ProPhil - Philologenverband Sachsen

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ProPhil Berufspolitische Forderungen des Philologenverbandes Sachsen Zur Sicherung der gymnasialen Qualität, zur Gesunderhaltung der unterrichtenden Lehrkräfte und zur Nachwuchsgewinnung sind für den Philologenverband Sachsen folgende Rahmenbedingungen unverzichtbar: Gesunderhaltung der unterrichtenden Lehrkräfte ■ Fortführung einer Möglichkeit von Altersteilzeit nach dem 31.12.2009 ■ Erhalt und Ausbau der Altersermäßigungen durch das erhöhte Renteneintrittsalter. ■ Entlastung der Gymnasiallehrkräfte durch zusätzliches (sozial-)pädagogisches Betreuungs- und Verwaltungspersonal bzw. Gewährung von ausreichend Anrechnungsstunden. ■ Durch die gesetzliche Verlängerung der Lebensarbeitszeit fordern wir eine Verbesserung der arbeitsmedizinischen und psychologischen Betreuung der Gymnasiallehrer. ■ Für gesundheitlich beeinträchtigte ältere Lehrer sind entsprechende Ersatzarbeitsplätze außerhalb Bereits zum achten Mal veranstaltete das Geschwister-Scholl-Gymnasium Taucha am 21. Mai 2008 einen „Traumberufetag“. Nach gründlicher Analyse der Studienwünsche aller Schüler der Stufen 9 bis 12 wurden wieder über 60 Referenten aus den verschiedensten Bereichen eingeladen – entsprechend unseres Konzeptes 50% Eltern unserer Schüler, 20% ehemalige Schüler und 30% Vertreter mitteldeutscher Unternehmen und Hochschulen. Dabei war es uns in diesem Jahr besonders wichtig, auch den Bedürfnissen unserer Gesellschaft gerecht zu werden, indem 40% all unserer Angebote wissenschaftlich-technischer Art waren. An dieser Stelle sind „Biomedizinische Technik“ sowie ein Vortrag der Fachrichtung Werkstoffwissenschaft zum Thema „Vom Rost zum Glanz“ als zwei besonders interessante Angebote der TU Ilmenau zu nennen. Ebenso wichtig für uns war es auch, Unternehmen des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft für unseren Berufetag zu gewinnen. Und so konnten wir uns über Vertreter der Sparkasse Leipzig, Heidelberg Druckmaschinen, Stadtwerke Leipzig, Siemens, Porsche sowie einen Fluglotsen vom Flughafen Leipzig- Halle freuen. Unsere Heimatstadt Taucha war durch den Apotheker Herrn Glass sowie Herrn Barth von der Lokalredaktion der LVZ vertreten. Ehemalige Schüler unserer Schule begeisterten mit ihren Erfahrungen beim Studium: Während Marie Schwarzmüller über ein Studium der Archäologie/ Ägyptologie sprach, gab Volker Trotte, der mit seinem Professor aus Freiberg gekommen war, seine Erfahrungen beim Studium „Geoinformatik / Geophysik“ weiter. Natürlich gehörten zu unserem Berufetag auch wieder Präsentationen und Diskussionen zu den Berufen Human- und Veterinärmedizin, Lehramt, Jura, Bundeswehr, Polizei, Psychologie, Sozialmanagement und Tourismus. 10 ProPhil 2/2008 des regulären Unterrichtsbetriebes zu schaffen. ■ Reduzierung der Klassenstärken Nachwuchsgewinnung und Attraktivität des Berufs ■ Einstellungen nach Bedarf und Schaffung eines Einstellungskorridors zur langfristigen Gewinnung und Sicherstellung von qualifiziertem Nachwuchs ■ Deutlichere Anhebung der Anwärterbezüge und Einstiegsgehälter, um den Beruf des Gymnasiallehrers für hoch qualifizierte Studierende attraktiv zu machen ■ Schaffung von mehr Funktionsstellen (Beratungslehrer, Mentoren, Lehrbeauftragte, Fachschaftsleiter) ■ Die hohe Verantwortung des Gymnasiallehrers muss sich auch in der zu schaffenden Eingruppierung nach TV-L widerspiegeln.Wir fordern die Eingruppierung in die E 14 TV-L. ■ Wir fordern die perspektivische Absenkung des Regelstundenmaßes von derzeit 26 Stunden auf 24 Stunden. Nach den vielen Angeboten in einer ersten Runde konnten unsere Schüler im praktischen Teil zwischen Bewerbungstraining und Persönlichkeitscoaching sowie Präsentationen verschiedenergesellschaftlicher Einrichtungen wählen. Ein besonderer Beitrag war dabei das Seminar „Anatomie meines Traumjobs“ von Frau Dr. Stiehler von der TU Dresden. Im dritten Block traten wiederum Vertreter verschiedener Universitäten und Hochschulen aus Leipzig, Breitenbrunn, Dresden, Halle, Delitzsch, Freiberg, Ilmenau, Glauchau, Mittweida und Zwickau auf. In Vorbereitung auf die Hochschulpräsentationen hatten sich die Schüler auf den entsprechenden Internetseiten der Einrichtungen informiert. Überbrückungsmöglichkeiten im Rahmen eines freiwilligen sozialen bzw. ökologischen Jahres wurden vom Leiter des Pflegeheimes Taucha, Herrn Bruske, sowie unserer Referendarin, Frau Schiller, vorgestellt. Parallel dazu besuchten viele Schüler das Angebot des AIFS (American Institute for Foreign Studies) sowie der Austauschorganisation „Doorways“ aus Münster, die kompetent über ein Jahr im Ausland Auskunft gaben. Natürlich stand den gesamten Tag über auch unser Studien- und Berufsberater Herr Müller von der Arbeitsagentur Eilenburg den Schülern zu Verfügung. ■ Wir fordern die schnelle Rückkehr zur Vollbeschäftigung für alle, die dies wünschen und sprechen uns gegen jede Verlängerung der Zwangsteilzeit über 2010 hinaus aus. Die entstehenden Ressourcen können z.B. zum Ausbau der Ganztagsbetreuung und für individuelle Fördermaßnahmen verwendet werden. ■ Zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie fordern wir, dass auch in Zukunft Teilzeitbeschäftigten mit einer Unterrichtsverpflichtung von 80% oder weniger auf Wunsch des Beschäftigten ein unterrichtsfreier Tag gewährt wird. ■ Wir fordern zügige Tarifverhandlungen zur leistungsbezogenen Bezahlung und eine schnelle Anhebung des leistungsbezogenen Entgelts auf mehr als derzeit 1%. Die Zukunftsfähigkeit des leistungsstarken sächsischen Gymnasiums erfordert eine vorausschauende und nachhaltige Bildungs- und Personalpolitik. „Ein Tag in meinem Beruf“ – Motto des 8. Traumberufetages des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Taucha Freddy von Radio Energy begeistert die Schüler von ihrem Beruf als Radiomoderatorin Zum Schluss begeisterte Friederike – „Freddy“ – Lippold von Radio Energy die Schüler mit Ausführungen zu ihrem „Traumjob“ Radiomoderatorin. Dass Studien- und Berufsorientierung für die Schüler auch einen hohen Stellenwert in der Kommunalpolitik hat, verdeutlichten auch der Besuch unseres Landtagsabgeordneten Herrn Seidel, unseres Landrates Herrn Czupalla sowie Herrn Dr. Beuchling vom Schulträger. Alle drei Politiker zeigten sich beeindruckt von der Vielfalt der Angebote im Zusammenhang mit der Forderung, persönliche Interessen mit den Angeboten der regionalen Wirtschaft in Einklang zu bringen. Insgesamt gesehen kann auch unser achter Traumberufetag wieder als eine gelungene Veranstaltung eingeschätzt werden – als einen Beitrag, unseren Schülern rechtzeitig wesentliche Informationen über Voraussetzungen für die Realisierung ihrer „Traumberufe“ zu geben. Christian Krusemark, Koordinator
Seit Mai (endlich) mehr Geld im Portemonnaie Endlich ist es nun auch in Sachsen soweit, nachdem bereits zum 1. Januar in den westlichen Bundesländern (außer Hessen) die Vergütung erhöht wurde. Wir bekommen endlich mehr Geld für unsere nicht immer leichte Arbeit.Ab 1.Mai diesen Jahres wird die Vergütung um 2,9 % angehoben. Wir alle haben gemerkt, dass unser Geld durch den verringerten Beschäftigungsumfang und die hohe Inflationsrate immer knapper wird und man sich oft sehr einschränken muss. Da hilft jeder Euro weiter. Berechnungsgrundlage für unsere Gehälter ist die seit 1.Januar geltende Anwendungstabelle West für die Lehrer, die unter den TV-L fallen. Tarifgebiet West – Anwendungstabelle ab 1.1.2008 Wie Sie in der Tabelle Tarifgebiet West sehen, wurden die Beträge der einzelnen Entgeltstufen auf volle 5 Euro aufgerundet, so dass die Erhöhung effektiv etwas mehr als die bereits erwähnten 2,9 % beträgt. Was auffällt, ist dass in den EG 11 bis EG 13 „krumme“ Bezüge auftauchen. In Sachsen haben Gymnasiallehrer mit einem Abschluss der ehemaligen DDR die Studienratszulage nicht erhalten. So ist mit TV-L vereinbart worden, dass mit jeder Tariferhöhung die Entgelte in den Gruppen EG 13 bis EG 9 um jeweils ein Zehntel der 72 Euro hohen Zulage erhöht werden. So beträgt der Abstand zwischen EG 13 SR und EG 13 im Tarifgebiet West jetzt nicht mehr 72 Euro sondern „nur noch“ 72,00 Euro - 7,20 Euro = 64,80 Euro. Für das Tarifgebiet Ost sind das bis zur Ost-West-Angleichung am 1.1.2010 analog entsprechend 59,94 Euro. Für alle nach dem 31.10.2006 eingestellte Lehrer findet diese Tabelle sofort Anwendung .Alle anderen Kollegen haben bei der Überleitung vom BAT-Ost in den TV-L ihr damaliges Gehalt weitergezahlt bekommen. Damit wurden Sie zwischen zwei Stufen Ihrer Entgeltgruppe eingestuft. Das ist dann Ihre individuelle Zwischenstufe, z.B. EG 13, Stufe 2+. Sie haben z.B. Oktober 2006 2936,10 Euro bei 100% Beschäftigungsumfang verdient. Dieser Wert ist Ihr individuelles Vergleichsentgelt. Die überwiegende Mehrheit bekommt aber jetzt nur den Betrag entsprechend des tatsächlichen Beschäftigungsumfanges auf das Konto überwiesen. Dieses Vergleichsentgelt wird nun am 1.Mai ebenfalls um 2,9% erhöht. Dabei ist zu beachten, dass das Tabellenentgelt nach der Anwendungstabelle West auf volle 5 Euro aufgerundet wird. Ebenso wird das auf 100% „Ost“ hochgerechnetes Vergleichsentgelt auf ein Vielfaches von 5 Euro aufgerundet. Ihr neues Vergleichsentgelt beträgt dann nach der linearen Erhöhung bei 100% Beschäftigungsumfang 3021,25 Euro. Der Zahlbetrag bei 100% „Ost“ wäre dann aufgerundet 3025,00 Euro. Dazu kommen für alle in EG 13 ( nicht EG 13Ü) und EG11 6,66 Euro als erster von zehn Schritten an die Kollegen mit Studienratszulage. Beispiel: Beschäftigter in EG 13, ledig Bisheriges Vergleichsentgelt (100% „Ost“): 2.936,10 Euro Zzgl. Erhöhung um 2,9%: 3.021,25 Euro Aufrundung auf volle 5 Euro: 3.025,00 Euro Zzgl. Angleichung Studienratszulage 3.031,66 Euro Das neue Vergleichentgelt beträgt somit 3.031,66 Euro bei 92,5% des „West“-Gehaltes. Am 1. November 2008 steigen alle die Kollegen, die eine individuelle Zwischenstufe besitzen in die nächste Stufe auf. In unserem Beispiel würde der Lehrer dann in die Stufe 3 der EG 13 aufsteigen. Seine Vergütung beträgt dann ab 1. November 2008 3085,06 Euro. Für alle, die sich in einer individuellen Zwi- ProPhil schenstufe befinden gibt es damit effektiv zwei Gehaltserhöhungen in diesem Jahr. Für alle, die bereits jetzt sich in einer individuellen Endstufe befinden, gibt es (leider) nur die lineare Erhöhung um 2,9% in diesem Jahr. Alle, die den vollen Verheiratetenzuschlag bei der Überführung in den TV-L bekommen haben, müssen diese neuen Vergleichsentgelte natürlich mit dem entsprechenden Teilzeitfaktor multiplizieren. Bei einem Beschäftigungsumfang von 21,5/26 wäre das der Faktor 0,8269. Diejenigen, die auf den ungekürzten hälftigen Verheiratetenzuschlag Anspruch haben, müssen diesen bei der Berechnung des Zahlbetrages EG Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 15 3.485,00 3.870,00 4.015,00 4.530,00 4.920,00 14 3.150,00 3.500,00 3.705,00 4.015,00 4.490,00 13 SR 2.900,00 3.225,00 3.400,00 3.740,00 4.210,00 13 2.835,20 3.160,20 3.335,20 3.675,20 4.145,20 11 2.440,20 2.715,20 2.920,20 3.230,20 3.680,20 Inkl. Abzug von (Vollzeit) 64,80 für Lehrer in EG 13 bis EG 9. Kein Abzug in EG 13 SR (Lehrer mit Anspruch auf volle Zulage bzw. Tätig als Studienrat) Tarifgebiet Ost ab 1. Mai 2008 – Anwendungstabelle (92,5% des Tarifgebietes West) vor der Multiplikation des Vergleichsentgeltes mit dem Teilzeitfaktor subtrahieren und danach wieder addieren. Mit dem Novembergehalt wird aber auch die Jahressonderzahlung überwiesen. Alle von 2003 bis zum 31.10.2006 eingestellten Kollegen erhalten dann erstmals diese Zahlung in voller Höhe nach TV-L. Sie beträgt 30 % in der EG 14,45% in der EG 13 und 60% in der EG 11 des Durchschnittverdienstes der Monate Juli, August und September. Bitte beachten Sie dabei eventuelle Veränderungen des Beschäftigungsumfanges in diesem Zeitraum, da am 1. 8. das neue Schuljahr beginnt. Im Dezember wird es aller Wahrscheinlichkeit nach nochmals die 1 % des Leistungsentgeltes geben. Als Zahlbetrag werden dann 12% des ständigen Bestandteile des Septembergehaltes mit dem Dezembergehalt überwiesen. EG Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5 15 3.224,00 3.580,00 3.714,00 4.190,00 4.551,00 14 2.914,00 3.238,00 3.427,00 3.714,00 4.153,00 13 SR 2.683,00 2.983,00 3.145,00 3.460,00 3.894,00 13 2.623,06 2.923,06 3.085,06 3.400,06 3.834,06 11 2.257,06 2.512,06 2.701,06 2.988,06 3.404,06 Inkl. Abzug von (Vollzeit) 59,94 (92,5 % von 64,80) für Lehrer in EG 13 bis EG 9 Kein Abzug in EG 13 SR (Lehrer mit Anspruch auf volle Zulage bzw. Tätig als Studienrat). Strukturausgleich ab 1. November 2008 Für einige jüngere Kollegen gibt es den Strukturausgleich ab dem 1.November 2008. damit sollen unbillige Härten durch den neuen TV-L für bestimmte Personengruppen vermieden werden. Soweit nicht anders ausgewiesen, beginnt die Zah- ProPhil 2/2008 11
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