ProPhil - Philologenverband Sachsen

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ProPhil Zwischen Idealen erfüllt leben – Zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie Unter diesem Motto fand an der Humboldt-Universität Berlin ein Fortbildungskongress der Frauenpolitischen Arbeitsgemeinschaft des DPhV im März 2008 statt. Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Gabriela Kasigkeit, würdigte bei der Eröffnung den Kongress als einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Frauen im Berufsleben. Der Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, sagte in seinem Grußwort, dass das Gymnasium gerade durch die „Verweiblichung“ kompetenter, aber auch menschlicher geworden sei und die Aussage „Ungeschickt in Wort und Tat, das ist der deutsche Studienrat.“ heute schon lange nicht mehr mit der Realität übereinstimmt. Kritiken der Lehrer über ihr Tun und über ihre Schüler lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen. So klagte im Mittelalter Eberhardt der Deutsche, Lehrer an der Domschule zu Bremen, über die Belastung, die schlechte Bezahlung der Lehrer und natürlich über die Schüler seiner Zeit: „Man wird leichter etwas in Stahl gravieren als etwas in ihr Gedächtnis zu bringen.“ Gerade die Belastungsfaktoren unseres Berufsstandes sind heute Gegenstand vieler Forschungen. Prof. Dr. Uwe Schaarschmidt, Universität Potsdam, stellte in seinem Vortrag „Gerüstet für den Schulalltag – Psychologische Unterstützungsangebote für Lehrerinnen und Lehrer“, wesentliche Ergebnisse und Schlussfolgerungen seiner Potsdamer Studie dar. Bei der Untersuchung wurden Muster des arbeitsbezogenen Verhaltens und Erlebens erfasst. Dabei differenzierte man die Muster G – Gesunde, S – Schoner und die Risikomuster A – Selbstüberforderung und B – Burn Out. Der G-Typ ist gekennzeichnet durch hohes, aber nicht überhöhtes Engagement, starke Belastbarkeit und Zufriedenheit. Der S-Typ reduziert sein Engagement und ist bestimmt von Ruhe, Gelassenheit, relativer Zufriedenheit und der Tendenz zur Selbstschonung. Der A-Typ mit der Neigung zur Selbstüberforderung, zu exzessiver Verausgabung und verminderter Erho- Am 23.4.08 trafen sich in Irfersgrün zahlreiche Mitglieder aus Örtlichen Personalräten und drei Mitgliedern des LBPR der Regionalstelle Zwickau zum ersten Stammtisch in diesem Jahr. Auf die Tagesordnung hatten wir folgende Themen gesetzt: 1. Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) 2. Erläuterung zur Anerkennung triftiger Gründe bei Dienstreiseanträgen 3. Tarifentwicklung 2008 4. Meinungs- und Erfahrungsaustausch Das BEM verfolgt das Ziel, Wege zu finden, um die Arbeitsunfähigkeit möglichst zu überwinden und Leistungen oder Hilfen einzuleiten, die einer erneuten Arbeitsunfähigkeit vorbeugen und das Arbeitsverhältnis erhalten können. Das BEM gilt für alle beim Freistaat Sachsen an öffentlichen Schulen beschäftigten Lehrer, Funktionsstelleninhaber, Pädagogischen Unterrichtshilfen, Er- 16 ProPhil 2/2008 lungsfähigkeit ist hinsichtlich Belastbarkeit und Zufriedenheit eingeschränkt, da er mehr gibt als er zurückbekommt. Der B-Typ hat sein Engagement deutlich reduziert und ist bestimmt von geringer Erholungs- und Widerstandsfähigkeit, Unzufriedenheit und Niedergeschlagenheit. Während die Risikotypen den höchsten Anteil ausmachen, nimmt der G-Typ den kleinsten Teil ein. Der Anteil der Frauen unter den Risikogruppen ist dabei besonders hoch. Die mangelnde Fähigkeit zur Distanz ist bei Lehrerinnen als besonders kritisch zu sehen. Als psychologisch gesund gilt der Mensch, dem es gelingt, sich engagiert und doch entspannt den Anforderungen zu stellen. Als am stärksten belastende Faktoren werden schwierige Schüler, große Klassen und eine hohe Stundenzahl empfunden. Als wichtigste entlastende Bedingung wird das Erleben sozialer Unterstützung angesehen. Ein positives Schulklima, insbesondere die Kompetenz der Schulleitung, erhält große Priorität. Wenn das stimmig ist, werden belastende Faktoren moderater eingestuft. Bei der Frage nach den Konsequenzen aus der Studie sei zu unterscheiden zwischen bedingungsbezogen zieher und Referendare, die in den letzten 12 Monaten länger als 6 Wochen (ununterbrochen oder wiederholt) arbeitsunfähig waren. Die Inanspruch-nahme des BEM durch Beschäftigte erfolgt auf eigenen Wunsch, kann also vom Betroffenen auch abgelehnt werden oder ist jederzeit durch ihn zu beenden. Am BEM Beteiligte sind neben dem betroffenen Kollegen ■ das Integrationsteam an der Schule, ■ das ständige Integrationsteam an den RS der SBA, ■ Ansprechpersonen für die Beratung (als weitere mögliche Mitglieder). Da zahlreiche Kollegen bei der Beantragung triftiger Gründe für die Benutzung eines privaten Pkw bei Dienstreisen wegen unpräziser Formulierungen eine Ablehnung durch die Dienststelle erfahren, haben wir das zum Anlass genommen, Musterformulierungen darzulegen (siehe Tabelle Seite 17). und personenbezogenen Maßnahmen. Beide müssen sich ergänzen. Die Tatsache, dass bei den Lehrern das G-Muster relativ gering, das B-Muster dagegen sehr stark auftrete, weise auf grundlegenden Veränderungsbedarf hin. Prinzipiell komme es auf Konsequenzen unter folgenden Aspekten an: ■ Generelle Einflussnahme auf die Rahmenbedingungen des Lehrerberufs ■ Entsprechende Gestaltung der Arbeitsbedingungen vor Ort ■ Personenbezogene Maßnahmen ■ Qualifizierte Nachwuchsgewinnung (realistische Berufsorientierung und gezielte Beratung bei der Berufsentscheidung) Wer mehr dazu erfahren möchte, kann sich informieren unter www.abc-l.de und www.fit-fuer-den-lehrerberuf.de . Abgerundet wurde der Kongress mit Workshops und einer angeregten Podiumsdiskussion, in der Frau Dr. Eva-Maria Kabisch, ehemalige Schulsenatorin von Berlin und heutige Präsidentin der Stiftung Jugend und Bildung betonte, dass der Bildungsbereich ein Querschnittsbereich sei, da er alle gesellschaftlichen Bereiche betrifft. Deshalb dürfe er nicht in eine Ecke gedrängt werden, die nicht mehr im Zentrum der aktuellen Politik steht. Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb Bundesfrauenvertretung, bekräftigte: „In der Politik werden Prioritäten gesetzt und die müssen wir beeinflussen. Geld ist ein entscheidendes Mittel der Macht und deshalb muss der Bildungsbereich gehörig aus dem Topf erhalten.“ Leider spüren wir davon in Sachsen wenig. Doch wir sollten optimistisch sein. „Die Zukunft wächst durch Hoffnungen.“ (Balzac) Cornelia Schneider Erster Stammtisch der Örtlichen Personalräte Regionalstelle Zwickau Im Zweifelsfall sollte man bei der Sachbearbeiterin in der Regionalstelle im Vorfeld nachfragen. In einer anschließenden Runde gab es einen regen Meinungs- und Erfahrungsaustausch. So kritisierten Teilnehmer den kurzen Zeitraum für die Erstkorrektur – an einigen Gymnasien war der Abgabetermin bereits der 23.5.08 um 8.00 Uhr an der Schule. Mittlerweile gab es an einigen Gymnasien schulinterne Verlegungen auf den 26.5.08. Ebenfalls standen Fragen nach der Reisekostenerstattung sowie des Schulalltags im Mittelpunkt. Bei dieser Zusammenkunft wurde deutlich, dass man gerade durch den Erfahrungsaustausch Argumentationshilfen und Unterstützung für die konkrete Arbeit an der Schule erhält. Der Wunsch nach einer Fortsetzung des Stammtisches spricht dafür, dass die Premiere gelungen war. Cornelia Schneider
Von der Regionalstelle nicht akzeptierte Formulierungen Sie sind ein gewissenhafter und sorgfältig arbeitender Lehrer. Sie haben die Erklärung zum Datenschutz unterschrieben und nachdem Sie Schülerdaten nicht mehr benötigt haben, auch vom PC gelöscht. Ihre Korrespondenz, Bankgeschäfte und auch die online- Bwerbungen Ihrer Kinder werden über Ihren Computer abgewickelt. Irgendwann kommt dann der Tag, wo Ihr Computer technisch veraltet ist und Sie den Kauf eines neuen PC planen. Den alten Computer verschenken sie an die Kinder des Nachbarn, die ihn auch weiterhin noch nutzen wollen oder verkaufen bzw. entsorgen ihn. Sie haben vorher alle Dateien mit schülerbezogenen und persönlichen Daten, die selbst installierte Software von der Festplatte per Löschbefehl entfernt und anschließend auch den Windows-Papierkorb geleert. Wenn die Festplatte bzw. der ganze Computer verkauft oder verschenkt wird, ist diese Methode des Datenlöschens allerdings als grob fahrlässig zu bezeichnen. Selbst Laien sind dadurch in der Lage, die gelöschten Daten wiederherzustellen. Kostenlose Programme, wie z.B. PC Inspector File Recovery (Download bei www.chip.de), sind sehr hilfreich, um versehentlich gelöschte Dateien wieder nutzbar zu machen, sie ermöglichen allerdings auch alte Festplatten, Speicherkarten oder verlorene USB-Sticks nach „spannenden“ Inhalten zu durchforsten. Daten, die nur nur mit mit dem dem normalen Löschbefehl Löschbe- oder fehl oder durch durch Formatieren gelöscht gelöscht wurden, wur- sind den, im sind Allgemeinen im Allgemeinen sehr leicht sehr leicht wiederherwiestellbar!derherstellbar! Bei einer Untersuchung 2003 in den USA ließen sich auf 146 von 158 untersuchten gebrauchten Festplatten teilweise sehr sensible Daten wiederherstellen. Vorschlag für die Begründung der PKW-Nutzung Vermeidung von Unterrichtsausfall Mein Unterricht endet 13.15 Uhr. Die Veranstaltung beginnt 14.30 Uhr. Bei Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel wäre ich erst 15.40 Uhr am Veranstaltungsort, nur bei Benutzung des Pkw kann ich pünktlich erscheinen. Zeitaufwand mit öffentlichen Verkehrsmitteln unvertretbar hoch Mitnahme von Gepäck (Laptop und Bücher) Angabe der Fahr- und Gehzeiten (mehr als zwei Stunden für die einfache Fahrt sind erforderlich, Wartezeit eingerechnet) - von meinem Wohnort fahren keine öffentlichen Verkehrsmittel (Wochenenden; analog abends) oder - Bildung einer Fahrgemeinschaft mit Kollegin XYZ oder - sehr frühe Abfahrt oder sehr späte Ankunft - konkrete Darlegung, dass die Benutzung des PKW wesentlich kostengünstiger ist als die Inanspruchnahme öffentlicher Verkehrsmittel - Mitnahme von mehr als 50kg Gepäck durch ... - Mitnahme von Geräten und Hilfsmitteln, die ein Gesamtvolumen von 1,5 m 3 besitzen (Instrumente für Probe, Kleider und Requisiten, Koffer, Methodentafel, ...) Haben Sie Ihre Daten wirklich gelöscht? Neben privaten Briefen und Kontodaten, wurden auch medizinische Daten und Kreditkarteninformationen rekonstruiert. Vermeiden Sie die Fehler anderer! Vermeiden Verhindern Sie Sie, die dass Fehler Unbefugte anderer! Ihre Verhindern persön- Sie, lichen dass Daten Unbefugte auf ausgemusterten Ihre persönlichen Datenträ- Daten auf gern ausgemusterten wiederherstellen Datenträgern und missbrauchen wiederherstellen können! und missbrauchen können! Warum reicht herkömmliches Löschen oder das Formatieren nicht aus? Fast alle Betriebssysteme reagieren auf den Löschbefehl so, dass nur die von den zu löschenden Dateien belegten Bereiche als „frei“ in der Datenträgerverwaltung eingetragen werden. Die Dateien werden zwar somit nicht mehr angezeigt, sind aber auf der Festplatte weiterhin vorhanden. Auch beim Formatieren wird nur die Organisation des Datenträgers neu angelegt und ein Oberflächentest durchgeführt, ein echtes Löschen der Daten findet nicht statt. Welche Möglichkeiten gibt es, Datenträger sicher zu löschen? Wenn die Festplatte, Speicherkarte o.ä. nicht mehr benötigt wird, besteht der sicherste Schutz vor Datenwiederherstellung im mechanischen Zerstören des Datenträgers. Das bedeutet z.B. das Öffnen der Festplatte und Zerbrechen der darin enthaltenen Speicherscheiben. Einfacher geht es bei Speicherkarten und Disketten, die sich mit einer Zange zerstören lassen. Zerstören Sie unbrauchbare Datenträger damit die darauf enthaltenen Daten nicht wieder hergestellt werden können! Wenn der Datenträger allerdings weiter genutzt werden soll, sind obige Verfahren natürlich nicht nutzbar. Meinungen von Teilnehmern Ein sicheres Löschen erfolgt beim mehrfachen vollständigen Überschreiben der Festplatte mit Zufallszahlen. Auch hierfür gibt es kostenlose bzw. preisgünstige Programme für den Computernutzer. Empfehlenswert ist beispielsweise das Programm Eraser (Download bei www.heidi.ie/eraser), bei dem Dateien oder Verzeichnisse sicher entfernt werden können. Zu Zu löschende sensible Daten sollten mittels Löschsoftware mehrfach mit Zufallszahlen überschrieben werden! Dem nachträglichen „Putzen“ der Festplatte ist das verschlüsselte Speichern persönlicher Daten allerdings vorzuziehen. So sind sie auch bei Diebstahl oder Verlust von Datenträgern gegen Missbrauch geschützt. Die erforderlichen Hilfsmittel sind in allen aktuellen Betriebsystemen bereits integriert. Speichern Sie Sie Ihre persönlichen Daten Datengene rell generell nur verschlüsselt! nur verschlüsselt! Der Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung des LDA Brandenburg. Markus Gretzschel ProPhil „Für mich ist es wichtig, Handreichungen zum Argumentieren und durch die aufgeworfenen Fragen und Antworten Anregungen zu erhalten. Die angenehme Atmosphäre sprach für sich. Ich bin beim nächsten Stammtisch wieder dabei.“ Karin Zahradnik, ÖPR-Vorsitzende am Diesterweg-Gymnasium Plauen „Die allgemeinen Ausführungen könnte man durchaus kürzer fassen, da ja jeder ein Skript dazu erhielt. Den Erfahrungsaustausch halte ich für sehr wichtig und bin deshalb für eine Fortsetzung im September. Kathrin Dressel, ÖPR-Vorsitzende am Clara-Wieck-Gymnasium Zwickau „Ich betrachte den Stammtisch als eine sehr nützliche Angelegenheit, weil man aktuelle Informationen erhält und sich mit anderen ÖPR auch außerhalb des Protokolls unterhalten kann. Deshalb sollte der Stammtisch fortgesetzt werden.“ Bernd Hüttner, Mitglied des ÖPR am Gymnasium Markneukirchen ProPhil 2/2008 17
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Seite 3 und 4: Liebe Kolleginnen und Kollegen, der
Seite 5 und 6: Wer war Léon Foucault (1819-1868)?
Seite 7 und 8: Skilager in Südtirol Die Teilnahme
Seite 9 und 10: Zur Diskussion gestellt: Unsere Zie
Seite 11 und 12: Seit Mai (endlich) mehr Geld im Por
Seite 13 und 14: Das neue Urheberrecht in der Schule
Seite 15: ProPhil 1) Die z.T. ungeprüft erfo
Seite 19 und 20: Rheinland-Pfalz startet „Realschu

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