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„Aus den Augen, aus dem Sinn?!“ - Landesjugendring Baden ...

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Dokumentation der Tagung <strong>„Aus</strong> <strong>den</strong> <strong>Augen</strong>, <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Sinn</strong>?!<strong>“</strong> – Wege der Tabakprävention und des<br />

Nichtraucherschutzes in der Jugendarbeit am 11. Juli 2008 in Stuttgart.<br />

Typen selbstmotivierender Aussagen:<br />

1. Problembewusstsein: „Mir war nicht wirklich klar, was für ein Risiko das Rauchen ist.<strong>“</strong><br />

2. Besorgnis: (Häufig nonverbal) Wie konnte mir das nur passieren? Ich fasse es nicht.<br />

3. Veränderungsabsicht: „Ich glaube jetzt ist Zeit, dass ich da rangehe.<strong>“</strong><br />

4. Zuversicht: „Ich glaube, ich kriege das hin!<strong>“</strong><br />

Jede dieser Äußerungen bedeutet einen Ausschlag der Waage in Richtung Veränderung. Viele Jugendliche<br />

brauchen aber noch mehr Anregung.<br />

Möglichkeiten zur Förderung selbstmotivierender Äußerungen:<br />

1. Problembewusstsein: „Welche Schwierigkeiten hast du wegen des Rauchens bekommen?<strong>“</strong><br />

2. Besorgnis: „Auf welche Weise beunruhigt dich das?<strong>“</strong>, „Was wäre das Schlimmste, was passieren<br />

könnte, wenn du so weitermachst?<br />

3. Veränderungsabsicht: „Was spricht dafür, in Zukunft weiter zu rauchen? Was spricht dafür, was zu<br />

verändern<strong>“</strong><br />

4. Zuversicht: „Wann hast du im Leben schon mal eine schwierige Veränderung geschafft? Wie hast du das<br />

gemacht? Wie stark ist dein Kampfgeist?<strong>“</strong><br />

Weitere Strategien<br />

Widersprüche (Diskrepanzen) bewusst machen<br />

Verborgene Ambivalenzen zeigen sich häufig durch Widersprüche z.B.<br />

zwischen Zielen und Wünschen und der Lebensführung<br />

zwischen der Selbsteinschätzung und der Realität<br />

zwischen der Gegenwart und der Zukunft<br />

In Gedankengebäu<strong>den</strong> ...<br />

Aufzeigen von Widersprüchen wirkt häufig wie ein „<strong>Augen</strong>öffnen<strong>“</strong> im Stadium der Absichtslosigkeit:<br />

„Rauchen schadet auf die Dauer der Kondition, gleichzeitig willst du Fußballprofi wer<strong>den</strong>. Wie kriegst du<br />

das unter einen Hut?<strong>“</strong><br />

Mit Widerstand umgehen<br />

Je mehr Widerstand ein Jugendlicher zeigt, um so unwahrscheinlicher ist es, dass er sich ändert – zu<strong>dem</strong><br />

wird es wahrscheinlich, dass er vorzeitig die Beratung abbricht.<br />

Widerstand signalisiert, dass der Jugendliche nicht mehr „dabei<strong>“</strong> ist, weil er das Gefühl hat, dass es nicht<br />

mehr um ihn geht.<br />

Widerstand tritt auf, wenn ein/e Berater/in Strategien benützt,<br />

• die zu einem anderen Stadium gehören,<br />

• wenn er/sie <strong>dem</strong>/der Jugendlichen eine bestimmte Lösung ihrer Probleme präsentiert,<br />

• wenn die andere Seite der Ambivalenz zu wenig berücksichtigt wurde,<br />

• wenn die Angst vor Veränderung zu groß ist,<br />

• wenn der Jugendliche das Gefühl hat, dass er unter Druck gesetzt wird,<br />

• wenn er seine Selbstachtung und Selbstständigkeit in Gefahr sieht.<br />

Die Aufgabe des/der Berater/in besteht darin, kehrt zu machen und her<strong>aus</strong>zufin<strong>den</strong>, wo der/die<br />

Jugendliche gerade steht und dort <strong>den</strong> Gesprächsfa<strong>den</strong> wieder aufzunehmen.<br />

Literatur<br />

Keller, Stefan (1999). Motivation zur Verhaltensänderung - Das Transtheoretische Modell in Forschung und<br />

Praxis. Freiburg i.B.: Lambertus<br />

Miller, W.R.; Rollnick,St. (1991) Motivational Interviewing - Preparing people to change addictive<br />

behaviour<strong>“</strong>, dt. Übersetzung 1999. Motivierende Gesprächsführung. Freiburg i.B.: Lambertus<br />

Wer die Motivierende Gesprächsführung vertiefen möchte <strong>dem</strong> sei die Motivierende Kurzintervention bei<br />

konsumieren<strong>den</strong> Jugendlichen (MOVE) Fortbildung empfohlen, die 2003 auf Initiative der NRW-<br />

Landeskoordinierungsstelle für Suchtprävention (Ginko e.V.) entstan<strong>den</strong> ist. MOVE ist ein<br />

Interventionskonzept zur Förderung und Unterstützung der Veränderungsbereitschaft von jungen<br />

Menschen mit problematischem Suchtmittelkonsum, basierend auf <strong>den</strong> Prinzipien der "Motivieren<strong>den</strong><br />

Gesprächsführung". Vermittelt wird MOVE im Rahmen einer dreitägigen Fortbildung. www.ginko-ev.de,<br />

unter Projekte.<br />

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