Selbsthilfegruppen - Selbsthilfekontaktstelle Rosenheim - SeKoRo
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24 S e l b s t h i l f e g r u p p e n<br />
Selbsthilfegruppe Rheuma Wasserburg<br />
Hallo Gelenke, hallo Muskeln, wie ich fühle seid ihr alle<br />
da ....<br />
Ein kurzer Tatsachenbericht oder Aufklärung tut Not:<br />
6.30 Uhr, der Wecker klingelt, schwungvoll schlage ich die<br />
Bettdecke zurück und hüpfe aus dem Bett, flink wird<br />
geduscht und Zähne geputzt. Dann ein gutes Frühstück,<br />
schnell rein in die Jacke schlüpfen, hastig knöpfen, rein ins<br />
Auto und ab in die Arbeit.<br />
Tja, solch ein Tagesanfang wäre für einen an Rheuma erkrankten<br />
Menschen ein Traumstart. Die Wirklichkeit sieht<br />
anders aus. Nachdem der Wecker mich aus dem Schlaf<br />
geklingelt hat, werden erstmal durch sanftes Dehnen und<br />
Strecken die Muskeln und Gelenke einigermaßen geschmeidig<br />
gemacht, wobei ich mir dabei schon Gedanken mache,<br />
wie ich mich heute am besten aus dem Bett erhebe. Stehe<br />
ich dann endlich, ist die erste Hürde schon geschafft.<br />
Der Weg ins Badezimmer ist heute wieder besonders mühsam<br />
und das Duschen und Zähneputzen ging doch gestern<br />
auch besser. Die Zeit vergeht wie im Fluge und eigentlich<br />
müsste ich in 20 Minuten schon auf dem Weg zur Arbeit sein<br />
– aber die Gelenke streiken mal wieder. Das gute Frühstück<br />
fällt aus, dafür ein kleines Stückchen Brot damit die tägliche<br />
Schmerztablette nicht auf den leeren Magen knallt, der sonst<br />
wieder den ganzen Tag beleidigt ist.<br />
So, oder so ähnlich sieht der Tagesanfang vieler Rheumatiker<br />
aus. Gerne würde man wie ein Reh aus dem Bette hüpfen,<br />
aber die Krankheit lässt es nicht zu. Morgensteifigkeit<br />
und Unwohlsein durch die starken Medikamente verhindern<br />
den „guten Start in den Tag“.<br />
Für einen Rheumatiker ist jeder Tag eine neue Herausforderung.<br />
Arbeiten, die man gestern noch mühelos erledigen<br />
konnte, können heute nur unter größten Schmerzen getan<br />
werden. Gestern ging das Haare föhnen wie von selbst und<br />
heute muss ich meine Phantasie bemühen, da der Schmerz<br />
in der Schulter es nicht zulässt, den Föhn nur annähernd<br />
Richtung Kopf zu bewegen.<br />
Aber egal eine Portion Humor gehört auch dazu und man ist<br />
ja flexibel und das muss der Rheumatiker im Alltag auch<br />
sein. Angefangen von Strümpfe anziehen, Schnürsenkel binden,<br />
Butter auf die Semmel streichen, über Türschlüssel<br />
bewegen, schwere Eingangstüren (häufig bei Behörden vorzufinden)<br />
bewegen, Treppen steigen, bis hin zu Telefontasten<br />
drücken, die Buchseite umblättern usw. usw. Aber wie<br />
schon erwähnt, man ist flexibel, ideenreich und nicht so<br />
schnell kaputt zu kriegen.<br />
Auf einen Blick:<br />
Gruppe: Rheuma-Liga Wasserburg<br />
Kontakt: Elisabeth Friesinger<br />
08076–1541<br />
geiger.schleefeld@t-online.de<br />
Treffpunkt: AOK Wasserburg<br />
Penschabaustr. 3<br />
83512 Wasserburg<br />
14.00 – 15.00 Uhr<br />
jeden 1. Donnerstag im Monat<br />
Große Hilfe finden Rheumakranke Menschen im Austausch<br />
mit anderen Betroffenen. Die Deutsche Rheuma-Liga bietet<br />
hierfür die Gelegenheit. Sie ist eine der größten Selbsthilfeorganisationen<br />
im Gesundheitswesen. Angebote der Hilfe<br />
und Selbsthilfe, Aufklärung in der Öffentlichkeit und die<br />
Vertretung der Interessen Rheumakranker gegenüber Politik,<br />
Gesundheitswesen und Öffentlichkeit sowie die Förderung<br />
von Forschung sind vorrangige Aufgaben der Organisation.<br />
Die Deutsche Rheuma-Liga bietet Hilfe für junge Rheumatiker,<br />
Eltern mit einem Rheumakranken Kind, Mittleres Alter<br />
sowie ältere Menschen mit Rheuma an.<br />
In örtlichen Arbeitsgemeinschaften führen Übungsleiter mit<br />
Sonderausbildung für Rheumakranke, die wichtige<br />
Warmwasser- und Trockengymnastik durch und beantworten<br />
mit fachlicher Kompetenz Fragen zur Therapie. Infoabende<br />
mit Vorträgen von Fachärzten, Krankenkassen, Alternativmedizin,<br />
Sozialrecht, Neuerungen bei Hilfsmitteln usw. halten<br />
Mitglieder und Interessierte auf dem neuesten Stand im<br />
Gesundheitswesen. Aber auch die Teilnahme am gesellschaftlichen<br />
Leben spielt für einen Rheumakranken eine<br />
große Rolle. Organisierte Bäder- und Theaterfahrten,<br />
Jahreszeitfeste und Ausflüge an denen auch gehbehinderte<br />
Menschen teilnehmen können werden von den Arbeitsgemeinschaften<br />
organisiert.