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Deutsche Motoren besser als die Norm - Produktion

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14 · F&E · <strong>Produktion</strong> · 24. Mai 2012 · Nr. 21<br />

CARBON-NANOTUBES<br />

Einwandige Nanoröhrchen<br />

PRODUKTION NR. 21, 2012<br />

Forscher des Fraunhofer IWS Dresden stellen mit einem weltweit einmaligen<br />

Verfahren kostengünstig einwandige Kohlensto�nanoröhren<br />

für industrielle Anwendungen her.<br />

DRESDEN (BA). Dank öffentlicher<br />

Förderung durch das BMBF im<br />

Rahmen der „Innovationsallianz<br />

Carbon Nanotubes – CNT“ konnte<br />

das Fraunhofer IWS Dresden ein<br />

speziell für <strong>die</strong> Massenproduktion<br />

von einwandigen Kohlenstoffnanoröhren<br />

geeignetes Verfahren<br />

entwickeln. Die einwandigen Kohlenstoffnanoröhren<br />

werden dabei<br />

während einer gepulsten Lichtbogenverdampfung<br />

von Kohlenstoff<br />

in einem Reaktor erzeugt.<br />

Die Durchmesser der gewonnenen<br />

Kohlenstoffnanoröhren liegen<br />

zwischen 1,0 bis 1,6 nm. Dies ent-<br />

Isotropes Nanovlies aus einwandigen<br />

Kohlenstoffnanoröhren.<br />

Bilder: Fraunhofer IWS Dresden<br />

Der Kongress für Top-Entscheider<br />

Grenzen der Belastbarkeit<br />

■ Rollenverteilung: Wirtschaft und<br />

Politik im 21. Jahrhundert<br />

■ Euro-Rettung:<br />

Wird das Experiment glücken?<br />

■ Orientierungshilfe:<br />

Markt chancen für Maschinenbauer<br />

■ Wachstumsmärkte:<br />

Potenziale in Südamerika<br />

■ Finanzierung:<br />

Kreditzugang unter Basel III<br />

Der Mensch:<br />

Erfolgsfaktor im Unternehmen<br />

■ Arbeitsmarktpolitik: Was bringt den<br />

deutschen Maschinenbau voran?<br />

■ Pisa & Co: Wie gut ist unser<br />

Bildungssystem wirklich?<br />

■ Help yourself: Wie Maschinenbauer<br />

ihren Nachwuchs sichern<br />

■ Herausforderung Demografie:<br />

Erwerbs beteiligung erhöhen,<br />

Zuwanderung gestalten<br />

■ Best Place to Work:<br />

Attraktiver Maschinenbau<br />

Eine Veranstaltung der Partner:<br />

Me<strong>die</strong>npartner: Hauptsponsor:<br />

spricht etwa 1 / 10 000 des Durchmessers<br />

des menschlichen Haares.<br />

Die Röhrenlänge liegt nach der<br />

Herstellung im Bereich mehrerer<br />

Mikrometer. Kohlenstoffnanoröhren<br />

besitzen nach ihrer Herstellung,<br />

in Abhängigkeit ihres Durchmessers,<br />

halbleitende oder metallische<br />

Leitfähigkeit. Das Verhältnis<br />

von halbleitenden zu metallisch<br />

leitenden Kohlenstoffnanoröhren<br />

liegt im Allgemeinen bei zwei Dritteln<br />

zu einem Drittel.<br />

Zugefestigkeit von bis zum<br />

10fachen einer Karbonfaser<br />

Dieses Verhältnis kann jedoch<br />

mit dem am Fraunhofer IWS entwickelten<br />

Verfahren gezielt variiert<br />

werden und stellt eine weitere Besonderheit<br />

des Verfahrens dar. Zudem<br />

haben <strong>die</strong> Kohlenstoffnanoröhren<br />

eine sehr niedrige Defektdichte.<br />

Sie weisen <strong>als</strong>o kaum Störungen<br />

in der hexagonalen Atomanordnung<br />

auf. Das Fraunhofer IWS<br />

ist derzeit eines der wenigen Institute<br />

weltweit, das einwandige Kohlenstoffnanoröhren<br />

im kg-Maßstab<br />

herstellen kann. Für <strong>die</strong> indus-<br />

trielle Massenproduktion erscheint<br />

das Verfahren sehr aussichtsreich.<br />

Das erlaubt <strong>die</strong> Entwicklung attraktiver<br />

Anwendungen auf Basis der<br />

herausragenden elektrischen,<br />

thermischen und mechanischen<br />

Eigenschaften der einwandigen<br />

Kohlenstoffröhren.<br />

Bei metallischen einwandigen<br />

Kohlenstoffnanoröhren liegt <strong>die</strong><br />

zulässige Stromdichte, das heißt<br />

<strong>die</strong> Ladungsträgeranzahl, <strong>die</strong> pro<br />

Zeiteinheit durch einen definierten<br />

Leiter fließen darf, um ein<br />

1000-faches über der des Kupfers.<br />

Die Wärmeleitfähigkeit beträgt etwa<br />

das 15-fache von Kupfer. Der<br />

E-Modul einer einzelnen Kohlenstoffnanoröhre<br />

kann bis zu 5-mal<br />

höher <strong>als</strong> der einer Karbonfaser<br />

sein und ihre Zugfestigkeit kann bis<br />

zum 10-fachen einer Karbonfaser<br />

betragen. Einwandige Kohlenstoffnanoröhren<br />

stellen somit einen<br />

Hochtechnologiewerkstoff dar, der<br />

es Dresdner Forschern möglich<br />

macht, innovative und einzigartige<br />

Produktentwicklungen voran zu<br />

treiben.<br />

Der Forschungsschwerpunkt<br />

des Fraunhofer IWS liegt bei elektronischen<br />

Anwendungen der einwandigen<br />

Kohlenstoffnanoröhren.<br />

Die besonders gute elektrische<br />

Leitfähigkeit der einwandigen<br />

Kohlenstoffnanoröhren sagt ihnen<br />

zum Beispiel ein großes Anwen-<br />

6<br />

Berlin, 23.-24. Oktober 2012 www.maschinenbau-gipfel.de<br />

Sponsoren Aussteller:<br />

dungspotenzial in der Photovoltaik<br />

<strong>als</strong> transparente leitfähige Schichten<br />

voraus. Des Weiteren wird an<br />

der Herstellung elektrisch leitender<br />

Tinten auf der Basis der Kohlenstoffnanoröhren<br />

gearbeitet, <strong>die</strong><br />

zum direkten Drucken von Leiterbahnen<br />

mit handelsüblichen Tintenstrahldruckern<br />

geeignet sind.<br />

Neue Applikationen in<br />

Aktorik und Sensorik denkbar<br />

Marktprognosen gehen von einem<br />

starken Wachstum der <strong>Produktion</strong><br />

von Kohlenstoffnanoröhren<br />

aus. Da seit Jahren auf <strong>die</strong>sem<br />

Gebiet geforscht wird, sind bereits<br />

erste Produkte – insbesondere im<br />

Bereich von Polymerkompositen<br />

für Sportgeräte – auf dem Markt.<br />

Weitere Produktver<strong>besser</strong>ungen<br />

beim Einsatz von Kohlenstoffnanoröhren<br />

<strong>als</strong> Verbundwerkstoff in<br />

Polymerwerkstoffen stehen kurz<br />

vor ihrer Markteinführung. In Verbindung<br />

mit der kostengünstigen<br />

Massenfertigung von einwandigen<br />

Kohlenstoffnanoröhren sind eine<br />

Vielzahl neuer Applikationen im<br />

Bereich Aktorik und Sensorik<br />

denkbar.<br />

Die Herstellung, Funktionalisierung<br />

und Anwendung von Kohlenstoffnanoröhren<br />

ist ein Schwerpunkt<br />

der <strong>die</strong>sjährigen Nanofair,<br />

<strong>die</strong> vom 12. bis 13. Juni im Internationalen<br />

Kongresszentrum Dresden<br />

stattfindet. Experten aus 23<br />

Ländern werden internationales<br />

Nanotechnologie-Know-how vorstellen.<br />

Das vollständige Programm<br />

ist auf der Website www.<br />

nanofair.com verfügbar.<br />

+6_MBG_Anz_249x183.indd 1 07.05.12 12:45<br />

star-deutschland.net<br />

Ein Kohlenstoffnanoröhrenbündel<br />

in der<br />

Längsansicht.<br />

Seite 14 F&E PRO_2012_21.indd 14 16.05.2012 09:16:06<br />

© Jörg Vollmer - Fotolia.com, © Dron - Fotolia.com

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