Hautsache gesund! - Diakonische Dienste Hannover

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Der hoch sensible Lebensretter Wir alle brauchen Blut Blut entscheidet im Notfall über Leben und Tod. Seine Analyse ist außerdem ein unentbehrliches Hilfsmittel für die Diagnose zahlreicher Krankheiten und die Beurteilung unseres Gesundheitszustandes. Weil Blut ein Überträger von Krankheiten ist, muss es höchst sensibel behandelt werden. Im Krankenhaus finden wir Blut daher in zwei streng getrennten Kreisen: Zum einen gibt es zu analysierende Blutproben und die der Versorgung dienenden Blutprodukte. Das sind Erytrozyten- und Thrombozyten-Konzentrate sowie Blutplasma. Zum anderen gibt es Blutmüll, der entsorgt werden muss. Dazu gehören vor allem verunreinigte Behälter, wie zum Beispiel leere, gebrauchte Konserven, die in allen Abteilungen in speziellen dicht verschließbaren Eimern gesammelt werden, um dann getrennt entsorgt zu werden. Bei der Analyse im Zentrallabor: die leitende MTA Hildegard Brümmer. Streng erfasst und mit Strichcode versehen: die 12 Juni / Juli 2012 DDH.
Blutprodukte. Alles Blut, das zum Kreislauf der Analyse und Versorgung gehört, läuft über unsere Labore. Das Herzstück des Blutkreislaufs der DDH ist das Zentrallabor in der Henriettenstiftung in der Marienstraße. Bis zu 2.500 Blutproben Juni / Juli 2012 werden hier durchschnittlich pro Tag analysiert, die in kleinen Röhrchen, sogenannten Monovetten, angeliefert werden. Pro Monovette werden zwischen drei und 25 Analysen durchgeführt. Das Zentrallabor leistet die Blutanalyse und -versorgung für das Henriettenstift selbst, die Frauenklinik im Neu- Bethesda-Haus und für das Annastift. Außerdem werden die Routine-Proben aus dem Friederikenstift in der Humboldtstraße sowie aus der Unfallklinik in der Marienstraße analysiert. Im DKF arbeitet darüber hinaus noch ein Notfalllabor, das dort den großen Bedarf an Blutprodukten bedient. Die Blutanalyse umfasst das Erstellen von Blutbildern und Gerinnungssimulationen sowie die Durchführung klinischer Analysen. Vor einer erfolgreichen Versorgung mit Blutprodukten ist die Bestimmung der Blutgruppe unabdingbar. Zudem wird mittels einer Kreuzprobe die Serumverträglichkeit des Blutes festgestellt, um beim Patienten Immunreaktionen zu vermeiden. „In der DDH gibt es niemanden, der ins OP geht, ohne dass vorher sein Blut genau analysiert wurde“, erklärt Hildegard Brümmer, die leitende MTA. Zentral für diesen Arbeitsschritt sind zwei computergesteuerte Analysegeräte für die klinische Chemie. Dabei werden zwei identische Geräte benötigt, um die Menge der Proben zu bewältigen, aber auch, damit bei einem Ausfall immer noch eine Notfalltätigkeit gewährleistet werden kann. Die Mitarbeiterinnen füttern die Geräte mit den zuvor zentrifugierten Proben und kontrollieren den Analysevorgang. Zudem kontrollieren sie die vernetzte EDV. Durch die parallele Arbeit von Mensch und Computer wird ein Vier-Augen-Prinzip gewahrt, das der unabdingbaren Präzision und Sicherheit dient. Blut hat eine geringe Haltbarkeit Blut wird überall benötigt. Zu den Hauptabnehmern des Zentrallabors zählen nicht nur die OPs und Intensivstationen. Häufig leiden gerade ältere Menschen an Blutarmut. Alle Stationen, auf denen sich solche anämischen Patienten befinden, werden mit den entsprechenden Blutprodukten versorgt. In der Chirurgie braucht man vor allem für polytraumatische Patienten, wie zum Beispiel Unfallopfer, größere Mengen an Blutprodukten. Aber auch die gynäkologischen Abteilungen, die Urologie und die Innere Medizin stehen auf der Bedarfsliste. Eine Schwierigkeit bei der Versorgung mit Blut ist seine geringe Haltbarkeit. Die vier bis sechs Wochen haltbaren Erytrozyten-Konzentrate werden im Labor in temperaturüberwachten Kühlschränken gelagert. Thrombozyten-Konzentrate sind jedoch nur 24 Stunden haltbar. Sie müssen daher in jedem Bedarfsfall gesondert bestellt werden. Für die Transporte steht der spezialisierte Fahrdienst der Johanniter zur Verfügung. Jedes Blutprodukt ist von der EDV erfasst und mit einem Strichcode versehen, der vom anonymisierten Spender bis zum Empfänger alle wichtigen Informationen enthält, sodass der Weg jedes Produktes genau und lückenlos nachvollziehbar ist. Das Blut für die DDH kommt vom Deutschen Roten Kreuz in Springe. Hier werden die Blutprodukte über einen Blutspendedienst gesammelt und für die Weitergabe vorbereitet. Wenn das DRK seine Blutspendeaktionen in den Räumen der DDH-Häuser durchführt, schließt sich letztlich ein Kreis, indem die Mitarbeitenden ihr Blut für einen guten Zweck abgeben, den sie bei ihrer Arbeit praktisch täglich vor Augen haben. Mark Holthoff 13
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