Hautsache gesund! - Diakonische Dienste Hannover

Außergewöhnliche Auszeichnung mit Alleinstellungsmerkmal
DDH-Kliniken deutschlandweit top
DDH.
Diese Dreifach-Auszeichnung schlägt
hohe Wellen. Alle drei Krankenhäuser
der Diakonischen Dienste
Hannover zählen zu den 100
Top-Kliniken Deutschlands. In Niedersachsen
belegen unsere Häuser
die Plätze 2, 4 und 5. Für die Region
Hannover bedeutet dies neben der
Medizinischen Hochschule Hannover
(MHH) ein Alleinstellungsmerkmal.
Weitere Krankenhäuser kamen nicht
in die bundesweite Top-Wertung. Mit
dem entsprechenden Gütesiegel des
Nachrichtenmagazins Focus darf
nun ein Jahr lang geworben werden.
Der Dank der drei Krankenhaus-Geschäftsführer
Mathias Winkelhake, Michael
Schmitt und Dieter Landmann für
dieses herausragende und gleichsam
auch überaus medienwirksame Ergebnis
gilt allen Mitarbeitenden für „ihre
tägliche, hoch professionelle ärztliche
und pflegerische Leistung sowie allen,
die in den Servicebereichen für das
Wohl ihrer Patienten arbeiten.“
Die TOP 10 in Niedersachsen
1 Universitätsmedizin Göttingen
Göttingen
2 Medizinische Hochschule Hannover mit
Diakoniekrankenhaus Annastift
Hannover
3 Klinikum Oldenburg
Oldenburg
4 Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung
Hannover
5 Diakoniekrankenhaus Friederikenstift
Hannover
6 Klinikum Braunschweig
Braunschweig
7 Niels-Stensen-Kl.,
Franziskus-Hospital Harderberg
Georgsmarienhütte
8 Klinikum Osnabrück
Osnabrück
9 Herz-Kreislauf-Kl. Bevensen –
Herz- u. Gefäßzentrum
Bad Bevensen
10 Herzogin Elisabeth Hospital
Braunschweig
NR. 124 · MITTWOCH, 30. MAI 2012
So gut sind Hannovers Kliniken
In einem umfangreichen, bundesweiten
Ranking wurden die 100 besten Krankenhäuser
ermittelt. Unter ihnen befin-
Ein vom Focus beauftragtes unabhän-
VON VERA KÖNIG
Seit Mitte April ist die Mit zwei Millionen Hinweisgiges
externes Institut 116 117 bundesweit geschal- hat kärtchen für andiese Patienten will dieviel
HANNOVER. Was machen, tet. Bei Anrufen vom Festnetz Kassenärztliche Vereinigung
wenn mitten in der Nacht aus wird das Telefongespräch Niedersachsen die zentrale
ein medizinischer, aber nicht über einen Router sofort an Bereitschaftsdienstnummer
beachtete lebensbedrohender Bewertung Notfall auf- den nächstgelegenen monatelang ärztli- bekannter machen. Dass esFall sie
tritt? Hohes Fieber etwa. „Die chen Bereitschaftsdienst wei- gibt, hat die Pläne der Medizi-
Nummer 116 117 wählen“, rät tergeleitet. „Künftig wird das ner für eine Reform des Bereit-
Uwe Köster, Sprecher der Kas- auch bei Anrufen mit Mobilteschaftsdienstes vereinfacht.
zahlensenärztlichen und Vereinigung NieBehandlungsergebnisse,
lefonen möglich sein“, so Kös- Wie die NP berichtete, sollen
dersachsen (KVN).
ter.
Ende Juni der KVN-Standort
Komplikationsraten und Serviceleistungen
bewertet sowie Empfehlungen
von mehr als 18.000 Ärzten für medizinische
und pflegerische Qualität berücksichtigt.
Überdies wurden bundesweit
Patienten nach ihren Erfahrungen
befragt. Mehr als 2000 Krankenhäuser
standen bundesweit zur Auswahl.
Die Summe der vielen positiven Einzelbewertungen
für die Kliniken in unseren
Krankenhäusern führte zu den
Platzierungen im bundesweiten Ranking.
Das Annastift (Platz 26) hat als orthopädische
Klinik der MHH seine Anerkennung
für den gesamten Bereich
den sich die MHH, das Anna-, das Frie- sieht man sich bestätigt. Denn alle drei
deriken- und das Henriettenstift. Bei den Krankenhäuser gehören zu den besten
Diakonischen Diensten Hannover (DDH) des Landes. DDH-Chef Utz Wewel hält
die Zentrenbildung für einen Erfolgsfaktor.
Für das Ranking wurden unter anderem
18 000 Ärzte befragt.
■ Die Diakonischen Krankenhäuser zählen zu den 100 besten Kliniken in Deutschland ■ MHH belegt Platz 26
VON THOMAS NAGEL
HANNOVER. In einem Ranking
des Burda-Verlages schneiden
hannoversche Krankenhäuser
hervorragend ab. MHH, Anna-,
Friederiken- und Henriettenstift
zählen laut der umfangreichen
Erhebung zu den besten 100
Platz
26
Krankenhäusern in der Bundesrepublik
Deutschland.
Die Medizinische Hochschule
Hannover landete auf dem 26.
Platz (dazu zählt auch das Annastift
als orthopädische Klinik
der MHH), das Henriettenstift
belegte den 43. und das Friederikenstift
den 62. Platz.
An dem Ranking beteiligten
sich mehr als 2000 Krankenhäuser
in Deutschland. Den ersten
Platz belegte die Berliner Charité.
Das Verfahren zur Ermittlung
des Stärken- und Schwächenprofils
war sehr aufwendig.
18 000 Ärzte wurden nach ihren
Klinikempfehlungen befragt und
Qualitätsberichte ausgewertet.
Außerdem wurden Patienten
und Mitarbeiter nach Sicherheit
und Zufriedenheit befragt. Ausstattung,Behandlungsmöglichkeiten
und Komplikationsraten
gingen ebenfalls in die Wertung
mit ein. Ein externes Institut
aNNastIft heNrIetteNstIft
as Annastift ist ein rein orthoforderungen und zu vielfältig die
Dpädisches Krankenhaus. Unter Methoden. Besonders in der Kin-
dem Dach der Medizinischen derorthopädie und in der Neuro-
Hochschule Hannover (MHH) ist orthopädie gehört das Annastift
hier die Universitätsorthopädie zu den ganz wenigen Anlaufstel-
angesiedelt. Zu diesem Zweck len in Norddeutschland. Im Anna-
wurden 2009 fünf Departments im stift finden jährlich rund 5000 sta-
Annastift gebildet: von der Fußtionäre und etwa 1300 ambulante
bis zur Halschirurgie. Gerade in der Operationen statt. ton
Gelenkchirurgie hat sich ein mitunter
extremes Spezialistentum
bewährt. Zu
groß sind die Heraus-
Platz
26
ie Deutsche Forschungsge-
Dmeinschaft (DFG) hat gerade
veröffentlicht, dass die MHH
die medizinische Universität in
Deutschland ist, die im vergangenen
Jahr die meisten Forschungsgelder
eingestrichen hat. Nun landet
das Krankenhaus in dem bun-
MedIzINIsche hochschule haNNover
desweiten Ranking auf Platz 26
der besten Krankenhäuser. Die
MHH-Frauenklinik schneidet bei
den „Risikogeburten“ sogar noch
besser ab: Platz drei.
Bei der MHH wollte man gestern
noch keine Stellungnahme zu
dem Ergebnis abgeben. „Wir ken-
nen es noch nicht, deshalb können
wir auch nichts dazu sagen“, so
eine MHH-Sprecherin. Die MHH
hat ihre Stärken in der Infektionsforschung
und -medizin. Als größtes
Transplantationszentrum in
Deutschland ist dieser Bereich von
enormer Bedeutung. ton
Region Hannover
Schiffgraben ans Siloah-Krankenhaus
verlagert, die Sprechzeiten
im Nordstadtkrankenhaus
eingeschränkt und der
Bereitschaftsdienst im Agnes-
Karll-Krankenhaus aufgegeben
werden. Was Laatzens Bürgermeister
Thomas Prinz als deutliche
Verschlechterung in der
medizinischen Versorgung wertet
und dagegen protestiert.
sammelte die Daten und wertete
sie aus.
Neben dem Gesamt-Ranking
wurden auch einzelne Kliniken
(zum Beispiel Geburtshilfe,
Lunge, Brust, Kardiologie, Alzheimer)
bewertet. Bei der Diagnose
„Risikogeburten“ schnitt
die MHH-Klinik für Geburtshilfe
überragend ab: Platz drei, hinter
den beiden Geburtskliniken der
Charité.
Bei den Diakonischen Diensten
Hannover (DDH) herrschte
gestern große Zufriedenheit
über das Ergebnis. „Der Dank
gilt allen Mitarbeitern, die unter
nicht immer einfachen Rahmen-
as Henriettenstift versorgt an krebspatienten und von Men-
Dden beiden Standorten in der schen, die unter Multipler Skle-
Südstadt (Foto) und in Kirchrode rose leiden. Die britische Armee
jährlich rund 21 500 Patienten sta- schickt ihre Soldaten zur Behandtionär.
Dieses Krankenhaus besitzt lung ins Henriettenstift. 2010 wur-
bei der Geburtshilfe und der Geriaden fast 1500 Briten behandelt. In
trie einen guten Ruf. Das kommt 14 Kliniken stehen für die Patien-
auch in dem Ranking zum Austen fast 600 Betten zur Verfügung.
druck. Ferner lobten die Gutach- Zum Henriettenstift zählt auch das
ter die Behandlung von Darm- Lister Krankenhaus. ton
frIederIkeNstIft
as Krankenhaus in der Calenberses Hamburg. Wer einen Arbeitsun-
Dger Neustadt wurde in dem Ranfall im Raum Hannover erleidet, findet
king für die Therapie von Prostata- sich häufig im Friederikenstift wieder.
und Brustkrebs sowie die Behand- Das Krankenhaus verfügt über eine
lung Multipler Sklerose ausgezeich- nahezu komplette medizinische Bandnet.
Im vergangenen Jahr waren fast breite: von der Neurochirurgie über
21 500 Patienten stationär behandelt die Handchirurgie bis zum Prostata-
worden. Zu den rund 600 Betten zähzentrum. Im Friederikenstift arbeiten
len auch 64 Betten des Berufsgenos- rund 1200 Ärzte, Pfleger und TechnisenschaftlichenUnfallkrankenhauker.
ton
bedingungen täglich hochprofessionelle
ärztliche und pflegerische
Leistungen vollbringen“,
so DDH-Chef Utz Wewel. Die
vielen positiven Einzelbewertungen
für die Kliniken hätten
zu den positiven Platzierungen
im Gesamt-Ranking der großen
Erhebung geführt.
NP-INtervIew
Für Notfälle Netz „ausreichend dicht geknüpft“?
Bildung von
Zentren hat
sich bewährt
DDH-Chef Utz Wewel erklärt im
NP-Gespräch den Erfolg der diakonischen
Krankenhäuser.
der orthopädischen Leistungen erhal-
Das Netz an Bereitschafts- des Standortes dort begrün- bis 24 Uhr erreichbar: „Natürten,praxen
in sei „ausreichend der dicht Henriettenstiftung det die KVN mit einer Renovielich wünschen sich (Platz viele eine 43)
geknüpft“, findet Köster. Laatrungsbedürftigkeit der Räume. Bereitschaft rund um die Uhr.“
zener könnten sich nicht nur Bei zahnärztlichen Proble- In Notfällen wie einer Fraktur
ans Siloah, sondern auch an die men nachts oder am Wochen- nach einem Unfall, fiebriger
und zentraleFriederikenstift Praxis in Lehrte wenende wird es in absehbarer (Platz Zeit Entzündung62) oder nicht zuwar stil- es
den. Der Dienst im Agnes-Karll- keine zentrale Notrufnummer lender Blutung bleibt nur der
Krankenhaus sei im Vorjahr nur geben, vermutet Thomas Nels, Weg ins Krankenhaus – bei-
2367-mal in Anspruch genom- Vize der Kassenzahnärztlichen spielsweise in die MHH-Zahn-
jeweils men worden, der das am Schiffgraqualitativ
Vereinigung Niedersachsen. hochwertige klinik oder die Unfallklinik an Geben
13 036-mal. Die Aufgabe Der Zahnarzt mit Notdienst sei der Marienstraße.
samtpaket. Zusätzlich herausgehoben
wurden in der Henriettenstiftung die
Klinik für Geburtshilfe sowie die Behandlungen
bei Darmkrebs, Alzheimer/
Demenz und Multipler Sklerose. Das
Friederikenstift erhält weitere Gütesiegel
für Behandlung bei Brustkrebs, Prostatakrebs
und Multipler Sklerose.
■ Zentrale Rufnummer 116 117 soll bekannter werden ■ Bereitschaftsdienst der Zahnärzte geht bis 24 Uhr
VON THOMAS NAGEL
Welchen Stellenwert messen Sie dem
„Focus“-Ranking bei?
Das außerordentlich positive Ergebnis
ist ein wichtiger Baustein der externen
Beurteilung. Ebenso wie die unabhängige
Patientenbefragung der Techniker-Krankenkasse,
bei der alle drei
Häuser ebenfalls ähnlich gut abschnitten.
Die direkte Befragung von Patienten
und zuweisenden Ärzten sowie die
kritische lokale Berichterstattung als
Korrektiv sind uns ebenso wichtig.
Worauf führen Sie den Erfolg der
DDH-Häuser zurück?
Der Erfolg ist eine große Bestätigung
für die Arbeit unserer Mitarbeitenden.
Für das Annastift wurde als einzige
orthopädische Hochschulklinik eine
patientengerechte und eine auf Forschung
und Weiterentwicklung ausgerichtete
Versorgungsmedizin herausgehoben.
Bestätigt wird in den beiden
anderen Häusern unser Konzept
der medizinischen Zentrenbildung und
Profilierung. Dies entspricht auch der
weiteren Entwicklung unseres Unternehmens,
die mit spezialisierten, hochprofessionellen
Ärzten, einem vorbildlichen
Pflegekonzept und einer guten
Organisationsstruktur abgebildet wird.
Könnten die Ergebnisse in den DDH-
Häusern noch besser sein, wenn der
seit vielen Monaten andauernde Tarifkonflikt
beigelegt werden würde?
Der aktuelle Konflikt spiegelt sich in
diesem Ergebnis schon aus zeitlichen
Gründen nicht wider. Die DDH sind mit
dem Tarifkonflikt nicht zufrieden. Uns
sind bei der Modernisierung des kirchlichen
Arbeitsrechts als Unternehmen
die Hände gebunden. Wir würden uns
von den Beteiligten mehr Bewegung
wünschen. Generell haben wir alle aber
ein Problem bei der Krankenhausfinanzierung.
Die Politik ist nicht in der Lage,
die Krankenhäuser so zu finanzieren,
dass Ärzte und pflegerische Mitarbeiter
an der allgemeinen Lohnentwicklung
angemessen teilnehmen.
Die regionale Presselandschaft würdigte
die außergewöhnliche Auszeichnung
mit einer umfangreichen Berichterstattung.
Achim Balkhoff
4 Juni / Juli 2012
Platz
62
Platz
43
NEUE PRESSE · SEITE 15
KRANKEN-
HAUSMA-
NAGER:
DDH-Chef
Utz Wewel.
Foto:
Heusel