</strong> Gesamtleistung<br />
immer wichtiger werden. Hier sorgen<br />
verstärkt Roboter für eine Beschleunigung.<br />
Verschiedene Roboterhersteller<br />
stellen derartige<br />
Lösungen vor, und können in <strong>die</strong>sem<br />
Segment ein deutliches<br />
Wachstum verbuchen.<br />
Neben der Beschleunigung kann<br />
<strong>die</strong> Verbindung von Robotersystemen<br />
und Werkzeugmaschinen<br />
auch für einen vollautomatischen<br />
mannlosen Betrieb sorgen. Für <strong>die</strong><br />
Automatisierung von Werkzeugmaschinen<br />
werden vor allem zwei<br />
Konzepte verfolgt: zum einen <strong>die</strong><br />
Integration des Roboters in <strong>die</strong><br />
Werkzeugmaschine, zum anderen<br />
das Andocken kompletter Automatisierungsmodule<br />
inklusive Roboter<br />
an <strong>die</strong> Maschine.<br />
Vor allem für <strong>die</strong> Integration<br />
des Roboters in <strong>die</strong> Werkzeugmaschine<br />
werden auf der Fachmesse<br />
Automatica in München (22. bis<br />
25. Mai 2012) neue Roboterkonzepte<br />
gezeigt, <strong>die</strong> den widrigen<br />
Umgebungsbedingungen mit Spänen,<br />
Schleifstaub, Kühlschmierstoffen<br />
und sonstigen aggressiven<br />
Me<strong>die</strong>n gewachsen sind. Im Kommen<br />
sind auch CNC-Bearbeitun-<br />
Der Spezialist für<br />
Typisch RGM:<br />
Extrem kurze Lieferzeiten –<br />
Versand innerhalb von<br />
24 Stunden möglich<br />
Schnecken getriebemotoren<br />
Tausende von Antriebsvarianten<br />
Sonderproduktionen möglich<br />
Mindestabnahme 1<br />
Leistungsstarke Technik<br />
30 – 1.100 Watt<br />
2 – 230 NM<br />
0,5 – 1.400 U/min<br />
Roboter und Werkzeugmaschinen arbeiten enger zusammen, beispielsweise<br />
beim Be- und Entladen der Maschinen. Bild: Stäubli<br />
gen, bei denen kostengünstigere<br />
Roboterlösungen an <strong>die</strong> Stelle<br />
teurer 5-Achs-CNC-Maschinen<br />
treten.<br />
Im Kommen: Roboter<br />
statt Werkzeugmaschine<br />
Hersteller haben dazu Roboter<br />
einer Stabilität entwickelt, <strong>die</strong> für<br />
<strong>die</strong> Bearbeitung härterer Materialien<br />
erforderlich ist. Dazu werden<br />
teilweise an <strong>die</strong> einzelnen Roboterachsen<br />
Servo-Stabilisatoren angebaut.<br />
Sie versprechen eine reproduzierbare<br />
Bearbeitung, bei der<br />
<strong>die</strong> geforderten Maßtoleranzen<br />
eingehalten werden. Zudem werden<br />
ver<strong>besser</strong>te Steuerungstechnologien<br />
angeboten, <strong>die</strong> auf CNCgesteuerter<br />
Bewegungsplanung<br />
basieren.<br />
Im Gespann erlauben Robotik<br />
und industrielle Bildverarbeitung<br />
immer weiter optimierte Positionierungslösungen.<br />
So stellen Unternehmen<br />
aus der Bildverarbeitung<br />
auf der Automatica Komplett-<br />
RUHRGETRIEBE KG<br />
D-Mülheim an der Ruhr<br />
Tel.: +49 (0) 208/78 06 80<br />
www.ruhrgetriebe.de<br />
systeme zur Roboter-Positionsregelung<br />
vor, <strong>die</strong> es erlauben, Anbauteile<br />
oder Werkzeuge in Relation zu<br />
einem Werkstück exakt zu positionieren.<br />
Immer exakter und schneller<br />
wird mithilfe der Bildverarbeitung<br />
auch <strong>die</strong> Qualitätsprüfungen von<br />
Schweißnähten. Bei Werkstücken<br />
aus Stahl hat sie <strong>die</strong>se Aufgabe<br />
schon seit einiger Zeit sicher<br />
im Griff. Nun erlauben neue Techniken<br />
auch <strong>die</strong> Schweißnaht-<br />
kontrolle beim optisch anspruchsvolleren<br />
und aufgrund des Leichtbautrends<br />
immer wichtigeren<br />
Aluminiums. Weil bei dem Leichtmetall<br />
extreme Spiegelungen und<br />
dunkle Schmauchspuren <strong>die</strong> Regel<br />
sind, waren optische Sensoren<br />
hier bislang überfordert. Auf der<br />
Automatica in München sind<br />
nun neue Sensoren zu sehen, <strong>die</strong><br />
dank höherer Dynamik, größerer<br />
Tiefenschärfe und ver<strong>besser</strong>ter<br />
Auswertesoftware auch den Aluminiumanforderungengewachsen<br />
sind.<br />
ELEKTRONIK-<br />
UND INDUSTRIE-<br />
KABEL<br />
Schaltdrähte, Schaltlitzen –<br />
u.a. wärmebeständig / höchstfl exibel /<br />
halogenfrei / UL-approbiert<br />
temperaturbeständige Kabel<br />
Steuerleitungen – geschirmt /<br />
ungeschirmt / höchstfl exibel / FRNC /<br />
twisted pairs / UL-approbiert<br />
Miniatursteuerleitungen – geschirmt /<br />
höchstfl exibel / temperaturbeständig /<br />
UL-approbiert<br />
Sensorkabel<br />
Miniatur-Sensorkabel<br />
mobilfähige LAN-Kabel<br />
CAT 5e / CAT 7 Patchkabel<br />
USB-Kabel<br />
kundenspezifi sche Konstruktionen<br />
Wir liefern täglich bundesweit !<br />
Tel.: +49 (0)8466 / 94 04-0<br />
Fax: +49 (0)8466 / 94 04-20<br />
info @ kabeltronik.de<br />
www.kabeltronik.de<br />
Immer komplexere Schweißnahtprüfungen bewältigen Bilderverarbeitungssysteme.<br />
Bild: Vitronic<br />
Bei Schweißnähten gehen <strong>die</strong><br />
Aufgaben der Bildverarbeitung<br />
immer mehr über <strong>die</strong> einfache<br />
Entscheidung ‚IO‘ (in Ordnung)<br />
oder ‚NIO‘ (nicht in Ordnung) hinaus:<br />
Die Sensoren sollen inzwischen<br />
auch <strong>die</strong> Art, <strong>die</strong> Ausdehnung<br />
und Lokalisation des<br />
Schweißfehlers exakt erkennen –<br />
und damit <strong>die</strong> Daten für eine vollständig<br />
automatisierte Nacharbeit<br />
liefern. Dafür werden unterschiedliche<br />
Sensorsystem und hoch komplexe<br />
Auswertesysteme kombiniert.<br />
‚Mitwachsende‘ Montage-<br />
systeme für mehr Flexibilität<br />
Nicht nur unter ästhetischen,<br />
sondern ebenso unter funktionalen<br />
Gesichtspunkten wird <strong>die</strong><br />
Oberflächeninspektion immer<br />
wichtiger. Oberflächenfehler auf<br />
Zylinderkopfdichtungen können<br />
beispielsweise später zu Ausfällen<br />
führen. Hier bietet <strong>die</strong> Bildverarbeitung<br />
komplexe Inspektionssys-<br />
• Intelligente Kameras<br />
• Mehrkamerasysteme<br />
• Software<br />
• Optik & Beleuchtung<br />
QUALITÄT<br />
MADE IN<br />
GERMANY<br />
teme mit spezieller Prüfsoftware,<br />
maßgeschneiderten Beleuchtungen<br />
und hochauflösenden Zeilenkameras.<br />
Immer höheres Tempo und größere<br />
Flexibilität trotz zunehmender<br />
Automatisierung sind in der<br />
Metallverarbeitung zentrale Forderungen<br />
an <strong>die</strong> Montage- und<br />
Handhabungstechnik. Darauf antwortet<br />
<strong>die</strong> Branche auf der Automatica<br />
unter anderem mit immer<br />
schnelleren und kompakteren<br />
Pick-and-Place-Lösungen. Zu sehen<br />
sind unter anderem Zuführsysteme,<br />
<strong>die</strong> mithilfe individueller<br />
Kombinationen aus Robotik, Linearsystemen,<br />
moderner Greifertechnik<br />
und intelligenter Bildverarbeitung<br />
für <strong>die</strong> verschiedensten<br />
Teile geeignet sind. Dem Wunsch<br />
nach Flexibilität kommen auch<br />
‚mitwachsende‘ Montagesysteme<br />
entgegen, <strong>die</strong> es erlauben bei<br />
wachsendem Volumen <strong>die</strong> Kapazität<br />
einfach zu erhöhen, <strong>die</strong> sich<br />
aber auch für halbautomatische<br />
Montagen einsetzen lassen.<br />
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sind <strong>die</strong> Fachzeitschriften und Online-Portale von moderne<br />
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INDUSTRIE-PC<br />
IPC auf Nachhaltigkeit optimiert<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Das Freiburger Öko-Institut fordert energiesparende und nachhaltige<br />
IT-Geräte: Die Industrie PCs von Noax brauchen nur ein Fünftel des<br />
Stroms eines herkömmlichen O�ce-PCs.<br />
EBERSBERG (SP). Durch den Einsatz<br />
effizienter Computer könnten laut<br />
des Öko-Instituts aus Freiburg zwischen<br />
fünf und sieben Terawattstunden<br />
(TWh) Strom eingespart<br />
und damit zwei mittelgroße Kohlekraftwerke<br />
ersetzt werden.<br />
Transfersystem zur<br />
Montageautomation<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Das Längstransfersystem von<br />
Montech ist modular aufgebaut<br />
und wird in der Logistik sowie<br />
Montageautomation eingesetzt.<br />
Zu den Kunden des Schweizer<br />
Fördertechnikspezialisten zählen<br />
unter anderem namhafte Zulieferer<br />
der Automobilbranche.<br />
Einsatz des Längstransfersystems bei<br />
einer Montageanlage von Niederdruckeinspritzventilen<br />
für Benzinmotoren.<br />
Bild: Montech<br />
DERENDINGEN (MG). Das Längstransfersystem<br />
transportiert <strong>die</strong> zu<br />
bearbeitenden Werkstücke, befestigt<br />
auf Werkstückträgern aus<br />
hochfestem Kunststoff (PET), auf<br />
Förderbändern mit einem Gurt. Es<br />
führt <strong>die</strong> Werkstücke entsprechend<br />
ihrem Montageablauf automatisch<br />
von einem Förderband<br />
zum nächsten durch <strong>die</strong> Arbeitsstationen.<br />
Pro Arbeitsstation ist<br />
ein Förderband mit einer Maximallänge<br />
von 10m zugeordnet. Bis<br />
zu 5 kg transportieren <strong>die</strong> Werkstückträger.<br />
Die Kurven des Transfersystems<br />
sind staufähig. Eine<br />
Positioniervorrichtung des<br />
Längstransfersystems garantiert<br />
bei Montage- und Bearbeitungsvorgängen<br />
eine hohe Positioniergenauigkeit<br />
von ± 0,05 mm und<br />
ermöglicht eine hohe Krafteinwirkung<br />
auf das Werkstück bis 14 N/<br />
mm 2 . Wenn der Werkstückträger<br />
positioniert ist, entsteht keine Reibung<br />
zwischen Gurt und Werkstückträger,<br />
so Montech. „Unsere<br />
Kunden schätzen den modularen<br />
Aufbau aus wenigen Komponenten.<br />
So können sie ihren Automatisierungsprozess<br />
schrittweise umsetzen<br />
und nachträgliche Anpassungen<br />
mit minimalem Aufwand<br />
realisieren“, sagt Gianluca Aloisi,<br />
Director Sales.<br />
www.montech.com<br />
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KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
Mit ihren Produkten wird <strong>die</strong> Noax<br />
Technologies AG nach eigener<br />
Aussage den Forderungen nach<br />
wirtschaftlicher und ressourcenschonender<br />
Hardware in vollem<br />
Umfang gerecht. So benötigen<br />
Noax-IPCs nur etwa ein Fünftel der<br />
Internationale Fachmesse<br />
für Laser-Materialbearbeitung<br />
Absolutely focused: Laser-Anwendungen<br />
für den Megatrend Mobilität<br />
Doppelkupplungsgetriebe verbinden <strong>die</strong> Vorteile klassischer<br />
Kupplungen mit dem Komfort eines Automatikgetriebes.<br />
Laserschweißen ermöglicht mit einer sehr wirtschaftlichen<br />
Technologie eine kompakte Konstruktion.<br />
Die Schweißungen sind verzugsarm und in kurzer Taktzeit<br />
gefertigt. Bis zu zwölf Schweißungen pro Doppelkupplung<br />
sind heute Standard.<br />
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Ideeller Träger: Begleitender Kongress:<br />
24. Mai 2012 · Nr. 21 · <strong>Produktion</strong> · Automatisierung · 21<br />
Energie eines herkömmlichen Office-PCs.<br />
Möglich macht <strong>die</strong>s <strong>die</strong><br />
Verwendung sorgfältig ausgewählter<br />
und optimal aufeinander abgestimmter<br />
Komponenten und ein<br />
aktives Energiemanagement. Noax<br />
hat seine Rechner von Anfang an<br />
für eine äußerst lange Lebensdauer<br />
konzipiert, wodurch sie deutlich<br />
weniger wertvolle Rohstoffe benötigen<br />
wie andere Industriehardware.<br />
Durch ihre robuste Bauweise<br />
sind <strong>die</strong> Geräte häufig zehn und<br />
Foto: Trumpf<br />
noch mehr Jahre im Dauereinsatz.<br />
Darüber hinaus lassen sich <strong>die</strong><br />
IPCs einfach auf- und umrüsten,<br />
was ihre Lebensdauer ebenfalls<br />
verlängert. Desweiteren achtet<br />
Noax auf den Einsatz wiederver-<br />
INDUSTRIAL<br />
NETWORKING UND<br />
CONNECTIVITY<br />
Sicherheit vom Signal<br />
bis zur Steuerung<br />
Für industrielle Netzwerke bietet Balluff leistungsstarke Verbindungstechnik.<br />
Sie ist einfach und zügig anzuschließen. Garantiert <strong>die</strong><br />
schnelle und zuverlässige Übertragung von Sensorsignalen, RFID-<br />
Informationen oder Messwerten von Positioniersystemen. Und übermittelt<br />
zusätzlich Diagnose- und Parameterdaten. Sensoren, Systeme<br />
und Bus-Technik sind durch Balluff umfassend intelligent vernetzt.<br />
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energieeffizient.<br />
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PROFIBUS<br />
PROFINET<br />
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Bild: Noax
22 · Automatisierung · <strong>Produktion</strong> · 24. Mai 2012 · Nr. 21<br />
VERBINDUNGS- UND KOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIE<br />
Verdrahtungsaufwand reduzieren<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Eaton rüstet eine Bandstraße für<br />
den Klinkertransport mit ihrem<br />
Kommunikations- und Verbindungssystem<br />
SmartWire-DT aus.<br />
LÄGERDORF (SP). Die <strong>Produktion</strong><br />
im Werk Lägerdorf der Holcim<br />
(Deutschland) AG setzt bei der<br />
Bandanlage im Zementklinkertransport<br />
auf SmartWire-DT – dem<br />
Verbindungs- und Kommunikationskonzept<br />
von Eaton.<br />
Die Holcim (Deutschland) wandelt<br />
in einem mehrstufigen Prozess<br />
das Rohprodukt Klinker zu Zement<br />
um. SmartWire-DT kommt in der<br />
Bandstraße für den Transport des<br />
Rohproduktes Klinker vom Ofen zu<br />
den Lagersilos und zur Verteilung<br />
über Schieber in <strong>die</strong> Silos zum Einsatz.<br />
Dabei war <strong>die</strong> Vorgabe Prozesszustände<br />
zu erfassen und Fertigungsprozesse<br />
übersichtlich<br />
gleichwie transparent zu gestalten.<br />
Ziel ist das frühzeitige Erkennen<br />
von Prozessstörungen oder gar von<br />
Prozessausfällen, um rechtzeitig<br />
eingreifen oder mit geeigneten<br />
Maßnahmen präventiv einwirken<br />
zu können. Eaton bietet hierfür eine<br />
Lösung, <strong>die</strong> sich aus elektronischem<br />
Motorschutzschalter PKE,<br />
Leistungsschalter NZM und dem<br />
Verbindungs- und Kommunikationssystem<br />
SmartWire-DT zusammensetzt.<br />
Der PKE schützt und überwacht<br />
Motorabgänge bis 32A Nennstrom<br />
zuverlässig. Bestehend aus PKE-<br />
Grundgerät und PKE-Auslöseblock,<br />
erlaubt der modular aufge-<br />
Eaton Corporation<br />
Eatons Geschäftsbereich Elektrotechnik<br />
bietet Produkte und Dienstleistungen<br />
zur Energieverteilung,<br />
der sicheren und unterbrechungsfreien<br />
Stromversorgung, Steuerung<br />
und Industrieautomation, Energieüberwachung<br />
und beim Energiemanagement.<br />
Zu den Produktmarken<br />
im Bereich Energiemanagement<br />
gehören: Cutler-Hammer,<br />
Moeller, Powerware, Holec, MEM,<br />
und Santak. Eaton generierte im<br />
Jahr 2010 einem Umsatz von 13, 7<br />
Mrd. US-Dollar.<br />
Das Unternehmen ist weltweit führend<br />
im Bereich elektrische Systeme<br />
für <strong>die</strong> sichere Stromversor-<br />
ENERGIE<br />
Effizientes Energiemanagement<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Für ein aktives Energiemanagement bietet Harting das Energiemanagement-Konzept<br />
‚smart Power Networks‘. Mit smartPN-Units stehen nun<br />
erste Produkte aus dem Energiemanagement-Portfolio zur Verfügung.<br />
ESPELKAMP (SP). Die smartPN-<br />
Units von Harting wurden auf der<br />
Hannover Messe in eine virtuelle<br />
Industrieumgebung integriert, um<br />
unter anderem <strong>Produktion</strong>spausen<br />
und deren optimales Management<br />
zur Energieeinsparung aufzuzeigen.<br />
Damit geht <strong>die</strong> Applikation<br />
über das klassische Energie-<br />
Gerade in Großanlagen wie<br />
dem Lägerdorfer Zementwerk<br />
ist es wichtig, Fertigungsprozesse<br />
übersichtlich<br />
zu gestalten. Bilder: Eaton<br />
baute Schalter eine flexible Anpassung<br />
an den jeweils zu überwachenden<br />
Strombereich. Zusätzlich<br />
decken <strong>die</strong> weiten Stromeinstellbereiche<br />
der Auslöseblöcke eine<br />
Vielzahl von äquivalenten, konventionellenBi-Metall-Motorschutzschaltern<br />
ab.<br />
Zum Schutz von größeren <strong>Motoren</strong><br />
und Anlagen bis 1600 A <strong>die</strong>nt<br />
der Leistungsschalter NZM. Ähnlich<br />
dem PKE deckt ein NZM mit<br />
elektronischem Auslöser – dank<br />
seiner weiten Stromeinstellberei-<br />
Mit Hilfe von SmartWire-DT werden<br />
alle Prozesszustände im Werk<br />
übersichtlich visualisiert.<br />
gung, -verteilung und -steuerung.<br />
Eaton beschäftigt rund 73 000 Mitarbeiter<br />
und beliefert Kunden in<br />
mehr <strong>als</strong> 150 Ländern.<br />
management hinaus, da direkt in<br />
den Prozess eingegriffen wird.<br />
Außerdem präsentiert Harting eine<br />
Schnittstelle zu einem Energiemanagementsystem,<br />
mit dem Energieverbrauchsdaten<br />
und Verläufe<br />
auf 15-Min-Basis visualisiert werden<br />
können. Die Harting smartPN-<br />
Units sind hier datentechnisch<br />
che – mehrere klassische Bi-Metall<br />
Leistungsschalter ab. Im Zusammenspiel<br />
mit SmartWire-DT lassen<br />
sich beide Schaltgeräte mit<br />
wenigen Handgriffen in <strong>die</strong> Steuerungswelt<br />
einbinden und übertragen<br />
Daten über den Zustand des<br />
Motorabgangs bzw. Anlagenteils<br />
an <strong>die</strong> übergeordnete Steuerung.<br />
SmartWire-DT setzt auf<br />
Standard-Feldbussysteme<br />
SmartWire-DT setzt auf standardisierte<br />
Feldbussysteme und gestattet<br />
so <strong>die</strong> einfache Einbindung<br />
in gängige PLC-Programmiersysteme<br />
(etwa CoDeSys und STEP7)<br />
sowie in Prozessleitsysteme. Jedem<br />
Teilnehmer des SmartWire-DT<br />
Strangs wird am Gateway per<br />
Knopfdruck automatisch eine Adresse<br />
zugeteilt und zwar in der<br />
Reihenfolge der angeschlossenen<br />
Teilnehmer. Die einzelnen Teilnehmer<br />
werden erst mit dem Adressaufruf<br />
aktiviert.<br />
Bei der Planung unterstützt <strong>die</strong><br />
SmartWire-DT Software (SWD-<br />
Assist) den Anwender. Sie hilft bei<br />
der korrekten Auswahl der Funktionselemente,<br />
schlägt Zubehörteile<br />
vor und führt Plausibilitätskontrollen<br />
durch. Für Netzwerkkonfigurationen<br />
(wie etwa Profibuskonfigurationen)<br />
lassen sich auch<br />
eingebunden. Damit lässt sich ein<br />
Energiemanagementsystem einfach<br />
in das Smart-Power Networks<br />
integrieren. Harting ist mit seinem<br />
System Preisträger bei der Elektronik-Leserumfrage<br />
‚Produkte des<br />
Jahres 2012‘. Als Serienprodukte<br />
werden <strong>die</strong> Smart-Power-Networks-Produkte<br />
voraussichtlich in<br />
Q1/2013 zur Verfügung stehen.<br />
www.harting.de<br />
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KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
spezifische Gerätebeschreibungsdateien<br />
(GSD-Datei) erstellen, <strong>die</strong><br />
anschließend einfach in das entsprechende<br />
Programmiersystem<br />
importiert werden.<br />
SmartWire-DT reduziert den<br />
Montage- und Verdrahtungsaufwand<br />
auf ein Minimum. Die durchgehende<br />
grüne SmartWire-DT Leitung<br />
fällt auf im Schaltschrank. Sie<br />
verbindet <strong>die</strong> erforderlichen Komponenten<br />
in kommunikativer Hinsicht.<br />
Außerdem entfällt mit Smart-<br />
Wire-DT <strong>die</strong> komplette Steuerstromverdrahtung<br />
– <strong>die</strong> entsprechende<br />
Versorgungsspannung<br />
stellt in der Regel eine einzige<br />
SmartWire-DT Leitung bereit.<br />
Auch konventionelle I/O-Baugruppen<br />
erübrigen sich, denn <strong>die</strong><br />
I/O-Ebene ist bei SmartWire-DT<br />
direkt in den Schaltgeräten integriert,<br />
was Fehler gänzlich ausschließt.<br />
SmartWire-DT eröffnet<br />
<strong>als</strong>o ein problemloses Steuern und<br />
Auslesen von Prozessdaten. Beim<br />
PKE und NZM umfassen <strong>die</strong>se sowohl<br />
einfache binäre Informationen<br />
wie Schaltstellungen <strong>als</strong> auch<br />
umfassendere Meldungen wie<br />
Auslöseursachen oder Schaltereinstellungen<br />
und nicht zuletzt<br />
analoge Daten wie etwa Motorströme<br />
oder thermische Auslastungen<br />
eines Motors. Dem Anwendern<br />
eröffnen sich neue Möglichkeiten<br />
In Industrieumgebungen eingebettet<br />
zeigen smart Power Networks <strong>Produktion</strong>s-Pausen<br />
und deren optimales<br />
Management zur Energieeinsparung<br />
auf. Bild: Harting<br />
Holcim<br />
Die Holcim (Deutschland) AG ist eine<br />
Tochtergesellschaft des weltweit<br />
tätigen Baustoffkonzerns Holcim<br />
Ltd. Der Ursprung des Baustoffproduzenten<br />
war vor rund 150<br />
Jahren <strong>die</strong> Zementherstellung.<br />
Heute bilden <strong>die</strong> eigenständigen<br />
Produktsparten Bindemittel, Kies<br />
und Splitt sowie Beton <strong>die</strong> Kernbereiche<br />
der Unternehmensgruppe.<br />
Komplette Baustofflösungen und<br />
Serviceleistungen ergänzen das<br />
Angebot der Holcim Deutschland<br />
Gruppe.<br />
Zementherstellung:<br />
Zunächst wird Kreide mit Schlamm<br />
sowie Sand vermischt und gebrannt.<br />
Der so entstandene Zementklinker<br />
hat einen Durchmesser<br />
von etwa drei bis fünf Zentimetern.<br />
Im nächsten Prozess wird der<br />
Klinker in einer Kugelmühle gemahlen,<br />
woraus nach dem Mahlen<br />
das Endprodukt Zement entsteht.<br />
beim Steuern von Prozessen: Diese<br />
reichen von einer erweiterten<br />
Transparenz bei Fertigungsprozessen<br />
(Monitoring) über das rechtzeitige<br />
Erkennen von kritischen<br />
Zuständen oder Ausfällen bis hin<br />
zum vorbeugenden Wartungsmanagement.<br />
Kritische Zustände<br />
rechtzeitig erkennen<br />
Fazit: Gerd Sievers, verantwortlich<br />
für Anlagenplanung und Projektierung<br />
in der Werksgruppe Lägerdorf,<br />
bilanziert: „Für <strong>die</strong> Bandsteuerung<br />
unserer Klinkerproduktion<br />
waren wir auf der Suche<br />
nach einem intelligenten Motorstarter.<br />
Fündig wurden wir bei<br />
Eaton. Das heute in unseren<br />
Schaltanlagen integrierte Smart-<br />
Wire-DT-System bietet uns eine<br />
hohe Zuverlässigkeit und sichert<br />
<strong>die</strong> Produktqualität. Weitaus relevanter<br />
war für uns, dass wir mit<br />
SmartWire-DT unseren Prozess<br />
effizienter, transparenter und<br />
übersichtlicher gestalten können.<br />
Außerdem lassen sich im Bedarfsfall<br />
<strong>die</strong> Komponenten im laufenden<br />
Betrieb austauschen. Unser<br />
geplantes Schaltschrankkonzept<br />
konnten wir mit SmartWire-DT<br />
vollumfänglich umsetzen.“<br />
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TÜV-zertifizierte<br />
Neigungssensoren<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
DÜSSELDORF (SP). Die Neigungssensoren<br />
NBN 65 der TWK-Elektronik<br />
sind nun mit TÜV-Zertifikat<br />
erhältlich. Die Modelle mit 1 oder 2<br />
Messachsen werden vor allem im<br />
Mobilkranbau mit SIL-2-Abnahme<br />
eingesetzt. Das Zweiachs-Modell<br />
mit den Messwinkeln x = ± 20° und<br />
y = ± 20° wird beim Unterwagenbau<br />
verwendet, um <strong>die</strong>sen am Einsatzort<br />
horizontal auszurichten und<br />
<strong>die</strong>se Ausrichtung zu überwachen,<br />
während das Einachs-Modell für<br />
den Kranausleger in Frage kommt.<br />
www.twk.de<br />
Seite 22 Automatisierung PRO_2012_21.indd 22 16.05.2012 10:03:15
MIKROSKOP<br />
Fortgeschrittene Analysen<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Das neue Mikroskop von Olympus<br />
lässt sich in der industriellen Qualitätskontrolle<br />
auch von Personen<br />
ohne Mikroskopie-Erfahrung<br />
be<strong>die</strong>nen. Das hochau�ösende<br />
aufrechte DSX500 eignet sich für<br />
alle Kontrastverfahren.<br />
HAMBURG (SP). Das DSX500 ermöglicht<br />
bei einfacher Be<strong>die</strong>nung<br />
für jeden Anwender fortgeschrittene<br />
Analysen, unabhängig von seiner<br />
Erfahrung. Dank der motori-<br />
schen Steuerung bietet das DSX500<br />
eine einfache Auswahl des optimalen<br />
Mikroskopieverfahrens. Die<br />
intuitive Benutzeroberfläche ermöglicht<br />
immer <strong>die</strong> Auswahl des<br />
besten Mikroskopieverfahrens. Mit<br />
der automatischen Fokussierung<br />
und der optimierten Beleuchtung<br />
lassen sich herausragende Bilder<br />
auf einfache Weise erzeugen. Dem<br />
Anwender steht außerdem <strong>die</strong> Panoramafunktion<br />
zur Verfügung,<br />
<strong>die</strong> das Sehfeld erweitert – bei Beibehaltung<br />
der hohen Auflösung.<br />
Durch Berühren des Touchscreen-Monitors<br />
werden Inspekti-<br />
DISPLAY STEUERUNGEN<br />
Einfach zu montieren<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Die neuen Display Steuerungen<br />
‚Basic-Plus‘ von Berghof Automationstechnik<br />
sind mit zwei Ethernet-Schnittstellen<br />
ausgestattet<br />
und werkzeuglos zu montieren.<br />
ENINGEN (SP). Basic-Plus heißt <strong>die</strong><br />
neue Produktlinie. Sie ergänzt <strong>die</strong><br />
CoDeSys-Display-Steuerungen<br />
DC1000 der Berghof Automationstechnik.<br />
Basic-Plus-Steuerungen verfügen<br />
jeweils über eine zweite Ethernet-Schnittstelle,<br />
ein SD-Card-Interface<br />
und lassen sich dank Snap-<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
FRANKFURT (SP). Profibus & Profinet<br />
International gibt einen Performance<br />
Upgrade für PROFINET mit<br />
kürzesten Zykluszeiten von 31,25<br />
µs bekannt. Diese höchste Performance<br />
wird durch <strong>die</strong> Implementierung<br />
der aktuellen Profinet Spezifikation<br />
V2.3 ermöglicht, in der<br />
<strong>die</strong> Mechanismen ‚Dynamic Frame<br />
Packing’, ‚Fast Forwarding’ und<br />
‚Fragmentation’ definiert sind.<br />
Mittels der innovativen Verfahren<br />
werden kürzeste Zykluszeiten und<br />
eine äußerst effiziente Bandbreitennutzung<br />
durch Profinet-Geräte erreicht.<br />
Eine Technologiedemo auf der<br />
Hannover Messe demonstrierte<br />
neben der Zykluszeit von 31,25 µs<br />
auch <strong>die</strong> rückwirkungs freie paral-<br />
Das neue Olymus-<br />
Mikroskop ist besonders<br />
einfach zu<br />
be<strong>die</strong>nen. Das<br />
DSX500 umfasst einen<br />
motorischen<br />
13x-Zoombereich.<br />
Bild: Olympus<br />
In-Montage einfach montieren.<br />
Mit <strong>die</strong>ser werkzeuglosen Montagetechnik<br />
kann <strong>die</strong> SPS-Steuerung<br />
von vorne direkt in <strong>die</strong> Maschine<br />
eingebaut werden. Im Schaltschrank<br />
befinden sich dann nur<br />
noch <strong>die</strong> E/A-Komponenten, <strong>die</strong><br />
über EtherCAT oder CANopen verbunden<br />
werden. Die neuen Basic-<br />
Plus-Display-Steuerungen nutzen<br />
CoDeSys-Bibliotheken zur Kommunikation<br />
wie z.B. <strong>die</strong> Profinet-<br />
und <strong>die</strong> Bacnet-Bibliothek.<br />
www.berghof.com<br />
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SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
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KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
FELDBUS<br />
Kürzere Zykluszeiten<br />
lele Übertragung von TCP/IP-Daten.<br />
Eine Messtechnikanwendung<br />
unterstrich <strong>die</strong> vielfältigen Einsatzmöglichkeiten<br />
von Profinet für alle<br />
Anwendungsfälle der Automatisierungstechnik.<br />
Kern des Technologiemodells ist<br />
der neue ERTEC 200P von Siemens,<br />
der leistungs stärkste ASIC seiner<br />
Klasse. Mit dem ERTEC 200P gebaute<br />
Geräte können IO-Daten mit<br />
bis zu 31,25 µs zyklisch übertragen.<br />
Neue Geräte, <strong>die</strong> nach Profinet<br />
Spezifikation V2.3 entwickelt werden,<br />
bleiben dabei voll kompatibel<br />
zu heute im Einsatz befindlichen<br />
Geräten. Der neue ASIC eignet sich<br />
für einen breiten Einsatz, wie z.B.<br />
für Mess technik, Umrichteransteuerungen,<br />
Peripherie geräte,<br />
Motion-Control-Antriebe und<br />
schnelle Geber.<br />
24. Mai 2012 · Nr. 21 · <strong>Produktion</strong> · Automatisierung · 23<br />
onsdaten und resultierende Berichte<br />
auf einen Klick abgerufen.<br />
Das DSX500 bietet dem Anwender<br />
ein breites Spektrum an Beleuchtungsoptionen.<br />
Mit dem<br />
DSX500 kann er Hellfeld, Dunkelfeld,<br />
differentiellen Interferenzkontrast<br />
(DIC), Polarisation (PO)<br />
oder <strong>die</strong> MIX-Funktion auswählen,<br />
indem er <strong>die</strong> automatisch erzeugten<br />
Vorschaubilder auf dem Bildschirm<br />
berührt. Die neue MIX-<br />
Funktion kombiniert Hellfeldmessungen<br />
mit LED2 Dunkelfeldbeleuchtung<br />
und ermöglicht damit<br />
eine völlig neuartige Methode zur<br />
Erkennung von Defekten und Unregelmäßigkeiten<br />
bei der Betrachtung<br />
der Probe. Damit eröffnen sich<br />
ganz neue Anwendungsmöglichkeiten.<br />
In Kombination mit den<br />
Funktionen High Dynamic Range<br />
(HDR) und WiDER, <strong>die</strong> den Kontrast<br />
optimieren und <strong>die</strong> Schärfe<br />
erhöhen, kann der Anwender Bilder<br />
mit hoher Wiedergabetreue<br />
und ohne Halobildung oder Schatten<br />
erzeugen.<br />
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Unempfindlich<br />
gegen Vibrationen<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Für das zuverlässige berührungslose<br />
Sicherheitssystem CMS aus<br />
dem Hause Euchner gibt es ab<br />
sofort robuste Leseköpfe mit<br />
Hall-Sensoren.<br />
LEINFELDEN (SP). Das CMS-<br />
System besteht aus 3 Komponenten:<br />
Betätiger, Lesekopf<br />
und Auswertegerät. In<br />
den Betätigern befinden sich co<strong>die</strong>rte<br />
Magneten, <strong>die</strong> von den Leseköpfen<br />
ausgelesen werden. Die<br />
neuen Leseköpfe nutzen an Stelle<br />
der gebräuchlichen elektromechanischen<br />
Kontakte elektronische<br />
Hall-Sensoren. Deren Einsatz erhöht<br />
<strong>die</strong> Unempfindlichkeit des<br />
CMS-Systems gegen äußere Einflüsse<br />
wie zum Beispiel Vibrationen<br />
oder Schwingungen enorm.<br />
Darüber hinaus sind <strong>die</strong> Leseköpfe<br />
mit Hall-Sensoren absolut verschleißfrei,<br />
da <strong>die</strong>se keine elektromechanischen<br />
Kontakte besitzen.<br />
Die neuen CMS-Leseköpfe lassen<br />
sich wie gewohnt an <strong>die</strong> bekannten<br />
Auswertegeräte CMS-E-<br />
ER sowie CMS-E-FR von EUCH-<br />
Euchners CMS-System zeichnet sich<br />
durch seine Unempfindlichkeit gegenüber<br />
Vibration aus. Bild: Euchner<br />
NER anschließen. Auch eine Mischung<br />
aus CMS-Leseköpfen mit<br />
und ohne Hall Sensoren an einem<br />
Auswertegerät ist möglich.<br />
Abhängig von der Anwendung<br />
bietet Euchner zwei unterschiedliche<br />
Bauformen an. Die Produkte<br />
der CMS-Baureihe zeichnen sich<br />
durch ihre hohe Schutzart und<br />
kompakte Bauform aus.<br />
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Seite 23 Automatisierung PRO_2012_21.indd 23 16.05.2012 10:05:57
24 · Automatisierung · <strong>Produktion</strong> · 24. Mai 2012 · Nr. 21<br />
STEUERUNGSTECHNIK<br />
Umstieg leicht gemacht<br />
DIPL.-ING. UDO HAUMERSEN<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Generationswechsel in der Steuerungstechnik:<br />
Eine neue Generation<br />
der Siemens Simatic-Steuerungen<br />
ersetzt <strong>die</strong> alte S5. Phoenix<br />
Contact hilft bei der einfachen<br />
und schnellen Umstellung.<br />
BAD PYRMONT (SP). 1979 auf den<br />
Markt eingeführt, sind zahlreiche<br />
Simatic-S5-Steuerungen heute<br />
noch in unterschiedlichen Branchen<br />
und nahezu allen Bereichen<br />
der Fertigungs- und Prozessindustrie<br />
im Einsatz. Allerdings sind <strong>die</strong><br />
S5-Komponenten 2003 ausgelaufen<br />
und werden nur noch in Ausnahmefällen<br />
nachgeliefert. Mo-<br />
Der S5/S7-Adapter ist zwischen der<br />
S7-Baugruppe und dem S5-Frontstecker<br />
angeordnet.<br />
Der Inbetriebnahme-Adapter ermöglicht<br />
ein schnelles Umverdrahten im<br />
Testbetrieb. Bilder: Phoenix Contact<br />
in München, 13.–15. 06. 2012<br />
in Halle B2, Stand 426<br />
derne Steuerungssysteme wie <strong>die</strong><br />
Nachfolge-Generation S7 bieten<br />
jedoch erhebliche technologische<br />
Vorteile. Auf Grund der hohen Ansprüche<br />
an moderne Steuerungssysteme<br />
liegt es auf der Hand, dass<br />
<strong>die</strong> Maschinen- und Anlagenbetreiber<br />
seit der Abkündigung der<br />
S5-Geräte auf <strong>die</strong> S7 umstellen.<br />
Diese Migration betrifft sowohl <strong>die</strong><br />
Software und <strong>die</strong> eigentliche Steuerung<br />
mit sämtlichen I/Os <strong>als</strong> auch<br />
das Netzwerk sowie Be<strong>die</strong>nenund-Beobachten-Geräte.<br />
Dabei<br />
gehen viele Anwender schrittweise<br />
vor, denn <strong>die</strong> Stillstandszeiten ihrer<br />
Applikation sollen so kurz wie<br />
möglich gehalten werden.<br />
Vor dem Hintergrund unterschiedlicher<br />
Lebenszyklen von<br />
HMI-Geräten, der CPU, den I/O-<br />
Baugruppen und der Feldverdrahtung<br />
möchten viele Anwender auf<br />
eine moderne, leistungsfähige<br />
Steuerung umstellen, <strong>die</strong> bestehende<br />
Feldverdrahtung allerdings<br />
beibehalten.<br />
Keine Umverdrahtung und<br />
kein Komponententausch<br />
Für <strong>die</strong>sen Anforderungsfall hat<br />
Phoenix Contact eine Systemverkabelungslösung<br />
entwickelt. Zur<br />
Überführung von S5-115U- und<br />
S5-135U-Baugruppen auf <strong>die</strong> Simatic<br />
S7 stehen Adapter zur Verfügung,<br />
<strong>die</strong> keine Umverdrahtung<br />
und keinen Komponententausch<br />
der bestehenden Feldverdrahtung<br />
erforderlich machen. Das spart<br />
Zeit und Kosten. Die S5/S7-Adapter<br />
werden einfach auf <strong>die</strong> neuen<br />
S7-Baugruppen gesteckt (Bild<br />
links). Sie bieten sowohl eine mechanische<br />
<strong>als</strong> auch elektrische<br />
Aufnahme für <strong>die</strong> S5-Frontstecker.<br />
Die S5-Frontstecker werden lediglich<br />
auf <strong>die</strong> S5/S7-Adapter geschwenkt.<br />
Damit ist <strong>die</strong> Ankopplung<br />
der Feldebene an <strong>die</strong> neue<br />
S7-Baugruppe bereits erledigt. Es<br />
musste <strong>als</strong>o kein Leiter oder keine<br />
Anschlussklemme der Feldver-<br />
Migration mit Umsetz-Adaptern von<br />
der S5-115U auf <strong>die</strong> S7-300.<br />
drahtung gelöst werden. Mit Hilfe<br />
so genannter Inbetriebnahme-Adapter<br />
werden alle Signale der vorhandenen<br />
S5-135U- oder S5-115U-<br />
Verdrahtung um mehrere Meter<br />
verlängert. Der Anwender kann<br />
das offene Kabelende der Adapter<br />
nun an unterschiedliche Steuerungen<br />
wie <strong>die</strong> S7-400 oder S7-300<br />
anschließen. Die Anbindung erfolgt<br />
in vier Schritten: Zuerst wird<br />
der S5-Frontstecker entfernt. Dann<br />
steckt der Anwender den Inbetriebnahme-Adapter<br />
auf <strong>die</strong> S5-<br />
Steuerung. Im nächsten Schritt<br />
schwenkt er den S5-Frontstecker<br />
auf den Inbetriebnahme-Adapter.<br />
Abschließend wird das offene Kabelende<br />
an <strong>die</strong> S7-Baugruppe angeschlossen.<br />
Auf <strong>die</strong>se Weise lässt<br />
sich überprüfen, ob <strong>die</strong> Kommunikation<br />
zwischen der bestehenden<br />
Feldverdrahtung der S5- und der<br />
neuen S7-Steuerung reibungslos<br />
funktioniert. Der Ursprungszustand<br />
jeder in der Maschine oder<br />
Anlage installierten Baugruppe<br />
kann innerhalb von Sekunden wieder<br />
hergestellt werden. Arbeitet <strong>die</strong><br />
Anwendung mit der neuen Steuerung<br />
einwandfrei, wird das S5-Gerät<br />
ausgetauscht. Zu <strong>die</strong>sem Zweck<br />
stehen <strong>die</strong> bereits beschriebenen<br />
S5/S7-Adapter zur Verfügung.<br />
Allein wegen der mechanischen<br />
Die Systemverkabelungs-Lösung<br />
besteht aus dem<br />
Frontadapter,<br />
Systemkabel und<br />
Anschaltmodulen.<br />
Abmessungen ist es eine Herausforderung,<br />
einen S5-115U- oder<br />
S5-135U-Frontstecker auf eine S7-<br />
Baugruppe zu stecken. Für <strong>die</strong> Migration<br />
von der S5- auf <strong>die</strong> S7-<br />
300-Steuerung werden Umsetz-<br />
Adapter angeboten, <strong>die</strong> in einem<br />
separaten Rack montiert sind.<br />
Schnelle Wiederherstellung<br />
des Ursprungszustands<br />
Die Umsetz-Adapter nehmen<br />
frontseitig <strong>die</strong> S5-Frontstecker auf<br />
und verbinden sie auf eine 50-polige<br />
Steckerleiste. An <strong>die</strong>ser Stelle<br />
kommt <strong>die</strong> Systemverkabelung von<br />
Phoenix Contact ins Spiel. Konfektionierte<br />
Rundkabel koppeln <strong>die</strong><br />
50-polige Steckerleiste an <strong>die</strong> neue<br />
S7-Baugruppe an. Der Anschluss<br />
ist auch hier steckbar über Frontstecker<br />
der Systemverkabelung<br />
ausgeführt. Aufgrund des Zusammenspiels<br />
zwischen Umsetz-Adapter<br />
und Systemverkabelung<br />
kann der Anwender innerhalb von<br />
Sekunden von der S5- auf <strong>die</strong> S7-<br />
Steuerung und retour umschalten.<br />
Wurde in der Vergangenheit bei der<br />
Neuinstallation von Maschinen<br />
oder Anlagen schon ein steckbares<br />
Verdrahtungskonzept wie <strong>die</strong> Systemverkabelung<br />
eingesetzt, um <strong>die</strong><br />
S5-Baugruppen zu verdrahten, ge-<br />
staltet sich <strong>die</strong> Umrüstung auf S7-<br />
Baugruppen einfach. Die Systemverkabelung<br />
von Phoenix Contact<br />
setzt sich aus verschiedenen Komponenten<br />
zusammen:<br />
▶ Frontadapter<br />
▶ vorkonfektionierte und geprüfte<br />
Systemkabel<br />
▶ hutschienenmontable Anschaltmodule<br />
Da alle Einheiten der Systemverkabelung<br />
aufwärtskompatibel<br />
sind, muss nur der jeweilige Frontadapter<br />
gewechselt werden.<br />
Mit den Migrations-Adaptern<br />
profitieren <strong>die</strong> Anwender von der<br />
schnellen Umverdrahtung der unzähligen<br />
in den Maschinen oder<br />
Anlagen verbauten I/O-Baugrup-<br />
pen sowie der weiteren Nutzung<br />
der bestehenden Feldverdrahtung.<br />
Ein Vorverdrahten ist bereits in der<br />
Werkstatt möglich, sodass <strong>die</strong> Applikation<br />
innerhalb von kurzer Zeit<br />
umgerüstet werden kann. Ein Anwender<br />
stellt dazu fest: „Wir haben<br />
unsere S5-Steuerungen, <strong>die</strong> in<br />
neun Schaltschränken montiert<br />
waren, innerhalb von vier Monaten<br />
ohne Anlagenstillstand auf S7-Geräte<br />
umgestellt. Der komplette<br />
Umbau und alle notwendigen<br />
Funktionstests fanden lediglich an<br />
den Wochenenden statt.“<br />
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Seite 24 Automatisierung PRO_2012_21.indd 24 16.05.2012 10:07:00
MONTAGE<br />
Hohe Präzision bei<br />
kleinen Drehmomenten<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Für <strong>die</strong> dokumentationsfähige<br />
Montage von Schraubverbindungen<br />
mit kleinen Drehmomenten,<br />
wie sie in der Elektronik, Medizintechnik<br />
oder der Haushaltsgeräteindustrie<br />
häu�g vorkommen,<br />
hat <strong>die</strong> Desoutter GmbH <strong>die</strong> neue<br />
CVIR-Steuerung entwickelt.<br />
MAINTAL (MG). Dazu sind zwölf<br />
verschiedene Schraubwerkzeuge<br />
aus der ERS-Serie erhältlich, <strong>die</strong><br />
Drehmomente von 0,2 bis 12 Nm<br />
aufbringen können. Sie stehen <strong>als</strong><br />
Stab-, Winkel- und Einbauschrauber<br />
und mit Drehzahlen von 800 bis<br />
3000 min -1 zur Verfügung. „Wer<br />
hohe Präzision und eine auf Jahre<br />
hinaus rückverfolgbare Montage<br />
sicherstellen muss, ist bei uns mit<br />
dem neuen CVIR-System genau<br />
richtig“, sagt Produktmanagerin<br />
Stefanie Heß. Denn <strong>die</strong> ERS-<br />
Schrauber seien mit Drehmomentsensoren<br />
ausgestattet, wodurch<br />
sich <strong>die</strong> mathematischen Kurvendiagramme<br />
der einzelnen Schraubverbindungen<br />
darstellen ließen.<br />
„Damit werden Schraubfallanalysen<br />
sehr leicht möglich, so dass<br />
man für jede Schraube und jedes<br />
Material schnell <strong>die</strong> richtige<br />
Schraubstrategie findet.“<br />
Schraubprozesse könnten mit<br />
<strong>die</strong>ser messwertgebergestützten<br />
Technologie optimiert werden, um<br />
eine <strong>besser</strong>e Qualität der Verschraubung<br />
und damit des hergestellten<br />
Produktes zu erzielen. Dazu<br />
können Anwender einzelne<br />
Schraubphasen ebenso analysieren<br />
und optimieren wie ganze<br />
Schraubzyklen. Neben den üblichen<br />
Verfahren, wie Drehmoment-<br />
und Drehwinkelsteuerung (und<br />
-kontrolle) lassen sich mit der<br />
In Kombination mit Schraubwerkzeugen<br />
trägt <strong>die</strong> neue CVIR-Steuerung zu<br />
einer langjährigen, rückverfolgbaren<br />
Montage bei . Bild: Desoutter<br />
CVIR-Steuerung auch Streckgrenzverschraubungen<br />
durchführen<br />
oder das KoALa-Verfahren (‚Kopfauflageerkennung‘)<br />
umsetzen.<br />
Dieses eignet sich insbesondere für<br />
selbstfurchende und selbstschneidende<br />
Schrauben in Kunststoff,<br />
Holz, Metall oder für Kombinationen<br />
aus mehreren Materialien.<br />
„Unsere Kunden profitieren vor<br />
allem auch von der sehr hohen<br />
Abschaltgenauigkeit des Schraubsystems<br />
und einer <strong>besser</strong>en Rückmeldung<br />
an den Werker“, sagt Heß.<br />
So hätten sie unter anderem volle<br />
Kontrolle über mehrere Schrauben<br />
und bis zu acht Schraubzyklen, <strong>die</strong><br />
in einer Sequenz montiert werden<br />
müssen. Die ERS-Schrauber verfügen<br />
dafür über vier Leuchtdioden:<br />
je eine rote, grüne, gelbe und blaue.<br />
Die rote LED steht ganz klassisch<br />
für eine Fehlermeldung; sprich,<br />
24. Mai 2012 · Nr. 21 · <strong>Produktion</strong> · Automatisierung · 25<br />
das vorgegebene Drehmoment<br />
oder der erforderliche Drehwinkel<br />
wurde nicht erreicht. Die grüne<br />
Diode zeigt an, dass <strong>die</strong> Verschraubung<br />
in Ordnung war. Die gelbe<br />
und <strong>die</strong> blaue LED sind mehr oder<br />
weniger frei belegbar mit Ein- und<br />
Ausgängen. So bietet sich für <strong>die</strong><br />
gelbe Leuchtdiode zum Beispiel<br />
<strong>die</strong> Verknüpfung einer ‚Gesamt-<br />
I.O.‘-Meldung an.<br />
Instandhaltungstermin<br />
immer im Blick haben<br />
Für <strong>die</strong> blaue LED haben sich <strong>die</strong><br />
Entwickler etwas Besonderes ausgedacht.<br />
Sie lässt sich unter anderem<br />
mit einem Wartungsalarm<br />
belegen. Anwender können dafür<br />
in der CVIR-Steuerung das Datum<br />
der jeweils nächsten Wartung programmieren.<br />
Die LED leuchtet<br />
dann auf, wenn <strong>die</strong>se fällig ist. Alternativ<br />
oder zusätzlich kann auch<br />
eine Anzahl erlaubter Schraubzyklen<br />
vorgegeben werden, <strong>die</strong> maximal<br />
durchgeführt werden darf, bis<br />
<strong>die</strong> nächste Wartung ansteht. Sobald<br />
eines <strong>die</strong>ser Kriterien erfüllt<br />
ist, leuchtet <strong>die</strong> blaue LED am<br />
Schrauber auf. „Einfacher und<br />
schneller kann man <strong>die</strong> Instandhaltungstermine<br />
nicht im Blick<br />
haben“, meint Stefanie Heß. „Wobei<br />
man gleich ergänzen muss,<br />
dass unsere ERS-Schrauber mit<br />
ihren bürstenlosen <strong>Motoren</strong> und<br />
dem langlebigen Getriebe extrem<br />
wartungsarm sind.“ Die ergonomischen<br />
Schraubwerkzeuge verfügen<br />
über Andruck- und Hebelstart, einen<br />
weichen Griff und bei einigen<br />
Modellen eine Frontbeleuchtung<br />
für <strong>die</strong> Schraubstelle.<br />
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Schmalz, ausgestattet<br />
mit einer Schürze zur<br />
Abdichtung von labilen<br />
Papier- und Kunststoffsäcken.<br />
Bild: J. Schmalz GmbH<br />
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Chemische Stoffe<br />
sicher handhaben<br />
Schmalz präsentiert Schlauchheber<br />
und Hebegeräte, mit denen<br />
sich unterschiedliche, teils sensible<br />
Materialien beschädigungsfrei<br />
und zuverlässig handhaben<br />
lassen.<br />
GLATTEN (MG). Der Vakuum-<br />
Schlauchheber JumboFlex 35 mit<br />
Rundsauggreifer wird eingesetzt,<br />
um labile Papier- und Kunststoffsäcke<br />
sicher zu handhaben. Der<br />
Sauggreifer verfügt über eine<br />
Schürze, <strong>die</strong> zwischen Werkstück<br />
und Greifer zuverlässig abdichtet.<br />
Dank dem FDA-konformen Material<br />
ist der Greifer für den direkten<br />
Kontakt im Lebensmittel- und<br />
Arzneimittelbereich geeignet. Serienmäßig<br />
ist der JumboFlex 35 mit<br />
einem Schnellwechseladapter<br />
ausgerüstet. In wenigen Sekunden<br />
kann der Anwender ohne Werkzeug<br />
seinen Greifer tauschen, so<br />
Schmalz. Der Vakuum-Schlauchheber<br />
eigne sich dadurch z. B. auch<br />
für häufiges und schnelles Umsetzen<br />
von Kartons, Kanistern oder<br />
Eimern bis zu einem Gewicht von<br />
35 kg. Mit nur einer Hand lasse er<br />
sich ergonomisch und einfach be<strong>die</strong>nen.<br />
Für das Handhaben von Säcken,<br />
Lack- und Farbgebinden in potentiell<br />
explosiver Atmosphäre zeigt<br />
Schmalz den Vakuum-Schlauchheber<br />
JumboSprint Ex. Dieser kann<br />
für Traglasten bis 85 kg mit einem<br />
kompakten, pneumatischen Mehrstufenejektor<br />
zur Vakuum-Erzeugung<br />
ausgestattet werden. Ausgerüstet<br />
mit einem elektrischen Vakuum-Gebläse<br />
sind sogar Traglasten<br />
bis 250 kg möglich.<br />
Rückschlagventil verhindert<br />
ein Runterfallen der Last<br />
Das reaktionsschnelle Rückschlagventil<br />
und <strong>die</strong> große Sauggreiferfläche<br />
verhindern laut<br />
Schmalz, dass <strong>die</strong> Last vom<br />
Schlauchheber fallen kann – selbst<br />
bei Strom- oder Druckluftausfall.<br />
Die Konstruktion des Schlauchhebers<br />
entspricht den Unfallverhütungsvorschriften<br />
gemäß BGR/<br />
BGV 500.<br />
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Seite 25 Automatisierung PRO_2012_21.indd 25 16.05.2012 10:10:19
26 · Automatisierung · <strong>Produktion</strong> · 24. Mai 2012 · Nr. 21<br />
SICHERHEITSPRÜFUNGEN<br />
Li-Batterien im Härtetest<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Lithium-Ionen-Batterien werden<br />
bereits vielfach in Hybrid- und<br />
Elektrofahrzeugen eingesetzt. Um<br />
<strong>die</strong> Sicherheit von Elektromobilen<br />
nachzuweisen, müssen entsprechende<br />
automatisierte Prüfungen<br />
durchgeführt werden.<br />
REISKIRCHEN-LINDENSTRUTH (PD).<br />
Für <strong>die</strong> Sicherheit in Hybrid- und<br />
Elektrofahrzeugen sind automatisierte<br />
Tests von Lithium-Ionen-<br />
Batterien notwendig. „Und zwar<br />
zur Lebensdauer und Energiedichte<br />
sowie Belastungen thermischer<br />
und mechanischer Art wie<br />
Hitze oder starke Erschütterungen“,<br />
listete Johannes Franz von<br />
BMW auf. Lebensdaueruntersuchungen<br />
an Li-Batterien für automotive<br />
Anwendungen hat Daniel<br />
Tittel am IAV in Chemnitz mit<br />
Kammern von Weiss und Vötsch<br />
durchgeführt.<br />
Für Tests an Lithium-Ionen-<br />
Batteriesystemen in Hybrid- und<br />
Elektrofahrzeugen gelten unter<br />
anderem <strong>die</strong> <strong>Norm</strong>en ISO 12405<br />
und ISO 16750, wie Andreas<br />
Schwiete von Phoenix Testlab erläuterte.<br />
Danach sind im thermischen<br />
Bereich Tests für <strong>die</strong> Konstanttemperatur,<br />
einen Temperaturwechsel,<br />
Konstantklima, einen<br />
Klimawechsel sowie einen Temperaturschock<br />
vorgesehen.<br />
Im mechanischen Bereich müssen<br />
Belastungen durch Vibration<br />
und den mechanischen Schock<br />
geprüft werden. Für <strong>die</strong> Korrosi-<br />
Risikoarmer Betrieb für den Prüfer:<br />
Automatisierte Prüfanlage für Lithium-Ionen-Batterien.<br />
Bild: Vötsch Industrietechnik<br />
onsschutz-Prüfung sind der Salzsprühnebeltest<br />
und der 4-Komponenten-Schadgastest<br />
in der Regel<br />
Bestandteil der Produktqualifizierung.<br />
Die Batterien werden zudem<br />
in zahlreichen Tests elektrisch zyklisiert<br />
(Laden und Entladen).<br />
Voraussetzung für ein umfassendes<br />
Sicherheitskonzept ist <strong>die</strong><br />
Analytik von Gasen, <strong>die</strong> eventuell<br />
bei Verkehrsunfällen, Missbrauch<br />
oder ungewolltem Öffnen von<br />
Batterien freigesetzt werden, erinnerte<br />
Karsten Pinkwart vom<br />
Fraunhofer-Institut für Chemische<br />
Technologie ICT, Pfinztal.<br />
„Mit einer kontrollierten Überhitzung<br />
und der Forcierung eines<br />
so genannten ‚Thermal Runaways’,<br />
SPÄNEDICHT BIS ZUM ANSCHLAG!<br />
Geschlossene Energieführung TKA55H45<br />
■ Lange Lebensdauer für ■ Gleichmäßig nutzbarer<br />
Leitungen und Schläuche Innenraum, vielseitige<br />
in Umgebungen mit modulare Innenaufteilung<br />
Spänen und Schmutz<br />
■ Große freitragende<br />
■ Innen oder außen<br />
zu öffnende Versionen<br />
Länge durch 3-faches<br />
Anschlagsystem<br />
■ Schnelle Leitungsbelegung,<br />
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einer Batterie in einem Prüfschrank,<br />
sollte der Nachweis erbracht<br />
werden, dass <strong>die</strong> vorgesehenen<br />
Sicherheitseinrichtungen<br />
an der Prüfkammer hinreichend<br />
sind“, berichtete Karlhans Siber<br />
von Vötsch Industrietechnik. Dabei<br />
stehe der Personenschutz an<br />
erster Stelle. Weiterer Zweck des<br />
Tests war <strong>die</strong> Überprüfung des<br />
Objektschutzes sowie <strong>die</strong> Bewertung<br />
eines eventuellen Übergriffs<br />
auf benachbarte Versuchsstände<br />
und Gebäudeteile.<br />
Druckausgleich und<br />
Türzuhaltung notwendig<br />
„Der Test lieferte <strong>die</strong> Erkenntnis,<br />
dass zu den grundlegenden<br />
Sicherheitsmaßnahmen für einen<br />
Prüfschrank ein richtig dimensionierter<br />
Druckausgleich sowie eine<br />
sichere Türzuhaltung gehören.<br />
Zusatzeinrichtungen für eine weitere<br />
Risikominderung sind Gasmessung,<br />
Stickstoff oder CO 2 -Inertisierung,<br />
sowie eine schnelle<br />
Kühlung“, erläuterte Karlhans Siber.<br />
Diese Einrichtungen gehören<br />
zur Ausstattung einer Prüfkammer<br />
mit batterietypischer Sicherheitstechnik.<br />
Die Sicherheitstechnik müsse<br />
für den Schutz des Prüfers, des<br />
Prüflings, der Klimakammer<br />
selbst und der Haustechnik ausgelegt<br />
sein, forderte Johannes Franz.<br />
Die Sicherheitseinrichtungen garantieren<br />
dann einen risikoarmen<br />
Betrieb der klimatischen und mechanischen<br />
Testsysteme.<br />
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PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Aufgrund steigender Bedarfszahlen<br />
nach korrosionsgeschützten<br />
Sicherheitskupplungen für höhere<br />
Leistungsbereiche hat Mayr Antriebstechnik<br />
<strong>die</strong> Baureihe EAS-<br />
HTL um eine Baugröße erweitert.<br />
MAUERSTETTEN (PD). Korrosionsgeschützte<br />
Sicherheitskupplungen<br />
zum Schutz vor Überlastschäden<br />
bewähren sich in zahlreichen Applikationen,<br />
bei denen Nässe und<br />
Schmutz zu den tagtäglichen Umgebungsbedingungen<br />
zählen. Die<br />
Gehäusekupplungen der Baureihe<br />
EAS-HTL können auch nachträglich<br />
in bestehende Konstruktionen<br />
und Anlagen eingebaut werden.<br />
Die Abmessungen der Gehäuseflansche<br />
und der Wellen entsprechen<br />
den Standards IEC/B5 und<br />
NEMA. Die extrem kurze Baulänge<br />
der EAS-HTL erleichtert dabei <strong>die</strong><br />
Integration in <strong>die</strong> vorhandenen<br />
Antriebe. Zudem erlaubt <strong>die</strong> hohe<br />
Steifigkeit des massiven Stahlgehäuses<br />
den Anbau von hängenden<br />
Lasten. Die Gehäuseabdichtung<br />
verhindert neben dem Eindringen<br />
von Schmutz und Nässe auch das<br />
Auswaschen von Schmiermitteln<br />
aus der eingebauten EAS-NC- beziehungsweiseEAS-compact-Sicherheitskupplung.<br />
Diese Sicherheitskupplungen<br />
übertragen das Drehmoment im<br />
störungsfreien Betrieb über <strong>die</strong> gesamte<br />
Lebensdauer spielfrei und<br />
eignen sich deshalb auch für an-<br />
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gegen Korrosion geschützt<br />
Die Abmessungen der Gehäuseflansche<br />
und der Wellen nach Standard<br />
IEC/B5 und NEMA erlauben auch einen<br />
nachträglichen Einbau der EAS-<br />
HTL in bestehende Konstruktionen<br />
und Anlagen. Bild: Mayr<br />
spruchsvolle Antriebskonzepte. Sie<br />
werden im Werk auf das gewünschte<br />
Grenzdrehmoment eingestellt.<br />
Bei Überschreiten <strong>die</strong>ses Momentes<br />
durch Überlast oder Kollision<br />
rasten <strong>die</strong> Kupplungen aus und<br />
trennen An- und Abtrieb in wenigen<br />
Millisekunden. Ein integrierter<br />
Endschalter erkennt <strong>die</strong> Ausrastbewegung<br />
und gibt ein Signal aus, das<br />
z.B. zum Abschalten des Antriebs<br />
verwendet werden kann. Die Ausrastzeit<br />
ist abhängig von der Steifigkeit<br />
der Achse sowie der Härte und<br />
Geschwindigkeit der Kollision.<br />
www.mayr.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
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ZEIT LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
Servomotoren:<br />
Elektronik integriert<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
KELHEIM (PD). Nach erfolgreicher<br />
Markteinführung der neuen Servomotorenbaureihe<br />
‚HeiMotion Premium‘<br />
wird derzeit im Hause Heidolph<br />
an einer weiteren Variante<br />
des Baukastensystems gearbeitet.<br />
Künftig soll auch eine integrierte<br />
Elektronik sowie eine Einkabellösung<br />
das variationsreiche Servosystem<br />
ergänzen.<br />
Derzeit werden eine Vielzahl von<br />
Gebern und Steckeranschlüssen<br />
angeboten. Die <strong>Motoren</strong> mit einem<br />
Leistungsbereich von 0,18 bis 18,5<br />
Nm sind in fünf Flanschgrößen von<br />
40 bis 130 mm erhältlich. Die 12<br />
Leistungsabstufungen im Bereich<br />
von 50 bis 3750 Watt (M0: 0,18 bis<br />
18,5 Nm) werden durch fünf eigenständige<br />
und selbst entwickelte<br />
Motorschnitte realisiert. Nach<br />
Wunsch kann der Kunde zwischen<br />
den Steckverbindern M23, Y-TEC<br />
sowie Twintus wählen.<br />
Auch <strong>die</strong> Schutzart von IP65 wird<br />
durch einen montierten Wellendichtring<br />
problemlos erreicht. Als<br />
Temperatursensor ist im Standard<br />
ein KTY vorgesehen. Durch Verwendung<br />
des eigenen UL-Isolationssystems<br />
wird <strong>die</strong> komplette<br />
Premiumbaureihe cURus-approbiert<br />
werden. Die von Heidolph<br />
gewohnte Qualität ist auch in <strong>die</strong>ser<br />
variationsreichen Servobaureihe<br />
zu finden – so der Hersteller.<br />
www.heidolph.de<br />
Seite 26 Automatisierung PRO_2012_21.indd 26 21.05.2012 09:33:59
VERSTÄRKERSERIE<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Mit Einführung der neuen Melservo MR-J4-Serie bietet Mitsubishi Electric<br />
einen Servoverstärker, mit dem sowohl <strong>die</strong> Sicherheit im <strong>Produktion</strong>sprozess<br />
<strong>als</strong> auch <strong>die</strong> Produktivität gesteigert werden können.<br />
Die sicherste Möglichkeit, kostspielige<br />
Anlagenstillstände S + R im<br />
Falle einer Havarie möglichst kurz<br />
zu halten, ist <strong>die</strong> Anscha�ung<br />
entsprechender Reserveantriebe.<br />
tionsminderungen dem Anwender<br />
und Be<strong>die</strong>ner zurück. Ausfallzeiten<br />
bzw. Maschinenstillstand sind<br />
somit ausgeschlossen.<br />
Die Entwickler haben auch in<br />
puncto Sicherheitsfunktionen den<br />
Anwender der Zukunft im Visier.<br />
Neben einem redundanten zweikanaligen<br />
STO-Eingang (Safe<br />
Torque Off) und SS1-Eingang (Safe<br />
Stopp) nach EN 61800-5-2 erfüllt<br />
das Gerät den problemlos Sicherheitslevel<br />
SIL2 nach EN 62061 bzw.<br />
PLd nach EN 13849-1. Darüber hinaus<br />
lässt sich <strong>die</strong> Melservo J4-Serie<br />
in Verbindung mit einem Mitsubishi<br />
Motion Controller um zusätzliche<br />
Sicherheitsfunktionen nach<br />
EN 61800-5-2 wie SS2, SOS, SLS,<br />
Bringt zuverlässig von A nach B<br />
– Achssysteme für alle Fälle<br />
S + R<br />
24. Mai 2012 · Nr. 21 · <strong>Produktion</strong> · Automatisierung · 27<br />
Servotechnologie für mehr Energie-Effizienz<br />
RATINGEN (PD). Die Mitsubishi<br />
Electric hat in der neuen Verstärkerserie<br />
zahlreiche neue anwenderfreundliche<br />
Funktionen integriert,<br />
um z. B. zeitraubende und<br />
aufwendige Systemabstimmungen<br />
zwischen Mechanik und Elektronik<br />
zu minimieren. So stimmt sich das<br />
System per ‚Online Auto Tuning‘<br />
und ‚Vibrationsfiltern‘ schnell und<br />
einfach selbst ab. Diese Funktionen<br />
stehen dem Kunden sowohl bei<br />
dem Start-up <strong>als</strong> auch im laufenden<br />
Betrieb zur Verfügung und reduzieren<br />
somit Inbetriebnahme- und<br />
Parametrisierzeiten.<br />
Die Verstärker verfügen ferner<br />
über eine ‚life diagnosis function‘.<br />
Diese Funktion prüft während des<br />
gesamten Lebenszyklus den aktuellen<br />
Zustand der eingebauten<br />
Komponenten, wie z.B. Kondensatoren<br />
und Relais, und meldet Funk-<br />
Menzel-Motor für verschiedene<br />
Spannungen: Im Klemmenkasten<br />
kann zwischen 10 000 V und 5 000 V<br />
umgeschaltet werden. Bild: Menzel<br />
Anlagenstillständen<br />
sicher vorbeugen<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
BERLIN (PD). Bei der Auswahl und<br />
Auslegung von Reserveantrieben<br />
bietet der Antriebsexperte Menzel<br />
Elektromotoren interessante Lösungen.<br />
Mittels Gleichteilplanung,<br />
d.h. der identischen Auslegung von<br />
<strong>Motoren</strong> mit ähnlichen Anforderungen,<br />
können beispielsweise<br />
mehrere Antriebe mit nur einem<br />
Reservemotor abgesichert werden.<br />
Bei Ausfällen oder Revisionen können<br />
<strong>die</strong> <strong>Motoren</strong> untereinander<br />
ausgetauscht werden, und <strong>die</strong> Ersatzteilhaltung<br />
für Komponenten<br />
reduziert sich erheblich. Menzel<br />
klärt bei Bedarf gemeinsam mit<br />
Kunden, ob eine solche Lösung<br />
sinnvoll ist. Zudem können Reservemotoren<br />
durch mechanische<br />
Maßnahmen an verschiedene Umgebungen<br />
angepasst werden. Auch<br />
beim Einsatz umrichtergeregelter<br />
<strong>Motoren</strong> bietet Menzel intelligente<br />
Lösungen.<br />
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Anwender der<br />
Zukunft im Visier<br />
SBC und SSM erweitern. Ein weiteres<br />
Plus an Funktionalität und Flexibilität<br />
gegenüber dem Vorgänger<br />
ist <strong>die</strong> Anschlussmöglichkeit unterschiedlicher<br />
<strong>Motoren</strong> am Melservo<br />
MR-J4 Verstärker. Der Servoverstärker<br />
be<strong>die</strong>nt sowohl rotatorische<br />
<strong>Motoren</strong>, Linear- oder auch<br />
Direct-Drive-<strong>Motoren</strong> bequem<br />
S+R automation systems GmbH S+R automation systems GmbH<br />
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und einfach. Die Lagerhaltung für<br />
den Anwender ist somit optimiert.<br />
Mit der Melservo J4-Serie bietet<br />
der Hersteller neben der MR-J4-A<br />
Type und der MR-J3-B Type erstm<strong>als</strong><br />
zwei zusätzliche Versionen<br />
für Zweiachs- und Dreiachsbetrieb<br />
an. Die Zwei- und Dreiachsverstärker<br />
sind kompakter und effizienter<br />
<strong>als</strong> drei einzelne Verstärker. Dadurch<br />
spart der Maschinenbauer<br />
nicht nur Energie sondern auch<br />
Platz im Schaltschrank.<br />
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Sicherheitstechnik für den Maschinenbau<br />
More than safety.<br />
Mitsubishi<br />
Electric zielt mit<br />
dem Melservo<br />
MR-J4 auf Hersteller<br />
von Verpackungsmaschinen,Verfahrtischen<br />
und<br />
Handlingsystemen.<br />
Bild: Mitsubishi<br />
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Seite 27 Automatisierung PRO_2012_21.indd 27 16.05.2012 10:24:53
28 · Praxis · <strong>Produktion</strong> · 24. Mai 2012 · Nr. 21<br />
GIESSTECHNIK<br />
Mehr Effizienz, weniger Emissionen<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Mit dem Verfahren ‚High E�ciency<br />
Furnace‘ ver<strong>besser</strong>t Linde <strong>die</strong><br />
Energiee�zienz und Emissionswerte<br />
von Gießerei-Schachtöfen<br />
beim Armaturen- und Rohrhersteller<br />
Düker.<br />
DÜSSELDORF (RM). Das Verfahren<br />
reichert rückgeführtes Gichtgas<br />
mit reinem Sauerstoff an. Erste Ergebnisse<br />
einer Test-Installation haben<br />
<strong>die</strong> Erwartungen hinsichtlich<br />
deutlicher Energie-Einsparungen<br />
und entsprechend ver<strong>besser</strong>ter<br />
Emissionen erfüllt.<br />
Strengere rechtliche Vorgaben<br />
und zunehmende Vorbehalte der<br />
Anwohner beispielsweise gegenüber<br />
Geruchsemissionen stellen<br />
Betreiber von Schachtöfen vor Herausforderungen.<br />
Mit dem Inkrafttreten<br />
von Phase III des European<br />
Union Emission Trading System<br />
(EU ETS) im Jahr 2013 dürfte der<br />
<strong>die</strong>sbezügliche Innovationsdruck<br />
weiter zunehmen.<br />
Für Düker in Karlstadt/Main war<br />
<strong>die</strong>s der Anlass, bei der Umrüstung<br />
seiner Kupolofenanlagen den Prozess<br />
durch <strong>die</strong> Anreicherung mit<br />
reinem Sauerstoff zu intensivieren<br />
und in Bezug auf <strong>die</strong> Gaswirtschaft<br />
entlasten. Als Anbieter technischer<br />
Gase stellt Linde Erfahrungen und<br />
Lösungen bereit. Beim angewandten<br />
Verfahren „High Efficiency<br />
Furnace (HEF)“ ist der Sauerstoff<br />
das Medium, um Gichtgas der<br />
Schmelzzone zuzuführen.<br />
Die Grundlage dafür bildet <strong>die</strong><br />
Sauerstofftechnik Highjet TDI von<br />
Linde, <strong>die</strong> seit ihrer Einführung in<br />
35 Heiß- und Kaltwind-Kupolöfen<br />
zum Einsatz kommt. Dabei wird<br />
reiner Sauerstoff über Lavaldüsen<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
und eine spezielle Mischkammer<br />
eingebracht, um einen Teil des<br />
Primärwindes abzusaugen und <strong>als</strong><br />
Injektorwind mit dem Sauerstoff<br />
über eine Lanze einzublasen. Dieser<br />
von der Primärwindmenge abgetrennte<br />
Anteil (Injektorwind)<br />
wird über den entstehenden Unterdruck<br />
geregelt angesaugt.<br />
Mit der Einstellung des Injektorwindanteils<br />
über eine Regelklappe<br />
ergeben sich verschiedene Sauerstoffanreicherungen<br />
und entsprechend<br />
hohe Austrittsgeschwindigkeiten<br />
aus der TDI-Einrichtung in<br />
Bei der Herstellung von Grundsto�en für <strong>die</strong> Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />
ist höchste Reinheit und ein GMP-gerechtes Produzieren<br />
geboten. Einwandfrei ge�lterte Luft und sicher funktionierende<br />
Schleusen für Personen und Material sind wichtige Voraussetzungen<br />
für <strong>die</strong> Erfüllung <strong>die</strong>ser <strong>Norm</strong>en. Die Kirsch-Pharma GmbH setzt daher<br />
Reinraum-Spezialtore von Efa�ex ein.<br />
Bei der Sauerstofftechnik Highjet TDI wird reiner Sauerstoff über Lavaldüsen<br />
und eine spezielle Mischkammer eingebracht, um einen Teil des Primärwindes<br />
abzusaugen und <strong>als</strong> so genannten Injektorwind mit dem Sauerstoff über<br />
eine Lanze einzublasen. Bild: Linde AG<br />
t anbieten zu können. Für <strong>die</strong> <strong>Produktion</strong><br />
heißt das jedoch, dass zur<br />
gleichen Zeit verschiedene Produkte<br />
im Werk hergestellt oder<br />
abgefüllt werden. Das bedeutet,<br />
dass jeder <strong>Produktion</strong>s- oder Abfüllbereich<br />
eingehaust, <strong>als</strong>o streng<br />
voneinander getrennt sein muss,<br />
um Kreuzkontaminationen auszuschließen.<br />
Dabei werden <strong>die</strong><br />
EU-GMP-Richtlinien (Good Manufacturing<br />
Practice) eingehalten.<br />
Hier kommen <strong>die</strong> speziellen<br />
Reinraumtore ins Spiel. Sie sind in<br />
der Beschickung der <strong>Produktion</strong>sräume<br />
und vorwiegend <strong>als</strong> Schleusentore<br />
integriert. Durch <strong>die</strong>se<br />
Schleusen wird Material in <strong>die</strong><br />
<strong>Produktion</strong>sbereiche und wieder<br />
heraus gebracht. Werden Geräte<br />
und <strong>Produktion</strong>sbedarf einge-<br />
<strong>die</strong> Schmelzzone. Der verbleibende<br />
Restprimärwind gelangt mit<br />
deutlich geringerer Menge und<br />
Geschwindigkeit in den Bereich<br />
der Schmelzzone.<br />
Auch der HEF-Test-Kupolofen,<br />
ein Heißwindofen mit einer Kapazität<br />
von ca. 10 t/h, wurde im ersten<br />
Projektschritt mit der speziellen<br />
Sauerstofftechnik ausgestattet – allerdings<br />
unter neuen Vorzeichen:<br />
Der Sauerstoff reichert hier nicht<br />
den Wind, sondern rückgeführtes<br />
Gichtgas an. Ein Teil des heißen<br />
Gichtgases wird aus der Untergicht<br />
abgesaugt und dann erneut in den<br />
Ofen eingedüst. Neben einer optimierten<br />
Ausnutzung der thermischen<br />
Energie wird so auch <strong>die</strong><br />
technische Nachverbrennung ver<strong>besser</strong>t.<br />
Rohstoffverbrauch und<br />
Abgase reduzieren sich.<br />
Vor der Eindüsung in den Ofen<br />
wird das aus Kohlenmonoxid (CO),<br />
Kohlendioxid (CO 2 ) und Stickstoff<br />
(N 2 ) bestehende Gas in einer<br />
Mischkammer mit reinem Sauerstoff<br />
aus einer Tankversorgung angereichert.<br />
Das Gasgemisch gelangt<br />
dann über drei wassergekühlte<br />
Kupferdüsen direkt in das Koksbett.<br />
Diese sind deutlich kleiner<br />
ausgelegt <strong>als</strong> <strong>die</strong> bisherigen Winddüsen,<br />
weil sich durch den geringeren<br />
Stickstoff-Anteil <strong>die</strong> Gasvolumenströme<br />
insgesamt deutlich<br />
reduzieren. Durch regelmäßige<br />
Spülungen mit reinem Stickstoff<br />
und eine zusätzliche Sicherheitsfunktion<br />
sind Gichtgas und Sauerstoff<br />
vor der Mischung zuverlässig<br />
voneinander getrennt.<br />
Versuchsreihen unter <strong>Produktion</strong>sbedingungen<br />
belegten wirtschaftliche<br />
Einsparungspotenziale<br />
Solche Schnelllauf- Rolltore für den Reinraumbereich erreichen wegen ihrer<br />
geschlossenen Behangführung hohe Dichtigkeitswerte. Bild: Efaflex GmbH<br />
sowie ver<strong>besser</strong>te Emissionswerte<br />
für das HEF-Verfahren:<br />
▶ Reduzierter Koksbedarf: Bereits<br />
in der ersten Stufe der Verfahrensentwicklung<br />
konnte eine Koksersparnis<br />
von über 25 % nachgewiesen<br />
werden (
E-MOBILITY<br />
Damit <strong>die</strong> Reichweite passt<br />
MICHAELA NEUNER<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Immer mehr Unternehmen<br />
ergänzen ihren Fuhrpark um<br />
Elektrofahrzeuge. Wie sich <strong>die</strong>se<br />
einsetzen lassen, hängt stark<br />
von ihrer Reichweite ab. Doch<br />
<strong>die</strong> entspricht nur bedingt den<br />
Herstellerangaben.<br />
LANDSBERG. „Die Hersteller haben<br />
natürlich keine Wahl. Sie müssen<br />
einen vergleichbaren Wert angeben“,<br />
stellt Fabian Grüger, Geschäftsführer<br />
der Kölner ingmen<br />
GmbH, fest. Der Ingenieur<strong>die</strong>nstleister<br />
berät beim Einsatz von Elektrofahrzeugen<br />
in Fuhrparks.<br />
Verbrauchswerte werden für<br />
konventionelle wie für E-Fahrzeuge<br />
nach dem ‚Neuen Europäischen<br />
Fahrzyklus (NEFZ)’ ermittelt. Er<br />
besteht aus einem Innerorts- und<br />
einem Außerortszyklus. Getestet<br />
wird auf einem Rollenprüfstand.<br />
Dabei legt das Testfahrzeug in 1180<br />
Sekunden eine Strecke von ca. elf<br />
Kilometern zurück. Höchstgeschwindigkeit:<br />
120 km/h.<br />
Art der Fahrstrecke bestimmt<br />
<strong>die</strong> Reichweite wesentlich<br />
„Dieser Fahrzyklus kann natürlich<br />
nicht jede Fahrweise abdecken.<br />
Und während er beim Verbrennungsmotor<br />
betriebenen<br />
Fahrzeug noch relativ gut passt,<br />
wird das beim Elektrofahrzeug<br />
schon schwieriger“, so Grüger. Zudem<br />
bleiben wichtige Einflussgrößen<br />
unberücksichtigt. So sind beispielsweise<br />
während des Tests<br />
elektrische Verbraucher ausgeschaltet.<br />
Einen besonders großen Einfluss<br />
auf den Verbrauch eines E-Fahr-<br />
PRODUKT DER WOCHE<br />
Synchroner Asynchronmotor<br />
BRUCHSAL (MN). SEW-Eurodrive erweiterte<br />
sein Standard-<strong>Motoren</strong>portfolio<br />
DR durch ein neues Motorprinzip.<br />
Der Line-Start-Permanent-Magnet-Motor<br />
(LSPM) ist ein Drehstrom-<br />
Asynchronmotor mit Kurzschlussläufer,<br />
der im Rotor zusätzliche Permanentmagneten<br />
enthält. Nach dem<br />
asynchronen Anlauf synchronisiert er<br />
sich auf <strong>die</strong> Speisefrequenz auf und<br />
läuft dann im Synchronbetrieb. Prinzipbedingt<br />
weist er keine Läufer- und<br />
Der ‚E-Auto.check‘ ermittelt Reichweiten und Kosten von neun E-Auto-Modellen<br />
in Abhängigkeit von der Route. Bild: ingmen<br />
zeugs hat <strong>die</strong> Art der gefahrenen<br />
Strecke. „Der Prüfzyklus enthält<br />
einen relativ hohen Stadtanteil“,<br />
betont Grüger. „Wenn man langsam<br />
in der Stadt fährt, haben Elektrofahrzeuge<br />
einen relativ geringen<br />
Verbrauch und eine hohe Reichweite.<br />
Wenn man besonders<br />
schnell auf der Autobahn fährt,<br />
dann steigt der Verbrauch und <strong>die</strong><br />
Reichweite sinkt“, erklärt er.<br />
Für <strong>die</strong> EnergieAgentur.NRW hat<br />
ingmen ein Web-Tool entwickelt,<br />
welches <strong>die</strong> Reichweite von E-Autos<br />
in Abhängigkeit von der gefahrenen<br />
Strecke ermittelt. Ähnlich<br />
wie bei einem Routenplaner kann<br />
der E-Auto-Nutzer hier Start, Ziel<br />
und mögliche Ladestopps dazwischen<br />
eingeben und erfährt für<br />
neun aktuelle Modelle Reichweite,<br />
Kosten und CO2-Emissionen.<br />
Für jedes Modell ist im ‚E-Auto.<br />
check’ ein eigenes Verbrauchsmodell<br />
hinterlegt, welches neben Batteriekapazität<br />
und Ladewirkungsgrad<br />
auch Fahrzeugeigenschaften<br />
wie Gewicht oder Luftwiderstands-<br />
Erregerverluste auf, wodurch sich ein<br />
hoher Wirkungsgrad ergibt. Somit<br />
vereinigt er <strong>die</strong> Vorteile der robusten<br />
Asynchronmaschine mit denen des<br />
verlustarmen Synchronmotors.<br />
Die vierpoligen Line-Start-Permanent-Magnet-<strong>Motoren</strong><br />
werden in<br />
vier Achshöhen mit acht Baugrößen<br />
von 71S bis 100L gefertigt. Es<br />
gibt drei Kennbuchstaben für unterschiedlicheEnergie-Effizienzklassen.<br />
Ein weiterer Vorteil ist <strong>die</strong><br />
24. Mai 2012 · Nr. 21 · <strong>Produktion</strong> · Energie-Effizienz · 29<br />
beiwert berücksichtigt. Dazu<br />
kommt das Profil der Strecke. „Wir<br />
haben ein übliches Geschwindigkeitsprofil<br />
verwendet, wie es auch<br />
jedes Routen- oder Navigationssystem<br />
zugrunde legt. Mit einer<br />
üblichen gemäßigten Fahrweise<br />
von beispielsweise 130 km/h auf<br />
der Autobahn“, erklärt Grüger.<br />
Der ‚E-Auto.check’ kann freilich<br />
nur <strong>als</strong> erste Information <strong>die</strong>nen.<br />
„Wir haben <strong>die</strong>se Anwendung bewusst<br />
einfach gehalten“, betont er.<br />
Wenn es darum geht, wann Elektro-Fahrzeuge<br />
in einem Fuhrpark<br />
Sinn machen, spielt auch <strong>die</strong> Zuladung<br />
eine wichtige Rolle, <strong>die</strong> Benutzung<br />
von Heizung und Klimaanlage<br />
oder <strong>die</strong> Batteriealterung.<br />
Fazit: Vor allem im Stadtgebiet<br />
fahren Elektro-Fahrzeuge deutlich<br />
effizienter <strong>als</strong> solche mit Verbrennungsmotor,<br />
<strong>die</strong> ihren optimalen<br />
Wirkungsgrad erst bei höheren<br />
Geschwindigkeiten auf Langstrecken<br />
erreichen.<br />
www.energieagentur.nrw.de/tools<br />
www.ingmen.de<br />
Baugröße, <strong>die</strong> sich gegenüber einem<br />
leistungsgleichen Serienmotor<br />
der gleichen Energiesparklasse<br />
um zwei Stufen reduziert.<br />
Der LSPM-Motor lässt sich direkt<br />
am Netz oder mit Frequenzumrichter<br />
betreiben. Sein volles Energiesparpotenzial<br />
entfaltet der LSPM-<br />
Motor im Dauerbetrieb, beispielsweise<br />
in Pumpenanwendungen.<br />
Aufgrund ihrer Synchronlaufeigen-<br />
schaften werden LSPM-<strong>Motoren</strong><br />
bevorzugt für Anwendungen mit<br />
hoher Drehzahlkonstanz eingesetzt,<br />
z. B. <strong>als</strong> Spinnpumpenantriebe<br />
zur Materialförderung für Textilmaschinen<br />
oder in der Flughafenlogistik<br />
beim Gepäcktransport.<br />
Er eignet sich zur Ablösung von Reluktanzmotoren,<br />
insbesondere<br />
wenn höhere Wirkungsgrade gesucht<br />
oder erforderlich sind.<br />
www.sew-eurodrive.de<br />
Der Line-Start-Permanent-<br />
Magnet-Motor (LSPM) von<br />
SEW vereint <strong>die</strong> besten Eigenschaften<br />
von Synchron- und<br />
Asynchronmotoren. Bild: SEW<br />
ENERGIE-SPAR-TIPP<br />
Energie-Effizienz in<br />
der Simulation<br />
MICHAELA NEUNER<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Schon vorher wissen, wie sich<br />
Energie-E�zienz-Maßnahmen auf<br />
<strong>die</strong> Prozesskette auswirken: Diese<br />
Möglichkeit bietet <strong>die</strong> Methode<br />
des Total Energy E�ciency Management<br />
(TEEM).<br />
STUTTGART (MN). Ein effektiver<br />
Einsatz von Energie beschränkt<br />
sich längst nicht mehr nur auf den<br />
Einsatz energiesparender Komponenten<br />
und <strong>die</strong> effizientere Gestaltung<br />
von etablierten Fertigungsverfahren.<br />
„Eine dauerhafte Reduzierung<br />
des Energieeinsatzes muss<br />
zwangsläufig auch zur Substitution<br />
alter Prozesse durch neue, effektivere<br />
Verfahren führen“, betont Sylvia<br />
Wahren vom Fraunhofer-Institut<br />
für <strong>Produktion</strong>stechnik und<br />
Automatisierung IPA, Stuttgart.<br />
Ein systematischer Ansatz zur<br />
Analyse und Beurteilung der Energieverwendung<br />
in der <strong>Produktion</strong><br />
und zur Steigerung der Energie-<br />
Effizienz ist das am Fraunhofer IPA<br />
entwickelte Total Energy Efficiency<br />
Management (TEEM). Der Methodenbaukasten<br />
basiert auf einer<br />
kommerziellen Fabrikplanungssoftware.<br />
Er enthält Werkzeuge zur<br />
TEEM hilft dabei,<br />
den Energieeinsatz<br />
in <strong>Produktion</strong><br />
und <strong>Produktion</strong>sprozessen<br />
ganzheitlich zu<br />
optimieren.<br />
Bild: Fraunhofer IPA<br />
AUSSUCHEN.<br />
ANKLICKEN.<br />
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Ob Onlineshop oder Katalog:<br />
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Bauelemente, Automation, industrielle<br />
IT und Zubehör.<br />
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Zuordnung von Energiekosten zu<br />
<strong>Produktion</strong>sdaten, Prozessen und<br />
Produkten und erlaubt das Benchmarking<br />
von produktbezogenen<br />
Energieverbrauchswerten. Außerdem<br />
können technische und produktionssteuerndeEnergie-Effizienz-Maßnahmen<br />
unter Berücksichtigung<br />
möglicher Wechselwirkungen<br />
innerhalb der <strong>Produktion</strong><br />
simuliert und visualisiert werden.<br />
Energieeinsatz über <strong>die</strong><br />
Prozesskette betrachten<br />
Im Rahmen eines Pilotprojekts<br />
haben <strong>die</strong> Stuttgarter Wissenschaftler<br />
anhand einer Prozesskette<br />
mit den Elementen Spritzguss,<br />
Lackieren und Montage ihren Ansatz<br />
bereits unter praxisnahen Bedingungen<br />
getestet. TEEM ist jedoch<br />
keine Lösung von der Stange.<br />
Zugeschnitten auf jeden Einsatzfall<br />
müssen <strong>die</strong> Prozesse nachgebildet<br />
und ein passender Maßnahmenkatalog<br />
eingepflegt werden.<br />
„Schließlich geht es nicht nur darum<br />
effizientere <strong>Motoren</strong> einzusetzen,<br />
sondern wirklich an den Prozessparametern<br />
zu drehen und<br />
damit einen energieeffizienten<br />
Prozess zu bekommen“, betont<br />
Wahren.<br />
www.ipa.fraunhofer.de<br />
› AKTIVE BAUELEMENTE<br />
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FUHRPARK-MANAGEMENT<br />
Aufwendige Maßnahmen rentieren sich<br />
MANFRED GODEK, PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Da <strong>die</strong> Treibsto�osten derzeit hoch sind, lohnt es sich für Flottenmanager,<br />
den Verbrauch durch Investitionen zu senken. Das können zum<br />
Beispiel neue Reifen der Klasse A sein oder Teardrop-Au�ieger.<br />
LANDSBERG (GK). 2014 rückt in<br />
greifbare Nähe und damit <strong>die</strong> Einführung<br />
von Euro 6 in Verbindung<br />
mit einer Neuordnung der Mautklassen.<br />
Die verschärfte – ökologiegetriebene<br />
– Gesetzgebung und<br />
steigende Treibstoffkosten bereiten<br />
europäischen Flottenmanagern<br />
Sorgen. 15 % gehen laut einer aktuellen<br />
Stu<strong>die</strong> davon aus, in den<br />
nächsten zehn Jahren an Rentabilität<br />
einzubüßen. Von den deutschen<br />
Managern befürchten hingegen nur<br />
4 %, bis 2020 nicht mehr profitabel<br />
zu sein.<br />
‚<strong>Deutsche</strong> Fuhrparkleiter nehmen<br />
<strong>die</strong> Herausforderungen an‘,<br />
lautet <strong>die</strong> Botschaft aus den Ergebnissen<br />
verschiedener Erhebungen<br />
zur Jahreswende. Das zeigt zum<br />
Beispiel <strong>die</strong> Nachfrage nach Fördergeldern<br />
für <strong>die</strong> Neuanschaffung<br />
umweltfreundlicher Nutzfahrzeuge.<br />
In der Schadstoffklasse VI ab 12<br />
Tonnen zulässigem Gesamtgewicht<br />
können über <strong>die</strong> KfW Zuschüsse des<br />
Bundes – je nach Unternehmensgröße<br />
– in Höhe von 1 400 Euro bis<br />
2 200 Euro pro Fahrzeug in Anspruch<br />
genommen werden.<br />
Ganz oben auf der Agenda steht<br />
jedoch <strong>die</strong> Ver<strong>besser</strong>ung der Sprit-<br />
Ausbeute. Kostengünstig geschieht<br />
<strong>die</strong>s zum Beispiel durch den Einsatz<br />
umweltfreundlicher Reifen. Dieser<br />
wird ab <strong>die</strong>sem Jahr von der EU mit<br />
EINKAUF<br />
Transparenz nimmt wieder ab<br />
GUNNAR KNÜPFFER, PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Ausgabentransparenz und Risikomanagement sind <strong>die</strong> Top-Themen<br />
2012 der deutschen Einkäufer. Das ergab eine Umfrage in den Einkaufsabteilungen<br />
deutscher Unternehmen durch D&B.<br />
DARMSTADT. Risikomanagement<br />
ist mit der Krise auf <strong>die</strong> Prioritätenliste<br />
der Einkäufer gelangt und dort<br />
geblieben. Eine ähnliche Priorität<br />
hat <strong>die</strong> Ausgabentransparenz, und<br />
das auch schon vor der Krise –<br />
schließlich musste man schon immer<br />
Lieferanten und gelieferte<br />
Welche Themen im Einkauf wichtig sind<br />
Prognose 2012<br />
Ausgabentransparenz<br />
Risikomanagement<br />
Bedarfssicherung<br />
Nachhaltigkeit<br />
Global Sourcing<br />
einer Zertifizierung von Fahrzeugreifen<br />
hinsichtlich Kraftstoffeffizient,<br />
Nasshaftung und Rollgeräusche<br />
unterstützt. Reifen der Klasse A<br />
sollen bis zu 15 % Kraftstoff einsparen<br />
und den Bremsweg um 30 % reduzieren.<br />
Die Explosion der Treibstoffpreise<br />
führt auch dazu, dass<br />
sich aufwendigere Maßnahmen<br />
rechnen, etwa <strong>die</strong> Anschaffung von<br />
Teardrop-Aufliegern mit festen Seitenwänden,<br />
<strong>die</strong> gegenüber herkömmlichen<br />
Aufliegern rund 12 %<br />
Treibstoff sparen. Zudem nehmen<br />
immer mehr Firmen ihre interne<br />
Logistik ins Visier, <strong>die</strong> bislang eher<br />
<strong>als</strong> Randbereich des Flottenmanagements<br />
galt. Vor allem Hybridlösungen<br />
bei Staplern sind im Trend.<br />
Bei großem Diesel-Verbrauch<br />
lohnt sich Hedging<br />
Die Treibstoffpreise sind nicht<br />
nur aufgrund ihrer absoluten Höhe,<br />
sondern aufgrund ihrer Schwankungsbreite<br />
ein Problem. Deshalb<br />
kommt auch das Thema ‚Diesel-<br />
Hedging‘ stärker ins Gespräch. Bei<br />
<strong>die</strong>ser Methode wird der Kraftstoffpreis<br />
durch Finanzmarktinstrumente<br />
abgesichert. Bewegt er sich<br />
außerhalb einer zuvor festgelegten<br />
Bandbreite, wird ähnlich einer Versicherung<br />
eine Ausgleichzahlung<br />
fällig. Allerdings gibt es das Hedging<br />
Waren lückenlos kennen und zuordnen,<br />
um den Einkauf adäquat<br />
zu steuern. Beschaffung ist für Unternehmen<br />
mittlerweile eine globale<br />
Angelegenheit. Großunternehmen<br />
sowie große Mittelständler<br />
realisieren <strong>die</strong> Hälfte ihres Einkaufsvolumens<br />
oder mehr im Aus-<br />
56,02 %<br />
69,42 %<br />
67,47 %<br />
67,47 %<br />
78,31 %<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />
Quelle: D&B Deutschland © <strong>Produktion</strong><br />
Das Thema Ausgabentransparenz hat für <strong>die</strong> Einkäufer von deutschen<br />
Unternehmen nach wie vor Priorität. Gegenüber der Prognose für 2011<br />
ist <strong>die</strong> Bedeutung jedoch um 10 Prozentpunkte gesunken.<br />
in der Regel nur für größere Volumen<br />
ab etwa 32 000 Liter pro Monat.<br />
„Kleinere Unternehmen beziehen<br />
Kraftstoffe in der Regel über Tankkarten“,<br />
so Dr. Arndt Halbach von<br />
Expense Reduction Analysts, eine<br />
Beratungsesellschaft für betriebliche<br />
Kostenoptimierung. Finanzmarkprodukte<br />
würden von den<br />
Tankkartengesellschaften nicht angeboten.<br />
Einige regionale Tankkartenherausgeber<br />
böten aber Modelle,<br />
mit denen sich zumindest <strong>die</strong><br />
Volatilität der Tankstellenpreise nivellieren<br />
lasse.<br />
Nach wie vor gilt: Großes Optimierungspotenzial<br />
steckt in der gewachsenenFuhrpark-Organisationen.<br />
Die Anforderungen an Knowhow<br />
und Marktkenntnisse steigen<br />
unaufhörlich. „Marke or Buy?“ –<br />
Diese Frage beschäftigt immer<br />
mehr Unternehmen. „Für Betreiber<br />
von reinen Lkw-Flotten macht sich<br />
land. Auch bei kleinen Firmen<br />
wächst der Anteil ausländischer<br />
Märkte an der Gesamtbeschaffung.<br />
Nur eines von fünf Unternehmen<br />
kauft heute noch „vor der Haustür“<br />
ein. In dem Maße wie <strong>die</strong> Internationalisierung<br />
zunimmt, steigt auch<br />
<strong>die</strong> Komplexität der Prozesse.<br />
Die Qualität des Risikomanagements<br />
ist im Vergleich zum Vorjahr<br />
deutlich gefallen: um eine halbe<br />
Note. Insgesamt besteht seit dem<br />
Ende der Finanzkrise ein Trend zur<br />
Verschlechterung des Risikomanagements<br />
im Einkauf. Ausgabentransparenz<br />
stand schon immer<br />
ganz oben auf der Agenda der Einkäufer.<br />
Auch hier macht der Umsetzungsstand<br />
den Unterschied.<br />
Ohne Zweifel: Ihre Hausaufgaben<br />
haben <strong>die</strong> Einkaufsabteilungen erledigt.<br />
Nicht übersehen werden<br />
kann jedoch ein Trend zur Performance-Verschlechterung<br />
– das erreichte<br />
Niveau der Ausgabentransparenz<br />
beurteilen <strong>die</strong> Befragten im<br />
Vergleich zu den Ergebnissen von<br />
2010 schlechter.<br />
Das Thema Nachhaltigkeit sahen<br />
<strong>die</strong> Einkäufer Ende 2010 noch<br />
auf Platz zwei ihrer Prioritätenliste.<br />
Rückblickend auf 2011 landet <strong>die</strong><br />
Nachhaltigkeit nun auf dem vorletzten<br />
Platz. Auch wenn <strong>die</strong> Bedeutung<br />
in der Prognose für 2012<br />
ein wenig zulegt, bleibt Nachhaltigkeit<br />
auf der vorletzten Position.<br />
unsere Dienstleistung bereits ab<br />
cirka 100 Nutzfahrzeugen bezahlt,<br />
bei Mischflotten ab 100 Transportfahrzeugen<br />
und auch bei kleineren<br />
Flotten, <strong>die</strong> auf eine hohe Verfügbarkeit<br />
und Zuverlässigkeit angewiesen<br />
sind“, wirbt Veronika Prantl,<br />
Geschäftsführerin der Expert Automotive<br />
GmbH, ein Spezialist für externes<br />
Fuhrparkmanagement.<br />
Grundsätzlich sollte jedes Unter-<br />
Alesco setzte auf<br />
‚Make and Buy“-Lösung<br />
nehmen über mindestens einen<br />
internen Lkw/Nutzfahrzeugprofi<br />
haben, der einen externen Dienstleister<br />
steuern und kontrollieren<br />
kann. Bei kleineren Unternehmen<br />
wären damit viele Funktionen bereits<br />
personell abgedeckt. Statt einer<br />
100%-Lösung können sie sich bei<br />
Bedarf externer Unterstützung si-<br />
KFW<br />
Industrie fragt verstärkt<br />
Exportfinanzierung nach<br />
GUNNAR KNÜPFFER<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Die Sparte verarbeitendes Gewerbe/Handel/Gesundheit/Telekom<br />
erhielt von der KfW Export- und<br />
Projekt�nanzierungen in Höhe<br />
von 0,7 Mrd Euro (0,3 Mrd Euro).<br />
FRANKFURT. In Zeiten, in denen<br />
nach Südeuropa exportierende<br />
Firmen zunehmend Probleme haben,<br />
Warenkreditversicherungen<br />
abzuschließen, ist das Neugeschäft<br />
des Geschäftsbereichs Export- und<br />
Projektfinanzierung der KfW von<br />
2,8 Mrd Euro auf 3,1 Mrd Euro gestiegen.<br />
Besonders nachgefragt<br />
wurden im ersten Quartal <strong>die</strong>ses<br />
Jahres Finanzierungen durch <strong>die</strong><br />
Geschäftssparte verarbeitendes<br />
Gewerbe/Handel/Gesundheit/<br />
Wer <strong>als</strong> Verantwortlicher<br />
einen<br />
Fuhrpark leitet,<br />
der sollte versuchen,<br />
den Treibstoffverbrauch<br />
zu senken.<br />
Bild: Fotolia, ars digital<br />
chern. Ein Beispiel ist der Verpackungshersteller<br />
Alesco GmbH mit<br />
Sitz in Langerwehe, der erfolgreich<br />
ein eigenes Fuhrparkmanagement<br />
betreibt. Als es darum ging, <strong>die</strong><br />
‚Flotte‘ der Flurförderfahrzeuge auf<br />
den Prüfstand zu stellen, holte man<br />
sich spezialisierte Berater ins Haus.<br />
Durch den Abschluss von Fullservice-Verträgen<br />
inklusive Prüfungen<br />
der Unfallverhütungsvorschriften,<br />
Reparaturen, Maschinenbruchversicherung<br />
oder Batteriefuktionsgarantien<br />
sowie einen optimierten<br />
Fahrzeugeinsatz konnten <strong>die</strong> Ausgaben<br />
nach Angaben des Unternehmens<br />
von bis dato 190 000 Euro um<br />
rund 36 % gesenkt werden.<br />
Ein weiterer Erfolg der ‚Make and<br />
Buy‘-Strategie: „Auch <strong>die</strong> Arbeitszeit<br />
bei Intralogistikaufgaben wurde<br />
deutlich reduziert“, stellte<br />
Alesco-Geschäftsführer Karl-Heinz<br />
Thielen fest.<br />
Das verarbeitende<br />
Gewerbe hat<br />
im ersten Quartal<br />
verstärkt Export-<br />
und Projektfinanzierungen<br />
der KfW<br />
Bank beantragt.<br />
Bild: Fotolia, Shestakeoff<br />
Telekommunikation. Diese Mittel<br />
flossen vor allem in Projekte im<br />
Bereich energieeffizienter Anlagen,<br />
Verkaufs- und <strong>Produktion</strong>sstätten.<br />
Die KfW weitete zudem <strong>die</strong><br />
Förderung im Bereich Umwelt von<br />
1,9 Mrd Euro auf 2,3 Mrd Euro aus.<br />
Besonders innerhalb des KfW-<br />
Programms Erneuerbare Energien<br />
stiegen <strong>die</strong> Zusagen von 1,2 auf 1,8<br />
Mrd Euro. Obwohl das Interesse an<br />
dem Programm Offshore-Windenergie<br />
ungebrochen sehr hoch<br />
sei, habe <strong>die</strong> KfW 2012 noch keine<br />
Zusagen gemacht, teilte <strong>die</strong> Bankengruppe<br />
mit. Die Realisierung<br />
einiger Projekte verschiebt sich<br />
wegen des verspäteten Netzanschlusses.<br />
Die KfW ist dabei in <strong>die</strong><br />
Überlegungen zur Ver<strong>besser</strong>ung<br />
der Finanzierungssituation beim<br />
Netzanschluss Offshore und weiterem<br />
Netzausbau eingebunden.<br />
Seite 30 Management PRO_2012_21.indd 30 16.05.2012 10:32:21
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IMPRESSUM<br />
REDAKTION (08191-125-310)<br />
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stellv. Chefredakteur:<br />
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Redaktion (Print und Online):<br />
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Maren Kalkowsky (kk) -696, Gunnar Knüpffer<br />
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Moser (sm) -443, Dietmar Poll (pd) -695,<br />
Sabine Spinnarke (sp) -445,<br />
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Seite 31 Office Tools PRO_2012_21.indd 31 16.05.2012 10:33:22
32 · Wirtschaftsfakten · <strong>Produktion</strong> · 24. Mai 2012 · Nr. 21<br />
Maschinenbau-Aktien-indeX<br />
AKTIEN-ANALYSE<br />
Kursrutsch bei Thyssen<br />
Harald Rehmet,<br />
Senior Analyst<br />
der LBBW.<br />
Dow Jones<br />
13300<br />
13100<br />
12900<br />
12700<br />
12500<br />
12300<br />
23.04.<br />
27.04.<br />
STUTTGART (ILK). Mit der gescheiterten Regierungsbildung<br />
in Griechenland hat sich <strong>die</strong> Stimmung<br />
an den Finanzmärkten eingetrübt. Dazu<br />
rücken <strong>die</strong> Bankenprobleme in Spanien immer<br />
stärker in den Fokus und schüren <strong>die</strong> Sorge um<br />
eine Verschärfung der Schuldenkrise. Die kräftigen<br />
Kursabschläge der Vorwoche setzten sich sowohl<br />
beim DAX (-3,2 %) <strong>als</strong> auch dem Maschinenbau-Aktien-indeX<br />
von <strong>Produktion</strong> und LBBW<br />
(-4,6 %) ungebremst fort. Da bei Thyssen sowohl<br />
<strong>die</strong> Quart<strong>als</strong>zahlen <strong>als</strong> auch der Ausblick enttäuschten,<br />
fiel der Kursrutsch mit -10,7 % umso<br />
gravierender aus. Daran konnte auch <strong>die</strong> Ankündigung,<br />
<strong>die</strong> verlustreichen amerikanischen Stahlwerke<br />
zu prüfen, nur temporär etwas ändern. Nur<br />
zwei Indexwerte konnten sich behaupten. Heidelberger<br />
Druck (+1,8 %) profitierte von seiner PR-<br />
Offensive rund um <strong>die</strong> Drupa. Bei Wacker Neuson<br />
(+6,5 %) wirkten <strong>die</strong> starken Quart<strong>als</strong>zahlen nach.<br />
07.05.<br />
11.05.<br />
21.05.<br />
Maschinenbau-Aktien-indeX vs DAX 1 Jahr<br />
Maschinenbau-<br />
Aktien-indeX<br />
DAX 30<br />
Maschinenbau-Aktien-indeX<br />
Euro Stoxx<br />
2300<br />
2260<br />
2220<br />
2180<br />
2140<br />
2100<br />
23.04.<br />
Hang Seng TecDax<br />
21000<br />
20400<br />
19800<br />
19200<br />
18600<br />
18000<br />
23.04.<br />
27.04.<br />
07.05.<br />
11.05.<br />
21.05.<br />
Name Indexmitglied<br />
790<br />
780<br />
770<br />
760<br />
750<br />
740<br />
Kurs<br />
(EUR)<br />
10.05.<br />
23.04.<br />
Kurs<br />
(EUR)<br />
17.05.<br />
27.04.<br />
27.04.<br />
Wochen<br />
performance<br />
(in %)<br />
07.05.<br />
07.05.<br />
11.05.<br />
11.05.<br />
Marktkapitalisierung<br />
(in Mio.)<br />
AIXTRON (XET) TecDAX 25,25 26,00 3,0% 2617<br />
BAUER (XET) MDAX 33,92 33,18 -2,2% 568<br />
CENTROTHERM PHTO. (XET) TecDAX 34,60 30,71 -11,2% 650<br />
DEMAG CRANES (XET) MDAX 26,57 25,55 -3,8% 541<br />
DEUTZ (XET) SDAX 4,21 4,33 3,0% 524<br />
DUERR (XET) SDAX 16,90 16,90 0,0% 292<br />
ELEXIS (XET) SDAX 9,41 9,50 1,0% 87<br />
GEA GROUP (XET) MDAX 17,17 17,05 -0,7% 3134<br />
GILDEMEISTER (XET) MDAX 10,53 10,07 -4,4% 459<br />
HEIDELBERGER (XET) MDAX 5,22 5,31 1,7% 415<br />
HOMAG GROUP (XET) SDAX 13,01 14,45 11,1% 227<br />
JENOPTIK (XET) TecDAX 4,40 4,31 -2,2% 246<br />
JUNGHEINRICH (XET) SDAX 15,66 16,93 8,1% 271<br />
SIEMENS (XET) DAX 71,81 73,09 1,8% 66819<br />
KRONES (XET) MDAX 38,41 38,82 1,1% 1226<br />
KUKA (XET) SDAX 10,53 10,15 -3,6% 297<br />
MAN (XET) DAX 60,47 61,15 1,1% 8621<br />
MANZ AUTOMATION (XET) TecDAX 57,45 58,51 1,8% 262<br />
NORDEX (XET) TecDAX 8,90 8,35 -6,2% 558<br />
PFEIFFER VACUUM (XET) TECH. TecDAX 57,75 58,00 0,4% 520<br />
RATIONAL (XET) MDAX 132,00 131,20 -0,6% 1492<br />
ROTH & RAU (XET) TecDAX 25,91 25,36 -2,1% 385<br />
SALZGITTER (XET) DAX 66,91 68,30 2,1% 4105<br />
ROFIN-SINAR TECHS. (XET) TecDAX 16,20 16,87 4,1% 491<br />
KOENIG & BAUER (XET) TecDAX 12,05 12,50 3,7% 204<br />
THYSSENKRUPP (XET) DAX 24,80 25,19 1,6% 12960<br />
TOGNUM (XET) MDAX 13,50 13,63 1,0% 1791<br />
VOSSLOH (XET) MDAX 78,30 78,70 0,5% 1164<br />
WACKER NEUSON (XET) SDAX 8,55 8,40 -1,8% 569<br />
WINCOR NIXDORF (XET) MDAX 51,14 49,67 -2,9% 1643<br />
21.05.<br />
21.05.<br />
Quelle: Datastream, LBBW Research, <strong>Produktion</strong><br />
Bemerkung: Es handelt sich hierbei um XETRA-Schlusskurse vom vergangenen Donnerstag.<br />
Stammdaten zum Index: Anzahl der Werte: 30, Startpunkt 1.1.2000, Startwert 100, Indexart: Preisindex,<br />
Gewichtung: Gleichgewichtung;<br />
Werte <strong>die</strong> nach dem 1.1.2000 notiert sind: Bauer, Centrotherm Phto., Nordex, Wacker Neuson, Wincor Nixdorf,<br />
<strong>Deutsche</strong> Beteiligungen, MTU Aero Engines sowie Schaltbau Holding.<br />
Deutschland: Zugmaschine Europas<br />
LANDSBERG (ILK). Die Wachstumsschere zwischen<br />
Deutschland und Europa klafft weiter auseinander.<br />
Insbesondere Export und Konsumfreudigkeit<br />
im Inland sind dabei <strong>die</strong> tragenden Säulen<br />
des deutschen Wachstums. Die letzten, durchaus<br />
überraschenden Quart<strong>als</strong>zahlen begeisterten unter<br />
anderem Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater:<br />
„Die deutsche Konjunktur ist zur Zeit unkaputtbar.“<br />
Laut Andreas Rees von Unicredit dürften<br />
<strong>die</strong> Exporte nach Spanien und Italien leicht gesunken<br />
sein, während <strong>die</strong> Nachfrage nach deutschen<br />
Produkten vor allem in den USA, Russland und<br />
China kräftig anzog.<br />
Quelle: Destatis; Eurostat © <strong>Produktion</strong><br />
ENERGIE & ROHSTOFFE<br />
Entwicklung Ölpreis /<br />
Barrel (159 l)<br />
120<br />
118<br />
116<br />
114<br />
112<br />
110<br />
108<br />
118,72<br />
23.04.<br />
27.04.<br />
07.05.<br />
11.05.<br />
21.05.<br />
Siemens baut neues<br />
Kraftwerk in Düsseldorf<br />
DÜSSELDORF (DJ/ILK). Siemens hat<br />
den Zuschlag für den Bau eines<br />
Gas- und Dampfturbinenkraftwerkes<br />
in Düsseldorf bekommen. Das<br />
Kraftwerk soll ab 2016 am Standort<br />
Lausward im Düsseldorfer Hafen<br />
besonders umweltschonend Strom<br />
und Fernwärme erzeugen, wie <strong>die</strong><br />
Stadtwerke Düsseldorf mitteilten.<br />
Insidern zufolge könnte der Auftrag<br />
ein Volumen von bis zu 500<br />
Mio Euro haben. Siemens wollte<br />
sich nicht näher dazu äußern.<br />
ROHSTOFFPREISE<br />
Aluminium je Tonne: 2068,20 $<br />
Kupfer je Tonne: 7795,50 $<br />
Gold je Feinunze: 1598,08 $<br />
Silber je Feinunze: 28,71 $<br />
Nickel je Tonne: 13179,32 €<br />
Zinn je Tonne: 15417,58 €<br />
UMRECHNUNGSKURSE<br />
€ 1,28 $ € 69,30 Rupie<br />
€ 101,24 Yen € 39,79 Rubel<br />
€ 8,08 Yuan € 4,33 Zloty<br />
€ 0,80 £ € 297,57 Forint<br />
107,93<br />
KONJUNKTUR UND MÄRKTE<br />
<strong>Deutsche</strong>r Export in<br />
Schwellenländer steigt an<br />
WIESBADEN (DJ/ILK). Die Bedeutung<br />
der EU-Länder <strong>als</strong> Abnehmer<br />
deutscher Waren geht zurück,<br />
während <strong>die</strong> Schwellenländer dazugewinnen.<br />
Der Anteil der deutschen<br />
Ausfuhren in <strong>die</strong> EU sank in<br />
den letzten fünf Jahren von 64,6 %<br />
auf 59,2 %. Dies war nach Angaben<br />
des Statistischen Bundesamts der<br />
niedrigste Stand seit 20 Jahren.<br />
KONJUNKTUR<br />
Wirtschaft legt wieder zu<br />
CLAUS WILK<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
BERLIN. Die deutsche Wirtschaft ist<br />
im ersten Quartal überraschend<br />
kräftig um 0,5% gewachsen. Dieser<br />
Zuwachs gleicht den Rückgang der<br />
Wirtschaftsleistung im Schlussquartal<br />
mehr <strong>als</strong> aus. Nach Auffassung<br />
von Ferdinand Fichtner, Konjunkturchef<br />
des <strong>Deutsche</strong>n Instituts<br />
für Wirtschaftsforschung (DIW<br />
Berlin), dürfte sich <strong>die</strong> spürbare<br />
Belebung fortsetzen.<br />
Fichtner sagte: „Vor allem <strong>die</strong><br />
gute Lage auf dem Arbeitsmarkt<br />
stützt <strong>die</strong> deutsche Wirtschaft: Die<br />
Haushalte profitieren von der gestiegenen<br />
Arbeitsplatzsicherheit<br />
und Lohnzuwächsen, <strong>die</strong> oberhalb<br />
der Inflationsrate liegen werden.<br />
Der private Verbrauch wird das<br />
Branchenbarometer Amerika<br />
US-Industrie legt<br />
stärker <strong>als</strong> erwartet zu<br />
WASHINGTON (DJ/ILK). Die Industrieproduktion<br />
in den USA ist wegen<br />
der guten Nachfrage im April<br />
um 1,1 % gestiegen. Zugleich stieg<br />
<strong>die</strong> Kapazitätsauslastung der Fabriken<br />
auf 79,2 %, wie <strong>die</strong> Federal<br />
Reserve weiter mitteilte. Im Vorfeld<br />
hatten Ökonomen einen Anstieg<br />
der <strong>Produktion</strong> um lediglich<br />
0,6 % prognostiziert.<br />
Wachstum in Deutschland spürbar<br />
anschieben.“<br />
Das deutliche Plus im ersten<br />
Quartal ist jedoch vor allem den<br />
Exporten zu verdanken. Diese haben<br />
wohl vom schwachen Euro<br />
profitiert und – anders <strong>als</strong> <strong>die</strong> kräftig<br />
verteuerten Importe – ordentlich<br />
zugelegt. Weitere deutliche<br />
Impulse vom Außenhandel erwarten<br />
<strong>die</strong> DIW-Konjunkturexperten<br />
aber erst im späteren Verlauf: „Die<br />
anziehende Inlandsnachfrage wird<br />
zunächst <strong>die</strong> Importe stärker steigen<br />
lassen <strong>als</strong> <strong>die</strong> Exporte. Die<br />
Auslandsnachfrage wird wohl erst<br />
im späteren Verlauf spürbar anziehen“,<br />
so Fichtner weiter. Weiter<br />
positiv: Die Industrieproduktion<br />
sowie <strong>die</strong> Neubestellungen im verarbeitenden<br />
Gewerbe zeigen sich<br />
deutlich erholt.<br />
Wirtschaftsentwicklung Marktpotenzial<br />
Importe 2012 Investitionen 2012<br />
Land (reale Veränd. geg. Vorjahr in %)<br />
Argentinien 5,0 7,0<br />
Brasilien 9,2 7,8<br />
Chile 5,0 5,8<br />
Kanada 3,4 6,9<br />
Kolumbien 15,0 10,0<br />
Mexiko 10,0 5,0<br />
Peru 4,5 11,6<br />
USA 3,8 7,2<br />
IT+Telekom<br />
Quelle: Germany Trade and Invest, Bonn © <strong>Produktion</strong><br />
Gute Aussichten locken laut ‚Germany Trade and Invest (GTAI)‘ deutsche Anbieter<br />
von Produkten der Informationstechnik und Telekommunikation auf<br />
den amerikanischen Markt. Insbesondere <strong>die</strong> ‚emerging markets‘ wie Brasilien<br />
und Argentinien dürften dabei hochinteressant sein.<br />
Chinas Industrie<br />
enttäuscht im April<br />
PEKING (DJ/ILK). Chinas Industrie<br />
hat im April <strong>die</strong> <strong>Produktion</strong> nicht so<br />
stark steigern können wie erhofft.<br />
Der Ausstoß wuchs um 9,3 % im<br />
Vergleich zu April 2011. Volkswirte<br />
hatten hingegen einen Zuwachs<br />
um 12,2 % vorhergesagt. Im März<br />
hatten <strong>die</strong> Firmen <strong>die</strong> <strong>Produktion</strong><br />
gegenüber dem Vorjahresmonat<br />
noch um 11,9 % ausgeweitet.<br />
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