100 Jahre „Fresena“ – hier wohnten die Stars Wangerooge plant ...
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08<br />
Nach dem Krieg bei Null wieder angefangen<br />
Fortsetzung von Seite 7<br />
„Anni“ Haase war <strong>die</strong> jüngste<br />
Tochter des Erbauers C. P.<br />
Freese. Sie hatte Richard Haase<br />
im Ersten Weltkrieg auf der<br />
Insel kennen gelernt. Er war vor<br />
Kriegsausbruch 1914 als Oberbootsmannsmaat<br />
nach <strong>Wangerooge</strong><br />
gekommen und als Ausbilder<br />
bei dem im Hotel Hanken<br />
einquartierten Seewehrzug eingesetzt.<br />
1917 hatten Richard<br />
und Anni Haase geheiratet.<br />
Die Haases führten das Hotel<br />
zu neuen Glanzzeiten. Sie renovierten<br />
und modernisierten,<br />
rüsteten alle Zimmer mit fließendem<br />
kalten und warmen<br />
Wasser aus, machten es zu<br />
einem „modernen<br />
Haus der<br />
guten Gesellschaft“.<br />
Dann<br />
machte der<br />
Zweite Weltkrieg<br />
einen<br />
Strich durch alle<br />
weiteren Pläne.<br />
Der einzige<br />
Sohn Günter<br />
des Ehepaares<br />
wurde als 24jährigerNachtjäger<br />
über<br />
Schwäbisch-<br />
Hall abgeschossen<br />
und getötet,<br />
das Hotel<br />
durch <strong>die</strong> alliierten<br />
Bomben am 25. April 1945<br />
schwer beschädigt.<br />
Unverdrossen begannen Richard<br />
und Anni Haase mit dem<br />
Wiederaufbau und der Renovierung<br />
ihres Hotels, bereits 1946<br />
stand es <strong>–</strong><br />
leicht verändert<br />
in der<br />
Dachkonstruktion<br />
<strong>–</strong> wieder<br />
in alter<br />
Pracht. Im<br />
September<br />
1953 verstarbRichardHaase,<br />
Anni Haase <strong>–</strong> gelernte und<br />
leidenschaftliche Hoteliere und<br />
Gastronomin <strong>–</strong> stand allein vor<br />
der großen Aufgabe, das Hotel<br />
weiter zu führen. Sie fand Unterstützung<br />
in dem jungen Günter<br />
Der <strong>Wangerooge</strong>r Horst Schneider war im „Hotel Fresena“ der gute Geist, im<br />
Sommer beförderte er das Gepäck der Hausgäste. FOTO: DER<br />
Matetzki. Er war im<br />
Mai 1945 auf <strong>die</strong><br />
Insel gekommen,<br />
hatte im dem Hotel<br />
gegenüber liegenden<br />
Elektrobetrieb<br />
Voss Arbeit gefunden.<br />
Nach dem Tod<br />
ihres Mannes nahm<br />
Anni Haase den jungen<br />
Günter Matetzki<br />
an Sohnes statt an. Er führte<br />
als Geschäftsführer das „Hotel<br />
Fresena“ zur neuen Blüte.<br />
Bis zum Ende der 1970er-<br />
<strong>Jahre</strong>. Dann wurde beiden klar,<br />
dass <strong>die</strong> Zeit der familiär ge-<br />
Ihnen geht es gut?<br />
Bauen Sie mit Werbung den Vorsprung aus.<br />
Wirtin Anni Haase.<br />
führten Hotels <strong>die</strong>sen<br />
Stils keine Zukunft<br />
mehr hat. Zum<br />
<strong>Jahre</strong>sbeginn 1979<br />
wurde das Haus an<br />
den Caritas-Verband<br />
Dortmund verkauft.<br />
Aus dem „Hotel“ Fresena<br />
wurde das<br />
FOTO: PRIVAT „Haus“ Fresena, genutzt<br />
als Erholungsort<br />
für Senioren, Familien und<br />
Mutter- und Kindkuren. Als der<br />
Caritas-Verband 1990 das größere<br />
Haus „Hotel Germania“ an<br />
der östlichen oberen Strandpromenade<br />
erwarb, kaufte das<br />
Ehepaar Bunte das <strong>„Fresena“</strong><br />
und baute es so um, wie es heute<br />
genutzt wird. Seine Fassade<br />
steht unter Denkmalschutz.<br />
Anni Haase verstarb am 9.<br />
September 1997 im Alter von<br />
103 <strong>Jahre</strong>n in einem Bremer<br />
Seniorenheim, Günter Matetzki<br />
setzte seinem Leben im Januar<br />
1986 am Ostende <strong>Wangerooge</strong>s<br />
selbst ein Ende.<br />
Hermann-Josef und Renate<br />
Bunte haben sich inzwischen<br />
auf <strong>Wangerooge</strong> noch mehr engagiert.<br />
Seit Anfang 2011 besitzen<br />
sie das „Haus am Dorfbrunnen“.<br />
Auch das ist ein historisches<br />
Haus. Erbaut 1905 als<br />
Posthaus wurde es später <strong>–</strong> als<br />
der Bahnhof noch dort stand,<br />
wo es heute in den Rosengarten<br />
geht <strong>–</strong> Bahnhofs-Hotel,<br />
nach dem Krieg war es das<br />
„Zentral Hotel“. Jetzt beherbergt<br />
es neben Apartments ein<br />
Büro zur Vermietung von Ferienwohnungen<br />
und das Restaurant<br />
„Pane e Vino“.