Deutsche Motoren besser als die Norm - Produktion
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28 · Praxis · <strong>Produktion</strong> · 24. Mai 2012 · Nr. 21<br />
GIESSTECHNIK<br />
Mehr Effizienz, weniger Emissionen<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
Mit dem Verfahren ‚High E�ciency<br />
Furnace‘ ver<strong>besser</strong>t Linde <strong>die</strong><br />
Energiee�zienz und Emissionswerte<br />
von Gießerei-Schachtöfen<br />
beim Armaturen- und Rohrhersteller<br />
Düker.<br />
DÜSSELDORF (RM). Das Verfahren<br />
reichert rückgeführtes Gichtgas<br />
mit reinem Sauerstoff an. Erste Ergebnisse<br />
einer Test-Installation haben<br />
<strong>die</strong> Erwartungen hinsichtlich<br />
deutlicher Energie-Einsparungen<br />
und entsprechend ver<strong>besser</strong>ter<br />
Emissionen erfüllt.<br />
Strengere rechtliche Vorgaben<br />
und zunehmende Vorbehalte der<br />
Anwohner beispielsweise gegenüber<br />
Geruchsemissionen stellen<br />
Betreiber von Schachtöfen vor Herausforderungen.<br />
Mit dem Inkrafttreten<br />
von Phase III des European<br />
Union Emission Trading System<br />
(EU ETS) im Jahr 2013 dürfte der<br />
<strong>die</strong>sbezügliche Innovationsdruck<br />
weiter zunehmen.<br />
Für Düker in Karlstadt/Main war<br />
<strong>die</strong>s der Anlass, bei der Umrüstung<br />
seiner Kupolofenanlagen den Prozess<br />
durch <strong>die</strong> Anreicherung mit<br />
reinem Sauerstoff zu intensivieren<br />
und in Bezug auf <strong>die</strong> Gaswirtschaft<br />
entlasten. Als Anbieter technischer<br />
Gase stellt Linde Erfahrungen und<br />
Lösungen bereit. Beim angewandten<br />
Verfahren „High Efficiency<br />
Furnace (HEF)“ ist der Sauerstoff<br />
das Medium, um Gichtgas der<br />
Schmelzzone zuzuführen.<br />
Die Grundlage dafür bildet <strong>die</strong><br />
Sauerstofftechnik Highjet TDI von<br />
Linde, <strong>die</strong> seit ihrer Einführung in<br />
35 Heiß- und Kaltwind-Kupolöfen<br />
zum Einsatz kommt. Dabei wird<br />
reiner Sauerstoff über Lavaldüsen<br />
PRODUKTION NR. 21, 2012<br />
und eine spezielle Mischkammer<br />
eingebracht, um einen Teil des<br />
Primärwindes abzusaugen und <strong>als</strong><br />
Injektorwind mit dem Sauerstoff<br />
über eine Lanze einzublasen. Dieser<br />
von der Primärwindmenge abgetrennte<br />
Anteil (Injektorwind)<br />
wird über den entstehenden Unterdruck<br />
geregelt angesaugt.<br />
Mit der Einstellung des Injektorwindanteils<br />
über eine Regelklappe<br />
ergeben sich verschiedene Sauerstoffanreicherungen<br />
und entsprechend<br />
hohe Austrittsgeschwindigkeiten<br />
aus der TDI-Einrichtung in<br />
Bei der Herstellung von Grundsto�en für <strong>die</strong> Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />
ist höchste Reinheit und ein GMP-gerechtes Produzieren<br />
geboten. Einwandfrei ge�lterte Luft und sicher funktionierende<br />
Schleusen für Personen und Material sind wichtige Voraussetzungen<br />
für <strong>die</strong> Erfüllung <strong>die</strong>ser <strong>Norm</strong>en. Die Kirsch-Pharma GmbH setzt daher<br />
Reinraum-Spezialtore von Efa�ex ein.<br />
Bei der Sauerstofftechnik Highjet TDI wird reiner Sauerstoff über Lavaldüsen<br />
und eine spezielle Mischkammer eingebracht, um einen Teil des Primärwindes<br />
abzusaugen und <strong>als</strong> so genannten Injektorwind mit dem Sauerstoff über<br />
eine Lanze einzublasen. Bild: Linde AG<br />
t anbieten zu können. Für <strong>die</strong> <strong>Produktion</strong><br />
heißt das jedoch, dass zur<br />
gleichen Zeit verschiedene Produkte<br />
im Werk hergestellt oder<br />
abgefüllt werden. Das bedeutet,<br />
dass jeder <strong>Produktion</strong>s- oder Abfüllbereich<br />
eingehaust, <strong>als</strong>o streng<br />
voneinander getrennt sein muss,<br />
um Kreuzkontaminationen auszuschließen.<br />
Dabei werden <strong>die</strong><br />
EU-GMP-Richtlinien (Good Manufacturing<br />
Practice) eingehalten.<br />
Hier kommen <strong>die</strong> speziellen<br />
Reinraumtore ins Spiel. Sie sind in<br />
der Beschickung der <strong>Produktion</strong>sräume<br />
und vorwiegend <strong>als</strong> Schleusentore<br />
integriert. Durch <strong>die</strong>se<br />
Schleusen wird Material in <strong>die</strong><br />
<strong>Produktion</strong>sbereiche und wieder<br />
heraus gebracht. Werden Geräte<br />
und <strong>Produktion</strong>sbedarf einge-<br />
<strong>die</strong> Schmelzzone. Der verbleibende<br />
Restprimärwind gelangt mit<br />
deutlich geringerer Menge und<br />
Geschwindigkeit in den Bereich<br />
der Schmelzzone.<br />
Auch der HEF-Test-Kupolofen,<br />
ein Heißwindofen mit einer Kapazität<br />
von ca. 10 t/h, wurde im ersten<br />
Projektschritt mit der speziellen<br />
Sauerstofftechnik ausgestattet – allerdings<br />
unter neuen Vorzeichen:<br />
Der Sauerstoff reichert hier nicht<br />
den Wind, sondern rückgeführtes<br />
Gichtgas an. Ein Teil des heißen<br />
Gichtgases wird aus der Untergicht<br />
abgesaugt und dann erneut in den<br />
Ofen eingedüst. Neben einer optimierten<br />
Ausnutzung der thermischen<br />
Energie wird so auch <strong>die</strong><br />
technische Nachverbrennung ver<strong>besser</strong>t.<br />
Rohstoffverbrauch und<br />
Abgase reduzieren sich.<br />
Vor der Eindüsung in den Ofen<br />
wird das aus Kohlenmonoxid (CO),<br />
Kohlendioxid (CO 2 ) und Stickstoff<br />
(N 2 ) bestehende Gas in einer<br />
Mischkammer mit reinem Sauerstoff<br />
aus einer Tankversorgung angereichert.<br />
Das Gasgemisch gelangt<br />
dann über drei wassergekühlte<br />
Kupferdüsen direkt in das Koksbett.<br />
Diese sind deutlich kleiner<br />
ausgelegt <strong>als</strong> <strong>die</strong> bisherigen Winddüsen,<br />
weil sich durch den geringeren<br />
Stickstoff-Anteil <strong>die</strong> Gasvolumenströme<br />
insgesamt deutlich<br />
reduzieren. Durch regelmäßige<br />
Spülungen mit reinem Stickstoff<br />
und eine zusätzliche Sicherheitsfunktion<br />
sind Gichtgas und Sauerstoff<br />
vor der Mischung zuverlässig<br />
voneinander getrennt.<br />
Versuchsreihen unter <strong>Produktion</strong>sbedingungen<br />
belegten wirtschaftliche<br />
Einsparungspotenziale<br />
Solche Schnelllauf- Rolltore für den Reinraumbereich erreichen wegen ihrer<br />
geschlossenen Behangführung hohe Dichtigkeitswerte. Bild: Efaflex GmbH<br />
sowie ver<strong>besser</strong>te Emissionswerte<br />
für das HEF-Verfahren:<br />
▶ Reduzierter Koksbedarf: Bereits<br />
in der ersten Stufe der Verfahrensentwicklung<br />
konnte eine Koksersparnis<br />
von über 25 % nachgewiesen<br />
werden (