Deutsche Motoren besser als die Norm - Produktion

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8 · Unternehmen & Märkte · Produktion · 24. Mai 2012 · Nr. 21 ROUND-TABLE Industrie 4.0-Prominenz diskutiert Visionen TINO BÖHLER, SABINE SPINNARKE, PRODUKTION NR. 21, 2012 Prominente Verfechter von Industrie 4.0. trafen sich auf der Hannover Messe. Die Standort-Voraussetzungen beurteilen sie als ideal, beim Thema Kosten kla�en die Meinungen auseinander. HANNOVER. Durch den Einsatz neuer Technologien hat es die deutsche Industrie in der Vergangenheit geschafft, den Produktionsstandort Deutschland zu sichern. Nun gilt es, das ‚Internet der Dinge’ für die sogenannte vierte industrielle Revolution zu nutzen. Doch was genau kann die Industriewelt derart verändern, dass man diese Entwicklungen in die Reihe mit den großen industriellen Revolutionen stellt? In einem von Hannover Messe, VDMA und ZVEI organisierten Round Table diskutierten Experten und Visionäre wie Prof. Fritz Klocke, RWTH Aachen, Prof. Wolf-Dieter Lukas, Bundesministerium für Bildung und Forschung, Prof. Wolfgang Wahlster, Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (KI), Dr. Manfred Wittenstein, Wittenstein AG, und Dr. Dieter Wegener, Leiter Advanced Technologies & Standards bei Siemens, wo wir heute mit Industrie 4.0 stehen. Hier die Key Messages dieses Experten- INNOVATIONSFABRIK Wittenstein: 30 Mi0 Euro-Invest DIETMAR POLL, PRODUKTION NR. 21, 2012 Die Wittenstein AG investiert 30 Mio Euro in ein ressourcenschonendes Mechatronik-Zentrum. Dort sollen Begri�e wie Innovation und Fabrik nicht nebeneinander gestellt, sondern miteinander verschmelzen. IGERSHEIM-HARTHAUSEN. Mit der Innovationsfabrik der Wittenstein AG wird dieser Sinneswandel in die Tat umgesetzt. Bis Mitte 2013 entsteht ein Gebäude, das optimale Bedingungen für Produktionsprozesse in puncto Ressourceneffizienz, Umweltbewusstsein und Arbeitsumgebung bietet: großzügige Büro- und Fertigungsräume mit kurzen Wegen, transparent nach innen und außen, geräusch- und emissionsarm, mithin ökologisch und ökonomisch zukunftsweisend. „Der Maschinenbau und die IT-Welt kommen sich näher. Forschungsteams arbeiten zunehmend interdisziplinär.“ Prof. Fritz Klocke, RWTH Treffs: So sieht Prof. Lukas am Industriestandort Deutschland beste Voraussetzungen für Industrie 4.0 und fordert den nächsten Schritt nun auch zu tun: „Wir müssen IT- Technologien anwenden, auf das, worin wir stark sind: die Produktionstechnik.“ KI-Experte Prof. Wahlster ging bei seiner Analyse noch ein paar Stufen tiefer: „Ein nächster Schritt ist die Vernetzung und Kommunikation über IP-Protokolle per Funk. Der Feldbus wird abgelöst durch das IP-Protokoll.“ Der notwendige Forschungsaufwand sei allerdings sehr hoch. Prof. Klocke weist auf die Möglichkeiten die diese Technologie eröffnet: „Fabrik 4.0 ermöglicht eine indivi- Der Neubau mit einer Grundfläche von 133 mal 90 Metern, dreigeschossig und 14 Meter hoch, entsteht direkt neben dem Hauptsitz. Mit rund 18 000 m 2 Grundrissfläche ist der Gebäudekomplex aus Naturstein und Glasfassade in etwa so groß wie die bislang bestehenden sechs Produktionshallen und bietet Platz für 500 Mitarbeiter. Bereits im Herbst soll Richtfest gefeiert werden. Der neue Gebäudekomplex schafft die Der Spatenstich für die Innovationsfabrik am 30. April setzt die Bautätigkeit der Wittenstein AG am Standort Igersheim-Harthausen fort. Bild: Wittenstein „Deutschland ist die letzte echte Industrienation. Forschung und Industrie sind hervorragend verzahnt. “ Prof. Wolf-Dieter Lukas, BMBF „Die IT-Kosten werden eine wesentliche Rolle spielen, Personalkosten ebenfalls“ Dieter Wegener, Advanced Technologies, Siemens dualisierte Produktion ohne die Kosten der Massenproduktion zu übersteigen.“ Siemens und Wittenstein haben bereits erste Praxiserfahrungen mit Fabrik 4.0. gemacht. „Wir sind das einzige Unternehmen, das die virtuelle und reale Fertigungswelt unter einem Dach miteinander verbindet. Kein Unternehmen ist auf diesem Feld weiter fortgeschritten als Siemens“, so Wegener. Aber auch Wittenstein berichtet von ersten Erfahrungen: „Ich habe eine neue Demofabrik mitten in ein Ballungszentrum im Raum Fellbach gebaut und integriere hier Schritt für Schritt Komponenten der Fabrik 4.0.“ Beim Thema Kos- räumlichen Voraussetzungen für weiteres Wachstum der Unternehmensgruppe. Die 30 Mio Euro-Investition trägt zum einen der positiven Geschäftsentwicklung in der Vergangenheit Rechnung und stellt zum anderen die baulichen Weichen für weiteres Wachstum. „Wir haben in den letzten Jahren die Weichen gestellt, um weltweit weiter zu wachsen. Die Wittenstein-Gruppe gehört in ihrer Branche international zu den Besten und steht für Innovationen auf dem Gebiet der mechatronischen Antriebstechnik. Unser Ziel ist der weitere Ausbau zum globalen Mechatronikkonzern“, so Dr. Manfred Wittenstein, Vorstandsvorsitzender der AG, „dafür suchen wir vernünftige und kluge Antworten für die künftigen Anforderungen der Produktion.“ In der Praxis bedeutet dies für das Innenleben der Innovationsfabrik, dass die Entwicklungs-, Vertriebs- und Produktionsbereiche mehrerer mechatronischer Unternehmenseinheiten räumlich eng miteinander verzahnt sind. Alle Prozesspartner, sprich Ingenieure, Vertriebsmitarbeiter und Werker, arbeiten nah beieinander. Eine fruchtbare Nähe, weil sie Schnittstellen optimiert und Beziehungsintelligenz kreiert. Und in Folge beispielsweise Entwicklungszeiten halbiert. ten und Wettbewerbsfähigkeit sind sich die Experten allerdings nicht ganz einig: „Die IT-Kosten werden eine wesentliche Rolle spielen, Personalkosten ebenfalls“, meint Wegener. Ähnlich sieht es Wittenstein: “Es wird eine Wechselwirkung geben: zwar werden die IT- Kosten steigen, durch globale Logistik-Ketten und übergreifende Prozesse aber wird der Materialeinsatz sinken und die höheren IT-Kosten ausgleichen.“ KI-Experte Wahlster allerdings schätzt die IT-Kosten als weniger gravierend ein – schließlich würden offene Standards genutzt werden: „Durch Fabrik 4.0. werden die Produktionskosten sinken, da wir KUNSTSTOFFERZEUGUNG Mehr Produktion und mehr Umsatz PRODUKTION NR. 21, 2012 “Durch Fabrik 4.0. werden die Produktionskosten sinken, da wir offene IT-Standards nutzen können.“ Prof. Wolfgang Wahlster, DFKI FRANKFURT AM MAIN (BA). Nach einem guten Kunststoffjahr 2011 blicken die Kunststofferzeuger in Deutschland nun „realistisch und optimistisch“ nach vorne, so Dr. Wolfgang Hapke, der Vorsitzende von PlasticsEurope Deutschland e.V. Das Vorkrisenniveau sei um einen Hauch überschritten worden. Es sehe aber so aus, als lege die Branche nach erfolgreicher Aufholjagd nun eine Wachstumspause ein. Entsprechend rechne er für das laufende Jahr 2012 mit einem Wachstum in der Größenordnung des Wachstums des Bruttoinlandsproduktes. Die Produktion von Kunststoff in Deutschland stieg 2011 um 1,4 % auf 20,7 Mio t, der Umsatz der Kunststofferzeuger im gleichen Zeitraum auf 25,3 Mrd Euro, ein Plus von 7,5 %. Der Umsatzzuwachs im Inland war mit 9,8 % „Wir Mittelständler meistern die Integration neuer Technologien schneller als anderswo.“ Dr. Manfred Wittenstein, Wittenstein AG, offene IT-Standards nutzen können.“ Über den Zeitrahmen waren sich alle Diskussionspartner einig: Es wird keine Big Bang geben, sondern - wie Manfred Wittenstein ausführte – eine step-by-step-Integration der Komponenten von Industrie 4.0. Bis eines Tages Cyber- Physische Systeme - also verteilte, miteinander vernetzte intelligente Objekte, die eingebettete Systeme mit internetbasierten Funktechnologien vernetzen - Material-, Güter-, und Informationsflüsse regeln. Produkte steuern dann ihren Fabrikationsprozess selbst und übernehmen ihre eigene Qualitätskontrolle. Die Kunststoffindustrieverzeichnet erneut einen Zuwachs. In der Zukunft will sie ein noch besseres Image in der Bevölkerung erreichen. Bild: Alterfalter - Fotolia deutlich größer als im Ausland (5,8 %). Der Export verzeichnete 2011 in der Menge gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 2,5 % auf 11,9 Mio t, bei einem wertmäßigen Anstieg um 8,3 %. Der Import verharrte 2011 mit 8,4 Mio t auf dem Vorjahresniveau bei einer Steigerung des Wertes um 13,3 Prozent auf 14,5 Mrd. Euro. Positive Signale gibt es auch in der Beschäftigung. 2011 waren fast 38 000 Menschen in der Kunststofferzeugung tätig, ein Anstieg um 3,1 %. „Das unterstreicht aus meiner Sicht einmal mehr, dass die Kunststoffindustrie eine Branche mit Zukunft ist, nicht nur für die Unternehmen, sondern auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Dr. Hapke. Für die Zukunft sieht er eine wichtige Aufgabe darin, die Akzeptanz, die Kunststoff und die Kunststoffindustrie in der Bevölkerung genießen, zu erhalten und auszubauen. Seite 08 Unternehmen & Märkte PRO_2012_21.indd 8 16.05.2012 11:04:07
CHINA-CORNER ContiTech baut F&E in China aus PRODUKTION NR. 21, 2012 HANNOVER/CHANGHU (KK). China zählt für ContiTech zu den wichtigen Zukunftsmärkten. 2011 hat ContiTech in China einen Umsatz von 220 Mio Euro erwirtschaftet – nahezu die Hälfte des gesamten Asienumsatzes. „Wir bieten Hightechprodukte aus Kautschuk und Kunststoff, die unsere chinesischen Industriepartner bei der Lösung von Fragen rund um die Themen Mobilität, Energiegewinnung, Energieeffizienz und Umweltschutz unterstützen“, sagt Junsheng Liu, General Manager von ContiTech in China. „Unsere Kunden profitieren dabei von unserer lokalen Produktion sowie unseren Vertriebs- und Serviceeinrichtungen vor Ort.“ Changhu: Für 2012 plant ContiTech Vibration Control dort den Bau eines Entwicklungszentrums. Bild: ContiTech ContiTech schreibt in China seit über 30 Jahren Erfolgsgeschichte. Von zehn Produktionsstätten aus beliefert das Unternehmen heute seine Kunden. Dazu zählen Unternehmen der Automobilindustrie, des Maschinen- und Anlagenbaus, des Bergbaus, der Druckindustrie sowie der Schienenverkehrsbranche. Das Unternehmen, das seine chinesische Zentrale in Shanghai unterhält, produziert mit rund 2 200 Mitarbeitern lokal Komponenten und Systeme wie Schlauchleitungen, Schwingungselemente, Luftfedern, Oberflächenmaterialien, Förderbänder, Antriebsriemen und technische Stoffe. Die große Dynamik des Marktes bewirkt zudem, dass ContiTech in den letzten Jahren vermehrt Forschungs- und Entwicklungsabteilungen in China aufgebaut hat. Ziel ist es, die Bedürfnisse der chinesischen Kunden noch individueller und – was wichtig für diesen Markt ist – vor allem zügig zu befriedigen. So hat ContiTech Vibration Control 2011 am Standort Changshu ein zehnköpfiges F&E-Team aufgebaut. Im Mai wird zudem auf dem Werksgelände mit dem Bau eines fast 2 000 Quadratmeter großen F&E-Zentrums begonnen, das im Herbst 2012 eingeweiht wird. Shanghai/Boy (kk): Erfolgreich verlief die Kunststoffmesse ‚Chinaplas‘ in Shanghai für den Hersteller von Spritzgießautomaten BOY aus Neustadt-Fernthal. Seit der Einführung des servomotorischen Pumpenantriebs im Jahr 2008 entscheiden sich immer mehr Anwender für diese energieeffiziente Antriebstechnik der BOY-E-Baureihe. Da das Thema Energieeinsparen zunehmend die Hersteller in China bewege, sei das Interesse groß gewesen, so das Unternehmen. In China betreibt BOY zwei Vertretungen und Verkausbüros. Foto: BOY an initiative of 24. Mai 2012 · Nr. 21 · Produktion · Unternehmen & Märkte · 9 Peking/Vw (kk): Das ‚People’s Car Project’ von Volkswagen ist in China ein Erfolg. Mit 33 Mio Website-Besuchern und über 119 000 eingereichten Ideen übertrifft das in China vor elf Monaten gestartete ‚People’s Car Project’ (PCP) alle Erwartungen, so der Konzern. Drei der von den Nutzern auf einer Online-Plattform entworfenen und von VW weiterentwickelten Fahrzeug- und Technologiekonzepte wurden auf der ‚Auto China 2012‘ vorgestellt: Das ‚Hover Car‘, ‚Music Car‘ und ‚Smart Key‘. Mit dem umweltfreundlichen Stadt-Modell ‚Hover Car’, einem schwebenden Zweisitzer, präsentiert VW ein Fahrzeug, das sich in der Zukunft emissionsfrei über elektromagnetische Straßennetze fortbewegen könnte. Dem Wunsch vieler Chinesen nach individuellem Automobildesign verleiht das ‚Music Car’ Ausdruck. Ausgestattet mit organischen Leuchtdioden, verändert sich die Außenfarbe des ‚Music Cars’ (Foto l.: VW) entsprechend der Musikauswahl des Fahrers. Das Auto wird damit mehr denn je zum ‚Fashion Statement’ für junge Fahrer. Der sogenannte ‚Smart Key’ greift die Entwicklung hin zur stärkeren Integration von Online-Technologien im Fahrzeug auf: Der 9 mm schmale Schlüssel ist ausgestattet mit einem Touchscreen-Display, das den Fahrer über das Netzwerk u.a. mit Infos zu Tankinhalt, Klimabedingungen und Sicherung des Autos versorgt. Milliarden Tonnen an CO2 sparen. Hocheffiziente, flüsterleise Motoren. Was ist machbar? Und vor allem wie? Nur zwei der Fragen unserer Zeit, für die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus Lösungen anbieten. Lösungen, die wirtschaftlich, ökologisch und gesellschaftlich langfristig sinnvolle Konzepte ermöglichen. Jetzt zu erkennen an BLUecoMPETENCE – der Nachhaltigkeitsinitiative des VDMA. www.bluecompetence.net vdm_11_033_az_A4_Produktion_RZ_PSO_LWC_Standard.indd 3 24.10.11 17:12 Seite 09 Unternehmen & Märkte PRO_2012_21.indd 9 16.05.2012 09:32:25
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Seite 3 und 4: MEDIZINTECHNIK Carl Zeiss Meditec w
Seite 5 und 6: WERKZEUGMASCHINEN Inlandsnachfrage
Seite 7: Seite 07 Unternehmen & Märkte PRO_
Seite 11 und 12: TELESERVICEMODUL Koordinieren und
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Seite 17 und 18: SOFTWARE Tool für Federberechnung
Seite 19 und 20: SCHRAUBENSICHERUNG Klebstoffe wider
Seite 21 und 22: INDUSTRIE-PC IPC auf Nachhaltigkeit
Seite 23 und 24: MIKROSKOP Fortgeschrittene Analysen
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