Seite 4 Prof. Dr. Bernhard Liedtke,
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Familie Schönheit<br />
Viele Menschen haben<br />
das Bedürfnis, Vorsorge zu<br />
treffen und ihre Belange zu<br />
regeln für den Fall, dass sie<br />
dies eines Tages nicht mehr<br />
alleine können. Dennoch fällt<br />
es oft schwer, den richtigen<br />
Zeitpunkt und die richtige<br />
Form zu finden. Der folgende<br />
Bericht möchte gerne<br />
anhand von drei Beispielen<br />
in das Thema einführen<br />
und Hilfestellung bieten.<br />
Beispiel eins<br />
Der zwanzigjährige Sohn fährt<br />
wie jeden Tag mit dem Linienbus<br />
zur Arbeit. Eines Morgens<br />
verunglückt der Bus aus ungeklärten<br />
Gründen und stürzt<br />
eine Böschung herab. Der Sohn<br />
erleidet schwere Verletzungen<br />
und ist über Wochen nicht ansprechbar.<br />
Die Eltern sind voller<br />
Sorge um ihren Sohn, kümmern<br />
sich um ihn und wollen alles Erforderliche<br />
für ihn regeln. Rechtlich<br />
ist das Kind volljährig. Wenn<br />
die Eltern in dieser Situation<br />
keine Vollmacht ihres Kindes in<br />
Dem Arbeitsleben<br />
entspannt<br />
Adieu sagen<br />
Tipps zum sorgenfreien<br />
Eintritt ins<br />
Rentenalter<br />
Die Sicherung des eigenen<br />
Lebensabends bringt viele<br />
Menschen um den Schlaf.<br />
Wer jedoch mit den richtigen<br />
Ratgeber zur Vorsorge • Tipps zum Eintritt in das Rentenalter<br />
Wer klug ist, sorgt vor.<br />
Vorsorgevollmacht<br />
und Betreuungsrecht<br />
VON THEO JAKOBS<br />
Händen haben, können sie sich<br />
nicht als rechtliche Vertreter ihres<br />
Kindes ausweisen und können<br />
demnach auch keine Entscheidungen<br />
für ihr Kind treffen.<br />
In dieser Situation muss dann<br />
der Amtsrichter einen gesetzlichen<br />
Betreuer für den jungen<br />
Erwachsenen bestellen, der die<br />
erforderlichen Entscheidungen<br />
trifft. In der Regel werden dann<br />
die Eltern zu Betreuern bestellt.<br />
Beispiel zwei<br />
Ein Ehepaar, beide Mitte 50, ist<br />
über 30 Jahre verheiratet und<br />
hat zwei erwachsende Kinder.<br />
Der Ehemann erleidet völlig<br />
überraschend einen Herzinfarkt<br />
und wird auf der Intensivstation<br />
behandelt. Die Ehefrau und die<br />
Kinder sind sehr besorgt und<br />
wollen sich um die Belange des<br />
Ehemannes bzw. des Vaters<br />
kümmern. Nach der ärztlichen<br />
Notversorgung müssen in den<br />
nächsten Tagen und Wochen<br />
wichtige medizinische Entscheidungen<br />
getroffen werden wie z.<br />
B. Operationen am Herzen und<br />
das Legen von Bypässen. Eine<br />
wichtige Frage des behandelnden<br />
Chirurgen wird sein: „Hat<br />
Informationen gerüstet ist und<br />
beizeiten vorsorgt, kann dem<br />
Ruhestand beruhigt entgegensehen.<br />
Die Vorbereitung<br />
aufs Rentenalter sollte mit<br />
der Überprüfung der persönlichen<br />
Finanzlage beginnen.<br />
Wie eine gute Finanzplanung<br />
im Alter aussieht, Geld effektiv<br />
angelegt, die Steuerbelastung<br />
minimiert oder<br />
unnütze Belastungen etwa<br />
bei Versicherungen gespart<br />
werden können – dies und<br />
weitere Tipps zur finanzi-<br />
jemand eine gültige Vollmacht<br />
in Händen?" Wenn keine Vollmacht<br />
vorliegt, muss auch in dieser<br />
Situation ein Betreuer vom<br />
Amtsrichter eingesetzt werden,<br />
auch wenn die Eheleute schon 30<br />
Jahre glücklich verheiratet sind.<br />
Beispiel drei<br />
Ein altes Ehepaar, beide über 80<br />
Jahren, lebt im eigenen Einfamilienhaus<br />
und hat drei erwachsene<br />
Kinder, die alle im Umfeld von<br />
50 Kilometer vom Elternhaus<br />
entfernt mit ihren eigenen Familien<br />
leben. Die Kinder stellen<br />
fest, dass der Vater, der bislang<br />
alles für sich und die Mutter geregelt<br />
hat, schleichend dement<br />
wird. Die Kinder sorgen sich um<br />
ihre Eltern, helfen und unterstützen<br />
sie, wo sie können, indem<br />
sie einkaufen, das Haus sauber<br />
halten, den Garten machen,<br />
den Pflegedienst einschalten.<br />
Irgendwann kommt der Zeitpunkt,<br />
dass die Demenz so weit<br />
fortgeschritten ist, dass die Mutter<br />
mit der Situation überfordert<br />
ist und der Vater zu Hause nicht<br />
mehr ausreichend versorgt bzw.<br />
betreut werden kann und eine<br />
Heimunterbringung erforder-<br />
lich wird. Die Kinder suchen<br />
gemeinsam mit der Mutter einen<br />
geeigneten Heimplatz. Die<br />
Heimleitung wird sehr bald die<br />
Frage stellen, ob jemand eine<br />
Vollmacht hat, für den Vater den<br />
Aufenthalt zu bestimmen und<br />
den Heimvertrag rechtsgültig zu<br />
unterschreiben. Falls der Vater<br />
in guten Tagen keine Vollmacht<br />
erteilt hat, muss auch in diesem<br />
Falle der Amtsrichter einen gesetzlichen<br />
Betreuer bestellen,<br />
der dann diese Entscheidungen<br />
rechtsgültig treffen kann.<br />
Diese Beispiele zeigen, wie wichtig<br />
es ist, bereits mit 18 Jahren<br />
aufzuschreiben, wer im Falle des<br />
Falles die Angelegenheiten regeln<br />
soll. Eltern sollten frühzeitig<br />
mit ihren Kindern sprechen, damit<br />
die Kinder ggf. ihren Eltern<br />
Vollmacht erteilen. Eheleute<br />
sollten sich gegenseitig bevollmächtigen,<br />
wenn sie füreinander<br />
im Falle des Falles sorgen sollen,<br />
und Kinder sollten in guten<br />
Tagen mit ihren Eltern sprechen,<br />
damit diese ihnen für den Fall des<br />
Falles eine Vollmacht erteilen.<br />
DIE BETREUUNGSSTELLE der<br />
Stadt Bergisch Gladbach informiert<br />
gerne zu diesem Thema<br />
und hält eine Mustervollmacht<br />
zur Orientierung bereit.<br />
Diese Mustervollmacht kann<br />
auch im Internet heruntergeladen<br />
werden unter<br />
www.bergischgladbach.de<br />
dann Bürgerservice/Formulare/<br />
Soziales/Vollmacht-Mustertext.<br />
Tel. 02202/14-2495<br />
ellen Absicherung<br />
für später enthält<br />
der Ratgeber „Was<br />
ich als Rentner<br />
wissen muss“ der<br />
Verbraucher zentrale<br />
NRW.<br />
DER RATGEBER<br />
„Was ich als Rentner<br />
wissen muss“ ist für<br />
12,90 Euro in der Beratungsstelle<br />
der Verbraucherzentrale<br />
NRW<br />
in Bergisch Gladbach,<br />
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